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Full text of "Berliner entomologische Zeitschrift"

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Berliner  ^ 

Entomologische   Zeitschrift. 

/ 

Herausgegeben 

von  dem 

Entomologiscben  Vereine  in  Berlin. 


Dritter  Jahrgang.    (1859.) 

(Mit  7  Kupfertafeln.) 


Redacteur:  Dr.  G.  Kraatz. 


Berlin,  1859. 

In  Commission  der  Nicolai 'sehen  Buchhandlung. 


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Inhalt.  0 


Seite 

Vereins  a  n  gelegenheitei) I — VlII 

Abhandlungen: 

Coleoptera. 

Zur   kritischen   Kenntnifs   der    in   Gay's    Historia    fisica   y 

politica  beschriebenen  Staphylinen.      Von  Dr.   G.  Kraatz.  1  — 16 

Beitrag  zur  Käferfauna  Griechenlands. 

Fünftes  Stück:  Eln/eridae,  Dascillidae,  Malacodermata.      .     .  17 — 34 
Sechstes  Stück:   Malacodermata,  Cleridae,  Ftinidae,  Anobia- 

dae.     Von  H.  v.  Kiesenwetter.     Dazu  Tafel  11.  und  III.  158—191 

Drei  neue  Carabicinen-häv\cti      Von  Professor  Dr.  Schaum. 

Dazu  Tafel  IV.  Figur  1—3. 35-41 

Beiträge    zur    eurofiäischen    Käferfauna,    zusammengestellt    von 

Professor  Dr.  Schaum 42 — 59 

Ueber  die  Gattungen  Micropeplus,   Thorictus,  Antidipnis^  Cne- 

meplatia  und  Foucartia.     Von  Dr.  G    Kraatz 65 — 78 

Beiträge  zur  Kenntnifs  einiger  coprophagen  Lamellicornien  von 

E.  V.   Harold  in   Münche^a.     Er.stcs  SUick.      Dazu  Tafel  V.   .  192—224 

Ueber  einige  Orc/«a- Arten.     Von  Dr.  G.  Kraatz 275 — 294 

Malacoderinatum  quaedani    novae   species  a  Flaminio  Baudi 

a  Selve,   cive  Taurinensi  descriptae 295—30-3 

Ueber   die   ersten    Stände    einisjer    Coleopteren.     Von  K.  Letz- 

ner  in  Breslau  und  Dr.  G.  Kraatz.     Tafel  IV.  Figur  4—9.  304-312 

Kleinere   Mittheilungen: 

H.   Fufs  in  Ahrweiler:  Käfer  aus  der  Ahrgegend 93-95 

Prof  Do  ebner  in  Aschaffenburg:  über  Oligoinerus  brunneus 

Redt  ,  Anohium  bruniieuni  Ol  wnA.  Aiiob.  cinnamomenm  St.  95 — 96 
Derselbe:  über  Rhinomacer  attelaboides  F.  und  Diodyrhyn- 

chiis  auntriarus  Scbh 96 

Dr.   Kraatz:  über  Leptura  nnipnnctata  und  Verwandte.       .  96 — 98 

H.  Möller  in  Veikerhagen:  üUcv I'/iloeostichus  denticoUis  Rdtb.  98 
Delarouzee   in   Paris   (briefl.  Mittlieilung):   über   Lucanus 

pentapIiyUns  Reiche 98 

Dr.  Stierlin  in  Schaffhausen:  über  Z)ü7<ofracÄe/MS  und  zwei 

neue  al|»ine   PlnjUobiiis-KvWw 268—270 

Strübing:  über  Ditioderiis  substriatus  und  eloiigatus.      .     .  270 — 272 

H.  V.   Ki  es  en  Wetter:  über  Lina  lappuiiica 272 

Derselbe:  über  die  Fauna  von  Ragaz 339 — 341 

Wenrker  in  Slrafsburg:  über  einige  ytpionen 27.3 

Prof.  Schaum:  über  Heferacant/ia  depressa 274 

Baudi  <li  Selve:  über  Anillus,  Bythinus,  C'ardiophorus  n.  sp. 

und   Tetrops  praeusta 341—342 

Dr.  G.  Kraatz:  Zur  Terminolosie  der  Paraslossen 343 — 345 


')  Beim  Einbinden  i.st  darauf  zu  achten,  dafs  auf  das  Inhaltsverzeich- 
nifs  S.  1 — VllI,   1 — 346  und   i  — i,x.\iv  aufeinander  zu  folgen  haben. 


Ilemiplera. 

Monographie  der  Gattung  ConorJtinus  und  Verwandte.    Von  C. 

St:,l  in  Slocklioltn.     Dazu  Tafel  VI.  Fig.  I- IV.    ._    .     .     .  99-117 

Novae  quaedani  Fulgurinoriim  formae  speciesque  insigniores  de- 

scriptae  a  Carolo  St."il 31.3 — 327 

Nova  melliodiis  ftcrf//»?««  Burm  disponendi.   Von  Demselben.  328 

Neue  und  seltene  Khijnckoten  der  europäischen  Fauna.  Zwei- 
tes Stück.    Von  Prol'.  Dr.  V.  Baerensprung.     Dazu  Taf.  VI.  329— 338 

Ily  menoptera. 

Eine  neue  Art  der  Gattung  i/owoHo/MS  Dahlb.     Von  J.  P.  E. 

Frdr.  Stein  in  Berlin 60 — 64 

A.  Förster's  Systematik  der  Procfotrupier  und  AI.  II.  Hali- 

day's  Systematik  der  Dm;;riirfe«,  besprochen  vonJ.  Fr  Uuthe.  118  — 125 

Beiträge  zur  Kcnnlnifs  der  Am  eisen  Fauna  der  Mittelmeer- 
länder.    Von  Hofrath  Dr.  Roger  in  Bauden.    Dazu  Taf.  VII.  225—259 

Kleinere   Mittheilungen: 

II.  V.  Kiesen  Wetter:  Hymenoptera  um  Ragaz 341 

G.  Wailer  in  Newcastle:  über  einen  parasit.  Platymischus.  98 

Lepidoptera. 

Ueher  die  LebensvTeise  einiger  Sesien-Raupen.    Von  A.  Lib- 

bach  in  Berlin.     Dazu  Tafel  1 79  —  81 

V  erarbeiten  zu  einer  Synonymik  sämmtlicher  Lepidopteren.    Von 

Dr.  H  errich-Schaeffer  in  Regensburg 126 — 133 

Ueber  die  Graines  von  Bombyx  Per/iyi.      Von  Prof.  Schaum.  274 

Isopoda. 
Einige  neue  europäische  /so;)orfen-Arlen.  Von  J.  P.  E.  Fr.  Stein.    260 — 267 


Ucbersicht  der  Land-,  Süfswasser-  und  \}[er- Arthropoden  Grön- 
lands von  J.  C.  Schiüdte.  Aus  dem  Dänischen  übersetzt 
von  A.  V.  Etzel 134 — 157 

Synonymische  Bemerkungen: 

Von  H.  Schaum,   Gliiliani,    Reiche,    Kraatz,    v.  Kie- 
senwetter, Stierlin 82 — 92 

Berichtigungen 345 — 346 

Neuere  Literatur i — xxv,  i.  — Lviii,  lix — lxvi 

Zeitschriftschau.      .  xxvi  — xLix,  Lxvii — Lxxiv 


Vereinsangelegenheiten. 


In  der  zum  Zwecke  der  jährlichen  Neuwahl  des  Vorstandes  an- 
beraumten Sitzung  am  7.  Oktober  1858  wurde  gewählt  als: 

Vorsitzender    .     .     .     Herr  Dr.  Kraatz. 


Stellvertreter    . 
Schriftführer    . 
Rechnungsführer 
Bibliothekar     . 


Prof.  Schaum. 
Dr.  Fr.  Stein. 
Aug.  Libbach. 
Dr.  Fr.  Stein. 


Redacteur:  Dr.  Kraatz. 

Die  über  die  Annahme  oder  Ablehnung  der  einlaufenden  Arti- 
kel entscheidende  Commission  blieb  aus  den*  Redacteur  und  den 
Herren  Professoren  Schaum  und  v.  Baerensprung  zusammen- 
gesetzt. 

Dafs  zwei  Vorstands-Äemter  in  einer  Person  vereinigt  sein  dür- 
fen, wurde  in  derselben  Sitzung  statutarisch  festgestellt. 

In  der  Monats-Sitzung  am  3.  Februar  erstattete  der  Rechnungs- 
führer Herr  A.  Libbach  den  jährlichen  Bericht  über  den  Stand 
der  Kasse;  aus  demselben  ergab  sich  für  das  Jahr  1858  ein  Baar- 
Ueberschufs  von  132  Thlrn.  13  Sgr.  9  Pf. 

Der  Zuwachs  der  Bibliothek  war  nicht  erheblich  und  bestand 
hauptsächlich  aus  den  Schriften  der  wissenschaftlichen  Anstalten, 
mit  denen  der  Verein  bis  jetzt  in  Verbindung  getreten. 


II 

Ein  Schriftenaustausch    wurde  neuerdings    mit  den   folgenden 
wissenschaftlichen  Vereinen  eingeleitet: 

Breslau:  Verein  für  schlesische  Insektenkunde. 
Hemiannstadt:    Siebenbürgisclier    Verein    für    Naturwissen- 
schaften. 
Moskau:   Kaiserliche  naturforschende  Gesellschaft. 
Paris:  Socictc  Entomologique  de  France. 
Washington:  Smithsonian  Institution. 


In  den  Monaten  September   1858  bis  Januar  1859   sind   den: 
Vereine  beigetreten: 

Herr  Fr.  Bach,  Lehrer  in  Hering,  Provinz  Starkenburg  in  Hessen 
Boieldieu  in  Paris. 

Baron  v.  Bronsart-Schellendorf  in  Berlin. 
Dr.  Candeze  in  Lüttich. 
C  Delarouzce  in  Paris. 
Joseph  Ha  ab  er,  Privatier  in  Prag. 
V.  Hagens,  Landgerichts- Assessor  in  Elberfeld. 
Prof.  O.  Heer  in  Zürich. 
Dr.  Herrich -Seh. leffer,  Vorstand  des  zoologisch-mineralc 

gischcn  Vereins  in  Regensburg. 
Carl  V.  Hey  den,  SchölF  und  Senator  in  Frankfurt  a.  M. 
II.  Kawall,  Pastor  zu  Pussen  in  Kurland. 

J.  Keltel,  Naturalienhändlor  in  Berlin. 

Wilhelm  Klaeger  in  Berlin. 

Ferd.  Knobbe  in  Harburg. 

Joseph  Kost,  Ingenieur  zu  Troppau. 

Gandolph  Graf  von  Küenburg  in  Brunn. 

Dr.  Krüper  in  Berlin. 

H.  B.  Möschler  in  Jährichen  bei  Nisky. 

Dr.  Müller,  Oberlehrer  in  Lippstadt  in  Westphalen. 

Ad.  Mutz  eil,  Maler  in  Berlin. 

Neid  hold,  Direktor  des  Pestalozzi-Stifts  in  Leipzig. 

Pfeil,  Regicrungs-Assessor  in  Königsberg  in  Pr. 

Ad.  Raddatz,  Gymnasiallehrer  in  Rostock. 

Rogenhofer  in  Wien. 

C.  Scheffler  in   Wien. 


III 

Herr  Ed.  Schmidt,  Obergärtuer  der  Floltbecker  Baumschulen  iu 


Hamburj 


Dr.  Adolph  Speier  und 

August  Speier  in  Wildungen  bei  Arolsen. 

Dr.  Stau  dinge  r  in  Dresden. 

C.  F.  Sturm  in  Nürnberg. 

Francois  Venetz,  fils,  Ingenieur  in  Sitten  (Wallis). 

Georg  Wailer  in  Newcastle  on  Teyne. 

Job.  Winnertz  in  Crefeld. 


Der  Verein  verlor  durch  den  Tod  eines  seiner  Berliner  Mit- 
glieder, Herrn  J.  Sy,  welcher  im  Herbst  des  verflossenen  Jahres 
in  IMeran  einem  längeren  Brustleiden  erlag.  Derselbe  widmete  die 
Mufseslunden  eines  thätigen  Geschäftslebens  hauptsächlich  dem  Stu- 
dium der  einheimischen  Coleopteren. 


Den  Lepidopterologen,  welche  in  dem  Raupenzüchten  bewan- 
dert sind,  ist  die  folgende  Mittheilung  zu  machen: 

Der  Vorstand  des  Vereins  zur  Beförderung  des  Seidenbaues  für 
die  Mark  Brandenburg  und  Niederlausitz  in  Potsdam  ist  gern  erbö- 
tig tüchtigen,  sachverständigen  Personen  des  Berliner  Entomologi- 
schen Vereines  eine  kleine  Partie  Graines  des  in  China  einheimi- 
schen Eichenspinners  Bomhyx  Fernyi  zur  Zucht  zu  übereignen,  un- 
ter der  Bedingung,  dafs  ihm  die  Hälfte  der  gewonnenen  Graines  zur 
Weiterverbreitung  übersandt  und  gleichzeitig  ein  genauer  Bericht 
über  die  Zucht  und  die  sonstigen  gesammelten  Erfahrungen  erstat- 
tet werde. 


IV 

Während  das  erste  lieft  der  Vereinsschrift  hauptsächlich  den 
Coleopteren  gewidmet  ist,  sollen  in  dem  zweiten  und  dritten  vor- 
zugs'weise  die  Dipteren,  Ilemipteren  und  Hymenopteren,  im  vierten 
die  Lepidopteren  behandelt  werden,  ohne  dafs  indessen  die  Fort- 
setzung der  Bearbeitung  der  griechischen  Käferfauna  eine  Unterbre- 
chung erleiden  soll;  derselben  wird  zunächst  eine  colorirte  Tafel  bei- 
gegeben, auf  welcher  eine  Anzahl  ausgezeichneter  Arten  abgebildet 
ist.  An  der  Ausstattung  der  dem  ersten  Hefte  beiliegenden  Ta- 
fel betheiligte  sich  der  Autor  Herr  A.  Libbach  in  dankenswerther 
Weise.  — 

Die  Zeitschriftschau  fängt  an  den  nöthigen  und  versprochenen 
Umfang  zu  gewinnen.  Herr  Henry  de  Bonvouloir  in  Paris  hat 
es  übernommen,  über  den  Inhalt  der  französischen  Zeitschriften  zu 
berichten.  Der  freundlichen  Vermittelung  des  Herrn  Prof.  Schaum 
ist  es  zu  verdanken,  dafs  schon  jetzt  (von  ihm  übersetzte)  Be- 
richte über  die  englische  entoniologische  Literatur  von  Herrn  Jan- 
sen in  London,  über  die  amerikanische  von  Le  Conte  in  Phila- 
delphia vorliegen  und  uns  auch  fernerhin  zugehen  werden.  Der 
Hauptzweck  derselben  ist,  die  Entomologen  schneller  als  es  bisher 
möglich  war,  mit  den  entomologischen  Arbeiten  des  Auslandes  be- 
kannt zu  machen,  wodurch  zugleich  der  in  neuerer  Zeit  nicht  sel- 
ten vorkommenden,  wenig  erspriefslichen  Bearbeitung  desselben  Ge- 
genstandes von  verschiedenen  Seiten  vorgebeugt  wird. 

Die  gedrängte  Kürze  dieser  Berichte,  welche  sich  häufig  auf 
den  Titel  allein  beschränken,  rechtfertigt  sich  nur  durch  den  be- 
schränkten Raum,  der  für  sie  offen  ist.  Ein  Zusammentreten  der 
Fachmänner  in  den  verschiedenen  Insekten-Ordnungen,  welches  das 
Erscheinen  eines  kritisch  referirenden  Berichtes  über  die  entomolo- 
gischen Leistungen  des  Jahres  bald  nach  dem  Ablaufe  desselben 
ermöglicht,  kann  nicht  genug  befürwortet  werden,  indem  dadurch 
allein  das  richtige  Vcrhältnifs  zwischen  dem  Gehalte  solcher  Refe- 
rate und  der  praktisch  wichtigen  Zeit  ihres  Erscheinens  herzustel- 
len ist. 

Dr.  G.  Kraaix. 


In  der  zum  Zweck  der  Neuwahl  des  Vorstandes  anberaumten 
Sitzung  am  6.  Oktober  richtete  sich  der  Vorsitzende  an  die  Anwe- 
senden  wie  folgt: 

Meine  Herren!  Gestatten  Sie  mir,  bevor  wir  zur  Neuwahl  des 
Vorstandes  schreiten,  einige  kurze  Worte  über  die  Lage  unseres 
Vereines  nach  seinem  nunmehr  etwa  vierjährigen  Bestehen.  Seit 
dem  Oktober  1857  hat  sich  die  Zahl  derer,  die  dem  Vereine  bei- 
getreten sind,  von  74  auf  230  vermehrt.  Von  diesen  verloren  wir 
leider  durch  den  Tod:  Herrn  Sy  in  Berlin,  Herrn  Dr.  Marbach  in 
Schmiedeberg,  Herrn  Oberlehrer  Wankel  in  Dresden,  Herrn  Schedl 
in  Wien,  und  vor  etwa  sechs  Wochen  Herrn  Oberlehrer  Kelch  in 
Ratibor  und  Herrn  Oberlehrer  Ruthe,  unseren  treuen,  biederen,  al- 
ten Ruthe.  —  Etwa  ebenso  viele  Herren  haben,  in  Folge  vermin- 
derten Interesses  für  die  Entomologie,  ihren  Austritt  erklärt  oder 
sind  als  ausgetreten  zu  betrachten,  weil  sie  ihre  Verbindlichkeiten 
gegen  den  Verein  nicht  erfüllt. 

Ein  Verzeichnifs  der  sämmtlichen  Mitglieder  soll  beim  Beginne 
des  neuen  Jahres  gegeben  werden;  inzwischen  erlauben  Sie  mir  Ih- 
nen die  Namen  derjenigen  Herren  ins  Gedächlnifs  zurückzurufen, 
welche  seit  dem  Februar  dieses  Jahres  beitraten  und  bisher  noch 
nicht  in  unserer  Zeitschrift  aufgeführt  wurden.  Dieselben  sind: 
Se.  Durchlaucht  Heinrich  LXIX.  Fürst  Reufs-Köstritz  in  Köstritz. 
Herr  Baron  v.  Chaudoir  in  Jitomir  bei  Kiew. 

-  Boheman,   Intendant  des  entomol.  Museums  in  Stockholm. 

-  Bournot,  Lehrer  in  Charlottenburg. 
Justus  Brinkmann  in  Hamburg. 

-  Prömmel,  Pharmaceut  in  Berlin. 

-  Prof.  Chavannes  in  Lausanne. 

-  Florian  Rudolph  Czerny,  Apotheker  in  Mährisch  Trübau. 

-  Theodor  Holland,  Stud.  pbii.  aus  Stettin,  gegenw.  in  Berlin. 

-  Hülsen,  Cand.  theol,  in  Berlin. 
C.  Kumm  in  Danzig, 

Dr.  Lenz  in  Königsberg  in  Pr. 

-  Prof.  Dr.  Mayr  in  Pesth. 

Dr.  med    A.  Morsbach  in  Dortmund. 

-  Odier,  fils,  Citc  24,  in  Genf. 

M.  C.  Sommer,  Kaufmann  in  Altona. 
Dr.  Gustav  Stachel  hausen  in  Barmen. 

-  C.  G.  Thomson,  Akademie-Docenl  in  Lund. 
Wagner,  Lehrer  in   Berlin. 

-  Wilhelm  Wüslnei,  Stud.  phil.  in  Rostock. 
Wilken,  Gymnasiallehrer  in  Uildeshcim. 


VI 

Das  verzögerte  Eingeben  eines  Manuskript's  macht  es  mir  leider 
unmögiieh  Ihnen  schon  heut  das  vierte  Heft  der  Vereinsschrift  vor- 
zulegen;  dasselbe  wird  erst  gegen  Ende  dieses  Monats  ausgegeben 
werden  können  und  etwa  6  Bogen  nebst  zwei  Kupfertafeln  enthal- 
ten. Damit  liegt  alsdann  der  dritte  Jahrgang  der  Zeitschrift  been- 
det vor,  in  einer  Stärke  von  27  Bogen  und  7  Kupfertafeln.  Eine 
solche  Ausstattung  wurde  trotz  der  nicht  unbeträchtlichen  Summe, 
die  für  denselben  ausgesetzt  war,  nur  dadurch  möglich,  dafs  von  den 
Herren  v.  Harold  und  v.  Baerensprung  Taf.  V.  u.  VI.  dem  Vereine 
zum  Geschenk  gemacht,  zu  den  übrigen  von  Seiten  der  Herren  Lib- 
bach.  Roger  und  v.  Kiesenwetter  beigesteuert  wurde.  Die 
zum  Theil  nicht  unl)edeutendeu  Opfer,  welche  einheimische  und 
auswärtige  Mitglieder  hierdurch  dem  Vereine  brachten,  mag  ich  um 
so  weniger  mit  Stillschweigen  übergehen,  als  sie  einen  schönen  Be- 
leg für  das  Interesse  bilden,  welches  am  Vereine  überall  genom- 
men wird. 

Soviel  sich  augenblicklich  übersehen  läfst,  werden  die  im  Er- 
lös der  Zeitschrift  bestehenden  Einnahmen  dieses  Jahres  ausreichen, 
um  sämmtlichc  Kosten  für  Jahrgang  III.  zu  decken,  und  aufserdem 
50  Thaler  zur  Gründung  eines  eisernen  Bestandes  zurückzulegen, 
welcher  nach  Ihrem  Beschlüsse  vom  3.  Februar  durch  weitere  all- 
jährliche Zuschüsse  von  50  Thaleru  auf  die  Höhe  von  400  Thalera 
gebracht  werden  soll. 

So  lange  dem  Vereine  noch  jede  bestimmte  aufseroidentliche 
Unterstützung  fehlt,  werden  wir  in  den  öffentlichen  und  Privat- Bi- 
bliotheken Berlins  Ersatz  für  eine  gute  Vereins  -  Bibliothek  suchen 
und  dieselbe  auf  die  nothwendigsten  Handbücher  so  wie  diejenigen 
Werke  beschränken  müssen,  welche  uns  durch  Austausch  der  Ver- 
cinsschriftcn  und  die  Freundlichkeit  der  Autoren  zugeben. 

Oliwohl  der  Jahiesbcitrag  bereits  in  keinem  Verhältnifs  zum 
buchhändlcrischen  Werthe  der  Vereinsschrift  steht,  scheint  es  mir 
nicht  zweckmäfsig  auf  eine  Erhöbung  desselben  anzutragen;  ande- 
rerseits wäre  eine  Erweiterung  des  Umfangs  der  Zeitschrift  höchst 
erwünscht.  Unter  diesen  Umständen  entschliefst  sich  vielleicht  eine 
Anzahl  der  wohlhabenderen  Mitglieder,  in  ähnlicher  Weise,  wie 
dies  bereits  beim  zoologisch  botanischen  Vereine  in  Wien  geschehen, 
freiwillig  zu  einem  jährlichen  Beilrage  von  drei  Thalern,  anstatt 
des  ursprünglich  festgesetzten.  Hiervon  würde  es  hauptsächlich  ab- 
hängen, ob  wir  dem  nächsten  Jahrgange  eine  Stärke  von  etwa  30 
Bogen  und  mehr  geben  oder  nicht.  Der  Ilollnung  dazu  wollen  wir 
uns  um  so  mehr  hingeben,  als  wir  ein  an  politischen  Wirrsalen  über- 


VH 

reiches  Jahr  glücklich  hinter  uns  lassen.  Verhängnifsvoll  wurde 
dasselbe  auch  uns  nur  dadurch,  dafs  es  den  edelsten  Freund  und 
genialsten  Förderer  der  Naturwissenschaften  von  Erden  fortnahm. 

Die  bei  der  Redaktion  der  Zeitschrift  für  mich  mafsgebend  ge- 
wesenen Anschauungen  hatten  sich  der  Zustimmung  der  Herren  Pro- 
fessoren V.  Ba er en Sprung  und  Schaum  zu  erfreuen,  deren  Ratli 
in  zweifelhaften  Fällen  einzuholen  ich  stets  bemüht  war,  um  auf 
das  Sirengste  die  Haltung  zu  wahren,  durch  welche  eine  wissen- 
schaftlich-kritische Zeitschrift  auf  allgemeine  Achtung  Anspruch  ma- 
chen und  Nutzen  stiften  kann.  Leider  ist  Professor  Schaum  seit 
mehreren  Monaten  durch  die  hartnäckigen  Nachwehen  eines  gastri- 
schen Fiebers  in  seiner  gewohnten  Thätigkeit  unterbrochen  worden. 

Das  Wesen  der  entomologischen  Studien  bringt  es  mit  sich, 
dafs  sich  ein  StofT  zu  allgemein  anziehenden  gröfseren  Vorträgen 
nur  selten  bietet,  wollen  dieselben  nicht  bereits  bekannte  Gegen- 
stände behandeln;  um  so  weniger  fehlte  es  an  vielfach  anregenden 
kleineren  Mittheilungen  während  der  Versammlungsabende.  Neben 
denselben  erhielt  sich  das  Interesse  für  die  allgemeinen  Angelegen- 
heiten des  Vereines  stets  lebendig;  demselben  bei  obwaltenden  Dif- 
ferenzen in  Kürze  einen  möglichst  allgemein  befriedigenden  Aus- 
druck geben  zii  helfen,  war  mein  Bemühen  als  Vorsitzender,  in  dem 
mich  Ihr  Wohlwollen   stets  unterstützte. 

Für  die  besondere  Sorgfalt  welche  Herr  Dr.  Stein  als  Biblio- 
thekar und  Scliriftführer  bewiesen,  so  wie  für  den  übersichtlichen 
Nachweis,  welcher  Herr  Libbach  über  den  Stand  unseres  kleinen 
Vermögens  jederzeit  zu  geben  wusste,  werden  Sie  diesen  Herren 
mit  mir  gern  aufrichtigen  Dank  zollen. 


Mit  Rücksicht  auf  die  Schwierigkeilen,  welche  sich  durch  §.  6. 
der  Statuten  bei  den  Abstimmungen  bieten,  beanfragte  Herr  Ha- 
bet mann  folgende  Aenderung  desselben: 

Bei  der  Wahl  der  Vorstands-Mitglieder  ist  die  Majorität  der  in 

Berlin  ansässigen  und   der   anwesenden   auswärtigen  Mitglieder 

entscheidend. 
Dieser  Antrag  wurde  mit  24  Stimmen  angenommen.     In  Folge  der 
darauf  stattfindenden  Neuwahl  blieb  der  Vorstand  des  Vereines  aus 
seinen  bisherigen  Mitgliedern   wie  früher  zusammengesetzt. 


vm 

Von  Seilen  des  Herrn  Rechnungsführers  wurde  darauf  aufmerk- 
sam gemacht,  dafs  ihm  von  verscliledenen  Seiten  Klagen  über  die 
Ilöfie  des  Portobetrages  für  die  zugesandten  Hefte  der  Vereinsschrift 
zugekommen  seien.  Um  diesem  UebelsUinde  abzuhelfen  wurde  von 
Seilen  der  Gesellschaft  besclilossen,  die  Zeitschrift  von  Neujahr  1860 
ab  den  auswärtigen  Mitgliedern  innerhalb  des  deutsch  -  österreichi- 
schen Postverbandes  frankirt  zukommen  zu  lassen ,  wodurch  sich 
der  Jahresbeitrag  für  dieselben  von  '2  Thlr.  auf  2  Thlr.  10  Sgr. 
erhöht. 

Da  die  Uebersendung  dieser  Summe  vielleicht  für  Manchen  we- 
niger bequem  ist,  wurde  ferner  beschlossen,  nach  Vorgang  der  deut- 
schen ornithologischen  und  anderer  Gesellschaften,  den  Jahresbei- 
trag von  denjenigen  Herren  mittelst  Nachnahme  von  der  Post  ein- 
zuziehen, welche  ihn  bis  Neujahr  nicht  eingesendet. 


Berliner 

Entomologische  Zeitschrift. 


Herausgegeben 


von  dem 


Entomologischen  Vereine  in  Berlin. 


Dritter  Jahrgang.    (1859.) 

Erstes  Vierteljahrsheft. 

( Mit  1  Kupfertafel. ) 


Redacteur:  Dr.  G.  Kraatz. 


Berlin,  1859.       .-"^cr 

Nicolai' sehe  Verlagsbuchhandlung 

( in  Commission ). 


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Inhalt: 

Seite 

Vereinsangelegenheiten I  —  IV 

Abhandlungen : 

Zur  kritischen  Kenntnifs  der  in  Gay's  Historia  fisica  y  poli- 
tica  von  Solier  beschriebenen  Staphylinen.  Von  Dr. 
G    Kraatz 1  —  16 

Beitrag  zur  Käferfauna  Griechenlands.  Fünftes  Stück.  Elate- 
ridae,  Dascillidae,  Malacodermata.  Von  H.  v.  Kiesen- 
wetter in  Bautzen        17  —  .34 

Drei  neue  Carabicinen- Larven.     Von  Prof.  Dr.  Schaum   .     .    35  —  41 

Beiträge    zur  europäischen   Käferfauna,    zusammengestellt  von 

Prof.  Dr.  Schaum 42  —  59 

Eine  neue  Art  der  Gattung  Hoinonotus  Dahlb.     Von  J.  P.  E. 

Fr.  Stein  in  Berlin 60  —  64 

lieber  die  Gattungen  Micropeplns,  Thorictus,  Antidipnis,  Cne- 

nieplatia  und  Foticartia.     Von  Dr.  G.  Kraatz   .     .     .     .    65  —  78 

Ueber    die  Lebensweise  einiger  Sesienraupen.      Von  A.  Lib- 

bach  in  Berlin 79  —  81 

Synonymische  Bemerkungen: 

Ueber    Coleoptera    von    H.    Schaum,    Ghiliani    in    Turin, 
L.  Reiche   in  Paris,  G.  Kraatz,  H.  v.  Kiesenwetter 
und  G.  Stierlin  in  SchaiThausen. 
Kleinere  Mittheilungen: 

Von  H.  Fufs  in  Ahrweiler,  Prof.  Döbner  in  Aschaffenburg. 
H.    Möller    in     Veikerhagen,     Delarouzee     in    Paris, 

G.  W^ailer  in  Newcastle 82  —  98 

Neuere   Literatur l  — xxv 

Zeitschriftschau XXTI  — XM 


Beilagen: 

1 )  Ein  Probebogen  des  so  eben  erschienenen  y,C'atalogus  Coleopterorum 
Europae ,  in  Verbindung  mit  Dr.  G.  Kraatz  und  U.  v.  Kiesen- 
wetter, herausgegeben  von  Prof.  H.  Schaum."  Berlin  1859. 
Geheftet.     Preis  15  Sgr. 

2)  Verzeichnifs  neuerer  naturwissenschaftlicher  Werke  aus  dem  Verlage 
der  Nicolaischen  Buchhandlung  in  Berlin. 

3)  Ein  Verzeichnifs  naturwissenschaftlicher  Werke,  welche  durch  den 
zoologisch-mineralogischen  Verein  oder  von  Dr  Herrich-Schaeffer 
in  llegensburg  bezogen  werden  können. 

)as  letztere  konnte  nur  einem  Theile  der  ausgegebenen  Exemplare  beigelegt 
werden. ) 


Zur  kritischen  Kemitnifs  der  in  Gay 's 

Historie!  iisica  y  politica  von  Soli  er 

beschriebenen   Staphylinen 

von 
Dr.   G.  Kraut z. 

\T 

▼  on  Solier  ist  bekanutlich  im  vierten  Theilc  von  Gay's  Historia 
lisica  y  politica  de  Chile  (Paris,  Chile  1849)  eine  gröfscrc  Anzahl 
chilesischer  Staphylinen  beschrieben  worden,  ohne  dafs  hei  der  Auf- 
stellung der  Arten  und  Gattungen  die  mindeste  Rücksicht  auf  die 
vorhandene  Literatur  genommen  wäre.  Zwar  begegnen  wir  den 
Namen  Slcmis^  Riigihis^  Slaphylhnis,  O.vylettis,  Tac/iyporus,  Aleo- 
chara,  doch  sind  dieselben  nicht  im  Sinne  eines  bestimmten  Au- 
tors aufgefafst  worden.  Diesem  Mangel  hat  Solier  dadurch  einiger- 
mafsen  abzuhelfen  gesucht,  dafs  er  bei  jeder  überhaupt  aufgeführten 
Gattung  die  Mundtlieile  einer  Art  abgebildet  hat,  welche  er  als  ty- 
pische betrachtete.  Die  Darstellungen  der  IMundtheile,  auf  deren 
Bildung  Solier  somit  das  nöthige  Gewicht  zu  legen  nicht  verabsäumt 
hat,  sind  fast  durchgängig  sorgfältig  und  in  den  meisten  Fällen  wohl 
geeignet  das  Objekt  kenntlich  zu  machen,  so  wenig  leicht  dies 
häutig  gerade  bei  den  Mundtheilen  möglich  ist.  Die  von  den  In- 
sekten selbst  gegebenen  Abbildungen  sind  dagegen  mit  wenigen  Aus- 
nahmen ')  ganz  verfehlt  und  erschweren  in  vielen  Fällen  geradezu 
die  Erkennung  der  Oiiginale,  da  sie  ein  falsches  Bild  von  ihnen  ge- 
ben. Die  Beschreibungen  der  Gattungscharaktere  sind  mit  einiger 
vSorgfalt,  die  der  Arten  meist  sehr  kurz  entworfen.  Unter  diesen 
Umständen  war  es  für  Lacordaire  nicht  wohl  möglich  den  von  So- 
lier neu  aufgestellten  Gattungen  einen  bestimmten  Plalz  in  dem  von 
ihm   adopiirlen  Erichson'schen  Systeme   der  Staphylinen    anzuwei- 


'  )  Zu   (li«!sen    sind    die   Ahhildungen   der   nn  sich    leicht   kcnnlliclion 
Sle?tus,   Hugilus,   (j'nathyineiiiix,  (ianlrorlinjidluR,   VulijJobns  zu  recliiicn. 
Beil.  Eiitomol.  Zcitsrhr.  III.  1 


2  Kraal z:  über  SoUer's 

sen;  vielmehr  linden  wir  dieselben,  niil  Ausnahme  zweier  '),  in  ei- 
nem Anhange  zu  der  genannlen  Familie  aufgeführt.  —  Durch  den 
Vergleich  eines  grofsen  Thciles  typischer  Stücke  von  Solier's  Sta- 
phylineu  -  Arten  in  der  Sammlung  des  Jardiri  des  Plantes,  deren 
Durchsicht  mir  von  den  Herren  Lucas  und  Blanchard  freundlichst 
gestattet  war,  hin  ich  in  Stand  gesetzt,  die  folgenden  Mitlhciiungcn 
geben  zu  können. 

Unter  den  dort  besprochenen  typischen  Stücken  verstehe  ich 
diejenigen,  welche  ich  in  der  Sammlung  des  Jardin  des  Plantes  be- 
zettelt vorfand.  Einige  unhezettelte  Arten,  welche  in  den  beiden 
Kästchen  steckten,  die  die  Solier'schen  Staphylinen  enthielten,  Hes- 
sen sich  mit  ziemlicher  Sicherheit  auf  einzelne  seiner  Arten  deu- 
ten, andere  schienen  mir  noch  ganz  unbeschrieben,  waren  jedoch 
meist  in  schlechtem  Zustande.  Werthvolles  Material  erhielt  ich 
aufserdem  duich  Herrn  Deyrolle,  in  dessen  Hände  Solier^s  Samm- 
lung nach  dem  Tode  des  Besilzers  übergegangen;  unter  den  Arten, 
die  mir  von  ilim  überlassen  wurden,  befanden  sich  selbst  einzelne, 
die  ich  vergeblich  in  der  Sammlung  des  Jardin  des  Plantes  gesucht; 
die  Benennungen  derselben,  obwohl  sie  meist  von  Solier's  eigener 
Hand  stammen  mochten,  stimmten  nicht  immer  mit  denen  überein, 
die  ich  im  Jardin  des  Plantes  gefunden;  den  Vorzug  schienen  mir 
die  letzteren  zu  verdienen.  Eine  ansehnliche  Anzahl  chilesischer 
Staphylinen,  von  denen  gewifs  vier  Fünftel  Solier  unbekannt  ge- 
blieben, sah  ich  ferner  in  Herrn  Fairmaire's  Sammlung,  und  würde 
wenigstens  die  Galtungen,  denen  sie  angehörten,  hier  namhaft  ma- 
chen, beabsichtigte  Herr  Fairmaire  nicht  dieselben  binnen  Kurzem 
zu  beschreiben. 


'  )  l'ohjodonlus  und   Mecorhopaliis,   über   die  das  INähere  sich  weiter 
unten  aniiefülirt  findet. 


chilesisclie  Slaplnjlinc7i.  3 

I.    PliysogriiatlniiS  Sol.  ')  IV.  p.  303. 

1.  P/,ysognathns  obscunis  Sol.  (IV.  304.  1.  1.5.  f.  9,  a  — f.). 
Eine  sehr  ausgezeichnete  neue  Galtung,  welclic  sicli  zwar  nicht  in 
der  Sammlung  des  Jardin  des  Plantes  vorfand,  mir  aher  von  Herrn 
Deyrollc  niitgetheilt  wurde;  dieselbe  erinnert  durch  den  H;djilus  al- 
lerdings an  die  Pselaphiden,  wie  auch  Solier  bereits  hervorhebt,  und 
läfst  sich  überhaupt  nicht  in  eine  der  bestehenden  Staphylinen-Grup- 
pen  unterbringen.  Der  Hinterleib  meines  Exemplares  zeigt  von  oben 
gesehen  nur  4  Segmente;  ob  1  oder  2  Segmente  vor  dem  sichtl>a- 
ren  ersten  und  wieviele  in  dem  sichtbaren  vierten  versteckt  sind, 
bleibt  der  Untersuchung  derer  vorbehalten,  denen  mehr  als  ein  Stück 
des  Käfers  zur  Verfügung  steht.  Nach  Solicr's  Abbildung  sind  die 
Füfse  nur  viergliedrig;  ein  von  mir  unter  das  Mikroskop  gebrach- 
ter Hin  terfufs  zeigte  sich  deutlich  ogliedrig;  möglich  ist  es,  dafs  der 
von  Solier  abgebildete  Fufs  ein  Vorderfufs  ist,  und  dafs  F/iysognn- 
llms  somit  viergliedrige  Vorderfüfse  besäfse;  doch  scheint  mir  ein 
Beobachtungs-  oder  Zcichncnfeblcr  von  Solier's  Seite  noch  wahr- 
scheinlicher. Da  sämmtliche  bis  jetzt  beschriebenen  Psclnphhlcn 
dreigliedrige  Füfse  haben,  läfst  sich  Pfiysognafhus  nicht  wohl  mit 
denselben  vereinigen.  Vorläufig  dürfte  die  Gruppe  der  P/iysognu- 
Ih'Ues  am  besten  neben  den  Omalini  einzuschalten  sein,  eine  Stel- 
lung, für  die  der  Bau  des  Thorax,  die  Gestall  der  Vorderhüften  und 
die  Bildung  der  Unterlippe  spricht,  soweit  sie  sich  aus  Solier's  Ab- 
bildung  heurtheilen  läfst.  Hervorgehoben  sei  noch,  dafs  das  Hals- 
schild aufser  der  einen  von  Solier  erwähnten  mittleren  Basalgrube, 
jederseits  von  derselben  eine  vertiefte  Längslinie,  aufserhalb  dieser 
eine  kurze  aber  tiefe  Schräglinie  und  in  der  Mitte  des  Seitenrandes 
einen  weiten  Eindruck  zeigt. 

II.    Steuii»  Sol.  IV.  p.  303. 

2.  Stmus  Gayi  Sol.  (IV.  306.  I.  t.  5.  f.  10,  a— g.).  Die  ein- 
zige beschriebene  Art  ist  ein  ächter  Slenns  mit  zweilappigem  vier- 
tem FufsgÜede  und  ungerandetem  Hinterleibc. 

III.    Riigiliis  Sol.  IV.  p.  307. 

3.  Rugilus  chilensis  Sol.  (IV.  309.  1.  t.  5.  f.  1!,  a  — g.)  ist 
ein  schwärzlich    erzfarbener  Slillcus,   mit  rothbraunem  Hinterrandc 


')  Hi(a'   so  wie  bei  den  folgenden  Citaten   ist   /u  ergänzen:    Ilisloria 
fisica  y  polilica  de  Chile  por  Claudio  Gay.    Zoologia. 

1* 


4  Kraal z:  über  Soliev's 

der  Fliigehkcken,  eine  Eigenlhüinlicbkeit  die  Solicr  in  der  Beschrei- 
bung nicht  erwähnt. 

4.     Riigilus  depretisiis  Sol.   (IV.  310.   2.)   ist  ein  Echiasler. 


IV.    Polyodoiitus  Sol.  IV.  p.  310. 

5.  Pohjodontus  angusfalus  Sol.  (IV.  312.  1.  t.  6.  f.  I,  a.  h.). 
Von  dieser  Art  fand  sich  im  Jardin  des  Plantes  nur  der  Hinterleib 
eines  Exemplares  vor,  dessen  BeschafTenheit  der  Annahme  nicht  wi- 
dersprach, in  dein  Käfer  einen  Scopaeus  zu  erkennen;  dieselbe  recht- 
fertigt sicii  sowohl  durch  Solier's  Abbildung  dei"  Oberlippe  als  durch 
seine  Angaben  über  die  eliarakteristisehe  Gestalt  der  Zunge. 

Auf  die  Abbildung  y on  Pohjodonlus^  welche  Lacordairc  ')  ver- 
anlasste in  dem  Käfer,  trotz  Solier's  Angaben  über  die  Mundtheile, 
doch  vielleicht  etwas  Anderes  als  einen  Scopaeus  zu  verniuthen,  ist 
kein  Gewicht  zu  legen. 

Es  sei  aufserdem  hinzugefügt,  dafs  sich  ein  in  Fairmaire's  Be- 
sitze befindlicher  Scopaeus  ganz  wohl  auf  die  Solier'sche  Art  deu- 
ten läfst. 

V.  iStapliyHiins  Sol.  IV.  p.  312. 
().  Slaphylinus  {Caßus)  bisidcahis  Sol.  (IV.  314.  1.  t.  6.  f.  2, 
a  —  g.)  gebort  zu  den  Verwandten  des  Philonthus  xantholoma  Grav.; 
das  Halsschild  hat  in  jeder  der  vertieften  Rüekenlinien  etwa  zwölf 
Punkte  und  ist  au  den  Seiten  ziemlich  weitläufig  und  unregelmäfsig 
punktirt. 

7.  Stuplnjlinus  (?)  clnctns  Sol.  (IV.  314.  2.).  Auf  diesen  Kä- 
fer ist  vielleicht  irgend  eine  röthlich  gefärbte  Art  aus  der  Gruppe 
der  Aleocharinen  mit  schwärzlichem  fünften  Hinterleibssegmentc  zu 
deuten;  ein  typisches  Exemplar  habe  ich  nicht  gesehen,  da  dasselbe 
von  dem  Glimmerplättchen  der  Sl.  cinclus  bezettelten  Nadel  abge- 
sprungen war.  vSolier  giebt  an,  dafs  der  Käfer  wahrscheinlich  ei- 
ner eigenen  Gattung  angehöre,  dafs  er  aber  keins  von  den  beiden 
einzigen  Stücken,  die  er  besessen,  habe  zerstören  wollen. 

8.  Slap/njlhms  chilensis  Sol.  (IV.  315.  3.)  ist  ein  Philonllnis 
mit  4  Punkten  in  den  Riickeiireihen  des  Halsschildes  und  weitläufig 
punktirtcn  Flügeldecken,  deren  Färbung  am  meisten  an  die  des  Phil, 
laevicollis  Lac    erinnert. 

9.  Stapfiylimis  nilidipennis  Sol.  (IV.  316.  4.)  ist  ein  ziemlich 
kleiner  Philonthris   mit    5   Punkten  in    den  Rückenreihen  des  Hals- 


')  Genera  des  Coleopf    11.   p    95 


chilcsische  Slaphylinen.  5 

sdiüdes,  und  Flügeldecken  deren  Punktirung  am  meisten  an  die  des 
P/dl.  sparsits  Lucas  erinnert. 

10.  Slaphyliwts  iiiipressifi'Oiis  Sol.  (IV.  316.  5.  t.  6.  f.  3,  a.) 
ist  ein  bräunlich  erxfarbeuer  achter  Philonlhus  mit  nur  3  Punkten 
in  den  Riickcnrcilien  des  Ilalsschildes. 

Diesen  Käfer  ihcillc  mir  auch  Herr  Riehl  aus  Chile  mit. 

11.  S/aphylhius  rujipennls  Sol.  (IV.  317.  6.)  ist  ein  dem  vo- 
rigen ziemlich  verwandter,  Qtiedliis-arWgGv  P/ntonihiis  mit  4  schwa- 
chen Punkien  ')  in  den  Hückenreihcn  des  Halsschildes  und  dicht  und 
fein  punktirlen,  schmutzig  braunen  Flügeldecken, 

12.  Slaplnjlinus  leiocephahis  Sol.  (IV.  318.  7.)  ist  cm  Qtcedius 
mit  verhällnifsmäfsig  grofsem  Kopfe. 

13.  Slophijünus  chlor opt er iis  Sol.  (IV.  -319.  8.)  ist  ein  Phi- 
lonlhus mit  ziemlich  weitläufig  und  tief  piinktirten  Flügeldecken; 
die  Zahl  der  Punkte  auf  dem  Halsschilde  war  nicht  deutlich  zu  er- 
kennen. 

14.  SlaphtjUnus  pimclipennis  Sol.  (IV.  .319.  9.  t.  6.  f.  4,  a.). 
Hierauf  ist  mit  Sicherheit  ein  in  drei  Exemplaren  im  Jardin  des 
Plantes  befindlicher  tief  schwarzer  Philoul/nis  mit  6  Punkten  in  den 
Rückenieihen  des  Halsschildes  zu  deuten,  von  denen  ein  Stück  Sta- 
phyliniis  puiiclicollis   bezettelt  ist. 

15.  Slaphijlinus  (Cheilocolpiis)  pxjrosloma  Sol.  (IV.  320.  10. 
t.  6.  f.  5,  a.)  ist  ein  Philonlhus  mit  nur  2  Punkten  in  den  Rücken- 
reiheu  des   Ilalsschildes. 

16.  Slophylinus  (Cheilocolpiis)  angusluliis  Sol.  (IV.  .320.  11. 
t.  6.  f.  6,  a.)  schien,  dem  wenig  gut  erhaltenen  Exemplare  nach  zu 
urlheilen,  kaum  einem  P/u7ohMj{5  anzugehören,  und  dadurch  beson- 
ders ausgezeichnet,  dafs  3  Punkte  auf  jeder  Seite  des  Halsschildes 
eine  Schräglinie  bildeten,  der  mittlere  Punkt  der  Schläglinien  mit 
xvvei  zwischen  iiinen  liegenden  stärkern  Punkten  eine  vierpunktige 
Querlinie  in  der  Mitte  des  Ilalsschildes  bildete. 

17.  Slapliylinus  (Cheilocolpus)  parvus  Sol.  (IV.  321.  12.).  An 
Stelle  des  typischen  fand  sich  im  Jardin  des  Plantes  ein  Exemplar 
der   Aleochara  pecloralis  Sol.    als    Slaphylimis  parvus  Sol.    bezet- 


')  Mit  dieser  Angabe  stehen  Solier's  Worte:  ,,dorso  del  prolorax 
con  dos  hileras  longiludinales,  cada  una  conipuesta  de  tres  puntitos" 
scheinbar  im  AVidersprucli;  derselbe  zählt  indessen  hier  wie  in  mehreren 
ähnlichen  Fällen  (z.  ß.  beim  St.  punctipennis)  den  Punkt  der  luickenrei- 
lien,  welcher  unmittelbar  hinter  dem  Vorderrandc  des  Halsscliildes  liegt, 
nicht  mit. 


6  Kraalz:   über  Sulicr's 

iell;    vielleicht    ist    der  Küfer   eine   der   vorlicrgelicndcti   verwandle 
kleincic  Art. 

VI.    lEonialoti'icIiiii^  Sol.  IV.  p.  321. 

18.  Homalolridnis  slriatus  Sol.  (IV.  323.  1.  t.  6.  f.  7  a,  1),  c,  d.). 
Die  typische  Art  dieser  Gattung,  von  der  die  Beschreibung  der  Mund- 
tbeile  entlehnt  ist,  hat  eine  Länge  von  etwa  If  Linien  und  erin- 
nert weniger  im  Gesammthabitus  als  durcli  die  Sculpfur  der  punkt- 
streifigen Flügeldecken  an  Coprophilus.  Dieser  Gattung  sieht  Ilo~ 
malolrlchus  auch  durch  den  Bau  der  Mundthcile,  welche  sorgfältig 
von  Solier  abgebildet  sind,  am  nächsten.  Die  Verwandtschaft  in 
der  Gestalt  und  der  eigenthümlichen  Beborstung  der  Oberlippe  bei- 
der Gattungen  ist  augenfällig.  Die  Abweichung  in  der  Gestalt  der 
Mandibelu  rechtfertigt  die  generischc  Scheidung  derselben,  scheint 
indessen  weniger  bedeutend  als  Solier's  Worte  (S.  321)  ,.mandibulae 
apice  bidenlatae"  vermuthen  lassen,  wenn  man  die  eine  der  Mandi- 
belu in  der  Abbildung  (t.  6.  f.  7  b.)  an  der  Spitze  stumpf  abgerun- 
det findet.  Die  Gestalt  der  Maxillartaster  ist  der  von  Coprophilus 
verwandt,  doch  ist  das  vorletzte  Glied  derselben  nicht  unbedeutend 
kürzer.  In  der  Form  der  Zunge  und  der  Lippentaster  zeigen  beide 
Gattungen  keine  durchgreifenden  Unterschiede. 

Unter  den  äufseren  unterscheidenden  Merkmalen  wäre  liervor- 
zuhebcn,  dafs  bei  llomalotriclius  der  Kopf  im  Vcrhältnifs  zum  Hals- 
schilde kleiner  erscheint,  und  dafs  die  Vorderecken  des  letzteren 
nicht  spitzig  vorgezogen  sind;  auch  ist  der  Unterschied  in  der  Kör- 
pergröfse  wohl  zu  beiücksichtigen. 

Die  wesentlichsten  unterscheidenden  Merkmale  in  den  Diagno- 
sen der  besprochenen  beiden  Gattungen  sind  hiernach: 

Coprophilus:  Mandibulae  subacqualcs,  acuminatae,  medio  sub- 
dentatae. 

Ilomaloirichus :  Mandibulae  iuaequales,  altera  apice  bidentata, 
altera  apice  subacumiuata. 

19.  Ilomaloirichus  impressicollis  Sol.  (IV.  323.  2.  t.  6.  f.  S.) 
ist  eine  der  vorhergehenden  ähnliche,  etwas  gröfsere  Art. 

20.  Ilomaloirichus  obscurus  Sol.  (IV.  324.  3.  t.  6.  f.  9.)  ist 
ein  schwarzer  Trogophloeus  mit  ziemlich  tief  und  stark  punktirteu 
Flügeldecken. 

21.  Ilomaloirichus  fuscus  Sol.  (IV.  325.  4.)  ist  ein  bräunlich 
erzfarbiger  Trogophloeus, 

22.  Ilomaloirichus  luteipes  SoL  (IV.  235.  5.)  scheint  nach 
dem  vorhandenen  halben  Exemplare  zu  urlheilen  einem  Trogophloeus 

i 


cfnlesiache  Sluphijlinen.  7 

anzugehören,  bei  dem  die  Punkte  auf  den  Flügeldeckeu  hin  und 
wieder  undeutliclie  Keiheii  bilden. 

YII.    Oiiathymeniis  Sol.  IV.  p.  326. 

23.  Gnul/iymenus  apiertis  Sol.  (IV.  327.  1.  t.  6.  f.  10,  a  —  c). 
Dieser  Käfer  ist  von  mir  bereits  früher  (Nalurgcsch.  der  Insekten 
Deulschl.  II.  p.  666.)  besprochen  und  neben  Faederus  gestellt  wor- 
den. Das  typische  Exemplar  im  Jardin  des  Plantes  stimmte  durch- 
aus mit  demjenigen  überein,  welches  Herr  Riehl  mir  früher  freund- 
lichst mitgethcilt  hatte. 

VIII.     Oxyteliis  Sol.  IV.  p.  328. 

24.  Oxijtelus  snlcalus  Sol.  (IV.  324.  1.  t.  6.  f.  11,  a  — g.)  ') 
fand  ich  im  Jardin  des  Plantes  nicht  vor.  Die  Angaben  über  die 
Sculptur  des  Halsschildes  und  die  Abbildungen  der  Mundtheile  lassen 
darauf  schliefsen,  dafs  der  Käfer  ein  achter  Oxylelus  ist. 

IX.    Teropaliius  Sol.   IV.  p.  330. 

25.  Teropatpus  suluralis  Sol.  (IV.  321.   1.  t.  5.  f.  12,  a  —  e.) 

ist  ein  Trogopldoeus  von  etwas  fremdartigem  Habitus;  die  Abbil- 
dungen der  Mundtheile  stimmen  in  den  weseullichsten  Punkten  so 
vollkommen  mit  den  charakteristischen  Merkmalen  von  Trogopldoeus 
(namentlich  den  „mandibulae  apice  bicuspes,  inlerne  medio  bidenta- 
tae"  Erichs.  Gen.  et  Spec.  Staphyl.  p.  801)  überein,  dafs  eine  et- 
waige generischc  Abtrennung  des  Käfers  von  Trogopldoeus  nicht 
befürwortet  weiden  kann.  Ich  habe  übrigens  nur  die  von  Solier 
erwähnte  Varietät  des  Käfers  mit  röthlichem  Halsschilde  und  Hin- 
terleibe vor  mir  gehabt,  von  der  sich  indessen  recht  wohl  anneh- 
men läfst,  dafs  sie  von  der  schwarzen  Form  mit  bräunlichen  Flü- 
geldecken nicht  specifisch  verschieden  ist. 

26.  Teropalpus  1  puncticollis  Sol.  (IV.  332.  2.)  ist  ein  Tro- 
gopldoeus. 

27.  Teropalpus  ?  macidipennis  Sol.  (IV.  332.  3.)  ist  ein  sehr 
hübscher  Bledius. 

X.    Oastrorltopalus  Sol.  IV.  p.  333. 

28.  Gastrorhopalus  niger  Sol.  (IV.  334.  1.  t.  6.  f.  12,  a  —  f.). 
Ein  Exemplar  dieses  ausgezeichneten  Käfers,  welcher  einer  giofsen 
Calodera  (im  Erichson'schen  Sinne)  mit  ziemlich  stark  eingeschnür- 
tem Hinlerlcibc  ähnlich  sieht,  erhielt  ich  durch  Herrn  Deyrolle,  und 


')  Vergl.  die  JNote  zu  AnomognaUius. 


8  Kraatz:  über  Salier' s 

habe  auch  die  Mundtheile  desselben  untersuclit.  Solier's  Abbildun- 
gen derselben  sind  im  Wesentlichen  als  naturgetreu  zu  bezeichnen, 
wenn  man  von  der  Nichtberücksichtigung  der  Paraglossen  absieht. 
Was  die  Gattung  vor  allen  übrigen  Aleocharinen  auszeichnet,  ist 
die  Gestalt  der  beiden  ersten  Glieder  der  Lippentasler,  welche  von 
besonders  breiler  Gestalt  sind;  auch  ist  die  Oberlippe  selten  so  stark 
bei  den  Aleocharinen  ausgerandet.  Die  an  der  Innenseite  dicht  be- 
dornte innere  Maxülarlade  weist  der  Gattung  ihren  Platz  neben 
Caloclera,  etwa  zwischen  dieser  Gntlung  und  Callicerus  an,  bei  der 
das  dritte  Glied  der  Maxi  llartaster  aulfallend  verdickt  ist. 

29.  Gastrorhopabis  elegans  Sol.  (IV.  3.35.  2.  t.  C.  f.  13.)  Die 
Abbildung  dieses  zierlichen  Käfers,  welcher  sich  in  Färbung  und 
Gröfse  von  der  vorigen  Art  sehr  verschieden  zeigt,  ist  ziemlich  cha- 
rakteristisch, der  Hinterleib  am  Grunde  fast  noch  schmäler.  Hal- 
ten sich  die  Mundtheile  beider  Arten  bei  der  Untersuchung  nicht 
vollkommen  übereinstimmend  gezeigt,  so  würde  ich  in  denselben 
zwei  ganz  verschiedene  Gattungen  vermuthct  haben;  als  besonders 
auffallend  verdient  erwähnt  zu  werden,  dafs  das  ote  (scheinbar  4te) 
Hinterlcibsscgment  bei  O.  elegnns  mehr  als  doppelt  so  lang,  bei  (i!. 
niger  nur  wenig  länger  als  das  folgeude  ist.  Ein  Vorhandensein  von 
Arten,  in  denen  diese  Unterschiede  vermittelt  werden,  scheint  mir 
wahrscheinlich;  eine  analoge,  wenn  auch  weniger  stark  ausgeprägte 
Erscheinung  findet  sich  bei  den  Tacliyiisa-Arlen. 

XI     llololitis  Sol.  IV.  p.  33.V 

30.  Ilolohus  pygmaeiis  Sol.  (IV.  336.  1.  t.  6.  f.  14 a.).  Hier- 
auf deute  ich  eine  in  der  Sammlung  des  Jardin  des  Plantes  befind- 
liche unbezetlelte  Oligota,  welche  mir  auch  von  Herrn  DeyroUe  als 
der  Solier'sche  Uolohus  milgctheiU  wurde.  Lacordairc  (Gen.  des 
Coleopt.  II.  p.  155)  vermuthct,  dafs  die  Gattung  zur  Gruppe  der 
Proteinini  gehöre;  dies  ist  indessen  nach  der  Abbildung  der  Maxil- 
lartaster  (t.  6.  f.  14.)  unmöglich;  diese  können  nur  Oligota  oder 
Ilypoctjptns  angehören  und  stimmen  in  der  charakteristischen  Ge- 
stalt der  beiden  letzten  Glieder  ziemlich  genau  mit  der  von  mir 
(Linnaea  XI.  t.  I.  f.  37a.)  selbst  gegebenen  Zeichnung  der  Masillar- 
taster  von  Oligota  überein.  Solier  giebt  auch  ausdrücklich  die  Füh- 
ler lOgliedrig  an:  „Antenas  con  diez  articulos  (a  lo  menos  no  he- 
raus podido  disliuguir  si  el  onceno  existe)''.  Dafs  derselbe  den  Zun- 
genspalt nicht  bemerkt  hat  und  von  einem  labium  parvum  in  me- 
dio  in  lobum  triangulärem,  dentiformeni  productum  spricht,  kann 
bei  der  Kleinheit  des  Objekts  nicht  auflalleu. 


chilesische  Slaphytinen.  9 

XII.     AsioasBOgita^IuBS  Sol    IV.  p.  337. 

31.     JnomognalJms  fiUformis    Sol.    (IV.    3.39.    1 .    t.   6.    f.   15, 

a— g.)  ').  Von  diesem  Käfer  fand  ich  in  der  Sauiniluiig  des  Jar- 
din  des  Plantes  nur  unerkennbare  Trümmer,  die  auf  einen  Käfer 
von  der  Gröfse  und  Geslalt  der  Ilomalola  cuspidala  schlicfscn  Hes- 
sen. Nach  der  x\bbildung  der  Miindlheile  zu  urlheilen  gehört  der- 
selbe jedenfalls  in  die  Gruppe  der  jileocharini,  und  es  würde  in 
ihm  nichts  anderes  als  eine  Ilomalola  zu  vermuthen  sein,  schiene 
nicht  die  Bildung  der  Mandibeln  in  der  That  eine  eigcntliümliche; 
da  auch  in  der  Beschreibung  auf  dieselbe  ausführlich  Bezug  genom- 
men wird,  ist  die  Gatiung  Anomognalhus  aufrecht  zu  erhalten  und 
etwa  mit  folgender  Diagnose  zu  versehen : 

Mandibulae  inaequales,  altera  medio  subdentata,  intra  dentem  et 
apicem  subserrata,  altera  edentata,  lobo  ciliato,  basi  tanluni 
mandibulae  applicalo  instructa. 

IMaxillae  mala  interiore  intus  apice  spinulis  ciliata. 

Ligula  brevis,  bilida. 

Palpi  labiales  3-articulati,  arliculo  secundo  brcviore. 

Tarsi  postici  5-articulati,  arliculis  4  primis  breviusculis,  subaequa- 
libus. 

XIII.    Bleiilaarltyineitus  Sol.  IV.  p.  339. 
32.  Blepharhtjmenus  sulcicollis  Sol  (IV.  340.  1.  t.  7.  f.  l,a— f.) 
Der  zierliche  Käfer  erinnert  in  der  Gröfse  und  Färbung  an  die  roth- 
braunen Ilyobales-Arien,  erhält  aber  durch  den  hinten  eingeschnür- 
ten wenig  geneigten  Kopf  und    das   vorn   verengte,   oben  mit  zwei 
tiefen  Längsfurchen  versehene  Halsschild   ein   charakteristisches  An- 
sehtn.     Die  Gestalt  der  Paraglosscn,  die  von  Solier  aufser  Acht  ge- 
lassen sind,  würde  sicher  entscheiden  ob  der  Käfer  in  nächster  Ver- 
wandtschaft mit  Aulalla  und  BoUlochara  sieht,  was  durch  den  Ha- 
bitus sehr  wahrscheinlich  gemacht  wird.     Die  Abbildung  der  äufse- 
ren  Maxillarlade  (t.  7.  f.  Id.)  dürfte  kaum  ganz  naturgetreu  sein. 
Die  Galtungs-Diagnose  läfst  sich  etwa  so  stellen: 
Maxillae   mala   interiore   apice   intus    spinulis   ciliata,    esteriore 

apice  uncinata,   longius  |)ubcs  cente.  ^) 
Ligula  elongata,  linearis,  apice  bifida. 

Palpi  labiales  triarticulati,  articulo  tertio  secundo  longiore. 
Tarsi  postici  articulo  primo  elungato.  ^) 


')  Es  sei  hier  darauf  aufmerksam  gemaclil,  dafs  auf  Taf  ö.  Fig.  lad 
und  15e  fälschlich  als  11  e  und   lld  aufgeführt  sind. 

^)  Wenn  Solier's  Abbildung  richtig  ist. 

^)  Diese  Angabe  ist  dem  Thiere  von  mir  selbst  entnommen,  da  So- 
lier die  Beine  in  der  Beschreibung  nicht  erNvälmt. 


10  Kraal x:  über  Solier's 

XIV.    Tacliy|iorii(^  Sol.  IV.  p.  311. 

33.  Tacfiijporns  hicolor  Sol.  (IV.  342.  1.  t.  7.  f.  2,  a  — b.). 
Der  unter  diesem  Namen  im  Jardin  des  Piautes  befindliche  Käfer 
war  ein  schöner  Aleoc/iarin,  von  dem  Anseben  einer  grofsen  //o- 
plandria.  Dafür,  dafs  Solier  in  der  That  einen  Aleochurin  bei  der 
Beschreibung  vor  sich  gehabt  bat,  spricht  die  Abbildung  der  Ober- 
lippe und  der  Maxillartaster,  dagegen  die  slark  bedornie  Schienen- 
spitze. Die  Ceslalt  der  Unterlippe,  welche  hier  entscheidend  sein 
wüi'de,  läfst  Solier  gänzlicb  unerwähnt. 

34.  Tachyporus  viarginicollis  Sol.  (IV.  343.  2.).  Das  einzige 
vorhandene  fülilerlosc  Exemplar  schien  mir  siciicr  ein  Uubrocerus 
zu  sein. 

35.  Tachyporus  rufescens  Sol.  (IV.  313.  3.  t.  7.  f.  3.).  Das 
einzige  vorhandene  halbe  Exemplar  schien  mir  sicher  ein  Uubroce- 
rus^ und  zwar  wahrscbeinlicb  ein  unausgefärbles  Exemplar  der  vor- 
hergehenden Art. 

36.  Tuchyportis  teslaceus  Sol.  (344.  4.)  ist  ein  Conosoma  m. 
(Conurus  S  t  e  p  h .) . 

37.  Tuchyportis  macnlipennis  Sol.  (IV.  344.  5.)  ist  ebenfalls 
ein  Conosoma. 

XV.  Entliorax  Sol.  IV.  p.  345. 
.38.  Euihorax  rnficornis  Sol.  (IV.  34G.  1.  t.  7.  f.  4,  a  — d.)  ist 
eine  zweite  Art  der  von  mir  (Liunaca  Entomol  XI.  p.  40)  aufge- 
stellten Galtung  3Iyrmecochara ,  welche  nach  Solier  unter  Steinen 
bei  Ameisen  vorkommt.  Nur  dieser  Umstand,  so  wie  die  Beschrei- 
bung des  breiten  Halsschildes  und  der  kurzen  Flügeldecken  hätten 
mich  darauf  leiten  können  in  Euihorax  meine  ßlyrmecochara  zu 
erkennen,  da  der  Käfer  selbst  nicht  abgebildet,  die  Zunge  in  der 
Abbildung  ganz  unvcrhällnifsmäfsig  grofs,  die  innere  Masillarladc 
überall  weiciiliaaiig  angegeben  ist,  während  sie  doch  an  der  Spitze 
mit  einzelnen  Dorncu  besetzt  ist,  die  Solier  in  ähnlichen  Fällen  rich- 
tig abbildet. 

XVI.  IflecorltoimliBS  Sol.  IV.  p.  347. 
39.  Mecorhopalus  aler  Sol.  (IV.  348.  I.  t.  7.  f.  6,  a.).  So- 
wohl diese  Art  wie  die  beiden  anderen  Mecorhopalus  sind  ächte 
Aleocharen,  während  sich  unter  den  von  Solier  als  Aleochara  auf- 
geführten Arten  keine  einzige  Spccies  dieser  Gattung  befindet.  Auf 
das  Für  und  Wider,  welches  Lacordaire  bewogen  Mecorhopalus 
einstweilen  zu  den  Tachyporinen  zu  stellen,  ist  hiernach  kaum  wei- 
ter einzugchen. 


chitesische  Slaphylinen.  11 

40.  Mecorhopalus  hiptisttdaltis  Sol.  (Sol.  318.  2.   I.  7.  f.  7,a.) 

41.  Mecorhopalus  clonguliis  Sol.  (IV.  319.  3.  t.  6'.   f.  5,  a — f.) 

XVil.    Aleocltara  Sol.  IV.  |>.  349. 

42.  Aleochara  ohscura  Sol.  (IV.  351.  1.  1.  7.  f.  8,  a.).  Das 
wenig  gut  erhaltene  bezeticlle  Exemplar  gehört  einer  ächlen,  dich! 
punklirten  Homalota  an ,  deren  Flügeldecken  in  der  Beschreibung 
nigro-opaca  genannt,  in  der  Abbildung  gelbbraun  angegeben  sind. 

43.  Aleochara  anguslala  Sol.  (IV.  351.  2.  t.  7.  f.  9,  a  — f). 
Die  Mundtheile  dieses  Käfers,  welcher  als  der  typische  Repräsen- 
tant der  Gattung  Aleochara  im  Solier^schen  Sinne  zu  betrachten 
ist,  gehören  ohne  Zweifel  einer  Homalota  an,  von  der  indessen 
kein  bezetteltes  Exemplar  aufzuGnden  war. 

4  i.  Aleochara  obsciiripennis  Sol.  (IV.  351.  3.)  ist  eine  Homalota. 

Da  die  eben  besprochenen  drei  Arten  völlig  ungenügend  be- 
schrieben sind,  so  würden  sie  nur  für  den  Fall  aufrecht  zu  halten 
sein,  dafs  neue  Beschreibungen  nach  gut  erhaltenen  Exemplaren 
nachträglich  von  ihnen  entworfen  würden,  was  nicht  wohl  zu  ver- 
mulhen  ist. 

45.  Aleochara  hiimpressa  Sol.  (IV.  352.  4.)  ist  entweder  eine 
Homalota  oder  eine  Hoplandria. 

46.  Aleochara  nilklicollis  Sol.  (IV.  .352.  5.),  von  der  Solicr  nur 
ein  Exemplar  vorgelegen,  habe  ich  weder  in  Deyrollc's  noch  in  der 
Sammlung  des  Jardin  des  Plaules  bemerkt. 

47.  Aleochara  transversa  Sol.  (IV.  352.  6.)  ist  eine //o/jZant/ri«. 

48.  Aleochara  pnncticollis  Sol.  (IV.  353.  7.).  Das  kopflose, 
typische  Exem[)lar  schien  eine  Hoplandria. 

49.  Aleochara  melanocera  Sol.  (IV.  354.  8.  t.  7.  f.  10.)  ist 
eine  Hoplandria. 

50.  Aleochara  luteiventris  Sol.  (IV.  354.  9.)  ist  eine  der /}?:nc- 
licollis  verwandle  Hoptandria. 

51.  Aleochara  pectoralis  Sol.  (IV.  354.  9.  t.  7.  f.  11.).  Das 
bezettelte  Exemplar  im  Jardin  des  Planfes  gehört  der  Gattung  Ihjo- 
bales  an;  der  Hinterleib  desselben  ist,  wie  es  auch  in  der  Beschrei- 
bung angegeben,  roth,  vor  der  Spitze  schwärzlich;  in  der  Abbildung 
ist  er  schwarz,  an  der  Spitze  rölhlich. 

XVIIl.    Polylobus  Sol.  IV.  p.  354. 

52.  Pohjlobus  maculipennis  So\.  (IV.  356.  1.  f.  12,  a — f.).  Der 
schön  gezeichnete  Käfer  gleicht  in  der  Gestalt  und  der  äufseisl  dich- 
ten Puuktirung  völlig  einer  Oxypoda,  scheint  indessen  durch  die  Gc- 


12 


Kraal z:  über  Sulier's 


stall  der  äufscren  Maxillailadc  iiiul  uic  kurze  bis  aul'  licii  (jiuiul  ^a- 
spalleiic  Ziinjcc  wolil  berechlij;l  eine  eigene  Galtung  zu  bilden,  de- 
ren Galtungs-Diognose  etwa  folgende  ist: 

Maxillae  mala  interiore  intus  spinulis  raris  ciliala,  exleriore  cx- 
fus  apice  mullilobala,  lobis  rotundalis. 

Ligula  brevissima,  bifida. 

Palpi  labiales  triarticulati,  arliculo  primo  breviore.  ') 

Tarsi  5-arfieulati. 
53.  PoUjlobus  melanocephalns  Sol.  (IV.  356.  2.  t.  7.  f.  13,  a.) 
gehört  wahrscheinlich  nicht  dieser  Gattung  an,  da  der  Habitus  dos 
typischen  Exemplares  ein  ganz  aiulerer,  mehr  an  die  gleichbreiteu 
Oxijpoden  erinnernder  ist;  das  lypiscbe  Exemplar  im  Jardin  des  Plan- 
tes  zeigt  einen  kleinen  Kiel  auf  der  Mitte  des  sechsten  Hinlerleibs- 
sejrmentes. 


Die  besprochenen  Arten    mögen  hier  noch  einmal  kurz  zusam- 


inengeslellt  werden. 


1.  Phijsognalhus  obscurns  Sol. 

2.  Steniis   Gayi  Sol. 

3.  liiigilus  chilensis  Sol. 
1.        . —        (lep7'essus  Sol. 

5.  Poltjodonlus  (uiguslalus  Sol. 

6.  Stap/njlinus  bisulcaliis  Sol. 

7.  — 

8.  — 

9.  — 

10.  — 

11.  — 

12.  — 

13.  - 

14.  — 


:=.  P/iysogiialhus  Sol.   n.  gen. 

=z  Stenus. 

zzz  Slilicus. 

zr:  Echiasler. 

=:  Scopaeus. 

z=:  Philonlhtis  Erichs.  7. 

=z  Philonlhus  Er.  4. 
=z  Philonlhus  Er.  5. 


cinclus  Sol. 

chilensis  Sol. 

niliJipennis  Sol. 

impressiji07is   Sol.     z=:  Philonlhus  Er. 

rujipentiis  Sol.  ^)    \  =■  Philonlhus  Er.  4. 

leiocephalus  Sol.         rz:  Quedius. 

chloroplcrus  Sol. 

punclipennis  Sol.  ^ ) 


=r:  Philontlms. 

z=  Philonlhus   Er.  6. 


15-  —  (Cheilocolpus)  pyrosloma  S.  }  =  Philonlhus. 


')  Nach  der  Beschreibung;  in  der  Zeichnung  ist  gerade  das  erste 
Glied  das  längste,  Avofür  indessen  die  Analogie  nicht  spricht. 

^)  Da  bereits  ein  Philonlhus  rufipennis  Grav.  exislirt,  mag  der  Kü- 
fer Ph.  pyroplerns  genannt  werden. 

^)  Der  niaderensisciie  I'hilontlius  piinclipennis  Wollaston  ist  vom 
Autor  nunmelu"  wolil  mit  einem  andern  INamen  zu  belegen,  da  der  IName 
pnnclipeniris  in  der  Gattung  r/iiloulhiis  nachträglich  als  vergeben  ange- 
sprocben  werden  inuls. 


chilesische  Stapfiylinen. 


13 


1 6.  SlaphyUnus{Cheil.)  aiiguslaius  S. 

17.  —  —     parvus  Sol. 

18.  Ilomalolrichus  slriatiis  Sol. 

19.  —  hnpresslcollis  S. 

20.  —  olfsciiriis  Sol. 

21.  Homalolrlchus  fuscus  Sol. 

22.  —  lutclpcs  Sol. 

23.  Gnathymenus  aplerus  Sol. 

24.  Oxytehis  sulcaius  Sol. 

25.  Teropalpus  suiurulls  Sol. 

26.  —  punclicoUis  Sol. 

27.  —  maculipennis  Sol. 

28.  Gastrorhopahis  niger  Sol. 

29.  —  elegans  Sol. 

30.  Uolobus  pygmaeus  Sol. 

31.  Aiiomognalhus  Jilijormls  Sol. 

32.  Blepharymenus   sutcicoUis   Sol. 
•33.    Tachyporxis  hicolor  Sol. 

34.  —  marginicollis  Sol. 

35.  —  rufescens  Sol. 

36.  —  teslaceus  Sol. 
.37.            —           maculipennis  Sol. 

38.  Eulhorax  rußcornis  Sol. 

39.  Mecorhopalus  ater  Sol. 

40.  —  hipuslulalus  Sol. 

41.  —  elongatus  Sol. 

42.  Aleochura  obscura  Sol. 
4.3.  —  angustaia   Sol. 

44.  —  obsciiripentiis  Sol. 

45.  —  biimpressa  Sol. 

46.  —  nilidicollis  Sol. 

47.  —  Iransversa  Sol. 

48.  —  puncticollis  Sol. 

49.  —  melanocera  Sol. 

50.  —  luieivenlris   Sol. 

51.  —  pectoratis  Sol. 

52.  Volylobtis  maculipennis  Sol. 

53.  —  melanocephahts    Sol. 


=  Philont/ms  V. 

:=:  Ilomalolrichus  Sol.  ii.  gen. 

=r  Ilomtdotrichus. 

zir  Trogophloeus. 

:=:  Trogophloeus. 

=:  Trogophloeus. 

z=.  Gnaihymenus  Sol.  ii.   gen. 

r=  O.vytelus. 

=  Trogophloctis  Sol. 

:=  Trogophloeus. 

nr  Bledius. 

■=.  G aslrorhopalus  Sol.  n.  gen. 

r:=  Gustrorhopalus. 

=.  Oligola. 

:zz  Anomcgnathus  Sol.  n.  gen. 

rz:  Blepharymenus  Sol.  n.  gen. 

rz:  Iloplandrial 

=  Hahrocerus. 

=.  Habrocerus. 

=■  Conosomam.  ( Co  ju/rus  St  pli.) 

zr:  Conosomu. 

=  Eulhorax  Sol. 

zz:  Myrmecochara  K  r  a  a  t  z. 

=:  Aleochara. 

:zz  Aleochara. 

z:^  Aleochara. 

zzz  Ilomalola. 

:z=  Ilomalola. 

zz:  Ilomalola. 

=  Ilomalola':^ 

zz:  Hoplandria. 

zz:  Iloplundria. 

zz:  Iloplandria. 

z=  Iloplandria. 

zzz  Ilyobales. 

z=z  Folylobus  Sol.  n.   gcii. 

zz:  Oxypodal 


14  Kraut z:   über  Solier's 

Werfen  wir  auf  diese  Liste  noch  einen  allgemeinen  Blick,  so 
mufs  es  zuvörderst  auffallen,  dafs  unter  53  Arten  kein  einziger  äeh- 
Icr  SlapJiijlhiKs  aufgefunden  ist.  Die  aufgezählten  Philoiähen  sind 
sänunllich  nur  von  niitllerer  Gröfse.  Am  reichsten  sind  verhältnifs- 
mäfsig  die  Alcochurinen  vertreten,  mit  drei  hcstimmt  und  zwei  muth- 
niafslich  neuen  Gattungen.  Nächst  dem  schon  fiüher  von  mir  be- 
sprochenen Gnuthijmenvs  sind  Ph'jsognaihus  und  Homaloirichus 
als  neue  und  ausgezeichnete  Galtungen  zur  Kennluifs  gelangt. 
Aufser  den  in  der  Liste  verzeichneten  gehören  aucli  die  Ge- 
nera Oxypoda  ^)  und  ßlijUaena'^)  der  ehiicsischen  Fauna  an.  Be- 
sonders charakteristisch  für  dieselbe  scheint  das  Auftreten  von 
zahlreichen  und  ansehnlichen  TrogopJdoeus  •  Allen ,  unter  denen 
der  bereits  von  Erichson  beschriebene  Trogophloeiis  nignahis  ^)  be- 
sonders hervorzuheben  ist.  Im  Ucbrigen  sind  nur  einzelne  Oxy- 
/e^tnf'n-Galtungcn  durch  meist  einzelne  Specics  vertreten;  doch  er- 
hält die  O.ry/e/men-Gruppe  einen  interessanten  Zuwachs  durch  JIo- 
malotrlchus  mit  drei  *)  Arten.  Weiteres  mag  das  Verzeichnifs  selbst 
sagen;  als  eine  merkwürdige  Erscheinung  wäre  nur  etwa  noch  die 
grol'se  habituelle  Aehnlichkcit  mehrerer  Pldlonlhtts  mW  Qnedius  her- 
vorzuheben; zu  der  allgemeinen  äufseren  Aehnlichkcit  kommt  noch 
hinzu,  dafs  bei  P/i.  iinpressifrons  die  Rückenreihen  des  Halsschil- 
des nur  drei  Punkte  zeigen,  wie  dies  bei  den  meisten  Quedien  und 
nur  bei  wenigen  bisher  bekannten  Phdontims  der  Fall  ist;  Ph'don- 
ihus  pyrosloma  zeigt  sogar  nur  zwei  Punkte,  dagegen  findet  sich 
eine  Art  mit  nur  einem  Punkte  ')  auf  jeder  Seite  des  Halsschil- 
des nicht. 


')  Oxypoda  s.  die  Beschreibung  im  Anhang. 

*)  Myllaena  s    pb«'ndaselbst. 

')  Gen.  et  Spec.  Staphyl.  p.  803.  5. 

*)  Die  dritte  Art  ist  im  Anhang  beschrieben. 

*)  Die  beiden  einzigen  von  Erichson  aufgefülirlen  Phdonthus- Arten 
aus  INeidiolland,  welche  diese  Eigenscbalt  zeigen,  gehören  nicht  dieser  Gal- 
tung an,  sondern  sind  Qiiediits;  ich  habe  den  für  Pldlonlhns  angesproche- 
nen Slap/n/liints  rußculUs  Grav.  aus  Vandieniensland  genau  untersucht 
und  das  charaklerislisclie  dreieckige  Plältchen  an  den  Seiten  des  Hais- 
schildes ganz  deutlich  gesehen;  dafs  dasselbe  dem  nahe  verwandten  Ph. 
hybridus  nicht  fehlt,  ist  mit  Sicherheit  anzunehmen. 


chilesische  Slap/njlinen.  15 


A   n   h    a  n   g. 

Von  den  Ijier  beschriebenen  Arten  sind  zwei  als  Repräsenlan- 
icu  von  Galtuageu,  deren  Vorkommen  in  Chile  nocli  nicht  nachge- 
wiesen war,  interessant,  die  drille  ist  es  als  eine  neue  Art  der  So- 
lier'schen  Gattung  Homalotrichus. 

1.  Oxypoda  chiletisis:  Brevior,  subtilissime  coiiferiissime- 
(liie  punclala,  nigra,  miieiinis^  pedibtis,  thorace  eltjlrtsfjue  ruj'o-tes- 
iaceis,  his  circa  scutellum  leviler  infiiscalis.  —  Long.   \\  liu. 

Oxypodae  cuniculinae  Er.  vix  longior  sed  latior,  colore  sat  di- 
stinola.  omniuni  pube  tenui  griseo  -  sericea  obducta.  Antennae  Ic- 
nucs,  graciles,  capite  thoraceqiie  fere  longiores,  rufo-teslaceae,  arli- 
culo  ultimo  apice  infuscato,  praecedenlibus  duobus  conjuuctim  lon- 
giludine  fere  aequali,  articulo  tertio  secuudo  vix  breviore,  subobco- 
nico,  4  —  6  latitudine  pauIo  longioribus,  C — 10  sensim  vix  breviori- 
bus  sed  paulo  latioi  ibus,  pcnullimis  vix  transversis.  Palpi  rufi.  Ca- 
put thorace  multo  minus  et  anguslius,  nigro-fuscum,  fronte  anlica 
rufcscentc.  Thorax  transversus,  latitudine  plus  duplo  brevior,  basi 
coleopleris  vix  angustior,  antrorsum  angustatus,  basi  utrinquc  sub- 
sinuatus,  angulis  posterioribus  obtusis,  anterioribus  valde  oblusis, 
subrotundalis,  deflexis,  supra  leviler  convexus.  Scutellum  rufuluni. 
Elytra  thorace  tertia  parte  longiora.  Abdomen  apicem  versus  atle- 
nualum,  nigro-fuscum,  segmentis  superioribus  margine  posteriore  fus- 
cis,  inferioribus  rufis.     Pectus  nigrum.     Pcdes  teslacei. 

Von  Herrn  DeyroUe  ah  Aleochura  pecloralis  S o\.  erhalten,  in- 
dessen mit  dieser  bestimmt  nicht,  mit  einer  der  anderen  von  Solicr 
beschriebenen  Arten  kaum  identisch. 

2.  Myllaena  parvicollis:  Nigra,  opaca,  cinereo  -  sericea^ 
aniennis  hreviiiscidis,  urlicuUs  4  primis  teslaceis,  thorace  coleople- 
ris tertia  parte  breviore^  angidis  poslicis  oblusis.  —  Long,  ly  lin. 

Myllaena  dubia  Er.  paulo  longior  et  latior,  ceterum  ei  perpa- 
runi  affiois,  confertissime  subtilissimeque  punctulata,  pube  dense  bre- 
vissima  sericea.  Antennae  brcviusculae,  capitis  thoracisque  longitu- 
dinc,  fusco-nigrae,  articulis  4  primis  testaceis,  tertio  secundo  paulo 
breviore,  quarto  praecedente  fere  minore,  5 — 10  sensim  vix  brevio- 
ribus  sed  paulo  latioribus,  penultimo  levitcr  transverso,  ultimo  nia- 


16  Krnafz:   iiher  Solier''s  chilesische  Slophylinen. 

jusculo.  Palpi  fusco-testacei.  Caput  parvulum.  Thorax  latitudinc 
vix  duplo  hrcvior,  basi  coleoptcrorum  latitudinc,  anlrorsum  angu- 
statu«,  lateribus  basique  leviter  rotuudatis,  angulis  anterioribus  for- 
liler  deflexis,  posterioribus  valde  obtusis,  subrotundatis,  haud  pro- 
minuiis,  supra  parum  convexus.  Coleoptera  thoracc  teilia  parte 
loiigiora,  basin  versus  paulo  angusliora.  Abdomen  fortiler  attenua- 
tum,  lateribus  nigro-piloscllum.  Pedes  cum  coxis  fusco-nigri,  genl- 
culis  tibiarumque  basi  fusco-testaceis. 

Von  Herrn  Deyrolle  ohne  bestimmten  Namen  erhalten. 

3.  Homalotrichiis  substr latus:  JVigro  -  suhaeneiis ,  niti- 
dus^ antennis^  pedihus  ehjtrisque  briinneis ,  his  dorso  siibregulariter 
punclato-slriatis,  thorace  crebrms  sublililer  (at  profunde)  punclaio^ 
plaga  indctermlnala  parva  dorsali  uirinque  mediaque  basali^  ad 
medium  usque  producta  laevigalis.  —  Long.   1^  lin. 

Homalotricho  striato  Sei.  paulo  brevior  et  latior,  thorace  cre- 
brius  et  subtillus  punctato,  elytris  subtilius  minus  regulariter  punc- 
tato-slrialis  abdomineque  lateribus  distinctius  punctato  facile  distin- 
guendus.  Antennae  breviusculae,  capite  thoracequc  vix  longiores, 
brunneae,  articulo  lertio  secundo  paulo  longiore  et  lenuiore,  obco- 
nico,  quarto  latitudinc  paulo  longiore,  quinto  praecedenle  paulo 
breviore,  5 — 10  sensim  lalioribus,  penultimis  modice  transversis. 
Caput  crebre  irrcgulariter  punclatum,  fronte  media  minus  crcbre 
punctata,  ad  antennarum  insertionem  utrinque  fovea  longitudinali 
subimpressa.  Thorax  coleopteris  tertia  fere  parte  angustior,  longi- 
tudine  plus  dimidio  latior,  basiu  versus  fortius  angustatus,  lateribus 
ante  medium  leviter  rotundalus,  pone  medium  leviter  emarginatus, 
basi  truncalus,  angulis  posterioribus  subrectis,  anterioribus  parum 
obtusis,  subpromiimlis ,  perparnm  convexus.  Scutellum  basi  punc- j 
tatum.  Elytra  thorace  plus  sesqui  longiora,  punctorum  striis  quin-  ] 
que  impressa,  dorsalibus  tribus  a  suturalibus  duabus  paulo  remotio- 
ribus  iisdemque  magis  rcgularibus,  intcrstitiis  secundo  excepto  lae- 
vibus,  hoc  punclis  nonnullis  impresso.  Abdomen  nitidum,  lateribus 
distinctius  alutaceis,  parum  profunde  punctatis.     Pedes  brunnci. 

Von  Herrn  Deyrolle  erhalten. 


Beitrag  zur  Käferfauna  Griechenlands. 


Fünftes  Stück: 
Elateridae,  Dascillidae,  Malacodermata 

von 
H.  V.  Kieseiiwetl er. 


Fam.  ELATERIDAE. 

Adelocera  carhonaria  Schrank  {^Agrypnus  alomarius  Ger- 
mar).  —  Um  Athen  unter  Rinde  von  Pinus  halepensis  nicht  selten 
von  Zebe  und  Heldreich  gesammelt. 

A.  graeca  Candeze.  —  Nach  Candeze  in  Griechenland. 

Lacon  crenicollis  Menetr.  —  Nach  Candeze  in  Griechenland. 

Alaus  Pareissii  Steven.  Dieser  Käfer,  der  ansehnlichste 
unter  den  europäischen  Etaleren,  ist  von  Heldreich  einigeraale  um 
Athen  gesammelt  worden. 

Adrastus  t erminatus  Er.  —  Nicht  selten  um  Nauplia,  auch 
um  Athen  von  Heldreich  gesammelt. 

A.  humilis  Er.  —  Einzeln  um  Missolunghi. 

Melanotus  niger  F.  —  In  Aetolien. 

M.  brunnipes  Germ.  —  Desgleichen. 

M.  aemulus  Er.  —  Um  Nauplia,  2  Stück. 

M.  crasslcollis  Er.  —  Aetolien. 

M.  torosus  Er.  —  Von  Heldreich  um  Athen  gesammelt. 

M.  fusciceps  Schh.  —  Aetolien  (Ksw.),  Athen  (Heldreich), 
Creta  (Zebe),  Jonische  Inseln  (Parreyss). 

Brülle  beschreibt  in  der  Exp.  de  Mor.  (Zöol.  136  und  137)  noch 
einen  M.  subvesiitus,  welcher  vielleicht  mit  M.  crassicolUs  Er. 
identisch  ist,  ferner  einen  M.  villosits,  den  Erichson  in  Germ.  Zisch. 
III.  102.  wohl  mit  Recht  als  das  Männchen,  und  einen  M.  fuscalu- 
collis,  den  er  als  das  Weibchen  des  M.  fusciceps  deutet. 

Synaptus  tinguliserris  Gyll.  —  Nauplia.  (Vergl.  Kiesenw. 
Ins.  Deutschi.  IV.  24{>.) 

Berl.  Entoniol.  Zeitsclir.     \\\.  2 


18  t».  KiesenwcHer :  Beilrag  zur 

Agriotes  slrigosus:  Obtongus,fuscus,  griseo-puLesr.e7is,  an- 
(ennis^  pedihus  eUjtrisque  tesiaceis^  his  fusco-Uneatis,  prolhorace  qua- 
drato,  laierihxis  subrectis.  —  Long.  4^  lin. 

Kiesen  weiter  Ins.  Deutschi.  IV.  261.  Not.   I. 

A.  lineato  siinillimus,  major,  praesertim  longior,  prolhorace  lon- 
giore,  minus  couvexo,  lateribus  subrectis,  angulis  poslicis  retrorsum 
spectantibus,  sulco  ad  antennarum  insertionem  prosternali  iongiore, 
profundiore,  distinguendus. 

In  den  Sumpfwiesen  bei  Nauplia  von  mir  gesammelt. 

A.  rufipalpis  Brülle  (Exp.  sc.  d.  Mor.  Zool.  137.):  Oblon- 
gus,  niger,  dense  punctatus,  grlseo  -  pubescens ,  aiilennis  pedibuscjiie 
ferrugineis,  his  femoribus  infuscatis  ^  prothorace  subquadralo,  lale- 
ribus  subrectis^  elytris  ptmctato  -  strialis,  inlerstiliis  dense  subtilius 
gramdaio-punclalis.  —  Long.  3  —  4^  lin. 
Var. :   Elyiris  brimneis,  sntura  infuscata. 

Die  Fühler  sind  bei  dieser  Art  schwach  und  stumpf  gesiigt,  so 
lang  als  Kopf  und  Halsschild,  das  erste  Glied  ist  mäfsig  verdickt, 
um  die  Hälfte  länger  als  das  zweite,  das  zweite  länger  als  das  dritte 
und  eben  so  lang  als  das  vierte.  —  Bei  Athen  nicht  selten.  Von 
mir  besonders  auf  salzhaltigem  Lehmboden  am  Meeresufer  unter  Sa- 
licornien  gefunden. 

A.  pallidum:  Elongahis,  paruUelus^  subconve.vus.  fusctis^  gri- 
seo-pubesceiis,  aiilennis  pedibusque  ferrvgineis,  prolhorace  laliludine 
Iongiore,  lateribus  reclis,  angidis  poslicis  retrorsum  spectantibus.  — 
Long.  3y  lin. 

Caput  magnum,  dense  puncfatum,  griseo-pubescens,  fronte  con- 
vexa.  Antennae  capite  prothoraceque  vix  longiores.  arliculo  priino 
subincrassalo,  Icviter  curvato,  secundo  primo  duplo  breviore,  terlio 
secundo  diniidio  breviore,  quarto  secundo  longitudine  aequali,  arti- 
culis  a  quarto  inde  obtuse  serratis,  ultimo  oblongo-ovato.  Prolho- 
rax  subnilidus.  crebrius  punclalus,  latitudine  distincte  longior,  me- 
dio  basin  versus  leviter  sulcalus,  angulis  poslicis  carinatis,  retrorsum 
spectantibus,  leviter  convexus,  lateribus  subrectis,  lateribus  margi- 
natis,  linea  marglnali  fntegra  antrorsum  subtus  inflexa.  Scutellum 
rotundatum  griseo-pubescens.  Coleoplera  reliquo  corpore  dilutiora, 
latitudine  triplo  fere  longiora,  subparallela,  apice  tantum  sensim  an- 
gustata,  punctato-slriala.  inlerstiliis  punclatis  et  transversim  rugulo- 
sis.  Corpus  subtus  nigrum,  pedibus  ferrugineis,  femoribus  infusca- 
tis.  Suturae  prosternales  antrorsum  ad  anteunas  recipiendas  late 
sed  pariira  profunde  excavalae. 


Küfer fauna   Griechenlands.  19 

So  schlank  wie  A.  gallicus^  aber  flacher,  mit  längerem  Hals- 
schilde und  ganz  anders  punktirt. 

Auf  Gräsern  in  den  Sümpfen  Fon  Nauplia  nicht  selten,  von 
Zebe  auch  auf  Creta  und  von  Heldreich  um  Athen  gesammelt. 

A.  punclulatus  Brülle  (Exp  sc.  d.  Mor.  Zool.  142.  202.). — 
IMorea  BruUe.  —  Die  Art  ist  mir  unbekannt.  Man  ist  versucht  den 
A.  patudum  darauf  zu  deuten,  doch  läfst  sich  die  Beschreibung  selbst 
mit  einigem  Zwange  nicht  wohl  darauf  anwenden. 

Betarmon  picipennis  Bach.  —  Nicht  selten  in  Attika. 
Mir  sind  bisher  aber  nur  einfarbig  schwarze  Exemplare  vorgekom- 
men, (üeber  die  Gattung  Betarmon  vergl.  Kiesenw.  Naturgesch. 
d.  Ins.  Deutschi.  IV.  p.  265.) 

Corymbites  sulphuripennis  Germ.,  var.  elytris  rujis,  apice 
coiicoloribns.  —  Ein  einzelnes  Weibchen  auf  dem  Parnes  bei  Athen 
von  einer  alten  Fichte  geklopft. 

C.  neneus  Lin.  —  Einige  von  Heldreich  eingesendete  Exem- 
plare aus  der  Umgegend  von  Athen.  Sie  zeichnen  sich  durch  be- 
sonders breite  Gestalt  und  gleichmäfsig  schwarze  Färbung  aus. 

C.  Theseus  Germ.  (Ltidius).  —  Auf  Creta  (Lucas,  Zebe).  Die 
Stellung  dieses  Käfers  bei  Ltidius  ist,  wie  in  den  Insekten  Deutschi. 
IV.  p.  275  schon  bemerkt  wurde,  unnatürlich.  Mit  jener  Gattung 
hat  er  wenig  mehr  als  eine  äufserliche  Aehnlichkeit  im  Habitus  ge- 
mein, ja  für  ein  mit  den  Formenmodificationen  bei  den  Elateriden 
vertrautes  Auge  nicht  einmal  diese.  Dagegen  ist  es.  bei  aller  Ver- 
schiedenheit des  Habitus,  kaum  möglich,  ein  wesentliches  Merkmal, 
wodurch  sich  das  Thier  sicher  aus  der  formenreicheu  Gattung  Co- 
rymbUes  ausscheiden  liefse,  aufzufinden.  Es  verhält  sich  dazu  ähn- 
lich wie  Cor.  {Pristilophus)  insitivus  Germ.,  und  wie  diese  Art 
den  Uebergang  von  Corymhltes  zu  Agrxjpnus  vermittelt,  so  nähert 
sich  Cor.   Theseus  der  Craionychtts-¥orm. 

Alhous  mclanoderes  Mulsant.  —  Vier  männliche  Exemplare 
dieser  Art  sammelte  ich  in  den  Hochgebirgen  Aetoliens  (bei  Zeli- 
chowo)  in  beträchtlicher  Höhe  über  dem  Meere.  Sie  unterscheiden 
sich  von  den  normalen  Exemplaren  des  A.  melanoderes  durch  an- 
sehnliche Gröfse,  schlanke,  parallele  Gestalt,  viereckiges  nach  vorn 
wenig  verengtes  Halsschild,  und  gehören  möglicherweise  einer  ei- 
genen, dann  aber  sehr  nahe  verwandten  Art  an.  Zur  Entscheidung 
hierüber  würde  eine  gröfsere  Zahl  von  Exemplaren,  und  vor  allem 
weibliche  Individuen  gehören. 

A.  parallelepipedns  Brulh';  (Expcd.  sc.  d.  Mor.  Zool.  1-39. 
193.  Elaler.)  —  Diese  Beschreibung  nach  einem  verstüninielten  und 

2' 


20  "•  Kiesenweiler:  Beilrag  zur 

vielleicht  unreifen  Exemplare  entworfen,  ist  ohne  Vergleichiing  des 
Originalexemplares  nicht  zu   deuten.  —  Morea. 

Limonins  lythrodes  Genn.  —  Aetolien. 

L.  parvulus  Panz.  —  Häufig  auf  Nadelhölzern  und  auf  Berg- 
wiesen in  den  Gebirgen  von  Attica  und  Aetolien.  Bei  der  Häufig- 
keit dieser  Art  in  Griechenland  ist  es  wahrscheinlich,  dafs  sie  von 
den  Sammlern  der  französischen  Expedition  nach  Morea  gefunden 
worden  ist,  und  vermuthlich  gehört  zu  ihr 

L.  aereus  Brülle  (Exp.  d.  Mor.  Zool.   139.   195.  EUiter). 

Cryphlhypnus  riparius  F.  —  Nach  Brülle  am  Ufer  des  Eu- 
rotas  bei  Sparta.  Vielleicht  eine  von  dem  eigentlichen  C.  riparius 
verschiedene  Art. 

Drasl erius  bimaculalus  F.  —  In  ganz  Griechenland,  auf 
den  jonischen  Inseln  und  auf  Creta  häufig,  in  verschiedenen  Varie- 
täten. Besonders  sind  Exemplare,  bei  denen  die  rothe  Färbung  der 
Flügeldecken  verschwunden  ist  und  nur  einige  strichförmige  gelbli- 
che Zeichnungen  so  wie  der  helle  Spitzenlropfen  geblieben  sind, 
nicht  selten. 

Aeolus  crucifer  Rossi  (Cryptoh.  Rossii  Germ.).  —  Häufig 
auf  Sumpfwiesen  bei  Nauplia,  wo  man  den  Käfer  bei  untergehen- 
der Sonne  von  den  Spitzen  der  Gräser  abkötschern  kann.  Er  ist, 
im  Gegensatze  zu  den  meisten  übrigen  Eluteriden^  ein  überaus  flin- 
ker Läufer. 

Cardiophorus  bigutlatus  F.  —  Um  Calamata   (Brülle). 

C.  discicoltis  Herbst.  —  Häufig  in  Griechenland.  Die  Aus- 
dehnung des  schwarzen  Fleckens  auf  dem  Halsschilde  ist  ziemlich 
veränderlich;  nicht  selten  reicht  derselbe  bis  zur  Basis  herab,  so 
so  dafs  nur  die  Seiten  des  Halsschildes  roth  bleiben. 

C.  maculicollis  Reiche  et  Saulcy  (Ann.  d.  Fr.  1856.  420. 
Taf.   12.  Fig.   12.).  —  Athen  (Reiche  et  Saulcy). 

C  aniicus  Er.  —  Corfu  (Erichson),  Creta  (Zehe). 

C.  vestigialis  Er.  —  In  Griechenland  sehr  häufig  und  iu 
vielfachen  Varietäten  vorkommend.  Typische  Exemplare  habe  ich 
auf  dem  Hymettus  und  bei  Nauplia  getroffen.  An  letzterem  Orte 
häufig  auch  eine  Varietät  von  der  Länge  der  typischen  Exemplare, 
aber  fliacher  und  besonders  im  Halsschilde  breiter.  Das  Halsschild 
überdies  nach  vorn  bieiter,  stärker  und  weitläufiger  punktirt.  die 
Behaarung  der  Flügeldecken  gleichmäfsiger,  viel  kürzer  und  feiner. 
Die  Haare  um  die  Naht  herum  zwar  seitlich  geordnet,  aber  durch- 
aus nicht  länger  als  die  auf  den  übrigen  Flügeldecken.  —  C.  vesli- 
gialis  var.  b.  Kiescnw.  Ins.  Deulschl.  IV.  379.     Auch  die  andere 


Kliferfatma   Gilechenhnuh.  21 

ebendaselbst  als  var.  a.  erwähnte  Abänderung,  klein,  schmal,  lang 
gestreckt,  die  Flügeldecken  hellgrau  und  ziemlich  lang  behaart,  mit 
einer  breiten,  von  der  Schulter  bis  zur  Flügeldeckenspitze  laufen- 
den Längsbinde  von  bräunlicher  Pubescen'£;  der  Streifen  langer, 
seitwärts  geordneter  Haare  um  die  Naht  und  unterhalb  der  Schul- 
tern sehr  auffallend,  wurde  von  mir  auf  dem  Parnes  bei  Athen  auf- 
gefunden. —  Zu  dieser  Art  gehört  höchst  wahrscheinlich 

Elal er  pallipes  BvuUe  (Exp.  sc.  d.  Mor.  Zool.  141.  199.),  doch 
kann  dieser  Name  wegen  des  Elater  (Cardiophurus)  pallipes  F.  nicht 
erhalten  werden. 

C.  rtifipes  F.  —  In  meiner  Sammlung  befindet  sich  ein  Stück 
dieses  Käfers  mit  der  Vaterlandsangabe  Griechenland. 

C.  ruficruris  Brülle  (Exp.  sc.  d.  Mor.  140.  198.  Taf.  35. 
Fig.  9).  —  C.  libialis  Er.  —  Auf  dem  Hymettus  selten.  —  Die 
BruUe'sche  Bestinmiung  dürfte  keinem  Zweifel  unterliegen.  —  Der 
Käfer  wird  vielfach  verkannt  und  ist  in  den  Sammlungen  beson- 
ders mit  einer  in  Spanien  vorkommenden,  meines  Wissens  noch 
unbeschriebenen  Art  verwechselt. 

C.  melampus  111.  —  In  ganz  Griechenland  häufig. 

C  procerulus:  Klonßalus,  aenescenti-nigei\  griseo-pubescens^ 
iiilidutus ,  anleniiis  eloiigatis ,  ietiuibus,  prothotace  iumidulo,  basin 
versus  angtislato^  dense  aequaliler  pimclato,  unguiculis  simplicibus. 
—  Long.  2  —  2-j-  lin. 

Niger,  subaeneus,  subnilidus,  pube  grisea  cinerascens.  Anten- 
nae  nigrae,  maris  capite  prothoraceque  multo,  feminae  paulo  lon- 
giores.  Prothorax  latitudine  paulo  longior,  convexus,  basin  versus 
magis,  antrorsum  minus  angustatus,  lateribus  leviter  rotundatis,  dense 
aequaliter  punctatus,  lineis  marginalibus  paginae  inferioris  a  margine 
ipso  paulo  remotis,  antrorsum  obsoletis.  Elytra  prothorace  duplo 
longiora,  apicem  versus  rolundatim  augustala,  convexa,  punctato- 
striala,  interslitiis  convexiusculis.  punctulatis.  Pedes  nigri,  geniculis 
tarsisque,  interdum  ctiam  tibiis  testaceis. 

Durch  Kleinheit,  schlanke,  etwas  cylindrische  Gestalt,  nach  der 
Basis  verengtes  Halsschild  und  lange  Fühler  unter  den  Arten  mit 
einfachen  Klauen  ausgezeichnet. 

Von  Zehe  auf  Syra  in  Mehrzahl  gesammelt. 

C.  incanus  Er.  —  Auf  dem  Parnes  bei  Athen. 

C  Tubripes  Germ.  —  Athen  (v.  Ileldr.). 

Wahrscheinlich  gehören  zu  Cardiophorus^  und  zvyar  in  die  Ab- 
theilung mit  gezähnten  Klauen,  Elater  obesus  und  Mes.senicus 
Brülle  (Exp.  sc.  d.  Mor.  Zool.  138.  191  und  192.),  es  ist  mir  aber 


22  r.  Kiesenweller:  Beitrag  zur 

nicht  gelunf;cn,  die  Thiere  zu  ermillelii,  worauf  sich  diese  Beschiel- 
bungeu  beziehen. 

Farn.    DASCILLIDAE. 

Helodes  sericeus:  Oltlongo-ovulns,  fortiler  sericeo-pubescens^ 
Jtiscus,  eUjlris  pedifmsqtie  ex  parte ,  prothorace  aniennnrunique  busi 
testacels.  —  Long.  1^  —  2  lin. 

Mas:     Obscurior,   prothorace   niedio   interdum   infuscato,   elytris 

fuscis,  macula  humerali  indeterminata  testacea. 
Fem.:  prothorace  elytrisque  testaceis,  his  apice  plus  ininusve  in- 
fuscalis. 

Helodi  pallido  Fabr.  affinis,  sed  revera  distinctus,  Caput  seni- 
per  (eliam  in  individuis  testaceis)  nigricans,  latum,  basin  versus  vix 
anguslatum,  oculis  satis  niagnis  et  convexis,  distincle  punctatum, 
intra  oculos  utrinque  linea  parva  obliqua  sculptum.  Antennae  ni- 
grae,  articulis  tribus  primis  testaceis,  longae,  graciles,  articulo  ter- 
tio  brevissimo.  Protliorax  longitudine  duplo  latior,  satis  dense  punc- 
tatus,  pube  fortiore  grisea  sericans,  marginatus ,  inarginc  angustius 
explanato,  antice  leviter  elevalo ,  lateribus  a  basi  ultra  medium 
rectis,  apice  rotundatis,  raargine  antico  parum  rotundato,  angulis 
anticis  obtusis  quidem,  tamen  distinclis,  basi  utrinque  ad  sculellum 
eniarginatus  et  inipressus.  Coleoptera  oblonga,  lateribus  parum 
rotundatis,  pube  forti  densa  griseo  -  sericantia,  maris  fere  parallela, 
nigricantia,  macula  humerali  indeterminata  testacea,  feminae  testa- 
cea, apice  inluscata.  Corpus  sublus  nigricans,  pedibus  testaceis, 
saepe  infuscatis.  Segmentum  ventrale  ultimum  niaris  Impressum  et 
triangulariler  excisum.  Abdominis  apex  stylis  duobus  tenuibus  spi- 
niformibus  elongatis  munitis. 

Der  Käfer  gehört  zu  der  Gattung  Helodes  im  Sinne  Redtenba- 
cher's  (Fauna  Ausir.  Ed.  II.  p.  517),  und  unterscheidet  sich  von 
H.  pallldus  Fabr.  durch  stärkere  mehr  seidenschimmernde  Pubes- 
cenz,  schwarze  Färbung  von  Kopf  und  Unterseite  des  Körpers  undJ 
die  feinen  dornförmigen  Grifl'el  an  der  Spitze  des  Hinterleibes,  die' 
bei  paUidus  weniger  lang,  breiter  und  etwas  zangenförraig  gebogen 
sind.  —  Ich  habe  das  Thier  in  ziemlicher  Menge  auf  dem  Farnes 
bei  Athen  in  subalpiner  Region  auf  einer  sumpfigeu  Wiese  ge- 
sammelt. 

H.  flavicoUis:  Obovatus,  subtiUus ^  minus  dense  pimctatus, 
suhtiliter  griseo-pubescens,  Jansens,  unlennis,  prothorace^  scutello  pe- 
dibusque  rufo-testaceis.  —  Long.    I   lin. 


Käferfauna  Griechenlands.  23 

Var.  prothorace  anlice  nlgro-maculalo. 

Der  Käfer  ist  durch  seine  eiförmige,  nach  vorn  verschmälerte, 
stark  gewölbte  Gestalt,  durch  feine  und  ziemlich  sparsame  Behaa- 
rung und  Punktirung,  so  wie  durch  die  Färbung  sehr  leicht 
kenntlich. 

Auf  einer  feuchten  Wiese  auf  dem  Parnes  bei  Athen. 

Cyphon  padi  Lin.  —  Auf  Zante  einige  Male  in  einer  bellen 
Varietät. 

Scirtes  haemisphaericus  Fabr.  —  In  den  Sümpfen  von 
Nauplia. 

Fam.  MALACODERMATA. 

Trib.  liycidae. 
Diciyoplera   sanguinea   Lin.  —   Athen  (v.  Heldr.),  Creta, 
Zehe. 

Trib.  liampyridae* 

Lampyris  Zenkeri  Germ.  —  (L.  Zenckeri  Brülle).  — At- 
tica,  Morea. 

L.  antiqua  Brülle  (Esp.  sc.  d.  Mor.  Zool.).  —  Morea  (Brülle). 
Einige  weibliche  Exemplare  einer  Lampyris  aus  Attica,  die  mir 
durch  Herrn  von  Ileldreich  eingesendet  worden  sind,  glaube  ich  auf 
diese  Art  beziehen  zu  können. 

Luciola  lusitanica  Charp.  {L.  italicaF.)  —  Um  Misolunghi 
mehrfach  gesammelt, 

L.  elongata  Reiche  et  Saulcy?  —  Bei  Vrachori  im  Innern 
von  Aetolien  mehrfach  angetroffen. 

Trib.  Telephoridae. 

Telephorus  oculalus  Gcbl.  —  Einige  Exemplare  in  den 
Sümpfen  um  Nauplia. 

T.  lividus  Lin.  —  Aetolien.  Zu  dieser  Art  gehört,  wie  schon 
Illiger  erkannt  hat,  T.  dispar  F.  als  Varietät  mit  schwarzen  Flü- 
geldecken. Letztere  Form  ist  im  Norden,  erstere  im  Süden  die  ge- 
wöhnliche. 

T.  decolorans  Brülle  (Exp.  sc.  d.  Mor.  Zool.  147.  212.  Taf. 
36.  Fig.  4.).  —  Dies  dürfte  eine  Varietät  der  vorigen  Art  mit  nur 
theilweise  gelbbräunlich  gefärbten  Flügeldecken  sein.  Solche  Exem- 
plare, vielleicht  Individuen,  die  in  der  Ausfärbung  noch  nicht  ganz 
zu  Stande  oder   darin  gestört  worden  sind,  scheinen  nicht  gerade 


24  V.   Kiesenwell  er:  li  eilrag  zur 

selten  vorzukommen  und  liegen  mir  auch  aus  anderen  Gegenden  des 
südlichen  Europa  vor. 

T.  tibiatis  ßruUe  (eod.  145.  209.  Taf.  36.  2.).  —  Morea 
(Brülle).     Die  Art  ist  mir  unbekannt. 

T.  bicolor  ßrulle  (eod.  146.  211.  Taf.  36.  3.).  —  iMorea.  — 
Der  Käfer  scheint  mit  der  von  Panzer  Faun.  Germ.  39.  13.  abge- 
bildeten Canlharis  bicolor  identisch,  und  würde  übrigens,  wäre  dies 
nicht  der  Fall,  einen  andern  Namen  erhalten  müssen. 

T.  ephippiger  Brülle  (eod.  147.  213.).   —  Morea  (Brülle). 

T.  opacus  Genn.  (Telephorus  discicollis  Brülle  Exp.  sc.  d. 
Mor.  Zool.  147.)  —  Zante,  Attica,  Morea  (Brülle). 

T.  obscurus  Linn.  —  Aetolieu,  Attica. 

T.  longicotlis:  Rufo-leslaceus,  antennis  apicem  versus,  ca- 
piie  ex  parte,  pectore  elylrisque  nigris,  bis  coerulescentibus.  protho- 
race  subquadrato,  lalituditie  longiore,  laleribus  rectis,  ante  basin  si- 
nuatis.  —  Long.  5  lin. 

Caput  prothorace  haud  angustius,  subtilissime  dense  punctatum, 
subtilissime  griseo-pubescens,  nitidulum,  nigrum,  parte  inferiore  ab 
antennarum  insertione  inde  testaceum,  oris  parte  testaceae,  Vertex 
tenuiter  sulcatum,  clypeus  inter  antennarum  insertionem  leviter  tu- 
berculatus.  Antennae  minus  tenues,  rufo-testaceae,  singulis  articulis 
apicem  versus  infuscatis,  ultimis  piceis,  articulo  tertio  secundo  plus 
duplo  longiore.  Prothorax  latiludine  longior,  subquadratus,  antror- 
sum  leviter  ampliatus,  angulis  anticis  obtusis,  posticis  subrectis,  le- 
viter ampliatus,  parum  convexus,  medio  leviter  canaliculatus,  basi 
truncalus  et  tenuiter  marginatus,  apice  late  leniter  rotundatus,  late- 
ribus  subrectis,  ante  basin  leviter  sinuatis,  basi  anguste,  apicem  ver- 
sus late  marginatis,  explanatis,  subtilissime  parce  punctatus,  parce 
pubescens,  rufo-testaceus.  Scutellum  nigrum,  dense  subüliter  punc- 
tatum. Elytra  nigra,  griseo-pubescentia,  subcoerulea,  prothorace  la- 
tiora,  quadruplo  longiora,  ruguloso-punctata,  scabriuscula,  lineis  lon- 
gitudinalibus  subelevatis  obsolelis,  vix  conspicuis.  Subtus  testaceus, 
inesosterno  et  metaslerno  nigris,  pube  sericante  cinerascentibus,  tarsi 
obscuriores,  unguiculi  simplices,  basi  angulatim  dilatati. 

Eine  der  ausgezeichneteren  Arten,  die  sich  durch  grofsen  ziem- 
lich flachen  Kopf,  langes  an  den  Seiten  wenig  gerundetes  Halsschild, 
deutliche  Ecken  desselben,  so  wie  durch  die  Färbung  leicht  erken- 
nen läfst. 

Von  mir  in  Attika  in  einigen  Exemplaren  gesammelt. 

T.  apicalis  Reiche  et  Saulcy  (Ann.  soc.  ent.  Franc.  1857. 
176.  118.).  —  Athen. 


Kiiferfaxina  Griechenlands.  25 

T.  discoideus  Ahreus.  —  Eiu  Pärchen  dieser  Art  habe  ich 
in  den  Aetolischen  Gebirgen  gesammelt.  Es  weicht  nicht  unerheb- 
lich von  den  deutschen  Exemplaren  durch  sehr  viel  beträchtlichere 
Gröfse  ab.  Die  merkwürdige  Klauenbildung  des  Männchens,  wel- 
ches die  eine  Klaue  an  allen  Tarsen  an  der  Spitze  gespalten,  die 
andere  einfach  zeigt,  läfst  aber  über  die  Identität  keinen  Zweifel. 

T.  liltii'atiis  Fallen.  —  In  Aetolien.  Die  hier  von  mir  ge- 
sammelten Exemplare  zeichnen  sich  ebenfalls  durch  aufsergewöhnli- 
che  Gröfse  aus. 

T.  clypeatus  111.  —  In  der  Morea  (Brülle),  auf  dem  Parnes 
bei  Athen  (Ksw.). 

T.  signatus  Germ.  —  Aetolien.  Diese  und  die  folgenden 
Arten  gehören  zu  der  Gattung  lihagonycha ,  indem  die  Klauen  an 
der  Spitze  deutlich  gespalten,  oder  zweizähnig  sind;  indessen  haben 
mir  fortgesetzte  Untersuchungen  über  die  Telephoren  gezeigt,  dafs 
die  Gattung  Rhagonycha  nur  die  Bedeutung  einer  natürlichen  Gruppe 
innerhalb  der  Gattung  zu  beanspruchen  hat. 

T.  nigritarsis  ßrullc-  —  Sehr  häufig  um  Athen  und  Nau- 
plia  auf  Gräsern  an  sonnigen  Abhängen. 

T.  ae  t  olicus :  Niger.,  prothoracis  laterihus  late  elytrisque  tes- 
taceis.  —  Long.  5  lin. 

Caput  maris  paulo  latius,  feminae  angustius  quam  prothorax, 
obsolete  punctulatum,  opacum  nigrum,  mandibulae  rufo  -  testaceae. 
Oculi  in  utroque  sexu  praecipue  maris  prominentes.  Antennae  ni- 
grae  validiusculae,  maris  ultra  elytrorum  dimidium  perlingentes,  fe- 
minae breviores.  Prothorax  maris  vix,  feminae  distincte  longitudine 
latior,  margine  antico  rotundato,  basi  bisinuata,  margine  laterali  ba- 
sin versus  subangulato,  antrorsum  angustatus,  marginibus  elevatis, 
angulis  anlicis  obtuse  rotundatis,  angulis  posticis  maris  fcre  rectis, 
feminae  obtusis,  non  tarnen  rotundatis,  medio  dislinctius  et  fortius 
in  mare,  levius  in  feniina  sulcatus,  obsolete  subliliter  punctatus,  sub- 
tililer  griseo-pubescens,  parum  nitidus,  niger,  margine  laterali  late 
testaceo.  Scutellum  parvum,  trianguläre,  punctatum,  pubescens. 
Elytra  luteoteslacea,  maris  quintuplo,  feminae  quadruple  protho- 
race  longiora,  simul  sumta  hoc  latiora,  dense  rugoso-punctata.  Cor- 
pus subtus  cum  pedibus  nigrum,  tibiae  tarsique  picei,  unguiculi  ru- 
fescentes. 

Eine  schöne,  gröfse  Art,  die  dem  Teleph.  signalus  Germ,  we- 
nig nachgiebt  und  zu  den  ansehnlichsten  europäischen  Rhagonychen 
gehört,  sich  aber  in  der  Färbung  und  sonstigen  Eigenthümlichkcitcn 
mehr  an  Teleph.  {^Rhagonycha)  macidicolUs  Märkel  anschliefst. 


26  V.  Kiesenweller:  JI eilrag  zur 

Ich  habe  einige  Stücke  im  Juni  von  Ficliten  in  der  alpinen 
Region  der  älolischen  Hochgebirge  um  Vrachori  gcsamraeU. 

T.  ruficeps:  lirevlor,  ferriighieus ,  anlennis  apicem  versus, 
pectore  elytrisque  nigris,  prothoruce  longitudine  purum  latiore,  la- 
ierihus  leviler  rotundalis.  —  Long.   2|-  —  3  lin. 

Caput  prolliorace  angustius,  subtilius  parce  punctatum,  nitidum, 
omnium  subtilissime  pubescens,  ferrugineum  oculls  nigris,  basin  ver- 
sus parum  angustatum,  vertice  fronleque  aequaliter  convexus.  An- 
tennae  capite  prolhoraceque  longiorcs,  apicem  versus  infuscatae,  ar- 
ticulo  tertio  secundo  plus  dimidio  loiigiore.  Prothorax  ferrugineus, 
nitidus,  parce  subliliter  obsoleteque  punctatus,  subquadratus ,  longi- 
tudine paulo  lafior,  antrorsum  haud  angustatus,  convexiusculus,  nie- 
dio  leviter  canaliculatus,  basi  truncatus,  marginatus,  niargine  ele- 
vato,  lateribus  parum  antice  fortius  rotundatus,  angulis  anterioribus 
rotundatis,  posticis  obtusis,  margine  antico  et  lateraii  antrorsum  sub- 
explanalis,  elevalis.  Scutellum  piceum,  punctatum.  Elytra  nigra, 
subtiliter  griseo-pubosceutia,  nitidula,  piolhorace  latiora  et  triplo 
longiora,  ruguloso-punctala,  scabra.  Corpus  subtus  testaceum,  pec- 
tore prosterno  excepto,  nigro.  Unguiculi  simplices,  basi  angulatim 
dilatati. 

Durcli  breite  Gestalt  und  einfarbig  rothen  Kopf  und  Beine  auf 
den  ersten  Blick  ausgezeichnet,  im  Habitus  mit  Telephorus  thoraci- 
c^is  verwandt,  aber  nach  den  in  vorstehender  Beschreibung  angege- 
benen Merkmalen  leicht  zu  unterscheiden. 

T.  fuscicornis  Ol.  —  Parnes  bei  Athen,  besonders  kleine 
Stücke  (Ksw.). 

T.  thoruc.icus  Ol.  —  Ein  Stück  bei  Athen. 

T.  haemorrhoidalis  Reiclie  et  Saulcy  (Ann.  d,  1.  soc.  ent. 
d.  Fr.  1857.  173.  116.).  —  Unterscheidet  sich  von  dem  vorigen 
durch  gröfserc  Gestalt,  mehr  viereckiges  (plus  carre)  Halsschild,  mit 
rechtwinkligen  Ecken,  und  die  Färbung  des  Hinterleibes,  welcher 
schwarz  mit  rother  Spitze  ist.     Mir  ist  die  Art  unbekannt. 

T.  sulcicollis  Brülle  (Exp.  d.  Mor.  Zool.  146.  210.  Taf.  26, 
Fig.  5.).  —  In  iMorea,  die  gemeinste  Art  der  Gattung  nach  Brülle, 
indessen  ist  mir  selbst  das  Thier  niciit  vorgekommen.  Möglicher- 
weise gehört  es  als  eine  recht  grofse  Abänderung  zu  T.  barbarus 
Fabr. 

T.femoralis  Brülle  (Eod.  I.  147.  214.)  —  Morea  (Brülle). 
Die  Beschreibung  enthält  nichts,  was  der  Vereinigung  dieser  Art  als 
kleine  Varietät  mit  dem  Tel.  stdcicolUs  Brülle  entgegenstände  und 
jedenfalls  gehört  weiter  hierher 


KiiferJ'aima  Griechenlands.  27 

T.  fuscipes  Lucas  (Giieriu  Revue  zool.  1853  p.  565.  63.  Taf. 
19.  Fig.  1.),  welche  nur  durch  Färbungsverschiedenheiten  von  T. 
barbarus  getrennt  wird. 

T.  xanlhopus:  Niger,  prothorace  suhfjuadruto,  antrorsum  un- 
gustalo,  unteanarum  basi  pedibusque  tolis  laele  testaceis.  —  Long. 
2^-3  lin. 

Niger,  nitidulus,  griseo-pubescens.  Caput  prothorace  parum  an- 
gustius,  fronte  plana,  vix  sulcala,  subopacuni,  obsoletius  punctatum, 
subtiliter  parcius  pubescens.  Oculi  modice  proniinuli.  Antennac  ma- 
ris  elytrorum  medium  superantes  feminae  lere  attingentcs,  fuscae  api- 
cem  versus  nigrae.  ariicuiis  duobus  primus  laete  testaceis,  arliculo 
tertio  seeundo  duplo  longiore,  quarto  tertio  vix  longiore.  Protho- 
rax subquadratus,  autrorsum  angustalus,  lateribus  reclis,  angulis  Om- 
nibus subreclis,  margine  basali  et  apicali  elcvato,  lateribus  apicem 
versus  late  impressis,  disco  tumidulo,  medio  late  obsoleteque  cana- 
liculato,  subtiliter  obseleteque  punctulatus,  subtilissime  parce  pubes- 
cens. Scutellum  subnitidum,  punclulatum.  Elytra  prothorace  la- 
tiora  quadruplo  vel  quintuplo  longiora.  Pedes  laete  testacei,  coxis  basi, 
tarsisque  apice  fuscesccntibus. 

Mit  Telephorus  ater  nalie  ver%vandt,  aber  durch  breiteres  nach 
der  Basis  mehr  verbreitertes  Ilalsschild  und  viel  länger  gestrecktes 
drittes  Fühlerglied,  so  wie  durch  die  gleichraäfsig  röthlichgelb  ge- 
färbten Beine  sehr  leicht  zu  unterscheiden. 

Von  Fichlen  in  den  ätolischen  Hochgebirgen  bei  Vrachori  von 
mir  gesammelt. 

Rh.  siraminea:  Elongala^  nigra,  nitida,  antennis  crassitis- 
C7ilis  basi,  elylris  pedibusque  slramineis^  prothorace  subquadrato,  an- 
trorsum  angtistato.  —  Long.  3  lin. 

Rh.  pallidae  simillima;  antennis  obscurioribus,  coxis  omnibus 
nigricantlbus,  capite  in  utroque  sexu  latiore,  basin  versus  minus  an- 
gusiato,  oculis  minoribus,  paulo  minus  prominentibus,  antennis  vali- 
dioribus,  brevioribus,  prothorace  latiore,  antrorsum  minus  angustato, 
margine  antico  paulo  magis  elevato,  elytrorum  apice  semper  conco- 
lorc  dilTere  videtur. 

Ich  habe  diese  Art  auf  dem  Parnes  bei  Athen  in  einer  Anzahl 
von  Exemplaren  in  subalpiner  Region  von  blühenden  Tannen  ge- 
klopft. 

DIalthinus  geniculutus:  Fluvus,  sublus  infiiscatns,  capite 
basi  altenualo,  nigra,  antice  Jlavo,  prothoraceque  medio  nigra  -  lul- 
lalo,  antrorsum  partim  angttslalo,  obsoletius  rugoso-pnnclutis,  ely- 
tris  lividis,  ad  stituram  et  ante  apicem   infuscalis,  apice  sulphurea, 


28  V.  K'iesenweller:  Beil  rag  zur 

regulartler  slrialo-punctalts^  pedibus  posteriorihus  geniculls  infusca- 
tis.   —   Long.   \\  lin. 

Caput  satis  niagnum,  oblique  quadratum,  pone  oculos  angusfa- 
tum,  basi  coarctatum,  ante  oculos  fortifer  rotundatum,  satis  fortiter 
rugoso-puiictatum,  basi  irapressum,  antrorsuin  iongitudinaliter  cana- 
liculatum,  basi  nigruin,  autice  cum  oris  parlibus  flavura.  Oculi 
magni,  prominentes.  Antennae  elytrorum  apicem  band  attingentes, 
tenues,  filiformes,  obscurae,  basi  flavae.  Proihorax  subquadratus, 
basi  apiceque  truucatus,  lateribus  rotundatis,  anlrorsum  et  basin  ver- 
sus aequaliter  angustatus,  ante  apicem  et  ad  basin  leviter  constric- 
tus,  basi  marginatus,  angulis  posticis  acutiusculis,  flavus  macula  me- 
dia longitudinaii  nigra,  a  basi  inde  apicem  versus  attenuata,  apice 
ipsa  dilatata  ornatus,  nitidulus,  punetatus,  Iongitudinaliter  sulcatus. 
Scutellum  trianguläre  nigrum.  Coleoptera  protborace  latiora,  lali- 
tudine  vix  triplo  longiora,  flavescentia,  interdum  circa  scutellum  ad 
suturam  et  ante  apicem  infuscata,  apice  ipsa  sulpburea,  satis  uense, 
inaequaliter  griseo-pubescentia,  seiiatim  satis  fortiter  denseque  punc- 
tata. Corpus  subtus  cum  pedibus  flavum ,  nigro  variegatum,  femo- 
ribus  posticis  et  saepe  etiam  intermediis  apice  infuscatis. 

Von  M.  fasciatiis^  dem  diese  Art  am  näcbsten  verwandt  ist, 
unterscheidet  sie  sich  durch  vfeniger  stark  runzligen  Kopf,  nach 
vorn  weniger  verschmälertes  Halsschild,  mit  schärfer  begrenzter 
schwarzer  Zeichnung,  etwas  längere  Flügeldecken,  mit  anders  ver- 
ibeilter  Färbung  und  an  der  Spitze  schwarzen  Schenkeln  des  letz- 
ten oder  der  beiden  lelzlen  Fufspaarc. 

Auf  Zante  im  April  häufig  von  mir  gesammelt. 

3/.  laev icoltis:  PaUldeJlavus,  pectore  fusco,  capUe  hasi  atle- 
ntialo,  nigro,  antice  Jlavo  prolhoracetpie  medio  late  nigro-viUalo  ni- 
tidis,  tüx  punctalis ,  eJijlris  pallide  lividis,  basi  et  ante  apicem  ni- 
gris,  apice  ßavis,  femoribus  posticis  fuscis.  —  Long.   1^  lin. 

M.  glabelio  perquam  affinis:  minor,  caput  latius,  basi  band  sul- 
catum ,  basi  aequale,  haud  rugosum,  parcc  punctalum.  Antennae 
breviusculae,  tenues,  basi  usquc  ad  medium  flavae,  apice  nigrican- 
tes.  Prothorax  laleribus  parum  rotundatus,  antice  et  basi  parum 
coarctalus,  pallide  flavus,  vilta  media  longitudinaii  basin  et  apicem 
atiingente  nigra  ornatus.  Coleoptera  brevia ,  latiludine  plus  duplo 
longiora,  subtilissime  obsoleleque  grisco-pubescentia,  circa  scutellum 
et  ante  apicem  infuscala.     Feniora  pedum  posticorum  nigricanlia. 

Das  Thier  weicht  von  M.  glnbellus  besonders  durch  eine  an- 
dere Farbenvertheilung  ab,   unterscheidet  sich  aber  auch  durch  die 


Küferfminu  Griechenlands.  29^ 

Form  des  Kopfes  uud  Ilalsschildes  so  wie  durch  etwas  feinere  ßc- 
haarung  der  Flügeldecken. 

Um  Nauplia,  zwei  übereinslimmende  Exemplare. 

Malthodes  cret  icus:  Fitscus^  prolhoracis  angulis  posticis 
iestaceis,  subtus  Jlavo  variegaltis,  elytrorum  apice  sulphurea,  profho- 
race  lalitudine  paido  longiore,  marginalo.  —  Long.    If  lin. 

Mas:  segmentis  ultiniis  duobus  dorsalibus  simplicibus,  ventrali 
penullimo  rotundatim  emarginato,  ultimo  angustato,  apice 
leviter  emarginato. 

Caput  elongafum,  cum  oculis  prothorace  paulo  angusfius,  nifidu- 
luui,  subtilissime  punctulatum,  griseo-pubescens,  vertice  convexius- 
culo,  basin  vervus  vix  angustatum,  oculis  paulo  prominulis,  a  pro- 
tboracis  marginc  antico  valde  remolis.  Antennae  nigrae,  elytrorum 
apicem  attingentes.  Protliorax  latitudine  paulo  longior,  subquadra- 
tus,  anlice  et  postice  leniter  rotundatus,  lateribus  rectis ,  imo  levi- 
ter sinuatis,  undique  dislincle  marginatus,  angulis  Omnibus  obtusis 
non  tarnen  rotundatis,  fusco-piceus,  basi  tenuiler  flavo  -  limbaio  et 
utrinque  macula  quadiata  rufo-testacea,  subtilissime  pnnctatns,  gla- 
ber,  nitidus.  Coleoplera  prothorace  latiora,  lalitudiue  plus  duplo 
longiora,  livido  fusca,  subtranslucida,  rugulosa,  griseo  -  pubescenfia, 
apice  sulphureo-guttata.  Alae  elytris  sesqiii  longiores.  Corpus  sub- 
tus fuscum,  llavo-varicgatum. 

Durch  ganz  schwarze  Fühler  und  Beine,  bei  rothgelber  Zeich- 
nung des  Halsschildes,  durch  die  Liinge  des  leizteren,  so  wie  durch 
die  sehr  einfache  Bildung  der  letzten  Hinterleibssegmente  bei  dem 
Männchen  von  allen  andern  Arten  sehr  leicht  zu  unterscheiden. 

Ein  Stück  von  Zebe  auf  Crcta  gesammelt. 

Malt hodes  argivtis:     IViger,    anlennarum  basi  abdomineque 
ex  parle  teslaceis,    elyfris  fusco    lividis.    apice  sulphureis^  antennis 
validioribus ,  maris  ioto  corpore  longior ibus,   prothorace  transversa, 
angulis  anterioribus  subprominulis,  subelevatis.   —  Long.   1   lin. 
Mas:   segmentis  duobus  ultimis   dorsalibus  elongatis,  angustis,  ul- 
timo apice  minus  profunde   emarginato,   segmento    ventrali 
penultimo  ventrali  medio  profunde  rotundatim  emarginato, 
lobo  utrinque  triangulari  apice,  producto,  acuto,  ultimo  sty- 
lum  leviter  curvatum,  apice  bifidum  exhibente. 

Niger,  pube  subliliore  grisescens.  Caput  nitidum,  subtilissime 
punclatum,  pone  oculos  parum  angustatum,  convexum.  Antennae 
validiores,  tolo  corpore  longiores,  nigro-fuscae,  antennis  priniis  tes- 
laceis vel  tlavis,  arliculo  tertio  sccundo  paulo  longiore.  Prolhorax 
longitudinc  duplo  fcrc  latior,   basin  versus  leviter  angustatus,  iuac- 


30  V.  Kiesenweller:  Beitrag  zur 

qualis,  anguHs  anlicis  oblique  truncatis,  parum  prominulis,  vix  ele- 
vafis,  basi  fortius  rotuntlata.  Coleoplera  latitudine  duplo  longiora, 
fusco-livida ,  sublranslucida,  apice  sulphurea,  parum  nitida,  obsolete 
punctata,  alutacea.  Alae  eiytris  plus  sesqui  uon  tarnen  duplo  lon- 
giores.     Corpus  subtus  griseo-fuscum,  obsolete  flavo  variegatiim. 

Dieser  Käfer  ist  mit  M.  siculus  Ksw.  (Linn.  ent.  VII.  310. 
28.)  am  nächsten,  besonders  in  der  Bildung  der  letzten  Hinterleibs- 
segmente des  Männchens  verwandt,  er  unterscheidet  sich  aber  be- 
stimmt, durch  die  viel  stärkeren  und  längeren  Fühler,  durch  das 
breitere  einfarbige  Halsschild,  durch  kürzere  Flügeldecken,  und  beim 
Männchen  durch  stärker  verlängertes  vorletztes  und  schmäleres,  an 
der  Spitze  weniger  tief  ausgeschnittenes    letztes  Rückensegment. 

Ich  habe  den  Käfer  in  grofser  Anzahl  bei  Nauplia  auf  den'Blü- 
then  von  Phlomis  in   beiden  Geschlechtern  gesammelt. 

M.  laciniatus  Ksw.  (Linn.  ent.  VII.  .304.  24.  Taf.  II.  Fig.  20.). 

—  Ein  einzelnes  Stück  in  Aetolien  von  mir  gefunden. 

Trib.  Iflelyridae. 

Apalochrus  tricolor:  Nigro-aeneus ,  ore,  aniennarum  basi, 
prothoracis  margine  laterali  et  basali  lale,  pedibusque  leslaceis^  ge- 
7iiculis  7iigris,  eiytris  viridi-aeneis,  margine  laterali  ex  parte  albido. 

—  Long.   1|  lin. 

Caput  nigrum,  dense  rugoso-punctatum,  clypeo,  ore  palpisquc 
ferrugineo-testaceis,  palpis  maxillaribus  apice  nigris.  Anlennae  ca- 
pite  prothoraceque  paulo  longiores,  articulis  primis  testaceis,  supra 
nigro  maculalis,  articulis  tertio  et  quarto  subaequalibns.  Prothoras 
anfice  leviter  marginatus,  lateribus  antice  parallelis,  postice  oblique 
convergentibus,  angustatus,  basi  leviter  emargiuata,  clevata,  giaber, 
parce  subtilitcr  puuctatus,  ante  basin  transversim  impressus,  ferrugi- 
neus,  macula  magna  longitudinali  marginem  anticum  attingente. 
Elytra  postice  ampliata,  lateribus  rectis,  prothoracc  Iriplo  fere  lon- 
giora, salis  dense  punctata,  apice  sublruncata  pube  subtili  grisea 
parce  vestila,  viridi-aenea,  nitidula,  margine  laterali  medio  albo-lim- 
balo.  Pedes  ferrugineo  -  testacei,  gcniculis  nigris,  tarsis  fuscescenti- 
bus.  Corpus  subtus  nigrum,  prothoracis  et  segmeutorum  abdomina- 
lium  marginibus  ilavis. 

Dieser  Apalochrus  ist  dem  mir  in  Natur  nicht  bekannten  A. 
ßavolimbalus  Muls.  (Opusc.  entora.  II.  8.)  jedenfalls  sehr  nahe  ver- 
wandt, bei  jenem  ist  aber  das  Halsschild  einfarbig  gelb,  die  Flügel- 
decken sind  schwarz,   der  Scilenrand   in   der  Mitte  rothgelb  ge- 


Käferfauna  Griechenlands.  31 

säumt,  das  dritte  Fühlerglied  wenigslens  um  die  Hälfte  läiip;cr  ;i!s 
das  vierte,  und  eodlich  die  Flügeldecken  an  der  Spitze  einzeln  ge- 
rundet. 

Bei  Athen  am  Phalereus  von  Schilf  in  einem  einzelnen  Exem- 
plare gesammelt. 

DIalachius  suturellus:  lirevior,  parullelus,  partim  con- 
vex'tis^  viridis,  mimis  nitidus,  capite  antice  Jlavo,  prolhorace  angu- 
lis  anleriorihus  elylriscpte  rxi/ls,  his  vilta  sulurali  ad  basin  dilalata, 
versus  upicem  prolungata  viridi.  —  Long.  2^^  —  3  lin. 

Mas:  anteimarum  arliculo  primo  crassiusculo,  secundo  inferne  di- 
latato,  securiformi,  tcrtio  triangulaii,  quarto  dilatato,  po- 
stice  emarginato,  subbaraato,  quinto  subdilatalo. 

Dem  Maluchius  ruhidus  nahe  verwandt,  aber  durch  viel  kräf- 
tigere längere  Fühler,  durch  die  abweichende  Form  des  vierten  Füh- 
lergliedes beim  Männchen,  durch  die  unterhalb  der  Einlenkung  der 
Fühler  gleichmäfsig  gelbe  Stirn,  geringeren  Glanz,  flachere,  kürzere 
mehr  gleichbrcile  Gestalt  und  durch  die  Zeichnung  der  Flügeldecken 
verschieden.  Der  grüne  Scutellarflcck  nimmt  nämlich  hier  die  ganze 
Flügeldeckenbasis  ein  und  verlängert  sich,  indem  er  allmälig  schmä- 
ler wird  als  langer  Streifen  bis  gegen  die  Spitze  der  Flügeldecken 
hin.  Die  Eximeren  der  Mittelbrust  sind  hellgelb.  Alles  Uebrigc 
wie  bei  M.   ruhidus. 

Von  Zebe  einigemale  auf  Greta  gesammelt. 

M.  lusitanicns  Er.  ( Entomogr.  72.  9.).  —  Auf  den  Alpen 
von  Aelolien  sammelte  ich  einen  Malachius  mehrfach  in  beiden  Ge- 
schlechtern, auf  welchen  die  Beschreibung  des  M.  lusilanicus  zu- 
trifft, nur  ist  sowohl  das  erste  als  das  fünfte  Glied  der  Fühler  mehr 
verdickt,  als  es  bei  der  Erichson'scben  Art  der  Fall  sein  soll,  so 
dafs  die  griechischen  Exemplare  gewissermafsen  eine  Mitfellorm 
zwischen  dem  echten  M.  lusitauicus  und  dem  Malac/iius  Lipuslu- 
latus  zu  bilden  scheinen. 

]}I.  dilaticornis  Germ.  —  In  ganz  Griechenland  und  den  jo- 
nischen Inseln. 

M.  lahialus  Brülle  (Exp.  sc.  d.  Mor.  Zool.  149.  219.  Taf.  2ß. 
Fig.  9.).  —  Der  Käfer  gehört  zur  Sect.  I.*  Erichs.  Entom.  p.  ßß. 
Brulle's  Beschreibung  genügt  nicht  recht,  ich  gebe  hier  eine  voll- 
sländijrere: 

M.  elongulus ,  subparullelus ,  viridis,  anlennurum  url iridis  pri- 
mis  (piinque  suhtus,  genis  chjpei  luhrit^ue  margine  anlico.  macidaque 
laierali  angusla  ad  avgidos  posliros  prol/toracis  et  mesot/ioracis  epi- 
meris  yiavis,  elijtrorum  apicc  rufa,  —  Long.  3  —  3^  lin. 


32  V.  Kiesenwelter :  Beitrag  zur 

Minus  nitidus,  viridis,  pube  siibtilissima  grisea  sericans.  An- 
tennae  fuscae,  basi  apiceque  nigricantes",  subtus  a  basi  usque  ad  me- 
dium flavae,  articulo  primo  maris  incrassato,  rotundato  feminae  cy- 
lindrico,  reliquis  in  utroque  sesu  cylindricis,  simplicibus.  Ca- 
put profhoracis  latitudine,  fronte  inter  oculos  transversim  im- 
pressa,  clypeo  infra  antennarum  insertionem  carinis  duabus  trans- 
versis  oblique  inter  antennarum  insertionem  convergentibus  muni- 
tum,  genis,  clypei  labrique  margine  antico  paliidis.  Prothorax  co- 
leopteris  paulo  anguslior,  subrotundatis,  basi  truncatus  latitudine 
brevior,  leviter  transversim  convesus,  margine  laterali  ad  angulos 
posticos  leviter  elevato,  obsolete  flavo  maculato.  Coleoptera  latitu- 
dine baseos  triplo  fere  longiora  subparallela,  lateribus  rectis,  punc- 
tato  -  rugulosa,  punctis  sparsis  elovatis,  interdum  obsolelis,  pilifcris 
variolosa,  pube  subtilissima  grisea  sericantia,  macula  apicali  rufa. 
Corpus  subtus  nitidulum,  abdomine  pedibusque  concoloribus,  meso- 
sterni  epimeris  flavis,  segmentorum  abdominalium  marginibus  sae- 
pissime  albidis. 

Durch  die  schlanke  Gestalt  und  die  langen  Fühler  vor  den 
übrigen  Malachien  ausgezeichnet,  auch  durch  die  Querkante  des 
Kopfschildes,  welche  ein  sehr  breitgezogenes  mit  der  Spitze  nach 
oben  gerichtetes  Dreieck  darstellt,  kenntlich.  —  Der  Käfer  ist  Erich- 
son  nicht  bekannt  gewesen.  Ich  habe  ihn  auf  dem  Hymettus  bei 
Athen,  und  bei  Nauplia  am  Palamid   in  Mehrzahl  angetroffen. 

M.  geniculatus  Germ.  —  Auf  sumpfigen  Wiesen  am  Pha- 
lereus  bei  Athen  nicht  selten. 

M.  spinipeimis  Germ.  —  Allenthalben  in  Griechenland  häufig; 
die  Weibchen  viel  zaiilreicher  als  die  Männchen.  Zu  dieser  Art  ge- 
hört ohne  Zweifel  als  Weibchen  31.  spinosus  Brülle  (Exp.  sc.  d. 
Mor.  Zool.  149.  220.),  eine  von  dem  gleichnamigen  Malachius  der 
Erichson''schen  Monographie  durchaus  verschiedene  Species. 

Allalus  dalmatinus   Er.  —  Aetolien  (Ksw.). 

Anthocomus  sanguinolenttis  F.  —  Nauplia  (Ksw.) 

A.  etfuestris  F.  —  Athen  (v.  Heldr.). 

A.  fascialus  Lin.  —  Athen,  Crela.  Die  Var.  regalis  C\\diV- 
pentier,  wo  die  vordere  Binde  der  Flügeldecken  weifs  ist,  scheint 
in  Griechenland  besonders  häufig,  auch  ein  männliches  Exemplar 
dieser  Abänderung,  welche  Erichson  nur  im  weiblichen  Geschlecht 
bekannt  war,  hat  Zehe  auf  Creta  gefunden. 

Ebaeus  coerulescens  Er.  —  Athen  (Ksw.). 

E.  punctipennis:    Niger,   parum    nitidus,)   anlennis   protho- 


Küfer fauna  Griechenlands.  33 

racis    lalerihus    late,  pediiusque   testaceis,   elylris  J'orlms   distincte 
punctatis,  —  Long.  \  lin. 

Corpus  minus  nitidum,  nigrum,  pube  grisea  tenui  parce  vesti- 
tum.  Autennae  testaceae,  apiceni  versus  fuscescentes.  Caput  ni- 
grum antice  testaceum,  fronte  convexiuscula,  Prothorax  longilu- 
dine  duplo  latior,  lateribus  et  angulis  posticis  fortius  basi  levius  ro- 
tundatus,  Icviter  convexus,  subtilissime  alutaceus,  testaceo  -  ferrugi- 
neus,  vilta  lata  dorsali  antrorsum  dilatata,  basi  apicemque  attingente 
ornatus.  Coleoptera  convexa,  ovalia,  unicolora,  dense  fortius  punc- 
tata. Corpus  subtus  fuscum,  testaceo-variegatum,  pedes  testacei  fe- 
nioribus  infuscatis.     (Fem.) 

Es  liegen  mir  nur  zwei  weibliche  Stücke  dieses  Käfers  vor, 
die  von  Zebe  auf  Creta  gesammelt  worden  sind.  —  Die  starke  Punk- 
tirung  der  Flügeldecken  erinnert  an  Charopus  punctalus  Er. 

E.  collaris  Erichson.  —  Creta  (Zebe). 

E.  cordicollis:  Niger,  nitidulus,  antennis,  prothorace  pedi- 
husque  riijis ,  chjiris  nigro  -  cyaneis ,  pube  subtilissima  iiicanis.  — 
Long.  1  —  li  lin. 

Niger,  nitidulus,  pube  albida  plus  minusve  incanus.  Antennae 
ferrugineae  apicem  versus  obscuriores,  interdum  picescentes.  Caput 
nigrum  subtilissime  dense  punctalum,  minus  nitidum,  clypeo  in 
mare  flavo  vel  albido  maculatum.  Prothorax  maris  coleopteris 
paulo,  feminae  mulio  angustior,  latitudine  vix  brevior.  basin  versus 
angustatus,  lateribus  et  anguiis  posticis  rotundatus,  basi  truncatus, 
leviter  convexus,  omnium  subtilissime  punctulatus,  testaceo  -  rufus. 
Coleoptera  confertissinie  subtiliter  punctata,  obscure  virescenti-cya- 
nea,  maris  oblouga,  apice  appendicula  coriacea  reflexa,  testacea 
instructo. 

Die  Lellroihen  Beine  und  Fühler  sowie  das  rothe  ziemlich  lange 
und  nach  der  Basis  leicht  herzförmig  verengte  Halsschild  machen 
diese  Art  sehr  leicht  kenntlich.  In  der  Färbung  steht  sie  dem 
Ebaeus  ßavicolUs  am  nächsten,  aber  die  Flügeldecken  sind  nicht 
pechschwarz,  sondern  grünlich  oder  bläulich,  und  beim  Männchen 
ist  nur  der  umgeschlagene  Anhang  der  Flügeldecken,  nicht  die  ganze 
Spitze  derselben  gelb. 

In  Griechenland  häufig,  an  sonnigen  Abhängen.  Von  mir  bei 
Nauplia,  Tirynth  und  Athen  gesammelt,  von  Zebe  auf  Creta  ge- 
funden. 

Colotes  trinotatus  Er.  —  Nauplia  (Ksw.). 

Charopus  apicalis:    Nigro-virescens^  nitidulus,  prothorace 

Berl.  Eiitoniol.  Zeitschr.     III.  3 


34         V.  Kiesenwelier:  Beilr.   z.  Käferfauna  Griechenlands. 

tatitudine  rix  longiore,  laleribns  rotundato^  tashi  versus  angustalo, 
haud  coarctato^  unlennis  husi  leslaceis.  —  Long.  ^ — J  liu. 
Mas:  elytrorum  apice  flava. 

Parce  subtilissime  griseo-pubescens.  Antennae  nigrae,  artieulo 
prirno  piceo,  2  —  4  testaceis.  Palpi  nigri.  Caput  protlioiacis  lon- 
gitudine,  fronte  canaliculata.  Piothorax  latitudiue  vix  longior.,  la- 
teribus  rotundatus,  basin  versus  angusfatus,  haud  tarnen  coarctalus, 
angulis  omnibus  rotundatis,  leviter  convexus ,  feminae  aequalis,  nia- 
ris  ante  scutellum  transversim  leviter  impressus.  Coleoptera  maris 
elongata  parallela,  protborace  parum  latiora ,  apice  sulphurea,  in- 
Irusa  appendicula  subspiniformi  niunita;  feminae  abdomine  band  bre- 
viora,  obovata,  protborace  triplo  longiora,  duplo  laliora,  convexa. 
Pedes  coucolores. 

Dieser  Charopus  steht  dem  CA.  concolor  Er.  am  nächsien,  und 
vielleicht  ist  Malachius  auctus  Hoffmannsegg  und  Malachius 
troglodifles  Gene,  die  Eiichsou  als  Abänderungen  des  Männchens 
mit  rothgelbcr  Fiügeldeckenspitze  zu  CA.  concolor  bringt,  hierher 
zu  beziehen;  allein  das  Thier  ist  viel  kleiner,  das  Halsschild  kürzer 
und  der  Körper,  besonders  das  Weibchen,  viel  weniger  lang  ge- 
streckt, auch  etwas  glänzender. 

Um  Athen  in  der  Nähe  des  Meeres,  z.  B.  am  Phalereus  häufig 
in  beiden  Geschlechtern  von  mir  gesammelt,   auch  auf  Sicilien. 

Anhangsweise  mag  eine  neue  von  Schiödte  in  Sicilien  aufge- 
fundene, vielleicht  weiter  verbreitete  Art  aus  dieser  Familie  beschrie- 
ben werden. 

Malachius  longicornis  (Sect.  II.  *Erichs.  Mon.  Malach. 
p.  83):  JVigro  -  virescens ,  prothoracis  nigri  laleribus  elyirorumcjiie 
apice  anlennisque  ante  apicem  testaceis.   —   Long.   1}  lin. 

Corpus  obscure  viride,  nitidum,  subtiliter  dcnsius  cinereo  -  pu- 
bescens,  elytris  parce  subtiliter  griseo-pilosellis.  Antennae  maris  gra- 
ciles,  toto  corpore  dimidio  longiores,  articulis  sccundo-sextum  flavo- 
testaceis,  feminae  corporis  longitudine.  articulis  secundo-quartum  ex 
parte  testaceis,  artieulo  tertio  in  utroque  sexu  secundo  duplo  lon- 
giore.  Caput  fronte  im[)ressa,  clypeo  labroque  flavis.  Prothorax 
coleopteris  angustior,  laliludine  vix  brevior,  laleribus  valde  rotun- 
datis, medio  obtusc  angulalis,  utriuque  ad  angulos  posticos  oblicjue 
truncatus,  subtilissime  punctulatus,  niger,  limbo  laterali,  saepissimc 
etiani  antico,  raro  postico  testacco.  Elytra  subtilissime  punctato- 
rugulosa,  apice  testacea,  maris  intrusa  appcndiculala,  feminae  apicem 
versus  valde  ampliata,  basi  alteuuata.  Epiaiera  niesothoracica  albida. 
Pedes  corpori  concolores. 


Drei  neue  Carabicinen-Larven 

von 
Professor  Dr.  Schaum. 


Di 


'ie  beträchtlichen  Erweiterungen,  welche  unsere  Kenntnisse  von 
den  frühern  Ständen  der  Coleopleren  in  dem  letzten  Decennium  he- 
sonders  durch  französische  Beobachter  und  unter  diesen  in  erster 
Linie  durch  Herrn  Perris  ')  erhalten  haben,  sind  leider  für  die  Sy- 
stematik dieser  Ordnung  fast  ohne  Resultate  geblieben;  nur  in  ein- 
zelnen Fällen,  und  zwar  gerade  in  solchen,  wo  die  Familien  auch 
im  vollkommenen  Zustande  gut  abgeschlossen  sind,  ist  es  gelungen, 
positive  Charaktere  festzustellen,  welche  die  Larven  einer  bestimm- 
ten Familie  kenntlich  machen.  Viel  häufiger  kann  die  systemati- 
sche Stellung  einer  Larve  nur  nach  dem  allgemeinen  Eindruck,  den 
sie  auf  ein  geübtes  Auge  macht,  bestimmt  werden,  und  nicht  selten 
bieten  sogar  innerhalb  derselben  naiürlichen  Familie  die  Larven  der 
einzelnen  Gruppen  oder  Gattungen  in  Form,  Charakteren  und  Le- 
bensweise sehr  auffallende  Verschiedenheiten  dar.  Dies  beobachtet 
man  in  besonders  hohem  Grade  an  den  Larven  der  Caraiicinen, 
trotz  der  noch  immer  auffallend  geringen  Zahl  solcher,  die  mit  an- 
nähernder Sicherheit  bekannt  sind.  '^)  Unter  diesen  weicht  z.  B. 
die  abenteuerliche,  offenbar  carnivore  Laive  der  amerikanischen 
Galerita  Lecontei  Dej.  (s.  Salle  Ann.  d.  1.  soc.  entom.  1845  pl. 
VIH.  f.  2.)  von  der  herbivoren  des  Zahrus  glhbus,  die  mit  grofscm 
Kopf,  enormen  Mandibeln  und  angeblich  einfachen  dreigliedrigen 
Schwanzfäden  ausgestattete,  mit  Omophron  ümbalus  vereinigte  von 


')  Hauptsächlich  in  dessen  wichtiger  Abhandlung:  Hisloire  des  insec- 
tes  du  piii  maritime  in  den  Annal.  d.  I.  soc.  entom.  1852,  53.  54,  56 

^)  Von  den  89  europäischen  Galtungen  kennen  wir  zur  Zeit  nur  11 
im  Larveiistande.  Die  Schwierigkeit,  Uaublliiere  in  der  Gefangenschaft 
7.U  erziehen,  ist  wohl  die  hauptsächliche  Ursache,  dafs  das  Verhältnirs  so 
ungünstig  ausfällt. 

3* 


36  Schaum:   über 

der  kleinköpfigen ,  kurzbeinigen  und  durch  seitliche  Fortsätze  der 
Abdominalsegmente  ausgezeichneten  des  Dicaelus  violacexis  nicht 
blos  in  der  allgemeinen  Körperform,  sondern  auch  in  der  Bildung 
der  meisten  einzelnen  Theile  fast  in  höherem  Grade  ab,  als  die  I^arve 
eines  Tencbrio  von  der  eines  Elater ^  die  einer  Bupreslis  von  der 
eines  Cerambycin.  Die  hier  genannten  CornÄicmen-Larven  stimmen 
indessen  alle  noch  darin  übercin,  dafs  sie  zwei  Klauen  an  den  Füs- 
sen besitzen;  aber  auch  dieser  Charakter,  den  Erichson  im  Jahre 
1840  (Arch.  f.  Naturgesch.  S.  72)  nach  den  damals  bekannt  gewor- 
denen Beobachtungen  mit  vollem  Rcchle  als  den  Hauptunlerschied 
der  CWai/ctneM-Larven  von  allen  auf  dem  Lande  lebenden  Käfer- 
larven bezeichnen  konnte,  hat  seine  allgemeine  Gültigkeit  verloi-en, 
seit  wir  durch  Fairmaire  und  Coquerel  die  nur  mit  einei  Klaue 
verselienen  Larven  von  Cillenum  (Ann.  d.  1.  soc.  entom.  Ih52  pl.  11 
No.  IV.)  und  Aepus  (I.e.  1850  pl.  16.  III.)  kennen  gelernt  haben. 
Die  von  mir  in  der  Naturgesch.  d.  deutschen  Käfer  I.  S.  45  geäus- 
serte Vermuthung,  dafs  diese  beiden  Larven,  da  ihre  Beziehungen 
zu  den  genannten  Gattungen  nicht  durch  die  Zucht  festgestellt  sind, 
doch  vielleicht  die  eines  HijdropliiUn  oder  Slaphylin  sein  könnten  '), 
hat  für  mich  jede  Wahrscheinlichkeit  verloren,  seit  ich  selbst  eine 
andere  Larve  zu  beobachten  Gelegenheit  hatte,  die  wohl  nur  einem 
Bembidium  aus  der  Pei-yphus-Grup^e  angehören  kann,  und  die  eben- 
falls nur  eine  Klaue  an  den  Füfsen  besitzt. 

Von  den  drei  nachstehend  beschriebenen  Cnrabichieti-harvcn  ist 
die  erste  wieder  eine  von  den  bisher  bekannt  gewordenen  sehr  ab- 
weichende Form,  sie  gehört  aber  auch  einer  sehr  abgeschlossenen 
Gruppe  an,  über  deren  frühere  Zustände  wir  bisher  nichts  wufsten; 
die  grofse  Aehnlichkeit  der  zweiten  mit  der  Larve  von  Cillenum 
scheint  dafür  zu  sprechen,  dafs  gewisse  Kennzeichen,  in  denen  beide 
von  dem  in  Calosoma  und  Carabus  ausgeprägten  Typus  abweichen, 
für  die  ganze  Gruppe  der  Bembidien  charakteristisch  sind ;  an  die 
Beschreibung  der  dritten,  die  unter  Verhältnissen  gefunden   wurde, 


')  Es  war  diese  Verinulliung  um  so  mehr  gerechtfertigt,  als  die  bei- 
den Larven,  besonders  aber  die  des  Aepus  eine  grofse  Aehnlichkeit  mit 
der  von  Westwood  abgebildeten  der  Micralyvtma  Johiistoiiis  (=  bre- 
vipenne  Gyll  )  darboten.  Seitdem  ist  aber  von  Laboulbene  in  seiner 
werlhvollen  Abhandlung  „Moeurs  et  anatonne  de  la  Micrahjmina  hre- 
vipennc'^  (Ann.  d.  1.  soc.  entom.  1858  S.  83)  der  Beweis  geliefert  wor- 
den, dafs  die  von  Weslwood  mit  Micrahjmma  in  Verbindung  gebrachte 
Larve  die  des  Aepus  fulnescetm  ist. 


Carabicinen-Larven.  37 

dafs  ihre  Beziehung  zu  Omophron  multi gut  latus  Chaud.  (lesselatus 
Dej. )  im  höchsten  Grade  wahrscheiulich  ist,  knüpft  sich  nothwen- 
diger  Weise  die  Frage,  ob  wir  durch  Desmarest  in  der  That  die 
Larve  des  Omophron  limbatiis  kennen  gelernt  haben. 

I.     Larve   des  Scarites  abbrematus. 

(Hierzu  Taf.  I.  Fig.   1.) 

Der  ganze  Körper  ist  cyh'ndrisch  und  durchweg  von  gleicher 
Breite,  auf  dem  Rücken  mit  Ausnahme  des  Kopfes  von  der  gewöhn- 
lichen Längslinie  durchzogen;  die  Hautbedeckungen  sind  hart,  die 
Farbe  ein  ziemlich  lichtes  Braun.  Der  horizontal  vorgestreckte  hor- 
nige Kopf  hat  oben  auf  der  Mitte  zwei  seichte  Längsvertiefungen, 
die  Stirn  ist  etwas  ausgehöhlt,  der  mittlere  zwischen  zwei  schräg 
nach  vorn  convergirenden  Längsvertiefungen  gelegene  Theil  tritt 
vorn  in  Form  eines  stumpfen  Zahnes  etwas  vor;  an  den  Seiten  des 
Kopfes  verläuft  eine  eingedrückte  Linie  bogenförmig  (mit  nach  in- 
nen sehender  Convexität  des  Bogens)  von  unten  und  hinten  bis  nahe 
an  die  Lisertion  der  Fühler;  die  Unterseite  ist  fast  eben  so  flach 
wie  die  Oberseile,  hat  jederseils  eine  schmale,  besonders  vorn  et- 
was nach  aufsen  gebogene  Längsrinnc,  und  in  der  Mitte  eine  läng- 
lich dreieckige  Vertiefung  mit  nach  vorn  gerichteter  Basis  des 
Dreiecks.  Ocellen  sind  nicht  vorhanden.  An  den  vierglie- 
drigen  Fühlern  ist  das  zweite  Glied  länger  als  die  beiden  letzten, 
das  dritte  an  der  Spitze  verdickt  und  schräg  abgeschnitten,  das  sehr 
kleine  vierte  ist  nach  oben  gerichtet,  cylindrisch,  und  trägt  zwei 
lange  Borsten.  Die  Mandibeln  sind  nicht  ganz  so  lang  wie  der 
Kopf,  schmal,  vorn  sichelförmig  gebogen,  und  haben  in  der  Mitte 
einen  starken,  ziemlich  spitzen  Zahn.  Die  Maxillen  haben  eine  kurze 
Angel,  einen  sehr  langen,  schmalen,  fast  cylindrischen,  innen  ge- 
wimperten  Stamm  und  eine  tasterförmige  zweigliedrige  Lade;  von 
der  innern  Lade  ist  keine  Spur  vorhanden.  Der  Taster  ist  anschei- 
nend nur  dreigliedrig,  es  sitzt  aber  ein  ganz  kleines  pfriemcnförmi- 
ges  Glied  auf  der  Spitze  des  fast  eiförmigen  dritten  auf;  das  zweite 
Tasterglied  ist  das  längste.  Die  Unterlippe  besteht  nur  aus  einem 
kurzen  von  der  Kehle  durch  eine  Querfurche  getrennten,  in  der 
Mitte  von  einer  Längsfurche  getheilten  Stücke  (den  verwachsenen 
Tasterstämmen),  an  dessen  Ecken  ein  kurzer  zweigliedriger  Taster 
eingelenkt  ist,  dessen  Wurzelglied  viel  dicker  ist  als  das  zweite. 

Der  Prothorax  ist  etwas  länger  als  der  Meso-  und  Metathorax, 
die  wieder  etwas  länger  sind  als  die  Ilinterleibsringe. 


38  Schaum:  über 

Die  Beine  sind  ziemlich  kurx,  die  Coxeii  lang  und  vom  Kör- 
per abstehend,  aufsen  furchenarlig  ausgehöhlt,  der  hintere  Rand 
der  Furche  tritt  plaltenförraig  vor,  die  Trochantern  und  die  gegen 
die  Spitze  etwas  breiteren,  zusammengedrückten  Schenkel  sind  gleich 
lang  und  eng  mit  einander  verbunden,  beide  innen  mit  einer  dop- 
pelten Reihe  kurzer  Dornen  besetzt,  die  kurzen  und  ziemlich  brei- 
ten aber  zusammengedrückten  Schienen  ebenfalls  innen  mit  einem 
Dornenbesatze,  der  eingliedrige  Fufs  mit  zwei  gleiclien,  kurzen 
Klauen. 

Am  Hinterleibe  zeigt  jeder  Bauchhalbring  an  der  Seite  zwei 
Längswülste,  von  denen  der  iimere  und  untere  der  höhere  ist,  das 
letzte  Segment  ist  klein  und  trägt  ein  Paar  deutlich  zweigliedriger 
Anhänge  von  der  Länge  des  Segments,  deren  Glieder  von  gleicher 
Länge  und  die  besonders  am  Ende  des  zweiten  Gliedes  mit  langen 
Borstenhaaren  besetzt  sind.  Der  After  tritt  wie  gewöhnlich  röhren- 
förmig vor  und  dient  als  Nachschieber. 

Die  Zahl  und  Stellung  der  Stigmen  ist  die  normale. 

Diese  Larve  ist  mir  von  Professor  Heer  mitgetbeilt  worden, 
der  sie  in  Madeira  unter  Steinen  in  Gesellschaft  des  Scarites  abbre- 
viatus  fand,  zu  dem  sie  ohne  Frage  gehört. 

H.     Larve  des  Bemhidiimi  lunatuml 

(Hierzu  Taf.  I.  Fig.  2.) 

Der  Kopf  ist  nicht  gröfser  als  der  Prothorax,  oben  zwischen 
den  Augen  mit  zwei  grofsen,  ziemlich  tiefen  Eindrücken  versehen, 
die  durch  eine  mittlere  Längsschwiele  getrennt  sind;  die  Stirn  bil- 
det vorn  einen  dreieckigen,  die  Unterlippe  von  oben  bedeckenden 
Vorsprung;  die  Unterseite  des  Kopfes  zeigt  jederseits  eine  scharf  er- 
höhte Randlinie,  die  vom  Hinterrande  bis  zur  Mitte  der  Mandibeln 
verläuft  und  in  der  Mitte  eine  lange,  allmälig  von  hinten  nach  vorn 
sich  erweiternde  Vertiefung,  die  in  der  Mitte  von  einer  kleinen 
Längsschwiele  durchzogen  wird. 

Auf  einem  grofsen  schwarzen  Fleck  hinter  den  Fühlern  stehen 
sechs  kleine,  sehr  schwer   erkennbare  Ocellen  in  zwei  Reihen. 

An  den  vierglicdrigen  Fülllern  sind  die  drei  ersten  Glieder  von 
gleicher  Länge,  das  dritte  in  der  Mitte  mit  einem  kleinen  nach  un- 
ten gerichteten  Vorsprunge,  der  fast  wie  ein  supplementäres  Glied 
aussieht,  das  kleine  vierte  wie  gewöhnlich  mit  mehreren  sehr  lan- 
gen Endborsten  besetzt. 

Die  sichelförmig  gebogenen  spitzen  Mandibeln  babcn  die  Länge 
des  Kopfes  und  in  der  Mitte  den  gewöhnlichen  starken  Zahn. 


Carabicincn- Larven.  'iid 

Der  Stamm  der  Maxillen  ist  sehr  lang,  länger  als  die  beiden 
eisten  Fühierglieder  zusammengenommen,  der  Taster  vierglicdrig, 
das  erste  Glied  kurz  und  dick ,  das  zweite  von  der  Dicke  des  er- 
sten, sehr  lang  und  cyiindrisch,  das  dritte  und  vierte  viel  kürzer 
und  schmäler,  fast  von  gleicher  Länge,  das  vierte  zugespitzt.  Die 
Lade  besteht  aus  zwei  langen  Gliedern,  von  denen  das  spitze  zweite 
nicht  kürzer  aber  dünner  ist  als  das  erste;  eine  innere  Lade  ist  nicht 
augedeutet. 

Die  verwachsenen  von  dem  Kopfe  deutlich  abgesetzten  Taster- 
stämme der  Unterlippe  tragen  einen  zweigliedrigen  Taster  '),  des- 
sen erstes  Glied  lang  und  dick,  dessen  zweites  viel  kürzer  und  sehr 
viel  feiner  und  spitz  ist,  die  Zunge  ist  durch  einen  deutlichen,  ver- 
hältnifsmäfsig  langen,  mit  einigen  Borsten  besetzten  Vorsprung  an- 
gedeutet. 

Der  Prothorax  ist  so  lang  wie  Meso-  und  Metathorax  zusam- 
men, aber  nicht  breiter. 

An  den  Beinen  sind  die  Trochanteren  etwas  kürzer  als  die 
Schenkel,  die  Schienen  und  Füfse  von  gleicher  Länge,  die  letzten 
nur  mit  einer  starken  Klaue  bewaffnet. 

Die  Abdominalsegmente  sind  ohne  besondere  Auszeichnung,  die 
beiden  hornigen  mit  Borsten  besetzten  ungegliederten  Anhänge  des 
letzten  haben  fast  die  Länge  von  drei  Segmenten.  Die  vortretende 
fast  c};lindrische  Aflerröhre  ist  länger  als  das  letzte  Segment. 

Die  Stigmen  sind  normal.  ') 

Ich  fand  mehrere  Exemplare  dieser  Larve  in  den  ersten  Tagen 
des  Septembers  an  dem  vom  Inn  bei  St.  Moritz  im  Engadin  gebil- 
deten See  in  dem  nassen  Ufersande  unter  Steinen.  Die  Bildung  des 
Mundes  macht  es  unzweifelhaft,  dafs  eine  Carafiictnejt  -  Larve  vor- 
liegt. Die  in  der  gleichen  Lokalität  vorkommenden  Carabicinen 
waren  Nebria  GijUeiihalü  und  mehrere  Bembidien:  lunatum,  bruxel- 
lense,  liblale,  rti/ipes.  Auf  eine  Bembidien-haTve  weist  die  einfache 
Fufsklaue,  und  bei  der  Länge  von  3  Linien,  welche  die  von  mir 
gefundenen  Exemplare  haben,  ist  wohl  die  Annahme,  dafs  sie  der 


')  Coquerel's  Angaben,  dafs  die  Kiefer-  und  die  Lippenlaster  bei 
Aepus  dreigliedrig  sind,  beruhen  wohl  ohne  Zweifel  auf  einem  ßeobach- 
lungsfehler. 

^)  Cor|uerel  sagt,  dafs  bei  Aepus  die  Stigmen  des  letzten  Abdonii- 
nalsegnientes  durch  ihre  Gröfse  ausgezeichnet  seien.  Hier  ist  um  so  ge- 
wisser ein  Irrlhum  anzunehmen,  als  das  neunte  (letzte)  Hinterleibssegment 
überhaupt  keine  Stigmen  führt. 


40  Schaum:  über 

gröfsten  unter  diesen  Arten,  dem  B.  lunatum.  angehört,  die  vvalir- 
scheinlichste. 


III.     Larve  des  Omophron  multiguttatus  Chaud. 
{tesselatus  Dej.) 

(Hierzu  Taf.  I.  Fig.  3,  a.  b.) 

Der  Körper  ist  besonders  auf  dem  Hinterleibe  mit  vielen  stei- 
fen und  langen  Borsten  besetzt,  und  hat  seine  gröfste  Breite  im 
Prothorax.  Der  Kopf  ist  zwar  ansehnlich  entwickelt  aber  doch 
weit  kleiner  und  schmäler  als  der  grofse  Prothorax;  hinten  hat 
er  in  der  Mitte  einen  Y förmigen  Eindruck  und  zwischen  den  Au- 
gen eine  schwache  mittlere  Längsschwiele.  Die  nach  vorn  sich 
verschmälernde  Stirn  zeigt  vorn  jederseits  zwei  durch  eine  kleine 
Ausbuchtung  getrennte  Zähnchen  und  tritt  in  der  Mitte  in  Form 
eines  abgerundeten  Hornes  vor. 

Die  Fühler  sind  viergliedrig,  das  zweite  Glied  wenig  länger  als 
das  erste,  das  dritte  fast  so  lang  als  das  erste  und  zweite  zusam- 
men, das  vierte  so  lang  als  das  zweite,  mit  den  gewöhnlichen  Bor- 
sten besetzt. 

Auf  einem  schwärzlichen  Höcker  hinter  den  Fühlern  stehen  je- 
derseits sechs  sehr  transparente  grofse  Ocellen,  weit  von  einander 
getrennt,  in  zwei  Reihen. 

Die  Mandibeln  haben  nur  die  halbe  Länge  des  Kopfes  und  ei- 
nen breiten,  in  zwei  Zähne  getheilten  Vorsprung  in  der  Mitte. 

An  den  Maxillen  (Fig.  3.  a.)  sind  die  Tasterstämme  sehr  lang 
und  cylindrisch,  der  Taster  viergliedrig  mit  kurzem  ersten,  langen 
cylindrischen  zweiten  und  schmäleren,  ziemlich  gleichlaugen  dritten 
und  vierten  Gliede,  die  zusammen  die  Länge  des  zweiten  haben. 
Von  den  beiden  Gliedern  der  äufseren  Lade  ist  das  zweite  viel 
schmäler  als  das  erste  und  noch  nicht  halb  so  lang;  die  innere 
Lade  ist  aufserordentlich  entwickelt,  und  besieht  in  einem 
zahnförmigen  Vorsprunge,  der  fast  die  Länge  der  äufsern  Lade  hat. 

Das  von  den  Tasterstämmen  gebildete  Stück  der  Unterlippe 
(Fig.  3.  b.)  ist  lang  und  schmal,  die  Zunge  tritt  bedeutend  vor  und 
endet  in  einer  stumpfen  Spitze;  das  Wurzelglied  der  Lippentaster 
ist  kaum  länger  aber  viel  dicker  als  das  Endglied. 

Der  Prothorax  ist  bei  weitem  das  gröfste  Segment,  so  laug 
wie  Meso-  und  Metathorax  zusammen  und  viel  breiter  als  diese,  in 
der  Mitte  am  breitesten,  an  den  Seiten  gerundet,  hat  oben  ein  Paar 
gebogene  schwache  Längseindrücke  uud  eine  eingedrückte,  vorn  er- 


Carabicinen- Larven.  41 

löschende  Mittelrinne.  Der  Meso-  und  Melathorax  sind  jeder  durch 
eine  starke  Einschnürung  an  den  Verhindungsstelien  abgesetzt,  et- 
was breiter  und  länger  als  die  Hinterleibsj'inge. 

Die  Coxen  sind  anliegend,  Trochanteren  und  Schenkel  gleich 
lang,  die  Schienen  so  breit,  aber  nur  halb  so  lang  wie  die  Schen- 
kel, der  Fufs  so  lang  als  die  Schiene,  aber  viel  schmäler,  mit  brei- 
terer Wurzel,  schmaler  Spitze  und  mit  zwei  feinen,  dicht  neben 
einander  stehenden  und  oft  an  einander  liegenden  Klauen  versehen. 

Die  hornigen  Anhänge  am  Ende  des  letzten  Segmentes  haben 
die  Länge  von  drei  Segmenten. 

Ich  habe  gegen  15  Exemplare  dieser  Larve  im  Sande  des  NiU 
ufers  in  einiger  Entfernung  von  Cairo  und  in  Gesellschaft  des  Omu- 
p/iron  muliigiiitalus,  das  an  derselben  Stelle  überaus  häufig  war, 
angelroflcn.  Auch  abgesehen  von  dem  gemeinschaftlichen  Vorkom- 
men scheint  mir  der  Umstand  für  die  Vereinigung  der  Larve  mit 
dem  genannten  Käfer  von  entscheidendem  Gewicht  zu  sein,  dafs 
dieselbe  mit  keiner  der  andern  am  Nilufer  vorkommenden  Carabichien- 
Gattungen  {(Jhlaenius,  Clivhia,  Bembidium)  in  Beziehung  gebracht 
werden  kann.  Ist  die  Bestimmung  aber  richtig,  so  ist  entweder  die  von 
Desmarest  gegebene  und  seitdem  oft  copirte  Abbildung  der  Lai"ve 
des  Omophrou  limbahts  aufl'allend  verfehlt,  und  auch  Latreille''s  Be- 
schreibung derselben  (Gen.  Crust.  et  Ins.  I.  S.  215)  vielfach  unrich- 
tig '),  oder  die  Larve  ist  nicht  die  des  Omophrou  Ihnbattis.  Ich 
hätte  meine  abweichenden  Beobachtungen  schon  in  der  Naturgesch. 
der  deutschen  Käfer  I.  S.  58  bei  Gelegenheit  der  Galtung  Omophron 
zur  Sprache  gebracht,  wenn  damals  nicht  noch  die  allerdings  ent- 
fernte, jetzt  aber  vollständig  beseitigte  Möglichkeit  bestanden  hätte, 
dafs  die  von  mir  gefangene  Larve  die  eines  Mitgliedes  der  Scarili- 
den-  oder  Bembidien-Gvuppe  sei. 


')  Die  fünfgliedrigen  Fühler  und  der  einfache  dreigliedrige  Schwauz- 
faden  sind  gewifs  Irrthürner,  Latreille  macht  aber  auch  die  Angabe,  dafs 
der  Kopf  breiter  sei  als  das  folgende  Segment. 


Beiträge  zur  europäischen  Käferfauna 

z  u  s  a  m  m  c  n  2;.  e  s  t  c  1 1 1 


von 
Prof.  Schaum. 


B 


ei  der  in  Verbindung  mit  Dr.  Kr a atz  und  H.  v.  Kiesen  wei- 
ter unternommenen  Herausgabe  eines  neuen  Calalogus  Coleoptero- 
rum  Europae  stellte  sich  die  Alternative,  eine  Anzahl  uns  bekann- 
ter und  zum  Theil  höchst  ausgezeichneter.Arten,  entweder,  weil  sie 
zur  Zeit  noch  nicht  beschrieben  sind,  auszulassen,  oder,  um  sie  in 
den  Katalog  aufnehmen  zu  können,  durcb  gleichzeitig  veröllenllichte 
Beschreibungen  wissenschaftlich  zu  begründen.  Wir  entschieden 
uns  für  das  Letztere,  und  ich  stelle  hier  eine  Zahl  von  Beschrei- 
bungen einzelner  Arten  zusanunen,  die  von  mir,  von  Dr.  Kraatz 
und  H.  V.  Kiesen  Wetter  verfafst  sind.  Die  Arten  sind  zum  Theil 
solche,  die  schon  seit  einer  Reihe  von  Jahren  in  den  Katalogen 
Platz  gefunden  haben  (z.  B.  Cichulela  lurclca,  Pteiosüchus  senilis, 
Bryaxis  titmsticrsalis  u.  s.  w.),  und  die  ich  bereits  früber  bekannt 
zu  machen  versprochen  halte,  theils  bilden  sie  wie  Xenostrojigylus 
arcualus  und  besonders  Arrhaphus  oliveloriim  (der  Repräsentant  ei- 
ner bisher  rein  exotischen  Familie)  sehr  interessante  Bereicherun- 
gen der  europäischen  Fauna,  viele  gehören  Familien  an,  über  die 
zusammenhängende  Arbeiten  aus  der  neueren  Zeit  vorlagen,  so  dafs 
die  hier  mitgetheilten,  im  engen  Anschlufs  an  die  letzteren  ver- 
fafslen  Beschreibungen  als  Nachträge  derselben  betrachtet  werden 
können,  mehrere  solchen  Gattungen,  aus  denen  bisher  nur  einzelne 
Arten  bekannt  waren.  Unter  diesen  Umständen  dürften  die  hier  ge- 
gebenen Beschreibungen  mit  dem  Interesse  der  Wissenschaft,  auch 
auf  ihrem  gegenwärtigen  Standpunkte,  wohl  vereinbar  sein. 


Schaum:  Beitrag  zur  europäischen  K'dferfauna.  43 

1.  Cicindela  turcica:  Stibcyllndrica^  aeneo  - J'usca ,  elytro- 
nun  lunula  humerall  valde  ilescendente ,  fascia  media  recxirva  siib- 
dentata  lutiidaque  upicali  margine  connexis  all/is,  anieiuiis  basi  ex- 
cepta   ohscuro-teslaceis ,  libiis  cupreis.  —  Long.  5  lin. 

Habitat  in  Turcia. 

Aeneo-fusca,  subtus  albo-pilosa,  coleopleris  subcylindricis.  Ca- 
put subtiliter  granulato-punclatuni,  pone  oculos  et  intra  antennas 
ciebenime  et  subtiliter  longitudinaliter  strigosum,  labro  albo,  apice 
in  specimine  nostro  masculino  vix  denticulato,  niandibulis  fusco- 
aeneis,  macula  magna  basali  alba,  paipis  articulo  ultimo  excepto 
testaeeis.  Antennae  obscuro  -  testaceae,  apicem  versus  fuscescentes, 
articulis  qualuor  basalibus  mctallicis.  Prothorax  capitis  fere  latitu- 
dine,  subquadratus,  postice  vix  angustatus,  lateribus  fere  rectis,  su- 
pra  subtiliter  granulato-punctatus,  lateribus  magis  transversim  rugu- 
losis,  parce  albo-pilosus,  impressionibus  transversis  profundis,  poste- 
riore utrinque  foveolata.  Coleoptcra  subelongata,  fere  cylindrica, 
subtiliter  granulata,  lunula  humerali  valde  versus  apicem  descen- 
denlc,  fascia  media  valde  recurva  subdentata  lunulaque  apicali  te- 
nui,  linea  laterali  pone  lunulam  humeralem  subinterrupta  connexis, 
albis.  Corpus  subtus  fusco-aeneum,  albo-pilosum.  Pedes  concolo- 
res,  metallici,  tibiis  praesertim  basi  cupreis. 

Diese  Art  steht  der  seltenen  Cic.  hispanica  Gory  (Ann.  d.  1. 
soc.  ent.  1833  S.  175),  Klug  (Jahrbücher  S.  "24.  131)  sehr  nahe, 
unterscheidet  sich  aber  sogleich  durch  die  Richtung  des  Schulter- 
mondes, dessen  unteres  Ilorn  bei  hispanica  vom  Aufsenrande  gerade 
gegen  die  Naht  verläuft,  bei  turcica  dagegen  bedeutend  nach  hin- 
ten gerichtet  ist. 

Das  in  meiner  Sammlung  befindliche  Exemplar  soll  von  Smyrna 
stammen;  im  Königlichen  IMuseum  befinden  sich  zwei  von  Kinder- 
mann eingesandte  Stücke  mit  dem  Fundorte  Constantinopel. 

Schaum,. 

2.  Carabus  cavernosus:  Niger,  prolhorace  antice  suban- 
gustato ,  elytris  sublaevibus,  seriebus  sex  fovearum,  margine  rugo- 
sis.  —  Long.   12  lin. 

Habitat  in  Rumelia  (Frivaldszky);  in  Serbia  specimen  unicum 
cepit  Zehe. 

C.  perforato  Fisch,  Dej.  (thoracico  Germ.)  affinis,  at  ca- 
pile  minore,  prothorace  minus  rotundato,  antice  angustiore,  lateribus 
non  reflexis,  angulis  poslicis  acutioribus, elytris  longioribus, sublaevibus. 
Caput  inediocre,  vix  majus  quam  in  cribrato.     Protborax  longitudine 


44  Schaum:    Beilrag  zur 

latior,  lateribus  parum  rotundatus,  antice  subanguslnlus,  augulis  po- 
sticis  aculis,  basi  eniarginata ,  supra  parum  convexus,  subtilissioic 
punctatus,  laleiibus  non  reflexis,  at  margine  distincto.  Elytra  ob- 
longo-ovala,  convexa,  foveis  numerosis  in  series  sex  dispositis,  foveis 
secundac  et  quariae  seiici  majoribus  et  inagis  distantibus,  intersli- 
tiis  hiuc  et  inde  puiictis  paucis  impressis,  ceterum  laevibus,  lateri- 
bus rugoso-punctatis. 

Motscbulsky  unterscheidet  (Bull.  d.  Mose.  1847.  II.  222.)  von 
dem  sibirischen  Car.  perföratus  die  im  südlichen  Rufsland  (Gouvern. 
Charkow,  Ekaterinoslaw)  vorkommende,  von  Dejean  und  Gebier  mit 
perforalus  verbundene  Form  unter  dem  Namen  C.  scythus  und  mit 
Zuziehung  des  Synonyms  cribellalus  Fisch.  (Ent.  I.  pi.  VIII.  f.  15.) 
Ich  habe  nur  sibirische  Exemplare  des  perforalus  vor  mir,  Mot- 
schulsky's  Angaben  stellen  es  aber  auTser  Zweifel,  dafs  die  gegen- 
wärtige Art  nicht  C.  scytfius  ist.  Er  sagt,  der  Hauptunferschied  von 
dem  echten  perforalus  sei  das  grofse  Halsscbild  (wie  bei  miugens); 
bei  cavernosus  ist  das  Halsschild  aber  kleiner  als  bei  perforalus  und 
von  anderer  Form;  dem  scylhus  werden  ferner  nur  drei  Reihen 
deutlicher  Hohlpunkte  zugeschrieben,  während  hier  sechs  Rei- 
hen gröfserer  Gruben  vorhanden  sind.  Schaum. 

3.  Carabus  Ulrichii  var.  arrogans:  Car.  fasluoso  Pal- 
liaren forma  afßnis,  at  elijlris  cupreo-aureis,  yulgidissimis,  coslis  et 
iuherculis  perparum  elevalis,  nonnunquam  fere  oOliteratis.  insignis. 
Caput   et  prolhorax  viridia. 

Diese  prachtvolle  Form  ist  von  II.  Zehe  in  etwa  20  Exempla- 
ren in  dem  serbischen  Gebirge  gesammelt  worden.  Sie  schliefst 
sich  eng  an  fastuosus  an,  ist  aber  durch  Glanz  und  Feuer  der 
Färbung,  die  mit  Carabus  rtitilans  wetleifert,  eben  so  ausgezeich- 
net als  durch  die  Scul{)tur  der  Flügeldecken.  Auf  den  letz- 
tern sind  näiitlich  die  Längsrippen  und  die  in  Reihen  stehenden 
Höcker  des  Ulrichii  nur  ganz  schwach  ausgebildet,  bei  einigen  Ei- 
emplaren  fast  erloschen;  von  den  Körnchen,  die  in  den  Zwischen- 
räumen zwischen  den  Längsrippen  und  den  Höckerreihen  bei  dem 
typischen  Ulrichii  so  sebr  in  die  Augen  fallen,  sind  nur  ganz  schwa- 
che Andeutungen  vorlianden.  —  Diese  Form  bildet  einen  neuen  und 
sehr  interessanten  Beleg  für  die  von  Dr.  Kraatz  und  mir  vertrelene 
Ansicht,  dafs  viele  Caraben  in  den  verschiedenen  Territorien  ihres 
Veibreitungsbezirks  eigcnthümliche  Formen  —  lokale  Rassen  —  bil- 
den. Ich  bin  mit  IL  Menetries  (Wien.  Entom.  Monatsschrift  1858 
S.  193)  ganz  einverslauden,  dafs  solche  Rassen  mit  eigenen  Namen 


europäischen  Kiiferfaunu,  45 

zu  belegen  sind,  weil  sich  an  den  Namen  die  Vorstellung  einer  be- 
stimmten Form  knüpft,  ich  habe  auch  in  der  Naturgesch.  d.  deut- 
schen Ins.  Bd.  I.  einige  solcher  Abänderungen  (C  baldensis,  Iticens, 
vmrUimns)  selbst  benannt,  ich  halte  es  aber  gerade,  wenn  dies  ge- 
schieht, für  um  so  nöthiger,  der  Ansicht  entgegenzutreten,  dafs  eine 
selbstsländige  Art  vorliegt,  wo  die  wesentlichen  Charaktere  diesel- 
ben bleiben,  und  die  Verschiedenheiten  durch  TJebergänge  in  andere 
Formen  ausgeglichen  werden.  Die  Richtigkeit  meiner  Auffassung 
ist  mehrfach  angezweifelt  worden,  aber  von  keiner  einzigen  Form, 
die  ich  als  örtliche  Abänderung  bezeichnet  habe,  hat  bis  jetzt  irgend 
Jemand  einen  positiven  und  constanten  Unterschied  beizubringen 
gewufst.  Auch  in  dem  gegenwärtigen  Falle  sei  ausdrücklich  be- 
merkt, dafs  die  Reihe  der  Exemplare  Uebergänge  zu  fasfuosus 
darbot.  Schaum. 

4.  Pterostichus  (Tanythrix)  senilis:  Ater.  nitidus^  ca- 
pite  magno^  prothorace  subcordato,  utrinque  slriato,  coleopteris  sub- 
ovatis,  profunde  striatis,  Stria  ijuinia  punctis  majoribus  remotis  im- 
pressa,  interslitio  septimo  basi   subcarinato.  —  Long.   7  —  7^  lin. 

Habitat  in  basi  Montis  Rosae.     Ghiliani. 

Totus  ater,  nitidus,  praesertim  nias.  Caput  majusculum,  postice 
non  angustatum,  inter  antennas  sat  profunde  et  late  biiraprcssum, 
setis  nonnullis  longis  instructum,  oculis  parum  prominulis.  Protho- 
rax subcordatus,  postice  modice  angustatus,  lateribus  in  mare  pa- 
rum, in  femina  modice  rotundatis,  angulis  posticis  rectis  acutis,  su- 
pra  parum  convexus,  basi  utrinque  profunde  longitudinaliter  impres- 
sus,  lateribus  setis  nonnullis  longis  instructus.  Coleoptera  breviora, 
suboval a,  profunde  striata,  stria  quinta  punctis  majoribus  sex,  setas 
longas  gerentibus,  anterioribus  valde  distautibus,  posterioribus  magis 
approximatis,  stria  octava  punctis  plurimis  notata,  interstitiis  sex  in- 
terioribus  planis,  septimo  et  octavo  angustioribus,  magis  convexis, 
illo  basi  carinato,  margine  acute  reflexo.  Abdominis  ultimum  segmen- 
tum  in  mare  planum. 

Diese  sehr  ausgezeichnete  Art  ist  schon  seit  lange  bekannt,  und 
besonders  von  Ghiliani  als  Feronia  (Platysma)  senilis  Findet  viel- 
fach versandt  worden;  unter  diesem  Namen  steht  sie  bereits  in  De- 
jean's  Catalog  (ed.  3.  p.  40)  zwischen  F.  marginepunct ata  und  ednra. 
Sie  bildet  mit  diesen  beiden  die  von  mir  in  der  Naturgeschichte  d. 
deutsch.  Käfer  I.  S.  441  errichteten  Gruppe  Tanythrix,  welche 
•wie  Molops  Borsten  auf  der  Oberseite  der  Füfse  und ,  was  ich 
a.  a.  O.  hervorzuheben  versäumt  habe,  zwei  Randstreifen  auswärts 


46  Schaum:   Beilrag  zur 

vom  achten  Streifen  der  Flügeldecken  besitzt,  aber  am  fünften  Strei- 
fen, wie  die  Arten  der  Pleroslichu.i-GrupYie,  eingestochene  Rücken- 
punkte hat,  die  bei  keinem  Molops  vorkommen.  Von  Pier,  edu- 
rus  weicht  senilis  durch  viel  weniger  herzförmiges  und  viel  weni- 
ger gerundetes  Halsschild,  durch  kürzere  und  viel  tiefer  gestreifte 
Flügeldecken,  durch  die  letztern  auch  von  der  mir  nur  aus  der  Be- 
schreibung bekannten  F.  marginepunctaia  Dej.  ab.  Ob  auch  Fer. 
nodicornis  Fairm.  und  Lab.  (Faun,  franc.  95.  53.)  zu  Tanythrix 
zu  stellen  ist,  vermag  ich  nicht  anzugeben,  da  die  entscheidenden 
Charaktere  in  der  Beschreibung  nicht  erwähnt  sind;  die  Aehnlich- 
keit  mit  F.  edura  spricht  dafür,  die  zwei  Striche  auf  jeder  Seite 
der  Halsschildbasis  und  der  kleine  Kiel  auf  dem  letzten  Hinterleibs- 
ringe des  Männchens  dagegen.  Schaum. 

5.  Pterost ichus  parnassius:  Aeneo-niger,  prothorace  sub- 
quadralo^  hasi  ulrinque  foveolato  et  bistrialo^  margine  rejlexo  lato, 
angulis  posticis  obtusis  subrolu7idaf is ,  elyiris  slriatis.  striis  sub- 
punctatis ,  interslitiis  allernis  serialim  crebre  foveolatis.  —  Long. 
5  lin. 

Habitat  in  monte  Rosa.     Ghiliani. 

Specics  prothoracis  margine  reflexo  lato,  angulis  posticis  obtu- 
sis et  saltem  in  niare  subrotundatis,  et  foveolis  elytrorum  numero- 
sis  profundis  valde  insignis.  Supra  aeneo-niger,  mas  femina  niti- 
dior.  Caput  laeve,  foveis  frontalibus  brevibus.  Prothorax  subqua- 
dratus,  basi  non  angustior  quam  apice,  lateribus  subrotundafus,  an- 
gulis posticis  obtusis,  in  mare  subrotundatis,  in  femina  paulo  acu- 
tioribus,  dorso  subconvexus,  basi  magis  dcpressus,  utriuque  foveola- 
tus,  foveis  subrugosis  et  antice  striis  duabtis  aequalibus  divergenti- 
bus  impressis,  lateribus  praesertim  postice  late  deplanatis  et  reflexis. 
Colcoptera  prothorace  vis  latiora  et  fere  duplo  longiora,  subparal- 
lela,  apice  late  rotundala,  supra  planiuscula,  sat  profunde  striata, 
striis  subpunctafis,  inlerstitiis  tertio,  quinto  et  seplimo  seriatini  valde 
foveolatis,  foveolis  numerosis  at  numero  variantibus,  in  interslitiis 
terlio  plerumque  sex  vel  septem,  nonnunquam  quatuor,  in  quinto 
plerumque  sex,  in  septinio  septem  vel  octo,  rarius  qtiinque  exstan- 
tibus.  Abdominis  seginentum  ultimum  in  mare  obsoletissime  longi- 
ludiualiter  carinulatum. 

Von  Ghiliani  vielfach  als  Platysma  pamassia  Bon.  versandt, 
aber  noch  unbeschrieben.  Dcjean  cilirt  (Spec.  IIL  .314.)  den  Pierost. 
parnassius  Bon.  als  Synonym  der  Fer.  maura.,  kann  aber  unter 
diesem  Namen  nicht  den  gcgenwärligcn  Käfer  erhalten  haben,   der 


europäischen  Kliferfaunu.  47 

in  der  Bildung  des  Halsschildes  und  in  der  Scnlpfur  giinxlich  von 
maurns  abweicht  und  in  der  Form  des  ersteren  am  meisten  mit 
PL  Ziegleri  und  Uneaiopmiclatus  übereinstimmt.  ')  Schaum. 

6.  Pterosl  ichus  Brück ii:  JVi^er,  anlennis  rujis,  pectibus 
Jlavis,  elytris  sub  aeneo-micantibus.  profunde  striatts,  interstitio  (er- 
tio  iripuncialo,  prothorace  cordato^  has'i  profunde  iransversim  im- 
presso et  iitrinque  striato.   —   Long-  6  lin. 

Habitat   in  Serbia.     Zebe. 

Caput  nigrum,  nitidum,  inter  antennas  profunde  biimpressum. 
Palpi  rufi.  Antennae  rufae,  versus  apicem  ferrugineae.  Prothorax 
longiludine  non  latior,  cordatus,  sed  ante  angulos  posticos  rectos 
vix  sinuatus,  supra  fere  planus,  laevis,  linea  longitudinali  profunda, 
basi  valde  transversim  impressus  et  utrinque  profunde  striatus,  mar- 
gine  anguste  sed  acute  reflexo.  Coleoptera  prolhoracis  basi  dimi- 
dio  laliora,  oblongo-ovata,  subparallela,  apice  parura  sinuata,  rotun- 
data,  subplana,  profunde  striata,  interstitiio  tertio  punctis  Iribus  im- 
presso, primo  ante  medium,  tertio  ante  apicem  sito,  punclis  ocella- 
latis  Striae  octavae  basi  sat  dislantibus,  apice  numerosis,  acute  mar- 
ginata,  margine  apicali  rufescenti.  Corpus  sublus  nigrum,  margine 
elytrorum  inflexo  postice  rufescenti.     Pedes  flavi. 

Mas  abdominis  segmento  ultimo  apice  impresso,  ante  impressio- 
nem  carinula  transversa  brevi,  parum  conspicua  instructum. 

Diese  von  Zebe  in  Serbien  in  einer  gröfsern  Anzahl  von  Ex- 
emplaren gesammelte,  durch  ganz  gelbe  Beine  ausgezeichnete  Art, 
die  Herrn  Emil  vom  Brück  in  Crefeld  dedicirt  ist,  hat  in  der  Kör- 
perform die  meiste  Aehnlichkeit  mit  Pl.  yasciato- punctatus,  vage- 
punclatus,  parumpunctahis  und  ähnlichen,  weicht  von  denselben 
aber  durch  die  Abwesenheit  des  Längskiels  auf  dem  letzten  Bauch- 
segn\ente  des  Männchens  ab,  und  würde  daher,  wenn  dieser  Längs- 
kiel, wie  es  von  Dejean  geschehen  ist,  als  Charakter  der  Pterosli- 
cÄMs-Gruppe  (innerhalb  der  Galtung  Feronia)  betrachtet  wird,  sogar 
einer  andern  Gruppe  zugesellt  werden  müssen.  Schaum. 

')  Ich  benutze  diese  Gelegenheit  zu  der  Bemerkung,  dafs  der  von 
mir  (Naturgesch.  d.  deulsclien  Käfer  I.  S.  474)  in  einer  Note  zu  maurns 
als  Fer.  Yvanii  Dej.  erwähute  Käfer  nicht  der  echte  Yvanii  Dej.  ist, 
den  ich  erst  ganz  kürzlich  kennen  gelernt  habe,  sondern  entweder  eine 
den  Seealpen  eigene  Abänderung  des  Pt.  maurns  oder  eine  dem  letzleren 
überaus  ähnliche  Art  ist.  Das  Männchen  der  echten  Fer.  Yvanii  Dej. 
hat,  wie  Dejean  ganz  richtig  angiebt,  einen  Kiel  auf  dem  htzten  Bauch- 
Segmente. 


48  Schaum:  Beilrag  zur 

7.  Haliplus  perforaltis:  Subovatus,  pallule  ferrugineus, 
subnitidus,  coleopteris  immaculalis,  slriato-punctatis^  punctis  maxi- 
mis,  interslUüs  rix  ptmctulalis.  —  Long,  fere  2  lin. 

Habifat  in  Pyrenais. 

Haliplo  flavicolli  Sturm  in  elytris  latior,  superficic  minus  ni- 
tida et  punctis  elytrorum  majoribus  ab  Omnibus  vaide  distinctus. 
Corpus  lotum  dilute  ferrugincum,  parum  nilidum,  immaculalum,  con- 
vexum.  Caput  sat  crebre  punctulalum.  Protborax  longitudine  di- 
midio  lafior,  antice  fere  truncatus,  supra  undique  crebrius  puuctu- 
latus,  basi  punctis  majoribus  transversim  seriatis.  Coleoptera  pone 
humcros  valde  dilatata,  a  mcdio  versus  apicem  acuminalan»  angu- 
stata,  supra  striis  decem  punetorum,  basi  et  intus  maximorum,  quasi 
fovcolatorum,  versus  latera  et  apicem  paulo  minorum  notata,  inter- 
stitiis  vix  conspicue  seriatim  punclulatis. 

Diese  fast  glanzlose,  ungevvöhnlicb  breite  und  durch  grofse 
Punkte  ausgezeichnete  Art  erinnert  etwas  an  Cnemidotus ,  ist  aber 
ein  echter  Haliplus.  Sie  ist  von  Kcitel  in  den  Pyrenäen  gesammelt 
worden  und  war  den  Pariser  Entomologen  noch   ganz  unbekannt. 

Schaum. 

8.  Sryaxis  iransversalis:  ISigro-picea^  auiennis pedibusque 
J'errugineis ,  elijiris  sauguineis.  prothoracis  J'oveolis  tribus  uequali- 
bus^  abdominis  margine  valde  elevato.  —  Long.  |-  lin. 

Mas  trochanteribus  anticis  acute  spinosis,  tibiis  mediis  ante  api- 
cem Spina  maxima  instructis,  abdominis  segmento  primo  apice  valde 
transversim  impresso. 

Femina  striolis  segmenti  primi  abdominalis  basi  satis  approxi- 
uialis,  diveigentibus. 

Habiiat  in  Dalmatia. 

Br.  Ilelferi  affinis  sed  magis  elongala,  abdomine  altius  margi- 
nato  et  characleribus  scxuum  valde  disfincla.  Njgro- picea,  nitida. 
Caput  impressionibus  tribus  frontalibus  profundis  ut  in  speciebus  af- 
iinibus,  antennis  ferrugineis.  Prothorax  sparsim  subtiliter  puncta- 
tus,  foveolis  tribus  basalibus  profundis,  aequalibus.  Coleoptera  san- 
guinea.  Abdomen  punctulatum,  scgmentis  alte  marginatis.  primo  in 
femina  fere  piano,  siriolis  basi  satis  approximatis,  divergentibus,  in 
mare  impressione  vel  fovea  profunda,  transversa,  dimidium  segmenti 
posterius,  cxccptis  lalcribus,  occupante,  striolis  basi  magis  quam  in 
femina  distanlibus,  minus  divergentibus  notato.  Trochanteres  antici 
niaris  valde  et  acute  spiuosi,  tibiac  mediae  ante  apicem  spina  maxima 
acuta  iuslructac. 


europäischen  Kllferfauna.  49 

Diese  Art  ist  vor  etwa  15  Jahren  von  Kahr  in  grofser  Menge 
in  Dalmatien  gesammelt  und  damals  vielfach  unter  dem  von  mir  er- 
ilieilten  Namen  verbreitet  worden.  Sie  war  in  Gesellschaft  der  Br. 
Ilelferl^  also  wahrscheinlich  auf  einem  mit  Salz  imprägnirten  Ter- 
rain, gefunden  worden.  Schaum. 

9.  Bryaxis  nigriventris:  Rubra,  abdomlne  pectoreqae  ni- 
gris,  capile  subtiitido,  prothorace  confertim  puncialo,  foveola  media 
minuta.  —  Long.  \  lin. 

Habilat  in  Dalmalia. 

Prothorace  punctato  Br.  juucorum  valde  affinis,  at  minor,  lua- 
gis  rubra,  abdomine  et  pectore  nigris  et  capiie  subnitido  minus  con- 
fertim et  profunde  punctato.  Prothorax  distincte  et  confertim  pun- 
ctatus,  foveolis  tribus  inaequalibus,  media  minuta.  Elytra  convexa, 
subsericea,  bistriata,  stria  suturali  integra  recta,  dorsali  arcuala,  po- 
stice  abbreviata.  Abdomen  nigrum,  subtiliter  pubescens;  pectus  ni- 
gium,  pedes  rubri. 

Auch  diese  Art  ist  von  Kahr  in  Dalmatien  in  einer  Anzahl  von 
Exemplaren  gesammelt  und  unter  dem  von  mir  ertheilten  Namen 
Br.  Auhei  verbreitet  worden.  Ich  habe  den  letztem  geändert,  weil 
er  inzwischen  in  der  Familie  der  Pselaplien  schon  zwei  Arten,  ei- 
nem Ctenistes  von  Rosenhauer  und  einem  Amatirops  von  Fairmaire, 
beigelegt  worden  ist.  Schaum. 

10.  Cephennitim  J'ulvum:  Teslaceum,  pubescens,  prothorace 
basi  coleopterorum.  summa  latitudine  angustiore.  utrin^ue  subfoveo- 
lato,  elijiris  basi  media  vix  foveolalis,  plica  tennissima  hutnerali.  — 
Long,  -f-  lin. 

Habitat  in  Carniolia. 

C.  thoracico  multo  minus,  corpore  testaceo,  prothorace  basi  an- 
gustiore, utrinque  subfoveolato,  elytris  basi  vix  foveolatis,  at  plica 
humerali  distinctiori.  Corpus  oblongum,  testaceum,  nitidum,  pubes- 
cens. Anlennae  articulis  tribus  ultimis  clavam  formantibus.  Pro- 
thorax amplus,  subquadratus,  antice  coleopterorum  latitudine,  basin 
versus  angustatus,  basi  extus  utrinque  obsolete  foveolatus.  Coleop- 
tera  basi  prothoracis  basi  sublatiora,  medio  prothoracis  summae  la- 
titudini  aequalia,  utrinque  vix  foveolata,  at  plica  tenuissima  insiructa. 

Diese  Art  ist  in  Krain  von  H.  v.  Kiesenwetter  und  Ferd.  Schmidt 
gesammelt  und  von  dem  letzteren  seit  Jahren  unter  dem  hier  bei- 
behaltenen Artnamen  versandt  worden.  Sie  ist  von  derselben  Farbe 
aber  mehr  als  doppelt  so  grofs  wie  C.  minutissimum  A  u  b.       Schaum. 

Berl.  Entomol.  Zeitschr.     II T.  4 


Schaum:   lieilraa:  zur 


ö 


11.  Sc\jdmaenus  (Eumicrns)  conspicuus:  Rufus,  pu- 
bescens,  prothorace  ovaU,  basi  laevi,  coleopteris  elongalo-ovaUbus.  — 
Long,  l-j  lin. 

Habifat  in  Andalusia. 

Sc.  anlidoto  magnitudinc,  colorc  et  anlennarum  configuratione 
simillimiis,  at  prolliorace  basi  omnino  laevi,  non  foveolalo,  coleop- 
ieris  longioribus,  medio  minus  dilatatis  certe  distinctiis.  Corpus  to- 
tum  rul'o-fcriugineum,  siipra  sat  dcnse  pubescens.  Caput  laeve,  po- 
stice  fere  truncatuni,  coUo  dislincto,  oculis  niiuutis.  Auteunae  di- 
midio  corpore  longiores,  validiusculac,  arliculis  tribus  ultimis  clavain 
formantibus.  ariiculo  oclavo  septimo  pauIo  majore.  Protborax  lati- 
tudine  longior,  antice  rotundato  -  alteuuatus,  basi  parum  angustatus, 
supra  convexus,  lacvis,  absque  foveolis  basalibus.  Coieoplera  elön- 
galo-ovalia,  medio  prolborace  dimidio  laliora,  sparsim  subtilissime 
punctata,  pubescentia.  Pedes  elougali,  femoribus  ante  apicem  cla- 
vatis. 

Die  Art  ist  von  Rosenbauer  (Tbiere  Andal.  S.  62)  als  Sc.  an- 
tldotus  verzeichnet  worden,  von  diesem  aber  durch  die  angeführten 
Charaktere  hinreichend  unterschieden.  Schaum. 

12.  Dircaea  ephippium:  Fusco-picea,  creberrime  punclii- 
lala,  pubescens,  ehjtrls  helvo-iestaceis,  vitla  sulurali  et  marginc  ex- 
teriori  fuscls,  anlennarum  basi.,  palpis  pedibusque  teslaceis.  —  Long. 
3  lin. 

Habitat  in  Bavarine  aJpibus. 

A  D.  laevigata  raagnitudine  minore,  olytrorum  colorc  et  super- 
ticie  multo  subiilius  punctata,  aliitacea  dislincta.  Corpus  subcylin- 
dricum,  modice  convexum,  supra  undique  creberrime  punctulatum, 
pube  flavescenti  obtectum.  Caput  fuscum,  fronte  inter  antennas  fo- 
veolata;  palpi  testacci,  antennac  fuscae,  articulis  basalibus  testaceis. 
Prothorax  fusco-piceus  apice  truncatus,  lateribus  rotundatus,  mar- 
ginc  secante.  basi  subbisinuatus,  supra  modice  convexus,  creberrime 
subtiliter  pusictulatiis,  alutaceus,  in  sinu  baseos  utrinque  foveola 
j)arva.  Scutcllum  brcve,  latum,  apice  rolundatum.  Elytra  protho- 
racis  latitudine  et  eo  plus  triplo  longiora,  subparallela,  apice  rotun- 
data,  modice  convexa,  lielvo- teslacea,  vilta  communi  suturali  lata, 
basi  et  apice  ajigiisiiori  margineque  extcriori  fuscis,  undique  creber- 
rime punctulafa,  akilacca.  Pectiis  et  abdomen  confcrlissime  punc- 
tata.    Pedes  testacei,  femoribus  posterioribus  obscurioribus. 

Diese  Art  ist  von  IL  Geometcr  Stark  in  den  baiersciien  Alpen 


europäischen  Küferfauna.  51 

bei  Iniraensladt  entdeckt  und  mehrfach  als  Dircaea  ephippium  Walll 
versandt  worden.  Sie  steht  in  nächster  Verwandtschaft  mit  D.  lae- 
r/g'oYrt,  mit  der  sie  in  Bildung  der  Taster,  Fühler  und  des  Meso- 
sfernum  ganz  übereinstimmt,  von  der  sie  sich  aber,  auch  abgesehen 
von  der  Färbung,  durch  viel  feinere,  minder  körnige,  mehr  chagri- 
uirle  Punktirung  unterscheide!.  Schaum. 

13.     Stenoria  analis:    JVigra,    aldominis    apice  flavo .,    pro- 
thorace  hast  media  fossidato .  sailello  fere  Inevi.   —   Long.  4  lin. 
Sifaris  nigra  Knoch   in  BIiis.  her. 
Var.  elylris  teslaceis^  apice  nigris. 

Sitaris  adusta  Ziegl.  in  Dej.  Cat.  cd.  3.  p.  249. 
Habitat  in  Silesia,  Marchia. 

Stenoria  apicali  major,  praeter  colorem  punclis  prothoracis 
paulo  crcbrioribus,  scutello  vero  fere  laevi  et  aiitennis  brevioribus 
et  Icnuioribus  distincta.  Caput  nigrum,  subnitidum,  pubescens,  sat 
ciebre  punctatum ,  fronte  carinulala,  vertice  medio  subimpresso. 
Palpi  et  antennae  nigra,  hae  in  oinnibns  a  me  visis  spcciminibus 
prothoracis  basin  superanies,  sed  dimidium  elytrorum  minime  attin- 
gentes.  Prothorax  ejusdeni  formae  quam  in  St.  apicali  Latr. ,  ni- 
tidulus,  subinacqualis,  pracsertim  in  partlbus  subdepressis  crebrius 
puDctatus,  linea  longitudinali  in  medio  prothorace  sijbtilissima,  basi 
in  fossulam  oblongam  dilatata  instructus.  Scutellum  fere  laeve, 
apice  impressum,  apice  ipso  rcflexo,  truncato.  Elytra  fere  ejusdeni 
quam  in  Sten.  apicali  formae,  modo  extus  paulo  minus  emarginata, 
nigra,  crebcrrime  subrugulosa,  opaca.  Corpus  subtus  nigrum,  niti- 
dum,  abdominis  segmentis  ultimis  flavis.     Pedes  nigri. 

Variat  elytris  testaceis,  apice  nigris  (S.  adusta  Ziegl.  in  Mus. 
reg.  beroL). 

In  der  Mark  Brandenburg  (bei  Berlin,  Zahna)  und  in  Schle- 
sien; sehr  selten. 

Bei  dem  in  meiner  Sammlung  befindlichen  (einfarbig  schwar- 
zen) Exemplare  ist  die  äufsere  Hälfte  des  letzten  Fühlergliedes  deut- 
lich von  der  (wenig  längern)  Basalhälfte  abgesetzt;  dieselbe  Bildung 
beobachte  ich  an  drei  (ebenfalls  schwarzen)  Exemplaren  im  Königl. 
IMuseum.  Bei  einem  schwarzen  und  bei  den  drei  im  Königl.  Mu- 
seum vorhandenen  Stücken  der  var.  adusta  ist  dagegen  das  letzte 
Fühlerglied  von  der  gewöhnlichen,  länglich  eiförmigen  Bildung.  Ich 
vermuthe,  dafs  hierin  ein  Geschlechtsunterschied  ausgesprochen  ist, 
da  auch  bei  dem  Männchen  der  Stenoria  apicatis  Latr.  die  Spitze 

4* 


52  Schaum:  Beitrag  zur 

des  letzten  Fühlcrgliedes  verdünnl  ist;  dann  würden  aber  die  bei- 
den Gesclilccliter  der  Sl.  haemorrhoklalis  in  der  Länge  und  Stärke 
der  Fühler  keine  erhebliche  Verschiedenheit  darbieten,  denn  die  Füh- 
ler sind  bei  den  acht  von  mir  untersuchten  Stücken  fast  gleich  lang. 
tJeschlcchlsunterschiede  am  letzten  Hinterleibssegmenle  zn  beobach- 
ien  ist  mir  nicht  gelungen;  einige  Exemplare  sind  stark  beschädigt, 
bei  andern  ist  der  weiche  Hinterleib  beim  Trocknen  zusammenge- 
schrumpft. Schaum. 

11.  Ilapalus  spect ahilis:  Niger,  clytris  immaculalis,  ano^ 
tibiis  tarsisfjue  rtißs^  sciitello  rugoso-punclfito,  medio  foveolato.  — 
Long.  6  lin. 

Habitat  in  Greta  (Zebe),  in  Macedonia  (?)  Frivaldsky. 
Variat  pcdibus  omnino  rufis. 

Hap.  necydaleo  Pall.  similliraus,  at  in  necydaleo  elytra  flavo-tes- 
tacea,  plerumque  puncto  iiigro  notata,  scutellum  medio  longitudina- 
liter  canaliculatum,  apice  laevigalum.  Caput  nigrum,  pilis  brevibus 
erectis  obsitum,  fronte  confertim  punctata,  areola  inter  oculos  lae- 
vigata,  pone  oculos  transversim  Impressum,  vertice  medio  longitu- 
dinaliter  canaliculato,  parcius  punctato;  collo  confertim  subtilius 
punctato.  Prothorax  niger,  valde  transversus,  ante  medium  latissi- 
nius,  posticc  subangustatus,  margine  poslieo  versus  angulos  reflexo, 
supra  inae([naliB,  aniice  depressus,  postice  subgibbosus,  subtiliter 
punclatus,  nilidulus,  pilis  brevibus  erectis  parcius  obsitus,  medio  pro- 
funde canaliculalus,  canalicula  medio  elevalione  interrupta.  Scutel- 
lum crebre  rugoso-punctatum,  depressum,  apice  subreflcxum,  utrinquc 
profunde  canaliculatum,  medio  foveola  longitndinali  impresstim. 
Elytra  laete  rubra,  iminaculata.  Corpus  subtus  nigrum,  villosum, 
abdominis  segmentis  ullimis  rufis.  Femora  fusca,  supra  rufescentia, 
in  specimine  altero  rufa,  tibiae  tarsique  rufa.  Schaum. 

15.  P hylosus  halt  ictis:  Bruneus  sen  bruneo-testuceus.  ci- 
nerea -  pubescens,  capite  infuscato,  punctatiasimo,  abdomine  crebre 
punctato f  nitidtdo,  nigra -picea,  basin  versus  magis  viintisve  infus- 
cato.,  apice  fnsco  -  teslaceo,  elytris  thorace  ilimidio  brevioribus.  — 
Long,  vix   1  —  I{-  lin. 

Vhytosus  ni^^rirentris  Kraatz   Slett.  Eut.  Zeit.  XIV.  257.   taf  III. 
f.  6.  —  Naturgescli.  d.  Ins.  Deutsch!.  II.  p.  43.  1. 

Der  Name  der  von  mir  für  Phijt.  nigriventris  Chcvrol.  ge- 
haltenen und  als  solche  beschriebenen  Species  ist  in  den  neu  gege- 
beneu umzuändern,   da  ich   mich  mit  Bestimmtheit  überzeugt  habe, 


europäischen  Kiiferfuuna.  53 

dafs  die  Clievrolat'schc  Art  mit  der  von  mir  bei  Swinemündc  ent- 
deckten nicht  identisch  ist;  einige  wohlerhaltene  Stücke  der  ersle- 
ren  von  der  Nordküste  Frankreichs  wurden  mir  erst  neuerdings 
durch  Herrn  Reiche  mitgetheilf.  Obwohl  deutsche  Exemplare  von 
Phijiosiis  (bisher  ist  bekanntlich  nur  Ph.  balticus  in  Deutschland 
gefunden)  mehrfach  nach  Frankreich  versandt  sind,  scheint  den  fran- 
zösischen Entomologen  die  specifischc  Verschiedenheit  der  französi- 
schen und  deutschen  x\rt  bisher  entgangen  zu  sein.  Dieselbe  ist 
aus  der  folgenden  Diagnose  des  echten  Phyt.  nigrivenlris  ersicht- 
lich. Dafs  der  hell  gefärbte  Phylosns  von  den  Küsten  Frankreichs 
mit  dem  hellgelärbten  englischen  identisch  ist,  scheint  mir  sicher, 
verdient  indessen  immerhin  noch  eine  besondere  Bestätigung,  wel- ' 
che  ich  augenblicklich  nicht  zu  geben  vermag.  Für  die  französi- 
schen Stücke  stelle  ich  folgende  Diagnose: 

Phytosus  nigriventris:  Slramhieus,  cinereo-pubescens^  ca- 
pile  basi  hifuscato,  confertim  perspicue  punctato^  abdomine  confer- 
tissirne  piinctato^  opcico,  segmeritis  quarto  (juintotjue  totis  nigris^ 
sexlo  basi  nigio,  apice  rufo,  elylris  thorace  dimidio  brevioribus,  — 
Long,  ly  lin. 

Myrmedonia  iiigricentris  Chevrolat  Rev.  Zool.   1843  p.  42. 

G.  Kraatz. 

16.  Myrmedonia  Fussii:  Nigro-picea,,  aptera,  anlemiis  pe- 
dibusqiie  rufo-tesiaceis,  capile  thoraceque  transverso^  confertim  pro- 
funde punclatis^  abdominis  segmento  terlio  supero  posterius  forlius 
transversitn,  quarto  media  anterius  elevalo^  elevala  parte  media  le- 
viter  impressa^  basi  tuberculo  instructa.  —  Long.  2  lin. 

Myrmedoniac  plicatae  Er.  similis  et  afGuis,  sed  slatura  paulo 
breviore,  antennis  thoraceque  brevioribus  elytrisque  concoloribus  fa- 
cile  distinguenda.  Antennae  capitis  thoracisque  longitudiue.  rufae, 
articulo  primo  rufo-testaceo ,  tertio  secundo  paulo  lougiore,  4  —  9 
sensim  paulo  lalioribus,  penultimis  modice  transversis,  de- 
cimo  praecedente  fere  longiore,  ultimo  praccedcnlibus  duobus  con- 
junctim  paulo  breviore.  Caput  transversum,  thoracis  fere  latitudine, 
fronte  leviter  longitudinaliter  impressa.  Thorax  latitudine  dintidio 
fere  brevior,  coleopteris  paulo  anguslior,  lateribus  anterius  levi- 
ter rolundatis,  posterius  subslnuatis,  dorso  subdepressus.  Elylra  tho- 
race parum  longiora,  crebre  distiuctius  punctata.  Abdomen  supra 
segmentis  2 — 4  confertim  subtiliter  puuctatis,  tenuiter  fulvo-pubes- 
centibus,  ceteris  laevigatis,  subtus  basi  crebre,  apiceni  versus  parcius 
punctatum.     Pedes  rulo-testacei,  coxis  auticis  bruncis. 


54  Kraalz:  Beitrag  zur 

Das  einzige  mir  hcktuintc,  in  meiner  Sammlung  befindliche  Ex- 
emplar dieser  inlercssantcn  Art  wmde  in  den  Rlieitilfinden  bei  Düs- 
seldorf oder  Ahrweiler  von  Herrn  Fufs  aufgefunden,     fi!.  Kraalz. 

17.     Arrhdphus  nov.  gen.  Rhipiceridum. 

Antennae  1  l-arliciikäae,  7naris  Jlabellatae,  fem'mae  serratae,  suö- 
clavatae. 

EUjtra  hiantia. 

l*edes  tnodice  elongali,  tarsi  articido  primo  dtiobtis  sequentibus 
longitudine  J'ere  aeqtiali^  art.  2  —  4  longUudiue  inier  se  siibue- 
qualihus^  sensitn  paido  lalioribus  et  dinlinclius  bilobis^  secundo 
vix,  tertio  quartoque  snbtus  distinclius  lamellatis,  quinto  omj- 
chio  seiigero  inslruclo. 

Mandibulac  prominentes,  medio  fortiter  incurvatae,  ad  medium 
usque  rugulosae,  opacae,  apicem  versus  glabrae.  Palpi  maxillares 
artieulo  ullimo  oblonge,  praecedente  duplo  longiore,  apicem  versus 
vix  incrassato,  apice  leviter  rolundato.  Palpi  labiales  articulis  duo- 
bus  ultimis  oblongis,  longitudine  subaequalibus,  ullimo  praecedente 
parura  latiore.  Antennae  11-articulatae,  maris  artieulo  primo  cla- 
valo,  secundo  brevissimo,  fortiter  transverso,  praecedente  fere  la- 
tiore, 3 — 10  brevissimis,  in  ramos  aiiteniia  duplo  fere  longiores  pro- 
ductis;  antennae  feminac  artieulo  secundo  brevissimo  et  primo  paulo 
angustiore,  art.  3 — 10  serratis,  penultimis  subpectinatis,  ullimo  ma- 
jusculo,  ovato,  clavam  formante,  articulis  4  praecedenlihus  conjunc- 
tim  longitudine  aequali.  Caput  thoracis  lalitudine,  oeulis  modice 
prominentibus.  Thorax  coleopteris  terlia  fere  parte  angustior,  an- 
trorsum  leviter  angustatus,  apice  fere  truucatus  et  tenulter  margi- 
natus,  basi  ulrinque  subsinualus,  angulis  posterioribus  subacuraina- 
tis,  retrorsum  leviter  prominulis.  Scutellum  majusculum,  antrorsum 
leviter  angustalum,  basi  subemargiuatum,  apice  leviter  rotundatum. 
Elytra  hianlia  marginc  interiore  paulo  pone  scutellum  levissime, 
margine  extcriore  in  ipso  medio  leviter  emarginata,  apice  subacu- 
minata  (Conf.  Tab.  111.).  Pedes  modice  elongati,  tibiis  posticis  ex- 
tus  vix,  anterioribus  parce  spinulosis,  anticis  basi  leviter  incurvatis, 
tarsis  5-arficulalis,  artieulo  quinto  praccedentibus  conjunctim  longiore. 

Arrhaphus  unterscheidet  sich  durch  die  klaffenden  Flügeldecken 
und  das  gestrecklere  erste  Fufsglied  wesentlich  von  den  verwand- 
ten exotischen  Gattungen  Sandalus  Knoch,  C/utmoerhipis  Latr. 
und  Ptyocertis  de  Casteln.  aus  der  Familie  der  lihipiceriden,  wel- 
chen er  sich  auf  das  natürlichste  anschliefst.  Unter  den  mir  be- 
kannt   gewordenen  Formen    der  Weibchen    aus   den   verschiedenen 


europäischen  Küferfauna.  55 

JR/»«pjcer«t/en-Gattungen  befindet  sich  keine,  welche  in  gleicher  Weise 
durch  ein  grofscs  Endglied  der  Fühler  ausgezeichnet  wäre;  das- 
selbe läfst  sie  fast  keulenförmig  erscheinen.  Die  Antenuen  des  Männ- 
chens sind  dadurch  benierkenswerth,  dafs  sie  sich  der  Fächcrgestalt 
am  meisten  annähern.  Auch  die  nach  hinten  vorgezogenen  Ecken 
des  Ilalsschildes  und  die  in  den  Schultern  besonders  breiten  Flügel- 
decken sind  cbarakteristisch.  Die  mittleren  Hüften  treten  etwas 
schwächer  kegelförmig  hervor  als  bei  den  verwandten  Gattungen. 
In  der  Gestalt  der  übrigen  Körpertheilc  prägt  sich  der  Familien- 
charakter der  Rhipiceriden  in  ähnlicher  Weise  wie  bei  den  bereits 
flüher  bekannt  gewordenen  Formen  aus.  Unter  denselben  scheint 
die  von  Chevrolat  als  Callivhlpis  Blanchei  (Rev.  et  Mag.  de  Zool. 
1854  p.  396  t.  6.  f.  4.)  beschriebene  Art  der  unsrigen  am  nächsten 
verwandt  zu  sein,  vielleicht  näher  als  es  die  Abbildtnig  vermuthen 
läfst;  indessen  ist  der  Bau  der  Flügeldecken  ein  ganz  anderer,  in- 
dem die  zwei  ersten  Drittheüe  derselben  fast  gleichbreit  sind;  auch 
klafft  nur  etwa  ihre  hintere  Hälfte.  Obwohl  nur  ein  Exemplar  von 
CalUrhipis  Blanchei  bisher  bekannt  geworden,  ist  fast  mit  Besiimmt- 
hcit  anzunehmen,  dafs  dasselbe  kein  weibliches  ist,  wie  Chevrolat 
angiebt,  sondern  ein  männliches;  die  Fühlerhildung  des  Weibchens 
wird  von  Einflufs  auf  die  Entscheidung  der  Frage  sein,  zu  welcher 
Gattung  CalUrhipis  Blanchei  zu  bringen   ist. 

Die  höchst  ausgezeichnete  Gattung  wurde  von  Herrn  Dr.  Krü- 
per  unweit  Athen  entdeckt;  er  fand  ein  weibliches  und  zwei  männ- 
liche Stücke  derselben  zwischen  der  losen  Borke  eines  Oliven- 
baumes. 

Die  Beschreibung  der  Art  läfst  sich  kurz  in  folgenden  Worten 
geben: 

Arrhaphns  oliiiel  orum:  Opactis,  pubcscens,  capile  ihorace- 
que  conferiim  pnnctalis,  hoc  ante  medium  ulrinque  oblique .,  hasi 
transversim  subimpresso,  ehjtris  rugidoso  -  punctalis ,  lineis  duubus 
longiludinalihus  dorsalibus  aptceque  rugis  Iransversis  irregidaribus 
elevalis. 

Mas:  Fulvo  •  pidjcscens ,  niger,  antennis  ßabellatis  (arlicnlo 
primo  exceplo)  saturatius  ferrugineis,  elytris  testaceis,  apice  in- 
fuscatis^  ihorace  subtilius  punctata,  nitidulo.  —  Long.  5\  —  St}  lin. 

Femina:  Nigra,  griseo-pubescens,  antennis  subscrralis,  tlava- 
tis,  summo  apice  ferrugineis.  —  Long.  6  lin. 

G.   Kraatz. 


56  Kraatz:  Beilrag  zur 

18.  Chiloneus  ionicus:  Oblongo-ovaius,  fuscus^  squamulis 
cinereis  el  laele  cupreis  tnixlis  ohsilus^  capile  crebre  suhlililer  par- 
cius  forliter,  thorace  crebre  forliter  punclato,  clytris  punclulo- 
striatis,  brevissime  pallido-setulosis.  —  Long.  1^  —  2  lin. 

Chiloneo  siculo  siniilis  et  affinis  sed  colore,  capite  thoraceque 
paulo  lalioribus,  fortius  punctatis,  elytris  paulo  anguslioribus,  bre- 
vissime selulosis  facile  distinguendus. 

Von  H.  Dr.  KrQper  auf  der  Insel  Cephalonia  unweit  Argastoli 
auf  einem  Berge  zwischen  den  Wurzelblättern  von  Scilla  maritima  L. 
in  mehreren  Stücken  aufgefunden.  G.  Kraatz. 

19.  Myorhinus  siculus:  Niger,  antennis  iarsiscjue  fusco- 
piceis,  Sijuamulis  viridi  -  snbcyaiiescenlibus  dense  obduclus,  thuracis 
disco  medio  crebre  [haud  riigtäoso-)  punctalo,  elytris  rotundulis,  la- 
teribus  haud  compressis,  striato- punctatis,  intersliliis  leviter  eleva- 
iis.  —  Long,  (rostr.  exe.)   1^  —  1-j  lin. 

Myorhiuo  Brullei  simillimus,  corpore  autem  magis  globoso,  tho- 
racis  disco  medio  haud  ruguloso  -  punctato,  elytris  lateribus  minus 
compressis,  postice  minus  angustatis,  slriarum  punctis  fortioribus, 
interstitiis  leviter  convexis,  squamulis  minoribus,  magis  oblongis, 
cyanescenlibus  differre  videtur. 

Da  die  sicilianischen  Stücke  meiner  Sammlung  sämmtlich  in 
den  angegebenen  Punkten  von  den  griechischen  abweichen,  so  schien 
es  mir  angemessen  auf  die  sicilianische  Form  durch  eine  Beschrei- 
bung aufmerksam  zu  machen.  G.  Kraatz. 

20.  Acanthoderes  Krüperi:  JViger,  opacus,  thorace  ely- 
irisque  pube  albida  obductis,  his  fascia  latiore  pone  medium,  ma- 
cula  e.vtrorsum  angustiore  inlra  busin  et  medium  J'asciaque  angusta 

Jlexuosa  ante  apicem  nigris;  ditnidia  eUjtrorum  parte  anteriore  punc- 
tis parcis,  parte  posteriore  fere  nidlis  impressis;  in  medio  baseos 
Costa  vix  elevata.  —  Long.  6^ — 7^  lin. 

Der  Käfer  ist  deutlich  gröfser  als  A.  varius,  ein  wenig  flacher, 
die  Spitze  der  Flügeldecken  schärfer  vortretend.  Die  Grundfarbe 
der  Flügeldecken  ist  ein  lichtes  aschgrau,  gegen  welches  sich  die 
schwarzen  Binden  und  Flecken  scharf  absetzen;  die  breite  Binde 
liinter  der  Mitte  erstreckt  sich  bis  zum  Seitenrande  und  fast  bis  zur 
Nath,  gegen  welche  die  vordere  Hälfte  ihres  Innenrandes  schräg  ab- 
fällt; die  schmale  hintere  Binde  liat  die  Gestalt  eines  schräg  liegen- 
den N;  aufserdem  ist  der  schräg  abfallende  Theil  der  vorderen  Hälfte 


europäischen  Kiiferfauna.  57 

des  Seitenrandes  und  ein  Fleckchen  am  Vorderrande  innerhalb  des 
Schulterwinkels  schwarz;  eingestochene  Punkte  sind  nur  auf  dem 
vorderen  Theile  der  Flügeldecken  und  auch  da  nur  sparsam  vor- 
handen. Die  weifse  Behaarung  der  Beine  ist  dünner  als  beim  A. 
varius. 

Eine  ausgezeichnete  Entdeckung  des  IL  Dr.  Krüper,  der  ein 
Pärchen  am  See  von  Vrachori  (Acarnanien)  auf  einer  gefällten  Ei- 
che fand.  G.  Kraut z. 

21.  Tetrops  nigra:  IVigrn,  nitida,  pedibus  iotis  testaceis, 
elytris  subtiliter  extrorsuni  crebrius  subseriutim  punctatis.  —  Long. 
vix  2\  lin. 

Habitu  et  statura  fere  omnino  T.  praeustae  eidemque  simillinia, 
elytris  minus  crebre  et  fortiter  punctatis  facile  distinguenda. 
Aus  Sardinien  von  Ghiliani  mitgetheilt. 

22.  Xenostrongylus  arcufitns:  Oblongo-ovatns,  valde  con- 
vexus,  yuscus,  opaciis,  pube  griseo-fuscoqtie  variegata  dense  lomen- 
tosus  ^  coleopferis  arcuuto-fasciaiis,  ore,  antennis  pedibusrjue  testa- 
ceis. —  Long.   1   lin. 

Dunkelbraun,  mit  röthlichem  Saume  von  Halsschild  und  Flü- 
geldecken, durch  grobe,  anliegende  gelblich-gieise  Behaarung  bräun- 
lich, allenthalben  fein  und  mäfsig  dicht  punktirt,  die  Punktirung 
durch  die  Behaarung  gröfstentheils  verdeckt.  Das  Halsschild  viel 
breiter  als  lang,  fast  bucklig  gewölbt,  an  den  Seiten  gerundet,  mit 
stumpfen  Ecken,  nach  vorn  kaum  verengt,  mit  undeutlichen  Flek- 
ken  brauner  Behaarung.  Die  Flügeldecken  von  der  Breite  des  Hals- 
schildes, mehr  als  doppelt  so  lang  als  dieses,  auf  dem  Kücken  mit 
gemeinschaftlichen,  abwechselnd  hellen  und  dunklen  halbkreisför- 
migen, mit  der  Wölbung  nach  hinten  gerichteten  Binden,  von  de- 
nen sich  bei  wohlerhallenen  und  scharf  gezeichneten  Exemplaren 
3  dunkle  und  3  helle  unterscheiden  lassen.  Die  Flügeldecken  sind 
stark  gewölbt,  mit  schwach  gebogenen  Seiten,  nach  hinten  kaum 
verengt,  an  der  Spitze  im  flachen  Bogen  abgestutzt.  Die  Fühler, 
die  Mundtheile  und  Beine  röl blich  gelb. 

Von  Xenostrongylus  Instrio  Wo II.,  von  welchem  mir  Exem- 
plare aus  WoUaston's  Hand  vorliegen,  unterschieden  durch  beträcht- 
lichere Gröfse,  stärkere  Wölbung,  längere  Gestalt,  und  weniger 
bunte  Färbung. 

Von  Pirazzoli  und  Ghiliani  in  den  nördlicheren  Thcilcn  Italiens 
aufgefunden.  u.  Kieseniveller. 


58  r.  Kiesenwelt  er:  Beitrag  zur 

23.  Anthaxia  plicata:  Oblonga,  obscuro-aenea ,  suhopaca, 
rugoso  -  graiudalaf  parce  albido-pubescens,  prothorace  longitudine 
plus  dupto  lutiore,  linea  media  longitudinaliter  ^  disco  transversim 
dense  subtilitertjue  slrigosis,  coleopteris  prothorace  lulioribus  inae- 
qualibus.  —  Long.  2  lin. 

Caput  obsolete  parum  profunde  sed  dcuse  punctatuni,  verlice 
subtiliter  canaliculalo,  slrigoso.  Antennae  obscurae,  tenues,  longio- 
res,  parum  profunde  serratae.  Proiborax  longiliidine  duplo  laiior, 
basin  versus  leviter  angustalus,  latcribus  ante  medium  rotundatis, 
pone  medium  sinuatis,  margine  antico  leviter  bisinuato,  basi  trun- 
cata,  linea  media  longifudinali  parum  profunda,  basin  versus  longi- 
tudinaliter  striolata,  foveolisque  duabus  discoidalibus  inaequalis, 
striolis  transversalibus  dense  aciculatus,  lateribus  late  squamulato- 
punctatus,  albido-pubcscens.  Scutellum  subtilissime  punclulatum. 
Coleoptera  obsoletius  granulalo-puncfata,  minus  subtiliter  parce  al- 
bido-pubesceutia,  rugis  longitudinalibus  et  impressionibus  dilTormi- 
bus  sublaevigatis  inaequalia,  protborace  latiora.  Corpus  subtus  ma- 
gis  nitidum,  anterius  liinc  inde  cuprco-nitens.  Abdoiuinis  segmen- 
tum  ultimum  apice  leviter  productum,  rolundatum.  Femoribus  Om- 
nibus leviler  incrassalis. 

Diese  Art  steht  der  Anthaxia  confusa  Lap.  Gor.  nahe,  unter- 
scheidet sich  aber  durch  kürzeres  an  den  Seiten  gerundetes,  anders 
sculpirtes  Halssi'hild  und  etwas  verdickte  Schenkel  von  dieser  und 
allen  andern  Anthaxien  sehr  leicht. 

Von  Zehe  in  Serbien  gesammelt. 

V.  Kiesenwelter. 

24.  Anthoco.nus  Irnnsfuga  (Sect.  III.  **  Erichs.  Mo- 
nogr.  Malacb.  Anthoc.  p.  107):  Nigro- viridis,  nitidus,  prothorace 
postice,  ehjtrisque  lateribus  Jlavo-marginalis,  auteunarum  basi  pedi- 
busque  ex  parte  plus  minusve  iestaceis.  —  Long.   1^  lin. 

Var.  prothorace  elytrisque  unicoloribus. 

Corpus  nigro-viride,  nitidulum,  subtilius  griseo-pubescens  et  pi- 
losum.  Antennae  nigrae  vel  piccae,  basi  tostaceae.  Caput  subti- 
lissime punclulatinii,  fronte  utrinque  leviter  longiludinaliter  imprcssa, 
clypco  in  utroque  sexu  flavo.  Prothorax  coleopteris  angustior,  lafi- 
tudine  distincte  brevior,  lateribus  cum  angulis  omnibus  rotundatus, 
transversim  convexus,  obsolelissime  punctulatus,  nigro-viridis ,  mar- 
gine laterali  basiu  versus  iestacco,  vel  concolore.  Elytra  nigro-vi- 
ridia,  dense  obsoleteque  punctulata,  subinaequalia,  limbo  laterali  ba- 
sin haud  attingenlc  Iestacco,  clytris  saepissime  concoloribus.    Pedes, 


europäischen  Käferfauna.  59 

praesertini  anteriores,    plus   inlnusve  tesiacei,    feraoribus  saepissime 
iiifuscatis,  raro  pedes  praesertiin  postici  loii  nigri. 

Der  Käfer  ist  unter  den  Arten  mit  einfacher  Flügeldeckenspitze, 
ausgezeichnetem  zweiten  Gliede  an  den  Vorderlüfsen  bei  dem  Männ- 
chen und  (pierem  Halsschilde  bei  beiden  Geschlechtern  die  ein- 
zige europäische  Art.  Er  erinnert  im  Habitus  sehr  an  die  Gattung 
Atlalus  oder  an  gewisse  Ebaeus-kvien  ^  allein  er  gehört  unzweifel- 
haft liierher. 

Von  Kahr  in  Italien  gesammelt,  auch  von  Pirazzoli  um  Imola 
gefunden  und  mir  von  Herrn  v.  Saclier  mitgetheilt. 

V.  Kiesenwciter. 

25.  Anthocomus  rufithorax:  ISi^ro-coerulens^  nitidus,  pro- 
ihorace  transversa  elytrorunujue  apice  riijis.  —  Long.    l\  lin. 

Mas:  elytris  apice  profunde  transversim  plicatis,  appeudiculato- 
spinosis,  tarsorum  anticorum  articulo  seeundo  antice  oblique  producto. 

Corpus  nigro-violaccum,  nitidulum,  pube  brevi  depressa  grisea, 
subtilissima  vestitum,  oblongum,  maris  parailelum,  fcminae  apicem 
versus  leviter  diiatatum.  Antennae  nigrae,  articulis  primo,  seeundo, 
tertio  et  quarto,  plus  minusve  testaceis.  Caput  latum,  fronte  levi- 
ter impressa,  subtilissime  punctulatum,  labro  genisque  llavis,  paipis 
nigris.  Prothorax  transversim  convexus,  transversus ,  laferibus  et 
angulis  omnibus  rotundatis,  oranium  subtilissime  punctulalus,  rufus, 
nitidus.  Coleoptera  subtililer  punctulala,  nigro  -  coerulea,  alutacea, 
apice  rufa  vel  rufo-testacea,  maris  apice  transversim  plicato-inipressa, 
lobo  rotundato  spinaque  acuta  picea  appendiculata.  Pedes  nigri, 
tarsis  anticis  picescentibus. 

Dieser  Käfer  gehört  in  keine  der  von  Erichson  in  der  Gattung 
Atlalus  aufgestellten  Sectionen,  so  dafs  eine  neue  für  ihn  aufzustel- 
len ist: 

Fühler  bei  beiden  Geschlechtern  einfach;  beim  Männchen  Flü- 
geldeckenspitze an  der  Spitze  eingeknilfen,  und  zweites  Glied  der 
Vordertarsen  mit  einem  Forlsptze,  unter  welchem  sich  die  beiden 
nächstfolgenden  Glieder  befinden. 

Der  Käfer  erinnert  an  Ebaeus  collaris,  allein  es  ist  ein  echter 
Anihoconuis. 

Von  Schiödte  auf  Sicilien  gesammelt  und  mir  freundlichst  mit- 
getheilt. V.  Kiesenwetler. 


Eine  neue  Art  der  Gattung  Humonotus  DaLlb. 


Von 
J.  P.  E.  Frilr.  Stein  in  Berlin. 


I 


m  ersten  Tlieile  der  ..Hymenopfera  Euiopaea  praecipue  borealia, 
pag.  .35"  hatle  Dahlbom  bereits  für  seinen  Sallus  satigninolenlus 
(Pompilii.s  sanguinoleuizis  F.)  den  Gattungsnamen  Homonottis  in 
Vorschlag  gebracht;  später  jedoch,  p.  441,  die  genannte  Art  bei  Sa- 
lius  gelassen,  und  zur  Gattung  Ilomonoiiis  nur  die  Arten  mit  hin- 
ten und  vorn  gleichniäfsig  abgestutztem  Thorax,  also  die  Salii  des 
Fabricius  gezogen.  Mir  scheint  es  nun,  namentlich  auch  um  dem 
Prioritätsgesetze  zu  genügen,  richtiger,  die  Gattung  Sallus  F.  im 
Sinne  ihres  Gründers  ')  aufzufassen,  und  vielmehr  den  Namen  //o- 
monolus  auf  den  Pompilus  sunguinolentus  F.  anzuwenden.  Zur  ge- 
nauem Feststellung  beider  Gattungen  wiid  hier  eine  vergleichende 
Beschreibung  vorausgeschickt. 

Für  die  Gattung  Salitis  F.  im  engeren  Sinne  nehme  ich  als 
Typus  S.  untcolor  F.  ^)  Schon  der  Bau  des  Kopfes  zeigt  eine  aul- 
fallende  Form;  der  hintere  Rand  desselben  bildet  nämlich  beider- 
seits eine  stun)pfc  Ecke,  und  da  der  Hinterkopf  nur  schwach  aus- 
gehöhlt ist,  bedeckt  er  auch  nicht,  wie  bei  Jlomonolus,  den  Vorder- 
rand des  Protl'.oras.  Die  Occllen  auf  der  Stirne  stehen  in  einem 
gleichseitigen  Dreiecke.  Die  Mandibeln  unterscheiden  sich  wesent- 
lich von  denen  bei  Jlomoiiolus ;  sie  sind  mäfsig  gebogen,  einfach  zu- 
gespitzt, und  dadurcli,  dafs  die  Aufsen-  und  Innenseite  nach  dem 
Grunde  hin  ausgehöhlt,  die  Ober-  und  Unterseite  abgeflacht  ist.  an 
der  Basis  viercckie:.       Bei    den    mir   bekannten  Arten   stehen  uutcr- 


')  Erichson,  Bericht  etc.  während  des  Jalires  1843,  pag.  62  und 
1845  p.  86. 

^)  Welirere  iiierzu  ^ehörenile  Arten,  gröfstenlheils  europiiisclie,  in  der 
hiesigen  Königlichen  Saiimdung  belindlicli,  scheinen  nucli  unbeschrieben 
zu  sein. 


Slein:  eine  neue  ffoinonolus-Art.  61 

halb  der  Mitte  auf  jeder  Mandibcl  einige  zerstreute,  ziemlich  lange 
Borsten,  die  bisweileu  zu  einem  kleinen  Büschel  vereinigt  sind.  •) 
An  den  Maxillartastern  ist  das  zweite  Glied  nach  der  Spitze  hin 
kaum,  das  dritte  nur  spathejförmig  erweitert,  und  daher  beide  nicht 
fast  beilförmig,  wie  Fabricius  dieselben  beschreibt.  Der  Prothorax 
ist  hinten  und  vorn  ziemlich  gleicbmiifsig  abgestutzt;  vorne  wenig 
niedergebogen,  und  hinten  eine  schwach  gewölbte  Ebene  ohne  Sei- 
tenzäbne  bildend.  Die  erste  Diskoidalzelle  der  Vorderllügel  ist  sehr 
verscliieden  von  der  bei  Homonotus  gebildet;  sie  ist  dreieckig  und 
nach  Aufsen  zugespitzt,  und  auch  die  zweite,  fünfeckige,  hat  einen 
ab^veichenden  Bau.  Die  Analzelle  der  Hinterflügel  ist  an  ihrem 
Ende  nach  Aufsen  abgerundet.  Die  Klauen  tragen  in  der  Mitte  ei- 
nen kleinen  Zahn. 

Als  Typus  für  die  Gattung  Homonotus  Dahlb.  ')  betrachte 
ich  Pomp,  sanguinolenttis  F.  Der  hintere  Kopfraud  ist  gleichför- 
mig gerundet;  die  Ocellen  auf  der  Stirn  stehen  in  einem  Bogen,  in 
der  Weise  wie  bei  der  Gattung  Xi7i(/eMtH«  Lep eil.  Die  Mandibeln 
sind  schwach  gebogen,  und  führen  innerhalb,  kurz  vor  der  Spitze, 
einen  plattenartigen,  aufsen  abgerundeten,  verhältnifsmäfsig  grofsen 
Zahn.  Von  der  borstenarligen  Behaarung  wie  bei  Sallns,  ist  nichts 
zu  bemerken.  An  den  Maxillartastern  ist  das  zweite  Glied  an  der 
Spitze  etwas  erweitert,  so  dafs  es  dreieckig  erscheint;  das  dritte 
ist  überall  gleich  breit,  noch  einmal  so  breit,  aber  kürzer,  als  das 
folgende  Glied.  Der  Prothoras  ist  nach  vorn  sehr  geneigt;  der  Me- 
tatliorax  hinten  zwischen  den  stumpfeckig  vorspringenden  Seiten  ab- 
schüssig und  glatt.  Im  Vorderflügel  ist  die  erste  Diskoidalzelle  vier- 
eckig; die  zweite  wäre  quadratisch,  wenn  nicht  der  Thcil  der  Vena 
discoidalis,  welcher  den  Unterrand  der  Zelle  bildet,  nach  unterhalb 
in  eine  Spitze  ausgezogen  wäre.  (Eine  ähnliche  Bildung  findet  sich 
bei  Fom'piliis  F.)  Besonders  aulFallend  ist  indessen  die  Analzellc 
des  Hinteiflügels  gestaltet;  der  Ouernerv  am  Ende  bildet  nämlich 
mit  dem  Ober-  und  ünternerv  fast  zwei  rechte  Winkel.  Diesen 
charakteristischen  Bau  bemerkte  zuerst  Wesmael.  ')  Die  Fufsklauen 
sind  gespalten. 


')  Fompilus  bat  ähnlich  behaarte  und  geformte  Mandibeln,  die  aber 
innerhalb,  etwas  vor  der  Mitte,  einen  sehr  kleinen  Zahn  besitzen,  der  na- 
iiicnllich  bei  P.  x-ialicus  L.  deutlich  zu  bemerken  ist. 

'■')  In  dem  Sinne,  Avie  sie  von  ihm  in  der  ersten  Hälfte  des  belrelTen- 
den  Theiles  seines  Werkes  aufgefafst  ist. 

^)  Revue  critique   des  Hymenopteres   fouisseurs   de   Jjelgique   par  M. 


62  Sieht:  ehic  neue 

Hiernach   sind    die  generisclicn  Charaktere   der  beiden  in  Rede 
stehenden  Gattungen  etwa  folgendermafsen  zu  fassen: 

Salius  Fabr.  j  Homonotus  Dahlb. 

Occiput  lateribus   obluse  angu- 1      Occiput  lateribus  aequalilcr  ro- 


latura  ;  mandibuiae  sinipliccs,  parce 
arcuatac;  ocelli  in  trianguhun  dis- 
positi;  tliorax  anticc  posticeque 
Iruncatus;  ccUula  anaüs  alar.  po- 
sticar.  apicc  extus  rotundata;  un- 
guiculi  medio  dente  uno. 


lundatum;  mandibuiae niedio  denle 
lato,  planato;  oeelli  in  arcum  dis- 
positi;  thorax  postice  laleribus 
obtuse  tuberculatus;  cellula  ana- 
lis  alar.  posticar.  apice  extus  si- 
nuata;  unguiculi  bißdi. 


So  bestimmt  sich  die  hier  als  neu  zu  bescln-eibcnde  Art  dem 
Auge  bei  Ansicht  einer  ganzen  Reihe  von  Exemplaren  durch  äus- 
serlichen  Habitus  von  II.  sanguinolentus  F.  unterscheidet,  zeigt  sie 
gleichwohl  nur  wenige,  ins  Auge  fallende  spccifische  Kennzeichen, 
zu  denen  hier  die  Gröfse  der  Männchen  beider  Arten  zu  rech- 
nen ist. 

1.   //.  sanguinolentus  Faihv.:  Brevissime  fusco-sericeus^  suh- 
laevis,  melalhorace  postice  sullilissime  reüculalo  ptmcliilaloque,  cal- 
caribxis  albis.  —  Long.  7 — 10  millim. 
Mas:    atcr. 
Fem.:  atra,  mandibulis  exccpto  dente  basique,  prolhorace,  nie- 

tathorace  lateribus  posticeque  sanguineis. 
var.  1.  2  thorace  toto  nigro.     Wcsmacl  1.  c. 
var.  2.  2  mesothorace  supra  medio  sanguineo. 
var.  3.  $  mesothorace  lateribus  sanguineo. 
2  Spliex  scmgidnoleiila  Fabr.   cntomolog.  syst.  2.  211.  54. 
2  Pompilus  s.  Fabr.  systema  Piezator.   192.   19. 
(S"  9  Salius  s.  Dahlb.  Hymenopt.  Europ.   1.  34.  17. 

Im  Allgemeinen  ist  diese  hinlänglich  bekannte  Art  durch  ihre 
Gröfse  und  robusteren  Körperbau  von  der  folgenden  unterschieden. 
Bei  den  Männchen  sind  die  Spitzen  der  Mandibcln  dunkel  rothbraun. 
Beim  Weibehen  ist  die  Spitze  des  Clypeus  roth  gerandet,  das  letzte 
Gücd  der  Maxillartaster  gelb;  der  Mcsothorax  in  der  Regel  ganz 
schwarz,  desgleichen  der  Metathorax  unten  und  oben,  das  Dorsulum 
(im  Sinne  Dahlbom's)  und  das  Scutellun). 


Wesmael.     (Academ.  royale  de  Belgique,  exlrait  du  t.  XVIII.  No.  10.  des 
Bulletins.) 


Homonolus-Arl .  63 

Ein  Weibchen  der  var.  2.  befindcl  sich  in  der  hiesigen  Königl. 
Sammlung,  bei  welchem  auch  das  Dorsulum  in  der  Mitte  roth  ist; 
eins  der  var.  3.  in  der  nieinif;en. 

Diese  Art  sammelte  ich  in  der  Umgegend  Berlins  meist  aufblü- 
henden Umbelliferen,  Ende  Augusts  und  Anfangs  Seplembers. 

2.  //.  affinls:  Brevissime  Jiisco-sericeiis,  sublaevis^  metatho- 
race  poslice  suhtillssime  punctato^  calcaribus  albis.  —  Long.  5  —  7 
millim. 

Mas:     afpr. 

Fem.:  atra,  mandibnlis  excepto  dente  basique,  thorace  toto, 
regione  insertiouis  alarum  scutelloque  exceptis,  san- 
guineis. 

Erheblich  kleiner  und  namentlich  schlanker,  als  die  vorherge- 
hende Art.  Die  weirsglänzenden  Binden  auf  dem  Vordei"-  und  Hin- 
terrandc  des  ersten  und  zweiten  Hinterleibssegmenls  sind  schmaler 
und  weniger  in  die  Augen  fallend,  als  bei  der  ersten  Art.  Der 
Clypeus  ist  beim  Weibchen  ganz  schwarz;  das  letzte  Glied  der 
Rlaxillarlaster  ebenfalls  gelb;  der  Thorax  ist  nur  in  der  nächsten 
Umgebung  der  Flügelbasis,  aufserdem  der  Hinterrand  des  Dorsulum 
und  das  Scutellum  schwarz.  Die  Flügel  sind  bei  dieser  Art  ähn- 
lich wie  bei  der  vorigen  gefärbt;  die  der  Männchen  sind  stets  hel- 
ler und  fast  nur  in  der  Radialzelle  braun  getrübt,  und  zeigen  bei 
durchfallendem  Lichte  blafs  milchfarbene,  etwas  unbestimmte  Längs- 
streifen; die  der  Weibchen  sind  bräunlich,  am  intensivsten  in  den 
Raudzellen. 

Ich  fand  von  dieser  Art  Ende  Mai  bei  Mehadia  5  Männchen 
und  3  Weibchen  auf  blühenden  Euphorbien. 


Meine  Angaben  über  Salms  Germanicus  Erichs,  i.  litt.  (Stet- 
tiner entom.  Zeitg.  1S57  p.  312  und  415)  bedürfen  einer  Berichti- 
gung. iS.  Germanicus  unterscheidet  sich  nicht  nur  specifisch  von 
den  Männchen  des  //.  sangidnolentus  F.,  sondern  auch  generisch 
sowohl  von  Ilomonotus  Dahlb.  als  von  Salius  F.,  und  wird  zwei- 
fellos zu  einer  eigenen  Gattung  erhoben  werden  können,  sobald  es 
gelungen  sein  wird,  mehrere  Stücke,  namentlich  in  beiden  Geschlech- 
tern, davon  aufzufinden.  In  den  Vorderflügeln  hat  die  erste  DIs- 
koidalzelle  eine  ähnliche  Form,  wie  bei  Salius  F.  und  Pompilus  F., 
sie  ist  dreieckig  und  nach  Aufsen  zugespitzt,  bei  Ilomonotus  läng- 
lich viereckig.     Die  Analzelle  der  Hinterflügel  ist  nur  dadurch  von 


64  Stein:  eine  nette   Ilomonotus-Arf . 

der  gleichnamigen  bei  Fompihis  verschieden,  dafs  der  Schlufsnerv 
nicht  in  einem  Punkte  mit  dem  Cubitalnerv  zusammenkommt,  son- 
dern etwas  vorher  den  Medialnerv  berührt.  Der  Hinterrücken 
des  Metathorax  ist  zwar,  was  die  stumpfeckig  vorspringenden  Sei- 
ten anbetrifft,  mit  Homonottis  übereinstimmend  gebildet,  aber  der 
dazwischen  liegende  Raunt  weicht  gänzlich  ab.  Er  ist  nicht  glatt 
und  abschüssig,  sondern  etwas  ausgehöhlt,  und  in  der  Mitte  von 
oben  nach  unten,  an  den  Seiten  schräg  gestreift.  Hierin  liegt  die 
erheblichste  Verschiedenheit  von  Homonotus  und  Salius.  Der  Bau 
der  Mandibeln  scheint  mehr  mit  Homonolus  als  mit  Salius  überein- 
zukommen. Als  Art  betrachtet  stimmt  die  Färbung  und  Form  des 
Körpers,  auch  die  vorhandenen  weifsen  Sporen,  mit  den  Männchen 
von  //.  sanguinolenius  F.  täuschend  überein,  aber  die  Flügel  sind 
fast  wasserhcll,  und  haben  nur  an  der  Spitze,  die  Vorderflügel  ei- 
nen nach  innen  scharf  abgeschnittenen,  sehr  bemerklichen,  die  Hin- 
terflügel nur  einen  schwachen  Schatten. 

Es  befindet  sich,  wie  bereits  (1.  c.)  erwähnt,  nur  ein  einziges 
von  Erichson  bei  Berlin  gefangenes  Stück  dieser  Art  in  der  hie- 
sigen Königl.  Sammlung. 


lieber  die  Gattungen  Micropeplus,  Thorictus, 
Anticlipnis,  Cnemeplatia  und  Foucartia 


von 
Dr.  G.  Kraatx. 


Di 


ie  nachstehenden  Miltheilungen  wurden  hauptsächlich  im  Hin- 
blick auf  die  bevorstehende  Herausgabe  eines  neuen  Cataloges  der 
europäischen  Käfer  zusammengestellt,  und  enthalten  die  nähere  Be- 
gründung für  einige  synonymische  Angaben  in  demselben,  so  wie 
die  Beschreibungen  einiger  neuer  Arten. 

I.     Micropeplus   Latr. 

Von  sämmtlichen  deutschen  Micropeplus  -  Arten  ist  nur  eine, 
der  M.  porcatus,  und  auch  diese  nur  an  einzelnen  Lokalitäten  häufig 
zu  nennen;  M.  caelatus  kommt  meist  nur  sparsam,  hauptsächlich 
im  nördlichen  Deutschland  ,  M.  iesserula  nach  Redtenbacher  selten 
in  Oesterreich  vor.  Als  Fundorte  des  M.  sluphylinoides  sind  in 
Zebe's  Synopsis  Hanau,  München  und  Oesterreich  angegeben;  von 
dem  früher  einzigen,  in  meinem  Besitze  befindlichen  deutschen  Ex- 
emplare, welches  ich  für  diese  Art  hielt,  ist  weiter  unten  die  Rede. 
M.  fulvus  Er.  wurde  von  mir  zuerst  als  deutscher  Käfer  nach  ei- 
nem von  H.  Mink  bei  Crefeld  aufgefundenen  Exemplare  beschrie- 
ben, welches  mit  drei  von  H.  Rey  eingesandten  Stücken  durchaus 
übereinstimmte.  —  In  den  Genera  des  Coleopteres  d'Europe,  Staphy- 
linides  p.  82  wird  von  H.  Du  Val  ein  31.  Margaritae  als  neue  fran- 
zösische Art  aufgestellt  und  zugleich  als  neues  charakteristisches 
Merkmal  für  das  Männchen  derselben  angcgebeu ,  dafs  am  Grunde 
des  letzten  Drittheils  der  Hinter-  und  des  letzten  Viertheils  der  Mit- 
telschienen  ein  deutliches   Zähnchen  vorhanden  ')  sei,   hinter  wel- 


')  Das  Zähnchen   an    den  Vorderschienen   ist   von   Da  Val   überse- 
hen; es  hl  heim  M.  staphylinoides  sehr  schwach,  he\m  fulvus  deutlicher. 
Berl.  Entoreol.  Zeitschr.    III.  5 


66  Kraalz:  über 

chem  noch  zwei  oder  drei  ganz  kleine  folgen.  In  dem  Catalogue 
de  la  famille  des  Staphylinides  p.  &3  fügt  Du  Val  hinzu,  dals  der 
Vorderrand  des  Kopfes,  den  er  in  seiner  Beschreihung  des  ßlarga- 
ritae  gar  nicht  erwähnt,  beim  cf  in  der  Wilte  in  eine  kleine  Spitze 
ausgezogen,  beim  2  slumpfwinklig  sei,  und  dafs  der  Kiel  auf  dem 
vierten  Hintcrleibssegmcnte  beim  $  höher  sei  und  stärker  nach  hin- 
ten vorspringe  als  beim  c/,  während  derselbe  beim  31.  siaphylinoi- 
des  bei  beiden  Geschlechtern  stark  vorspringe,  beim  cT  allerdings 
etwas  schwäclier  als  beim  9. 

An  diese  Bemerkungen  schliefst  sich  folgende  Note: 

M.  Kraatz  a  meconnu  ces  diverses  espcces  et  commis  a  leur 
sujet  de  graves  erreurs.  En  effet;  1°  sous  le  nom  de  Staphylinoi- 
des  il  dccrit  le  male  de  mon  Margaritae,  ainsi  que  le  prouve  la 
descriplion,  qu'il  donne  de  la  carene  abdominale  i)oslt'rieure  me- 
diane; 2°  soiis  le  nom  de  M.  Fulvus  il  a  dccrit  le  M.  Staphyünoi- 
des  et  la  femelle  du  Margarilae,  car,  d'une  pari,  sa  description  se 
rapporte  trcs  bien  ä  cette  dernierc,  et  de  Tautre,  il  a  un  des  exem- 
plaires  males  apparttnant  des  lors  au  M.  Staphylinoidcs;  3"  le  M. 
Fulvus,  dont  je  possede  plusieurs  types  pris  ä  Paris,  lui  est  reste 
tout  a  fait  inconnu.  Evidemment  M.  Kraatz,  ne  connaissant  point 
les  caracteres  sexuels  tires  des  jambes  et  jusqu'  ici  restes  inconnus, 
a  base  ses  deux  especes  sur  la  saillie  de  la  carene  ou  crete  poste- 
rieure  abdominale  mediane,  confondant  ainsi  les  deux  especes  en 
une  seule  d'un  cote,  et  separant  un  sese  comme  espcce  propre  de 
l'autre. 

Auf  den  Inhalt  dieser  Worie  vermag  ich  um  so  besser  einzu- 
geben, nachdem  ich  ßlicropeplus  Margarilae,  fulvus  und  staphyli- 
noidcs  von  Herrn  Du  Val  und  de  Bonvouloir,  so  wie  den  slapJnjli- 
noides  namentlich  von  den  Herrn  Brisout  de  Barneville  mebrfach 
erhalten  habe. 

Was  zuerst  den  M. Margarilae  D  u  Val  anbetrifft,  so  ist  er  nichts 
Anderes  als  der  dunkele  M.  fidvus  Er.  Dies  beweist  sich  einer- 
seits aus  den  Worten  der  Erichson'schen  Besclireibung:  ., fronte 
posterius  lincis  nonnullis  elevatis  subtilibus  longitudinalibus  sculpta", 
welche  sehr  gut  auf  die  Stirnbildung  des  M.  Margarilae  passen, 
bei  welchem  drei,  respective  fünf  (vergl.  weiter  unten)  scharf  er- 
habene Linien  auf  der  Stirn  hervortreten;  andererseits  stimmt  ein 
von  Chevrolat  an  Schaum  mitgetheiltes  typisches  Stück  des  M. 
fidvus  in  der  charakteristischen  Stirnbildung  genau  mit  M.  Marga- 
ritae überein.  Nach  Exemplaren,  welcbe  von  Chevrolat  an  Erich- 
son  eingesandt  waren,  stellte  aber  dieser  bekaunllich  seinen  M.fid- 


Micropeplns.  67 

vus  auf;  von  denselben  befindet  sich  keines  auf  der  König!.  Samm- 
lung, sondern  ein  von  Aube  eingesandtes  Stück,  aber  auch  dieses 
ist  ein  frisches  Exemplar  von  JM.  Margarilae.  Hiernach  entsteht 
die  Frage:  was  ist  der  angeblich  typische  M.  fulvus^  von  dem  Du 
Val  mehrere  von  Paris  stammende  Exemplare  besitzt  und  welcher 
mir  allerdings  gänzlich  unbekannt  geblieben  war?  Nichts  Anderes 
als  der  frische  M.  slaphyllnoides,  was  Du  Val  gänzlich  übersehen 
hat,  aber  eigentlich  kaum  übersehen   durfte. 

Die  von  mir  als  31.  fulvus  beschriebenen  Exemplare  gehören 
sämmtlich  dieser  Art  an;  es  ist  mir  auch  nicht  ersichtlich  in  wie- 
fern aus  meiner  Beschreibung  hervorgehen  soll,  dafs  ich  M.  fulvus 
mit  Slapfiylinoides  verwechselt  habe;  ich  habe  den  letzteren  überhaupt 
erst  bei  meiner  letzten  Anwesenheit  in  Paris  erhalten  und  bin  nun- 
mehr der  Ueberzeugung  geworden,  dafs  der  von  mir  als  M.  staphy- 
linoides  beschriebene  deutsche  Micropeplus  ^  von  dem  mir  in  neue- 
rer Zeit  noch  ein  zweites  rheinländiscbes  Exemplar  zugekommen 
ist,  einer  neuen  Art  angehört.  Das  Vorhandensein  einer  solchen 
war  so  wenig  zu  vermuthen,  dafs  ich  den  Unterschieden,  welche 
mein  Käfer  von  der  Erichson'schen  Beschreibung  zeigte ,  kein  be- 
sonderes Gewicht  beilegte.  Dieselben  bestanden  hauptsächlich  in 
der  bei  meinem  Käfer  gröfseren  Länge  der  Flügeldecken  als  der  bei 
Erichson  angegebenen.  Auf  die  grofsen  Unterschiede,  welche  die 
Form  des  Kieles  auf  dem  fünften  Hinterleibssegmente  beim  echten 
und  bei  meinem  M.  staphylinoldes  zeigt  (bei  letzterem  ist  er  be- 
sonders schwach),  wurde  ich  kaum  aufmerksam,  da  Erichson's 
Worte  „segmento  quinto  basi  4-foveolato,  carina  valde  elongata  a 
hasi  ad  medium  percurrente"  auf  beide  Arten  passen,  das  folgende 
,,apice  acuminata"  von  mir  auf  verschmälert  gedeutet,  das  cristato 
nicht  klar  wurde.  ')  Wahrscheinlich  haben  die  Worte  „abdominis 
segmento  sexto  media  basi  plicato''  in  meiner  Diaguose  des  M.  sta- 
phylinoldes Du  Val  zu  der  irrigen  Annahme  veranlafst,  dafs  ich  das 
Männchen  von  M.  fidvus  als  M.  slapfiylinoides  beschrieben  habe. 
Somit  ist  von  mir  kein  einziger  von  den  von  Du  Val  vorgeworfe- 
nen Irrlhümern,  wohl  aber  der  Irrthum  begangen  worden,  eine  neue 
Art,  von  der  ich  ein  Exemplar  besafs,  auf  eine  beschriebene  Art 
zu  beziehen,  von  der  ich  kein  Exemplar  besafs.  Derselbe  soll  hier 
durch  Hervorhebung  der  wesentlichsten  Merkmale  aller  drei  ver- 
verwandten Arten  verbessert   werden,   was   mir  um  so  nothwcndi- 


')  ich    glaubte  es   sei   statt  „acuminata  cristato":  acurninata,  cristata 
zu  lesen. 

5* 


68  Kraal  z:  über 

gcr  ersclielnt,  als  es  höchst  wahrscheinlich  ist,  dafs  sowohl  der  er- 
wähnte neue  Micropephis ,  ich  nenne  ihn  longipennis,  als  ßl.  ful- 
vus  bisher  mit  M.  slaphylinoides  verwechselt  sind. 

1.  M.  st  aphylinoides:  JVigro-hrunneus^  subopacus,  thoracis 
lateribus  eUjtrisque  brunneis,  anlennis  pedibusfjue  rti/is,  capile  callis 
duobus  crassinscuUs  lineaaue  elevaia  siibiilissima  Itis  intermedia  in- 
structo,  elylris  i-costatis,  thorace  vix  lertia  parte  longioribus ,  ab- 
dominis  segmento  quarto  conspicuo,  medio  carina  apice  acuminata 
cristato.  —  Long.  1  lin. 

Mas  fronte  media  apice  subdenticulata,  carina  abdominis  paulo 
minore  tibiisque  denticulatis,  posticis  intra  dentem  et  apicem  vix 
perspicue  crenulalis  insignis;  tibiarum  posticarum  denticulus  fere  in- 
tra medium  et  apicem  situs. 

Femina  fronte  media  apice  subrotundata  tibiisque  simplicibus 
insignis. 

M.  staphylinoides  Marsh.  Steph.  Erichs.  Du  Val. 
Var.    Testaceus,  iinmalurus. 

M.ßdvns  Du  Val. 

Habitat  in  Anglia,  Gallia;  in  Germania? 

2.  M.  Margarilae  '):  Nigro-bnmneus,  subopacus,  thoracis  la- 
teribus elytrisque  brunneis,  antennis  pedibusque  rii/is,  capile  lineis  3 
elevalis  subtilibus  intcr  se  subaeqiialibiis  impresso,  ehjtris  A-costatis 
thorace  plus  tertia  parte  longioribus,  abdominis  segmento  quarto 
conspicuo  medio  tuberctdato,  tubercido  apice  declivi.  —  Long.  1  lin. 

31  as  fronte  media  apice  denticulata,  tuberculo  abdominis  minns 
distincte  tuberculato,  tibiis  denticulatis  tibiisque  denticulatis,  posti- 
cis intra  dentem  et  apicem  distinctius  crenulatis  insignis;  tibiarum 
posticarum  denticulus  haud  longe  pone  medium  situs. 

Femina  fronte  media  apice  obtusa,  tibiisque  simplicibus  in- 
signis. 

M.  Margarilae  Du  Val,  M.  fidvus  Kr a atz. 
Var.   Testaceus,  immaturus. 

M.  fxdvus  Er.,  M.  fulvus  Kraatz  (ex  parte). 

Habitat  in  Gallia  et  Germania;  in  Anglia? 


')  D.*»  Aer  ^anie  Margarilae  einmal  existirt,  ist  iliin  wohl  der  Vorzug 
vor  dem  Erichson'sclien  ]\amen  fulvus  zu  geben,  >velclier  nur  auf  die  uu- 
ausgel'ärbten  Stücke  zutrifft;  den  M.  fulvus  Er.  als  Varietät  des  M.  Mar- 
garilae zu  ciliren,  darf  aber  unter  diesen  Umständen  um  so  weniger  un- 
terlassen werden. 


Micropeplus.  69 

3.  M.  longipennis  m.:  Nigro-hrunneus^  subnilidiis,  thora- 
cis  laterihus  ehjlrisque  brimneis ,  anlennis  pedibusque  rtifis^  capUe 
fronte  media  longUudinalUer  impressa,  linea  sid)lili  elevata^  ehjtris 
4-coslaiis,  nitidulis,  minus  crehre  punciatis,  ihorace  sesqtii  longio- 
ribus,  abdominis  segmento  quarlo  conspicuo  carinuta  minuia  purum, 
elevata.  —  Loiu'.  1  — 14    lin. 

Mas  caiinula  abdominis  minore  tibiisque  deuticulalis,  posticis 
intra  dcnticulum  et  apicem  distinctius  crenulaiis  iusignis;  libiarum 
poslicarum  denliculiis  paulo  pone  medium  situs. 

Femina  tibiis  simplicibus.     Frons  in  ulroque  sexu  obtusa. 
Micropeplus  staphylinoides  Kraatz  Ins.  Deiitsclil.  II.  1053.  3. 

Habitat  in  Germania. 

Der  Käfer  unterscheidet  sieb  durch  die  Länge,  den  gröfserea 
Glanz  und  die  etwas  weitläufigere  Punktirung  der  Flügeldecken 
leicht  von  den  beiden  vorhergehenden;  eben  so  durch  den  sehr 
schwachen  Kiel  auf  der  Mitte  des  4ten  sichlbaren  Hinterleibsegmen- 
tes. Ueber  die  Slirnbildung  aller  drei  Arten  mag  noch  bemerkt 
werden,  dafs  sie  häufig  durch  Schmutztheilchen  weniger  deutlich 
erkennbar  wird.  Ich  habe  vom  M.  Margaritae  (^zzfulvus)  gesagt, 
dafs  bei  ihm  auf  der  Stirn  hinten  ganz  deutlich  drei  kleine,  scharf 
erhabene  La ngsleislen  hervortreten;  Du  Val  zählt  fünf  „cinq  lignes 
elevees,  convergentcs  anterieurenieDt'%  indem  er  die  beiden  äufsersten, 
in  der  Mitte  scharf  winklig  gebrochenen,  und  darauf  in  einer  krum- 
men Linie  fortlaufenden,  mitzählt.  Beim  M.  staphylinoides  ist  der 
Raum  zwischen  den  je  zwei  äufseren  Linien  zu  einer  Beule  umge- 
wandelt, so  dafs  die  Stirn  zwei  deutliche  Beulen  und  zwischen  die- 
sen eine  schwach  erhabene  Längslinie  zeigt;  beim  M.  longipennis 
treten  diese  Beulen  weniger  deutlich  hervor,  dagegen  ist  die  mitt- 
lere Längslinie  schärfer  ausgeprägt.  Das  $  meines  longipennis  ist 
nicht  unbedeutend  gröfser  als  das  cT:  bei  demselben  steht  das  Zähn- 
chen an  den  hintersten  Schienen  der  Mitte  noch  etwas  näher  als 
beim  ßl.  staphylinoides'^  auch  ist  der  Innenrand  zwischen  demsel- 
ben und  der  Spitze  noch  etwas  deutlicher  crenulirt. 

IL     Thorictus  Germar. 

In  dem  letzten  Trimester  der  Annales  de  la  Societe  Enloraol. 
de  France  vom  Jahre  1857  (S.  697  —  714)  befindet  sich  eine,  von 
H.  Pcyron  auf  dem  Entomologen  -  Congrcfs  zu  Montpellier  einge- 
reichte „note  monographique  sur  le  genre  Thorictus"  (Sitzung  vom 
14.  Juni  1857),  welche  mir  bei  der  Abfassung  meiner  Notizen  über 


70  Kraal z:  über 

diese  Gattung  (s.  Jahrg.  II.  dieser  Zeitschr.  S.  110 — 144)  noch  nicht 
zugänglich  sein  konnte.  Nachdem  mir  durch  Herrn  Reiche's  Ge- 
fälligkeit die  gröfsere  Zahl  der  Pcyron'schen  Arten  in  typischen  Ex- 
emplaren vorgelegen  hat,  bin  ich  im  Stande  hier  einige  allgemeine 
vergleichende  und  s};nony mische  Bemerkungen  zu  geben. 

Autlallcnd  ist  es,  dafs  Peyroa  die  TAo7'/c/«5-Arlen  nicht  in  Ge- 
sellschaft von  Ameisen  gefunden  zu  haben  scheint,  sondern  sie  haupt- 
sächlich am  Fufse  von  Bäumen  und  allen  Mauern  angetroÜcn  hat 
in  Gesellschaft  von  Tugenla,  Sclerum,  Opalrum,  Rhylhhhms,  Acal- 
les,  mit  denen  nach  seiner  Vermutbung  Thorictus  eine  gleiche  Le. 
bensvFcise  haben  dürfte;  Motschulsky's  Angabe  über  ihr  Vorkommen 
bezweifelt  er  ebenso,  wie  dies  von  mir  geschehen. 

Peyron's  Auffassung  von  der  Lage  der  Augen  stimmt  mit  der 
meinigen  überein;  er  sagt:  „yeux  petifs,  mais  assez  saillants,  situes 
sur  les  cotes,  sous  le  rebord  de  la  tcte!*'  Nähere  Angaben  über  die 
Gestalt  des  Kinns  und  der  Zunge  sind  nicht  gegeben. 

1.  Als  Thoriclus  caslaneus  Germar  ist  von  Peyron  der 
nach  Exemplaren  aus  Griechenland  von  Schaum  (Berliner  Entomol. 
Zeitschr.  II.  141)  aufgestellte  Th.  piliger  beschrieben;  die  griechi- 
schen Stücke  stimmen  genau  mit  drei  syrischen  aus  der  Reiche- 
schen Sammlung  überein;  der  nubische  Th.  caslaneus  ist  eine  ganz 
andere  Art,  deren  Habitus  und  Färbung  durch  die  Germar'sche  Ab- 
bildung ziemlich  naturgetreu  wiedergegeben  ist. 

2.  T/j.  pilosus  Peyron  hat  mir  nicht  vorgelegen;  er  könnte 
möglicherweise  nur  dem  Geschlechte  nach  vom  T/i.  piliger  Schaum 
verschieden  sein. 

3.  Th.  maurit anicus  Lucas  besitzt  die  in  der  Abbildung 
angegebene  goldgelb  gesäumten  Hinferecken  des  Halsschildes,  die  den 
Th.  piliger  auszeichnen,  nicht.  Ein  mir  von  Lucas  selbst  überlas- 
senes  Stück  stimmt  genau  mit  den  beiden  Exemplaren  der  Reiche- 
schen Sammlung  aus  Cadix  und  Sicilien  überein. 

4.  Th.  puncl  icollis  Lucas  ist  durch  die  Punktirung  hin- 
länglich ausgezeichnet;  in  Europa  ist  er  bis  jetzt  noch  nicht  beob- 
achtet. 

5.  Th.  loricatus  (Dej.)  Peyron  ist  die  von  mir  a.  a.  O.  als 
Th.  hicolor  aufgestellte  Species,  zu  welcher  Peyron  Walirs  Sphae- 
rophnrus  castanetis  als  Synonym  zieht.  Ich  bezog  den  letzteren 
hauptsächlich  deslialb  auf  den  grajidicollis  Germar,  weil  mir  das 
Vorkommen  des  Th.  bicolor  in  Spanien  unbekannt  war  und  Dr. 
Staudinger  den  T'h.  grandicollis  in  Andalusien  gesammelt  hatte. 


Thorictus.  71 

So  lelclil  sich  die  bisher  besprochenen  Arten,  nämlich  Th.  pi- 
tiger,  maurita7iiciis^  fmnclicoUis  und  loricalus  von  einander  unter- 
scheiden lassen  (auch  Th.  orienlalis  Peyr.  scheint  hinlänglich  aus- 
gezeicbnet),  so  scliwer,  ja  unmöglich  ist  es  mir  geworden  die  als 
grandicollis^  laticollis  und  gallicns  aufgefülnten  Species  mit  Sicher- 
heit von  einander  zu  trennen;  eine  Vereinigung  derselben  scheint 
um  so  eher  möglich,  als  zwischen  ihnen  hauptsächlich  nur  Unter- 
schiede in  der  Geslalt  und  Gröfse  angegeben  sind.  Eine  ausführli- 
chere gemeinsame  Besprechung  der  zuielzt  erwähnten  Arten  soll 
dies  kurz  begründen. 

Die  von  Peyron  als  Thorictus  grundicoUis  Germ,  angeführte, 
nach  algierischen  Exemplaren  des  Th.  Germari  Luc.  beschriebene 
Art  soll  durch  eine  doppelte  Schulterbeule  ausgezeichnet  sein;  eine 
solche  finde  ich  allerdings  recht  walnnehmbar  bei  dem  mir  vorlie- 
genden typischen,  von  Peyron  beschriebenen  Stücke  des  Th.  Ger- 
mari angedeutet;  ungleich  schwächer  ist  sie  bei  einem  sicilianiscben, 
von  Hampe  mitgetheilten  Exemplare  des  Th.  grandicoUis,  fast  gar 
nicht  bei  den  typischen  Stücken  desselben  aus  der  Germar'schen 
Sammlung  augedeutet.  Da  das  eine  von  den  letzteren  ferner  auch 
im  Habitus  vollkommen  mit  dem  typischen  Germari  übereinstimmt, 
so  scheint  diese  Art  allerdings  vom  Th.  grandicollis  Germ,  nicht 
verschieden. 

Was  Motschulsky  als  Th.  laticollis  beschrieben,  wäre  nur  durch 
Ansicht  des  Originales  zu  entscheiden;  das  von  Peyron  zu  dieser 
Art  gezogene  Exemplar  von  Scutari  aus  der  Reiche'schen  Sammlung 
ist  ein  kräftiger  Th.  grandicollis  mit  einfacher  Schulterbeule.  ') 
Nach  ähnlichen  Exemplaren  von  Caramanieu  (Tarsus)  ist  daher  auch 
die  als  Th.  laticollis  Motsch.  von  Peyron  aufgeführte  Art  be- 
schrieben. 

Th.  dimidiotiis  Peyron.  welcher  sich  in  derselben  Gegend  fin- 
det, wo  der  letztbesprochene  Käfer  vorkommt,  soll  sich  von  dem- 
selben durch  schmäleren  Körper  und  regelmäfsig  gerundete  Seiten 
des  Ilalsschildes,  vom  grandicollis  durch  einfache  Schullerheule  un- 
terscheiden; diese  Eigenschaften  zeigt  auch  das  typische  Stück  der 
Reiche'schen  Sammlung;  ich  möchte  sie  aber  als  sexuelle  und  zwar 
als  solche  des  männlichen  Geschlechts  auffassen,  welches  sich  häufig 


')  Dieser  Angabe  scheinen  Peyrons's  Worte:  „les  hord  du  prolho- 
rax  et  des  elytres  non  cilies"  zu  widersprechen,  indessen  sehe  ich  die 
Wimperhaare  hei  dem  Reiche'schen  Stücke  eben  so  deutlich  wie  hei  mei- 
nen siciliauischcn. 


72  Kraatz:  über 

durch  breiteren  Protliorax  und  nach  hinten  stärker  verschmälerte 
Flügeidecken  auszciclinet.  Je  breiter  der  Protliorax  um  so  deutli- 
cher kann  sich  auch  der  Seitenrand  des  fJalsschildes  absetz,en  und 
Veranlassung  zur  Bildung  eines  „sillon  semi-circulaire"  oder  einer 
,.fossette  oblique*'  geben;  der  ersfere  wird  dem  Th.  lalicollis  zuge- 
schrieben, die  letztere  soll  den  dlmidiatus  besonders  auszeichnen. 

Die  mir  von  Rey  aus  Marseille  mitgetheilien  Thorictus  zeigen 
keine  constanten  Unterschiede  von  dem  sicilianischen  und  spanischen 
graiiclicollis,  sind  aber  in  der  Regel  kleiner  und  schmächtiger,  und 
daher  auch  in  der  Entwickelung  des  Halsschildes  zurückgeblieben, 
welches  keinen  deutlich  abgesetzten  Seitenrand  zeigt.  Nach  solchen 
Stücken  ist  der  T/i.  galtlcus  Peyron  beschrieben.  Stücke  aus  Can- 
dia,  die  mir  von  Frivaldsky  mitgetheilt  wurden,  sind  noch  kleiner 
als  Th.  gallictis,  im  Uebrigen  jedoch  nicht  wesentlich  verschieden. 

Nach  den  eben  entwickelten  Ansichten,  welche  um  so  weniger 
absolute  Gellung  beanspruchen,  als  sie  nicht  auf  ein  reiches  Mate- 
rial begründet  sind,  mir  indessen  doch  nicht  hinlänglich  unbegrün- 
det scheinen,  um  sie  ganz  zu  unterdrücken,  ordnen  sich  die  bisher 
bekannten,  mit  Einschlufs  zweier  unten  beschriebenen  Thoriclus  fol- 
gendermafsen  an: 

Thorictus    Germ. 

specidbilis  Kraatz.     Mesopotamia. 
marginicollis  Schaum.     Egyptus. 
castaneus  Germar.     Nubia. 
piliger  Schaum.     Syria,  Naplusia,  Graecia. 

castanetts  Peyron. 
pilostis  Peyron.     Caraman.,  Naplusia. 
maurilanicus  Lucas.     Alger.,  Sicil.,  Cadix. 
piinciicollis  Lucas.     Alger. 
Orientalis  Peyron.     Caraman.,  Tarsus. 
IVestwoodii  Wollaston.     Madera. 
loricatus  Peyron.     Graec,  Sicil.,  Hispan. 

bicolor  Kraatz. 

castaneus  Waltl? 
grandicollis  Germar.     Algeria,  Sicil.,  Lusitania. 

laticollis  Peyron  (?Motsch.).     Scutari,  Caraman.,  Caucafus  (?). 
var.  major:   Germari  Lucas.     Alger. 
var.  cf?      :  dimidiatns  Peyron.     Caraman.,  Tars. 
var.  minor:  gallicus  Peyron.     Galt,  mer.,  Candia. 
stricticollis  Kraatz.     Orau* 


Antidipnis.  73 

Thorictus  strict icoltis  Kraatz:  Oblongo-ovalis,  piceus,  vix 
pubescens,  laterihus  clliis  nnllis,  capile  crehre  perspiciie  punclato, 
ihorace  lato,  poiie  medium  fortlter  conslricto.  lateribus  crebre  pun- 
ctatis,  arciiatlm  subimpressis,  angulis  poslicis  rectis.  elytris  Ihorace 
angiistioribus,  subpurallelis,  postice  obluse  rolundutis,  pone  humei'os 
hmid  pUcatis.  —  Long.  ^  lin. 

Species  valde  minuta,  thoracis  forma  facile  dislinguenda.  Ca- 
put niajusculuin,  medio  picco-nigruni,  crebre  disliuctius  punctatum, 
Thorax  ante  medium  coleopteris  latior,  ipsa  basi  Ins  angustiore,  pone 
medium  fere  subito  coarctatus,  angulis  posticis  rectis,  supra  niodice 
convexus,  lateribus  crebre  perspicue  punctalus,  vix  pubescens,  aute 
medium  parum,  pone  medium  distinctius  arcualim  impressus.  Ely- 
tra  modicc  convexa,  pone  Immeros  baud  plicata,  lateribus  vix  pun- 
ctulafa,  haud  ciliata. 

Patria:  Oran,  Dom.  Coquerel.  Kraatz. 

Thorictus  fnarginicollis  Schaum:  Ruber,  glaber,  subnili- 
dus,  prothorace  medio  convcxo,  lateribus  valde  deplanatis,  coleopte- 
ris oblongis,  apice  obtuse  rotundatis.  —  Long,  fere  1  lin. 

Prope  Alexandriam  in  Egypto  unicum  specimen  sub  lapide  ia 
loco  arido  arenoso  cepi. 

Species  ab  omnibus  hucusque  descriplis  prothoracis  lateribus 
valde  deplanatis  distincta.  Corpus  oblongum,  rubrum,  fere  coralli- 
num,  glabrum,  subnitidum,  puuctis  dispersis  minutissimis  obsitum. 
Prothorax  transvcrsus,  lateribus  valde  rotundatus,  aute  angulos  po- 
sticos  rectos  subsinuatus,  disco  convexus,  lateribus  late  et  valde  de- 
planatis, subreflexis,  crebrius  et  fortius  punclulalus.  Coleoplera  ob- 
longa,  prothorace  plus  duplo  longiora,  summa  ejus  latitudine  paulo 
angustiora,  at  basi  ejus  humeris  latiora,  bis  acutiusculis,  subparal- 
lela,  apice  obtuse  rotundata,  supra  convexa,  basi  vix  depressa,  ca- 
rinula  humerali  distincta.  Schaum. 

IIL  Antidipnis  Wollaston  Mscr. 
Cololes  rubripes  Jacquelin-Duval  (Annales  de  France  1852 
p.  707),  von  welchem  mir  ein  von  Du  Val  stammendes,  von  Herrn 
de  Bonvouloir  gegebenes  Männchen  und  ein  bei  Marignan  gesam- 
meltes von  H.  Rey  mitgetheilles  Pärchen  vorliegt,  zeigt,  trotz  der 
von  Du  Val  hervorgehobenen  Färbungs-  und  Formverschiedenheiten, 
eine  so  grofse  Aehnlichkeit  mit  dem  (einzigen)  typischen  Exemplare 
des  Charopus  punctatus  Er.  (Entomograph.  p.  122,  von  welchem 
bekanntlich  Colotes  Javeli  Duval  a.  a.  O.  p.  706  nicht  verschieden 
ist),  dafs  mir  die  Identität  beider  möglich  scheint.     Du  Val  giebt  an. 


74  Kraal  z:   über 

dafs  unter  seinen  6  Exemplaren  des  Colofes  rubripes  ein  Männchen 
und  fünf  flügellose  Weibchen  gewesen  seien,  erwähnt  aber  im  Uebri- 
gen  keines  einzigen  Geschlechtsunterschiedes,  ein  umstand  der  da- 
durch auffallend  wird,  dafs  Erichson  als  den  einzigen  ihm  bekann- 
ten Geschlechtsunterschied  der  Cololes  die  verschiedene  Färbung  des 
Kopfes  beim  cT  und  2  angiebt,  Avelche  auch  beim  Cololes  rubripes 
in  der  That  vorhanden,  von  Duval  aber  nicht  erwähnt  ist.  Dage- 
gen wird  einer  verschiedenen  Färbung  des  Kopfes  bei  den  beiden 
Geschlechtern  des  Cololes  Javeti  allerdings  gedacht,  aber  angege- 
ben, dafs  sie  beide  gellügelt  sind-  Als  wesentlichst  unterscheiden- 
des Merkmal  des  C.  Javell  vom  rttbripes  werden  aufser  der  helle- 
ren Färbung  des  Halsscbildes  der  prothorax  fortement  arrondi  sur 
les  cotes  (bei  r«Är//jes  legereraent)  und  die  elytres  densement  poin- 
tillces  (heim  rubripes  densement  et  assez  profondement  ponc- 
tuees)  angegeben.  Erichson  aber  nennt  den  thorax  seines  Ebaeus 
punclalus  (=  C  Javeti  Duval)  lateribus  leviter  rotundalus,  und 
dafs  dieser  Käfer  mit  C  Javeli  identisch,  ist  mit  Sicherheit  anzu- 
nehmen. Andrerseits  erscheint  mir  das  2  des  C.  rubripes  deutlich 
schwächer  punktirt  als  das  cf. 

Hiernach  entsteht  somit  wohl  nicht  mit  Unrecht  die  Frage:  hat 
Duval  vielleicht  zwei  verschiedene  Färbungsstufen  des  cT  von  C 
Javeli  für  cT  und  $  einer  Art  gehalten  und  Punktirungsunterschiede 
überschätzt,  oder  existiren  in  der  That  zwei  nahe  verwandte  Ar- 
ten, bei  denen  die  2  der  einen  geflügelt,  die  der  anderen  flügellos 
sind?  Diese  Frage  ist  deshalb  von  besonderem  Interesse  und  hier 
angeregt,  weil  die  Taster  nur  beim  Männchen  des  Col.  rubripes  stark 
beilförmig  angeschwollen  sind,  und  Wollaslon.  brieflicher  Mitlhei- 
lung  zufolge,  diesen  von  Duval  übersehenen  Umstand  in  Verbindung 
mit  anderen  Merkmalen  zur  Aufstellung  einer  neuen  Gattung  Anli- 
dipnis  (in  den  Annais  of  Natural  History)  für  den  besprochenen 
Käfer  benutzen  will.  Ist  Cololes  Javeli  von  C.  rubripes  verschie- 
den, dann  hat  Anlidipnis  zwei  Species,  ist  er  es  nicht,  und  sind 
die  wahren  Weibchen  von  C.  Javeli  ungeflügelt,  so  ist  der  Mangel 
der  Flügel  beim  2    ein  hübsches  Merkmal  für  die  neue  Gattung. 

Erichson's  Ebaeus  punclalus  ist  natürlich  ein  Weibchen  mit 
fast  fadenförmigen  Maxillartaslern,  daher  die  Stellung  des  Käfers  zu 
dieser  Gattung.  Dafs  Cololes  nigripennis  Küst.  Perris  mit  Ebaeus 
punclalus  identisch,  sei  hier  noch  einmal  kurz  erwähnt;  Cololes 
rubripes  Perris  (Lyon  Soc.  Linneenne  1S52),  welcher  im  Marseul- 
schen  Cataloge  als  gute  Art  aufgeführt  ist,  gehört  gewifs  zur  gleich- 
namigen Duval'scben  Art,  da  Duval  seinen  rubripes  von  Lareynie 
als  rubripes  Perris  inedit  erhalten   hat.      Da  beide  Arteu  in  dem- 


Cnemeplatia.  75 

selben  Jahre  bescliiiebeu  sind,  dürfte  sogar  dem  Autornamen  Perris 
im  Zweifel  der  Vorzug  zu  geben  sein. 

IV.     Cnemeplatia  Costa  {Autocera  Wollaslon). 

Die  von  WoUaston  in  seinem  Catalogue  of  the  Coleopterous 
Insects  of  Madeira  in  the  coUection  of  the  British  Museum  p.  154 
als  fraglich  neue  aufgestellte  und  auf  Taf.  I.  Fig.  2a  —  f.  sorgfältig 
abgebildete  Gattung  Aulocera  ist  mit  der  Costa'schen  Gatlung  Cne- 
meplatia identisch.  Costa  stellte  dieselbe  unpassend  in  die  Nähe 
von  Coxelus  und  Diodesma.,  Reiche  führt  auf  S.  CXH  des  Jahr- 
gangs 1855  der  Atniales  de  la  Societe  Entomologiquc  de  France  an: 
,.J'ai  Consta te  que  l'cspece  typique  appartient  ä  la  division  des 
Opatrum  a  jambes  fortcment  elargies  en  lame  triangulaire  connue 
dans  les  collections  sous  le  nom  generique  de  Sei  er  um  Dejean. 
M.  Costa  ayant  le  premier  caraclerise  ce  groupe,  le  nom  peu  gram- 
matical  de  Cnemeplatia  doit  prendre  place  dans  la  nomencialurc." 
Als  Arten  der  Gattung  CnemeplaUa  führt  darauf  Reiche  Opatrum 
Orientale  Fabr.  aus  Syrien,  O.  ferrtiginenm  Fabr.  aus  Java,  O.  ar- 
malum  Waltl  aus  Südspanien,  O.  {Sclerum)  fossulatnm  Muls.  aus 
Caramanien  und  O.  (Sclerum)  Algiricum  Luc.  aus  Algier  und  Sy- 
rien auf.  Im  Jahrgange  1857  der  französischen  Annalen  indessen 
berichtigt  Reiche  seine  frühere  Angabe  dahin,  dass  für  alle  diese 
Arten  der  ältere  Hope'sche  Gattungsname  Scleron  (Coleopterist  Ma- 
nual t.  III.  p.  111)  einzutreten  habe.  In  de  Marseul's  Calalog  ist 
das  europäische  Opalrum  armatum  Waltl  gar  nicht  aufgeführt,  und 
Cnemeplatia  mit  der  einzigen  Costa'schen  Art  als  Untergattung  von 
Opatrum  eingeführt;  im  neusten  Stettiner  Cataloge  ist  die  Reiche- 
sche Angabe  benutzt,  dagegen  Sei.  armo/wm  Waltl  und  algiricum 
Luc,  obwolil  sie  Rosenhauer  (Thiere  Andalusiens  p.  209)  inid  Rei- 
che (Annal.  de  France  1857  p.  262)  ausdrücklich  als  identisch  an- 
geben, als  zwei  verschiedene  Arten  aufgeführt;  der  Costa'sche  Gat- 
tungs-  und  Artname  sind  aus  unbekannten  Gründen  ganz  fortge- 
lassen. Unter  diesen  Umständen  scheint  es  nöthig  darauf  aufmerk- 
sam zu  machen,  dafs  Cnemeplatia  eine  recht  ausgezeichnete  euro- 
päische Gattung,  und  überhaupt  weder  identisch  mit  Scleron,  noch 
eine  sogenannte  Unterga'tung  von  Opatrum  ist.  Reicbe  hat  sich 
sein  Verdienst,  die  Aufmerksamkeit  auf  die  Costa'sche  Gattung  ge- 
lenkt zu  haben,  dadurch  selbst  geschmälert,  dafs  er  mit  dciselben 
die  ächten  -Sc/eron-Arten  verband,  wozu  ihm  eine  gewisse  habituelle 
Aehnlichkeit  und  die  Gestalt  der  Vordersohienen  beider  den  Anlafs 
gegeben  haben  mag.  Ohne  auf  die  Hildung  der  Mundtheilc  weiter 
eluzugehen,  genügt  es,  hier  nur   auf  die  Foim  des  Kopfes  und  die 


76  Kraalz:  über 

Beschaffenheit  der  Vorderschienen  von  Cnemeplal ia  zu  verweisen. 
Das  Caput  porreclum  von  Cnemeplaiia  und  das  Caput  declinatum 
von  Scleron  stehen  sich  ebenso  schroff  einander  gegenüber  als  die 
Gröfsc  und  Gestall  beider;  bei  Cnemeplaiia  ist  der  clypcus  medio 
apice  subemarginatus,  bei  Scleron  iriangulariter  excisus;  die  Eud- 
dorneu  an  der  Spitze  der  Vorderschienen  von  Scleron  sind  ganz 
kurz  und  klein,  bei  Cnemeplaiia  ist  der  eine  so  lang,  der  andere 
halb  so  lang  als  der  ganze  Vorderfufs.  Nur  soviel  siatt  alles  An- 
deren. Ein  italienisches  Exemplar  von  Cnemeplaiia  erhielt  ich  vor 
zwei  Jahren  von  Frivaldszky;  derselbe  theilte  mir  damals  gesprächs- 
weise mit,  dafs  er  oder  sein  Neffe  einige  Stücke  des  Käfers  an  der 
Mauer  des  National -Museums  in  Pesth  emporkriechend  gefunden 
habe  und  vermuthe,  dieselben  stammten  aus  der  zur  Zeit  des  Fan- 
ges in  der  Umgegend  aufgeschütteten  Erde.  Dafs  Wollaston's  Art 
{Aiilocera  laliceps)  mit  der  südosteuropäischen  identisch  ist,  ist 
nicht  anzunehmen,  denn  er  hat  bei  der  Beschreibung  derselben  ein 
mulhmafslich  siciliauisches  (oder  ägyptisches)  Exemplar  vor  sich  ge- 
habt, welches  ihm  Melly  einstmals  als  Auiocera  anlicipes  mitge- 
theilt  hat. 

V.     Foucartia  DuYa]. 

Zu  der  von  Herrn  Du  Val  auf  eine  dem  südlichen  Frankreich 
angehörige  Species  gegründete  Gattung  Foucarlia  (Genera  des  Co- 
leopteres  d'Europe,  Curculionides  p.  14)  müssen  einige  Arten  hin- 
zutreten, welche  mit  der  typischen  in  den  wesentlichen  Merkmalen 
übereinstimmen.  Du  Val  selbst  bezeichnete  mir  den  ihm  früher  un- 
bekannt gebliebenen,  von  mir  mitgetheilten  Sh-ophosomus  sijuamu- 
lalus  Herbst  als  eine  Foucarlia,  auf  dessen  nahe  Verwandtschaft 
zu  der  französischen  Art  auch  bereits  Gerstäcker  (Entomol.  Jahres- 
bericht 1S54  p.  73)  aufmerksam  gemacht  hat.  Derselbe  sagt  zu- 
gleich (a.  a.  O.  p.  72):  „Foucarlia  kann  gewifs  nicht  von  Slro- 
pliosomtis  generisch  getrennt  werden";  obwohl  ich  geneigt  bin  der 
von  Gerstäcker  weiterhin  angedeuteten  Auflassung  der  Gattung  Po- 
lydrusns  beizutreten,  scheint  mir  die  Vereinigung  von  Foricarlia  und 
Slrophosomtis  nicht  unbedingt  naturgemäfs;  jedenfalls  hätte  dieselbe 
anders  als  durch  ein  einfaches  quod  non  begründet  werden  sol- 
len. Die  Foucarlien  weichen  von  den  Slrophosomen  durch  meist 
geringere  Grofse  ab  und  erinnern  im  Aeufseren  fast  gar  nicht  an 
dieselben;  wohl  aber  zeigen  einige  viel  habituelle  Aehnlichkeit  mit 
den  Sciaphilus-,  alle  sind  au  dem  zweiten  Gliede  der  Fühlergeifscl 
leicht  zu  erkennen,  welches  kürzer  als  das  erste  ist;  durchaus 
künstlich  scheint  mir  das,   die  Foucarlien  auszeichnende,  von  dem 


Foucartia.  77 

Verhältnifs  des  zweiten  zum  ersleu  Fühlergliede  hergenommene 
Merkmal  nicht,  da  es  eine  Anzahl  von  Formen  verbindet,  welche 
sich  so  lange  den  Strophosomus  nur  gezwungen  anschliefsen,  als 
nicht  neue,  die  Verwandschaft  beider  augenfällig  vermitlelnde  auf- 
gefunden oder  namhaft  gemacht  sind.  — 

In  den  Rheinlanden  kötscherte  ich  Foucartia  svjiiamtilata  nicht 
gerade  selten  an  offenen  Waldstellen  von  niederen  Pflanzen,  konnte 
aber  die  eigentliche  Nährpllanze  nicht  ermitteln;  ebensowenig  ge- 
lang es  mir  über  dieselbe  bei  der  Foucartia  Cremieri,  welche  ich 
unweit  Greuoble  am  Rande  von  Wiesen  kötscherte,  ins  Klare  zu 
kommen,  obwohl  ich  mich  in  Gemeinschaft  mit  Herrn  Fairmaire 
sorgfältig  darum  bemühte. 

Nächst  den  beiden  genannten  Arten  rechne  ich  zur  Gattung 
Foucartia: 

1.  Sciaphllus  hispidns  Redtenb.  (Faun.  Austr.  ed.  II.  p. 
700)  mit  etwas  kürzerem  Halsschilde  und  weniger  bauchigen  Flü- 
geldecken als  jF.  Cremieri. 

2.  Sciaphllus  ptochioides  Bach  (Stett.Ent. Zeit. 1856p. 244). 

3.  Foucartia  elegans:  Nigra,  supra  dense  viridi-squamosa, 
capile  thoraceque  crebre,  elytris  subserialim  albo-pilosis,  striato-pun- 
ctalis,  antennis,  femoribus  basi,  tibiis  tarsisqtie  testaceis ,  thorace 
transverso,  pone  apicem  leviter  impresso.  —  Long.    1~  lin. 

Foucartia  squamulata  paulo  longior  et  angustior,  Sciaphili  ge- 
neris  speciebus  simillima,  viridi-squamosa.  Antennae  pilosae,  rufo- 
testaceae,  clava  fusco-nigra,  funiculi  articulo  secundo  primo  sesqui 
fere  breviore,  tertio  quartoque  suhaequalibus,  lafitudine  vix  longio- 
ribus,  obconico-subglobosis.  Caput  thorace  paulo  angustius,  fronte 
ante  oculos  linea  media  longitudinali  parum  conspicua  subirapressa, 
oculis  paulo  minus  quam  in  F.  squamulata  prominentibus.  Thorax 
longitudine  plus  dimidio  latior,  coleopteris  sesqui  fere  angustior,  la- 
teribus  levissime  rotundatus.  Elytra  ovala,  convexa,  striato- pun- 
ctata, interstifiis  plauis,  punclis  denudatis  nigris  vix  conspicuis. 
Abdomen  subtus  uigrum,  nitidum,  segmeutis  duobus  penultimis  pi- 
lis  brevioribus  albo  -  virescentibus  instructis,  ultimo  parcius  griseo- 
pubescente.  Pedes  viridi-squamosi  et  pilosi,  femorlbus  clavatis,  me- 
dio  infuscatis. 

Auf  der  Insel  Greta  in  Mehrzahl  von  Herrn  Zehe  aufgefunden. 

4.  Foucartia  depilis:  Oblonga,  nigra,  dense  squamosa, 
capile  thoraceque  pilis  ulbis  hrevibus,  elytris  pilis  raris ,  brevissimis 
seriatim  iustrtictis,  striatis,  antennis  pedibusque  iestaceis,  femoribus 
vix  infuscatis.  —  Long,  vix  1   lin. 

Minoribus  Foucartiae  ptochloidis  individuis  vix  longior  sed  gra- 


78  Kraaiz:  über  Foucartia. 

cilior.  thorace  elylrisque  longioribus.  Antennae  subtiliter  pilosae, 
totae  rufo  -  icstaceae,  fiinicuH  articulo  secundo  primo  tertia  parte  | 
breviore,  icriio  quorto  pauIo  longiorc,  hoc  subgloboso.  Caput  cum  ' 
oculis  thorace  paulo  laliiis,  rostro  paulo  longiore  quam  in  F.  pto- 
chioide,  viridi-squamoso,  vertice  griseo  -  squamoso.  Thorax  longitu- 
dine  dimidio  lalior,  coleopferis  paulo  angustior,  pone  apicem  leviler 
constrictus,  supra  griseo-,  lateribus  viridi  -  squamosus.  Elytra  ob- 
longo-subovala,  lateribus  viridi-,  dorso  (pone  medium  basiquc  latius) 
griseo-squamosa,  striato-subpunctata,  interstitiis  planis,  pilis  brevissi- 
mis,  raris.  Pedes  rufo-testacei,  viridi-squamosi,  albo-pilosi,  femori- 
bus  subclavatis,  vix  infuscatis.  Abdomen  subtus  piceum,  segmentis 
duobus  pcnultimis  lateribus  viridi  -  squamosis,  ultimo  breviter  fulvo- 
pübescenle. 

Von  mir  vor  Jahren  bei  Ilscnburg  im  Harze  aufgefunden. 

Die  Färbung  der  grünen  Schuppen  ist  bei  dieser  Art  wenig  in- 
tensiv und  tritt  dadurch  noch  weniger  hervor,  dafs  sie  nur  die  Sei- 
tentheile  des  Halsschildes  und  der  Flügeldecken  einnimmt.  Die 
Borstenhärchen  des  Käfers  sind  im  Verhältnifs  zu  denen  der  ver- 
wandten Arten  so  kurz,  dafs  mir  die  Benennung  depilis  nicht  uu- 
zweckmäfsig  erschien. 

5.  Foucartia  bella:  Elongata^  nigra,  dense  viridi-squamosa, 
antennis  pedihiisque  iesfaceis,  capile  thoraceque  pilis  albidis  brevi- 
bus,  ehjiris  piiis  brevissimis  seriaiim  inslructis,  slriatopiinctatis.  — 
Long.  l\  lin. 

Habitu  fere  praecedcntis,  sed  duplo  major,  thorace  angustiore, 
aliter  colorata.  Antennae  totae  rufo-testaceae,  subtiliter  pilosae,  fu- 
niculi  arliculis  3  primis  sensim  brevioribus,  quarto  quinto  longiore, 
octavo  subaequali.  Caput  cum  oculis  thorace  paulo  latius,  viridi- 
subaureo  squamosum.  Thorax  longitudine  plus  dimidio  latior,  co- 
leopteris  dimidio  fere  angustior,  pone  apicem  leviter  constrictus,  la- 
teribus medio  nullo  modo  dilatatus,  supra  utrinque  pone  medium  le- 
viter oblique  impressus,  disco  aurco-,  lateribus  viridi-squamosis,  linea 
longitudinali  media  plerumque  squamulis  laetius  aureis  obducta.  Ely- 
tra oblonga,  thorace  quadruple  longiora,  pone  medium  paulo  latiora, 
apice  acuminata,  striato  punctata,  punctis  versus  latera  obsoletiori- 
bus,  laete  viridi-squamosa,  interstitiis  primo  tertioque  fere  totis,  se- 
cundo apice  excepto,  quarto  quintoque  pone  basin  et  pone  medium, 
septimo  apicem  versus  subaureo-squamosis;  interstitiis  omnibus  pilis 
albidis  breviusculis  uniscriatim  positis  instruclis.  Corpus  subtus  vi- 
ridi-squamosum.     Pedes  viridi-squamosi,  albido-pilosi. 

Von  Herrn  Dr.  Krüper  in  mehreren  Stücken  aus  Griechenland 
mitgebracht. 


lieber  die  Lebensweise  einiger  Sesienraupen 


von 


A.  Libbach  in  Berlin. 
(Hierzu   Taf.  1.) 


Di 


ie  Naturgeschichte  der  Sesien  ist  im  Allgemeinen  noch  wenig 
bekannt,  und  die  Beobachtungen,  welche  auf  diesem  Felde  über- 
haupt gemacht  wurden,  erstrecken  sich  mit  geringer  Ausnaüme  nur 
auf  eine  Anzahl  von  Arten  der  liordeuropäischen  Fauna.  Auf  die- 
sem Gebiete  hat  aber  die  Zahl  der  Beobachtungen  durch  Entdeckun- 
gen der  Neuzeit  einen  wesentlichen  Zuwachs  erhallen.  Namentlich 
ist  die  Lebensweise  von  den  zur  Berliner  Fauna  gehörigen  15  Ar- 
ten, mit  alleiniger  Ausnahme  von  Ichneiimoniformis^  in  den  letzten 
Jahren  beobachtet,  und,  soweit  sie  bekannt  war,  von  Dr  Staudin- 
ger in  seiner  Dissertatio   de  Sesiis  agri  Berolinensis  1854  publicirt. 

Die  vorhandenen  einzelnen  Abbildungen  in  Hiibner,  Esper  und 
den  Annales  de  la  societe  ent.  de  Fr.,  welche  mir  zu  Gesicht  ka- 
men, stellen  nur  die  Raupe  aliein,  ohne  Beziehung  auf  die  Lebens- 
weise im  Innern  der  Nabrungsptlanze  dar. 

In  den  Abbildungen,  welche  die  nachstehenden  Mittheilungen 
über  die  Lebensweise  dreier  Äesicn- Raupen  begleiten,  ist  auf  den 
letzteren  Punkt  besonderes  Gewicht  gelegt.  Dieselben  sind  in  Stich 
und  Colorit  von  Herrn  Tielfenbach  mit  gröfsler  Sorgfalt  ausgeführt, 

1.    Sesia  formicaeformis  Hübn.,   Sphing.  Tab.  19.  Fig.  DO. 

{Sphinx),  Esper,  Schmetterl.  II.  216.,  Formiciformis  Siixnd. 

Taf.  I.  Fig.  1.  Raupe,  a  Puppenlager,  h.  Puppenhülle,  c.  Vorderleib,  d.  Kopf, 

e.  Maudibel,  f.  Hinterleibsspitze,  g.  Weidenstamm. 

Die  Raupe  ist  nach  dem  Kopf  und  After  zu  abgeflacht,  9  bis 
11  Linien  lang,  von  weifsgelblicher  Farbe.  Der  Körper  ist  auf  bei- 
den Seiten  mit  drei  Reiben  kurzer  Härchen,  die  auf  einer  Erhöhung 
entspringen,  spärlich  besetzt.  Der  rothbraune  Kopf  wird  von  dem 
folgenden  Segmente  fast  bis  zur  Hälfte  bedeckt  und  ist  mit  borsten- 
ähnlichen Haaren  ebenfalls  besetzt.  Der  Aufsenrand  der  Mandibeln 
bildet  einen  Kreisbogen,  am  Innenrande  stehen  vor  der  Spitze  drei 
gleichgrofse  dreieckige  Zähne.      Das  Nackenschild  ist  etwas   heller 


so  Libbach:  über  Lebensiveise 

gefärbt  als  der  Kopf.  Ueber  den  Rücken  des  Hinterleibes  zieht  sich 
eine  durchscheinende  gelbbräunliche  Längslinie,  welche  nur  auf  dem 
5ten  und  6ten  Segmente  verschwindet.  Auf  dem  letzten  Segmente 
sind  zwei  warzenähnliche  Erhöhungen,  mit  einem  Härchen  besetzt, 
sichtbar. 

Die  einjährige  Raupe  lebt  in  den  Stämmen  und  Zweigen  ver- 
schiedener Strauchweiden,  1  bis  2  Fufs  hoch  über  der  Erde,  und 
wird  häufig  in  Gemeinschaft  mit  der  Larve  des  Crxjplorhynchus  La- 
pathi  angelrofl'cn;  Ende  März  ist  sie  ausgewachsen;  ihr  Vorhanden- 
sein in  der  Nahrungspflanze  ist  äufserlich  selten  wahrzunehmen, 
weil  die  kleine  Oefi'nung,  welche  sie  schon  wenige  Tage,  nachdem 
sie  das  Ei  verlassen,  in  der  Rinde  macht,  nach  kurzer  Zeit  wieder 
vernarbt.  Sobald  die  Raupe  in  das  Innere  des  Stammes  eingedrun- 
gen, zernagt  sie  mit  ihren  scharfen  Mandibeln  die  Holzfasern  und 
bildet  einen  cylindrischen,  ihrem  Körperumfange  entsprechenden 
Gang,  welcher  mit  Mulm  angefüllt  ist.  Beim  Herannahen  der 
Verwandlung  ist  dieser  Gang,  und  zwar  meist  gekrümmt,  bis  zur 
Rinde  geführt,  diese  selbst  so  fein  benagt,  dafs  nur  ein  dünnes  Blätt- 
chen stehen  bleibt.  Bevor  die  Raupe  sich  zur  Verpuppung  selbst 
anschickt,  überzieht  sie  die  VS'ände,  welche  der  31ündung  zunächst 
liegen,  mit  feinen  Fäden.  Die  Puppe  ist  gelbbraun;  ihre  Entwick- 
lung erfolgte  im  Zimmer  etwa  nach  16  — 18  Tagen;  nach  Verlauf 
dieser  Zeit  durchstöfst  sie  die  dünne  Seitenwand,  welche  sie  bisher 
von  der  Aufsenwelt  trennte,  und  schiebt  sich  vermittelst  der  Zähne, 
welche  sich  au  den  Abdominal -Segmenten  befinden,  bis  über  die 
Hälfte  hinaus.  Sobald  sich  nun  der  Schmetterling  seiner  Hülle  ent- 
ledigt hat,  kriecht  er  wo  möglich  nach  einem  der  Sonne  zugängli- 
chen Theile  des  Zwingers,  entfaltet  die  Flügel  und  schickt  sich  schon 
nach  wenigen  Minuten  zum  Fluge  an. 

2.    Sesia  Lcucospiformis  Esper.,   Leucospidlformis  Staud. 

Taf.  I.  Fig.  2.  Raupe  (vergr.),  a.  PuppenliüUe,  h.  Vorderleib,  c.  Kopf, 

d.  Mandibel,  e.  Euphorbien-Stamm,  f.  Raupengang. 

Die  Raupe  ist  blafsgelb,  6  —  8  Linien  lang,  von  mehr  cylindri- 
scher  Gestalt.  Der  Kopf  ist  rothbraun  und  mit  Borsten  besetzt. 
Der  Aufsenrand  der  Mandibeln  ist  vor  der  Spitze  leicht  gekrümmt. 
Die  Zähne  des  Innenrandes  stehen  näher  an  der  Spitze  zu  und  sind 
mehr  abgerundet.  Das  Nackenschild  ist  heller  gefärbt  als  der  Kopf. 
Die  ersten  beiden  Körpersegmente  zeigten  sich  bei  einer  Anzahl  Rau- 
pen   etwas    verdickt.      Die  Behaarung  des  Körpers    und  die  Farbe 


einiger  SesieHraupen.  81 

der  durcbscheiuenden   Längsstreifen  über   den  Rücken   ist  dieselbe 
wie  bei  der  voriiergehendcn. 

Die  Raupe  ist  einjährig  und  lebt  in  der  Wurzel  der  Euphorbia 
Cyparissias,  von  deren  Mark  sie  sich  nährt;  Anfangs  August  ist  sie 
ausgewachsen;  bald  nachher  findet  die  Verwandlung  entweder  in 
der  Wurzel  selbst,  oder  in  einem  besonderen,  cylindrischen,  zum 
Theil  aus  Mulm  bestehenden  Gespinnste  Statt,  dessen  Innenwände 
glatt  und  mit  Fäden  überzogen  sind.  —  Dieses  Gespinnst  wird  vom 
Grunde  der  Wurzel,  etwa  2  Zoll  unter  der  Erdoberfläche,  bis  zu 
derselben  geführt.  Gegen  die  Vermuthung,  dafs  die  Raupe  nur  aus 
Mangel  an  Raum  in  der  Wurzel  zu  diesem  künstlichen  Bau  getrie- 
ben wird,  spricht  der  Umstand,  dafs  die  Raupen  häufig  stärkere 
Wurzeln,  in  welchen  zur  Verwandlung  Platz  genug  vorhanden,  ver- 
schmähen, also  trotz  der  günstigen  Verhältnisse  dennoch  zur  Aus- 
führung des  besonderen  Gespinnstes  schreiten.  —  Hat  nun  die  Ver- 
wandlung zur  Puppe  in  der  Wurzel  oder  im  Gespinnste  stattgefun- 
den, so  liegt  die  Puppe  in  beiden  Fällen  der  Oberfläche  der  Erde 
sehr  nahe;  dieselbe  ist  in  Form  und  Farbe  der  der  vorhergehenden 
Art  gleich  und  nur  durch  die  geringere  Gröfse  verschieden.  Die 
Entwickelung  erfolgt  vom  Ende  August  bis  September. 

3.  Sesia  Philanthiformis  Lasp.,  Muscaeformis  Esp.  Vieweg. 

Taf.  I.  Fig.  3.  Raupe,  a.  vergröfsert,  b.  Pupjje,  c.  Puppenlager,  d  Kopf, 

e.  angefressene  Wurzel  der  Grasnelke. 

Die  etwa  6  Linien  lange  Raupe  ist  in  Gestalt  der  ersten  sehr 
ähnlich,  doch  geht  bei  ihr  die  Farbe  des  Körpers  ins  Gelbliche  über, 
der  Aufsenrand  der  Mandibeln  ist  mäfsig  gekrümmt,  der  Innenrand 
mit  abgerundeien  Zähnen  besetzt.  Die  einjährige  Raupe  wurde  im 
vergangenen  Jahre  zuerst  beobachtet,  und  zwar  in  der  Wurzel  der 
hauptsächlich  an  sonnigen,  trocknen  Stellen  vorkommenden  Armeria 
vulgaris  Will d.;  sie  hält  sich  nur  in  älteren  Pflanzen  auf  und  wird 
vom  April  bis  Mai  ausgewachsen  angetrofTen.  Zur  Verwandlung  führt 
sie  ihren  Gang  in  einen  der  obern  Wurzelköpfe,  und  wird  darin  zu 
einer  gelbbraunen  Puppe.   Die  Entwickelung  erfolgt  im  Juni  und  Juli. 

Die  Raupe  ist  leicht  aufzufinden,  weil  sie  von  der  Armeria  nicht 
allein  die  Wurzel,  sondern  auch  die  oberen  Wurzelköpfe  zerstört,  so 
dafs  diese  im  Frühjahr  vollständig  verwelkt  sind;  man  hat  daher 
nur  nöthig  Anfangs  Mai  die  vertrockneten  Pflanzen,  deren  braune 
I>lätter  sich  mit  dem  Grase  leicht  verwechseln  lassen,  mit  dem  obern 
Theile  der  Wurzel  aus  der  Erde  zu  nehmen,  und  sowohl  die  Wur- 
zel als  die  einzelnen  Wurzelköpfe  vorsichtig  zu  untersuchen. 

Berl.  Entomol.  Zeitsohr.  IH,  Q 


Synonymische  Bemerkungen. 


1.     Von  Professor  Dr.  Schaum. 

1.  Feronia  protensa  Schaum  (Berl.  Entern.  Zeitschr.  I.  139) 
ist  =  Fer.  Duponchelii  Dej.  In  der  Dejean'sclien  Beschreibung 
war  die  Art  allerdings  nicht  zu  erkennen,  da  Dejean  dieselbe  trotz 
ihres  herzförmigen  Halsschildes  mit  scharfen  Ilinterecken  und  trotz 
ihres  flachen  Körpers  in  die  CopAosM«-Gruppe  gesiellt  und  mit  Fer. 
filiformis  verglichen  hat.  Eine  gewisse  Aehnlichkeit  des  Bildes  der 
F.  Duponchel'ä  Dej.  in  der  Iconographie  d.  Coleopt.  d'Eur.  mit  F. 
protensa  veranlafste  mich  aber  H.  Reiche  aufzufordern,  ein  ihm  von 
mir  gesandtes  Exemplar  mit  dem  Originale  der  Diiponchelii  zu  ver- 
gleichen; das  letztere  ist  nun  allerdings  nach  der  mir  gewordenen 
Auskunft  kleiner  und  schmäler  als  meine  Stücke,  aber  meines  Er- 
achtens  nur  eine  individuelle  Abweichung  vom  Typus  der  Art. 

2.  Dafs  Carabus  helveticus  Heer  nur  ein  abnormes  Stück 
des  C.  rnonilts  ist,  habe  ich  schon  früher  bemerkt,  und  es  hat  eine 
erneute  Untersuchung  des  Originals  in  Gemeinschaft  mit  Prof.  Heer 
und  Dr.  Stierlin  mich  nur  in  meiner  Ansicht  bestärkt.  Das  Stück 
schliefst  sich  aber  in  der  Varietätenreihe  dieses  Käfers  nicht  wie 
Suifiian  (Eni.  Zeit.  1856,  S.  100  f)  annimmt,  an  diejenige  Form  an, 
die  unter  dem  Namen  afßnis  Panz.  und  regutaris  VVissm.  bekannt 
ist,  sondern  eher  noch  an  die  in  Frankreich  vorherrschende  Varie- 
tät a  Suffr.,  indem  nicht  zwölf,  sondern  sechs  Liingsrippen  auf  jeder 
Flügeldecke  vorhanden  sind.  Die  bei  den  normalen  Stücken  des 
monilis  vorhandenen  Kettenstreifen  sind  bei  helveticus  zu  Längs- 
rippen zusammengeflossen,  die  nur  auf  dem  hintersten  Theile  der 
Flügeldecken  durch  kleine  in  die  Rippen  eingestochene  Punkte  un- 
terbrochen sind.  Jeder  Zwischenraum  zwischen  diesen  den  Kelten- 
streifen entsprechenden  Längsrippen  zeigt  nur  eine  (normale)  Längs- 
rippe und  ist  längs  der  normalen  und  der  abnormen  Rippen  stark 
punktirt.  Das  Stück  ist  eine  Abnormiiät,  die  vielleicht  nie  wieder 
beobachtet  werden  wird,  und  die  Prof.  Heer  vor  mehr  als  20  Jah- 
ren, wo  die  Schweiz  noch  so  wenig  durchforscht  war,  recht  wohl 
als  eigene  Art  auffassen  konnte,  in  der  Erwartung,  dafs  die  Eigen- 
thümlichkeiten  des  Käfers  sich  durch  die  Auffindung  von  mehreren 


Synonymische  Bemerkungen.  83 

Exemplaren  als  specinsche  lierauslellcn  würden.  Ausdrücklich  sei 
noch  bemerkt,  dafs  die  neuerdings  in  einem  gewissen  Kreise  beliebt 
gewordene  Annahme  von  Bastarden  in  diesem  Exemplare  keine  Slütze 
findet,  da  ein  C.  purpurascens,  dessen  Sculptur  und  Halsschild  ganz 
abweichend  sind,  bei  der  Zeugung  des  Stücks  so  wenig  beiheiligt 
gewesen  sein  kann  als  ein  anderer  Carahus. 

3.  Feronia  (^Abax)  curlula  Fairm.  (Ann.  d.  1.  soc.  entom. 
1856  S.  520)  ist  =  Pter.  contractus  Heer  (Faun.  helv.  561. 
41*).  Es  sind  von  mir  Exemplare  des  erstem,  die  von  Giuliani, 
dem  Entdecker  desselben,  eingesandt  wurden,  mit  dem  Originale  des 
letztern  verglichen  worden. 

4.  In  Argtitor  namis  Heer  vom  Rigi,  vermag  ich  nur  ein 
kleines  nicht  ausgefärbtes  Stück  des  spadicensT)e,].  zu  erkennen. 

5.  Pterostichiis  dtihius  Heer,  der  wie  Heer  angiebt,  durch 
flachere,  mehr  parallele  Flügeldecken  mit  seichteren  Gruben  und 
durch  minder  scharfe  Hinterecken  des  Halsschildes,  aufserdem  auch 
durch  die  gröfsere  Zahl  von  Augenpunkten  am  achten  Streifen  von 
Jurinei  abweicht,  ist  die  pyrenäische  Feronia  Xatarlii  De'^.^  von 
der  wohl  aus  Versehen  ein  Exemplar  unter  Schweizer  Insecten  ge- 
rathen  war. 

6.  Feronia  flavofemorata  Dej.  ist  eine  Abänderung  der 
F.  Spinolae  Dej.  mit  rothen  Schenkeln.  Aehnliche  Abweichun- 
gen werden  bekanntlich  auch  häufig  bei  Pier.  Yvanii  Dej.  maurus 
Duftschm.,  seltener  bei  Ziegleri  Duftschm.  und  Pajizeri  Meg. 
angetroffen.  Fer.  Spinolae  Dej.  bringt  Heer  (Faun.  helv.  77.  var.  c.) 
als  Abänderung  zu  multipunctatus^  und  ich  liabe  in  der  Naturgesch. 
d.  Deutsch.  Käf.  I.  S.  476.,  unter  Hervorhebung  der  Unterschiede 
von  mnltipuncfatus.1  Heer's  Ansicht  angeführt,  ohne  selbst  ein  Ur- 
theil  abzugeben,  da  mir  nur  ein  einzelnes  Weibchen  des  Spitiolae 
vorlag.  Mehrere  neuerdings  von  Ghiliani  und  Dr.  Stierlin  einge- 
sandte Exemplare  haben  mich  aber  überzeugt,  dais  die  a.  a.  O.  er- 
wähnten Kennzeichen  specifische  sind.  Der  von  Heer  für  Spinolae 
gehaltene  Käfer  ist  übrigens  der  Escber^schen  Sammlung  zufolge  gar 
nicht  der  echte,  sondern  in  der  That  eine  dunkle  Abänderung  des 
multipunctains;  den  echten  Spinolae  hatte  Heer  ganz  richtig  als 
schwarzbeinige  Varietät  zu  ßavofemoratus  gebracht  und  als  solche 
in  der  Faun.  helv.  77.  n.  33.  var.  h.  aufgeführt. 

7.  Feronia  (Poecilus)  crenufipennis  Duval  (Gen.  d.  Col. 
Carab.  pl.  12.  f.  56.  Fer.  reticulata),  von  dem  die  Königliche 
Sammlung  ein  vom   Marq.  de  la  Forte   mitgetheiltes   Exemplar  be- 

6* 


84  Synonymische  Bemerkungen. 

sitzt,   ist   mit  dem  von  Waltl  selbst  eingesandten  Poecilus  deci- 
plens  (Reise  n.  Span.  II.  55.)  aus  Andalusien  identisch. 

8.  Dyschirius  inermis  Curtis  hat  sich  bei  einer  genauen, 
neuerdings  von  Dawson  vorgenommenen  Untersuchung  des  einzigen 
Originalexemplars  nicht  als  identisch  mit  D.  inermis  Stepl),  Daw- 
son und  Schaum  (Naturgesch.  d.  deutsch.  Käf.  I.  S.  202.),  der 
von  Putzeys  irrig  als  arenosus  Steph.,  von  Dawson  nochmals  als 
impunct ipennis,  von  Fairmaire  und  Laboulbene  als  laevisli-intns  be- 
schrieben ist ,  sondern  als  ein  dunkles  Stück  des  gewöhnlichen  D. 
nitidus  ergeben.  Für  den  inermis  Steph.  eto.  hat  nun  der  Name 
impunct ipennis  einzutreten. 

9.  Bembidinm  perplexum  Dej.  (Spec.V.  138.  90.)  ist  ein 
in  schlechtem  Spiritus  verdorbenes  Exemplar  von  Bemb.  mode- 
stum.  Die  rotlie  Binde  der  Flügeldecken  ist  an  dem  mir  vom 
Marq.  de  la  Ferte  mitgelheilten  Orginale  allerdings  verwaschen,  aber 
wohl  zu  erkennen ,  obwohl  Dejean  in  seiner  Beschreibung  nichts 
davon  sagt. 

10.  Mit  Trechus  Millerili.ed\.  ist  der  echle  ochreatus  Dej.   I 
nach  dem  Originalexemplare  identisch.     Die  dicken  Hintcrschenkel, 
welche  diese  Art  so  sehr  auszeichnen,  sind  auffallender  Weise  von 
Dejean   und  Putzeys   übersehen   worden,   so  dafs  Redtenbacher  mit 
gutem  Grunde  seinen  Käfer  für  eine  neue  Art  balten  konnte. 

11.  Trechus  pallescens  Redt,  erwies  sich  durch  den  Ver- 
gleich von  Originalexemplaren  als  identisch  mit   Tr.  ovalus  Putz. 

12.  Ilydroporus  Anbei  Muls.  ist  =  semiruyus  Germ.  (Faun, 
ins.  Eur.  XXIII.  3.);  der  letztere,  der  bräunlicbe  Flügeldecken  mit 
röthlichem  Kopf  und  Halsschild  verbindet,  bildet  eine  Zwischen- 
stufe zwischen  dem  ganz  röthlichen  ^häc»  Muls.  und  dem  braunen, 
von  Kraatz  (Berl.  Zeitschr.  II.  378.)  als  Varietät  des  Anbei  bezeich- 
neten  Delarouzei  Duval. 

13.  Ilydroporus  fasciaixis  Aub.  ist  =  crux  Fabr.  Von 
dem  letzteren  habe  ich  bereits  früher  (Enfom.  Zeit.  1846.  S.  318.) 
bemerkt,  dafs  er  bis  auf  die  geringere  Ausbreitung  der  schwarzen 
Farbe  auf  den  Flügeldecken  mit  fascialus  übereinstimmt.  Unter 
einer  Anzahl  kürzlich  erlialtcner  Exemplare  des  fascialus  aus  den 
Seealpen,  fanden  sich  die  vollständigsten  Uebcrgänge  in  der  Fär-  j 
bung  zu  dem  von  mir  a.  a.  O.  nochmals  beschriebenen  Originale 
des  crux. 

14.  Ilaliptus  picins  Mannb.  (Bull.  d.  I.  soc  d.  nat.  d.  IMosc. 
1844.  192.  3.)  ist  nach  der  sehr  genauen  Beschreibung  auf  diejenige 
Form  des  Hai.  obliquus  zu  beziehen,  welche  schon  Nicolai  (Col. 


Synonymische  Bemerkungen.  85 

agr.  lial.)  als  H.  varius  beschrieben  hat,  und  die  durch  etwas  ge- 
ringere Gröfse  und  schwarzen  Vorder-  und  Hinterrand  des  Hais- 
sohildes von  der  Stammform  abweicht,  die  aber  weder  Erichson 
noch  Aube  als  eigene  Art  anerkannt  haben. 

15.  Hallplus  lineolatus  Mannh.  (1.  c.  p.  180.)  ist  einem 
Originalesemplare  zufolge  auf  kleine  blasse  Stücke  des  fluviutllis 
Aub.  gegründet,  bei  denen  die  schwarzen  mit  Punkten  besetzten 
Linien  der  Flügeldecken  fast  gar  nicht  unterbrochen  sind.  Einen 
weiteren  Unterschied  vermag  ich  nicht  zu  ermitteln. 

16.  Opilus  germanus  Chevr.  (Ann.  d.  1.  soc.  entom.  1843. 
S.  37.)  ist  =  dornest  icus  Sturm.  Das  Original  desselben  weicht 
nur  durch  etwas  ausgebreitetere  gelbe  Zeichnungen  der  Flügeldecken 
von  dornest  icus  ab,  dessen  Trennung  von  moltis  durch  die  abwei- 
chende Sculptur  der  Flügeldecken  völlig  gerechtfertigt  wird. 

17.  Helops  pimelia  Fabr.  (Ent.  Syst.  I.  121.  22.),  angeblich 
aus  England,  wird  in  neueren  Catalogen,  z.  B.  in  dem  von  Marseul, 
nach  dem  Vorgange  von  Duftschmidt  und  Solier  auf  Laena  vien- 
nensis  St.  bezogen,  obwohl  weder  die  Beschreibung  noch  das  Va- 
terland auf  die  letztere  pafst.  Es  hat  aber  schon  Germar  (Silb.  Rev. 
Ent.  IV.  S.  173.)  bemerkt,  dafs  der  Käfer  nach  der  Fabricischen  Samm- 
lung das  Weibchen  des  nordamerlcanischen  Helops  obliquatus 
Fabr.  ist,  auf  den  Newman  die  Gattung  Penthe,  Dejean  die  Gat- 
tung Anorops  gegründet  hat.  Es  ist  nun  allerdings  Helops  pi- 
melia nicht,  wie  Germar  annahm,  das  Weibchen  des  obliffiiattis, 
aber  doch  eine  dem  letztern  nahe  verwandte  Art  derselben  Gattung 
und  steht  als  solche  auch  in  Melsheimer's  Catal.  of  Coleoptera  of 
the  Uniled  States  p.  141.  verzeichnet'). 

18.  Rhinosimus  ruficeps  Böse  (Steit.  Entom.  Zeit.  1858. 
S.  96.)  ist  nach  der  Beschreibung  ohne  Zweifel  =  Salpingus  vi- 
ridipennis  (Ziegl)  Steph.  (Hl.  of  brit.  Col.  IV.  217;  Man.  of  brit. 
Col.  339.  2656.)  =  Rhinosimus  Genei  Costa  (Faun.  del.  regn. 
d.  Nap.  tb.  12.  f.  3.)  =  Anlhribiis  ruficollis  Panz.  (Faun.  Germ. 
24.  19.).  Sollte  die  Art  von  Böse  selbstsländig  sein,  so  müfste  sie 
der  genannten  ungemein  nahe  stehen;  da  aber  Böse  sie  in  der  Be- 
schreibung von  Rh.  ruficollis  durch  ganz  rothen  Kopf  unterscheidet, 
also  den   durch  grünen   Scheitel  charakterisirten   ruficollis  Gyll. 


')  Dorcus  oblongus  Charp.  steht  in  dem  Cataloge  des  H.  Marseul 
wieder  als  europäische  Art,  obwohl  schon  in  Burmeister's  Bearbeitung 
iler  Lucaniden  bemerkt  wird,  dafs  derselbe  mit  dem  nordamerlcanischen 
D.  parallelu»  Say  einerlei  ist. 


86  Synonymische  Bemerkungen. 

=  roborls  Fabr.  zum  Vergleicri  wählte,  so  scheint  ihm  von  dem 
Bestehen  einer  zweiten  Art  üherhaupt  nichts  bekannt  gewesen  zu 
sein.  Rhinos.  mficollis  Redt.  (Faun.  Anstr.  cd.  II.  p.  €iQ{)i)^  der 
in  der  Gröfse  und  Färbung  der  Unterseite  mit  Rh'm.  virldipennis 
Steph.  (=  riijicollis  Panz.)  ühereinstimnit,  aber  einen  grünen  Schei- 
tel besitzen  soll,  ist  mir  unbekannt. 

19.  Anthicus  melanocephalus  ^or\t\\i  (Spcc.  Faun,  subaip. 
178.  20.  tb.  IV.  f.  20.)  ist  =  Ochihenomus  anguslalus  Gast. 
Laf.  (Mon.  d.  Anth.  286.  3.)  Für  diese  Art  hat  aber  doch  wohl 
der  Name  tentiicollis  Gellung  zu  erlangen,  da  ein  von  Rossi  her- 
rührendes Exemplar  des  Notoxus  l enuicollis  im  Berl.  Museum 
zu  derselben  gehört,  und  auch  Rossi's  Beschreibung  (Mant.  Ins.  et 
Faun.  Etr.)  recht  wohl  auf  dieselbe  pafst,  wenn  man  einzelne  Aus- 
drücke derselben  nicht  allzusehr  abwägt.  Dr.  Schmidt,  indem  er 
den  Käfer  als  Ochihenomus  tenuicollis  (Stett.  Entom.  Zeit. 
1842.  S.  19S.)  beschrieb,  sagt,  er  habe  sich  überzeugen  können,  dafs 
das  Rossi'sche  Original  ganz  entschieden  der  Ochth.  avgnstatus 
sei.  Laferte  scheint  statt  „entschieden"  „verschieden"  gelesen  zu 
haben,  denn  er  übersetzt  Schmidt's  Worte  auf  S.  287  seiner  Mono- 
graphie: „j'ai  pu  me  convaincre  que  l'insecte  (Ochlh.  aiigiistnlus') 
differait  entierement  du  Not.  tenuicollis  statt  est  tout  ä  fait 
identique  au  Not.  ien. 

20.  Crioceris  cruciata  Bon.  (I.  c.  n.  15.)  ist  wohl  ohne 
Zweifel  eine  seltene  Abänderung  der  paracenlhesis  Linn.  (elytra 
rufa  cruce  fascia  transversa  ante  apicem  aliaque  suturali  cum  trans- 
versa coeunte  conflata;  punctum  unum  vel  alterum  in  elytrorum 
angulo  baseos  exteriore  (uli  et  extimus  apex)  nigrum). 

21.  Rh  inosimus  Achilleae  Bon.  (1.  c.  n.  22.)  könnte  auf 
Salpingns  Piceae  Germ.  =  Notoxus  castaneus  Panz.  bezogen  wer- 
den, wenn  nicht  das  abdomcn  nigrum  genannt  würde. 

Von  den  30  in  Bonelli's  Specimen  Faunae  subalpinae  (Act.  soc. 
agrar.  Taurin  vol.  IX.  Turin  1812.)  meist  recht  kenntlich  beschrie- 
benen   und    abgebildeten  Arten    sind    gegenwärtig    20    gedeutet  ' ). 


')  n.  2.  Aphodius  semipunctatus  =  Psammodius  vulnera- 
tus  St.  —  n.  3.  Hoplia  brunnipes  ead.  Er.  —  n.  4.  Melolontha  se- 
ricea  =  Triodonta  nitidula  Rossi.  —  n.  5.  Cetonia  quercus  = 
affinis  And.  —  n.  9.  Silpha  alpina  ead.  Genn.  =  nigrita  Creutz. 
var.  —  n.  10,  Necrobia  ruficoUis  Oliv.  —  n.  11.  Byturus  bipun- 
ctatus  =  Psatnmoecus  bip.  Fabr.  —  n.  12.  Plilinus  Latreillei  = 
Ochina  sansruinicollis  Diiftsclim.  —   n.  15.  Crioceris  cruciata  = 


Synonymische  Bemerkungen.  87 

Ueber  die  ruckständigen   10  Arten   giebt  V.  Ghiliani  in  Turin   die 
folgenden  Aufschlüsse. 

II.     Von  Ghiliani  in  Turin. 

22.  Aphodius  abdominalis  (N.  1.).  Der  Typus  ist  zwar 
verloren  gegangen,  ich  glaube  aber,  dafs  ein  Männchen  von  Apho- 
dius {Acrossus)   discus  Schmidt  beschrieben  ist. 

2-3.  Hister  latipes  (N.  6)  — •  Dendrophilus  punctatus 
Payk.?  Der  Typus  existirt  noch,  ist  aber  so  schlecht  erhalten,  dafs 
er  eine  sichere  Bestimmung  kaum  gestattet. 

24.  Dorcatoma  subalpina  (N.  7.).  Auch  von  dieser  der 
D.  Bovistae  verwandten  Art  ist  der  Typus  noch  erhalten. 

25.  Byrrhus  atomus  (N.  8.).  Der  Typus  ist  verloren,  ich 
kann  mir  keine  Meinung,  über  dieses  Thier  bilden,  dessen  ganze  Be- 
schreibung aus  den  Worten  besJeht:  ..aeneus,  nitidus,  oninium  mihi 
cognitorum  coleopterorum  certe  rainimus,  antice  posticeque  acu- 
minatus". 

26.  Galleruca  aptera  (N.  13.)  =  Adimonia  haematidea  (Meg.) 
Germ.  ^  melanocephala  Ponza. 

27.  Clythra  rectangulum  (N.  18.)  =  Tituboea  sexpun- 
ctala  Oliv.  $. 

28-  Donacia    lateralis  (N.  16.).  =  Lemnae  Fabr. 

29.  Apoderus  morio  (N.  20.).  Eine  schwarze  Abänderung 
des  Coryli,  die  ich  in  Gesellschaft  schwarzer  Exemplare  mit  brau- 
nem Discus  der  Flügeldecken,  dunkelbraunrothen,  braunen  u.  s.  w. 
gefangen  habe. 

30.  Saperda  plumbea  (N.  27.)  ^  Stenostola  nigripes 
Fabr. 

31.  Callidium  abdominale  (N.  28.)  =  humerale  Muls.  $ 


paracenthesis  var.  —  n.  17.  Lagria  tristis  =  glabrata  Oliv.  — 
n.  18.  Mordella  bipustulata  =  Anaspis  quadripustul ata  var. 
BIuls.  —  n.  19.  Mordella  bipunctata  =  Anapsis  maculata  var. 
Wuls.  —  n.  20.  Anthicus  melanocephalus  =  Ochthenomus  angu- 
Status.  —   n.  21.  Anth.  unifasciat tis  =  Ochth.  sinuatus  Schmidt. 

—  n.  22.   Rki/iosimu  s   Achilleae  =  Salpingus  castaneus  Panz.? 

—  n.  24.  Buprestis  lapsanae  =  Coraebus  elatus.  —  u.  25.  Bupr. 
pilosellae==  Acmaeodera  ead.  Lap.etGory,  Ksw.  —  n.  26.  Cerambyx 
miles  =  nodulosus  Genn.  =  nodicornis  Küst.  —  n.  29.  Necyda- 
lis  variabilis  =  Callimus  cyaneus  Fabr.  cT  —  n.  30.  Cuccinella 
xpecularis  =  Exochomua  auritus. 


88  Syiionymische  Bemerkungen. 


III.     Von  L.  Reiche  in  Paris. 

32.  Feronia  atlenuata  Clievr.  (Rev.  Zool.  1840.  p.  12.)  = 
Fer.    nigerrima  Dej. 

33.  Silpha  italica  Küst.  =  lunata  Fabr. 

34.  Silpha  Levaillanti  Muls.  et  Gof\.  =  i er minata  Hum- 
mel =  sihirica  Gebl. 

35.  Aphodius  carinatus  Germ.  =  alpitius  Drapiez  (Ann. 
d,  scienc.  phys.  d.  Brux.) 

36.  Atnmoecius  asper  Fabr.  =  Ptinus  germanus  Linn. 
(Syst.  Nat.  II.  566.  6.) 

37.  Rhizotrogus  torulosus  Waltl  (Isis  1838.  p.  456.)  = 
vernalis  Brülle. 

38.  Rhizotrogus  pineticola  GraSlls  ')  =  iropicus  Muls. 
=  ochraceus  Knocb. 

39.  Rhizotrogus  volgensis  Fisch.  =  solstit ialis  var. 

40.  Rhizotrogus  Chevrolatii  Graells  =  flavicans  Blanch. 
Burm. 

41.  Elaphocera  sardoa  Rarab.  =:  obscura  Gene,  der  so- 
wohl in  der  Beschreibung  als  in  der  Abbildung  ein  ausgeschnittener 
Clypeus  beigelegt  wird.  El.  ohscura  Er.  Ramb.,  welche  einen  ge- 
rundeten, ungetheilfen  Clypeus  besitzt,  ist  eine  andere  Art,  obwohl 
Gene  selbst  Exemplare  derselben  an  Erichson  und  Rambur  als  El. 
ohscura  niitgetheilt  hat.  Jacquelin  Duval,  der  diese  Beobachtung 
gemacht  hat,  nennt  die  El.  obscura  Er.  Ramb.:  El.  Erichsonii^). 

42.  Anisoplia  hypocrita  Burm.  =  IVicAiit«  pallidipen- 
7iis  Schönh.  Syn.  Ins. 

43.  Acmaeodera  Primneri  Spin.  =  sexpustulata  Lap. 
et  Gory. 

44.  Aphanist icus  cylindr^is  Villa  =  Cylindromorphus 
yHum  Schh. 

45.  Lampyris  Sencki  Foulcroy  (Ann.  d.  1.  soc.  entom.  1832. 
p.  352.  pl.  XV.)  =  splendidula  Linn. 


' )  Die  genauen  Citate  der  hier  erwähnten  Arten  von  Graells  kön- 
nen nicht  gegeben  werden,  da  seine  Abhandlung  noch  nicht  nach  Berlin 
gelangt  ist. 

^)  Die  Vereinigung  der  Elaph.  nigroßabellala  Burm.  vaii  gracilis  Waltl 
Er.,  die  Marseul  vorgenommen  hat,  ist  nicht  richtig,  nigroflabellata  hat  ein 
gerundetes,  gracilis  ein  aiisgerandetes  Kopfschild. 


Synonymische  Bemerkungen.  89 

46.  Dasytes  cotnmunimacuta  Costa  =  haemorrhoidalis 
Fabr. 

47.  Lyctus  bicolor  Comolli  =  puhescens  Panz. 

48.  Xyloperlha  Chevrierii  Villa  =  humeralis  Lucas. 

49.  Tcnt yria  grossa  Sol.   =  rotundata   ßruU. 

50.  Hlaps  canallcutata  Fisch.  =  moriisuga  Linn. 

51.  Blaps  hispanicaSol.  =  tusitanicuHcvhst.  (Von  Scllön- 
herr  Syn.  Ins.  mit  Bl.  goges  verbunden.) 

52.  Sepidium  Ce«et  Sol.  nicht  von  sicw/rtm  Sol.  verschieden. 

53.  Lytla  phalerata  Waltl  =  dives  Brüll. 

54.  ßleloe  rugulosus  Brüll.  =  rugosus  Marsh. 

55.  Larinus  sub  cos  latus  Brüll.  =  cardui   Rossi. 

56.  Clylus  siculus   Lap.  et  Gor.  =  scalaris  Brüll. 

57.  P hytoecia  Ledereri  Muls.  =  rufipes  Oliv. 

58.  Chrysomela  scortea  Germ.  (Spec.  Ins.)  =  lusitanica 
Oliv.  (Trimarcha). 

59.  Trimarcha  gallaeciana  Chevr.  (Rev.  Zool.  1840.  p.  17.) 
=  chloropus  Germ.  (Ins.  spec) 

60.  Chrysomela    (^Jlelodes)     chalybaea    Sufir.  =  vicina 
Lucas. 

61.  Adimonia  florentina  Redt.  =  circunic/a/a  Duftschm. 


IV.     Von  Dr.  G.  Kr  aal  z. 

62.  Pterostichus  inlerrupt estriatus  Bielz  (Stett.  Ent. 
Zeit.  1850.  p.  100.)  halte  ich  nicht  für  specifisch  verschieden  von 
dem  Pteroslichus  foveolalus  Tiviii.  (Platysma  lal ibida  Siurm),  mit 
dem  er  in  den  wesentlichsten  Punkten,  d.  h.  in  der  Bildung  und 
Sculptur  des  Halsschildcs,  den  eigenihümlich  an  der  Spitze  ver- 
schmälerten Flügeldecken  etc.  übereinstimmt.  Slücke  des  Pt.  fo- 
veolatiis,  bei  denen  sich  nur  hin  und  wieder  die  Streifen  der  Flü- 
geldecken zerlhcilcn,  bilden  den  Uebergang  zu  dem  inlerruplestria- 
ius ,  bei  dem  sämmtliche  Streifen  mehr  oder  minder  gelhcilt  sind; 
diese  Streifentheilung  kann  aber  im  vorliegenden  Falle  nicht  wohl 
als  ein  specifisches  Unterscheidungsmerkmal  aufgcfafst  werden. 

63.  Ilomalota  angnslicollis  Thomfson  ( Ofversigt  af  Vet. 
Acad.  Förhandl.  1856.  p.  100.  22.)  möchte  ich  für  Hom.  ravilla  Er. 
halten. 

64.  Ilomalota  corvina  Thomfs.  (1.  c.  p.  101.  23.)  ist  wohl 
Hom.  lepida  mihi. 


90  Synonymische  Bemerkungen. 

65.  Ilomulota  aeneipennis  Thomfs.  (1.  c.  p.  103.  27.)  ist 
Hom.  suhritgosa  Ksw. 

66.  Ilomalola  cinnamoptera  Thomfs.  (I.  c.  p.  104.  30.)  ist 
Hom.  putrida  m  i  h  i. 

67.  Uomalota  pilosiventris  Tliomfs.  (1.  c.  p.  106.  37.)  ist 
Hom.  slercoraria  mihi. 

68.  Homalota  picipes  Thomfs.  (1.  c.  p.  99.  20.)  halte  ich 
für  eine  auch  in  Deutschland  verbreitete  Homalota,  welche  an  der 
habituellen  Aelinlicbkcit  mit  Hom.  occulla  und  an  dem  schwach 
dreieckig  ausgerandcten,  fein  crcnuHrten  siebenten  oberen  Hinterleibs- 
segmente des  cT  leicht  zu  erkennen  ist,  während  das  $  in  der  Mille 
desselben  Segments  einen  kleinen  halbkreisförmigen  Ausschnitt  zeigt. 

69.  Auf  Homalota  hygrobia  Thomfs.  (1.  c.  p.  93.  6.)  möchte 
ich  eine  auch  in  der  Mark  Brandenburg,  z.  B.  bei  Freienwalde  von 
H.  Calix  mehrfach  gefundene  Homalota  beziehen,  die  ich  bisher  nicht 
von  //.  elongatula  zu  trennen  wagte  und  welche  mir  auch  von  H. 
Mäklin  aus  Finnland   mitgetheilt  ist. 

70.  Omulium  pineti  Thomfs.  (1.  c.  p.  227.  25.)  ist  mit  Omal. 
conforme  mihi   identisch. 

71.  Dafs  Cyrtothorux  Sallei  mihi  (Berlin.  Entom.  Zeitschr.  IL 
p.  367.)  mit  Quedius  buphthalmus  Erichs.  (Gen.  et.  Spec.  Staph. 
p.  534.  15.)  identisch  sei,  theilt  Chevrolat  schriftlich  mit.  Als  mir 
derselbe  den  ausgezeichneten  Käfer  in  seiner  Sammlung  mit  der  Be- 
merkung zeigte,  dafs  er  ihn  bestimmt  für  eine  neue  Gattung  halte, 
glaubte  ich  er  sei  neu  und  übersah,  dafs  er  das  typische  Exemplar 
einer  Erichson'schen  Art  war,  die  auf  der  hiesigen  königl.  Samm- 
lung fehlt. 

72.  Lathrohium  geminum  mihi  (Naturgesch.  d.  Ins.  Deutschi. 
II.  p.  673.  3.)  ist  mit  L.  boreale  Hochh.  (Bullet,  d.  Moseou  1851. 
3.)  identisch. 

73.  Apio7i  squamigerum  Du  Val  (Genera  des  Coleopt.  d'Eur. 
Curculionides  p.  9.)  und  Apion  argentalum  Gersläcker  (Stett. 
Ent.  Zeit.  1854.  p.  258.)  sind  identisch;  letzterer  beschreibt  nur  die 
weibliche  Foim  mit,  längerem,  schwarzbraunem  Rüssel,  die  männ- 
liche mit  rolliem  Rüssel  ist  ihm  unbekannt  geblieben.  H.  Weiiker 
(Annal.  de  France  1858.  p.  LXXXIX.)  gicbt  an,  dafs  Ap.  squa- 
migerum mit  Apion  squamulatum  Schönh.  vom  Cap  der  guten 
Hoffnung  identisch  sei. 


Stfnonymiscfie  Bemerkungen.  91 

Nachdem  mir  Herr  Dietrich  die  typischen  Exemplare  zu  den 
von  ihm  in  der  Steltiner  Entomol.  Zeitung  (1S57.  p.  118  und  119) 
besclniebenen,  von  mir  im  ersten  Bande  dieser  Zeitschrift  (p.  176 
und  177)  besprochenen  Telephorus- Arien  freundlichst  zugesendet 
hat,  siellt  sich  heraus,  dafs  Telephorus  ctjaneus  Dietr.  2  richtig 
von  mir  auf  eine  auch  in  Deutschland  vorkommende  Art  bezogen 
ist,  deren  cT  durch  die  von  mir  angegebenen  Merkmale  ausgezeich- 
net und  Herrn  Dietrich  unbekannt  geblieben  ist.  Teleph.  ajaneus 
Dietr.  cT  ist  in  der  That  das  VVeibchen  von  ahdominolis  Fabr. 
TelephoTus  {ignr'mus  Dietr.  ist  eine  mir  unbeschrieben  scheinende 
Art,  sein  fraglicher  T.  violaceus  Gyll.  das  Männchen  dazu,  wie  ich 
ebenfalls  vermulhet. 

Da  Herr  Dietrich  die  von  ihm  (Stett.  Ent.  Zeit.  1857.  p.  134.) 
als  Kennzeichen  des  Apion  gracilipes  angegebene  helle  Färbung  der 
Fühler  bei  einer  grcfseren  Anzahl  von  Exen)plaren  in  Verbindung 
mit  den  anderen  von  ihm  a.  a.  O.  genannten  Merkmalen  beobachtet 
hat,  so  widerlegt  sich  meine  Vermuthung,  dafs  dieser  Käfer  mit 
frischen  Stücken  des  Ap.  ßavipes  identisch  sei;  ich  hatte  dieselbe 
nicht  zurückhalten  wollen,  da  ähnliche  Farbenabweichungen  Herrn 
Dietrich  hauptsächlich  hestimmt  hatten,  in  den  beiden  von  ihm  auf- 
gestellten Paeder««- Arten  neue  Species  zu  vermuthen. 


IV.     Von  V.  Kiesenwetter  in  Bautzen. 

74.  Ochthebius  notahilis  Rosenh.  (D.  Thier.  And.  p.  55.) 
fällt  mit  O.  quadricollis  Mulsant  (Ann.  d.  1.  soc.  Agr.  d.  LyonVH. 
p.  375.)  zusammen.  Das  Thier  gehört  zu  Wollaston's  Galtung  Ca- 
lüh'ms.,  ist  aber  von  der  Maderensischen  Art  verschieden. 

75.  Buprestis  Lapsanae  Bon.  1.  c.  n.  24.  ist  unverkennbar 
Coraehus   elatus. 

76.  Lampra  mirifica  Muls.  =  Poeci/ouo/«  f/pc//j/ensMannerh. 

77.  Dorcatoma  Domtneri  Rosenh.  (D.  Thier.  Andal.  p.  171. 
Not.)  gehört  zu  Dorc.  meridionale  Ca  st.  (Hist.  nat.  d.  Col.  I.  294.) 

78.  Ptilinus  Latreillei  Bon.  (Spec.  Faun,  subalp.n  12.  1812.) 
\st=  Ochina  sanguiiiicollis  Duftschm.  (1825.)  Die  Bonelli'sche 
Beschreibung  ist  nicht  hlofs  die  ältere,,  sondern  auch  viel  ausführli- 
cher als  die  Duftschmidt'sche  und  mit  einer  Abbildung  begleitet. 

79.  Ptiniis  formosus  Rosenh.  (D.  Thier.  And.  p.  175.  Not.) 
von  den  Hyerischen  Inseln,  ist  mit  dem  Ftinus  Anbei  Boieldieu 
(Ann.  d.  1.  soc.  cnt.  d.  Fr.  1846.   p.  501.  no.  26.)  identisch  und  in 


92  Synonymische  Bemerkungen. 

den  Sammlungen  vielfach  unter  dem  Namen  quadrl gut  latus  Dej. 
verbreitet,  welchen  Boieldieu,  da  er  bezeichnend  ist  und  ihm  be- 
kannt war,  füglich  hätte  beibehallen  können.  Beide  Beschreibungen 
sind  den  Jahreszahlen  auf  dem  Titel  der  betreffenden  Werke  nach 
gleichzeitig  bekannt  gemacht,  der  Name  Boicldieu's  wird  aber  als 
berechtigt  gelten  müssen,  da  er  in  einer  vollständigen  Monographie 
der  Gattung  und  mit  einer,  wenn  auch  nicht  ganz  genügenden  Ab- 
bildung publicirt  ist. 

80.  JMalachius  ij/ipres«/yro?iÄ  Ponza  (Acad.  de  Turin  1805.) 
von  Ghiliani  eingesandt  ist  =  Trogtops  silo  Er. 

81.  Necydalis  variahilis  Bon.  (1.  c.  n.  29.)  ist  das  Männ- 
chen von  Callimns  cyaneus  Fahr. 

82.  Phytoecia  Ledereri  Mulsant  (Opusc.  II.  p.  115.)  ist  von 
Phytoecia  cyclops  Küst.  (Käf.  Eur.)  nicht  verschieden  und  letz- 
terer Name  als  der  ältere  zu  erhalten. 


V.     Von  Dr.  G.  Stier l in  in  Schaffhausen. 

83.  Otiorhynchus  ticinensis  mihi  (Bd.  II.  p.  265  dieser 
Zeitschrift)  soll  nach  H.  Miller's  Millheilung  (Wiener  Entom.  Mo- 
natsschr.  II.  p.  3S6)  mit  Ot.  fortis  Rosenh.  identisch  sein,  beide 
Käfer  sind  aber  auf  den  erslen  Blick  dadurch  zu  unterscheiden,  dafs 
die  Flügeldecken  beim  Ol.  ticinensis  flach  gedrückt  (beinahe  wie 
beim  Ot.  Görzensis  und  fast  so  breit  wie  bei  diesem),  nach  vorn 
zu  hreiler  als  beim  Ol.  fortis  und  zugleich  mit  einem  dichten,  krei- 
dewcifsen  Filze  besetzt  sind,  so  dafs  der  ziemlich  breite  Seitenrand 
der  Flügeldecken  ganz  weifs  erscheint,  während  beim  Ot.  fortis  die 
schwarze  Grundfarbe  unter  den  rölhlichen  oder  grau  grünlichen, 
haarförmigen,  etwas  metallglänzenden,  mäfsig  dicht  stehenden  Schüpp- 
chen stets  noch  mehr  oder  weniger  durchschimmert.  Ot.  ticinen- 
sis bildet  somit  fast  genau  die  Mitte  zwischen  Ot.  fortis  und  Gör- 
zensis., nur  sind  bei  ihm  die  Streifen  der  Flügeldecken  stärker  und 
liefer  punklirt. 

84.  Ol.  tat ipennis  Seh.  ist  nicht,  wie  Miller  a.  a.  O.  an- 
giebt,  mit  Ot.  fortis  identisch,  sondern  eine,  in  der  Gestalt  dem 
Ot.  armadillo  am  nächsten  verwandte,  gleichmäfsig  behaarte  Art. 


Kleinere  3Iiltheilungen. 


I.    Von  //.  Fufs   in  Ahrweiler,  aus  der  Fauna  der  Ahrgegend. 

Slenus  Hogeri  ')  Kraatz,  mir  seit  Jaliren  bekannt,  aber  irrig 
mit  Sl.  provUhis  verwechselt,  ist  bei  Ahrweiler  eben  nicht  selten. 
Ich  saiiimelle  im  vorigen  Jahre  an  verschiedenen  Stellen,  auf  feuch- 
tem Waldboden,  in  dem  Gemülie  der  Baumwurzeln  und  vermodern- 
den Bläiter  etwa  40 — 50  Stück,  gewöhnlich  in  Gesellschaft  von 
St.  iempesiivus ,  speculaior ,  Jilnm,  pullipes  und  Andern.  Bei  ein- 
zelnen, sonst  ganz  ausgefärbten  Stücken  sind  die  Taster  ganz  gelb; 
auch  scheinen  mir  bei  kräftigeren  Exemplaren  die  Flügeldecken  ver- 
hällnifsniäfsig  länger  zu  werden;  so  dafs  sich  zur  Unterscheidung 
von  dem  hier  ebenfalls  nicht  seltenen  Sl.  prov'uhis  folgendes  Merk- 
mal als  das  sicherste  bewährte:  Bei  St.  Rogeri  ist  der  Vorderrand 
des  Ilalsschildes  nach  der  Mitte  zu  zerstreuter  und  kräftiger  punk- 
lirt,  mit  stark  glänzenden  Zwischenräumen;  bei  providus  ist  die 
nämliche  Stelle  dicht  punktirt,  nicht  glänzend.  Der  Autor  führt 
nur  männliche  Stücke  als  bisher  bekannt  geworden  an;  bei  diesen 
sind,  wie  bei  den  verwandten  Arten,  die  Hintcrschenkel  dicker  und 
innen  an  der  oberen  Hälfte  mit  langen  weichen  Haaren  besetzt; 
beim  $  sind  die  Beine  öfters  von  mehr  düsterer  Färbung  und  ohne 
jene  Behaarung. 

Paederus  gemeltus  Kraatz.  Am  Laaclier  See  früher  häufig, 
am  Ahrufer  in  einzelnen  Stücken  unter  P.  rußcolUs  gesammelt,  je- 
doch ohne  Uebergangsformen,  welche  an  den  Artrechten  Zweifel 
erwecken  könnten.  Die  liiesigen  Exemplare  sind  sogar  auffallend 
schwarz,  so  dafs  nur  der  umgeschlagene  Seitenrand  der  Flügeldecken 
einen  bläulichen  Schimmer  hat. 

Sunius  JiUformis  Latr.  Bei  mehreren  hiesigen  Stücken  dieser 
Art  sind  die  Flügeldecken  nur  am  äufsersten  Hinterrande,  wie  bei 
S.  infermedius,  gelb  gesäumt,  ohne  dafs  sich  ein  anderer  Unterschied 
von  den  typischen  Exemplaren  finden  liefse. 

Orochares  angustatus  Er.  In  früheren  Jahren  einigemal  im 
ersten  Frühjahr  zur  Zeit  des  Schneeschmelzens  unter  Menschenkoth 


')  Nach  mündlicher  Mittheilung  vou  H.  Walerhouse  kommt  diese  Art 
auch  in  England  vor.  (G.   Kraatz.) 


94  Kleinere  MUlhe'dungen. 

gesammelt.  Im  vorigen  Jnlire  fand  ich  um  die  Mitte  des  Novem- 
bers, nachdem  bereits  seit  14  Tagen  Frostwctlcr  (bis  —  6")  einge- 
treten war,  das  Thier  ziemlich  häufig,  bei  den  nämlichen  Substan- 
zen lebend,  an  den  verschiedensten  Punkten  hiesiger  Gegend,  bis 
noch  stärkerer  Frost  und  Schneefall  dem  Sammeln  ein  Ende  machte. 
Im  Dezember,  bei  wiedergekehrter  milder  und  feuchter  Witterung, 
stellte  sich  auch  der  Käfer  wieder  ein;  zahlreiche  Pärchen  traf  ich 
in  copula.  Während  der  wärmeren  Jahreszeit  gelang  es  nie,  auch 
nur  ein  Stück  aufzufinden. 

Lathrobium  quadralum  Gyll.  besitze  ich  in  einem  übrigens 
ganz  typischen  Exemplar,  dessen  Flügeldecken  an  der  Aufsenspitze 
wie  bei  L.  ferminaluin  rothgefleckt  sind,  wäbrcnd  diese  letzlere 
Art  nicht  selten  mit  ganz  dunkelen  Flügeldecken   vorkommt. 

Omaliiim  minimum  Er.  nicht  nur  unter  Eichen-,  sondern  auch 
—  jedoch  seltener  —  unter  Erlenrinde  aufgefunden.  Das  vorige 
Jahr  erbeutete  ich  aufserdem:  Mijllaena  glauca  Anbe  (6  Expl.), 
Calliceriis  rigiclicornis  Er.  cj"  und  2,  Gymnvsu  varieguta  Kiesw^., 
Scopaeiis  Erichsonii  Kol.  (hier  nicht  selten),  Stenus  Leprieuri  Ca s. 
und  picipennis  Er.,  Anlhohium  .sordididum  Krtz. 

Hisler  helhio  Truqui  (nach  der  Bestimmung  des  Herrn.  Dr. 
Kra-^tz)  in  etwa  10  Stücken  unter  Steinen  im  Sande  des  Ahrufers 
gefunden. 

Tychms  SrÄneJc/frt  Hb  st.  AufTallcnderwcise  findet  sich  in  den 
mir  zugänglichen  Beschreibungen  nicht  erwähnt,  dafs  das  Männchen 
dieser  Art  Zähnchen  an  den  Vorderschienen  besitzt,  welche  nur  um 
weniges  kürzer  sind,    wie  bei   T.  mel'doli  St. 

Orohltls  cyaneus  h.  Die  Nahrungspflanze  ist  Viola  canina,  an 
welcher  ich  den  Käfer  bisher  ausschlielslich  und  in  einzelnen  Jah- 
ren häufig  sammelte. 

Silones  setosiis  Redt.  Scheint  sich  erst  im  Spätsommer  und 
Herbst  zu  entwickeln,  um  welche  Zeit  der  Käfer  hier  auf  kräuter- 
reichen Bergabhängeu  gekölschert  wird. 

Fhloeophngns  lurbalus  Sc  hl),  und  Rhyncolus  irxincorum  Germ. 
In  den  rheinisclien  Sammlungen  findet  man  unter  dem  letzleren  Na- 
men meist  die  crstere  Art,  welche  namentlich  bei  Düsseldorf  nicht 
eben  selten  ist.  Der  Bau  der,  selbst  microscopisch  betrachtet,  im- 
mer nur  zweigliedrigen,  breit  abgestutzten  Fühlerkeule  läfst  keinen 
Zweifel  darüber,  dafs  das  Thier  nicht  zu  Rhyncolus  gehört. 

Melolunlha  aihida  Lap.,  in  der  Ahrgegend  vereinzelt  vorkom- 
mend, scheint  am  Laacheisee  die  31.  vulgaris  fast  zu  verdrängen. 
Jährlich  findet  sich  das  Thier  an  den  in  der  Nähe  des  Ufers  wach- 


Kleinere   Milfheiluitgen.  95 

senden  Eichen  zahlreich  und  in  wunderschönen  Exemplaren,   deren 
Behaarung  sich  übrigens  leicht  abreibt. 

II.    Von  Prof.  Dr.  Do  ebner  zu  Aschaffenburg. 

lieber    Oli gomerus   hrunnens  Redt.  :=  Anobium  brunneum 
Ol.   und    Anobiiini  cinnamomeum  St. 

Redtenbacher  hat  bekanntlich,  und  wohl  mit  Recht,  das  A. 
hrunnenm  Ol.,  wegen  der  Zahl  der  Fiihlerglieder  als  eigene  Gat- 
tung unter  dem  Namen  Oligomenus  von  der  Galtung  Anobium  ge- 
trennt; zu  Oligomerus  gehört  jedenfalls  A.  cinnamomeum  St.  Meine 
aus  Hanau  und  Seligensladt  stammenden,  und  die  von  Prof.  Ro- 
senhauer erhaltenen  Exemplare  dieser  Art  stimmen  ganz  genau  mit 
Sturm's  Beschreibung  und  Abbildung  überein.  Aufser  der  helleren 
Farbe  und  etwas  geringeren  Gröfse  kann  ich  aber  keinen  Unterschied 
von  Ol.  brunneus  Redt,  finden,  und  auch  Sturms  Beschreibungen  bei- 
der Käfer  stimmen  aufser  der  Farbe  fast  genau  mit  einander  über- 
ein; denn,  wenn  er  in  Bezug  auf  die  Fühler  bei  A.  brunneum  sagt: 
,,die  drei  letzten  langen  Glieder  zusammen  nicht  länger  wie  die 
ersten  acht  kleinen  und  kurzen  Glieder,  da  hingegen  bei  dem  A. 
cinnamomeum  diese  zusammen  nicht  länger  sind,  wie  eins  der  drei 
letzten  Glieder",  so  hat  diefs  darin  seinen  Grund,  dafs  er  von  A. 
brunneum  ein  Weibchen,  von  A.  cinnamomeum  dagegen  ein  Männ- 
chen vor  sich  hatte,  wovon  vielleicht  auch  der  geringe  Unterschied 
in  der  Slreifung  der  Flügeldecken  herrühren  mochte.  Beide  wur- 
den auch  schon  in  dem  Stettiner  Kataloge  von  1855  zusammenge- 
zogen, freilich  aufserdem  auch  noch  Oligomerus  brunneus  St.  auf- 
gelührt,  der  doch  jedenfalls  identisch  ist  mit  A.  brunneum  Ol. 
Redtenbacher  zieht  dagegen  das  A.  ciniiatnomeum  Si.  zu  A.  casta- 
neum  Fabr.;  seine  Beschreibung  pafst  auch  ziemlich  genau  auf  un- 
ser A.  cinnamomeum  St.,  welches  aber  olfenbar  ein  Oligomerus  ist. 
Gyllenhall,  Schönherr  (Synon.  insect.)  und  Sturm  ziehen  dagegen 
zu  A.  castaneum  Fabr.  das  A.  excavafum  Kugel.,  welches  ein 
ganz  anderer  Käfer  ist,  den  auch  Redtenbacher  besonders  anführt, 
vereinigen  aber  A.  castaneum  Herbst  mit  A.  brunneum  Ol.  Gyl- 
lenhall sagt  bei  A.  castaneum  Fabr.  ausdrücklich:  „elytris  profunde 
crenato-strialis*',  was  durchaus  nicht  auf -4.  cinnamomeum  St.  pafst; 
die  Beschreibung  von  Fabricius  selbst  ist,  wenigstens  in  der  Ent. 
Syst.,  zu  kurz  um  sie  mit  Bestimmtheit  deuten  zu  können.  Bach 
führt  A.  castaneum  Fabr.  bei  Oligomerus  auf,  seine  Beschreibung 
pafst  jedoch  ganz  auf  A.    excavalum   Kugel.,   welches  durch  die 


96  .  Kleinere  ßlitlheilungcn. 

grofsen,  tiefen,  fast  viereckigen  Punkte  in  den  Furchen  sehr  ausge- 
zeichnet ist,  aber  deutlich  ll-gliederige  Fühler  hat,  also  ein  achtes 
Anobium  ist;  führt  dagegen  A.  c'mnamnmeum  Si.  wieder  besonders, 
und  zwar  hei  Anobium  auf.  In  Betreff  dieser  Thiere  herrscht  also 
noch  eine  ziemliche  Verwirrung;  meiner  Meinung  nach  ist  A.  ein- 
namoineuni  St.  ein  ächter  Oligomeriis  und  wahrsclieinfich  nur  Far- 
henvarietät  von  O.  Ärnjineus  0  1.  Red t.,  oder  derselbe  in  noch  niclit 
ausgefärbten  Zustande,  während  A.  excavalnm  Kugel,  ein  achtes 
Anobium  und  synonym  mit  A.  caslaneum  Fabr.  ist. 

Ueber    Rhinomacer    atielaboides    F.     und     Diodyrhynchus 

austriacus  Schh.  (mit  Bezug  auf  die  Bemerkung  vom  Dr.  Kraatz 

in  der  Stctt.  Enlomol.  Zeitung  1855  No.  12.). 

Auch  mir  vpollte  schon  früher  die  Vereinigung  dieser  beiden 
Käfer  nie  richtig  erscheinen,  da  ich  seiner  Zeit  von  Diodyrhynchus 
wohl  Hundert  und  mehr  Exemplare  in  der  Gegend  von  Augsburg 
gefangen  habe,  während  mir  dort  nie  ein  Rhinomacer  zu  Gesicht 
kam.  Der  Geschlechtsunterschied  dürfte  bei  Diodyrhynchus  wie 
bei  anderen  Rüsselkäfern,  wie  Dr.  Kraatz  angiebt,  im  Rüssel  zu 
finden  sein;  ich  finde  nämlich  unter  meinen  Exemplaren  solche,  bei 
welchen  der  Rüssel  fast  ganz  gerade,  verhäUnifsmüfsig  länger  ist, 
und  die  Fühler  etwas  näher  dem  Kopfe  trägt;  dies  sind  zugleich 
die  gröfseren  und  namentlich  breiteren,  auch  gewöhnlich  etwas  hel- 
ler gefärbten  Exemplare  und  dürften  wohl  die  Weibchen  sein.  Bei 
anderen  Exemplaren  ist  der  Rüssel  deutlich  gebogen,  verhällnifs- 
mäfsig  etwas  kürzer,  und  trägt  die  Fühler  ziemlich  genau  in  der 
Mitte;  dicfs  sind  zugleich  die  kleineren,  schmäleren  und  gewöhn- 
lich dunkler  gefärbten  Exemplare  und  dürften  daher  die  Männchen 
sein. 

Carabus  monilis  Fabr.  var.  c.  Schaum  oder  var.  d.  SufTr. 
findet  sieh  nicht  selten  auf  der  hohen  Rhön  und  zwar  stets  von 
hell  violetter  oder  licht  blauer,  zuweilen  ins  Grünliche  ziehender 
Farbe. 

III.    Von   Dr.    G.  Kraatz,   über   Lepttira   nnipunctata   und 

Verwandte. 

Eine  von  Stenz  in  Croatien  gesammelte,  häufig  ganz  schwarze 
Leptura,  bei  der  die  Flügeldecken  nur  selten  roth,  meist  an  der 
Nath  breit  schwarz  gefärbt  sind,  unterscheidet  sich  nach  H.  Miller 
(Wiener  Entom.  Monatsschr.  II.  S.  385)  nur  durch  die  Färbung  und 


Kleinere  M'dlheiliingen.  97 

zum  Theil  durch  gröfsere  Gestall  von  Leptura  unipunctala,  mit  der 
sie  den  Fleck  auf  dei"  Mitte  der  Flügeldecken  gemein  bat.  Von 
Frivaldszky  aus  Ungarn  mitgetlieilte  Lepturen  mit  zum  Theil  röth- 
lichen,  eine  von  Zebe  in  Serbien  gefundene  und  eine  caucasiscbe 
heptura  mit  ganz  schwarzen  Flügeldecken  gehören  unverkennbar 
zu  der  von  H.  Miller  besprochenen  Form,  welche  nach  meiner  An- 
sicht eine  eigene  Art  bildet,  ausgezeichnet  durch  ein  weniger  dicht 
punkiirtes,  und  daher  deutlich  glänzenderes  (auch  wohl  etwas  mehr 
rundliches)  Halsschild,  weniger  dicht,  deutlicher  punktirte  Flügel- 
decken, deren  Behaarung  demgemäfs  weitläufiger,  zugleich  weniger 
straff,  auf  dem  Halsschilde  etwas  länger  und  wolliger,  auf  der  hin- 
teren Hälfte  der  Flügeldecken  eher  kürzer  als  bei  der  L.  unipun- 
ctala ist.  Ob  die  für  den  Käfer  charakteristische,  nach  der  Basis 
und  der  Spitze  der  Flügeldecken  zu  erweiterte  schwarze  Nahtbinde 
in  der  That  bisweilen  völlig  verschwindet,  wünschte  ich  wohl 
noch  einmal  bestätigt  zu  hören;  ferner  ob  meine  Vermuthung  rich- 
tig ist,  dafs  vorzugsweise  die  Weibchen  ganz  oder  zum  gröfsercn 
Theile  geschwärzte  Flügeldecken  zeigen?  Küster  (Käf.  Eur.  IX.  78) 
führt  den  Miller'schen  Käfer,  oder  richtiger  die  ganz  schwarze  Form 
desselben  als  Varietät  der  L.  bipunclata  Fabr.  auf  und  sagt:  „er 
habe  sie  in  einigen  Exemplaren  angetrolFen,  die  übrigens,  abgesehen 
von  der  Färbung,  in  allem  andern  der  Stammform  gleich  seien"; 
diese  ist  aber  h^^x  ihm  L.  bipunclata.  In  der  Diagnose  nennt  er 
die  elytra  dieser  Art  saturate  ferruginea,  sutura,  puncto  mcdio  api- 
ceque  nigris;  aus  seinen  Angaben  über  die  verschiedene  Färbung 
der  zuerst  tief  rostgelblich  benannten  Flügeldecken  geht  deutlich 
hervor,  dafs  er  unier  der  Leptura  Lipunctata  die  beiden  Formen 
vereint  hat,  welche  bereits  Fabricius  zu  dieser  Art  gezogen  zu  ha- 
ben scheint,  deren  elytra  der  letztere  livida,  rarius  testacea  nennt. 
Von  diesen  beiden  Formen  ist  die  mit  den  bellen,  fast  crocusgelben 
Flügeldecken  (vorzugsweise  in  Serbien,  auch  in  Ungarn  einheimische) 
jedenfalls  als  die,  d.  h.  typische,  L.  bipunclata  zu  betrachten,  die 
dunklere  die  von  H.  Miller  besprochene.  Da  mir  Farbenübergänge 
zwischen  beiden  nie  vorgekommen  sind,  halte  ich  die  dunklere  eben- 
sowenig mit  der  L.  bipunclata  identisch,  wie  Küster  angiebt,  als 
mit  der  unipunctala,  wie  H.  Miller  befürwortet,  sondern  betrachte 
sie  als  eine  eigene  Art: 

Leptura  adusla:  Nigra,  villosa ,  ehjtris  riifo-ferrjigineis, 
puncto  medio  et  sutura  basin  apicemque  versus  latius  nigris.  — 
4.L— 5  lin. 

Var.  Tota  nigra,  tinicolor. 

Berl.  EntomoK  Zeitsthr.     III.  7 


98  Kleinere  ßliUheilungen. 

Im  Gegensalz  zu  dieser  lauiet  die  Diagnose  der 

Leptxira  b! punctata:    Nigra,  villosa,  elylris  croceis,  snliira 

icnuissime,  puncto  medio  opiceqne  nigris.  —  hong.  4^ — 5  lin. 
Beiden  gegenüber  stellt  sich  leicht  die  Diagnose  der 
Leptura  unipunctata:     Nigra,  villosa,  ehjtris  rufo-ferru- 

gineis^  puncto  medio  et  stUura  tenuissime  nigris.  —  Long.  4 — 4-j  lin- 

Ueber  Ileliotaurus  anceps  Muls.   (Opusc.  VII.  41.  4.) 

Nach  Mulsanfs  Bemerkung  am  Schlüsse  dieser  Art  könnte  man 
leicht  geneigt  sein,  den  //.  anceps  als  das  cf  des  rnjiventris  W altl 
anzusprechen,  denn  die  (mir  von  H.  Rosenhauer  milgetheilteu)  männ- 
lichen Stücke  des  andalusischen  //.  rußveidris  haben  in  der  That 
ganz  schwarze  Beine,  während  das  2  rothgelbe  Schenkel  zeigt. 
Vergleicht  man  jedoch  die  Bildung  des  Clen  Bauchringes,  so  findet 
man  denselben  beim  II.  rujlventris  2  ohne,  beim  rujiventris  cf  mit 
einer  tiefen  Ausrandnng  an  der  Spitze,  bei  letzterem  aufserdem  mit  | 
einem  ziemlich  liefen,  in  der  Mitte  wiederum  fältchenartig  erhabe- 
nen Eindrucke.  Beim  //.  anceps  ist  dagegen  nacti  Mulsant's  An- 
gabc der  genaiHite  Ring  beim  cT:  „legerenient  echancre  dans  le  mi- 
licu  de  son  bord  posierieur".  Genau  diese  Bildnng  zeigt  nun  ein 
von  H.  Golombel,  angeblich  aus  Andalusien  stammender,  unter  dem 
Namen  Omophlus  Slierlini  Tarn,  mitgetheilter  Ileliotaurus,  welcher 
dem  c^  von  //.  rußventris  täuscbend  ähnlich  ist.  //.  anceps  ist  so- 
mit eine  gute  .4rt,  welche  sich  auch  durch  schlankere  Fühler,  dich-  I 
1er  punktirtes  Halsschild  und  durch  die  weitläufigere  Punkti- 
rung  der  Unterseite  des  Abdomen  vom  //.  rujiventris  unterscheidet. 


Fhloeostichus  denlicollis  Redt,  wurde  von  mir  im  Rhein- 
hardswaldc  Ende  April  und  Anfang  Mai  zweimal  in  einzelnen  Ex- 
emplaren unter  der  Rinde  von  gefällten  Buchenstämmen,  einmal  in 
(hannoversch)  Hameln  im  Juni  unter  der  Rinde  von  sechszölligem 
Buchenstangenholze  aufgefunden.  //.  Möller  in  Veikerhagen. 

Lticanus  pentaphy  litis  Reiche  ist  nach  briefl.  Mitllieilung 
von  H.  Delarouzce  nur  als  Varietät  von  Lticanus  cervus  zu  betrach- 
ten; Delarouzee  fand  denselben,  so  wie  vollkommene  Uebergänge 
zwischen  den  Lucanen  mit  4-,  5-  und  6-gliedriger  Füblerkeule  in 
den  Pyrenäen. 

Auf  Micralymma  hrevipenne  Gyll.  liat  Herr  George  VVai- 
1er  in  Newcastle  unzweifelhaft  einen  parasitischen  Platymischus  {Hy- 
menopteron  aus  der  Gruppe  der  Proctotrnpier)  beobachtet,  dessen 
Vorkommen  auf  einer  zeitweise  submarinen  Käforart  von  besonde- 
rem Interesse  ist.  (Briefl.  Mittheilung.) 


T 


Vorstand  des  Vereins. 

Vorsitzender,        Herr  Dr.  G.  Kraatz,  Oberwasserstrafse  11. 
Stellvertreter,  -      Prof.  H.  Schaum,  Oberwallstrafse  3. 

Schriftführer,  -      Dr.  Friedrich  Stein,  Köpenickerstrafse75. 

Rechnungsführer,    -      August  Libbach,   Dessauerstrafse  1. 
Bibliothekar,  -      Dr.  Friedrich  Stein,  Köpenickerstrafse75. 

Auszug  aus  den  Statuten. 

Der  Zweck  des  Berliner  entomologisclien  Vereins  ist:  durch 
die  Herausgabe  einer  periodischen  Zeitschrift  die  wissenschaftliche 
Kenntnifs  der  Entomologie  zu  fördern  und  durch  wöchentliche  Zu- 
sammenkünfte der  Berliner  Mitglieder  einen  regen  Verkehr  zwischen 
denselben  zu  erhalten.  —  Die  Anlegung  einer  Vereinssammlung  von 
Insecten  findet  nicht  statt. 

Auswärtiges  Mitglied  des  Vereins  kann  ein  jeder  werden, 
welcher  sich  für  die  Förderung  der  Entomologie  interessirt  und  sich 
bereit  erklärt  die  Vereinsschrift  zu  halten;  die  Aufnahme  Auswärtiger 
erfolgt,  sobald  dieselben  dem  Vorsitzenden  oder  einem  der  Berliner 
Mitglieder  ihre  Geneigtheit  zum  Beitritt  und  zum  Halten  der  Vereins- 
schrift mitgetheilt  haben  und  alsdann  in  einer  der  Sitzungen  des 
Vereins  zum  Mitgliede  vorgeschlagen  sind,  ohne  Einspruch  von  Seiten 
der  Majorität  der  Versammlung. 

Der  jährliche  Beitrag  der  Mitglieder  besteht  in  der  Erlegung- 
der  Summe,  welche  als  Preis  der  Vereinsschrift  für  die  Mitglieder 
festgesetzt  ist  (2  Thlr.).  Derselbe  ist  von  den  Auswärtigen  für  jedes 
nächste  Jahr  bereits  am  Schlüsse  des  laufenden  Jahres  an  den  Rech- 
nungsführer portofrei  einzusenden,  weil  die  Absendung  des  ersten 
Vierteljahrshefts  schon  Anfang  Januar  erfolgen  soll  *). 


*)  Diese  Frist  ist  aus  Zweckmäfsigkeifsrücksichlen  auf  den  Anfang 
des  Februar  ausgedehnt.  Die  Zusendung  der  Vcreinsscliriften  an  die  Mit- 
glieder erfolgt  durch  den  V^erein  selbst,  und  zwar  bis  auf  Weiteres  theiis 
unter  Kreuzband,  theiis  in  Paqueten,  wenn  mehrere  Exemplare  zugleich  ver- 
sandt werden;  im  ersten  Falle  kann  die  Quittung  über  den  Empfang  des 
jährlichen  Beitrags  nicht  beigelegt  werden,  sondern  bleibt  bei  dem  Vorsitzen- 
den deponirt. 

Der  Preis  der  durch  den  Buchhandel  zu  beziehenden  Exemplare  der 
Zeitschrift  beträgt  3  Thlr.  für  den  Jahrgancr. 


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Gedruckt  bei  A.  W.  Schade  in  Beiliu  ,  Grüustrafse  IS. 


^  Ü^ 

Berliner 

Entomolog'ische  Zeitschrift. 


Herausgegeben 


von  dem 


Entomologiscbcn  Vereine  in  Berlin. 


Dritter  Jahrgang.    (1859.) 

Zweites  und  drittes  Vierteljahrsheft. 
(Mit  4  Kupfertafeln.) 


Redacteur:  Dr.  G.  Kraatz. 


Berlin,  1859. 

Nicolai' sehe  Verlagsbuchhandlung 
(in  Commission). 


^3  .y^^xV.-«^;''-  J- 


Inhalt:*) 

Seite 

Abhandlangen: 

Monographie  der  Gattung  Conorhinus  und  Verwandten,   von 

C.  Stal  in  Stockkolm.     Dazu  Taf.  VI.  Fig.  1  —  4.      .     .      99—117 

A.  Förster's  Systematik  der  Proctotrupier  und  AI.  H.  Ba- 
li day's  Systematik  der  Diapriiden,  besproclien  von  J. 
Fr.  Ruths 118-125 

Vorarbeiten  zu   einer  Synonymik  sämmtlicher  Lepidopteren. 

Von  Dr.  Herrich- Schaeffer  in  Regensburs;      .     .     .    126—133 

Uebersicht  der  Land-,  Südwasser-  und  Ufer-Athropoden 
Grönlands,  von  J.  C.  Schiödte.  Aus  dem  Dänischen 
übersetzt  von  A.  v.  Etzel       134 — 157 

Beitrag  zur  Käferfauna  Griechenlands.  Sechstes  Stück:  Ma- 
lacodermata ,  Cleridae,  Ptinidae,  Anohiadae,  von  H. 
V.  Kiesenwetter.     Dazu  Taf.  II  und  III 158-191 

Beiträge  zur  Kenntnifs  einiger  coprophagen  Lamellicornien, 
von  E.  V.  Harold  in  München.  Erstes  Stück.  Dazu 
Taf.  V 192-224 

Beiträge  zur  Kenntnifs  der  Ameisenfauna  der  Mittelmeerländer, 
von  Hofrath  Dr.  Roger  in  Räuden.  Erstes  Stück. 
Dazu  Taf.  VII 225—259 

Einige  neue  europäische  Isopoden- Arten,  von  J.  P.  E.  Frdr. 

Stein 260-267 

Kleinere  Mittheilungen 268—274 

Ueber  Dichotrachelus  und  zwei  neue  alpine  Phyllobius- krlen, 
von  Dr.  Stierlin  in  Schaffhausen. 

Ueber  Dinoderus  substriatus  und  elongatus,  von  Strübing. 

Ueber  Lina  lapponica,  von  v.  Kiesenwetter. 

Ueber  einige  Apionen,  von  Wencker  in  Strafsburg. 

Ueber  Heteracantha  depressa,  von  Schaum. 

Ueber  die  Eier  von  Saturiiia  Pernyi,  von  demselben. 

Zeitschriftschau XLlll  — XLix 

Neuere  Literatur L — LVlil 

Anzeige.     Siehe  den  L^mschlag. 


•)  Ueber  die  inzvsfischen  neu  eingetretenen  Milgb'eder  etc.  wird  im  vierten 
Hefte  Bericht  erstaltet;  demselben  werden  aucU  Tafel  IV,  VI  uud  VI II  beige- 
geben. 


Monographie  der  Gattung  Conorhinus 
und  Verwandten 


von 

C  Stal  in  Stockholm. 


Di 


'ie  Gattungen  der  Reduvilen,  welche  hier  in  Betracht  kommen 
sollen,  werden  an  ihrem  langen  vor  den  Augen  konisch  oder  cylin- 
diisch  vorragenden  Kopfe,  ihren  meist  sehr  grofsen  Augen,  ihren 
auf  den  Seiten  des  Kopfes  sitzenden  Fühlern,  ihrem  geraden  Schna- 
hel  und  ihren  im  Allgemeinen  sehr  schlanken  und  ziemlich  langen 
Beinen  mit  selten  und  dann  nicht  hedeutend  verdickten  Schenkeln 
erkannt,  und  umfassen  die  Arten,  welche  früher  zu  der  Gattung 
Conorhinus  Lap.  gestellt  wurden. 

Auf  diese  Gattung  nebst  den  Gattungen  Cimbus  und  Lopho- 
cephala  errichteten  Amyot  undServille  in  ihrer  Eüstoire  des  Hc- 
mipteres  p.  383  eine  besondere  aber  sehr  mifslungene  Gruppe  unter 
dem  Namen  CxjUndricipUes  (Conorhinides);  dieselbe  wird  durch  den 
vor  den  Augen  cylindrisch  vorragenden  Kopf,  den  geraden  Schna- 
bel und  die  Abwesenheit  einer  Fossa  spongiosa  der  Vordertibien 
charakterisirt,  aber  diese  Charaktere  sind  nur  zum  Theil  richtig. 
Zwar  haben  die  hierher  gestellten  Gattungen  eine  nicht  geringe  ha- 
bituelle Aehnlichkeit,  doch  sind  sie  sehr  wesentlich  von  einander 
verschieden.  Ein  zu  grofses  Werthlegen  auf  einen  Charakter  und 
das  Uebersehen  eines  anderen  konnten  jene  um  die  Hemipterologie 
so  verdienten  Herren  veranlassen  so  verschiedene  Elemente  zusam- 
menzubringen, aber  auch  im  Allgemeinen  läfst  ihre  Gruppirung  der 
Familie  der  JSudirostren  Manches  zu  wünschen  übrig. 

Besser  scheint  mir  Ilerrich-Schaeffer's  Eintheilung,  nur 
glaube  ich,  dafs  derselbe  unrecht  hat  auf  die  Gegenwart  oder  Ab- 
wesenheit einer  schwammigen  Grube  (fossa  spongiosa)  an  den  Vor- 
dertibien ein  so  grofses  Gewicht  zu  legen,  und  dafs  er  in  seiner 
zweiten   Gruppe  (II.)    nicht    zuvörderst    die   Charaktere   anwendet, 

Berl.  Entomol.  Zeitschr.     III.  JQ 


100  SlM:  über 

welche  man  von  der  Form  der  Klauen  ableiten  kann,  da  gerade 
diese  nach  meiner  Ansicht  den  wichtigsten  und  durchgreifendsten 
Einiheihmgsgrund  darbielen. 

Was  nun  die  mit  den  aufgeworfenen  Rändern  versehene  schwam- 
mige Grube  an  der  Spitze  der  Vorderschienen  belrifft,  so  liefert  ge- 
rade die  Galtung  Conorhinus  einen  Beweis  ihres  geringen  Werlhes 
für  das  System.  Bei  den  meisten  Arien  dieser  Gattung  ist  eine 
solche  Grube  an  den  Vorderschienen  der  Männchen  vorhanden  und 
nur  bei  wenigen  Arien  bei  beiden  Geschlechlern.  Hätten  Aniyot 
und  Servil le  die  Vorderschieneu  ihres  IMännchens  von  Conorhinus 
rubra -J'asc  tat  US  genau  untersucht,  so  würden  sie  eine,  wenn  auch 
kleine  Grube  gefunden  und  deswegen  sehr  richtig  diese  Gattung 
unter  ihren  Spongipeden  placirt  haben.  Ebenso  mufs  die  Gattung 
hophocephala  von  den  Conorhiniden  entfernt  werden,  da  sie  wegen 
ihre  sehr  deutlich  gezahnten  Klauen  zu  den  Ilarpactoriden  gehört. 
Cimbus  ist  die  einzige  Gattung,  auf  welche  die  von  den  Verfassern 
gebrauchten  Charaktere  passen,  obgleich  diese  von  so  geiingeni 
VN'erthe  sind,  dafs  die  Gruppe  nicht  bestehen  kann;  Cimbus  mufs 
mit  den  Ectrichodidcn  vereint  werden,  denn  der  einzige  Unterschied 
liegt  in  der  Abwesenheit  der  erwähnten  Grube,  deren  Vorhanden- 
sein oder  Abwesenheit  nur  auf  gröfscre  oder  geringere  Gefräfsigkeit 
und  Raubgier  deutet,  und  auf  das  Vermögen,  den  Raub  mit  den 
Beinen  festzuhalten,  während  dem  Opfer  der  Rüssel  eingebohrt  wird. 

Die  Gattung  Conorhinus  ist  der  Gattung  Sphaeridops  verwandt, 
ungeachtet  der  grofsen  Verschiedenheit  in  der  Form  des  Kopfes;  es 
beruht  hier  die  Verwandlschaft  dieser  Gattungen  hauptsächlich  auf 
die  Stellung  der  Fühlerhöcker. 

Die  verschiedenen  Organe  der  hierher  gehörenden  Arten  habe 
ich  wesentlich  modificirt  gefunden  und  demzufolge  die  alte  Gattung 
Conorhinus  in  mehrere  aufgelöst,  welche  nach  der  Form  des  Schna- 
bels und  des  Schildchens,  der  Einlenkung  und  Länge  der  Fübler, 
der  Bewaifiiung  des  Halsschildes  und  der  Beine,  und  der  Breite  des 
Connexivum  charakterisirt  sind. 

Der  Kopf  ist  immer  sehr  lang,  gerade  vor  den  Augen  vorge- 
streckt, bald  ein  wenig  länger,  bald  ein  wenig  kürzer  als  der  Tho- 
rax und  trägt  auf  den  Seilen  (nicht  auf  der  Oberseite)  die  Fühler- 
höcker,  welche  entweder  gerade  vor  den  Augen,  fast  in  der  Mitte 
des  vor  den  Augen  vorgezogenen  Theiles  oder  sehr  nahe  der  Spitze 
des  Kopfes  sitzen.     Nebenaugen  sind  meistens  vorhanden. 

Die  Fühler  sind  gewöhnlich  beinah  doppelt  so  lang  wie  der 
Kopf,   nur   bei   einer  Gattung  kaum    oder   wenig  länger  als  dicsei'; 


Conorhinus.  101 

das  erste  Glied  ist  sehr  kurz  und  überragt  selten  und  dann  sehr 
wenig  das  Kopfende. 

Der  Schnabel  ist  gerade,  an  der  Unterseile  des  Kopfes  anlie- 
gend, zuweilen  glatt,  zuweilen  mehr  oder  minder  behaart,  sehr  dünn, 
die  verschiedenen  Glieder  in  der  Länge  sehr  veränderlich,  doch  ziem- 
lich gleichförmig  in  allen  Gattungen,  aufser  Conorhinus,  welche  auch 
die  mindest  ausgezeichnete  ist. 

Der  Thorax  ist  gewöhnlich  in  oder  gleich  vor  der  Mitte  ein 
wenig,  selten  mehr  erheblich  eingeschnürt,  meist  unbewaffnet,  sehr 
selten  mit  Dornen  bedeckt,  die  Hinterecken  fast  immer  abgerundet, 
nur  in  wenigen  Fällen  vorragend  und  spitzig. 

Das  Schihlchen  ist  dreieckig,  die  Spitze  mehr  oder  weniger  ge- 
rade nach  hinten  vorgestreckt,  zuweilen  aber  aufgerichtet  und  dann 
sehr  scharf;  bei  einer  Gattung  hat  es  an  jeder  Seite  einen  seitwärts 
abstehenden  Zahn. 

Die  Beine  sind  gewöhnlich  sehr  schlank  und  ziemlich  lang, 
die  Hinterhüften  von  einander  ein  wenig  getrennt;  die  Schenkel 
sind  sehr  selten  verdickt,  nur  bei  einer  Galtung,  welche  auch  kürzere 
Beine  hat,  sind  sie  spindelförmig;  auf  der  untern  Seite  sind  sie  meist  mit 
zwei,  selten  mit  mehreren  kleinen  Dornen  bewaffnet;  die  Schienen 
sind  dünn,  die  vorderen  in  der  Spitze  auf  der  innern  Seite  mit  ei- 
ner sehr  kleinen,  öfters  nur  den  Männern  eigenlhümlichen,  schwam- 
migen Grube  versehen. 

Die  Arten  leben  sämmtlich  in  Amerika,  sowohl  im  südli- 
chen als  nördlichen,  eine,  oder  vielleicht  zwei  kommen  auch  in 
Asien,  eine  auch  in  Afrika  vor;  alle  hier  aufgenommenen  enthält 
die  Königl.  Sammlung  in  Berlin,  für  deren  Benutzung  ich  Herrn 
Dr.  Gerstaecker  besonders  verpflichtet  bin.  Auch  dem  Herrn  Pro- 
fessor Schaum  in  Berlin  und  Herrn  A.  Dohrn  in  Stettin  danke 
ich  für  die  Bereitwilligkeit,  mit  welcher  dieselben  ihre  Sammlun- 
gen zu  meiner  Disposition  stellten. 

Folgende  Uebersicbt  wird  das  Bestimmen  der  Gattungen  er- 
leichtern und  ihr  Verhältnifs  zu  einander  schärfer  feststellen: 

1.  (2.)  Scutello  prope  basin  ufrimque  obtuse  spinoso;  femoribas 

nonnihil   incrassatis,   fusiformibus,  antennis  capite  paruui 
longioribus;  ocellis  nuUis.  —  Beiminus. 

2.  (1.)  Scutello  utrimque  inermi;  femoribus  haud  vel  vix  incras- 

satis, cylindricis;  antennis   capite  fere  duplo  longioribus; 
ocellis  distinctis. 

3.  (4.)  Thoracis  disco  antico  spinoso,  angulis  posticis  spinosis  vel 

acute  prominentibus.  —  Erahjrus. 

10* 


102  Sai:  über 

4.  (3.)  Thoracis  disco   antico  incrmi,   angulls   posticis  rolundatis 

vel  obtuse  prominiilis. 

5.  (6.)  Antennis  piope  capitis  aplcem,  fere  triplo  lougius  ab  ocii- 

lis   quam   a   capitis   apice   iuserlis;    femoribus    inerniibus; 
connexivo  subtus  angusiissimo.  —  Rhodnius. 

6.  (5.)  Antennis  longius    a  capitis  apice  insertis,   femoribus  sub- 

tus spinulis  armatis,  connexivo  lato. 

7.  (10.)  Antennis  ab  oculis  remotis. 

8.  (9.)  Corpore  glabro,  thorace  band  vel  vix  constricto,  aogulis 

posticis  baud  prominentibus.  —  Conorhinus. 

9.  (8.)  Corpore  piloso,  tborace  distinctc  constricto,  angulis  posti- 

cis nonnibil  prominentibus.  —  Meccus. 
10.    (7.)  Antennis  mox  ante  oculos  insertis.  —  Lantus. 

Beliiiintis  Stal. 
Caput  longe  cylindrico-produclum,  tborace  longius,  pone  ocu- 
los subtumiduni;  tuberculis  antenniferis  ab  oculis  quam  ab  apice  ca- 
pitis nonnibil  niagis  distantibus.  Ocelli  nulli.  Rostruui  gracile, 
articulo  basali  secundo  longiore,  apicali  eodem  vix  dimidio  bieviore. 
Anteunae  capite  panlo  longiores.  Tborax  angulis  posticis  non- 
nibil promineiilibus.  Sc  u  teil  um  prope  basin  utrimque  tuberculo 
conico  marginali,  retrorsum  vergente  instructum.  Pedes  brevius- 
cnli,  femoribus  nonnibil  incrassatis,  fusifomiibus,  subtus  prope  medium 
spinulosis,  spina  una  majore. 

1.  B.  rngulosiis  StSl:  JViger,  opactis,  rttgulosus,  apice  scu- 
telll  luteo:  ntaculis  duahiis  parvis  memhranae  ad  coriuni  f asciisaue 
connexivi  sordide ßavo-alhidis.     2.    Long.  10^,   Lat.  3^  Millim. 

Patria:  Columbia. 

Niger,  opacus,  glaber,  lugulosus.  Caput  granulatum,  tliorace 
vix  dimidio  longius.,  pone  oculos  tumidum,  mox  pone  oculos  leviter 
constrictum ,  lobis  lateralibus  apice  antrorsum  prominulis,  aeutius- 
culis^  tuberculis  antenniferis  nonnibil  ante  medium  parlis  antcocu- 
laris  sitis,  apice  extus  spinuloso-prominulis.  Antennae  articulo  priuio 
brevi,  capitis  apicem  baud  attingente,  secundo  illo  duplo  longiore. 
Tborax  granulato-rugulosus,  lobo  antico  postico  subacquilongo,  mulli- 
tuberculato,  postico  angulis  prominentibus,  poslice  subsinuatis,  cari- 
uis  duabus  mediis  percurrentibus.  Scutellum  apice  anguste  produ- 
ctum,  latitudine  basali  nonnibil  longius,  parle  apicali  producta  lu- 
tescente.  Hemelytra  abdomini  vix  acquilonga,  subtilitcr  rugulosa, 
coriacea;  membraua   ad   marginem   basalem  maculis  duabus  mluutis 


Conorhlnus.  103 

albidis  ornata,  una  media,  altera  ad  apicem  corii.  Abdomen  disco 
piano,  connesivo  faciis  angustis  flavo-albidis  ornato.  Tibiae  anterio- 
res (foeminarum  saltem)  fossula  spongiosa  destitutae. 

Eratyrtiis  Stal. 
Caput  tborace  longius,  longe  cylindrico-productum,  tuberculis 
antenniferis  ab  oculis  longe  remolis.  Rostrum  gracile,  arliculo 
basali  seeundo  pauUulum  breviore,  apicali  tertiae  fere  parfi  secundi 
aequilongo.  Ocelli  adsunt.  Antennae  corpori  dimidio  subaequi- 
longae,  articulo  basali  capitis  apicem  attingente.  Thorax  lobo  an- 
tico  tuberculis  duobus  conicis  vel  spinis  duabus  armato,  lobi  postici 
angulis  spinosis  vel  acute  productis.  Scutellum  apice  longe  re- 
flexo-spinosum.     Pcdes  graciles,  longiusculi. 

1.  E.  mticronattts  Stal:  Nigricans,  macula  corii  sulapicali 
ieslacea;  venire  fnsco-testaceo,  disco  pallidiore;  ihorace  quadrispi- 
noso.     $.    Long.  30,  Lat.  6  Millim. 

Patria:  Demerary. 

Nigricans,  glaber.  Caput  thorace  fere  quarta  parte  longius, 
parte  anteocnlari  posteriore  vix  duplo  longiore,  lobis  lateralibus  me- 
dio  aequilongis,  obtusis,  haud  prominulis;  tuberculis  antenniferis 
jnox  ante  medium  partis  anteocularis  insertis.  Oculi  modice  pro- 
minentes. Rostrum  parce  brevitcr  pilosum.  Antennae  articulo  se- 
eundo basali  triplo  et  dimidio  longiore,  hoc  capitis  apicem  fere 
aequante.  Thorax  lobo  antico  postico  quarta  fere  parte  breviore, 
spinis  duabus  longis,  erectis,  subdivaricatis,  lobo  ipsi  aequilongis  ar- 
mato; postico  lobo  rugoso,  carinis  duabus  mediis  percurrentibus,  an- 
gulis posticis  spinosis,  spinis  erectis,  nonnihil  retrorsum  nutanlibus. 
Scutellum  apice  longe  reflexo-spinosum,  disco  piano,  utrinque  cari- 
nato.  Hemelytra  fusco  -  tcstacea,  corio  prope  apicem  macula  rufe- 
scente-testacea  ornato;  membrana  fusca.  Pectus  rugosum.  Venter 
fusco  -  testaceum,  disco  pallidiore.  Femora  anteriora  prope  apicem 
subtus  spinulis  duabus  armata.  Tibiae  anteriores  (foeminarum  sal- 
tem) absque  fossa  spongiosa. 

2.  E.  cuspidatus  Stal:  JVigricans',  corii  mactda  subapicali 
lestacea;  ventris  disco  Jlavo-testaceo ;  tboracis  lobo  antico  spinis  dua- 
hns  parvis  subc07iicis  armato,  lobi  postici  angidis  acute  productis. 
9.    Long.  26,  Lat.  5^-  MiUim. 

Patria:  Columbia. 

Praecedenti  valde  similis,  spinis  thoracis  multo  brevioribus  prae- 


104  Siäl:  über 

scrtiin  differt.  Aiitennae  articulo  basal»  capitis  apiceni  vix  aequante. 
Thorax  lobo  antico  postico  qiiarta  parte  breviore,  disco  spinis  dua- 
bus  brevibus  crassiusculis  armalo;  lobo  poslico  ruguloso,  carinis  dua- 
bus  pcrciirrenlibus,  quam  in  praecedcnte  magis  divergentibus,  angu- 
lis  posiicis  acute  subspinoso  -  produclis.  Femora  anteriora  subtus 
prope  apicem  nonnisi  tuberculis  duobus  obsolelis  instructo.  Tibiae 
anteriores  absque  fossa  spongiosa. 

Rliodiiius  Stal. 

Caput  thorace  nonnihil  longius,  cylindricum.  Rostrum  gra- 
cile,  articulis  primo  et  tertio  brevibus,  aequilongis,  secundo  illis  fer 
vel  quater  longiore.  Antennae  capite  vix  duplo  longiores,  arti- 
culo basali  brevi,  capitis  apicem  band  attingenfe,  prope  apicem  in- 
serto.  Ocelli  adsunt.  Thorax  haud  constrictus,  utrimque  obtuse 
carinalo  -  marginatiis.  Scutellum  disco  imprcssum.  Connexi- 
vum  subtus  angustissimum.     Pedes  graciles,  femoribus  inermibus. 

1.  jR.  prollxus  Stal:  SorJicle  Jlavo  ieslaceus ,  aiiletitiis  (api- 
cem versus  exceptis)^  villis  capitis  laleralibus,  una  ante,  duabusqne 
pone  oculos  ajigiistioribus,  muculis  lohi  antici  viliisque  sex  lohi  po- 
stici  Ihoracis,  lateribus  sculelti,  corio  (venis  exceptis)  maculisque 
margiiialibtis  abdoininis  cloi'salibus  nigro-J\iscis.  2.  Long.  21,  Lat. 
5  Millim. 

Patria:  La  Guayra. 

Flavo-testaccus,  glaber.  Caput  lateribus  ruguloso-granulatis,  lo- 
bis  laleralibus  medio  sublongioribus,  obtusis,  tuberculis  antenniferis 
duplo  longius  ab  oculis  quam  a  capitis  apice  insertis,  oblique  trun- 
catis,  vilta  lafiore  ante  oculos,  vittisque  duabus  poue  oculos  augu- 
stis,  laleribusque  capitis  nigro-fuscis.  Oculi  modice  prominuli.  Ro- 
strum articulo  secundo  basali  fere  ter  longiore.  Thorax  marginibus 
laleralibus  obtuse  cariuatis,  ante  medium  leviler  sinuatus,  carinis 
duabus  mediis,  percurrentibus,  retrorsum  divergentibus,  lobo  postico 
ruguloso,  vittis  6  nigro-fuscis.  Scutellum  apice  nonnihil  productum. 
Uemclytra  fusca,  venis  flavescente  -  testaceis;  membrana  pallidiore, 
sordide  albido-venosa.  Pectus  rugulosum,  fuscum,  flavo-testaceo-li- 
nealum.  Abdomen  subtus  infuscatum,  pallidius  inspcrsum,  latera 
versus  sericbus  duabus  macularum  parvariim  obscure  fuscarum,  disco 
longitrorsum  flavo-testacco,  anguste  fusco-viltato;  connexivo  superne 
maculis  oblongis  nigro-fuscis  ornato.  Tibiae  anteriores  apice  subtus 
fossula  spongiosa  parva  insiruclae. 


Conorhiiitts.  105 

2.  R.  nasntus  Stal:  Pallidlus  Jlavo-teslaceus,  capitis  laleri- 
btis  vittis  sex  ihoracis  hemelylrisqne  (venis  exceptis)  obscui'ioribtis. 
9.    Long.  18,  Lat.  3^  Millini. 

Patria:  Siaro. 

Piaecedcnti  stalura,  sciilphira  colorumqiie  distrlbutione  maxime 
affinis,  minor,  capite  paulluluin  graciliore,  articulo  rostri  secundo 
basaii  iriplo  et  dimidio  longiore,  connexivo  iinmaculato.  Antennae 
desunt  in  cxemplo  unico  praeter  articulum  primum  pallide  teslaceo- 
flavum. 

Heccns  Stell. 
Corpus  pilosum.  Caput  ante  oculos  longo  cylindrico-produ- 
ctum,  tuberculis  antenniferis  aequilonge  a  capitis  apice  et  ab  oculis 
remotis.  Rostruin  articulo  basaii  apicali  longiore,  secundo  longis- 
sinio.  Ocelli  adsunt.  Thorax  niedio  disfincte  constrictus,  an- 
gulis  posticis  nonnihil  prominenfibus.  Pedes  graciles,  longius- 
culi.  Abdomen  (foeminarum  sallem)  utrimque  valde  ampliatum, 
hemelytris  plus  duplo  lalius. 

1.  3T.  phyllosoma  ßurm.:  Niger,  ihoracis  loho  antico  tuher- 
culato,  basi  maculacfue  subapicali  corii  nee  non  maculis  connexivi 
iesiaceis.     2.    Long.  30,  Lat.  6  Millim. 

Conorhinus  phyllosoma  Buriu.   Handb.  der  Eni.  II.  p.  216.  3.  ($.) 
(band  id.  Il.-Scli.) 

Patria:  Mexico. 

Niger,  pilosus.  Caput  tborace  nonnihil  longius,  parte  anteocu- 
lari  posteriore  fere  duplo  longiore,  lobis  laleralibus  medio  aequilon- 
gis,  obtusis,  haud  prominulis.  Oculi  parum  prominentes.  Rostruni 
articulo  basaii  apicali  vix  duplo  longiore,  brevius  pilosum.  Thorax 
lobo  antico  tuberculis  duobus  discoidalibus  et  uno  utrimque  laterali 
posteriore  instrucio;  lobo  poslico  ruguloso,  anguiis  nonnihil  promi- 
nentibus.  Scutellum  apice  nonnihil  productum,  latitudine  dimidio 
fere  longius.  Hemelytra  abdomine  multo  breviora,  testacea,  fascia 
latissima  media  anguloque  apicali  corii  nigro-fuscis.  Abdomen  disco 
planiusculo,  connexivo  fasciis  partem  fere  dimidiam  apicalem  seg- 
mentorum  occupantibus,  testaceis  ornato,  Femora  anteriora  subtus 
prope  apicem  spinulis  duabus  armata.  Tibiae  anteriores  absque  fossa. 
Tarsi  fusco-testacei. 

Huc  certe  pertinet: 

Conorhinus  mexicanus  H.-Sch.:  Niger,  ihoi^acis  atigtdis 
spinosis,  hemelylrorum  basi  et  apice  nee  non  abdotninis  margine 
Jkdvo-maculatis.     (H.-Sch.) 


106  SlM:  über 

Conorhinus  mexicanus  H.-Sch.  Wanz.  Ins.  VIII.  p.  71.  Fig.  839  et 
840.  (cf  2.) 
Patria:  Mexico. 

Praecedenti  affiois,  differre  videtur  angulis  poslicis  thoracis  acu- 
tis,  corii  limbo  costall  angiiste  fulvo. 

Conorliiniis  Lap. 

Corpus  giabrum.  Caput  plus  minus  longe  couico-  aut  cylin- 
drico-productum,  parte  antcoculari  posteriore  longiore;  tuberculis 
antenniferis  ab  oculis  remotis.  Antennae  capite  duplo  longiores. 
Ocelli  adsunt.  Thorax  ante  medium  band  vel  vix  constrictus. 
Scutellum  utrimque  inerme.  Pedes  sat  graciles,  feraoribus  anle- 
rioribus  posticis  band  vel  vix  crassioribus. 

A.     Articulo  basali  rostri  apicali  longiore.     Sp.  1 — 9. 

1.  C.  ruhro-fasciatus  De  Geer:  Fusco-testaceiis,  gramdafiis, 
ihorace  inlerdnm  nigro-fusco;  collo,  tuberculis  anlicis  marginibus- 
<jue  anguslis  laleralihus  thoracis,  vilta  angiista  corii  apice  macula 
terminata  fasciisque  connexivi  testaceis.  cf  9.  Long.  20  —  22,  Lat. 
5  — 5i  Millim. 

Cimex  ruhro-fasciatus.    De   Geer  Mem.  III.  p.  349.  24.   PI,  35. 

Fig.  12. 
Reduvius  gigas.    Fabr.  Syst.  Rhyng.  p.  267.  3.;  Wolff  Jcon.  Ciiii. 

p.  119.  113.  Tab  XII.  Fig.  11.3. 
Conorhinus  gigas.    Burm  Handb.  der  Ent.  II.  p.  246.   1.;  Blancb. 
Bist.  nat.  Ins.  III.  p.   108.  2.;  Herr.-Schaeff.  Wanz.  Ins.  VIII. 
p.  72.  Fig.  841  et  842.     (^f  O.) 
Conorhinus  ruhrofasciatus   Am.    et   Serv.   Ilist.    des   Hern.  p.  384. 
I.  (cf) 
Patria:  Brasilia,  Para,  Port  au  Prince;  Sierra  Leona;  India  orien- 
talis,  Ceylon. 

Obscure  fusco  -  testaceus.  Caput  tborace  snbbrevius,  subtiliter 
granulatum ,  lobis  lateralibus  medio  aequilongis,  obtusis,  haud  pro- 
minulis.  Rostrum  articulo  basali  apicali  fere  duplo  longiore.  An- 
tennae apicem  versus  pallidiores,  acquilonge  a  capitis  apice  et  ab 
oculis  inserlae,  articulo  basali  capitis  apicem  subsuperante,  secundo 
illo  fere  ter  et  dimidio  longiore.  Thorax  medio  utrimque  vix  si- 
nuatus,  haud  constriclus,  granulatus,  tuberculis  apicalibus  margini- 
busque  lateralibus  testaceis.  Scutellum  granulatum,  apice  parum 
productum,  latiludine  nonnihil  longius.  Hcraelytra  abdomine  non- 
nihil  breviora,  subtiliter  granulata,  clavi  vitta  angusta,  interdum  me- 
dio interrupta,  apice  macula  simililer  colorata  terminata,  testacea; 


Conorhinus.  107 

meiiibrana  fusca.  Abdomen  subtus  dilutius,  disco  ventris  foeniina- 
rutn  planiusculo,  connexivo  nigro  -  fiisco,  limbo  exteriore  angusto 
marginibusque  basal!  et  apicali  segmentorum  testaceis.  Femora  an- 
teriora  subtus  spinulis  nonnullis  armala.  Tibiae  anteriores  marium 
apice  fossula  spongiosa  parva  instructa. 

2.  C.  lect icttlarius  Stal:  Obscure  fusco-iestaceus^  laterilus 
vittisqiie  duabus  antrorsum  valde  angustatis  lobt  poslici  thoracis, 
basi,  limbo  angusto  costali  fasciaque  subnpicali  coi'ü,  femoribus 
subtus  fasciisque  connexivi  testaceis.  cT  2.  Long.  22,  Lat.  5  Millim. 

Patria:  Carolina  (Mus.  Scbaum),  India  orientalis  (3Ius.  Berol.). 

Oi)scure  fusco-testaceus,  glaber.  Caput  thoraci  subae(piiIongum, 
parte  anteoculari  posteriore  fere  dimidio  longiore,  lobis  laleralibus 
niedio  aequilongis,  obtusis,  band  prominulis.  Oculi  modice  promi- 
nentes. Rostrum  crassiusculum,  sat  dense  pilosum,  articulo  apicale 
basali  dimidio  breviore.  Antennae  articulo  basali  capitis  apicem  vix 
attingeute,  art.  secundo  illo  fere  ter  longiore.  Tborax  rugulosus, 
nigrofuscus,  tuberculis  anticis  lobi  antici  nee  non  vittis  duabus  an- 
trorsum angustatis  lateribusque  lobi  postici  flavo-testaceis.  Scutel- 
lum  apice  nonnihil  productum,  ibidem  flavo  -  testaceum.  latitudine 
parum  longius.  Hemelytra  nigro-fusca,  membrana  pallidiorc,  basi, 
limbo  angusto  costali  fasciaque  subapicali  corii  flavo-testaceis.  Pe- 
cfus  subrugosum.  Abdomen  disco  angulisque  apicalibus  segmento- 
rum ventris  ad  connexivum  pallidis;  connexivo  nigricante,  segmen- 
tis  basi  angustissime  apice  latius  dilute  rufescente-testaceis.  Femora 
subtus  pailidiora,  anteriora  prope  apicem  spinulis  duabus  armata. 
Tibiae  anteriores  marium  fossula  spongiosa  parva  instructae.  Tarsi 
flavo-testacei. 

3.  C.  lat  eralis  Stfil:  Nigricans,  tubercidis  apicalibus  margi- 
nibusque lateralibus  thoracis,  basi  fasciaque  subapicali  corii  nee  non 
fasciis  connexivi  rufescente-testaceis.  cT  2.  Long.  22,  Lat.  5  Millim. 

Patria:  Georgia. 

Niger,  glaber.  Caput  tboraci  subaequilongum,  parle  anteocu- 
lari posteriore  dimidio  longiore,  lobis  lateralibus  medio  aequilongis, 
obtusis,  haud  promiuentibus,  hoc  apicem  versus  fusco  -  testaceo. 
Oculi  modice  prominentes.  Rostrum  sat  gracile,  laeve,  articulo  ba- 
sali apicali  vix  duplo  longiore,  secundo  fusco  -  testaceo.  Antennae 
nonnihil  longius  a  capitis  apice  quam  ab  oculis  insertae,  articulo 
basali  capitis  apicem  band  aitingente,  secundo  illo  ter  longiore. 
Thorax  lobo  antico  tuberculis  duobus  apicalibus  marginibusque  an- 


108  Släl:  alter 

guslis  lateralibus  testaccis,  disco  tuberculis  duobus  obsoletis  instructo; 
lobo  postico  dense  niguloso,  ulrimquc  tcstaceo  limbato,  carinis  re- 
trorsum  sensini  evancscentibus.  Sculelhim  apice  nonnihil  prodii- 
ctum,  lafihuline  basali  nonnihil  longius.  Hcmelytra  abdomine  panl- 
lulum  brcviora,  clavi  basi  fasciaqtie  ptope  apiccm  tcslaceis;  mem- 
brana  fiisca.  Pcctu^  aiileiius  dense  sublilius,  posterius  rudius  rugo- 
sum.  Connexivum  fasciis  lesiaceis,  partem  apicalem  segmentoruni 
oceupantil)us  ornatum.  Fcmora  anlcriora  snblus  prope  apicem  spi- 
nulis  duabus  arniata.  Tibiae  niarium  anteriores  fossula  sponglosa 
parva  instructac.     Tarsi  testacci. 

4,  C  sordiihis  Stal:  Sorcllde  griseo-JIavescens ^  antennarum 
ariiculis  primo  et  sccitrido,  ihorace  (macula  nlrimcjite  posteriore  ex- 
cepln),  venis  corii  apicem  i-ersiis,  peclore,  serie  ulrimt^ue  venlris  ma- 
cularum.  unnidofjtie  apicali  fcmorum  fusco-festaceis ;  maculis  cou- 
nexivi  iiigris.     2-     Long.  20,  Lat.  4^  Millim. 

Palria:  Brasilia. 

Sordide  griseo  -  flavescens.  Caput  thorace  pauUulum  longius, 
lobis  lateralibus  niedio  sublongioribus,  obtusis.  Oculi  niodlce  pro- 
minentes. Uostrum  crassiusculum,  articulo  apicali  piloso,  basali  non- 
nihil longiorc.  Antennae  articulis  duobus  basalibus  fuscis,  articulo 
basali  capitis  apicem  vix  attingcnte,  secundo  illo  plus  ter  longiorc. 
Thorax  fusco-testaceus,  lobo  antico  rugis  flavescentibus;  lobo  postico 
ruguloso,  posterius  utrimque  macula  griseo-flavescentc  ornato.  -Scu- 
iellum  fusco  -  testaceum,  apice  pauUulum  productum,  ibidem  palli- 
dum. Ilemelylra  abdomine  subbreviora,  macula  minuta  prope  basiii 
marginis  costalis  nee  non  venis  corii  apicem  versus  ad  membranam 
fuscis.  Peclus  fusco-teslaceum,  rugosum,  anlerius  dense,  posterius 
reniotius  ruguloso-granulatum.  Abdomen  disco  planiusculo,  maculis 
conncxivi  marginalibus  parvis  nigricantibus,  serie  macularum  utrim- 
que lalerali  venlris  fusca.  Fcmora  apice  fusca,  anteriora  subtus 
prope  apicem  spinulis  duabus  armata.  Tibiae  apicem  versus  fuscae, 
anteriores  (foeminarum  saltem)  absquc  fossula  spongiosa. 

5.  C.  inaculatus  Stal:  Nigricans,  vitta  capitis,  tuhercuUs  an- 
ticis  conicis  discoidalibiiscjue  parvis  lobi  antici  nee  non  maculis  sex 
lobi  postici  tlioracis,  macidis  connexivi,  hemehjtrisque  sordide  Jlavo- 
iestaceis^  corii  veriis  limbocjue  costali  nigricantibus,  membrana  pul- 
lide  ftisca;  ocidis  valde  promineniibtts.  d^  2.  Long.  20,  Lat.  5  IMillim. 

De  bonte  Vlieg-Wantz.   Stoll  Wantzen  p.  82.  PI.  XX.  Fig.  140. 
Patria:  British  Guyaua. 


Conorhirius.  109 

Nigricans,  glaber.  Caput  Ihoraci  subaequilonguni,  lobls  latera- 
libus  niedio  subaequilongis,  apice  oblique  truncalis,  haud  prominulis, 
niargine  exteriore  loborum  latcralium,  linea  lobi  medii,  viita  rclror- 
sum  valde  angustala  intiaoculari ,  usquc  ad  lubercula  anleunifcra 
producta,  ibidem  latissima  et  subfurcaia  ncc  non  niacula  ulrimque 
lalerali  colli  flavo  -  leslacels.  Oculi  valde  prominentes.  Rostrum 
crassiusculum,  articulo  apicali  dense  piloso,  basali  nonnihil  breviore- 
Anlcnnae  fere  acquilonge  ab  oculis  et  ab  apice  capitis  insertae ,  ar- 
ticulo basali  apicem  capitis  baud  attingcnfe,  secundo  illo  fere  qua- 
druplo  longiore.  Thorax  lobo  aniico  postico  terlia  fere  parte  bre- 
viorc,  tuberculis  duobus  apicalibus  conicis,  duobus  parvis  discoidali- 
bus  nee  nou  obsoletiore  ulrimque  marginali  posleriore  flavo  -  testa- 
ceis;  lobo  postico  ruguloso,  maculis  orbicularibus  sex  niinoribus, 
duabus  ad  marginem  anticum  quaiuor  ad  marginem  posticum  flavo- 
teslaceis;  carinis  duabus  mediis  relrorsum  sensim  evanesccntibus. 
Scutellum  apice  nonnihil  productum,  laliludine  basali  vix  dimidio 
longius.  Hcmelytra  abdomine  paulkilum  breviora,  flavescente-testa- 
cea,  venia  limboque  corii  extra  venam  intracoslalem  nigricantibus, 
macula  minula  prope  basin.  niacula  parva,  licet  il!a  majore,  infra 
medium  margineque  exteriore  apicali  illius  linibi  flavo  -  testaceis; 
membrana  pallide  fusca,  obscurius  venosa.  Peclus  subrugosum. 
CoDUCxivum  maculis  magnis  in  segmcnta  ventralia  supra  stigmata 
continuala  flavo  -  testaceis.  Femora  anteriora  sublus  prope  apicem 
tubcrculis  duobus  acutis  armala.  Tibiae  anteriores  marium  apice 
fossula  spongiosa  parva  instruclae.     Tarsi  fusco-testacei. 

6.  C.  vitticeps  Slal:  Nigricans^  villa  capitis,  macula  ulrim- 
cpie  colli,  iuberciilis  anticis  macnlisijiie  lobi  anlici  villisque  lobi  po- 
slici  thoracis,  macula  subbasuli  venisque  discoidalibus  hemelylrorum, 
mnciila  parva  laterali  anlepecioris  fasciisque  connexivi  testaceis. 
d  9.     Long.  30—32,  Lat.  7  MiUim. 

Patria:  Rio  Janeiro. 

Nigricans,  glaber.  Caput  ihoraci  subaequilongum ,  vifta  supera 
subperciirrente  maculaque  utrimque  colli  testaceis,  lobis  latcralibus 
niedio  aequilongis,  obtusis,  haud  prominulis.  Oculi  niodice  promi- 
nentes. Roslrum  crassum,  intus  et  apicem  versus  sat  dense  pilo- 
sum,  articulo  basali  apicali  sublongiore.  Antcnnae  articulis  duobus 
apicalibus  tcstaceo-flavis,  basali  capitis  apicem  vix  aeqnantc,  secundo 
illo  vix  ter  longiore,  Thorax  nonnihil  constriclus,  lobo  antico  po- 
stico quarta  parte  breviore,  marginibus  latcralibus,  tuberculis  anticis 
subconicJs,  discoidalibusquc   duobus   parvis   nee  non  niacula  miniita 


110  S/5/:  über 

oblonga  utrimque,  flavo-teslaccis;  lobo  postico  dense  ruguloso,  mar- 
glnibus  lateralibus  angustis,  vittisque  sex  (duabus  mediis  brevibus, 
ante  medium  sitis,  vittis  mox  extra  illa  sitis  pcrcurrenlibus,  retror- 
sum  divergeiiiibus,  lateralibus  brevibus)  flavo-testaceis;  carinis  obso- 
letis.  Scutellum  apice  nonnihil  productum.  llemelytra  abdomine 
nonnihil  breviora,  obscure  fusca  vel  fusco-tcstacea,  membrana  non- 
niliil  dilutiore,  maculis  corii  subbasali  aliaque  prope  apicem  nee  non 
Vena  membranam  coriumque  separante  ejusque  ramulis  prope  basin 
pallidc  flavo-testaceis;  membrana  basi  obscurius  fusca,  saepe  ibidem 
pallido-maculata.  Pectus  rugosum.  Abdomen  obscure  fusco-testa- 
ceum,  limbo  xiigro,  connexivo  prope  apicem  segmentorum  fascia  la- 
tiuscula  testacea  ornato.  Femora  anteriora  subtus  prdpe  apicem  spi- 
nulis  duabus  armata.  Tibiae  anteriores  apice  fossula  spongiosa  parva 
instructae. 

7.  C.  diniidiatus  Latr.:  Nigricans  vel  nigro-piceus:  hemehj- 
iris  liml)0(jiue  lato  abdominis  dilute  iesiaceo-JIavis,  chwi  parle  fere 
diinidia  basali^  apice  macidaque  parva  discoidali  corii  nee  non  ma- 
culis marginalibtis  subrolnndalis  abdominis  nigris;  membrana  inj'u- 
scala,  basi  obscuriore.     cT  9.     Long.  31,  Lat.  7  Millim. 

lieduvins  diiindialus  Latr.   in   Humboldt  Rccueils  d'observations 
p.  223   XI.  PI.  XV.  Fig.  n. 
Patria:  Costa  Rica,  Veragua,  Guayaqvil. 

Niger,  vel  nigro-piceus,  glaber.  Caput  tliorace  sublouglus,  parle 
anteoculari  posteriore  fere  duplo  longiore,  lobis  lateralibus  medio 
subbrevioribus,  oblusis,  tuberculis  antenTiiferis  mox  pone  medium 
partis  anteocularis  inserlis.  Oculi  modice  prominentes.  Antennac 
articulis  duobus  apicalibus  testaceo-flavescentibus,  basali  capitis  api- 
cem vix  attingente,  secundo  illo  duplo  et  dimidio  longiore.  Rostruni 
sat  gracile,  articulo  apicali  basali  dimidio  vix  longiore.  Thorax  ru- 
gulosus,  lobo  antico  postico  dimidio  breviore,  disco  ante  medium 
tuberculis  duobus  parvis  breviter  subconicis,  et  posterius  utrimque 
tuberculis  duobus  minutis  obsoictis  instruclo.  Scutellum  apice  non- 
nihil productum,  latitudine  basali  nonnihil  longius.  Hemelytra  ab- 
domini  subaequilonga,  pallide  testaceo  -  flava,  clavi  parte  fere  dimi- 
dia  basali,  corii  angulo  apicali  maculaque  parva  discoidali  infra  me- 
dium prope  membranam  nigricantibus;  membrana  infuscata,  basi  ob- 
scuriore. Pectus  rugosum.  Abdomen  late  testaceo-flavo-limbatum, 
maculis  marginalibus  ad  basin  segmentorum  subrotundatis  nigris. 
Femora   anteriora  subtus   prope  apicem  spinulis   duabus   vel  tribus 


Conorlihius.  111 

distinctis,   postica  ibidem  spinula   obsolela  armata.     Tibiae  niarium 
anteriores  apice  fossula  parva  spongiosa  iustructae. 

8.  C.  maciilipennis  Slal:  Niger;  hemehjfris  limLoqiie  lato 
abilominis  sordide  hilesceniibiis,  clavi  parte  basali,  corii  apice  ma- 
culaque  majore  discoidali  nee  non  mactdis  rotundalis  marginalihtis 
ahdominis  nigris.     cT  2.     Long.  27,  Lat.  7  Millim. 

Patria:  I\Iexico. 

Praecedenli  affinis,  minor,  niger,  glaber.  Caput  thorace  paul- 
luluni  lougius,  parte  anteoculari  posteriore  dimidio  fere  longiore, 
lobis  lateralibus  medio  aequilongis,  obtusis,  tuberculis  antenniferis 
nonnihil  poue  medium  partis  anleocnlaris  iusertis.  Oculi  modice 
prominentes.  Anfennae  articulis  duobiis  apicalibus  testacco  -  flave- 
scentibus,  basali  capitis  apicem  attingente,  secundo  illo  duplo  et  di- 
midio fere  longiore.  Rostrum  sat  gracile,  articulo  basali  apicali  di- 
midio longiore.  Tborax  rugulosus,  lobo  autico  postico  dimidio  bre- 
viore  mox  ante  medium  tuberculis  duobus  diseoidalibus  parvis  bre- 
viter  subconicis  et  posterius  uirimque  tuberculis  duobus  minoribus 
instructo;  lobo  postico  carinis  diseoidalibus  obtusis,  posterius  evane- 
scentibus.  Seutellum  apice  nonnibil  productum,  latitudine  basali 
vis  dimidio  longius.  Ilemclytra  sordide  lulesceiitia,  clavi  parle  ba- 
sali, corii  angulo  apicali  maculaquc  majore  discoidali  irregulari  ni- 
gricantibiis;  mend'rana  infuscata.  Pectus  rugosum.  Abdomen  limbo 
lato  lutescente,  maculis  raarginalibus  minoribus  orbicularibus  ad  ba- 
sin segmentorum  nigris.  Femora  anteriora  subtus  prope  apicem  spi- 
nulis  duabus  armatis,  tibiis  anterioribus  marium  apice  fossula  spon- 
giosa parva  instructae. 

9.  C.  GerstaecJieri  Släl:  Niger,  basi  ipsa  margineqne  co- 
slalt  basali  nee  non  macuta  minuta  oblonga  corii  ad  maj-gineni  api- 
calem  medium  anntdiscjite  apicalibus  segmenlorum  abdominis  sordide 

ßavo-leslaceis.     cf.     Long.  25,  Lat.  6  Millim. 
Patria:  Texas. 

Niger,  glaber.  Caput  thorace  paullulum  longius,  parte  anteocu- 
lari posteriore  plus  dimidio  longiore,  tuberculis  anlemiiferls  nonni- 
hil pone  medium  partis  illius  insertis,  lobis  lateralibus  medio  aequi- 
longis, exlus  rotundatis,  haud  promincntibus.  Oculi  modice  promi- 
nentes. Anlennae  articulis  primo  capitis  apicem  vix  attingente,  se- 
cundo illo  fere  ter  longiore.  Rostrum  sat  gracile,  articulo  basali 
apicali  fere  duplo  longiore.  Thorax  rugulosus,  lobo  antico  postico 
dimidio  breviore,   tuberculis   duobus   diseoidalibus   ante  medium  di- 


112  St'd:  über 

stinctioribus,  et  alrimque  longiiis  posterius  tubercuHs  duobus  obso- 
lelis  iiistructo;  lobo  poslico  carinis  discoidalibus  oblusis,  pone  me- 
dium evancsccniibus.  Sculellum  apice  producluni,  latiludine  basali 
iionniliil  longius.  Hemelytra  abdomini  aequilonga,  basi  ipsa  margi- 
iiequc  anguslo  coslali  versus  basin  nee  non  macula  parva  oblonga 
ad  maiginem  apicalem  medium  inter  ramulos  vcnae  secundae  sor- 
didc  flavo-tesfaceis;  membrana  iiifuscata.  Pccius  rugosum.  Abdo- 
men angulis  apicalibus  ncc  non  margiuc  apicali  segmcntorum  utrim- 
que  flavo-testaceis.  Femora  anteriora  prope  apicem  subtus  spinulis 
duabus  armala.  Tibiae  anteriores  apice  fossula  minuta  spongiosa 
instructae. 

B.     Articulo  basali  roslri  apicali  breviore  vel  sub- 
aequilongo.     Sp.  10  — 14. 

10.  C.  Renggeri  H.-Scb.  :  ]\igricans,  colli  lateribiis,  rosiri 
articulo  apicali,  macidis  connexivi,  irochanteribus ,  basi  femorum 
larsisque  teslaceo  -Jluvescentions;  hemehjtris  v:entreqne  J'usco  -  lesta- 
ceis,  membrana  pallidiore.     cT  2-     Long.  24 — 27,  Lat  5 — 6  ftlillim. 

Var.  b.      BJucula  axibbusali^  macula  ad  innrgincm  apicalem  me- 
dium, nee  non  interdum  limbo  corii  costali  apicali  pallidiuribus. 
Conorhinus  Keiiggcri  H.-Scli.  Wanz.  Ins.  VIII.  p.  71.  Fig.  838. 

Palria:    Cbili,  Paraguay. 

Nigricans,  glaber.  Caput  tborace  sublongius,  latera  versus  gra- 
nulatum,  parte  anteociilaii  posteriore  circilcr  duplo  longiore,  lobis 
lateralibus  medio  sublongioribus,  apice  suboblique  truncatis,  extus 
vix  promin ulis;  collo  utrimque  flavo-testaceo.  Oculi  admodum  pro- 
minuli.  Rostrum  crassiusculum,  intus  at  praesertim  apicem  versus 
sat  dense  flavo-teslacco-pilosum,  articulis  basali  et  apicali  subaequi- 
longis.  Antcnnae  acquilonge  a  capitis  a[)ice  et  ab  oculis  insertac, 
articulis  duobus  apicalibus  sordide  flavo-testaceis,  basali  capitis  api- 
cem vix  aequatite,  secundo  illo  ter  fere  longiore.  Tliorax  lobo  an- 
iieo  poslico  nonnibil  breviore,  disco  tuberculis  duobus  parvis  (in- 
terdum sordide  flavo-testaceis)  instructo;  lobo  postico  dense  rugoso, 
carinis  discoidalibus  subpercurrentibus,  oblusis.  Scutellum  apice  non- 
nibil productum,  lalitudine  basali  paullulum  longius.  Hemelytra  ab- 
domine  paullulum  breviora,  fuscotestacea,  membrana,  sacpius  etiara 
basi  clavi,  maculis  corii  basali  et  apicali  ad  marginem  membranae 
nee  non  limbo  costali  apicem  versus  sordide  flavo-testaceis.  Pectus 
rugosum.  Abdomen  fusco  -  testaceum,  limbo  obscuriore  vel  nigri- 
canle,  maculis  connexivi  prope  apicem  segmentorum  nee  non  ma- 
culis parvis  stigmata  cingenlibus  testaceo  -  flavis.     Feniora  anteriora 


Conorhimts.  113 

subtus  prope  apicem  spinulis  duabiis  parvis  armala,  basi  cum  Iro- 
chanteribus  flavo-tcstacea.  Tibiae  marium  anteriores  apice  fossula 
parva  spongiosa  instructae. 

11.  C.  i'ar  legaius  Stal:  Siipra  sor^dide  griseo-JIai-escens,  srib- 
ius  cum  pedlbus^  anfennis,  apice  capitis,  mncidis  qualxior  lobt  tlio- 
racis  poslici,  niacidis  parvis  cnrii  ntnjorihiisqxie  duabus  indelerme- 
naiis  membranae  nigroj^usctis;  limbo  ahdominis  J'usco-ieslaceo ,  mi- 
gro-macidafo.     9.      Loug.  23,  Lat.  5  Millim. 

Patria:  La  Guayra. 

Nigricans,  glabcr.  Caput  thorace  nonnihil  longius,  supra  inier 
tubercula  antcnuifera  et  ocello-;  sordide  flavo-testaceum,  lobis  late- 
ralibus  obtusis,  medio  subaequilongis;  luberculis  anlenniferis  in  me- 
dio  partis  anteocularis  inserlis.  Oculi  niodice  prominentes.  Rostrum 
gracile,  parce  puberulum.  Antennae  arliculo  basali  capitis  apicem 
baud  attingenle,  secundo  illo  vix  ter  iongiore.  Tborax  supra  sor- 
dide griseo-flavescens,  lobo  antico  poslico  tcrtia  fcre  parte  breviore, 
disco  tuberculis  duobus  parvis  insiructo,  tubcrculis  anticis  conicis, 
maculis  confluentibus  nigris;  lobo  poslico  ruguloso,  niaculis  qualuor 
nigris,  duabus  mcdiis  oblongo-quadratis,  laleialibus  ovalibus,  mino- 
ribus.  Sculellum  sordide  griseo-flavescens  Ilemelylra  sordide  gri- 
seo-flavescentia,  clavi  macula  apicali,  corii  maculis  octo  minoribus 
oblongis  vel  subelongatis  nee  noii  maculis  membranae,  quarum  duae 
discoidales  majores  sunt,  nigro-fuscis.  Peclus  dense  rugosum  Ab- 
domen limbo  lalius  fusccscente  -  testaceo,  nigro  -  maculalo.  Femora 
anteriora  subtus  prope  apicem  spinulis  tribus,  poslica  ibidem  spinula 
unica  armata.     Tibiae  fossula  nuUa  spongiosa, 

12.  C.  riibi-o-varius  Blancb.:  Nigricans,  macula  nlrimque 
colli,  tubercidis  unlicis  lobocjue  poslico  tliorncts  ioto  vel  ex  parte, 
maculis  inagnis  connexivi  hemelytrisrjue  rufo-testaceis,  horum.  disco 
indeterminato  mactdaqne  parva  ad  membranam  nigro-fuscis.  $. 
Long.  22—24,  Lat.  5  Mill. 

Var.  a.      Thoracis  lobo  poslico  carinis  nigris  exceptis  rufe. 
Var.  b.      Thoracis  lobo  poslico  inier  carinas  nigricante. 

Conorhinus  ruhrovarius  Blanch.  in  d'Orbigny  Voy.  dans  lAmer. 

mer.  Ins.  p.  219.   PI.  XXLX.  Fig.  7. 
Conorhinus  phyllosoina    H.-Sch.   Wanz.   Ins.  VIII.  p.  70.  Fig.  837. 
9>  (iiaud  idem  Burm. ). 
Patria:  Buenos  Ayres,  Maldonado. 
Niger,  glaber,     Caput  thorace  nonnihil  longius,  parle  anleocu- 


114  Slal:  über 

lari  posteriore  fere  duplo  longiore,  lobis  laterallbus  medio  paullu- 
luni  longioiibus,  subpronilnulis.  Oculi  admodum  prominentes.  Ro- 
struni  gracile,  glabrum,  articulo  basali  apicali  vix  aequilongo.  An- 
tennae  nonnibil  longius  ab  ociilis  quam  a  capitis  apice  inscrtae,  ar- 
ticulo basali  capitis  apicem  haud  attingente,  secundo  illo  fere  qua- 
druple longiore.  Tborax  lobo  antico  tuberculis  duobus  apicalibiis 
rufo-testaceis,  disco  tuberculis  duobus  obsoletis  instructo;  lobo  po- 
slico  rugoso,  rufo-testaceo,  carinis  obsoletis  retrorsum  evanescenti- 
bus  vel  spatio  toto  inter  carinas  illas  nigro-fuscis.  Scutellum  apice 
nonnibil  productum,  laliludine  basali  nonnibil  longiore.  Hemelytra 
abdomine  nonnibil  breviora,  rufo-testacea,  clavo,  macula  magna  di- 
scoidali,  commisuram  nee  costam  attingente  maculaque  parva  prope 
apicem  ad  membranam  nigro-fuscis;  membrana  fusca.  Connexivum 
rufo-testaceum,  marginibus  basali  et  apicali  segmentorum  nigris.  Fe- 
mora  anteriora  sublus  tuberculis  duobus  instructa.  Tibiae  anterio- 
res absque  fossa  spongiosa.     Tarsi  llavo-testacei. 

13.  C.  rtibro-niger  Stal:  IViger,  macula  utrimque  colli,  ma- 
cula parva  {magniludine  variabili,  inlerdum  obsolcln)  angulorutn 
■posticortmi  thoracis ,  maculis  magnis  connexivi  hemelylrisque  rufo- 
testaceis,  clavo,  coriique  disco  fuscis,  corii  venis  {basin  vei'sus  ex- 
cepto)  nigris.     d  $.     Long.  23—26,  Lat.  5—6  Millim. 

Palria:  Brasilia  meridionalis. 

Praecedenti  valde  affinis,  pictura  tboracis  ut  et  vena  corii  in- 
tracostali  pone  maculam  discoidalem  nigro-fusca  dilfert.  Tibiae  ma- 
rium  anteriores  fossa  spongiosa  parva  instructae. 

14.  C.  circum,maculatus  Stal:  Nigricans,  thoracis  lobo  po- 
stico  interdum  fusco-testaceo :  basi  maculaque  parva  corii  ad  mem- 
branam prope  apicem  maculisque  magnis  co?inexivi  rufo-teslaceis. 
cf$.     Long.  15,  Lat.  3i  Millim. 

Patria:  Buenos  Ayres. 

Nigricans,  glaber.  Caput  thorace  vis  dimidio  longius,  parte 
anteoculari  posteriore  plus  duplo  longiore,  lobis  laterallbus  medio 
aequilongis,  baud  prominulis,  obtusis,  parte  postoculari  mox  pone 
oculos  subconstricto.  Oculi  modice  prominentes.  Rostrum  depres- 
sum,  articulo  basali  brevi,  duobus  sequeutibus  aequilongis  illo  fere 
duplo  longioribus,  apicali  flavo-testaceo.  Antennae  fere  in  medio 
partis  capitis  anteocularis  inscrtae,  articulo  basali  valde  brevi,  se- 
cundo illo  fere  quintuplo  longiore.  Thorax  rugulosus,  lobo  antico 
postico  nonnibil  breviore.     Scutellum  apice  paullulum  produclo,  la- 


Conorhinus.  115 

litudine  basali  vix  longius.  Hemelytra  abdomine  nonniliil  brevlorn, 
fiisco-testacea,  basi  corii  maculaqiic  subapicali  obsolcKi  lui'o  -  testa- 
ceis;  raembrana  fusca.  Pectus  subrugosuni.  Connexivum  rufo-testa- 
oeuni,  segmentis  basi  apiceque  angiiste  nigro  -  marginatis.  Femora 
aiileriora  subtiis  prope  apiceju  spinulis  diiabiis  parvis  annata.  Ti- 
biae  marium  antci'iorcs  apice  fossula  parva  spongiosa  iustructae. 
Tarsi  flavo-testacei. 

lianiiis  Stal. 

Caput  ante  oculos  conico  -  productum,  tborace  brcviiis.  Ro- 
strum articulo  basali  apicali  longiore.  Antennae  mox  ante  ocu- 
los insertae,  capite  plus  duplo  longiore.  Ocelli  adsiint.  S en- 
teil um  utrim(|ue  inerme.  Pedes  mediocres,  sat  graciles,  femori- 
bus  anterioribus  posticis  vix  crassioribus,  spinulosis. 

Hoc  genus  Conorhbnim  et  Sphaeridopem  conjungit. 

1.  L.  megisttts  Burm.:  JViger,  angtdis  posdcis  parteque  po- 
steriore carinarum  thoracis,  apice  sciilelli,  corii  macutis  subbasali 
ulianue  prope  apicem  ad  membranam  nee  non  yasciis  connexivi  di- 
lute  sordide  sangtdneis.     cT  2.     Long.  29 — 35,  Lat.  7 — 9  Millira. 

Conorhinus  niegislus  Burm.  Haudb.  der  Entomologie  II.  p.  246.  2. 

Patria :  Brasilia. 

Niger,  glaber.  Caput  ihoracis  lobo  postico  vix  longius,  parte 
anteoculari  posteriori  subaequilonga,  lobis  lateralibus  medio  paullu- 
lum  brevioribus,  obtusis.  Oculi  admodum  prominuli.  Antennae  ar- 
ticulo basali  capitis  apicem  attingente,  secundo  illo  duplo  et  dimi- 
dio  longiore.  Rostium  parce,  apiceni  versus  densius  pilosum.  Tho- 
rax lobo  antico  tuberculis  quatuor  couicis  inslructo,  duobus  discoi- 
dalibus,  uno  utrimque  lalerali  longius  posterius  sito;  lobo  postico 
antico  duplo  longiore,  ruguloso,  marginibus  lateralibus  subrellexis, 
angulis  prominentibus,  carinis  duabus  discoidalibus  posterius  evane- 
scentibus;  angulis  posticis  vittisque  duabus  posterioribus  sanguine- 
scenlibus.  Scuteilum  apice  vix  productura,  latitudine  basali  vix  lon- 
gius, apice  sanguineum.  Hemelytra  abdomini  aequilonga,  corii  ma- 
cula  subbasali  (magnitudine  variabili)  aliaque  ad  membranam  mox 
intra  venam  intracostalem  sordide  sanguineis ,  corii  vitta  an- 
gusta  obsoleta  discoidali  venisque  metnbranae  fuscae  duabus  interio- 
ribus  basi  fusco-testaceis.  Pectus  rugosum.  Connexivum  segmentis 
basi  apiceque  anguste  sanguineo-margiuatis.  Femora  anleriora  sublus 
prope  apicem  spinulis  duabus  parvis  armata.  Tibiae  anteriores  ma- 
rium subtus  fossula  parva  spongiosa  instructae. 

ßerl.  Entomol.  Zeitschr.    III.  1  1 


116  Stal:  über 

2.  L.  genicnlatiis  Latr. :  Dilute  teslaceo-  vel  grisco-/lave- 
scens;  antennis,  tuberculis  antenniferis ,  rostro,  maculis  ithiris(jue 
parvis  lobl  antici  limboque  postico  lobi  postici  thoracis,  disco  apice- 
que  scutelli,  maculis  abdominis  pectoristjue^  feinoribus  (apictbus  ex- 
ceptis)  libiisque  nigro-fuscis.  cf  $.   Long.  24 — 27,  Lat.  6 — 7  Millim. 

Var.  a.  Thoracis  fascia  basali  anterius  trisinuata^  maculis 
ventris  omnibus  distantibus. 

Reduvius  genicidatus  Latr.  in  Humboldt  Recueils  d'observations 
p.  225.  Xn.  PI.  XV.  Fig.  12. 

Var.  b.  Ut  var.  o,  seil  thoracis  fascia  basali  Integra,  haud 
sinuata. 

Conorhinus  lutulentus  Er.  in  Scliomb.  Reise  in  Brit.  Guy.  III. 

Var.  c.  Ut  var.  b,  sed  ventris  maculis  lateralibus  ad  vittam 
inaequalem  conßuentibus. 

Patria:  La  Guayra,  Brilish  Guyana,  Surinam,  Rio  Janeiro, 
Peru. 

Palüde  griseo-  vel  teslaceo  -  flavesccns,  glaber.  Caput  thoraci 
subaequilongum,  parte  anteoculari  posteriore  subbreviore,  tuberculis 
antenniferis  extus  subspinoso  -  prominulis,  lobis  lateralibus  medio 
aequilongis,  obtusis;  tuberculis  antenniferis,  interdum  etiani  mncula 
pone  ocellos  nee  non  lineis  duabus  intraocularibus  longitudinalibus 
nigro-fuscis.  Rostrum  nlgro-fuscum,  apicem  versus  parce  pilosum, 
articulo  apicali  interdum  fere  toto  testaceo-flavo.  Antennae  articu- 
lis  basali  et  secundo  nigro-fuscis,  illo  capitis  apicem  vix  attingente, 
hoc  basali  duplo  et  dimidio  longiore.  Oculi  sat  magni  et  promi- 
nentes. Tliorax  lobo  antico  nigro-vario,  disco  tuberculis  duobus 
parvis  instructo;  lobo  postico  antico  duplo  fere  longiore,  ruguloso, 
carinis  discoidalibus  obsolelis;  fascia  basali  (interdum  anterius  trisi- 
nuata)  nee  non  macula  paiva  antica  utrimque  laterali,  cum  alia  op- 
posita  lobi  anfiel  conflucnte,  nigro-fuscis.  Scutelhim  rugosum,  apice 
longe  produclum,  latitudine  basali  plus  dimidio  longius,  marginibus 
lateralibus,  impressione  discoidali  parteque  apicali  producta  nigro- 
fuscis.  Hemelytra  abdomini  aequilonga,  vcnis  distinctius  fusco  -  in- 
diitis,  arcolis  corii  plus  minus  obsolete  et  dilute  fusco -maculalis  et 
irroratis,  margine  inferiore  corii  aiiguli  apicalis  ad  mcmbranam  ni- 
gro  -  fusco.  Pectus  rngulosum ,  margine  postico  antepectoris  late, 
disco  maculisque  lateralibus  medipectoris,  disco  vittaque  laterali 
posfpectoris  supra  coxas  nigro-fuscis.  Abdomen  maculis  connexivi 
mox  pone  incisuras,  seriebusque  longitudinalibus  quinque  macularum 
ventris  nigricantibus,  scrie  una  media   e   maculis  niajoribus  triangu- 


Conorhimts.  117 

laribus,  seriebus  binis  lateralibus  magis  approximatis,  exteriore  e 
maculis  parvis  mox  pone  medium  segmentorum  positis,  serie  inte- 
riore  e  maculis  majoribus  prope  basin  segmentorum  sitis,  interdum 
ad  vittam  inaequalem  confluentibus.  Pedes  (exceptis  coxis,  trocban- 
teribus,  apicibus  femorum  iarsisque  et  interdum  apicibus  tibiarum) 
nigro-fusci;  femoribus  anterioribus  subtus  infra  medium  spinulis  plu- 
ribus,  posticis  prope  apicem  spinulis  duabus  armatis;  tibiis  anterio- 
ribus utriusque  sexus  fossula  parva  spongiosa  instructis. 


Explicatio  tabulae. 


Tab.  VI.  Fig.   1.  Caput  Beimini  rugtdosi. 

2.  -        Conorhini  dimidiati. 

3.  •        Rhodnii  prolixi. 
-      4.         -       Lami  geniculati. 


11* 


A.  Förster's  Systematik  der  Proctotrupier 

(Hymenopt.  Studien,  2.  Hcff) 
und 

AI.  H.  Haliday's  Systematik  der  Diapriiden 

(Nat.  Hist.  Rev.  1857) 

besproclieu  von 

J.    Fr.    Ruthe. 


D 


'as  zweite  Heft  von  Försler's  hymenopterologischen  Studien  giebt 
nächst  der  Systematik  der  Ciialcidier,  welche  schon  frülier  in  die- 
sen Blättern  besprochen  wurde,  auch  eine  Syslematilc  der  Procto- 
trupier. Alles  Gute  und  Rühmliche,  was  von  jener  gesagt  wor- 
den ist,  gilt  in  vollem  Maafse  auch  von  dieser,  und  es  ist  unver- 
kennbar, dal's  durch  die  fast  überall  meisterhaft  durchgeführten  ta- 
bellarischen Uebersichten  und  die  angeschlossenen  Bemerkungen  das 
Studium  dieser  meist  sehr  kleinen,  in  der  Oekonomic  der  Natur 
aber  sehr  wichtigen  Thiere  ungemein  erleichtert  und  befördert  wird. 
Dem  grofsen  Verdienste,  das  sich  F.  durch  seine  ausgezeichnete  Ar- 
beit um  diese  Familien  erworben  hat,  kann  es  natürlich  keinen  Ab- 
bruch thun,  wenn  sich  auch  einige  Mängel  und  Irrthümer  in  der 
Arbeit  nachweisen  lassen.  Soweit  sie  vom  Ref.  erkannt  worden 
sind,  soll  im  Folgenden  darauf  aufmerksam  gemacht  werden. 

Im  Allgemeinen  wäre  wohl  zu  wünschen  gewesen,  dafs  Verf. 
in  den  Bemerkungen,  welche  den  Tabellen  angehängt  sind,  manche 
Gattungen  vollständiger  charakterisirt  hätte,  da  es  jetz,t  dem  Anfän- 
ger, und  dieser  war  doch  hauptsächlich  zu  berücksichtigen,  nicht 
immer  leicht  werden  dürfte,  die  Gattungen  nur  nach  den  in  den 
Tabellen  enthaltenen  Merkmalen  mit  Sicherheit  zu  bestimmen. 

In  der  Tabelle  der  Dryiniden  hat  sich  unter  den  Rubriken 
c.  und  cc.  eine  Verwechslung  eingeschlichen.  Hier  hcifst  es:  c.  Hin- 
terhaupt tief  ausgehöhlt,  Scheitel  und  Nacken  durch  eine  scharfe 
Kante  geschieden  (Laheo  II al.)  —  cc.  Hinterhaupt  schwach  con- 
cav,  Scheitel  und  Nacken   nicht   durch   eine  scharfe  Kante  gescin'e- 


Rulhe:  über  Försler^s  Proctotrupier.  119 

den  u.  s.  w.  Es  soll  aber  umgekelirt  heifsen:  c.  Hinterhaupt  tief 
ausgehöhlt,  Scheitel  und  Nacken  nicht  durch  eine  scharfe  Kante 
geschieden  (Labeo  Hai.)  u.  s.  w. 

In  derselben  Tabelle  werden  die  Gattungen  Chelogynus  und 
Anteon  im  weiblichen  Geschlecht  durch  das  Längenverhältnifs  des 
dritten  und  vierten  Tarsengliedes  am  Vorderfufse  geschieden,  zwei 
Seiten  später  aber  das  vierte  mit  dem  fünften  verglichen  und,  aller- 
dings mit  Zweifeln,  nach  Haliday  die  Verwachsung  der  inneren 
Klaue  mit  einem  oder  bez.  zwei  Tarseugliedern  hinzugefügt.  Hier- 
gegen ist  zu  bemerken,  dafs  erstens  die  Vergleichuug  des  vierten 
und  fünften  Gliedes  falsch  ist,  und  offenbar  hat  sich  F.  hier  nur 
versehen.  Aber  auch  die  angegebene  Verwachsung  der  fälschlich 
sogenannten  innern  Klaue  mit  den  Tarsengliedern  beruht  auf  einem 
Irrthume.  Untersucht  man  die  Füfse  von  Chelogynus  und  Anteon 
2  bei  hinreichender  Vergröfscrung,  so  findet  man  bei  ersterem,  dafs 
das  fünfte  Tarsenglied  am  äufseren  Fufsrande  einen  etwas  sichel- 
förmigen Fortsalz  hat,  der  von  gleicher  Länge  als  das  Glied  selbst, 
und  nach  rückwärts  gerichtet  ist.  Seine  der  grofsen  Klaue  zuge- 
kehrte Seite  ist  mit  zwei  Reihen  schuppenförmiger  ßörstcheu  be- 
setzt, zwischen  welche  sich  die  Klaue  beim  Ergreifen  legt.  Bei 
Anteon  findet  sich  ein  ähnlicher  Fortsatz,  der  aber  weit  kürzer, 
nicht  mit  Scliuppenreihen,  sondern  nur  mit  einzelnen  Borsten  be- 
setzt ist,  und  kaum  die  Basis  des  vierten  Gliedes  erreicht,  auch  ist 
er  nur  wenig  gekrümmt,  und  legt  sich,  wenn  der  Fufs  ganz  ge- 
streckt ist,  in  eine  Rinne,  welche  sich  dazu  am  vierten  Gliede  befin- 
det. Eine  gleiche  Rinne  hat  auch  das  dritte  Glied,  welche  die 
Spitze  der  Kralle  aufnimmt,  da  diese  länger  als  das  fünfte  Glied 
mit  dem  Fortsatze  ist.  Das  Ende  dieser  Rinne  hat  gewöhnlich  an 
der  Basis  des  dritten  Tarsengliedes  einen  Büschel  aufrechter  etwas 
rückwärts  gebogener  Borslchen.  Dieser  Forlsatz  ist  es,  den  Hali- 
day für  die  innere  Klaue  hielt,  und  welche  bei  Chetogyims  nur  mit 
dem  fünften,  bei  Anteon  mit  dem  fünften  und  vierten  Tarsengliede 
verwachsen  sein  sollte.  Aufser  der  grofsen,  zum  Festhalten  die- 
nenden Klaue  ist  übrigens  noch  eine  zweite  kleine  vorhanden,  wel- 
che nur  darum  ohne  Anwendung  starker  Vergröfscrung  schwer  zu 
entdecken  ist,  weil  sie  bis  auf  die  freie  Spitze  im  Pulvillus  ver- 
steckt ist.  ') 


*)  Zur  gröfseren  Deulliclikcit  ist  auf  Taf.  VI.  d(>r  Greiffufs  des  9  von 
Anteon  brevicoriie  Dlm.  und  Chelogynus  coUaris  Dlm.  vergröfsert  nach 
einer  Zeichnung  von  H.  Reinliard  dargestellt. 


120  Ruthe:  über 

Eine  neue  Galtung,  Mystrophorus,  hat  F.  gegründet,  und  zwar 
nur  auf  das  weibliche  Geschlecht,  welches  aufser  anderen  eigen- 
thümlichen  Merkmalen  auch  durch  den  Mangel  eines  Greifapparals 
sich  auszeichnet.  Ich  halte  das  angebliche  Weibchen  bestimmt  für 
ein  Männchen.  Ein  weiblicher,  ganz  ungeflügelter  Dryinide  V  niit 
Greifapparat,  welchen  ich  auf  dürrem,  begrastem  Boden  am  22.  Au- 
gust  1856  gefangen  (zwei  von  Erichson  gesammelte  befinden  sich 
in  der  Königl.  Sammlung),  scheint  mir  fast  ohne  Zweifel  in  die- 
selbe Gattung  und  zu  derselben  Art  zu  gehören. 

In  der  Tabelle  der  Scelioniden  wird  gewifs  gleich  der  Eingang 


')  Es  möge  hier  eine  Beschreibung  desselben  folgen: 
Mystrophorus  formicaefurmis  m.  Der  Kopf  ist  sehr  dick,  fast  dop- 
pelt so  breit  wie  der  Thorax,  und  wie  dieser  sehr  fein  puuklirt  oder  viel- 
mehr chagrinirt  und  fast  ganz  matt.  Der  tief  ausgehöhlte  Hinterkopf  ist 
durch  scharfe  Kante  von  dem  breiten  Scheitel  geschieden;  die  Punktau- 
gen stehen  im  Dreieck  und  ziemlich  nahe  bei  einander,  die  Augen  sind 
sehr  grofs,  auch  die  Schläfe  breit.  Die  Fühler  haben  ungefähr  die  halbe 
Körperlänge,  sind  schwarzbraun,  nur  Schaft  und  Stielchen  roth;  das  erste 
Geiselglied  ist  etwas  länger  und  dünner  als  der  Schaft,  und  nicht  ganz 
doppelt  so  lang  wie  das  Stielchen,  die  folgenden  Geiselglieder  werden 
allmälig  etwas  kürzer  und  dicker.  Der  Clypeus  ist  vorn  abgestutzt,  die 
dunkelrothe  Lefze  ragt  etwas  vor,  die  starken  Kinnbacken  sind  roth,  die 
feinen  (viergliedrigen?),  schmutzig  gelblichen  Taster  sind  kurz,  und  rei- 
chen ungefähr  f  der  Länge  von  dem  Wunde  bis  zu  dem  auch  hier  tief 
ausgehöhltem  Hinterkopfe.  Der  Thorax  ist  fast  walzenförmig,  nach  hin- 
ten kaum  merklich  verjüngt.  Das  Pronotum  fast  doppelt  so  lang,  wie  das 
Mesonotum,  und  dieses  bildet  nur  eine  fast  halbkreisförmige  ungetheilte 
Platte;  hinter  dieser  folgt  eine  andere  kleinere  Platte,  das  Schildchen,  und 
hierauf  noch  eine  schmälere  Platte,  das  Hiaterschildclien.  Der  Metatho- 
rax  ist  grofs,  etwas  länger  als  der  Prothorax,  hinten  sanft  abschüssig  und 
ohne  die  geringste  Spur  einer  Felderbildung.  An  der  Stelle  der  Flügel 
sind  nur  zwei  hellere  häutige  Punkte  beiderseits  vorhanden.  Die  Beine 
sind  rolhgelbbraun,  nur  die  dicken  Vorderschenkel  am  Grunde,  die  Mit- 
telschenkel auf  der  Unterseite  und  Sclienkel  und  Schienen  der  Hinterbeine 
fast  ganz  dunkelbraun.  Das  erste  Tarsengüed  der  Vorderfüfse  ist  das 
längste,  das  zweite  wie  das  dritte  sehr  kurz,  das  vierte  hat  ungefähr  | 
der  Länge  des  ersten,  und  das  fünfte  ist  wieder  um  die  Hälfte  kürzer 
aber  dicker.  Die  Zange  reicht  bis  zum  dritten  Tarsengliede;  der  Pul\il- 
lus  ist  kurz.  Kopf  und  Thorax  sind  schwarzbraun  und  überall  mit  äus- 
serst kurzen  angepressten  Härchen  besetzt,  welche  stellenweise  einen  ge- 
ringen Seidenschimmer  verursachen.  Der  Hinterleib  weicht  von  der  Bil- 
dung bei  den  übrigen  Dryinen  nicht  ab.     Länge  14^  Linie. 


Forst  er' s  Proctotrupier.  121 

den  Anfänger  in  grofse  Unsicherheit  bringen,  wenn  er  ein  cT  zur 
Bestimmung  in  der  Hand  hat,  denn  die  erste  Rubrik  a.  und  aa^ 
welche  also  die  ganze  Masse  der  Scelioniden  in  zwei  Gruppen  theilt, 
bezieht  sich  auf  ein  IMerkmal,  die  gegliederte  oder  nicht  gegliederte 
Fühlerkeule,  welches  nur  dem  weiblichen  Geschlechte  angehört.  Ver- 
fasser hätte  wohl,  weini  sich  die  Reihenfolge  der  Merkmale  in  der 
Tabelle  nicht  wohl  ändern  liefs,  durch  einige  einleitende  Worte  dem 
nothwendig  erregten  Zweifel  und  der  Unsicherheit  vorbeugen  kön- 
nen. Zudem  fragt  es  sich,  ob  es  zweckmäfsig  war,  Thoroii  2  zu 
den  Gattungen  mit  ungegliederter  Fühlerkeule  zu  bringen,  da  sie 
zwar  gedrungener  als  bei  anderen  Gattungen  ist,  aber  eine  Gliede- 
rung sich  immer  noch  wahrnehmen  läfst.  —  Unter  der  Rubrik  A* 
fehlt  der  zugehörige  Gattungsname,  offenbar  Thoron  Hai.  cT.  — 
Zu  dieser  Gattung  gehört  als  zweite  Art  vielleicht  auch  ein  Scelto- 
vide,  der  bei  Berlin  in  feuchten  Gegenden  eben  keine  Selten- 
heit ist.  ») 


*)  Thoron  gibbiis  in.:  Aeneo-niger ,  nitidus,  pnhescens,  pedibiis  ob- 
scurius  laetiusve  ferrugineis ;  mesothorace  gibbo ;  abdomine  subspathulato, 
basi  striolalo,  thorace  cum  capite  ntulto  longiore ;  antennis  basi  rußs, 
mari  subfiliforinibus,  l2-articulatis,  feminae  clavatis,  clava  magna  G-arti- 
culata  subsolida.  —  Long.   1 — IJ  Lin.     5  (^f ,  7  $. 

Die  Fühler  des  Weibchens  sind,  ohne  das  lang  vorragende  Würzel- 
clien.  welches  dicht  über  dem  Munde  entspringt,  mitzuzählen,  13gliedrig, 
der  Schüft  erreicht  nicht  ganz  die  Höhe  der  Stirn  und  ist  unten  rötlilich, 
das  Stielchen  und  das  erste  Geiselgüed  sind  A'on  gleicher  Länge,  letzteres 
ist  dünner,  das  zweite  Geiselglied  kürzer  als  das  vorhergehende,  das  dritte 
wie  das  vierte  so  lang  wie  breit,  dieses  am  kleinsten,  das  fünfte  wieder 
merklich  dicker,  fast  kugelig,  die  folgenden  6  bilden  eine  längliche,  unten 
abgerundete,  am  Ende  etwas  spitze,  dicke  Keule,  ^velche  fast  so  lang,  wie 
der  erste  Theil  der  Geisel,  und  auch  wie  der  Schaft  ist.  Die  Fühler  des 
J\läunchens  sind  fadenförmig,  etwas  kürzer  als  der  Körper,  12gliedrig:  das 
erste  Geiselglied  ist  länger  als  das  Stielchen,  das  zweite  yud  dritte  län- 
ger als  das  erste,  die  folgenden  nehmen  allmälig  an  Länge  etwas  ah,  so 
dafs  das  vorletzte  die  Länge  des  ersten  erreicht,  das  Endglied  ist  kaum 
länger  als  das  zweite.  Die  Parapsidenfurchen  sind  hinten  deutlich  aber 
fein,  und  erreichen  den  hochgewölbten,  fast  senkrecht  abfallenden  Vorder- 
theil  des  Mesonotum  nicht.  Die  Querfurche  vor  dem  schwach  gewölbten 
Schildchen  ist  zierlich  fein  gekerbt,  eine  eben  solche,  aber  gebogene  Fur- 
che scheidet  dieses  von  dem  sehr  kurzen  Bletanotum.  Das  Hinterschild- 
ciien  steht  als  ein  kleiner  behaarter  Höcker  etwas  vor.  Der  Hinterleib 
ist  läuger  als  Kopf  und  Thorax,  das  erste  Segment  (der  Stiel)  fast  wal- 
zig, stark  gerieft,   beim  Weibchen   aber   am  Grunde   in   einen  gewölbten, 


122  Ruthe:  über 

Dem  merkwürdigen  Spar asion  frontale  Lalr.  liat  der  Verfas- 
ser zwei  neue  Arten  beigesellt,  welche  auch  in  der  Berliner  Gegend 
angetroiTen  werden,  und  welchen  ich  noch  eine  vierte,  bei  Bautzen 
und  Berlin  aufgefundene,  Art  hinzufügen  kann.  ') 

Bei  den  Diapriiden,  welche  Verf.  ebenso,  wie  die  folgende 
Familie  der  Belijtiden  mit  besonderem  Fleifse  behandelt  hat,  beginnt 
Verf.  seine  Tabelle  mit  a:  „Flügel  an  der  Spitze  herzförmig  ausge- 
schnitten", und  gründet  auf  diese  Eigenthündichkeit  seine  neue  Gat- 
tung Enlomacls.  Dasselbe  Merkmal  findet  sich  aber  auch  bei  ge- 
wissen Arten  der  Gattung  Galesus,  und  dann  haben  die  meisten 
Arten  der  mit  Entomacis  so  sehr  nahe  verwandten,  neuen  Gattung 
Ilemilexis  die  Flügelspitzeu  so  deutlich  ausgebuehtet,  dafs  hier  die 
Uebergänge  offen  daliegen.  Sollten  daher  nicht  besser  diese  beiden 
Genera,  Entomacis  und  Ilcmile.vis  in  eins  zusammengezogen  werden? 

Es  ist  hier  am  Orte,  vergleichend  auf  die  Arbeit  Haliday's  über 
die  Diaprüden  einzugehen,  welche  fast  gleichzeitig  mit  Förster's 
Systematik  im  Nat.  llist.  Rev.  Juli  1857  erschienen  ist.  Sie  giebt 
wieder  Zeugnifs  von   der  ungemeinen   Beobachtungsgabe  und    dem 


oben  meist  spiegelglatten  Höcker  erhoben,  das  zweite  Segment  wird  nach 
hinten  allmälig  bedeutend  breiter,  und  ist  bis  über  die  erste  Hälfte  hinaus 
ebenfalls  gerieft,  das  dritte  ist  etwas  länger  als  letzteres  und  in  der  Mitte 
am  breitesten,  die  übrigen  4  schmalen,  ringförmigen  Segmente,  wovon  das 
letzte  beim  Weibchen  spitz  ist,  nehmen  in  sanftem  Bogen  schnell  an  Breite 
ab,  so  dafs  der  ganze  Hinterleib  fast  verkehrt  spatellörmig  erscheint.  Der 
hellbraune  Bohrer  ragt  aus  der  Spitze  bisweilen  Aveit  vor.  Die  an  der 
Spitze  abgerundeten  und  sonst  fast  keilförmigen  Flügel  sind  schwach  ge- 
trübt und  an  der  Endhälfte  mit  kurzem,  feinem  Haarsaum  umgeben.  Der 
dicht  am  Rande  hinlaufende,  mit  ßorstchen  sparsam  bewimperte  Ramus 
humeralis  hat  sein  Ende  ziemlich  genau  in  der  Mitte  der  Flügellänge,  der 
etwas  dickere  braune  Ramus  marginalis  ist  acht-  bis  zehnmal  kürzer,  als 
ersterer,  noch  kürzer  i.st  der  Ramus  postmarginalis,  der  am  Grunde  ver- 
dickte und  so  fast  ein  braunes  Flügelmalil  bildende  Rani,  stigmaticus  ist 
lang,  gerade  und  bildet  mit  dem  Flügelrande  etwas  mehr  als  einen  halben 
rechten  Winkel,  der  runde  Knopf  ist  nur  etwa  um  die  Hälfte  dicker.  Die 
Beine  sind  sclilank  aus  dem  Pechrothen  ins  Pechbraune  übergehend,  die 
Tarsen  immer  dunkler.  Die  Sporen  .sind  sehr  fein.  Körperfarbe  ist  glän- 
zend metallisch  schwarz,  etwas  ins  Grünliche  ziehend. 

')  Spar  asion  rufipes  /«..-  Niger,  pedibus  laetc  rufis,  segmeiüis  n(i- 
dominis  primo  et  secitndo,  tcriio  quartoque  hast  iiltiiiioquc  ventris  solilo 
xlriolatis,  caelcris  sitpra  subtusque  lacvissiiuis',  antcnnis  appresse  pubesceii- 
tiOus.  —   Lons.  fere  2  Lin. 


FÖrsler's  Proctoirupier.  123 

Scliaifsiiin  des  Verfassers,  womit  er  die  wescnllichen  Verschieden- 
lieilcn  der  Gattungen  und  Untergattungen  aufi'afst,  und  durch  scharfe 
Charakteristik  dem  Leser  leicht  verständlich  macht.  Einen  beson- 
dern Vortheil  gewährt  es,  dafs  Haliday  überall  eine  oder  mehrere 
als  typisch  anzusehende  Arten  namhaft  macht  und  beschreibt  oder 
schon  beschriebene  citirt.  Gröfstentheils  sind  diesen  noch  sehr  wcrlh- 
voUe  synonymische  Bemerkungen  zugefügt.  Wie  aus  letzteren  her- 
vorgeht, hat  Herrich-Schaeil'er  schon  früher  zwei  neue  Diaprlulen- 
Gattungen  aufgestellt,  da  dieselben  aber  nach  Haliday  (Ref.  kennt 
das  Original  eben  so  wenig  aus  eigener  Anschauung  als  es  Förster 
bekannt  gewesen  zu  sein  scheint)  mit  älteren  Westwood'schen  Gat- 
tungen zusammenfallen,  so  können  sie  hier  unberücksichtigt  blei- 
ben. —  Haliday  rechnet  zu  den  Dluprnden  noch  die  Beilüden  und 
llcloriden  Försters.  Von  den  nach  Ausscheidung  dieser  übrigblei- 
benden Gattungen  und  resp.  Untergattungen  fallen  Diapria,  Spilo- 
micrus,  Paramesius,  Anetirhynchus,  Galesus,  Platymischus  und  La- 
bolips,  mit  den  gleichnamigen  Förster'schen  Gattungen  zusammen. 
Ebenso  ist  Mionopriu  Hai.  mit  Idiotypa  Fr.  identisch.  Unter  ^a- 
salys  begreift  Haliday  nicht  nur  diese  Gattung,  sondern  auch  die 
neue  Förster^sche  Gattung  Loxoiropa]  so  wie  Glyphidopiia  Hai. 
die  beiden  Genera  Enlomacis  und  Ilemilexis  umfafst.  Arlibolus 
Hai.  (Typ.  Diapr.  brachialis  Ns. ),  welche  Haliday  als  Untergattung 
von  Plalxjmischus  ansieht ,  ist  unter  den  Behjliden  Förster's  zu  su- 
chen, und  wenn  Förster  bei  seiner  Gattung  Synacra.  die  ich  aus 
eigener  Anschauung  nicht  kenne,  schnabelförmige  Kiefern  erwäiinte, 
so  könnte  sie  wohl  mit  dieser  identisch  sein.  Endlich  fällt  die 
Gattung  Corynopria  Hai.  wahrscheinlich  mit  3Ionclnta  Fr.  zusam- 
men. Von  dem  d",  welches  Fr.  nicht  kennt,  sagt  Haliday,  antennae 
maris  articulis  14,  quarto  integro,  und  bezeichnet  als  hierhergehörig 
die  Diapr.  petiolaris  Ns.  —  Bei  Haliday  fehlen  die  von  Förster  be- 
schriebenen Gattungen  Cephalonomia  Wwd.,  Glyptonota  und  Po- 
lypezu  Fr. 

Bei  den  Belytiden  schreibt  F.  dem  Männchen  von  Zygota 
(S.  1.35)  ausgerandete  Schenkel  zu,  es  soll  aber  „Schienen"'  heifsen, 
wie  auch  richtig  in  der  Tabelle  dieser  Familie  steht. 

Haliday  weicht  in  seiner  bereits  erwähnten,  ausgezeichneten 
Arbeit  bei  dieser  Familie  in  einigen  bemerkenswerthen  Punkten  von 
Förster's  Ansichten  ab;  so  trennt  er  Ismarus  von  den  übrigen  Bc- 
lyliden,  hauptsächlich  wegen  der  Insertion  der  Fühler,  welche  bei 
Ismarus  dicht  über  dem  Mundrande,  bei  den  übrigen  auf  einem 
Stirnfortsatze    sich    findet.      Aufserdem    theilt  er  auch  die  Gallung 


124  Rtifhc:  über 

Ismarns  in  zwei:  Ismarus  11  al.  mit  4gliedngen  Maxillartaslern  und 
einem  Hinlerleibsstiel,  der  länger  als  breit  ist  (einzige  Art:  /.  dor- 
siger  Curt.  cT  9  =  /.  Neesii  Fr.  zr:  Bei.  anomala  N. )  und  En- 
tomius  H.-Sch.,  mit  Sgliedrigen  Maxillarpalpeu  und  einem  Hinfcr- 
leibsstiel,  der  breiter  als  lang,  oder  ziemlich  ebenso  breit  ist  (£". 
campamdatus  H.-Scb.  =  /.  llalklayi  Fr.,  und  E.  rugulosus  Fr.). 
Die  eigentlichen  Behfliden  theüt  Haliday  in  vier  Untergattungen: 
Acoretus,  Cinetus,  Beiila  und  Opuzoii,  doch  ist  es,  da  Haliday  sie 
nur  sehr  kurz,  meist  nur  nach  der  Form  der  Kiefern  charakterisirt, 
sehr  schwer,  die  Försler'schcn  Gattungen  damit  zu  vergleichen,  zu- 
mal wenn  man  nicht  Repräsentanten  aller  Gattungen  zur  Nachun- 
tersuchung vor  Augen  hat. 

Bei  der  Gattung  Helorus^  für  welche  Fr.  eine  besondere  Fa- 
milie, die  Ileloiklen  gründet,  stellt  F.  zwei  neue  Arten  aufser  dem 
bekannten  Ilelorns  anomalipes  Pz.  auf,  eine  vierte  Art  beschreibt 
Haliday  als  Hei.  coruscus.  ') 

Förster  verhelfst  am  Schlufs  eine  Bearbeitung  der  Arten  in 
ähnlicher  Weise,  wie  er  es  mit  den  Gattungen  gethan  hat.  Mit 
Spannung  sehen  ihr  gewifs  alle  Hyraenopterologen  entgegen,  da  es 
namentlich  bei  den  Prototrupiern  eine  Menge  noch  unbeschriebener 
Arten  giebt.  — 

Als  Anhang  lasse  ich  hier  noch  die  Beschreibung  eines  merk- 
würdigen Eupelmus  und  eines  Pezomachus  folgen: 

Eupelmus  Oscar  i  m,:  JSiger^  subcyanescens^  subtilissime  puii- 
ctidatus^  opacus,  antennis  pedibuscjue  elongalis  gracUibus',  iarsis 
posterioribus  albidis  apice  obsctiris;  alls  anticis  aeneo  -yuscis  basi 
fasciacjue  media  lata  integra  niveis;  ierebra  e.vanmdala  i  abdomi- 
nis  longiludine.  —  Long.  14^  Lin.      1  $. 

Der  ganze  Körper  ist  schwarz  mit  einem  geringen  Stich  ins 
Purpurfarbige,  welches  nur  hier  und  da,  besonders  um  den  Mund 
etwas  stärker  hervortritt,  aufserordentlich  fein  punktirt,  daher  fast 
matt  und  nur  auf  den  Flanken  glänzend,  sehr  fein  weifslicb  be- 
haart. Die  Stirn  ist  flach,  kaum  merklich  etwas  gewölbt.  Die 
Fühler  sind  sciilank,  fast  von  halber  Körperlänge,  schwarz,  der 
Schaft  ist  am  äufscrstcn  Grunde  rölhlich,  sonst  dunkelstahlblau  und 
erreicht  die  Höhe  des  Scheitels.  Die  kurzen  Taster  sind  schwarz. 
Der  Mesothoraxrücken   ist   nur   wenig  eingedrückt;  das  Schildchen 


')  Hei.  coruscus.  (f  niger,  aiilennis  .subfus  pedlbusque  testaceis, 
femoribus  posticis  iiifuscatis,  sculello  media  laccigala,  pterostigniate 
trisono. 


Förster's  Proclotrtipier.  125 

legt  sich  spiiz  an  ihn  an.  Der  fast  walzige  Hinterleib  ist  wenig 
länger  als  Kopf  und  Thorax,  etwa  dreimal  so  lang  wie  der  einfar- 
big schwarze  und  nur  an  der  Spitze  etwas  hellere  Bohrer.  Die 
Beine  sind  schlank,  schwarz,  mit  grünem  Schiller,  die  Hinterschie- 
nen etwas  gebogen  und  wenig  zusammengedrückt,  die  Trochanteren 
und  die  Vordertarsen  schwach  geröthet,  die  hinteren  Tarsen  wcifs- 
lich,  nur  das  letzte  Glied  an  den  Milteltarsen  und  die  beiden  letz- 
ten an  den  hintersten  geschwärzt.  Die  Bürste  an  den  Rliltcltarsen 
ist  deutlich  aber  kurz.  Die  vollständig  ausgebildeten  Flügel  sind 
broncebraun,  an  der  Spitze  verwaschen,  am  Grunde,  etwa  ein  Fünf- 
tel der  ganzen  Länge,  weifs,  uud  in  der  Mitte,  etwas  unterhalb  des 
Ramus  stigmaticus,  mit  einer  schneeweifsen,  geraden,  gleichbreilen, 
ganz  durchgehenden,  etwa  ein  Sechstel  der  Flügellänge  betragenden 
Querbinde. 

Das  einzige  weibliche  Exemplar  wurde  von  meinem  im  vori- 
gen Jahre  verstorbenen  jüngsten  Sohn,  einem  befähigten  angehen- 
den Entomologen,  Ende  Juli  1856   bei  Berlin  gefangen. 

P ezomachus  alhicinctus  in.:  ]\iger,  tenuissime  coriaceus, 
femorihiis  apice,  iibiis  larsisque  sordide  teslaceis;  metatliorace  sub- 
semigloboso,  mesonoto  breviore,  postice  subsemicirciilari ,  nilido^  vix 
marglnaio;  abdomine  gracili.  parcius  piloso,  segmenii  primi  {(pian- 
dotjue  et  secunde)  margine  posllco  albido;  terebra  trieniis  abdontiitis 
loiiffiludhie.  —  Long.   1  — 14  Lin. 

Fühler  fast  so  lang  wie  der  Körper,  dunkelbraun,  Grund  der 
Geifsel  gelblich,  erstes  Geifselglied  etwas  länger  als  das  zweite,  das 
siebente  beim  Weibchen  doppelt  so  lang  wie  breit,  beim  Männchen 
noch  viel  länger.  Kinnbacken  dunkel  kastanienbraun;  Taster  bell- 
braun. Thorax  verlängert,  fast  walzenförmig,  rein  schwarz:  Schild- 
chen beim  cT  deutlich,  beim  $  fast  ganz  fehlend;  Mittelrücken  fast 
um  die  Hälfte  länger  als  der  Hinterrücken,  dieser  hoch  gewölbt  und 
so  fast  halbkugclrund,  der  ziemlich  steil  abschüssige  Hintertheil  fast 
halbkroisruud,  etwas  breiter  als  lang,  lebhaft  glänzend,  mit  kaum 
etwas  vorstehender  Leiste  umgeben.  Das  erste  Segment  nimmt  bis 
zum  weifsen  Hinterrande  allmälig  und  bedeutend  an  Breite  zu;  bis- 
weilen ist  auch  der  Hinterrand  des  zweiten  Segments  gelblichweils, 
sogenannten  Knötchen  treten  etwas  vor.  Die  Behaarung  ist  kurz 
und  etwas  zerstreut.  Bohrer  stark,  fast  länger  als  ^  des  Hinterleibs. 
Der  zweite  Trochanter  ist  gelblich;  die  Hinterschieucn  am  Ende 
mehr  oder  weniger  ausgedehnt  braun.  Mehrere  cT  und  2  auf  ho- 
hem begrastem  Boden  im  Juli. 


Vorarl)eiten  zu  einer  Synonymik  sämmtliclier 
Lepiclopteren 


Dr.  Herrich-Schaeffer  in  Regensburg. 


N. 


achdem  die  Geometrhien  Guenee's  und  ä'ie  Woctuinen  der  List 
of  Ihe  specimcns  of  Lejiidopt.  Ins.  in  the  collect,  of  the  British  Mu- 
seum von  Walker  beendigt  sind,  haben  wir  für  sämmtliche  Macro- 
lepiJoptera  eine  vollständige  Uebersicht  des  bis  jetzt  bekannt  ge- 
wordenen Materials.  Da  dieses  Material  aber  in  vielen  Werken  zer- 
streut ist,  welche  gröfseren  Tbeils  schwer  zugänglich  sind,  so  halte 
ich  es  für  zeilgemäfs,  ein  Verzeichnifs  aller  bis  jetzt  bekannt  ge- 
machten Maci'olep'ulopteren  zu  geben.  An  exotischen  Microlepi- 
dopleren  ist  das  bekannt  gemachte  Material  so  spärlich,  dafs  die- 
selben vorläufig  unberücksichtigt  bleiben. 

Die  erste  und  w^ichtigste  Frage  bei  diesem  Unternehmen  ist  die 
des  zu  befolgenden  System  es.  Es  ist  kein  Zweifel,  dafs  sowohl 
das  von  Doubleday  und  Uewitson  für  die  Tagfalter,  als  das  von 
Walker  für  die  Schwärmer  und  Spinner,  eben  so  wie  das  von  Gue- 
nee  für  die  Eulen  und  Spanner  angewendete  unendlich  viel  zu  wün- 
schen übrig  lassen  und  mehr  oder  weniger  ohne  wissenschaftliche 
Grundlage  sind;  aber  eben  so  mufs  zugestanden  werden,  dafs  kein 
Werk  existirt,  in  welchem  für  das  Ganze  der  Macrolepidopleren 
ein  besseres  System  durchgeführt  ist.  Denn  das  was  ich  in  die- 
ser Beziehung  geleistet,  sind  nur  Skizzen,  einer  verhältnifsmäfsig 
kleinen  Anzahl  von  exotischen  Arten  entnommen;  das  was  Herr 
Lederer  geliefert,  bezieht  sich  nur  auf  Europäer,  und  macht  auch 
in  dieser  Beziehung  noch  nicht  auf  allgemeine  Anerkennung  An- 
spruch. 

Die  Bildung  der  Familien  ist  bei  den  Lepiclopteren  noch  zu 
sehr  in  der  Entwickcluug  begriffen,  als  dafs  darin  etwas  nur  eini- 
germafsen  Haltbares  aufgeslellt  werden  könnte.  Die  von  den  Her- 
ren Guenee  und  W''alker  aufgestellten  Familien  anzunehmen,   wäre 


Il.-Scliaeffer:   Korarb.  *.  Synonymik  sümmtl.  Lepidopicren.     127 

doch  eine  zu  starke  Zuniutliung.  Ich  halte  mich  deshalb  nur  an 
die  gröfseren  von  mir  in  den  Nachtrögen  zu  meiner  systematischen 
Bearbeitung  Bd.  VI.  p  82  (auch  aufsereurop.  Schm.  p.  2)  wissen- 
schaftlich begründeten  Gruppen,  und  zwar  auch  nur  deshalb,  um 
bei  Aufzählung  der  Gattungen  jeder  ihre  Stellung  anzuweisen.  ') 
Ihre  Reihenfolge,  welche  ich  in  oben  citirtem  Werke  so  liefs,  wie 
sie  sich  durch  die  dichotomische  Einlheilung  ergeben  hatte,  will 
ich  den  Freunden  der  natürlichen  Reihenfolge  zu  Liehe  gern  etwas 
den  herkömmlichen  Ansichten  annähern,  ohne  damit  aber  eine  we- 
sentliche Verbesserung  in  Aussicht  zu  stellen. 

Da  die  Gattungen,  soweit  sie  in  Europa  vertreten  sind,  sorg- 
fälliger geprüft,  richtiger  festgestellt  und  begränzt  erscheinen  ,  als 
diejenigen,  welche  nur  Exoten  enthalten,  da  letztere  im  Gegeniheil 
weder  durch  Guenee  noch  durch  Walker  eine  eigentlich  wissen- 
schaftliche Begründung  erhalten  haben,  dies  auch  für  einen  grofsen 
Theil  der  von  Doubleday  und  Hewitson  für  die  Tagfalter  aufge- 
stellten Gattungen  gilt:  so  ist  es  nicht  mehr  als  billig,  dafs  ich  den 
Gattungen  erster  Art  Geltung  gebe,  ihnen  von  Exoten  jene  Arten 
zutheile,  welche  ich  in  natürlichen  Exemplaren  prüfen  kann,  auch 
wenn  sie  bei  den  eben  genannten  Autoren  andern  Gattungen  zuge- 
theilt  sind.  Die  Gattungen  aber,  welche  nur  Exoten  enthalten, 
behalte  ich  unverändert  nach  diesen  Autoren  bei,  auch  wenn  eine 
mir  möglich  gewesene  Prüfung  mir  ihre  Haltlosigkeit  und  unrich- 
tige Zusammenstellung  klar  macht.  Denn  es  ist  die  Zahl  jener  Gat- 
tungen, deren  Arten  ich  nicht  prüfen  kann,  gröfser  als  die  der  ent- 
gegengesetzten, und  ich  würde  nur  Flickwerk  liefern  können. 

Doch  halle  ich  mich  für  verpflichtet,  jene  Genera,  welche  ich 
für  Spinner-  und  spannerartige  Schmetterlinge  an  der  oben  erwähn- 
ten Stelle  meiner  systematischen  Bearbeitung  unter  Angabe  ihrer 
Merkmale  aufgestellt  habe,  aufrecht  zu  erhalten,  obgleich  dadurch 
die  gegenwärtige  Arbeit  bedeutend  complicirt  und  mühsamer  ge- 
macht wird. 

An  den  von  Herrn  Lederer  aufgestellten  Gattungen  der  Noc- 
iuinen  mache  ich  aus  oben  angeführten  Gründen  so  wenig  Aende- 
derungen  als  möglich,  denn  er  hat  für  jede  derselben  unterschei- 
dende Merkmale  angegeben,  die  erkennbar  sind,  wenn  sie  auch  bis 
jetzt  zum  Theil  noch  sehr  untergeordneter  Natur  scheinen.  Was 
ich  von  seinen  Gattungen   der  Geomelrinen  nicht   annehmbar   fand, 

')  Ueber  die  grainnialilc;ilisclie  Bildung  der  Familionnairicii  resp.  ih- 
rer Endungen  bin  ich  noch  nicht  im  Ueineu. 


128  Herrich-Schaeffer:   Vorarbeiien 

habe  ich  in  den  Nachträgen  zu  meiner  systematischen  Bearbeitung 
der  Schmetterlinge  von  Europa  auseinandergesetzt;  manches  hiervon 
wird  aber  durch  seine  Replik  in  der  Vorrede  zu  seinen  Nocluinen 
berichtigt. 

Mit  der  projektirten  Schrift  wäre  demnach  ein  Haltpunkt  ge- 
geben, und  könnte  sie  als  Grundlage  zu  weiteren  Fortschritten 
dienen.  Die  zahllosen  Unrichfigkeiten  der  bisherigen  Systeme  nach- 
zuweisen und  zu  verbessern,  wäre  hier  nicht  der  Platz,  höchstens 
Andeutungen  darüber,  wo  am  dringendsten  Verbesserungen  nöthig 
seien,  möchten  erlaubt  sein. 

Die  zweite  Frage  ist  die  der  Nomenclatur.  Sie  theilt  sich 
in  die  Wahrung  der  Prioritätsrechte  und  in  die  grammatikalische 
Berichtigung  der  Namen.  In  beiden  Beziehungen  ist  von  verschie- 
denen Seiten  otlenbar  zu  weit  gegangen  worden,  hinsichtlich  der 
Gattungsnamen  von  Agassiz,  hinsichtlich  der  Artnamen  von  den 
Schatzgräbern  in  den  Schriften  der  ältesten  lepidopterologischen 
Faunisten,  deren  Beschreibungen,  und  oft  nur  kurze  Noiizen,  zu  ih- 
rer Zeit  nicht  erkannt  werden  konnten,  und  erst  jetzt  durch  das 
nachgewiesene  Vorkommen  nur  bestimmter  Arten  in  den  berück- 
sichtigten Gegenden  mit  Sicherheit  auf  Arten  bezogen  werden  kön- 
nen, die  nun  schon  mehr  als  ein  halbes  — ,  manche  nahezu  ein  gan- 
zes Jahrhundert  lang  bleibende  und  allgemein  bekannte  Namen 
haben. 

Hinsichtlich  der  Gattungsnamen  haben  wir  durch  Agassiz's  vor- 
trefflichen Nomenciator  eine  feste  Grundlage  erhalten,  nach  welcher 
die  Priorität  der  Namen  leicht  und  mit  wenigen  Ausnahmen  rich- 
tig zu  ermitteln  ist.  Dafs  die  in  der  Botanik  schon  gebrauchten 
Gattungsnamen  von  jetzt  an  nicht  mehr  im  Thierreiche  verwen- 
det werden  dürfen,  steht  fest,  denn  es  kann  jedem  Gattungsaufstel- 
1er  zugemuthct  werden,  dafs  er  bei  der  Bildung  eines  Gattungsna- 
mens das  Agassizische  Werk  zu  Rathe  ziehe.  Diesen  Vortheil  hat- 
ten die  früheren  Autoren  nicht;  der  so  häufig  vorkommende  dop- 
pelle Gebrauch  eines  Gattungsnamen  bei  Pflanzen  und  Thieren  ist 
daher  zu  entschuldigen,  und  ich  werde  keinen  Gattungsnamen  ein- 
ziehen deshalb,  weil  er  schon  in  der  Botanik  gebraucht  ist.  An- 
ders ist  es  bei  dem  doppelten  Gebrauch  eines  Gattungsnamen  in 
den  verschiedenen  Thierklassen  oder  gar  Ordnungen;  hier  hat  der 
neuere  Name  zu  weichen.  Dies  hat  meiner  Ansicht  nach  auch 
dann  statt  zu  finden,  wenn  sich  zwei  Namen  nur  durch  die  Ge- 
schlechtsendung unterscheiden,  nicht  aber  dann,  vvenn  die  Namen 
nur  ähnlich  sind. 


zur  Synonymik  sämmilicher  Lepidapteren.  129 

Die  Prüfung  der  grammatikalischen  Bildung  ist  schwieriger. 
Für's  erste  haben  wir  eine  Masse  Namen,  die  so  zu  sagen  gar  keine 
Bihlung  haben  und  nur  eine  willkürliche,  aussprechbare  Zusammen- 
stellung von  Buchstaben  zeigen,  und  sind  wir  namentlich  in  neue- 
ster Zeit  von  Herrn  Walker  mit  einer  wahren  Fluth  solcher  Worte 
überschüttet  worden.  Müssen  wir  indesssen  nach  meiner  Ansicht 
diese  und  manche  sonstige  sinnlose,  bisweilen  lächerlich  klingende 
(sie  können  vielleicht  dies  in  der  einen  Sprache  sein ,  in  der  ande- 
ren sind  sie  es  nicht)  dulden,  so  ist  damit  noch  nicht  die  Duldung 
solcher  Namen  ausgespi'ochen,  welche  offenbar  einen  Sinn  haben, 
aber  grammatikalisch  unrichtig  gebildet  sind,  namenllich  wenn  die 
Berichtigung  des  Namens  keine  wesentliche  Veränderung  desselben 
bedingt.  Ein  ferneres  Einbürgern  solcher  schlechtgebildeter  Namen 
ist  durch  möglichst  schnelles,  rücksichtsloses  Aufdecken  ihrer  Feh- 
lerhaftigkeit zu  verhindern,  wozu  die  in  gegenwärtiger  Zeit  erschei- 
nenden, von  jedem  wissenschaftlichen  Entomologen  nolhgedrungen 
gehaltenen  Zeitschriften  die  beste  (jelegenheit  geben,  und  wozu  in 
der  Dresdener  Entomologen- Versammlung  von  1S58  ein  sehr  sach- 
gemäfser  Anlauf  genommen  worden  ist. 

Den  Endungszwang  der  Geometrinen-  und  Microlepidopte- 
ren-Namen  behalte  ich  ungeachtet  der  Entgegenstellungen  seiner 
Gegner  aus  Ueberzeugung  bei.  Linne  hat  ihn  eingeführt  und  kon- 
sequent durchgeführt;  die  Gruppen,  welche  Linne  durch  ihn  unler- 
schied,  bestehen  im  Wesentlichen  noch;  dafs  eine  ganze  Abtheilung 
seiner  Tinemen  (die  Ciambina)  mit  dem  gröfsten  Theile  seiner  Py- 
ralhien  verbunden  werden  mufs,  macht  keine  Aenderung  der  En- 
dung nöthig;  die  zweierlei  Endung  in  einer  Gruppe  deutet  Linne's 
damalige  Ansicht  an,  und  dafs  diese  Ansicht  nicht  gar  so  verkehrt 
war,  ist  durch  das  lange,  selbst  jetzt  noch  verfochtene  Festhalten 
an  derselben  bewiesen.  Dasselbe  Verhältnifs  findet  statt  bei  den 
zu  den  Noctuobombycinen  gehörigen  Pyraliden  (Deltoiden  Gn.  und 
Genus  Roeselia). 

Anders  sehe  ich  die  Sache  an,  wenn  einzelne  Arten  bei  Linne 
unrichtig  untergebracht  waren;  hier  halle  ich  für  nöthig  einen  von 
Linne  unter  den  Tineen  gesetzten  wirklichen  Wickler  in  -ana  en- 
den zu  lassen.  Die  Zahl  der  Plerophoren  hat  sich  seit  Linn^  so 
vervielfältigt  und  sind  schon  so  viele  neue  Namen  ohne  das  omi- 
nöse Daktyla- Anhängsel  erschienen,  dafs  hier  vom  Endungszwang 
abgesehen  werden  mag. 

VVas  die  zweierlei  Endungen  der  Geomelrinen  betrifft,  mufs 
I    ich  konsequentervveise  Herrn  Guenee's  Verfahren  billigen,  nach  wel- 


130  Herrich-Schaejfer :   Vorarheilen 

chem  er  Li'nne's  Benutzung  von  -aria  nur  für  jene  Arten  in  An- 
sprucli  nimmt,  deren  Männer  kammzähnige  Fühler  haben.  Es  ist 
jedoch  zu  bedauern,  dafs  er  in  Durchführung  dieser  Ansicht  nicht 
gewissenhaft  war,  und  dafs  mehrere  seiner  Endungen  nach  den  von 
ihm  selbst  ausgesprochenen  Grundsätzen  geändert  werden  müssen. 
Zu  bemerken  ist  jedoch  immerhin,  dafs  die  Gränze,  wo  die  Fühler 
aufhören  kammzähnig  zu  sein,  nicht  scharf  ist.  Ich  möchte  vor- 
schlagen die  Fühler  so  lange  kammzähnig  zu  nenneu,  als  diese 
Zähne  nicht  kürzer  sind  als  die  Dicke  der  Geisel,  Fühler  aber  mit 
pinselartig  gehäuften  Borsten  niemals  kammzähnig  zu  nennen. 

Die  wichtige  Frage  der  Prioritätsrechte  erfordert  eine  etwas 
ausführlichere  Besprechung,  bei  welcher  ich  es  angemessen  finde,  die 
in  dieser  Zeitschrift  veröffentlichten  Verhandlungen  der  Entomolo- 
gen-Versammlung zu  Dresden  (22.  bis  24.  Mai  I85S)  namentlich 
den  §.   10.,  11.  und  12.  zur  Grundlage  zu  nehmen. 

FürHaworth's  Lepidoptera  britannica,  welche  nicht  durch  den 
Buchhandel  zu  erhalten  sind,  und,  wie  es  scheint,  auch  nie  waren 
(denn  warum  sollte  in  ganz  Deutschland  nur  ein  einziges  Exemplar 
aufzufinden  sein,  welches  die  Staatsbibliothek  in  Berlin  wahrschein- 
lich  nur  durch  besondere  Connexionen  erhielt),  gilt  z.  B.  §.  IIb. 

Die  Bestimmungen  des  §.  12.  treffen  ganz  auf  HufnageFs  Be- 
schreibungen zu;  denn  sie  sind  von  der  Art,  dafs  sie  zur  Zeit  ih- 
rer Veröffentlichung  nicht  mit  Sicherheit  erkannt  werden  konnten, 
was  durch  deren  vielfache  falsche  Anwendung  bewiesen  ist.  Wenn 
sie  jetzt  mit  Sicherheit  gedeutet  werden  können,  so  geschieht  dies 
nur  durch  Schlüsse  aus  dem  Vorkommen  nur  gewisser  Arten  in 
der  bctrefTenden  Gegend  Dasselbe  gilt  für  Scopoli's  Insecta  car- 
iiiolica,  Thunberg  und  einige  andere  Faunisten.  Eben  so  verhält 
es  sich  mit  manchen  Abbildungen,  z.  B.  von  Clerck ,  Esper,  selbst 
von  Hühner  und  Freyer.  Später  richtig,  d.  h.  wohl  erkennbar  be- 
schriebene Arten,  zu  welchen  eine  solche  Abbildung  mit  ihrem  Na- 
men gezogen  wurde,  haben  diesen  Namen  zu  behalten,  wenn  auch 
später  mit  mehr  oder  weniger  Wahrscheinlichkeit  nachgewiesen 
wird,  dafs  diese  Abbildung  eine  andere  Art  darstellen  soll.  Der 
Name  hat  dann  nur  den  Autor  zugesetzt  zu  erhalten,  der  sie  rich- 
tig beschrieben  hat.  Gelehrte  At)handlungen  z.  B.  über  Torlrix 
yuscana,  logiana^  Geotn.  lividuta,  immutata  bei  Clerck,  über  einige 
Noctuen  Esper's  und  Freyer's,  über  einige  Microlepidopteren  Hüb- 
ner's  halte  ich  daher  für  ganz  überflüssig  und  (mit  dem  Dresdener 
Protokoll  zu  sprechen)  für  unlogisch,  inconsequent  und  unpraktisch, 
solchen  Namen  aufs  Neue  Geltung  verschaffen  zu  wollen.    Sie  sind 


zur  Synonymik  siimmllicJier  Lepidopteren. 


131 


Eur  für  jene  Arlea  beizubehalten,  welche  von  einem  spätem  Autor 
kenntlich  gemacht  wurden,  und  dieser  hat  dann  als  Autor  zu  gel- 
ten.    Besser  wäre  es  gewesen ,  solche  Namen  ganz  auszumerzen. 

Erhalten  diese  Ansichten  Geltung,  so  wird  auch  der  in  mehr- 
fach besprochener  Veisanmilung  von  Herrn  Professor  Schaum  ge- 
stellte aber  nicht  angenommene  Antrag  auf  eine  Verjährungsfrist  ru- 
hen können,  so  sehr  er  in  gewisser  Beziehung  auch  für  die  Lepi- 
dopterologen  beachtungswerth  war. 

Den  ersten  Theil  des  Baches  bildet  die  alphabetische  Auf- 
zählung der  Gattungsnamen.  Jedem  Namen  ist  der  Autor  und  die 
Familie  beigefügt.  Synonyme  oder  nicht  mehr  gebrauchte  Namen 
sind  eingeschlossen,  in  ersterem  Falle  der  nun  gültige  Name  mit  v. 
(vide)  beigefügt,  in  zweitem  Falle  die  Familie  angezeigt,  in  welcher 
er  gebraucht  worden. 

Ich  bin  einerseits  weit  entfernt,  in  dieser  Beziehung  als  Refor- 
mator auftreten  zu  wollen,  andererseits  würde  ich  es  aber  als  eine 
grobe  Fahrlässigkeit  ansehen,  diese  Gelegenheit  vorübergehen  zu 
lassen,  ohne  doch  wenigstens  über  einen  gröfsern  Theil  von  Gat- 
tungsnamen zu  einem  Definitivum  zu  gelangen.  Und  eben  gegen- 
wärtiger Aufsatz  soll  dazu  dienen,  vor  dem  Drucke  des  Buches 
zu  einer  Correspondenz  über  schwebende  Fragen  anzuregen  und  sie 
dadurch  zu  erledigen. 


I 


Genera   Lepidopterorum   macrolepi 

{Ahacis  HV. 

Ahantiades  HS.  Ex. 1855  p.  5.  —  Syst.  B.  VI. 

p.  85.  —  Pielns  Wk.  1856. 
Abraxas  Leach   in  Sam.   1819.  —  HS.  Syst. 

B.  HI.  63.  Zerene.  —  Gn.  X.  201. 
Ahrochia  HS.  Ex.   1855.  p.  105. 
^iros/o/a  O.  IV.  18 16.  (//aiio«/o/aSod.-Agass.) 

HS.  Syst.  B.  H.  391.  —  Wk.  N.  537.  880. 

1781. 
(Absyrles  Gn.  X.  226.  1857. 

(Acacallis  HV.  —  Wk.  N.  1217. 
Acadra  HS.  Ex.  f.  52.  1855. 
{Acaena  Tr.   1825. 
(Acasis  Dup.  —  Gn.  X.  368. 

u.  s.  w. 

Berl.  Entomol.  Zeitscbr.     III. 


dopterorum. 
V.   Terias. 

Epial. 

Geoni. 
Syniom. 


Noct.  Bomb. 

V.  Plusargyria  HS. 

Ex.  1855. 
V.  Ophideres. 
Geom. 

V,    Uropteryx. 
V.  Lohophora. 

12 


132  Herr  ich- Seh  aeff er:   Vorarbeiten 

Der  zweite  Theil  cnihält  die  alpbabelisclic  Aufzählung  der 
Artnamen  aller  Macrolepidopleren  ohne  Ablheiliing  in  Familien. 
Dem  Namen  folgt  (eingeschlossen)  die  Gattung  mit  dem  Valerlande, 
dann  der  namengebende  Autor  mit  Citirung  seines  Buches,  Bildes 
und  (wo  möglich)  des  Jahres;  darunter  (eingerückt)  die  Synonyme. 
Die  synonymischen  Namen  finden  sich  aber  auch  in  der  fortlaufen- 
den alphabetischen  Ordnung  (eingeschlossen),  dahinter  der  Autor 
und  am  Ende  der  Zeile  die  Art,  zu  welcher  er  synonym  ist.  Dies 
Alles  ganz  so  wie  in  meiner  Synonymia  Lepidoplerorum  Europae. 
Regensburg  1856. 

Hinsichtlich  der  euroj)äischen  Arten  verweise  ich  dortliin  und 
mache  sie  durch  die  vorgesetzte  I  kenntlich.  Diese  vorgesetzte 
Zahl  1  bis  5  bedeutet  nämlich  Europa,  Asien,  Afrika,  Amerika  und 
Neuholland.  Sie  erhallen  hier  nur  die  nölhig  gewordenen  Nach- 
träge und  Berichtigungen,  immer  aber  wird  Ilewitson  und  Double- 
day  für  die  Tagfalter,  Guenec  und  Walker  für  die  Nachtfalter,  Le- 
derer für  die  Noctuinen  citirt. 

Species  Lepidopterorura  niacrolepidopterorum. 

4  uhadirina  (Blosyris  Surin.)  HZ.    f.  237—238.  —  Gn.  VH.  1-37. 

—  Wk.  N.  1248. 
2  ahadonna  (Sphinx  As.)  F.  Sppl.  435.  56—57. 

2  abumila  (Catocala  Nordchin  )  Bremer  Beilr.  19.  160.  —  Wk. 
N.  1212. 

4  abaris  (Ntjmphidittm  Surin.)  Cr.  93.  F.  G.  —  Hb  st.  .320.  5.  — 

Enc.  584.  97.  —  Dbl.  &  W.  419.  19. 
1  abbreviata    (Eupilhecia   Angl.  SC  Gall.)   Alb.   t.  93.    e.h.?  — 

Gn.  X.  345.  —  Stph.  —  Wood.  660. 
?  nebtilata  Ha  w. 
1   ( —  Haw,  Pr.  V.  rubiginala  (Larenlia). 

3  abdel/aider  (Salijrtts  Alger)  Pierret  Ann.  Soc.  VI.  t.  1.  f.  5. 
6.  —  Lucas  Alger.  t.  2.  f.  3. 

u.  s.  w. 
Den  dritten  Theil  bildet  die  systematische  Aufzählung  nach 
der  auf  p.  127.  bezeichneten  Ordnung,  mit  alleiniger  Angabe  des  be- 
nennenden Autors  und  des  möglichst  speciellen  Vaterlandes.  Die- 
ser Theil  könnte  auch  nach  Art  meines  systematischen  Verzeichnisses 
von  1856,  dessen  Brauchbarkeit  für  den  Verkehr  allgemein  aner- 
kannt ist,  mit  Tausclipreisen  versehen  werden.  Die  Europäer  blei- 
ben auch  hier  in  jenen  Gattungen,  in  welche  sie,  wie  oben  schon 
gesagt  ist,  unabweisbar  gehören.  Die  Arluamen  schreibe  ich  durch- 
geheuds  mit  kleinen  Anfangsbuchstaben. 


zur  Synonymik  sämmtticher  Lepidopteren.  133 


Enumeratio  systematica  Lepidopteroru  m. 

I.     Lepidoptera   dliirua. 

A.     Heliconida. 

1.  Mechanitis  F.  in  111.  Mag.  1S08, 

psidii  L.  —  Cr.  257.  F. 

aedesia  Dbl.  &  W.  t.   16.  f.  4. 

menapis  Hcw.  f.  2.  3. 

mneme  L.  —  Cr.  190.  C. 

egina  Cr.   191.   D. 

satevis  Dbl.  &  W.  t.  17.  f.  3. 

messaiis  Hew.  f.  4. 

Ulis  Dbl.  &  W.  t.  17.  f.  4. 

nesaea  HSmml. 

lysinmia  F.  HZ.  f.   187.  188. 

polymnia  L.  —  Cr.   191.  E. 

2.  Oleria  HV. 

phijllodoce  HZ.  f.  339.  340. 
ynniiina  Hew.  f.   116. 
reckia  HSmml. 
zemira  Hew.  f.   115. 
zibia  Hew.  f.   114. 

3.  Hymenitis  HV.   1816. 

estda  Hew.  f.  83. 
morgane  HZ.  f.  869.  870. 
u.  s.  w. 

Ueber  die  abgekürzlcn  Citale  wird  natürlich  eine   genaue  Er- 
läuterung vorangeschickl. 


12* 


Uebersicht  der  Land-,  Süfswasser-  und  Ufer 
Arthropoden   Grönlands 

von 

J.   C.  Schiödle. 

(Aus  dem  Dänischen  übersetzt  von  A.  v.  Etzel.) 


D. 


'er  nachfolgende  Aufsatz  hildet  den  enioniologischen  Tlieil  eines 
neuerdings  in  dänischer  Sprache  veröffentlithten  interessanten  Wer- 
kes über  Grönland  '),  dessen  Uebertragung  ins  Deutsche  Herr  v.  Etzel 
so  freundlich  war  dem  Vereine  zu  überlassen.  Die  Ueberselzung 
des  nicht  entoraologischen  Theils  des  Rinck'schen  Werkes  wird 
demnächst  bei  Cotta  unter  dem  Titel:  „Grönland,  geographisch  und 
statistisch  beschrieben  nach  dänischen  Originalquellen,  herausgege- 
ben von  Anton  v.  Etzel"  erscheinen. 


Grönland,  das  zum  gröfstcn  Theile  innerhalb  des  Polarkreises 
liegt  und  nach  Osten  zu  den  äufsersten  Platz  in  diesem  rauhen  Erd- 
strich einnimmt,  mit  seiner  einen  Küste  dem  Eismeere  offen  liegt, 
nach  Westen  und  Süden  von  dem  amerikanischen  Festlande  durch 
einen  breiten  Zwischenraum  geschieden  ist,  den  ein  mit  Eis  erfüll- 
tes Meer  einnimmt,  und  welches  nach  Norden  zu  mit  den  Eismas- 
sen des  Meeres  zusammenschmilzt,  ist  in  Bezug  auf  die  Entwicke- 
lung  der  Land-Arlhropoden  nicht  allein  ungünstiger  gestellt  als  je- 
der andere  eben  so  grofse  Theil  des  ausgedehnten  Gürtels,  der  zwi- 
schen dem  70sten  und  GOsten  Grad  nördl.  Br.  einen  so  gewaltigen 
Abschnitt  des  Festlandes  von  Amerika,  Asien  und  Europa  umfafst, 
sondern  ungünstiger  als  jedes  andere  bekannte  Land  der  Erde  von 
ähnlicher  Ausdehnung.  In  Folge  seiner  Lage  in  einem  geographi- 
schen Gürtel,  wo  die  Arten  die  weiteste  Ausbreitung  von  Ost  nach 


')  Gröidand,  geographisch  und  stalislisch  beschrieben  von  Rinck. 


Schiödie:  Arthropoden  Grönlands.  135 

West  haben,  und  wo  die  Gattungen  nur  die  dürftigste  Auswahl 
desselben  Heeres  von  Formen  sind,  dessen  Aufgabe  es  ist  die  Län- 
der des  ganzen  Erdballs  in  der  Hunde  auf  eine  fast  400  Meilen  wei- 
ter nach  Süden  reichende  Strecke  zu  beleben,  ist  es  kaum  zu  er- 
warten, dafs  es  eine  einzige  eigenthümliche  Art,  und  noch  viel  we- 
niger eine  einzige  eigenthümliche  Gattung  besitzt.  Es  kann  ferner, 
in  Folge  seines  Plalzes  an  der  äufserslen  östlichen  Gränze  dieses 
Gürtels,  dem  ungeschwächten  Einflufs  von  ungeheuer  grofscn,  offe- 
nen, öden  und  kalten  Landstrichen  gegen  Westen  ausgesetzt,  nur 
eine  sehr  beschränkte  Anzahl  Arten  besitzen.  Denn  obschon  der 
Küstenstrich,  auf  welchen  aus  genügend  bekannten  Gründen  die 
Betrachtung  der  Landfauna  Grönlands  beschränkt  bleiben  mufs,  sich 
gegen  eine  bedeutende  westliche  Meeresfläche  hinauswendet,  und 
durch  seine  zerklüfteten  Umrisse  hier  und  dort  gegen  die  Kälte  ge- 
schützte Fjordthäler  mit  üppigem  Pflanzenwuchs  darbietet,  so  sind 
diese  V'ortheile  doch  nicht  grüfser,  als  sie  nolhwendig  sein  müssen, 
um  überhaupt  eine  auf  nicht  ganz  einzelne  Arten  beschränkte  Fauna 
zu  bedingen;  sie  sind  in  jedem  Falle  nur  eine  schwächere  Ent Wicke- 
lung desselben  Verhältnisses,  welches  weiter  nach  Westen,  in  den 
russisclien  Besitzungen  auf  der  Westküste  Nordamerikas,  in  Finn- 
land und  auf  der  skandinavischen  Halbinsel  einen  beständig  wach- 
senden Reichlhum  an  Formen  und  Arten  bedingt,  je  nachdem  der 
Einflufs  des  westlichen  eingefrornen  Landes  beschränkt  wird,  und 
endlich  sich  mit  so  günstigen  Bedingungen  vertauscht,  wie  sie  ein 
grofses  westliches  Meer,  von  warmen  Strömungen  durchkreuzt,  und 
eine  glücklichere  Landgränze  nach  Süden  hin  bietet.  Das  Streben 
endlich,  welches  alle  Länder  der  Erde  besitzen,  sich  nach  Süden 
zu  lichten  und  zuzuspitzen,  wofür  auf  der  südlichen  Halbkugel 
selbst  das  Festland  des  Weltlheils  einen  Beweis  liefert,  während 
es  auf  der  nördlichen  die  Küsten  in  eine  gröfsere  Anzahl  von  klei- 
neren nach  Süden  gewendeten  Zacken  ausprägt,  ein  Umstand,  der 
in  so  hohem  Grade  in  den  einzelnen  Faunen  das  Zusammendrängen 
der  Formen  nach  Süden  zu  begünstigt,  kann  auch  nicht  einmal 
Grönland  zu  gute  kommen,  obschon  dieses  selbst  einen  so  ansehn- 
lichen Platz  unter  diesen  nach  Süden  strebenden  Halbinseln  ein- 
nimmt; denn  während  alle  übrigen  in  ihrem  Norden  eine  Land- 
masse haben,  die  in  faunistischer  Hinsicht  mindestens  ebenso  glück- 
lich gestellt  ist,  wie  die  Südwestküste  Grönlands,  hat  Grönland  in 
seinem  Norden  nichts  Anderes,  als  das  Eis  des  Polarmeers. 

Ganz  anders  verhält  es  sich  mit  der  Arthropoden- Fauna  in  dem 
tieferen  Meere   vor   den  Küsten  Grönlands.     So   gut  wie  kcins  der 


136  Schiödle:  Arthropoden 

oben  hervorgehobenen  Momente  kann  hierbei  in  Betracht  kommen, 
und  mehrere  derselben  erlangen  hier  gerade  die  entgegengesetzte 
Bedeutung.  Es  mufs,  abgesehen  auch  von  andern  Umständen,  ein- 
leuchtend sein,  dafs  Grönland,  das  mit  einer  so  bedeutenden  Land- 
masse  so  tief  und  so  isolirt  in  das  nördliche  atlantische  Meer  hin- 
einlritt,  schon  dadurch  glückliche  Bedingungen  für  die  Zusammen- 
häufung solcher  nordatlantischer  Krustenlbiere  bieten  mufs,  die  Was- 
ser von  einer  gewissen  Tiefe  und  die  Nähe  einer  offenen  Küste  ver- 
langen. Dafs  solche  namentlich  aus  der  Ordnung  der  Amphipoden 
auch  in  reicher  Fülle  in  dem  grönländischen  Küstenmeere  vorkom- 
men, ist  durch  Kröyers  berühmte  Arbeiten  genugsam  bekannt  ge- 
worden. Eine  andere  Frage  ist  hingegen  die,  wie  weit  die  Menge 
ausgezeichneter  Krustenlbiere,  die  man  jetzt  nur  aus  dem  grönlän- 
dischen Meere  kennt,  demselben  eigentbümlich  sind.  Aber  zur  Be- 
antwortung derselben  entbehrt  man  noch  der  nothwendigsten  Be- 
dingung, nämlich  einer  ebenso  gründlichen  Durchforschung  der  übri- 
gen nordischen  Meere,  wie  die  des  grönländischen  durch  IlolböU  ist. 
Was  über  die  von  Westen  kommende  Einwirkung  auf  die 
grönländische  Fauna  bemerkt  wurde,  ist  weit  entfernt  nur  für  die- 
sen zwischen  70  und  60  Grad  nördl.  Br.  liegenden  Strich  zu  gel- 
ten. Dieselbe  Folge  von  Ursache  und  Wirkung  wiederholt  sich 
nur,  je  nachdem  man  weiter  nach  Süden  vordringt,  mit  geiiugerem 
Gegensatz  zwischen  Ost  und  West  in  der  Zahl  der  Arten,  in  Ame- 
rika bis  hinab  zur  Breite  von  New- York,  in  Asien  hinab  zum  mitt- 
leren Hochland,  bis  dort,  wo  dieses  gegen  Westen  vom  kaspischen 
Meere  und  dem  Becken  des  mittelländischen  Meeres  mit  dessen  öst- 
lichen Einschnitten  abgelöst  wird,  und  sich  der  ganz  plötzlich  ein- 
tretende und  durchgreifendste  Wechsel  in  faunistischcr  Beziehung 
auf  der  ganzen  Erde  findet.  Es  ist  also  für  die  ganze  hier  erwähnte 
Masse  von  Festland  eine  durchgehende  Eigenthümliclikcit,  dafs  die 
Land-Arthropoden  von  der  äufsersten  nordöstlichsten  Ecke,  die  von 
Grönland  eingenommen  wird,  gegen  West  und  Südwest  beständig 
an  Zahl  und  Verschiedenheit  wachsen,  ohne  jedoch  einen  wesent- 
lich neuen  Charakter  anzunehmen,  bis  das  Mittelmeer  einschneidet 
und  eine  vollständige  Umwandlung  bewirkt.  So  stellt  sich  minde- 
stens das  Verhältnifs  dar,  wenn  die  Sache  im  Grofscn  genommen 
und  also  von  den  Modifikationen  im  Einzelnen  abgesehen  wird,  die 
von  einer  Menge  lokaler  Ursachen  ,  wie  die  Höhe  des  Landes  über 
der  Mecresfläche,  die  mineralogische  Zusammensetzung  des  Erdbo- 
dens, die  Wassermenge,  die  Richtung  der  Flüsse,  die  Höhe  und  das 
Streichen  der  Gebirge,  die  Ausdehnung  der  Wälder  und  vieler  an- 


Grönlands.  137 

derer  Umstände  bewirkt  werden  können.  Und  überdies:  ,,eut  on 
tous  les  talcns  de  M.  de  Humboldt,  il  serait  inipossible  de  faire  sur 
la  geograpbie  des  insectes  ce  qu'il  vient  d'executer  relaUvement  a 
Celle  des  vegetaux"  ')  ein  Satz,  der  durcb  sein  Alter  nicbt  an  Wahr- 
heit verloren    bat. 

Es  wird  also  nur  zu  einer  einfachen  Aeufserung  eines  bei  wei- 
tem mehr  umfassenden  Naiurverhältnisses,  dafs  man  nicht  weifs, 
dafs  Grönland  von  Land-Arthropoden  auch  nur  eine  eigenlhiimlichc 
Gattung  besitzt,  und  dafs  die  Arten  so  ausgebreitet  sind,  dafs  einige 
nach  Südwest  und  West  über  das  amerikanische  Festland  bis  un- 
gefähr zum  55sten  Grade,  einige  weiter  hinaus  über  den  nordöstli- 
chen Winkel  Asiens,  die  Belfrings  Inseln,  Kamtschatka  und  die  Ku- 
rilen bis  tief  hinein  in  die  Gegenden  Sibiriens,  westlich  des  Baikal- 
Sees  und  an  den  Fufs  des  Altai-Gebirges;  dafs  andere  gerade  nach 
Westen  durch  das  nördliche  Sibirien  zum  Noidkap  gehen,  und  theils 
mehr  oder  weniger  tief  nach  Lappland  oder  Island  hineinreichen, 
und  auch  wieder  andere  tiefer  nach  Europa  hineinziehen,  wo  sie 
theils  auf  den  dänischen  und  noi'ddeutschen  Inseln  vorkommen, 
tbeils  vom  mittleren  Skandinavien  aus  einen  Sprung  über  dasselbe 
hinweg  machen  und  sieh  auf  den  Alpen  in  einer  Höhe  von  2500 
bis  7000  Fufs  wieder  zeigen;  und  dafs  einige  nicht  allein  bis  in  die 
südeuropäischen  Halbinseln  eindringen,  sondern  auch  über  das  Bek- 
ken  des  Mittelmeeres  fort  auf  die  Küste  Afrikas  setzen.  Ein  Tbeil 
bleibt  dann  noch  übrig,  dessen  Ausbreitung  nicht  näher  bestimmt 
ist  und  die  zur  Zeit  also  allein  aus  Grönland  her  bekannt  sind; 
wie  weit  eine  derselben  auf  Grönland  allein,  oder  nur  auf  das  ark- 
tische Amerika  beschränkt  sein  mag,  darüber  läfst  sich  bisher  noch 
keine  begründete  Meinung  aufstellen. 

Ich  will  nun  in  systematischer  Folge  den  Inhalt  der  Fauna 
nach  der  Kennfnifs,  die  ich  zur  Zeit  von  derselben  besitze,  durch- 
gehen, und  hier  und  dort  einige  Bemerkungen  über  die  Ausbreitung 
und  Synonymie  der  Arten  hinzufügen;  im  Hinblick  auf  Vorkom- 
men und  Lebensweise  werde  ich  so  gut  wie  ausschlicfslich  auf  die 
Beobachtungen  beschränkt  sein,  welche  Otto  Fabricius  in  seinem 
vortrefflichen  Werke  niedergelegt  hat. 


')Latreille,   Mein,   de   divers   sujets   de  l'Hist.    Natur,  des  Insccls 
ji.  170,  not. 


138  Schiödle:  Arthropoden 

Eleutherata. 

Carabi.     Vier  Arten,  nämlich: 

Nebria  nivalis  (Payk,  Mon.  Car.  52.  XXXT. ),  ein  einzelnes 
Exemplar  mit  rotlien  Beinen  von  Holböll  gefunden.  Ausgebreilct, 
nur  hier  und  dort  in  einer  oder  der  andern  der  zahlreichen  Varie- 
täten in  Bezug  auf  Farbe,  Gröfse  und  Form,  wie  N.  Gyllenhalii  ') 
(Schönh.  Syn.  I.  196.  163.  v.),  iV.  hyperborea  (Cyll.  Ins.  Sv.  IV. 
Ap|).  415.)  und  N.  arclica  (Sahlb.  Ins.  Fenn.  206.  1.)  über  den 
gröfsten  Theil  Lapplands,  auf  dem  Alpenschnee  laufend,  bis  ins  mitt- 
lere Schweden  hinein,  wo  sie  selten  wird,  und  auf  Island;  die  Form 
J\.  GijllenhaUii  kommt  äufserst  allgemein,  N.  nivalis  seltener  auf 
den  Bündner,  Urseler  und  WalUser  Alpen  von  7000  bis  zu  3500 
Fufs,  selten  bis  2500  Fufs  Höhe  hinab  vor. 

Palrobus  hijperboreus  (Dej.  Sp.  Col.  III.  30.  3).  Ich  nelime 
an,  dafs  O.  Fabricii  Tenebrio  fossor  (Faun,  groenl.  190.  139.)  auf 
diese  zurückgeführt  werden  mufs.  Nach  Fabricius  geht  das  Insekt 
im  Winter  in  die  grönländischen  Häuser.  Sein  Zusatz:  Dicunt 
Groenlandi,  illum  aures  hominum  ingredi,  periculosiiin  satis,  undc 
ejus  nomen  groenlandicum  (Siutisortok)  quod  significat  aures  fre- 
quentantem ;  expellilur  autem  oleo  phocaram'*  ist  soweit  von  Inter- 
esse, als  er  möglicherweise  entscheiden  kann,  wie  weit  meine  ge- 
wifs  etwas  dreiste  Konjunktur  Stich  hält.  Die  Art  ist  sehr  ge- 
mein unter  Moos  und  Steinen  und  bis  Island  verbreitet. 

ßradijcellns  cognatus  (Gyll.  IV.  App.  455.,  I/arpalus  cogn. 
Sahlb.  Ins.  Fenn.  261.  81.,  Ilurpalus  Deiilscbii).  Sehr  weit  ver- 
breitet bis  Dänemark,  wo  er  ab  und  zu  in  ziemlicher  Anzahl  vor- 
kommt, namentlich  bei  Kopenhagen  (bei  Kailebostrand  unter  dem 
Tang,  im  Thiergarten  uuter  grofsen  Moosen)  und  in  Waldmoosen 
im  Mittel-Jülland. 

Bembidium  Grapei  (Gyllh.  IV,  App.  403.).  Gemein;  an  al- 
len Flufsufern  in  den  Lappmarken  Torneä's  und  Umeä's  und  in 
Jemteland. 

Nur  drei  Gruppen  der  Familie  sind  also  in  Grönland  repräsen- 
tirt,  und  von  ihnen  enthält  eine,  die  Trechini,  die  sich  überall  durch 
Reichthum^ou  alpiueu  Arten  auszeichnet,  die  Hälfte  der  Arien. 


')  Bleiner  Ansicht,  dafs  N.  nivalis  Payk.  eine  von  der  Gyllenhallii 
Sclih.  verschiedene  Art  sei  (vgl.  Stell.  Ent.  Zeit.  1854  S.  329)  hat  sich 
Prof.  Schaum  angeschlossen  (vgl.  Nalurgesch.  d.  Ins.  Dcutschl.  1.  S.  99). 

G.  Kraa  Iz. 


GrÖ7ilands.  139 

Dylisci.     Nur  zwei  Arten,  von  denen  die  eine  ein 

liijdroporus,  von  Zeiterstedt  (Ins.  Läpp.  138.  17.)  als  //.  ni- 
grita  F.)  beslimmi,  von  dem  er  ganz  versebiedeu  ist,  und  wie  mir 
bekannt  am  Nordkap,  aber  nicbt  in  Dänemark  vorkommt. 

Colijmbetes  dolabralns  (Payk.  Fn.  I.  204.  13.:  Dyliscus  do- 
labr.;  Fabr.  Fn.  gr.  lb.9.  138.:  Dyliscus  marginuUs)  ist  bis  nacb 
Lappland  und  auf  dem  Dovre  verbreitet.  Sie  ist  in  Grönland  sehr 
gemein,  Olto  Fabricius  bat  verscbiedene  interessante  Bemerkungen 
darüber,  wie  z.  B.  dafs  eine  mira  antipalbia  zwiscben  ibr  und  sei- 
nem Onisctis  pulex  (der  nach  Kröyer  Grönl.  Ampbip.  p.  27.  der 
(wamnuirvs  locusta  Mont.  ist)  besteht,  und  dafs  sicli  die  Grünlän- 
der diese  Antipathie  zu  Nutze  machen,  um  ihr  Trinkwasser  zu  rei- 
nigen, wenn  es  der  Aufenthalt  der  Wasserkälber  geworden,  indem 
sie  Tangläufer  hineinsetzen,  worauf  ein  Vernichtungskrieg  beginnt. 
Es  i.st  ferner  aus  seinem  Bericht  zu  ersehen,  dafs  die  Grönländer 
denselben  Glauben  über  sie  haben,  wie  die  Bevölkerung  mancher 
Stellen  Europas  über  die  gröfsern  europäischen  Arien  dieser  Fami- 
lie, von  denen  uianchevlei  bei  Aldovrand,  Mouffet  und  andern  alten 
Autoren;  während  man  sich  aber  in  Europa,  so  weit  mir  bekannt 
ist,  darauf  beschränkt  hat,  sie  für  Pferde  und  Vieh  als  gefährlich 
anzusehen,  haben  die  Grönländer,  denen  diese  nützlichen  Thiere  ver- 
sagt sind,  die  Schädlichkeit  der  Wasserkälber  auf  ihre  eigene  Per- 
son hinführen  müssen.  Sie  nehmen,  wie  Fabricius  berichtet,  an, 
dafs  sie  mit  dem  Trinkwasser  verschluckt  werden  können,  und  dann 
durch  Zerbeifsung  der  Eingeweide  den  Tod  herbeiführen  können ; 
um  sich  von  denselben  zu  befreien,  verschlucken  sie  eine  übermäs- 
sig grofse  (permuHuin)  Menge  Tbran. 

Gyrini.  Der  im  Süfswasser  Grönlands  vorkommende  Gyri- 
ntis  ist  wahrscheinlich  mit  den  lappländischen  Exemplaren  von  G. 
opacus  (Sabib.  Ins.  Fenn.  47.  3.,  G.  marbms  Var.  b.  Zett.  Ins. 
Läpp.  126.  2.)  identisch. 

Stap/iyl ini.  Sieben  Arten,  und  also  die  gröfste  der  in  Grön- 
land vorkommenden  Arten  irgend  einer Eleutheratcn-Familie;  nämlich: 

Qitedius  J'idgidiis  (Fabr.  Mant.  Ins.  I.  220.  14.;  Slaphylhuis 
groenlmidicus  Zett.  Ins.  Läpp.  61.  13.);  sehr  gemein,  doch  ist  mir 
nur  die  schwarze  Variätät  vor  Augen  gekommen.  Er  kommt  un- 
ter Steinen,  in  hohlen  Bäumen,  Kellein,  Ruinen,  Löchern  vor  (icli 
habe  ihn  selbst  in  Menge  in  Rom,  in  mehreren  krainischen  Höhlen 
und  in  den  Grollen  um  Syrakus,  über  ganz  Europa  und  in  Nord- 
afrika gefunden).  In  den  amerikanischen  Freistaaten  kommt  er  auch 
vor,  wo  jedoch  im  Gegensatz  mit  Grönland  die  Varietät  mit  rothen 


140  Schiödte:  Arthropoden 

Deckflügeln  überwiegend   zu  sein  scheint  oder  vielleicht  die  einzig 
voikonunende  ist.  (Couf.  Erichson  Gen.  et  Sp.  Staphyl.  p.  527.) 

Ein  kleiner  Quedins  von  Zelterstedt  (Ins.  Läpp.  61.  16.)  als 
Staph.  praecox-  Gyll.  (11.310.  16.)  bestimmt,  fällt  mit  Slaph.  mau- 
roriifus  Grav.  (Mon.  Micropt.  56.  20.,  Qited.  maur.  Er.  Staph. 
542.  28.)  zusammen.  ') 

Micrnlymma  brevllingue  Schiödte  (Naturhist.  Tidskr.  N.  R,  I. 
377.  2.  Tab.  IV.  Fig.  2.)  wird  in  grofser  Zahl  bei  Fiskernässet  auf 
der  Insel  Kikerlarsoeitsiak  unter  dem  Moos  auf  grönländischen  Grä- 
bern gefunden.  Die  Art  ist  nahe  verwandt  mit  der  auf  den  Küslen 
von  Norwegen,  Schweden  und  Schottland  vorkommenden  31.  bre- 
vipenne  Gyll.  (II.  2.34.  31.,  Schiödte  I.  c.  Fig.  I.). 

Anthob'mm  Sorbi  Gyll.  (II.  206.  8.).  Ein  einziges  Exemplar 
wurde  von  HolböU  gefunden,  und  konnte  ich  dasselbe  in  keiner 
Weise  von  dänischen  Exemplaren  derselben  Art  unterscheiden. 

Die  übrigen  drei  Arten  werden   von  O.  Fabricius  angeführt : 

Staphylimis  maxillosus  L.  (St.  balleatus  Fn.  groenl.  140.),  der 
angeblich  dann  und  wann  unter  Steinen  vorkommt,  den  ich  aber 
nie  von  Grönland  sah,  und  zwei  kleine  Arten,  St.  fusclpes  (I.  c. 
141.)  und  St.  lignorum  (1.  c.  142.),  die  ich  auch  nicht  kenne,  und 
aus  deren  Beschreibung  nicht  entschieden  werden  kann,  zu  welcher 
Gattung  oder  Gruppe  sie  gehören  könnten,  während  indessen  kein 
Grund  vorhanden  zu  bezweifeln,  dafs  es  Slaphyllnen  sind;  überdies 
ist  deren  Eingeborenrecht  vielleicht  nicht  völlig  sicher,  da  sie  Fa- 
bricius nur  in  den  Hütten  der  Grönländer  getroffen  hat,  die  erste 
Art  sogar  nur  einmal,  wohingegen  es  von  den  andern  heifst,  dafs 
sie  in  morschen  Deckenbalken  allgemeiner  seien,  eine  Angabe,  die 
wohl  dazu  führen  könnte,  sie  wiederzufinden. 

Byrrhi.  Der  grönländische  Byrr-hus  (Cistela  stoica  Fn.  groenl. 
131.)  wird  von  Zetterstedt  (Ins.  Läpp.  92.  3.)  auf  Var,  d.  von  B. 
fusciatiis  F.  hingeführt,  welche  Varietät  als  dem  hohen  Norden  ei- 
genthümlich  angegeben  wird.  O.  Fabricius  hat  sie  nicht  im  Freien, 
sondern  nur  in  Häusern  gefunden  und  vermuthet,  dafs  sie  mit  Torf 
eingebracht  ist. 

Simplocaria  metallica  (Sturm  Deutschi.  Ins.  II.  111.  18.  Taf. 
34.  Fig.  B. ;  Byrrhns  picipes  Gyll.  I.  200.  8.).      Scheint  in  Grön- 


')  Dafs    selbst   von  Erichson   unter  Q.  maurorufus  verschiedene  Ar- 
ien vereinigt  wurden,  ist  von  mir  bereits  in  der  Naturg.  d.  Ins   Deutsclil. 

IL  S.  513.  bemerkt. 

G.   Kraatz. 


Grönlands.  141 

land  selten  zu  sein.  Ist  in  Lappland  verbreitet  und  kommt  aufser- 
dem  noch  in  Stcyermark  vor. 

Curculiones.     Vier  Arien. 

Rhylidosomus  orobiims:  Nigro-plcens  tmicolor,  antennis  pedi- 
buscjue  rti/is ,  elylris  callo  humerali.  protuberante,  hiterstitiis  sulco- 
runi  dorsalium  angtislis^  acute  elevalis,  imbricalo  -  dentalts.,  lalera- 
liiim  Ullis.,  convexittsctdis,  sublaevibus,  singulls  serie  puticlorum  siin- 
plici  impressis.  —   Long,  -y  liu. 

Diese  merkwürdige  Art,  die  ich  nur  aus  einem  einzigen  von 
HolböU  gefundenen  Exemplare  kenne  (jetzt  in  der  Sammlung  des 
Königl.  Naturhistorischen  Museums),  steht  sehr  uahe  bei  Rh.  glo- 
btdits  Herbst,  von  -welchem  sie  jedoch  leicht  durch  geringere 
Gröfse  und  den  übrigen  in  der  Diagnose  angegebenen  Kennzeichen 
zu  unterscheiden  ist.  Man  kennt  übrigens  von  dem  Geschlechte  nur 
die  erwähnte,  über  einen  grofsen  Theil  von  Europa  ausgebreitete 
Art,  die  auch  in  Dänemark,  wenngleich  nur  selten,  vorkommt. 

Ein  Phyfoiiomtis.,  von  Zelterstedt  als  Ph.  elongatus  (Gyll.  IIL 
99.  31.;  Curcidio  elongatus  Payk.  Mon.  Cure.  48.  45.)  bestimmt, 
der  nicht  als  eine  hochnordische  Art  bekannt  ist,  und  nicht  einmal 
in  Lappland  vorkommt;  ich  mufs  mich  jedoch  in  soweit  dieser  Be- 
stimmung anschliefsen,  als  ich  in  Gyllenball's  Beschreibung  keinen 
Punkt  ausfindig  machen  kann,  der  nicht  vollkommen  auf  die  grön- 
ländischen Exemplare  pafst. 

Zwei  Oiiorhynchus ' Allen ,  die  beide  in  Menge  vorkommen, 
nämlich: 

O.  maurtis  Gyll.  (IIL  293.  24.;  Curcidio  nodosns  Fabr.  Fn. 
Groenl.  136.:  hab.  in  plantis  montanis  et  in  gramine,  aber  nicht 
Cure.  nod.  Müll,  Fn.  Friedr.),  der  in  Kurland,  Lappland,  tief  in 
Schweden  hinab,  und  in  Island  heimisch  ist;  und 

O.  arcticus  O.  Fabr.  (Fn.  gr.  137.;  O.  laevignlus  Gyll.  292. 
23.;  O.  monticola  Schön h.  Cure.  II.  603.  91.),  der  eine  ähnliche 
Verbreitung  hat  und  gleichzeitig  in  den  Pyrenäen  vorkommt. 

Coccinellae.  Die  gewöhnliche  grönländische  Coccinella  (C.  tri' 
fasciala  Fn.  Groenl.  133.)  ist  C.  /fo««rer6'o-g^j«//ofa  Fal  der  mann 
(lUustrationes  Inseclor.  ab.  ill.  Bnngio  in  China  boreali,  Mongolia 
et  Mont.  altaicis  coUector  in  den  Mem.  de  TAcad.  Impcr.  des  Sc. 
d.  St.  Petersb.  Sav.  elrangers  T.  II.  454.  97. ;  C'occ.  5-»to/of«  Kirby 
Fauna  borcali-amer.  230.  313.  C.  5.;  Cocc.  ephippiala  Zelt.  Ins. 
Läpp.  235.  9.).  Sie  ist  verbreitet  bis  nach  Canada  hinab,  und  in 
Asien  über  die  Kurilen  und  durch  Sibirien  bis  Irkutsk,  man  Wcifs 
aber  nicht,  dafs  sie  in  Europa  vorkommt. 


142  ScIiiiJdle:  Arthropoden 

Zu  diesen  21  Arien,  von  denen  mir  nur  18  durch  Autopsie 
bekannt  sind  (nämlich  mit  Weglassung  der  3  nach  der  Fn.  groenl. 
angeführten  Slaphylinen),  kommt  noch  eine,  die  wahrscheinlich 
wirklich  in  Grönland  heimisch  ist,  da  sie  angeblich  im  Freien  vor- 
kommt (vielleicht  jedoch  nur  in  der  Nähe  der  Häuser?),  nämlich 
Silpha  pedicularia  (Fn.  groenl.  122),  die  sich  jedoch  nach  Fabricius 
Beschreibung  nicht  herausfinden  oder  auch  nur  mit  Wahrscheinlich- 
keit vermulhen  läfst.  Endlich  führt  Fabricius  zwei,  zur  Zeit  un- 
bestimmbare, Ilalllcae  (Fn.  gioenl.  134  und  135.)  auf,  von  denen 
die  eine  angeblich  an  den  Wänden  einer  grönländischen  Hütte,  die 
andere  auf  Kohl  in  seinem  Garten  bei  Fredcriksliaal  gefunden  sein 
soll;  beide  dürften  leicht  von  Dänemark  eingeführt  sein,  mindestens 
die  letzte.  Endlich  wurden  einige  Arten  nach  Dänemaik  eingesen- 
det, die  theils  mit  Wahrscheinlichkeit,  Iheils  mit  Sicherheit  als  ein- 
geführt angesehen  werden  können,  nämlich  Lathridius  m'muliis  L., 
die  leicht  von  Dänemark  hinaufgebracht  sein  kann ,  und  Tomicus 
chalcographus  L.,  die,  wie  auch  Callidlum  fuscum  F.  jedenfalls  mit 
angelriebenem  Nadelholz,  wenn  auch  kaum  von  Dänemark  einge- 
führt sein  mijssen. 

Ulonata. 

Aus  der  Ordnung  der  IJlonatcn  führt  Fabricius  zwei  Arten  auf, 
von  denen  die  eine,  sein  Termes  divhiatorium  (Fn.  groenl.  181.), 
wie  er  auch  vermuthet,  ohne  Zweifel  von  Dänemark  eingebracht 
isl.  Bei  der  andern,  Lihellula  virgo  (I.  c.  152.),  von  der  er  an- 
giebf,  dafs  er  sie  ein  einziges  Mal  gesehen  habe,  also,  da  er  nicht 
erwähnt  sie  gefangen  zu  haben,  wohl  nur  fliegend  und  in  einiger 
Entfernung,  ist  alle  Wahrscheinlichkeit  vorhanden,  dafs  er  sich  auf 
eine  oder  die  andere  Weise  getäuscht  habe.  Dafs  er  einen  beson- 
dern grönländischen  Namen  für  dieselbe  anführt,  könnte  auf  den 
ersten  Augenblick  für  seine  Angabe  zu  sprechen  scheinen,  verliert 
aber  jede  Bedeutung,  wenn  man  bemerkt,  dafs  dasselbe  grönländi- 
sche Woit  (Tuktursak)  später  (p.  200.)  als  der  Name  einer  Tipula 
mitgetheilt  wird,  Es  ist,  von  andern  Gründen  gegen  das  Vorkom- 
men eines  Odonals,  wenn  auch  nur  eines  Agrions,  in  Grönland  nicht 
zu  reden,  nur  geringe  Wahrscheinlichkeit  vorhanden,  dafs  ein  so  in 
die  Augen  fallendes  Insekt  später  beständig  übersehen  sein  sollte, 
und  mclircre  Sanmiler,  namentlich  Vahl  und  Holböll,  die  beide  die 
hervorragenderen  grönländischen  Insekten  von  Ansehen  kannten,  ha- 
ben versichert,  dafs  sie  nie  irgend  eine  Libelle  in  Grönland  gesehen 
haben.     Die  einzige  sichere  grönläudische  Ulonaten-Art  bleibt  also: 


Grönlands.  143 

Ephemera  culic[formis  Lina.  (Fn.  Sv.  1475.),  rlie  verbreitet 
genug  zu  sein  scheint,  wenn  sie  auch  nicht  von  O.  Fabricius  auf- 
geführt wird. 

Synistata. 

Eine  kleine  Hemerobius- Art,  nämlich  //.  obscurus  Zett.  (Ins. 
Läpp.  1049.  7.),  scheint  nicht  selten  zu  sein;  dasselbe  gilt  von  zwei 
Phryganeen,  nämlich: 

Phryganea  grisea  Linn.  (Fn.  Sv.  1484.),  die  auch  in  Lappland 
und  aufserdem  über  einen  grofsen  Theil  Europas  verbreitet  ist,  vvo- 
hingegegen  die  andere  Art 

Phryganea  inierrogationis  Zett.  (Ins.  Läpp.  1063.  12.)  wie  der 
oben  erwähnte  Hemerobms  nur  von  Grönland  aus  bekannt  ist. 

Ob  die  von  Fabricius  angeführte  Phryganea  rhombica  (153.)  mit 
einer  dieser  Arten  zusammenfällt,  oder  ob  sie  wirklich  die  ächte 
Linne'sche  Art  verbirgt,  die  unter  Anderm  auch  in  Lappland  sehr 
gemein  ist,  läfst  sich  aus  seinen  Angaben  kaum  bestimmen. 

Er  erwähnt  ebenfalls  einer  Pbryganeen-Larve,  die  er  unter  dem 
Eise  überwintert  fand,  und  über  deren  Enlwickelung  er  einige  Ver- 
muthungen  aufstellt.  Nachdem  er  angegeben  hat,  dafs  die  Phry- 
ganeen-Larve  im  Sommer  ihre  Röhre  verläfst  und  sich  in  einer  ganz 
neuen  Gestalt  entwickelt,  unter  welcher  sie  ein  lebhaftes,  böses  und 
schnell  schwimmendes  Tbier  wird,  kommt  er  in  seinem  kurz  nach- 
her (S.  197.)  geäufserten  Zweifel  auf  die  richtige  Spur,  ob  das  Ge- 
schöpf, Pamiortok  der  Grönländer,  das  er  vor  Augen  hat,  nicht  eher 
eine  Art  „pupa  semicompleta"  als  ein  ganz  anderes  Thicr,  wobei 
er  zunächst  an  eine  Ephemera  denkt,  sein  könne;  es  ist  nämlich, 
wie  das  aus  seiner  vorhergehenden  sehr  guten  Beschreibung  hervor- 
geht, nichts  Anderes,  als  die  Larve  zu  seinem  3Iinguk  oder  Colym- 
belcs  dolobrahis.  Bei  dieser  Gelegenheit  erhält  man  übrigens  noch 
die  Aufklärung,  dafs  Phryganea-  und  Colymbeles-harven  die  Haupt- 
nahrung der  Bachforelle  {hSalmo  rivalls  Fn.  groenl.  127.)  ausma- 
chen; p.  177.  wird  auch  gesagt,  dafs  er  in  dem  Magen  dieses  Fisches 
nie  eine  andere  Nahrung,  als  Insekten  gefunden  habe,  ein  Umstand, 
der  unzweifelhaft  mit  dem,  was  er  sonst  als  Eigenthümlichkeit  über 
die  Lebensweise  desselben  anführt,  bei  der  Bestimmung  dieser  Lachs- 
arl  helfen  können  mufs. 

Piezata. 

Mit  Ausnahme  einer  kleinen ,  auch  nordeuropäischen  Art  aus 
der  Familie  der  Tenthreder 


144  Schlödle:  Arlhropoden 

Nemaius  ventralis  Dali  Ib.  (Consp.  Tenllir.  9.  91.)  und  zweier 
ansehnlichen,  weit  vcrbreitelcn  arktischen  Hummeln 

Bombus  hyperboreus  Schönh.  (Vetensk.  Akad.  Ilandl.  1809.  I. 
57.  Tab.  3.  Fig.  2.  (Fem.);  Apis  alpina  Fabr.  Fn.  groenl.  155.; 
Bomb,  arcticiis  Kirby  Suppl.  to  the  App.  of  Capt.  Parry's  Voy. 
CCXVI.  (Fem.))  und  Bombus  batteahis  Dahlb.  {Bombt  Scand.^G. 
8.  (Fem.);  Bomb.  Kirbiellus  Curt.  App.  to  the  Narr,  of  a  sec.  Voy. 
cfc.  by  Sir  John  Ross  LXII.  (Mas;  an  etiaui  Fem.?);  Bomb,  urcti- 
cits  Kirby  1.  c.  (Mas)  bestellen  die  grönländischen  Piezaten,  die 
mir  vor  Augen  gekommen  sind,  nur  aus  Parasiten,  in  Bezug  aufwei- 
che es,  in  Betracht  des  untergeordneten  kritischen  Standpunktes,  den 
die  Bearbeitung  der  zahllosen  parasitischen  Piezaten  im  Ganzen  ge- 
nommen noch  in  der  Wissenschaft  einnimmt,  eine  sehr  schwierige 
Aufgabe  sein  wird  zu  bestimmen,  wie  weit  sie  mit  europäischen 
Arten  zusammenfallen  oder  nicht.  Auf  Grund  der  äufserst  knappen 
Zeit,  die  mir  für  diesen  Artikel  eingeräumt  ist,  mufs  ich  mich  be- 
schränken diese  Thiere  summarisch  aufzuzählen,  doch  mit  genauer 
Angabe  der  Geschlechter. 

Die  Sendungen,  die  ich  sah,  enthielten  von  der  Familie  ChaU 
cidier  einen  Pleromahis;  von  Brakonen  einen  Aphidius,  einen  Bo- 
gas,  eine  Alysla,  einen  Perililus  und  zwei  ßlicrogasl er  -  Arten; 
von  Ichneumonen  einen  Bassits,  eine  Pimpla  (die  in  hohem  Grade 
P.  exammntor  Gav.  gleicht,  doch  von  ihr  verschieden  ist),  einen 
Bmichus,  einen  Stilpmis.  einen  Uemileles,  zwei  Phygadeuon-Arlen, 
zwei  Ichneumon  -  Arten,  die  eine  /.  Lariae  Curtis  (App.  to  the 
sec.  Voy.  elc.  by  John  Ross  p.  LXI.  2  PI.  A.  Fig.  I.),  die  von  der 
rothen  Farbe,  in  der  sie  dargestellt  ist,  bis  zu  beinahe  ganz  schwarz 
variirt,  und  zwei  ansehnliche  Crypltis-Aricn,  die  sich  dadurch  aus- 
zeichnen, dafs  sie  ähnlichen  europäischen  Arten  im  weiblichen  Ge- 
schlecht sehr  nahe  sieben,  wogegen  ihre  Männchen  sich  in  wesent- 
licher Hinsicht  von  den  Männchen  der  entsprechenden  europäischen 
Arten  entfernen.  Ich  theile  hier  die  Beschreibung  dieser  beiden 
Crypten  mit,  die  ich  viele  Jahre  unter  andern  Aufzeichnungen  zu 
der  grönländischen  Fauna  liegen  hatte. 

Cryptus  ar oticus:  Niger.,  femoribus.,  tibiis  iarsisque  rii^s, 
alis  nigricanlibus,  abdomine  rtifo,  petiolo  nigro,  ubdomine  maris  li' 
neari  coiive.ro. 

Das  Weibehen  gleicht  sowohl  in  Gröfse,  Form  als  Zeichnung 
dem  des  Cryplus  obscurus  Grav.  (lehn.  II.  548.  91.),  wogegen  sich 
das  Männchen  sehr  von  dem  Männchen  der  erwähnten  Art  entfernt, 
die  nicht  die  von  Gravenhorst  beschriebene,  sondern  Cryplus  alba- 


Grönlands.  145 

(orius  Vill.  (Grav.  leim.  II.  536.82.)  ist.  Unter  dem  Namen  von 
Cr.  obscnrtis  sind  indessen  bei  Grav.  mehrere  Arten  zusammenge- 
worfen; eine  liat  als  Männchen  Cr,  leucosliclus  Grav.  (lehn.  538.  83.). 

Fem.  Long.  3|  —  6  !in.  Caput  transversum  facie  irlangulari, 
dense  nigro-pubescens,  crcbro  minuteqne  puncfatum.  Verlex  bre- 
vis,  longitudine  plus  diiplo  hüior,  utrinque  acqualiter  valde  decli- 
vis.  Frons  profunde  cxcavata,  striga  media  longitudinali  subtili  im- 
pressa.  Genac  latifudine  oculorum,  verticem  versus  paullo  angustio- 
res,  iransversim  modice  convexae,  postice  parum  convergentes.  Hy- 
postoma  altitudine  fronlis,  subconvexum,  parte  media  ad  longitudi- 
nem  subelevata,  striga  parum  distincta  utrinque  inclusa.  Clypeus 
convexus,  longitudine  duplo  latior,  truncatus:  anguli  subrolundati; 
margo  omnis  depressus,  laevis. 

Antennae  paullo  supra  anguliim  inferiorem  oculorum  insertae, 
thoracem  abdomenque  longitudine  aequantes,  setaceae,  gracillimae, 
brevissime  pubcscentcs,  40-articulatae.  Scapus  ovatus,  apicem  ver- 
sus sensim  angustior,  oblique  truncatus.  Arliculus  flagclli  basalis 
triplo  longior  scapo  eoque  triplo  gracilior,  cylindricus;  reliqui  arli- 
culi  longitudine  sensim  descrescunt. 

Thorax  capite  mullo  latior,  creberrimc  punctalus,  pube  nigra 
erecta  densa  obsilus.  Scuium  mesothoracis  convexum ,  latitudine 
longius,  dislincte  trilobum;  apex  modice  declivis,  subacute  rotunda- 
tus;  fovea  antcscutellaris  profunda.  Scutellum  trianguläre,  eleva- 
tum, apice  rotundalum.  Epimera  metathoracica  a  segmento  mediali 
distincta. 

Segmentum  mediale  alarum  anticarum  insertioni  nonnihil  humi- 
lius,  quadralum,  posterius  paullo  angustius,  quadripartitum.  Pars 
anlica  superior,  horizontalis,  transversim  convexa,  clathrosa,  areis 
sex:  area  prima  anterior,  transverso-linearis,  secunda  posterior,  me- 
dia, longitudine  triplo  latior,  subarcuata,  ceterae  quatuor  minores, 
trapezoideae,  ad  latera  areac  secundae  utrinque  sitae.  Partes  late- 
rales perpendiculares,  inter  partem  et  epimera  sitae,  liis  dimidio  an- 
gustiores,  biareolatae:  area  anterior  minor,  subquadrata,  area  poste- 
rior major,  rectangula.  Pars  posterior  maxima,  subconcava ,  valdc 
declivis,  quinque- angularis,  arcis  nuUis:  margo  ejus  anterior  supe- 
rior  rcctus;  margines  laterales  anteriores  paullo  introrsum  arcuati, 
marginem  anteriorem  longitudine  aequantes;  margines  laterales  po- 
steriores recti,  margine  anteriori  dimidio  longiorcs,  insertionem  ab- 
dominis  versus  paullo  convergentes,  angulum  acutum,  tuberculi-for- 
mem  cum  raarginibus  lateralibus  anterioribus  ellormanles. 


146  Schiödle:  Arthropoden 

Spiracula  gastro-thoracica  sat  magna,  ovalia,  subperpendicula- 
ria,  apice  itiferiori  posterius  pauUo  vergcntia;  in  area  antica  partis 
lateralis  segmenti  niedialis  sita;  peritrema  angustum,  laeve. 

Alae  sat  amplae,  nigricanti-fuscescentes,  squamulis  nigris,  slig- 
mate  venisque  omnibus  fusconigris;  areola  cubifalis  intermedia  quin- 
qiie-angularis,  salis  parva,  vena  auterioii  brevissima.  Vena  infero- 
exterior  areolae  cubitalis  interioris  subangulata,  rami  dividcntis  ve- 
stigio. 

Pedes  elongati,  graciles,  rufo-fulvi,  coxis,  trochanteribus  condy- 
lisque  nigris,  bis  apice  badiis.  Condyll  breves,  annuliformes,  sutura 
recla,  transversa,  a  trochanteribus  separati.  Femora  poslica  inter- 
mediis  terlia  parte  longiora,  cylindrica.  Tibiae  parce  subtiliter  spi- 
iiulosae. 

Abdomen  petiolo  band  computato,  capitis  tlioracisque  longitu- 
dine,  scutum  mesotbaricum  aequans  lalitudiue,  ellipticum,  dorso 
valde  convexum,  subiilissime  reliculosum,  totum  saturate  fulvum- 
rufum,  rarius  subcasfaneum,  petiolo  tautum  nigro.  Segraentura  pri- 
mum  longiludine  segmenti  medialis;  peliolus  femoribus  posticis  non- 
nibil  latior,  planus,  apicem  versus  dilatalus,  subrecle  adscendens;  pars 
antica  (Grav.)  triangularis  aut  subquadrata,  latitudine  segmenti  me- 
dialis, petiolo  duplo  latior,  carinis  duabus  dorsalibus  obsoletis:  tu- 
bercula  lateralia  spiraculifera,  angulum  anticum  partis  anticae  elTor- 
mautia,  anguliformia  aut  obsoleta,  spiraculo  parvo,  rotundato.  Scg- 
mentum  sccundum  oninium  maximum,  scgmento  (erlio  quartam  par- 
tem  longius;  segmenta  sequentia  scusim  magnitudine  descresceiitia, 
sexium,  scptimum  et  octavum  in  ventrem  connivenlia.  Veuler  ab- 
dominis  concavus,  segmentis  1 — 6  medio  carinalis. 

Terebra  tborace  paullo  longior,  compressa,  rufa;  apex  a  latcre 
visus  lanceolatus;  vaginae  angustae,  nigrae. 

Mas.  Long.  3^- — 5{  Hn.  Antennae  capitis  ihoracisque  longi- 
tudine,  crassae,  setaceae,  rcclae,  scapo  breviore  et  multo  crassiore 
quam  in  fcmina;  articulus  primus  flagelli  vix  dimidio  longior  scapo; 
articuli  tres  sequentes  inier  sc  aequales,  ceteri  sensim  magnitudine 
decrescentes. 

Abdomen  petiolo  band  computato,  capite  thoraceque  paullo 
longius,  lineare,  convcxum,  segmento  mediali  nounibil  angustius. 
Pctiolus  linearis,  posterius  vix  dilatatus;  pars  antica  petiolo  vix  di- 
midio lator,  oblongo-quadrata,  tuberculis  lateralibus  acute  promi- 
uentibus.  Scgmenlum  secundum  longitudine  segmenti  prinii  ejusque 
parte  antica  fere  dimidio  latius,  oblougo-quadralum,  lateribus  obso- 


GrÖJilands.  147 

lete  rotundatum,  apicem  versus  sensini  paiillo  latius;  segmentum 
iertinm  quartumquc  aquilata,  nonnihll  angusiiora  scgmento  secundo, 
oblongo-quadrala,  lafcribus  rectis;  seginenta  reliqiia  magnitudine  sen- 
sim  decrescentia  Venter  conravus,  segmenlis  1  —  6  inedio  carina- 
tis.  —  Color  pediim  cf  abdominis  diluHor  magisqrie  fulvescens. 

Cryptus  Fabricii:   ]\igcr  abdomlne  coeriilco,  femoribus,  ti- 
lils  larsisque  rti/is,  alis  fumalo-hyal'inis ^  tnas  inaiuUbularum  macuta 
orbitisque  oculorum  facialibus  Jlavis,  abdomine  linearis  co7ivexo. 
Ichneumon  moderator  Fabr.  Fn.  groen.  198.   154. 

Das  Weibchen  gleicht  iäuscheud  Cr.  iursoleucus  Gray.  (lehn. 
II.  447.  19.),  wogegen  sich  das  Männchen  durch  seine  dickeren  und 
kürzeren  Antennen,  seineu  dicken  Thorax  und  seinen  langen,  kür- 
zeren und  breiteren,  nach  vorn  nicht  schmaler  werdenden  Hinter- 
körper vom  Männchen  desselben  entfernt. 

Structura  parlium  speciei  antecedenti  affinis,  sed  abdomen  in 
utroque  sesu  longius. 

Fem.  Long.  6  —  7  lin.  Caput  et  autennae  ut  in  Cr.  arclico 
conformata,  pubcscentia  tarnen  brevior,  grisescens,  hyposfoma  ma- 
gis  elevatum,  itifia  antcnnas  subtuberculatum,  et  anguli  clypei  recti. 

Thorax  capite  parum  latior,  crebro  punclatus;  pubescentia  parca, 
grisescens.  Scatum  mesolhoracicum  modice  convexum,  latitudine 
parum  longius,  distincte  trilobum,  anterius  valde  declive:  apex  fere 
perpendicuiaris,  acute  rotundatus,  transversim  obsolete  impressus; 
fovca  anlescufcUari  minus  profunda  quam  in  Cr.  arclico.  Epimera 
melathoracica   distincla. 

Segmentum  mcdiarum  alariim  anticarum  inserlioni  minime  hu- 
milius,  quadratum,  lateribus  posterius  nonnihil  convergenlibus,  qua- 
dripartitum.  Pars  autica  superior,  subhorizontalis  postice  nonnihil 
declivis,  transversim  parum  convexa,  clalhrosa,  areis  quatuor:  prima 
anterior,  media,  transverso-linearis,  latitudine  triplo  brevior;  secunda 
media,  posterior,  sexangularis,  transversa,  longitudine  duplo  latior; 
tertia  quarlaque  maximae,  trapczoideae,  latcra  arearnm  duarum  mc- 
diarum occupanlcs,  posterius  acuminatae,  spina  acuta  trigona  termi- 
natae.  Partes  laterales  ut  in  Cr.  arctico  conformatae,  area  anterior 
tarnen  major  magisquc  quadrata.  Pars  posterior  masima,  subcon- 
cava.  valde  declivis,  quinqueangularis,  areis  nullis:  margo  anterior 
rectus  aut  arcuatus;  margines  lateiales  antcrioies  introrsum  subar- 
cuati,  posteriores  ejusdem  longiludinis,  inserlionem  abdominis  ver- 
sus  valde   convergenles,   tubcrculum  acutum,  spiniforme,    trigonum 

Bell.  Enlom.  Zeitschr.     XII.  l.'J 


148  SchiÖdle:   Arthropoden 

cum  marginibus  lateralibus  anlerioribus  apiceque  areolarum  latera- 
lium  partis  anticae  eirorniantes. 

Spiracula  gasiro  -  thoracica  sat  magna,  oblonge- ovalia,  subper- 
pendicularia,  iu  area  antica  parlls  lateralis  segmenti  medialis  obli- 
que sita;  peritrenia  lalum,  planiusculum,  laeve. 

Alac  sat  amplae  lusco-hyalinae,  irideae,  squamulis  nigris,  stig- 
mate  venisquc  omnibus  fusco-nigris;  areola  cubitalis  intermedia  quin- 
queangularis  regularis  magnitudine  media.  Vena  infero  -  exlerior 
arcolae  cubitalis  interioris  arcuata,  vestigio  rami  dividentis. 

Pedes  qiioad  structuram  omuino  ut  in  Cr.  arctico  descripti,  sa- 
turate  rufi,  coxis  et  trochanteribus  nigris,  condylis  caslaneis. 

Abdomen  thorace  fere  duplo  longius,  elongato-ellipsoideum,  la- 
tiludinc  mesothoracis,  dorso  valde  convexum,  subliliter  reticulosum, 
glaberrimum,  totuni  obscure  cyaueum,  nitidum.  Segmentum  primum 
nonnihil  longius  segmcnto  mediali;  peliolus  linearis,  femoribus  po- 
slicis  angustior,  a  latere  visus  parum  arcuatus;  pars  antica  triangu- 
laris,  segmcnto  mediali  terlia  parle  angustior,  longitudine  pctioli  sed 
triplo  latior  illo,  carinis  duabus  dorsalibus  obsoletis:  tubercula  late- 
ralia  spiraculifera,  angulos  anteriores  partis  anticae  efformantia,  au- 
guliformia,  obtusa,  spiraculo  minuto,  rotundato,  peritrcmate  angusto, 
elevalo.  Segmentum  secundum  tertiumque  acquilata,  sextum,  sep- 
timum  et  oclavum  ventre  conniventia.  Vcntcr  concavus,  segmentis 
1 — 5  medio  cariuatis. 

Terebra  segmenta  abdominis  2  —  8  longitudine  aequans,  com- 
pressa,  rufa;  apex  a  latere  visus  lanceolatus,  margine  inferior!  sub- 
tiliter  scrrato;  vaginae  latiusculae,  nigrae. 

Mas.  Long.  6  —  7  lin.  Caput  raacula  media  mandibularum,  or- 
bitis  facialibus  totis  et  punctis  duobus  ad  marginem  oculorum  inte- 
riorem  flavis.  Antennae  ut  in  marc  speciei  autecedentis  confor- 
matae. 

Areae  lateralis  partis  anticae  segmenti  medialis  linea  transversa 
elevata  divisae;  tubercula  breviora. 

Pedes  femoribus,  tibiis  tarsisque  rufo-fulvis. 

Abdomen  lineare,  convexum  segmento  mediali  tertiam  partera 
angustius.  Pars  antica  segmenti  primi,  segmcnto  mediali  triplo  an- 
gustior petiolo  pauUo  brevior  et  vix  dimidio  angustior.  Segmentum 
secundum  tertium  quartumquc  ejusdem  latitudinis  secundum  quarta 
parte  longius  primo. 


Grönlands.  1 49 


Glossat  a. 

Von  den  zahlreichen  hochnordischen  Sommervögehi  hesitzt 
Grönland  nicht  wenige,  und  darunter  mehrere,  die  noch  nicht  wei- 
ter nach  Westen  beobachtet  sind.  Die  grönländischen  Arten  sind 
theils  von  Otto  Fabriciiis  in  der  Fauna  groenlandica ,  theils  vom 
Prof.  Zetlerstedt  in  seinen  Insecta  lapponica,  theils  von  Lefcbre  in 
einer  Abhandlung  in  den  Aunal.  de  la  Soc.  Entomol.  de  France 
(Tome  V.  1836  p.  389:  Descriplion  de  quelques  Lepidopteres  noc- 
turncs  hyperboreens),  theils  von  Curlis  in  der  Beilage  zu  Rost's 
zweiter  Reise  beschrieben;  einige  der  unten  aufgeführten  Arien  sind 
von  Dr.  Slaudinger,  einem  kennlnifsrcichen  deutschen  Lepidopteri- 
sten,  der  eine  Excnrsiou  nach  Island  machte,  und  dem  es  auf  sei- 
nen Wunsch  übertragen  wurde,  die  in  der  Kopenhagener  Samm- 
lung enthaltenen  neuen  grönländischen  Arten  zu  beschreiben,  behufs 
einer  Arbeit,  die  er  über  die  hochnordischeu  Glossaten  herauszuge- 
ben beabsichtigt,  benannt  worden. 

Aus  der  Familie  der  P apilionen  vier  Arten,  nämlich: 

Argijnnis  Chariclea  Herbst  (Pap.  10.  125.  47.  Taf.  272.  Fig. 
5.6.;  Fapilio  TulUa  Fabr.  Faun,  groenl.  143.;  Arg.  arclicaZQM. 
Ins.  Läpp.  S99.  18.).  Nach  Fabricius  selten;  im  Hintergrunde  der 
Fjordstliäler  am  Rande  von  Bächen.     In  Lappland  sehr  selten. 

Chionohas  Buhler  Boisd.  ( Icon.  Lep.  19.  189.4.  Tab  39.  Fig. 
2,3.); 

CInnobas  Bore  Hübn.  (Pap.  Tab.  29.  Fig.  134  — 136.);  beide 
durcli  Sibirien  nach  Lappland  und  dem  Nordkap  verbreitet,  und 
nach  Boisduval's  Angabe  die  erstcre  auch  bis  Island. 

CoUas  Booihii  Curtis  (App.  p.  LXV.  10.  PI.  A.  Fig.  3,  4,  5. 
und  deren  Varietät  LXVI.  II  PI.  A.  Fig.  6.  wie  C.  Chione,  C.  Ihchi 
Lefeb.  Ann.  Soc.  Ent.  Fr.  V.  -384.  pl.  IX.  Fig.  3,  4.,  wo  sie  un- 
richtig als  von  Island  herstammend  angegeben  wird.  Nach  James 
C  Ross  besonders  auf  Bhimen  von  Oxytropis  campestris  und  O. 
arctica  gefunden.  Obsclion  sie  in  Grönland,  nach  den  vielen  ein- 
gesendeten Exemplaren  nicht  selten  sein  kann  und  durch  ihre  Gröfse 
und  schöne  schwefelgelbe  Farbe  eine  der  am  meisten  in  die  Augen 
springenden  Sciiöpfungen  der  grönländiscbon  Insektenwelt  sein  mufs, 
ist  sie  doch  niclit  von  Fabricius  aufgefülirl. 

Die  P'amilie  der  No einen  ist  reichlich  repräsentirt ,  theils  in 
recht  ansebnlichen  Arten.  Wie  weit  die  Larve,  von  der  Fabricius 
p.   1.').3  erzählt,  und  die  im  .lahre  1770  alles  Gras  bei  Angmaksivik 

13* 


150  Schiödte:  Arthropoden 

verzehrte,  wie  er  xermiühei  Charaeos  graminis  hin.  angehört,  oder 
einer  der  unlcn  angeführten  Arten,  läfst  sich  wohl  aufscr  in  Grön- 
land, niclil  leicht  entscheiden. 

Agroils  quadrangula  Zett.  (Ins.  läpp.  935.  4.);  A.  rara  H. - 
Schaff.,  Staudinger;  A.  islandica  Staudinger  und  A.  Drew- 
senü  Staudinger. 

Nociua    Westermnnnl  Stdgr. 

Iludena  exulis  Lefeh.  (1.  c.  392.  PI.  XI.  Fig.  2.,  Labrador  und 
dessen  Weibchen:  //.  gelata  Lcf.  I.  c.  393.  Fig.  3.;  //.  marmorata 
Zett.  Ins.  Läpp.  937.  2.  Lappl.);  //.  Sommerl  Lef.  (1.  c.  391.  Fig.  1.); 
//.  groenlandica  Zett.  (Ins.  Läpp.  939.  9.)  und  //.  piclicollls  Zett. 
(1.  c.  93.9.  8.). 

Aplecta  ocnlla  Rossi  Var.  impUcata  {Iladena)  Lefeh.  (1.  c. 
394.  PI.  X.  Fig.  5.). 

Plusia  gamma  L.  (Fn.  Sv.  1171.);  PI.  inlerrogationis  L.  (Fn. 
Sv.  1172.);  PI.  pariUs  lliibn.  (Noct.  Tab.  90.  Fig.  422.)  und  PI. 
diasema  Dalm.  (Boisd.  Ind.  93.;  Zett.  1.  c.  948.  6.);  die  beiden 
ersten  Arten  sehr  gewöhnlich,  die  beiden  letzten  sehr  selten. 

Anarta  algida  Lef.  (1.  c.  395.  Fig.  5.),  wahrscheinlich  Fabri- 
cius  Phalacna  Myrlilli  (Fn.  grocnl.  147.)  und  eine  der  in  gröfster 
Menge  vorkommenden  Arten;  A.  amissa  Lef.  (1.  c.  397.  Fig.  6. 
und  7.)  ebenfalls  sehr  allgemein;  A.  /f »«roriyoZ«  S t d g r.  und  Aridua 
Hübn.  der  lapponica  Thunb.  (Diss.  Ins.  Sv.  2.  42.). 

Aus  der  Familie  der  Phcdaenen: 

Phaes>jle  polaria  Boisd.  Duponch.  Var.  Brullei  Lef.  (1.  c. 
399.  Fig.  8);  Cidaria  hrumala  Linn.  (Fn.  Sv.   1298.). 

An  Pyralideii'. 

Boüs  hißrhlalis  Hübn.  (Pyral.  Tab.  17-  Fig.  114.  Zett.  1.  c. 
971.  2.). 

Von   Torlrtces:   Teras  indecoruna  Zett.  (1.  c.  989.  3.). 

Von  Tineernes:  Jindorea  ceniurielta  Schifferm.  Syst.  Verz. 
{E.  lorealis  Lcf.  1.  c.  400.  Fig.  9.). 

Pempelia  carbonariella  Fischer  v.  Röslerst.  (Abb.  30.)  und 
PhUella  scnUella  Zett.  (1.  c.    1001.  2). 

Ob  einige  der  in  der  Fauna  groenl.  unter  No.  145 — 151.  auf- 
geführten und  wahrscheinlichcrweisc  sänmillich  unrichtig  bestimm- 
ten Phalaenen  mit  Hülfe  der  Angaben  Fabricii  mit  einiger  Sicher- 
heit auf  eine  der  oben  erwähnten  Arien  hinzuführen  sein  würde, 
scheint  mir  sehr  zweifelbaft,  nur  von  seiner  Ph.  mxjriilli  nehme  ich 
es  für  sehr  wahrscheinlich  an ,  dafs  meine  Deutung  derselben  als 
Anaria  algida  Lefeb.  festzuhalten  sein  möchte. 


Grönlands.  151 


Antliata. 


Die  in  Grönland  gefundenen  Änlliaten  sind  wie  die  Insekten 
der  meisten  anderen  Ordnungen  ihrer  Zeit  dem  Prof.  Zetterstedt 
mitgelheilt  und  in  den  Ins.  Läpp,  aufgenommen.  Ein  noch  vollständi- 
geres und  hinsichtlich  der  Behandlung  noch  gründlicheres  Verzeich- 
nifs  ist  vom  Elatsrath  Sliigcr  in  der  2ten  Folge  der  naturhistori- 
schen Zeitschrift  Bd.  I.  S.  34G— 69.  mitgetheilt.  Keiner  dieser  Ver- 
fasser hat  Bexug  auf  die  Fauna  grocul.  genommen,  in  der  19  Ant- 
liateii  aufgeführt  und  mehrere  neue  Arten  aufgestellt  sind,  noch  auf 
Curlis  Beschreibungen  und  vortrefTlIche  Abbildungen  in  Ross'  zwei- 
ter Reise;  das  unten  mitgethcilte  Vcrzcichnifs  ist  nach  Stäger's  Ab- 
handlung entworfen  nur  mit  ein  Paar  Acnderungcn  in  der  Nomen- 
klatur; durch  eine  eingehendere  Untersuchung  würden  gewifs  noch 
einige  andere  von  Fabricius'  Benennungen  geltend  gemacht  werden 
können. 

Die  grönländische  Mücke,  Fabricii  Culex  pipiens  (171),  wird, 
vielleicht  zunächst  auf  Grund  der  Bemerkung  Fabricii  p.  210,  von 
Curlis  (App.  etc.  to  ihe  sec.  V.  etc.  LXXVI.  26.)  auf  Culex  cas- 
pius  Pallas  (Reise  durch  verschiedene  Provinzen  des  russischen 
Reiches  I.  475.  78.  d,  wo  sie  zur  Vornahme  eines  Vergleiches  zu 
unvollständig  dargestellt  wird),  hingeführt,  und  von  Zetterstedt  (Ins. 
La[)p.  807.  6.)  auf  C.  nigripes.  Was  Fabricius  von  ihrem  massen- 
haften Vorkommen  und  schmerzvollen  Stichen  erzählt,  stimmt  über- 
ein mit  dem,  was  in  so  mannichfachen  Reiseberichten  von  der  den 
hochnordischen  Gegenden  eigenthümlichcn  Mückenplage  erzählt  wird. 
Mein  verstorbener  Kollege,  Dr.  Pingel,  hat  mir  erzählt,  dafs  er  auf 
seinen  Touren  in  Grönland  die  Ruderinnen  seines  Boots  oft  wäh- 
rend des  Rudcrns  so  zugerichtet  sah,  dafs  ihre  Gesichter  überall 
mit  Blutstreifen  bedeckt  waren.  In  den  Beilagen  zu  Ross  zweiler 
Reise  Iheilt  James  C.  Ross  mit,  dafs  am  22.  Juli  in  dem  warmen 
Sonmier  die  Mücken  am  Bord  seines  Schiffes  so  beschwerlich  wur- 
den, dafs  sie  die  Leute  bei  der  Arbeit  hinderten  (ro  exfreniely  trou- 
blesome,  as  to  prevent  tlie  necessary  dufies  of  Ihe  ship).  Er  fügt 
hinzu,  dafs  sie  sich  in  förmlichen  Wolken  zeigten  (in  perfect  clouds 
over  the  marshes),  und  dafs  ihre  Larven,  was  auch  Fabricius  frü- 
lier  angeführt  hat,  die  Hauptnahrung  für  die  Forelle  bilden  (?  the 
trout  ihat  inhabit  the  lakes). 

Chironomus  polaris  Kirby  (Suppl.  lo  Ihe  App.  of  Capt.  Parry's 
Voy.  CCXVIIL;  Curtis  App.  etc.  LXXVIL  27.  PI.  A.  Fig.  14.  und 


152  Schiödle:  Arthropoden 

wohl  auch  CVi.  borealis  1.  c.  28.;  Ch.  hyperboreus  Stäg.  I.  c.  349.  2.); 
CA.  iurpis  Zctt.  (1.  c.  811.  8.?;  Stäg.  1.  c.  350.  3.);  Ch.  frigidus 
Zett.  (812.  14.;  Stäg.  341.  4.);  Ch.  variabiUs  Stäg.  (1.  c.  II.  571. 
44.  und  1.  c.  351.  5.);  Ch.  basalis  Stäg.  (351.  6.);  Ch.  byssinus 
Meig.  (1.  c.  46.  56.;  Stäg.  .352.  7.);  Ch.  alerrimus  Meig.  (I.  47. 
59.;  Stäg.  353.  8.);  Ch.  picipes  Meig.  (I.  52.  74.;  Stäg.  353.9.). 

Diamesa   Walllii  Meig.  (Stäg.  353.  10.). 

Tanypxis  crassinervis  Zett.  (817.  l.;  Stäg.  254.  11.);  T.pic- 
tipennis  Zett.  (818.  5.;  Stäger  354.  12.);  T.  libialis  Släger 
(354.  13.). 

Ceralopogon  sordtdellus  Zett.  (820.  6.;  Stäg.  355,  14.;  Culex 
pulicans  (Druckfehler  slatt  pulicaris)  Fabr.  Fn.  groenl.  211.  173.). 
Nach  Fabricius  Bericht  eheaso  beschwerlich  wie  die  grönländische 
Sinudia. 

Tipula  arcüca  Curtis  (1.  c.  LXXVIII.  29.  PI.  A.  Fig.  15.;  T. 
rivosa  Fabr.  Fn.  groenl.  156.;  T.  nodulicornis  Zett.  1.  c.  841.8.; 
Stäg.  1.  c.  355.  15.). 

Fabricius  sagt,  dafs  sie  im  Sommer  häufig  am  Rande  von  Bu- 
chen ist;  James  C.  Ross  erzählt  dagegen  in  der  Reisebeschreibung 
(1.  c),  dafs  sie  sich  in  eben  so  grofscr  Menge,  als  die  Mücke  zeige, 
und  dafs  ihre  Larve  einen  wesentlichen  Theil  der  Nahrung  verschie- 
dener Vögel  ausmache.  In  seinem  Verzeichnifs  der  auf  der  Reise 
gesammelten  Vögel  werden  (p.  XXS.)  als  solche  angeführt:  Cha- 
radrius  semipalinatus  (hialicida)  und  pluviulis;  auch  eine  Möve 
(Gull.  p.  LXXVlll.),  die  geölfnet  wurde,  nachdem  man  sie  im 
Sumpfe  fressen  sah,  hatte  eine  Menge  Larven  im  Magen. 

Erioptera  fascipennis  Zett.   (831.  9.;  Stäg.  355.    16.). 

Trichocera  inacidipetmis  (Meig.  I.  214.  4.?,  Zett.  853.  4., 
Stäg.  356.   17.;    Tipida  regetalioiiis  Fabr.  Fn.  groenl.  202.   157.) 

Bolelina  groenlandica  Stäg.   (356.   18.) 

Sciara  iridipennis  Zett.  (827.  9.,  Stäg.  357.  19.);  Sc.  ßavi- 
pes  Panz.  (Fn.  Cerm.  CIIL  15.,  Meig.  L  283.  17.,  Stäg.  357.  20.) 

Simulia  viltata  Zett.  (803.  3.,  Stäg.  357.  21.;  Cidex  reptans 
Fabr.  Fn.  groenl.  210.  172.).  Nach  Fabricius  Angabe  zeigt  sie  sich 
im  August  zusammen  mit  dem  grönländischen  Culex,  und  ist  des 
Abends  äufserst  beschwerlich  (maxime  infestans). 

Rhamphomifia  nigriia  Zett.  (Ins.  Läpp.  567.  Obs.  Dipt.  Scand. 
I.  414.  Obs.  I.,  Stäg.  357.  22.;  Einpis  borealis  Fabr.  Fn.  groenl. 
211.  174.). 

Dolichopus  groenlandicus  Zett.  (Dipt.  Scand.  II.  528.,  Stäg. 
358.  23.;  Dolichopus  tibialis  Var.  b.  Zett.  Ins.  Läpp.  711.). 


Grönlands.  153 

Ilelophilus  groenlandicus  Fabr.  {Tahamis  Fn.  groenl.  208.  170., 
HelophÜus  lilineahis  Curt.  1.  c.  LXXVIII.  30.,  Ilelophilus  arclictts 
Zett.  Ins.  Läpp.  295.  2.  Dipt.  Scand.  II.  678.2.,  Stäg.  359.24.); 
//.  borealis  8  tag.  (359.  25.). 

SyrpJnis  (opiarins  Meig.  III.  305.  47.,  Stäg.  360.26.  {Scaeva 
topiaria  Zett.  Ins.  Läpp  599.  4.  Dipt.  Scand.  II.  723.  26.);  S.  iar- 
Salus  Zett.  (Scaeva  hmulafa  Ins.  Läpp.  600.  7.  Obs.,  Scaeva  tar- 
sala  Dipt.  Scand.  IL  730.  33.,  Syrphus  tarsatus  Stäg.  360.  27.); 
S.  Inpponicus  {Scaeva  lapponica  Zett.  Ins.  Läpp.  598.  2.?  Dipt. 
Scand.  IL  701.  3.?,  Syrphus  läpp.  Stäg.  360.  28.);  S.  amhiguus 
(Scaeva  Zett.  Ins.  Läpp.  608.  38  ?,  Dipt.  Scand.  II.  757.  60.?, 
Syrphtis  aiiibiguus  Zett.  var.?  Stäg.  361.  29.);  S.  hyperboreus 
Stäg.  (362.  30). 

Sphaerophoria  slrigata  Stäg.   (362.   31.). 

Sarcophaga  mortuorum  Linn.  (Fn.  Sv.  1830.,  T'olucella  morl. 
Fabr.  Fn.  groenl.  206.  166.,  Stäg.  363.32).  Nach  Fabricius  hau- 
fenweise  gleichzeitig  mit  der  folgenden  Art  auf  dem  von  den  Grön- 
ländern zum  Trocknen  auf  den  Felsen  ausgebreiteten  Seehunds- 
fleisch, und  dadurch  ziemlich  schädlich. 

Musca  erylhrocephala  Meig.  (V.  62.  22.,  Stäg.  363.33.,  Vo- 
lucella  vomiloria  Fabr.  Fn.  groenl.  207.  167.?);  M.  groenlandica 
Zett.  (Ins.  Läpp.  657.  16.,  Stäg.  363.  34.,  Volucella  caesar  Fabr. 
Fn.  groenl.  207.  168.?). 

Anthomxjia  denlipes  F.  (Syst.  Anliat.  303.  95.,  Meig.  V.  144. 
105.,  Stäg.  363.  .35);  A.  irr  Hans  Fall.  (Muse.  62.  58.,  Meig.  V. 
134.  91.,  Stäg.  363.  36.);  A.  front ala  Zett.  (Ins.  Läpp.  669.35, 
Stäg.  .363.  .37.);  A.  Irigonifera  Zett.  (Ins.  Läpp.  6^9.  .35.,  Stäg. 
364.  38.);  A.  arclica  Zett.  (Ins.  Läpp.  669.  34.,  Stäg.  364,  39.); 
A.  triangulifera  Zelt.  (1.  c.  680.  83.,  Stäg.  364.  40.);  A.  scalo- 
phagina  (Zett.  1.  c.  677.  69.'>,  Stäg.  365.  41.);  A.  shiolata  Fall 
(Muse.  71.  77.,  Meig.  V.  173.  156.,  Zelt.  Ins.  Läpp.  684.  10-3., 
Stäg.  365.  42.);  A  rußceps  Meig.  (V.  177.  62.?,  Stäg.  366.  43.); 
A.  ciliala  F.  (Eni.  Syst.  IV.  -333.  87.,  Meig.  V.  159.  134.,  Musca 
spinipes  Fall.  Muse.  61.  55.,  Stäg.  366.  44.). 

Scatophaga  sqnalida  Meig.  (V.  252.  10.,  Stäg.  366.  45.);  S. 
litorea  Fall.  (Scalom  4.  4.,  Meig.  V.  254.  15.,  Stäg.  366.  46.); 
S.fucorum  Fall.  (Scalom  5.5.,  Meig.  V.  253.  14.,  Stäg.  366  47.) 

Wie  sich  die  in  der  Fn.  groenl.  161  — 163  aufgeführten  Arien 
zu  diesen  verhallen,  wird  näher  zu  bestimmen  sein;  sollte  die  als 
neu  beschriebene  Musca  cloacaris  auf  eine  derselben  ziirückgedeu- 
tet  werden  können  (vielleicht  auf  8.  lilorcal).    so  würde  Fabricius 


154  SchiöJle:  Arthropoden 

Benennung  aufzunehmen  sein.     Ferner  würde  A.  apicalis  Curl.  1.  c. 
LXXX.  zu  vergleichen  sein. 

Condxjlura  haemorrhoidalls  Mcig.  (V.  237.  17.;  Zeit.  Ins  Läpp. 
731.  27.,  Släg.  366.  48.). 

IJetomijza  tibialis  Zett.  (Ins.  Läpp.  767.  12.,  Stäg.  366.  49.); 
//.  getiicidula  Zett.  (1.  c.  767.   13.,  Stäg.  366.  50.). 

^Piophila  casei  Liun.  (Fn.  Sv.  1850,  Meig.  V.  395.  1.,  Stäg. 
368.  51.);  P.  pilo.sa  Stäg.  (1.  c.  368.  52.). 

Ep/iydra  slagnalis  Fall.  {Ihjdrowjz.  5.  5.,  Meig.  VL  118.  12., 
Stäg.  369.  53.).' 

Notiphila  villipennis  (Zett.  Ins.  Läpp.  718.  6.1  Stäg.  369.54.)- 

ritytomyza  ohscureUa  Fall.  {Phijlotmjz.  4.  8.,  Meig.  VL  191. 
6.,  Släg.  369.  55.). 

Sn  ctoria. 

Eine  auf  den  grönländischen  Hasen  in  Menge  vorkommende  Art 
führt  Fabricius  in  der  Fauna  groenlandica  als  Pidex  irritans  auf 
(221.  193). 

Rhynchota, 

Vier  Arten  die  alle  Fabricius  entgangen  sind. 

Helerogaster  groenlandicus  Zett.  (Ins.  Läpp.  262.  3.)  etwas 
gröfser  und  stärker  als  unsere  auf  Ilaidcgrund  so  gemeine  Art,  //. 
Thymi    Wolff. 

Eine  kleine  schmutziggelbe  Teltigonie  von  einem  eigenthümli- 
chen  Bau:  Cicada  lividella,  Zelt.   (1.  c.  2.90.  5.), 

Eine  Blattlaus,  Aphis  punclipcjtnis  Zelt.  (1.  c.  311.  7.),  die 
ihre  Heimafh  voruehmüch  auf  der  Birke  zu  haben  scheint  und  bis 
weit  nach  Schweden  hinab  vorkommt;  und 

Dorlhesia  Clülon  Zett.  (1.  c.  314.  1.)  in  Grönland  allgemein 
unter  Moos  und  Steinen;  ich  habe  nur  das  durch  seine  regclmälsige 
Belegung  mit  schneeweifsen  Wachsscheiden  (Voxskjäl)  merkwür- 
dige Weibchen  gesehen,  und  nie  das  Männchen. 

Siphunculata. 
Der  Pedictdus  der  Grönländer  Fn.  groenl.  (215 — 182),  über  den 
Fabricius  einige  Nachrichten   mitthcilt,    gehört   wahrscheinlich    wie 
der  der  Negerragc  einer  selbstständigen  Art  an. 

Mallophaga. 
Li   der   Fauna   groenl.    wird   eine  Art   auf   dem   grönländischen 
Hunde   (P.  canis  215.  183.)   angeführt,   der   zunäcbsl   mit  Tricho- 
decles  canis  De  Geer  Mem.  III.  Tab.  IV.  Fig.  16.  zusammeuzuhal- 


Grönlands.  155 

ieii  sein  wird;  und  von  den  federfressenden  Arten  auf  den  Vögeln  er- 
wälint  sie  die  auf  Corviis  corax,  Anas  Plaiigula,  Uria  grylte,  Pelecanus 
Bassamis^  Larus  glauctis.,  Trhiga  striata,  Charudrius  hiat'icula  und 
Telrao  Lagopns ,  und  mehrere  von  ihnen  sind  als  neu  aufgestellt. 
Was  in  neuerer  Zeit  von  dieser  Ordnung  gesammelt  und  heimge- 
schickt ist,  ist  sehr  wenig;  es  ist  aller  Grund  zur  Annahme  vor- 
handen^  dafs  die  Zahl  der  Arten  in  Grönland  ziemlich  hoch  sein  mufs. 

Th  ysanur  a. 

Ich  hatte  nicht  Gelegenheit  ein  von  dieser  Ordnung  in  Grön- 
land gefundenes  Thicr  zu  sehen,  die  wahrscheinlicherweise  zunächst 
auf  Grund  von  Schwierigkeiten  bei  der  Einsammlung  und  Aufbe- 
wahrung von  den  neueren  Sammlern  ganz  versäumt  zu  sein  scheint; 
die  Zahl  der  Arten  ist  wohl  kaum  so  unbedeutend.  Fabricius  führt 
6  als  Podura-Avten  auf  (Fn.  grocnl.  No.  175 — ISO),  von  denen  die 
beiden  letzten  P.  7naritima  und  besonders  P.  humicolu,  die  er  spä- 
ter in  seiner  Abhandlung  in  der  neuen  Sammlung  der  Kong.  1).  Vi- 
densk  Selsk.  Skr.  II.  p.  297.  Fig.  I.  genauer  dargestellt  hat,  genü- 
gend wiederzuerkennen  sein  würden.  P.  maritima  giebt  er  als  am 
Meere  gewöhnlich  an,  wo  sie  zur  Ebbezeit  auf  den  VVassertümpeln, 
die  in  den  Verliefungen  der  Klippen  zurückgeblieben  sind,  umher- 
springt, bis  sie  das  zurücktretende  Meer  höber  auf  die  Küste  hin- 
auf jagt. 

A  raneae. 

Aufser  der  gewöhnlichen  grönländischen  Lycosa,  von  Fabricius 
unrichtig  als  A.  saccata  bestimmt,  und  die  das  einzige  Thier  dieser 
Ordnung  ist,  sehe  ich  von  Grönland  einen  Attas  und  3  kleine  Arten 
angeführt,  die  schwierig  wiederzuerkennen  sind;  in  Fn.  gr.  204 — 208. 

Opiliones. 

Ein  mir  unbekanntes  Phalangium  (?)  als  Ph.  opilio  in  Fn.  gr. 
225.  203. 

Acari. 

Was  ich  von  dieser  Ordnung  aus  Grönland  sah,  beschränkt  sich 
auf  eine  ansehnliche  ßdella,  die  im  Magazin  des  Königl.  naturhi- 
storischcn  Museum  vorgefunden,  und  vor  langen  Jahren  von  Kielsen 
eingesendet  wurde.  In  Faun,  groenl.  wurden  unler  No.  194 — 202. 
neun  Arten  aufgeführt.  Von  vielem  Interesse  ist  die  p.  221  mitge- 
Iheiltc  Nachricht,  dafs  die  Grönländer  die  Krätzmilben  zu  finden 
und  auszuziehen  verständen. 


156  Schiödle:  Arthropoden 

Pyncnogona. 

Im  Verhältnifs,  was  man  von  dieser  ebenso  vernachlässigten  als 
interessanten  Ordnung  aus  andern  Gegenden  kennt,  mufs  Grönland 
für  reich  angesehen  werden,  da  durch  Kröyer's  wichtige  Abhandlung 
mindestens  acht  sichere  Arten  als  Bewohner  der  grönländischen  Ufer 
bekannt  geworden  sind;  nämlich: 

JVymphon  grossipes  Kr.  (Kröyer  im  Naturh.  Tidskr.  2.  R.  I. 
108.  1.;  Pycnogoniim  grossipes  Fahr.  Fn.  gr.  210);  iV.  longitarse 
Kr.  (1.  c.   112.  4.);  N.  hrevilarse  Kr.  (1.  c.   115.  6.); 

Eurycrjde  Iiispida  Kr.  (Zeles  hispidtis  Kr.  I.  c.  117.  7.);  Pallene 
spinipes  (1.  c.  118.  8.,  Pycnogonum  spinipes  Fabr.  Fn.  groenl.  211.); 

Phoxichilldlum  femorahim  Rathke  (Naturh.  Selsk.  Skr.  VI. 
201.  (Nymphoii)',  Kr.  l.  c.  122.  11.;  Pycnogonum  grossipes  Var. 
Fabr.  Fn.  groeul.  p.  2-31.);  und  vielleicht 

Pycnogomim  lHorcde  Ström.  (Söndm.  Bcskr.  I.  20.9.  Taf.  I.  Fig. 
17.,  Fabr.  Fn.  groenl.  212.,  Kr.  1.  c.  126.  15.),  das  Fabricius  ge- 
sehen zu  haben  meint,  später  aber  in  seinen  Sammlungen  nicht  wie- 
der fand.  Endlich  weist  Kröyer  (1.  c.  p.  91**)  auf  die  von  Sabine 
unter  dem  Namen  Phoxichilus  proboscideus  beschriebene  riesenhafte 
(2i  Zoll  lange)  Art  hin,  die  er  bei  der  Insel  Nord -Georgia  gefun- 
den hat,  in  soweit,  als  Wahrscheinlichkeit  vorhanden  ist,  dafs  sie 
auch  an  der  grönländischen  Küste  vorkommen  wird. 

Is  opoda. 

Oniscus  sp.  (O.  aselhis  Fn.  groenl.  228.)  nach  Fabricius  nur 
einmal  unter  verwittertem  Holze  gefunden,  und  nach  seiner  Beschrei- 
bung verschieden  von  der  Linne'schen  Art. 

Asellus  aqualicus  L.  (Fn.  groenl.  227.,  A.  groenlandicusi  Kr. 
Amphip.  90.  36.)  in  frischem  Wasser. 

Oniscus  mariims  Fabr.  (Fn.  groenl.  229.,  Jaera  nivalis  Kr. 
Amphip.  75.  90.  37.?),  nach  Fabricius  in  zahlloser  Menge  am  Strande 
unter  Tang  und  Steinen  und  die  wichtigste  Nahrung  iärAnasBoschas. 

Amphipoda. 

Der  gewöhnlichste  grönländische  Tangläufer  ist,  wie  auch  auf 
unsern  Küsten,  Gammai'us  locusla  ftlont.  (Onisctis  piäex  Fn.  groenl. 
231.).  Als  eine  Art  die  ebenfalls  zuweilen  in  den  Tang  hinaufsteigt 
und  gleichfalls  aasfressend  ist,  nennt  Fabricius  einen  Oniscus  cicada 
n.  2.33.),  der  von  Kröyer  für  einen  Aiionyx  und  zunächst  für  Ano- 
nyx  gulosus  Kr.  (Naturh.  Tidskr.  N.  H.  I.  611.  gehalten  wird),  weil 
er  sich  beim  Blute  eines  geschlachteten  Seehundes  einfand,  und  von 


Grönlands.  1 57 

seinem  Kriegsverhältnifs  zu  Gammarus  locusla  wird  S,  256  u.  259 
erzählt.  Als  am  Strande  vorkommend  erwähnt  Fabricius  noch  2 
andere,  nicht  näher  bekannte  Amphipoden,  Oniscns  arenarius  n. 
234.  und  O.  Slroemiamis  n.  235. 

Entomostraca. 

Von  Ufer-  und  Süfswasser-Arten  sind  beschrieben : 

Neballa  bipes  Fabr.  (Kröy  er  Amphip.  91.  10.,  Naturh.  Tidskr. 
2.  R.  II.  436.,  Cancer  bipes  Fn,  groenl.  223.),  auf  sandigem  Ufer 
besonders  an  den  Flufsmündungen. 

Branchipus  paludosus  Müll.  (Zool.  Dan.  Tab.  48.,  Kr.  Am- 
phip. 91.  41.,  Cancer  slagnalis  Fabr.  Fn,  groenl.  224.),  auf  den 
Gebirgen  in  stehendem  Wasser. 

Daphnia  reclispina  Kr.  (Amphip.  91.  43.,  Daphne  pidex  Fabr. 
Fn.  groenl.  238.),  in  stehendem  Wasser  sehr  gewöhnlich. 

l.ynceus  lamelluins  (Müll.  Enlomostr.  73.  Tab.  IX.  Fig.  4  —  6.(?), 
Kr.  Amphip.  92.  44.). 

Apns  glacialis  Kr.  (Natuih.  Tidskr.  2.  R.  II.  431.),  auch  auf 
Island  vorkommend. 

Fafst  man  nun  zusammen,  was  in  diesem  Verzeichnifs  von  der 
Klasse  der  Insekten  und  x\rachnidcn  aufgezählt  ist,  wird  sich  die 
Zahl  nicht  auf  voll  80  Arten  belaufen.  Wenn  man  in  Betracht  der 
Unvollsländigkeit,  mit  der  besonders  ein  Theil  der  niedern  Formen 
und  namentlich  der  Mallophai^cn  voraussichtlich  in  der  Liste  reprä- 
senlirt  sein  konnte,  die  Zaiil  abrundet,  indem  man  sie  auf  200 
setzt,  so  bleibt  sie  doch  50mal  kleiner,  als  die  Fauna  Dänemarks, 
wenn  die  Inseln  und  Eiderhalbinsel  zusammengerechnet  werden. 
Als  einer  der  charakterislischsten  Züge  der  grönländischen  Fauna 
mufs  die  überwiegende  Anzahl  und  das  gleichzeitig  massenhafte  Auf- 
treten solcher  lusektenarten,  die  ihr  Larvcnleben  in  Süfswasser  und 
Morästen  zubringen,  und  die  dadurch,  dafs  sie  die  wesentliche  Nah- 
rnng  für  Fische  und  Vögel  bilden,  zu  nicht  geringer  Bedeutung  für 
die  Existenz  des  Menschen  kommen,  hervorgehoben  werden. 


Beitrag  zur  Käferfamia  Griechenlands. 


Sechstes  Stück: 
Malacodermata,  Cleridae,  Pluüdae,  Anobiadae 


von 
//.  V.  Kiesenwell  er. 


Trib.  Drilidae.   ') 

Drihis  flavescens  Fabr.  —  Von  Dr.  Kraatz  wurden  mir 
zwei  von  Dr.  Krüper  in  Griechenland  gesamniclfe  Slücke  dieser 
Art  niitgctIieiU,  die  beide,  unter  sich  vollkommen  übereinstimmend, 
von  der  gewöhidich  vorkommenden  Form  sehr  erheblich  abweichen, 
vielleicht  sogar  eine  besondere  Art  bilden,  für  die  der  Name  //a- 
bellatus  in  Vorschlag  gebracht  wird.  Die  erwähnten  griechischen 
Exemplare  sind  gröfser  und  besonders  breiter  als  die  mir  bisher  zu 
Gesicht  gekommenen  Stücke  des  ßuvcscens.  Die  Fühler  sind  ver- 
hältnifsmäfsig  kürzer,  aber  viel  stärker  gekänmit,  schon  das  drille 
Glied  hat  die  innere  Vorderecke  zahnförmig  ausgezogen,  das  vierte 
einen  die  Länge  des  Gliedes  selbst  bereits  übertrefTeuden  Ast,  die 
Aesle  der  folgenden  Glieder,  besonders  vom  6len  bis  lOten  sind  völ- 
lig doppelt  so  lang  als  die  Glieder  selbst,  während  bei  Dr.  JJave- 
sceiis  die  Fühler  erst  vom  4ten  Gliede  an  gekämmt  sind  und  die 
längsten  Aeste  die  betrelTenden  Glieder  selbst  nur  um  die  Hälfte  an 
Länge  übertreffen.  Das  Ilalsschild  ist  ferner  bei  der  griechischen 
Form  beträchtlich  breiter,  dichter  und  stärker,  namentlich  an  den 
Seiten  sehr  dicht  und  runzlig  punktirt.  So  auffallend  diese  Unter- 
schiede scheinen,  zumal  sie  bei  beiden  mir  vorliegenden  Exempla- 
ren gleichmäfsig  vorhanden  sind,  so  liegt  doch  die  Annahme  nicht 
fern,  dafs  man  es  hier  nur  mit  besonders  kräftig  entwickelten  Stük- 


')  Diese  Tribus,  die  hier  eingeschaltet  werden  mag,  wäre  eigentlich 
vor  den   Melyriden  abzuhandeln  gewesen. 


vt.  Kiesenwetler:  Beitrag  zur  Keiferfauna  Griechenlands.     159 

kcn  zu  thun  haben  möge,  die  auch  bei  andern  Arten  mit  gekämm- 
ten Fühlern  et^vas  längere  Kamnifortsätze  zu  zeigen  pflegen;  auch 
scheinen  die  Drilns  •  Arten  und  besonders  Drilus  flavescens  nach 
Gröfse  und  Breite  überhaupt  sehr  zu  variiren. 

Drilns  fulvicornis:  Ohlnngns,  nigro-piceus,  nitiihilus,  an- 
fennis  crassiusculis,  peclinalis  pedibusque  lueie  flavo-ferrugineis.  — 
Long.  2f  liu. 

Caput  nitidum,  vix  punctalum,  pube  erecta,  aurantiaca  orna- 
tum,  fronte  inter  oculos  late  transversini,  et  utrinque  longitudinali- 
ter  impressa.  Oculi  rotundati,  prominuli.  Antennae  capile  protho- 
raceque  duplo  longiores,  crassiores,  articulis  duobus  primis  parvis, 
tertio  secundo  triplo  fere  longiore,  sequentibus  sensim  paulo  brevio- 
ribus  et  latioiibus,  angulo  interno  in  dentem  anliotsum  spectanteni 
producio,  articulis  a  sexto  vel  scptimo  inde  latitudine  sensim  de- 
crescentibus,  ultimo  oblique  ovato.  Prolhorax  trans%'ersus,  longitu- 
dine  duplo  fere  latior,  lateribus  leviter  rotundatis,  angulis  anticis 
dedexis,  fere  nullis,  posticis  rectis,  depressus,  inaequalis,  lateribus 
ad  basin  et  apiceni  versus  impressus,  undique  parcc  subtilissime 
punctatus.  Scutellum  trianguläre,  impunctalum.  Coleoptera  pro- 
thorace  latiora,  ruguloso-punctafa,  punclis  irregulariler  scrialis,  ob- 
longosubovata.  Corpus  subtus  picenm,  pedibus  laete  ferriigineo- 
testaceis. 

Ein  einzelnes  Stück  dieser  ausgezeichneten  kvi  habe  ich  hei 
Nauplia  gesammelt. 

Drilus  longulus :  Elongulus ,  niger^  griseo  parcius  puhe- 
scens,  pilisque  erectis  hinc  et  inde  hirtus.  prolhorace  transversa,  la- 
teribus ante  medium  ohtuse  angulatis,  bnsin  versus  niars;inatis,  an- 
gulis posticis  rotundatis ,  elijtris  prolhorace  vix  latior ibus  apiceni 
versus  haiid  dilatalis,  untennis  minus  profunde  serratis.  —  Long. 
2  lin. 

Caput  nilidulum,  basi  crebrius  punctulatum ,  inter  oculos  Im- 
pressum. Antennae  articulis  duobus  primis  rufo-piceis,  secundo  mi- 
nuto,  tertio  secundo  triplo  fere  longiore,  veliquis  omnibus  latitudine 
crassioribus,  angulo  interno  modice  serratis,  omnino  non  pectina- 
tis.  Prothorax  nitidulus,  obsolclius  punctatus,  transversus,  paruni 
convexus,  angulis  omnibus  oblusis,  lateribus  a  basi  inde  ultra  me- 
dium crassius  marginatis,  medio  et  lateribus  impressus,  inaequalis, 
griseo -pubescens  pilisque  griseis  parcius  hirtus  Coleoptera  valde 
elongata,    parallcla  prothorace  vix  latiora,    sed  quadruple  et  magis 


160  V.  Kiesenwetler:  Beitrag  ztir 

eliam  longlora,  dense  rugulosa,  parum  nitidula,  griseo  pubescentia. 
Pedes  picei  tarsis  flavescenlibus. 

Ich  habe  ein  einxehies  cT  Slück  dieser  Art  von  Zebe  aus  Crefa 
erhallen.  Das  Weichen  ist  unbekannt.  Dieser  Drilus  unterschei- 
det sich  vom  Dr.  peclhialus  durch  nur  schwach  gesägte  Fühler, 
schlankere  Gestalt  und  im  Vcrhiillnüs  zu  dem  Halsschild  schmälere, 
mehr  gleichbreite,  oder  sogar  nach  der  Spitze  hin  verschmälerte, 
dichter  gerunzelte  und  weniger  glänzende  Flügeldecken. 

Trib   Sasytidae. 

Ilenicopti.s  Paniassi  Ksw.  ')  —  Parnafs.  Von  Heldreich 
gesammelt. 

Dasijtes  coernleus  Fabr.  —  Parnes,  häufig  auf  blühenden 
Apollotannen. 

1>.  flavipes  Fabr.  —  Athen,  wie  es  scheint,  nicht  liäuOg. 

Z>.  slriatulus  Brülle.  —  Morea  (Brülle),  Athen?  (Ksw.). 

Z).  nigrita  Ksw.  —  Athen,  Parnes.   etc. 

Ilaplocnemus  caelaius  Brülle.  — •  Morea. 

//.   crihrarius  Brülle.  —  Morea. 

//.  pristocerus  Ksw.  —  Nauplia,  Athen. 

//.  chalconoius  Germ.  —  Aetolien  (Ksw.). 

//.  abietum  Ksw.  —  Parnes,  auf  blühenden  Apollolannen 
häufig  von  mir  gesammelt. 

//.  periusus  Ksw.  —  Tn  der  Ebene  von  Nauplia  auf  Blumen 
hin  und  wieder  gefunden. 

//.  nigricornis  Fabr.  —  Aetolien  (Ksw.). 

Julistus  funera  Ksw.  —  Nauplia,  Greta. 

J.  arbustoruin  Ksw.  —  Hymeltus  bei  Athen. 

Dolichosoma  nobile  111.  —  Uebcrali  in  Grieclienland  häufig. 

D.  melanostoma  Brülle.  —  Zanie  im  April  gemein. 

D.  simile  Brülle.  —  Nauplia. 

Dasytiscus  indutus  Ksw.  —  Hin  und  wieder  in  Griechen- 
land, namentlich  um  Patras. 


')  Um  die  Uebersielitliclikoit  des  Vorzeiebnisses  nicht  zu  sehr  zu  be- 
einträchtigen, habe  ich  bei  dieser  Insektengrnppe  die  auf  Syslemalik  und 
Artenkenntnifs  bezüglichen  Erörterunü;en,  zumal  da  sie  des  Zusammenhan- 
ges wegen  zum  Tlieil  auf  nicht  griechische  Käfer  erstreckt  werden  mufs- 
ten,  am  Schlüsse  dieses  „Sechsten  Stückes"  zusammengestellt.  Dort  sind 
daher  die  Beschreibungen  der  hier  nur  dem  Namen  nach  aufgeführten 
neuen  Gattungen  und  Arten  zu  finden. 


Käferfauna  Griechenlands.  161 

D.  graminicola  Ksw.  —  Häufig  bei  Athen  und  sonst  in 
Griechenland  auf  trockenen  Gräsern. 

Amauronia  picta  Ksw.  —  Von  blühenden  Apollotannen  ge- 
klopft auf  dem  Parncs  bei  Athen. 

u4.  megacephala  Ksw.  —  Attica  (Ksw.),  Crela  (Zehe). 

Danacea  cervina  Küster.  —  Nauplia  (Ksw.). 

D.  hypoleuca  Ksw.  —  Nauplia  (Ksw.). 

1).  iners  Ksw.  —  Patras  (Ksw.). 

D.  cretica  Ksw.  —  Crela  (Zehe). 

D.  marglnala  Küster.  —  In  Attica,  und  wohl  in  ganz  Grie- 
chenland häufig. 

Melyris  oh  longa  Fabr.  (Zygia  oblo7iga  auct.  recent.).  —  In 
Alben  in  den  Häusern,  wie  es  scheint,  nicht  gerade  selten. 

Farn.    CLERIDAE. 

Denops  personatus  Gene.  —  Athen,  sehr  selten,  wie  es 
scheint. 

Tillus  pallidipennis  Bielz.  —  Parnes  bei  Athen,  von  mir 
selbst  in  einem  Exemplare  gesammelt.  Die  von  Bielz  (Verbandl. 
d.  Ilcrmannst.  V'er.  I.  p.  179)  gegebene  Beschreibung  pafst  ziem- 
lich, aber  nicht  ganz,  denn  die  Flügeldecken  sind  bei  dem  mir  vor- 
liegenden Stücke  beträchtlich  mehr  als  doppelt  so  lang  als  breit. 
Indessen  zweifle  ich  nicht  an  der  Identität. 

Opilus  iaenialus  Klug.  —  Um  Athen  einige  Male  auf  blü- 
hender Genista  gesammelt,  von  Zehe  auch  auf  Greta  gefunden.  La- 
cordaire  bringt  diesen  sehr  ausgezeichneten  Käfer,  allerdings  nur 
fraglich,  zu  Opilus  mollis  Linn.  (Lacoid.  Gen.  d.  Col.  IV.  p.  4.39 
Not.).  Er  ist  indessen  weit  von  der  Linne'schen  Art  verschieden, 
und  würde  sogar  nach  der  1.  c.  p.  434  von  Lacordaire  gegebenen 
Galtungseintheilung  der  eigentlichen  Cleriden,  seiner  nur  schwach 
granulirlen  Augen  wegen  in  eine  von  Opihcs  zu  trennende  Gattung 
gehören.  Doch  möchte  ich  bei  der  sonstigen  Uebereinstimmung  des 
Thieres  mit  Opilus  hierauf  kein  zu  grofses  Gewicht  legen. 

Trichodes  alvearius  Fabr.  —  IMorea  (Brülle). 

T.  crabroniformis  Fabr.  (lepidus  Brülle).  —  In  ganz  Grie- 
chenland, doch,  wie  es  scheint,  nicht  gerade  häufig 

T.  favaritis  111.  {obliqualus  Brülle).  Allenthalben  in  Grie- 
chenland gemein  und  überaus  veränderlich  in  Gröfse,  Färbung,  Skulp- 
tur und  Zeichnung. 

T.  Sipylus  Linn.  —  Dieser  Käfer,  der  neuerdings  gewöhn- 
lich als  Varietät  von  Tr.  ammios  betrachtet  wird,  scheint  mir  durch 


162  V.  Kiesenweiler:  Beitrag  zur 

viel  breitere  gedrungenere  Gestalt  in  beiden  Geschlecbtern  und  durch 
den  Mangel  eines  Basalflecks  auf  den  Flügeldecken  verschieden. 

Necrohia  rufipes  De  Gcer.  —  Athen. 

N.  ruficollis  Oliv.  —  Athen. 

]V.  violacea  Linn.  —  Morea  (Brülle). 

Farn.    PTINIDAE. 

Ptinus  variegatus  Rossi,  —  Um  Athen  nicht  gerade  sei- 
len; von  mir  in  der  Nähe  von  getrockneten  Eskremenien  ge- 
sammelt. 

Pf.  Reichet  Boicldieu  (Ann.  soc.  enf.  Fr.  1856  p.  305.  7.). 
Eine  der  häuGgeren  Arten.  Ich  habe  sie  im  ersten  Frühjahie  auf 
Zantc  unter  Moose  am  Stamme  aller  Oelbäume  selten,  im  Sommer 
auf  sumpfigen   Wiesen  bei  Nauplia  häufig  angetroffen. 

Pt.  phlomidis  Boield.  (Eod.  p.  497.  23.).  Auf  Phlomisblü- 
then  um  Nauplia  nicht  selten  von  mir  gesammelt. 

Pt.  alpintis  BoieUlieu  (Eod.  p.  300.  3.).  —  Auf  Euphorbia 
Cbaracias  von  mir  am  Fufse  des  Hymcttus  gesammelt.  Da  dem  Be- 
schreiber  des  Käfers  das  Vorkommen  in  Griechenland  bekannt  war, 
so  würde  die  Wahl  eines  hiermit  nicht  im  Widerspruch  stehenden 
Namens  passend  gewesen  sein. 

Pt.  hrunneus  Duftschm.  —  Alben  (ITeldr.). 

Pt.  rufus  Brülle  (Exp.  sc.  Mor.  Zool.   157.).  —  Morea. 

Diese  Art  ist  mir  und  Boieildicu,  der  die  Diagnose  Brullc's 
Ann.  d.   Fr.   1856  p.  681.  1.  abdruckt,  unbekannt  geblieben. 

Mezium  affine  Boield.  (Ann.  soc.  eut.  Fr.  1856  674.  2.). 
—  Nicht  selten  in  Alben  in  den  Häusern. 

Gibhium  Scotias  Fabr.  —  Athen. 

Farn.    ANOBIADAE. 

Anohium  tessellalum  Fabr.   —  Morea  (Brülle). 

A.  ahietinum  Gyll.  —  Auf  dem  Parncs  bei  Athen  von  blü- 
henden Tannen  in  Mehrzahl  abgeklopft. 

A.  minutum  F'abr.   —   Athen,  in  Häusern. 

A.  pusillum  Gyll.  —  Mit  A.  ahielinum  nicht  selten  gesam- 
melt. Die  Stücke  sind  beträchtlich  gröfser  und  kräftiger  als  die  deut- 
schen Exemplare  meiner  Sammlung,  weichen  aber  sonst  nicht  erheb- 
lich von  ihnen  ab. 

Xyletimis  lalicollis  Duftschm.  —  Bei  Athen  am  Fufse  des 
Hymeltus  in  Euphorbiablüthen  einzeln. 


Klmferfmma  Griechenlands.  163 


Erläuterungen  und  Nachträge. 


Die  grofse  [Menge  von  Dasyliden,  welche  Griechenland,  wie 
alle  Länder  der  Mittclineerfauna,  beherbergt  und  die  zu  untersuchen 
waren,  machte  ein  näheres  Studium  der  hierher  gehörenden,  bisher 
noch  verhällnifsmäfsig  nur  wenig  gekannten  Insekten  nölhig  Ich 
lege  dessen  Resultat  hier  vor,  indem  ich  bemerke,  dals  ich  von  exo- 
tischen Formen,  von  denen  mir  nur  eine  Anzahl  Arten  der  Gat- 
tung Aslylns  zur  Untersuchung  zu  Gebole  standen,  habe  absehen 
müssen.      Es   ist  zuvörderst  einzugehen  auf  die  Gattung 

IIeiiicoB»iis. 

Stephens  (Illustralions  of  brit.  eiit.  III.  318.  \Eiticopus\). 

Antennae  serralae. 

Lahr  um  transversum. 

Palpi  maxillares  filiformes,  articulo  ultimo  apice  truucato. 

Tarsi  validiusculi,  maris  saepissime  appendiculati. 

Unguiculi  bini  tarsorum  aequales,  intus  membrana  connata,  pel- 
lucida,  unguiculo  pauIo  breviore,  apice  rotundata  instructi, 
(Tab.  II.  Fig.  23.) 

Stephens  charakterisirt  die  Gattung  nur  durch  merkwürdige 
(remarkable)  ninlerschienen  und  Anhängsel  an  der  Basis  der  Tar- 
sen, Lacordaire  vereinigt  sie  Gen.  d.  col.  IV.  p.  400  mit  Dnsijles^ 
Redlenbacher  nimmt  die  Gattung  Faun.  Austr.  Ed.  II.  p.  545.  595. 
an,  bemerkt  aber,  dafs  sie  von  den  eigentlichen  Dasytes  nur  durch 
die  lange  absiehende  Behaarung  des  Körpers  und  durch  die  eigenthüui- 
liche  Tarsenbildung  beim  Männchen  verschieden  sei.  Ersteres  Merk- 
mal hat  nur  wenig  Bedeutung,  letzteres  hält,  abgesehen  davon,  dafs 
es  für  die  Weibchen  nicht  pafst,  leider  nicbt  Stich,  wie  die  nach- 
folgende Ucbersicht  der  hicrber  gehörigen  Arten  zeigt.  Dagegen 
läfst  sich  die  Gattung  wolil  durch  die  eigenthümliche  Bildung  der 
Klauen  charakterisiien,  welcbe  innen  einen  ziemlich  breiten,  mit 
der  Klaue  selbst  verwachsenen  und  allmälig  in  die  Ilornsubstanz 
derselben  übergebenden,  bis  gegen  die  Spitze  hin  reichenden,  vorn 
abgerundeten  Ilautsaum  zeigen.  Dieses  Merkmal  gewinnt  Bedeutung 
bei  den  sonstigen  Eigenthümlicbkeiten  der  hierher  gehörenden  Ar- 
ten, die  sieh  sämmilich  durch  befräclitliehe  Gröfse,  starke  lange  Be- 
haarung und    vor    allem   durch  die  mannichfaltigen  Bildungen   aus- 

Berl.  Entoraol.  Zeitschr.     III.  14 


164  V.  Kiesenwelter :  Beitrag  zur 

zeichnen,  welche  bald  diese  bald  jene  Extremitäten,  besonders  die 
ersten  Tarsenglieder  zeigen.  Die  Arten  sind  in  dem  südlichen  Eu- 
ropa vorzugsweise  einheimisch,  nur  eine,  der  Henicopus  hirlus, 
reicht  bis  nach  Süddeulschlaud  hinauf,  wo  sie  bei  Wien  häufig  vor- 
kommt, wälirend  aus  Nordafrika  ebenfalls  nur  eine  Art,  der  Algier- 
sche  Henicopus  scidellaris  Fabr.  bekannt  ist.  Nach  den  den  männ- 
lichen Individuen  zukommenden  Merkmalen  ordne  ich  die  mir  be- 
kannten Arien  folgendermafseu: 

illintertarsen  einfach 2 
Erstes  Glied  der  Hinlertarsen  mit  einem  seitli- 
chen Fortsatze  verseben 3 

I  stark  verdickt tibiellus. 


2  Vorderschenkel    ^^.^^j^^,^ pralicola. 

^  _,  , ,       (vom  4ten  Gliede  ab  stark  erweitert    .     senex. 

3  F"bler    \^-„f^^^, 4 

^Vordertarsen  einfach vUlatns. 

4  (Erstes   Glied   der    Vordertarsen    mit   einem  ge- 

(     krümmten  dornarligen  Seitenfortsatze  ...     5 

/Der  Fortsatz  am  ersten  Gliede  der  Ilinterfarsen 
\     hakenförmig,  breit,  vorn  abgestutzt,  mit  ver- 

5  \     rundeten  Ecken 6 

/ —  hakenförmig,  vorn  scbarfeckig Pavjiassi. 

^oder  in  zwei  divergirende  Spitzen  auslaufend,     calcuratus. 

f Die  Vorderschienen  etwas  veilängert,  der  Fort- 

6  \     salz  des  ersten  Hintertarsengliedes  sehr  grofs     7 
'Die  Vordcr.schienen  nicht  verlängert  ....     hirtiis. 

fDas  zweite  Tarsenglied  an  den  Hinierfüfsen 
um  die  Hälfte  länger  als  die  drei  letzten  zu- 
sammengenommen       sculellaris. 

I —  doppelt  so  lang  als  die  drei  letzten  zusam- 
mengenommen   longimanus. 

II.  senex  Roseuhauer  (Thiere  Andal.  p.  167  Eiiicopus  senex). 
Andalusien  in  der  Sierra  Nevada,  auch  bei  Cordoba. 

//.  tibiellus  Roscnh,  (Eod.  p.  165.)  Andalusien,  Die  Be- 
schreibung ist  sehr  kenntlich,  doch  sind  die  mir  in  ziemlicber  An- 
zahl vorliegenden  Exemplare  nicht  so  gestreckt,  dafs  ich  sie  „elon- 
gala-'  nennen  würde,  und  an  dem  vordem  Fufspaare  sind  nicht  nur 
die  Scbcnkel  an  der  Spitze,  sondern  auch  die  Trocbauteren  mit  ei- 
nem derben  Zahne  versehen.  Originalexemplare  babe  ich  nicht  er- 
hallen, doch  ist  mir  die  IJestimmung  nicht  zweifelhaft. 

//.  pralicola:    Nigro-nenens ,  griseopilosiis.i  puiiclatus,  pro- 
ihorace  longiludindlil er  sulcalo.   —  Long.  2^  —  -3  lin. 
Waltl:  Reise  nach  dem  südlichen  Spanien,  p.  61. 


Käferfauna  Griechenlands.  165 

Mas:    Oblongus,  minus  convcxus,  parce  nigro-pilosus,   corpore 
subtus,  prothoracis  et  elytrorum  lateribus,  scutello,  plaga- 
que  sulurali   griseo-pubescentibus,  antennis  capite  prolho- 
raceque  longioribus,  arliculis  tertio  et  quarto  ex  parte  fer- 
rugineis,  femoribus  anticis  leviter  incrassatis,  tarsorum  in- 
termediorum    articiilo    primo    spinis    duabus   longis   diver- 
geniibus  munilo. 
Fem. :  Convexiuscula,  dense  fortifer  griseo-pubescens  pilisque  gri- 
seis  erectis  hirta,  elytris  striis  longitudinalibus  sul)denuda- 
tis,  scutello  pallidiore. 
Die  Geschlecbter  dieser  Art  sind  in  hohem  Grade  verschieden, 
doch  zweifle  ich   nicht   an   dem  Zusammengehören  beider  Formen, 
da  sie  zusammen  angetroffen  worden  sind,  und  bei  grofscn  Abwei- 
chungen im    äufsern  Habitus,    doch    auch   unverkennbare   Ueberein- 
slimmungen  wahrnehmen  lassen.     WalH's  Beschreibung  ist  ungenü- 
gend, auch  scheint  ihm  das  Männchen  unbekannt  geblieben  zu  sein, 
ich  habe  jedoch  ein  von  ihm  selbst  gesendetes  Stück  dieser  Art  ver- 
gleichen können. 

//.  Vit  latus:  jieneo-nlger,  punclalus,  griseo-pilosns ,  elytro- 
rum vilta  lata  parcitis  nigro-pitosa.  —  Long.  3  —  3^  lln. 

Mas:    Elongatus,  antennis  lanuginosis,   tarsis  anticis  simplicibus, 

pedibus  posiicis  femoribus  leviter  incrassatis,  tibiis  subcur- 

vatis,   tarsorum   articulo   primo  brevi,    appendicnla  magna 

parum  curvafa,    apice    rotundatim  acuminata  munito,    se- 

cundo  valde  elongato,  reliquis  simul  sumtis  vis  breviore. 

Fem.:  Lata,  parum  convexa,  pedibus  omnibus  simplicibus,  grisco- 

pilosa,  elytris  latis,  nigro-pilosis,  vitta  suturali  lata,  basin 

versus  ampliata,  apice   angustata,   lateribusque   griseo-  vcl 

cinereo-pubescenlibus,  scutello  albo-piloso. 

Durch    die    schlanke  Gestalt    des   Männchens   und   die  Bildung 

der  mit   kurzer   flaumartiger  Behaarung   besetzten   Fühler   desselben 

bildet  diese  Art  einen  Uebergang   zu   den    um  Dasytes  coeruleus  F. 

und  plumheus  O  1.  gruppirten  Alten.      Bei  dem  Weibchen  fällt  die 

eigenthümliche  Längsbinde  dunkler  Behaarung  auf  den  Flügeldecken 

sehr  in  die  Augen,   beim  Männchen   ist  sie  nicht  selten  undeutlich, 

indem  die  helle  Behaarung  überhand  nimmt. 

Von  mir  bei  Barcelona  und  am  Mont  Serrat  nicht  selten  ge- 
sammelt. Die  Männchen  habe  ich  viel  seltener  angelrofTen  als  die 
Weibchen. 

//.  calcaratns:  Niger,  nilidulus,  punctatus,  nigro-pilosus. — 
Long.  3J-— 3i  lin. 

14* 


166  V,  Klesenwelter:  Beitrag  zur 

Mas:  Oblongus,  anlonnis  lanuginosis,  femoribus  omnibus  parum 
incrassaiis,  ariicnlo  primo  tarsoruni  anticorum  secundo  bre- 
viore,  appcnilicula  spiniformi.  valde  curvata  in>tructo,  ar- 
iiculo  piinio  tarsorum  posticoiuni  ap[jendicula  lamellata, 
parum  curvata,  apice  extrorsum  longe  spinosa  munilo,  ti- 
biis  posticis  curvatis,  basin  versus  intus  angulatis, 
Feni.:Vix  brcvior,  pedibus  omnibus  simplicibus. 

Das  Männclien  dieser  Art  ist  selir  leicbt  keiintlicli  an  der  Form 
des  seitlichen  Fortsalzes  am  ersten  Tarsengliede  der  Uinlcrfüfsc, 
welcher  schmal  und  wenig  gebogen  ist  und  an  der  Spitze  einen 
ziemlich  langen  und  scharfen,  beinahe  horizontal  nach  aufsen  ge- 
richteten Dorn  trägt.  Das  zweite  Glied  der  fJintertarsen  ist  stark 
verlängert,  aber  nicht  ganz  so  lang  als  die  drei  letzten  Glieder  zu- 
sammengenommen. 

Bei  Barcelona  von  mir  in  grofser  Anzahl  in  beiden  Geschlech- 
tern gesammelt, 

//.  Pariiassi:  Oblongus,  aetieo-niger,  nilichdus,  pimclatiis,  ni- 
gro-pitosus.  —   Long.   'S^  —  4  lin. 

Mas:  Antennis  vix  lanuginosis,  subelongatis,  minus  validis,  femo- 
ribus anlicis  parum,  posticis  fortiter  incrassatis,  articulo 
primo  tarsoiiim  anticorum  secundo  breviore,  appcndicula 
spiniformi  valde  curvata,  articulo  primo  tarsorum  postico- 
rum  appendicula  lamellata,  curvata,  apice  rolundatim  acu- 
minata,  dentata  niunito,  tibiis  posticis  breviusculis,  cur- 
vatis. 
Fem.:  Vix  brevior,  pedibus  sin)plicibus. 

H.  hirto  simillimus,  statura  longiorc.  paulo  convexiore,  colore 
aenescente.  nitore,  clylris  lineis  elevatis  destilutis,  antennis  debilio- 
ribus,  maris  minus  lanuginosis,  et  forma  appendiculae  arliculi  primi 
tarsorum  posticorum  distinctus.     Celera   cum  H.  hirto  conveniunt. 

Eine  grofse  Reihe  von  Exemplaren  des  //.  fiirtus  und  eine  An- 
zahl von  Stücken  des  //.  Parnnssi  in  beiden  Geschlechtern  lassen 
mich  keine  Uebergangsformen  erkennen.  Indessen  halte  ich  die 
Möglichkeit  nicht  für  ausgeschlossen,  dafs,  so  bestimmt  und  scharf 
die  F'ormvcrschiedenheiten  scheinen,  spätere  Beobachtungen  gleich- 
wohl die  Zusammengehörigkeit  beider  Formen  nachvvcisen. 
Auf  dem  Parnafs  von  Ileldreich  gesammelt. 
NB.  Ich  halte  diese  Art  früher  //.  aflints  genannt  und  als  sol- 
chen noch  in  dem  Schaum'schen  ,.Catalogus  Coleopt,  Eur."  Berlin 
1859  aufgeführt;    habe   aber  den  Namen,    weil    er    auf  einer    irri- 


Käferfauna  Griechenlands.  167 

gen   Annahme    bezüglich    seines    Vorkommens    beruhte,    abändern 
müssen. 

77.  hirtus:  jyiger.  parnm  nilicluSf  punclaltts^  nigro-pilosus, 
elytris  lineis  subelevaiis  lom^itudinulibiis  olsoletis.  —  Long.  3^  — 
4  lin. 

Redtcnb    Faun.  Ausir.  Ed    11.  p.  545  g.  595. 
Deriiiestes  hirtits  Linn.   Syst.  nalur.  1.  II.  p    563. 
Dasijles  aler  Fabr.   Mant    I.  94.   18.    Schönb.  Syn.  Ins.  III.  11.2- 

Mas:  Anicnnis  lanuginosis,  validiusculis,  femoribus  anlicis  parum, 
poslicis  fortiter  incrassatis,  arliculo  prirao  tarsorum  antico- 
rum  secundo  brcviore,  appendicula  spiniformi  valde  ciir- 
vala,  articulo  primo  tarsorum  poslicoruni  appendicula  la- 
mellata,  lata,  angulatim  curvata,  apice  rotundalini  acumi- 
nafa  munito,  tibiis  posticis  brcviusculis,  crassioribus,  cur- 
valis. 
Fem. :  Brevior,  pedibus  simplicibus. 

Das  zvYcile  Glied  an  den  Ilinteilarsen  des  Männchens  ist  lan- 
ger als  die  drei  letzten  Tarsenglieder  zusammengenommen. 

Dafs  Linne's  kurze  Beschreibung  des  Dermestes  hirttis  (Syst. 
nat.  I.  II.  p.  563^  sich  gerade  auf  den  hier  beschriebenen  Dasyles 
bezieht,  liifst  sich  nur  daraus  folgern,  dafs  diese  Art  im  südlichsten 
Europa  bei  Weilern  am  meisten  verbreitet  und  häufig  zu  sein  scheint. 

77.  sciil ellaris:    IVigio  -  aeneus ,  nilididuSf   punclaliis,   dense 
longeque  griseo-  vel  fusco pUosus.   —  Long.  4 — 5^  lin. 
Lagria  scutellaris  Fabr.  Ent.  syst.  I.  II.  80.  9. 
Dasytes  scutellaris  Fabr.  Syst.  eleiith.  II.  72.  2. 
Dasyles  armatus  Lucas  Expl.  sc.  de  l'Alger.  p.  198.  518.  Taf.  19. 

Fig.  9. 
Enicopus  armatus  Rosenli.   Thiere  Aiidahis. 
Mas:    Oblongus,  antennis  lanuginosis,  femoribus  posticis  crassius- 
culis,  articulo  primo  tarsorum  anticorum  secundo  brcviore, 
appendicula  spiniformi  valde  curvata,  posUcorum  appendicula 
magna,    Kita,    lamellata,   angulatim  curvata,  apice  oblique 
truncala  munila,  tibiis  posticis  angulatim  curvalis,  ante  ba- 
sin subinerassatis. 
Fem.:  Brevior,  pedibus  omuibus  simplicibus. 

Da  diese  Art  der  einzige  grofse  Dasylide  aus  der  Verwandt- 
schaft, des  IJenicopus  aler  im  südlichen  Europa  ist,  welcher,  wenig- 
stens in  seinen  typischen  Formen,  eine  gleichmäfsig  greise  Behaa- 
haarung  mit  weifslich  behaartem  Schildcheu  hat,  so  möchte  die  Be- 


168  V.  Kiesenwetter:  Beilrag  zur 

ßlimmung  der  von  Fabricius  gemeinten  Art  kaum  einem  wesentli- 
chen Bedenken  unlerliegen.  Das.  armalns  Luc.  ziehe  ich  nur  mit 
einigem  Zweifel  hierlier,  weil  die  Flügeldecken  in  der  Diagnose  als 
„suhtilissime  punctulata*'  und  in  der  Beschreibung  als  „Iros  legore- 
ment  et  finement  chagrinccs"'  angegeben  werden.  Die  übrigen  An- 
gaben, namentlich  die  schöne  Abbildung  des  Tbieres  und  seiner  De- 
tails stimmen  dagegen  sehr  gut.  —  In  Andalusien,  wie  es  scheint, 
eine  der  häufigsten  I/enicopus. Alten. 

II.  longimanus:  Nigro-aeneus,  lütidulus,  punctalus ,  fusco- 
pilosus.  —  Long.  3^  lin. 

Mas:  Obiongus,  anlennis  lanuginosis,  femoribus  anticis  leviter, 
posticis  fortius  incrassatis,  articulo  primo  tarsorum  anfico- 
rum  secundo  breviore,  appendicula  spiniformi  valde  cur- 
vata,  arliculo  primp  tarsorum  posticorum  appendicula 
magna,  lata,  lamellata,  angulatim  curvata  munito,  tibiis 
posticis  angulatim  fortius  curvaHs. 
Fem.:  Paulo  brevior,  pedibus  omnibus  simplicibus. 

Dem  //.  sculellaris  F.  verwandt,  aber  viel  kleiner,  mit  dunk- 
ler Behaarung,  die  Vorderschienen  etwas  länger,  die  Sporen  an  ih- 
rer Spitze  beide  rückwärts  gebogen  —  bei  H.  scutellaris  ist  es  nur 
der  eine  — .  Die  Hinterschienen  sind  stärker  gekrümmt  und  das 
zweite  Glied  der  Hinlertarscn  ist  sehr  stark  verlängert,  doppelt  so 
lang  als  die  drei  letzten  Tarsenglieder  zusammengenommen,  vor  der 
Spitze  nicht  gebogen,  während  es  bei  //.  sculellaris  etwas  stärker, 
nur  um  die  Hälfte  länger  als  die  drei  letzten  Tarsenglieder  und 
nach  der  Spitze  hin  deutlich  S  förmig  gebogen  ist. 

Um  Puycerda  in  Catalonicn  auf  Wiesen  von  mir  gesammelt, 
nur  ein  Männchen,  aber  eine  gröfseie  Anzahl  von  Weibchen. 

Paykull  Faun.  Suec.  If.  p.   156. 
Antennac  serrafae. 

Labrum  transversum.    (Tab.  H.  Fig.  5.) 
Palpi   subelongati,    maxillares    arliculo    ultimo    elongato  -  ovato 

apice  truucato,  vel  subcyliudrico. 
Tarsi  plus  minusve  elongati,   articulo   primo   ultimo  haud  bre- 
viore. 
Unguiculi  slmplices  basi  dentati  vel  dilatato-angulati. 
Eine  formenreiclie  Galtung,    die    den    eigentlichen  Stamm   der 
Dastjliden-Gruppe  bildend,  beinahe  sämmtliche  übrige  Gattungen  der 
Form  nach  in  sich  wiederholt      So  die  DoUchosomen  in  den  lang- 


Käferfauna  Griechenlands.  169 

gestreckten  mit  D.  pallipes  verwandten  Arien,  die  Ilaplocnemen  in 
den  um  D.  bipustuluius  F.  gruppirten  Sj)ecies  u.  s.  w.  Die  grie- 
chische Fauna  ist  an  liierlier  gehörigen  Formen  nicht  hesonders 
reich  zu  nennen,  wcslialh  hier  nicht  der  Ort  ist,  auf  weitere  Ein- 
zelheiten einzugehen.  Die  Beschreihung  der  in  dem  Verzeichnisse 
oben  erwähnten  Art  folgt  hier. 

Dasyfes  7iigrita:  Oblotigits,  subdepresstis.,  niger.,  aenescens, 
nilidulus,  pills  rigidis  nigris^  7nhms  dense  hirtns :  thorace  long'ilu- 
dine  plus  duplo  laiiore.,  snölililcr  scabroso-pimclalo,  eUjfr'is  suhlilius 
rttgtdoso  punclalis,  subctjaneis,  antennis  capile  prothoracecjxie  longio- 
ribiis,  lenuibus  obluse  serrulis.  —  Long.  \\ — \\  lin. 

Caput  pubescens,  fronte  plana,  dense  punctata,  trifoveolata. 
Antennae  capite  prothoraceque  pauIo  longiores,  nigrae,  tenulorcs, 
obtuse  serratae.  Prothorax  parum  convexus,  longitudine  duplo  la- 
tior,  undique  marginatus,  aenescens,  nitidnlus,  laleribus  vis  rolun- 
datis,  angulis  omnibus  rotuudatis,  suhtilius  punctatus,  punctorum 
marginibus  subelevatis  (subscabris),  subaequalis,  interdum  impressio- 
nibus  basalibus  tribus  obsoletis.  Scutellum  transversum  apice  ro- 
iundatim  truncatum,  dense  punclulatum.  Coleoptcra  prollioracc  paulo 
latiora,  quadruplo  longiora,  minus  convexa,  nigra,  coerulescenlia, 
pube  subtilissima  adpvessa  grisca  pilisque  nigris  erectis  parce  vcstita. 
Corpus  sublus  nignmi,  nilidum,  pubescens.  Pcdes  nigri,  tarsis  fuscis. 
Unguiculi  simpliccs  in  mare  fortius,  in  femina  Icvius  dcntato  -  am- 
pliati. 

Marcs  segmento  ultimo  ventrali  fovea  parum  profunda,  laevi- 
gata   triangulari  impresso. 

Dieser  Käfei  scheint  \mi  Dasijtes  dolens  ^oscnXx.  ^  den  ich  bis 
jetzt  noch  nicht  zur  Ansicht  bekommen  habe,  verwandt  zu  sein, 
allein  er  scheint  gröfser  und  das  Ilalsschild  beträchtlich  breiler  zu 
sein.  Dusijlcs  Alglricus  Lucas,  den  ich  von  XJ.  .SVijv/o?<s  R  osenh. 
Tliiere  Andal.  164.  not.  nicht  zu  unterscheiden  vermag  und  mit  dem 
auch  D.  coerulescens  Küster  Käf.  Eur.  24.  8L  übereinkommt,  ist 
nicht  nur  durch  beträchtliche  Gröfse  und  viel  längere  und  dichtere 
Behaarung,  sondern  auch  dadurch  selir  leiclit  zu  unterscheiden,  dafs 
bei  ihm  die  Ilüflen  der  Miltelbeine  in  eine  zahnarligen  Spitze  ver- 
längert sind  (etwa  Auszeichnung  des  Männchens?). 

Dasyles  slriatulus  Brülle  Exp.  scienc.  d.  Mor.  Zool.  p.  153. 
227.  Taf.  37.  Fig.  4.  —  Aeneus^  punclaliis  ^  capite  impresso^  cum 
thorace  et  pedibus  aeruginosa,  elytris  substriatis,  cinerea  -  villosis, 
corpore  sublus  villoso.   —  Long.  4  Mill. 

Die  Brulle'sche  Art,  deren  Diagnose  ich  hier  mitgetheilt  habe, 


170  V.  Kiesenweiler:  Beilrag  ztir 

ist  mir  zweifelhaft,  doch  scheint  sie  mir  auf  einen  von  mir  in 
Griechenland  einige  Male  aufgefundenen  Käfer  bezogen  werden  zu 
können. 

D.fuscipes  Brülle  (Eod.  uo.  228.  Tab.  27.  Fig.  6.).  —  H Ir- 
itis, punctntiis,  obscure  viridi-aeneus ,  eUjlris  Iransvcrse  rugosis,  ci- 
•nereo  villosis ,  iibiis  tarsisque  et  anlennariun  hasi  fuscis.  —  Long. 
3i  Millim. 

Ich  vermag  die  gemeinte  Art  nicht  zu  deuten. 

Haplocueniiis. 

Westwood  Ititrod.  Brit.  Erit.  I.  266.  (Fig.  23.  p.  259.  Fig.  14—17. 
Aplocnemtis.) 

Antennae  serratae. 

Labrum  transversum 

Palpi  crassiusculi,  masiilares   arliculo   ultimo  apice  transversim 
vel  suboblique  truncato. 

Tarsi  breves,  crassiusculi,  articulo  primo  ultimo  breviore. 

Unguiculi  membrana  libera,  summa  basi  lanfuni  connala,  usque 
ad  unguiculi  apicem  pertingcnte  appendiculati.  (Tab.  IL  Fig.  24.) 

Westwood  beschreibt  und  bildet  unter  dem  Namen  Aplocnemus 
ganz  unzweifelhaft  diese  durch  ihre  Klauenbildung,  kurze  und  dicke 
Tarsen  mit  verhältnifsmäfsig  kurzem  ersten  Gliede,  gedrungenen  cy- 
lindrischen  Körper  u.  s.  w.  leicht  kenntliche  Art  ab.  Dagegen  ist 
es  nicht  wohl  möglich,  die  Stephens'sche  Gattung  Aplocnemus  (II- 
lustr.  of  Brit.  Eut.  III.  316.  Gen.  242.)  darauf  zu  beziehen,  denn 
während  unsere  Gattung  sich  durch  plumpe,  kurze  Taster  mit  vorn 
abgestutztem,  nicht  selten  schwach  bcilförniigem  Endglicde  auszeich- 
net, wie  sie  auch  Westwood  1  c.  Fig.  15.  cliarakteristiscb  abgebil- 
det hat,  giebt  Stephens  seiner  Gattung  gerade  weniger  verdickte 
Palpen  mit  etwas  spitzem  Endglicde,  und  bringt  dazu  unter  ande- 
ren auch  den  D.  qtiuclripusttdattis  Fabr.,  welcher  entschieden  nicht 
zu  llaplocnemus  im  Sinne  Westwood's  gehört.  Unter  diesen  Um- 
ständen ist  es  jedenfalls  ralhsam,  von  den  Siephens'schen  Angaben 
keine  weitere  Notiz  zu  nehmen  und  die  Galtung  im  Sinne  West- 
wood's aufzufassen ,  somit  aber  auch  den  Namen  Aplocnemus  mit 
der  nölhigen  leichten  Sprachberichtigung  zu  erhalten. 

Die  Galtung  ist  offenbar  reich  an  Arten,  doch  sind  dieselben 
noch  nicht  gehörig  gesichtet.  Ich  vermag  hier  nur  einige  vorläuGge 
Beiträge  zur  Kenutnifs  derselben  zu  geben. 

//.  prist  ocerus:  Niger,  purum  nitidus,  elylris  cyaneo-  vel 
viridi-aenescenlihus,  capite  prolhoraceque  dense  suf/titiuSf  elytris  pro- 


Käferfauna  Griechenlands.  171 

fundius  parcius  punctalls,  fusco - puhescens   pilisque   ereclis   nigris 
dense  Itirhis.  —  Long.  2~  lin. 

Mas:    Änfennis  longioribus,    profunde   acutcque  serratis,    subpe- 
ctinatis. 

Caput  nigrum,  fronte  parum  convexa,  pone  oculos  transversini 
impressa,  impressione  ulrinque  profundiore.  Antcnnae  capile  pro- 
thoraceqiie  in  mare  multo,  in  femina  parum  longiorcs,  arliculo  se- 
cundo  parvo,  rotundato,  tertio  secundo  triplo  fcrc  longiore,  trian- 
gulari,  laiitudine  longiore,  angulo  inlerno  obluso,  quarto  tertio  la- 
tiore,  paulo  tarnen  breviore,  sequenlibus  duobus  laiitudine  cresecn- 
tibus,  rcliquis  decresccntibus,  arliculis  quinio  —  nonum  loiigiludine 
latioribus,  ultimo  oblongo,  apice  acuminato.  Antcnnae  feminae  paulo 
brevioribus,  minus  acute  profundeque  serratis.  Prothorax  transver- 
sim  convexus,  longitudine  latior,  antrorsum  leviter  angustatus,  dense 
subtilius  punclatus,  subacnescens,  laferibus  obsoletius  marginatus, 
haud  crenulatus.  Elytra  prothorace  triplo  longiora,  punctata,  pun- 
ctis  haud  seriatis,  non  conflucntibus.  Coipus  sublus  nigrum,  subli- 
liter  punctatum,  pedibus  nigris  vel  pieeis,  tarsis  dilutioribus  intcr- 
duni  rufcscentibus. 

Eine  anscbnlicbe,  durch  dunkle  Färbung  ausgezeichnete  Art. 
Möglicherweise  sind  D.  caelalus  und  cribrarius  Brülle  hierher  zu 
beziehen. 

//.  chalconotus  Germ.     It.  Dalm.  Ed.  II.  p.  209. 

Eine  mit  fl.  nigrlcnrnis  verwandte  Art,  aber  durch  viel  be- 
trächtlichere Grofse,  kürzere,  gewölblere  Gestalt,  breiteres  etwas 
stärker  und  beträchtlich  dichter  punktirtes  Halsschild,  schwächer 
und  dichter  punktirfe  Flügeldecken  und  dichtere  Behaarung  hauj)t- 
sächlich  unterschieden.  —  Dalmatien,  Griechenland. 

//.   uhietum:   Aeneus,  niliduhis,   capile  prolhoracerjue  subtilius 
rüde,    ehjtvis  parcius  forliler   pimclatis .  griseo-pufjesccns ,  pilistpie 
yuscis,    jiiinus    longis  dense    hirlus ,    antennis   pedibusque  nigris,  liis 
genicnlis  tarsisc/ue  teslaceis.   —   Long.    1|  lin. 
Mas:    Antennis  pectinalis. 
Fem.:  Antennis  fortitcr  acute  serratis,  pedibus  dilutioribus. 

Caput  aeneum,  nitidulum,  parcius  subliliier  punctatum,  fronte 
parum  convexa,  utrinque  inter  oculos  longiludinaliter  impressa.  An- 
tcnnae maris  capile  prolhoraceque  longiores,  nigrae  apicem  versus 
piccscenles,  arliculo  secundo  parvo  rotundato,  tertio  secundo  triplo 
longiore,  triangulari,  angulo  inlerno  recto,  laiitudine  longiore,  arti- 
culis  sequentibus  intus  in  dentem  acutum,  articulo  ipso  longiorcm,  in 
articulis  sexto  et  septimo  duplo  fere  longiorem,  productls,  arliculis 


172  V.  Kiesenwetler:  Beilrag  zur 

octavo  —  declmum  sensim  paulo  dccrescenlibus,  ultimo  oblongo,  prae- 
cedente  dimidio  longiore.  Antennae  feminae  graciliores  minus  lon- 
gae,  scrratae,  articulo  lerlio  elongafo,  subcylindrico,  apicem  versus 
vix  incrassafo.  Prolhorax  iransveiöim  convexus,  longiludiue  latior, 
anfrorsum  angustatus,  paiciiis  subtilius  puncJatus,  punctis,  imprimis 
latera  versus,  rudibus,  latcribus  distincte,  niediaque  basi  subtilius 
niarginalus,  undique  pilis  erectis  fuscis  dcnsius  birtus.  Elytra  pro- 
tborace  plus  triplo  longiora,  fortius  minus  dense  punctata,  pubc  te- 
nui  grisca  parcius  vcstita,  pilisque  flavcscenlibus  parcius  birta.  Cor- 
pus subtus  nigro-aeneum,  pedibus  concoloribus,  geniculis  tarsisque 
testaceis,  inierdum  tibiis  totis  dilutioribus. 

Dieser  Käfer  ist  dem  Dasyles  pectinatus  Küster  nabe  ver- 
wandt, aber  verscliieden  durcb  gröfsere  und  viel  plumpere  Gestalt 
auch  dichtere  abstehende  Behaarung,  und  die  längereu  Kammzähne 
des  Männchens. 

Häufig  auf  dem  Parnes  bei  Athen  auf  blühenden  Apollotannen; 
auch  in  den  Gebirgen  Actolicus  auf  Nadelhölzern  von  mir  ange- 
troffen. 

P.  pertnsiis:  Oblongus,  parallehis,  partim  convexus^  ohscuro- 
aencus,  capile  profhoraceifue  dense  inaecpialiler  ruderjue  punclalls, 
elylris  dense  fortiler  punclaiis,  ptmctorum  intersiiliis  convexis,  pi- 
lis atilice  fuscis,  poslice  griseis  hirtus,  antennis  pedibusque  nigris, 
Ulis  basi,  his  genictilis  tarsisque  J'erriigineis.  —  Long.  1^  —  2  lin. 
Mas:  Antennis  fortiler  acute  serralis. 

Caput  subtilissime  alutaceum,  parcius  subtiliter  punclatum, 
fronte  plana,  subinaequali,  utrinquc  impressa.  Antennae  capite  pro- 
thoraccque  longiores,  nigro-piccae,  arliculis  hibus  vcl  quatuor  basa- 
libus  feirugincis,  primo  intcrdum  supra  infuscalo,  articulo  secundo 
minuto,  rotundato,  lertio  secundo  plus  duplo  longiore,  triangulari, 
laliUidine  longiore,  angulo  interno  obtiiso,  angulis  sequcntibiis  lon- 
giludine  lalioribus,  inlus  in  angulum  acutum  vcl  dcntom  produciis, 
subpcctinalis,  denle  in  articulis  sexto  et  scptimo  articulo  ipso  band 
longiore,  articulis  ullimis  laliludine  sensim  dccrescenlibus,  ullimo 
elongalo  -  ovalo,  apicc  subacuminato.  Prothorax  transversim  con- 
vexus, longiludiue  lalior,  antrorsum  leviler  anguslatus,  subtilius  in- 
acqualiler  rüde  punctatus,  media  basi  laleribusque  parum  rotunda- 
tis,  marginatus,  pilis  ereclis  nigris  vel  fuscis  densius  hirlus.  Elytra 
prolhorace  quadruplo  longiora,  fortiler  densequc  punctata,  pilis  gri- 
seis  erectis  parcius  birta.  Corpus  subtus  cum  pedibus  nigro-aeneum, 
geniculis  tarsisque  testaceis,  bis  apicc  infuscatis. 
Femina  latet. 


Kiiferfauna  Griechenlands.  173 

Dieser  Käfer  ist  dem  //.  ablelum  verwandt ,  unterscheidet  sich 
aber,  abi^eselien  von  der  Färbung,  durch  die  viel  weniger  stark  ge- 
kämmten Fühler  des  IMännchens  und  durch  die  viel  stärkere  und 
dichtere  Punktirung  der  Flügeldecken,  sowie  durch  längere,  llacliere 
Gestalt.  Auch  vom  Das.  peclluulns  Küster  ist  er  durch  die  Fär- 
bung und  dichtere,  stärkere  Punktirung  der  Flügeldecken  leicht  zu 
unterscheiden. 

In  der  Ebene  von  Nauplia  von  mir  in  einigen  Exemplaren  ge- 
sammelt. 

//.  nigricornis  Fabr.  —  Die  spärlichen  Angaben  von  Fabri- 
cius  reichen  lange  nicht  aus,  das  Thicr  mit  Sicherheit  zu  bestim- 
men, dagegen  macht  die  Beschreibung  PaykuU's,  auf  den  sich  Fa- 
bricius  bei  der  Aufstellung  der  Art  bezogen  hat,  dieselbe  kenntlich, 
zumal  da  die  Zahl  der  in  Schweden  einheimischen  DasyliJcs  nur 
beschränkt  ist.  Illiger's  M.  nigricornis  Mag.  I.  81.  läfst  sich  nicht 
gut  hierher  beziehen,  denn  dieser  Schriftsteller  spricht  von  bräun- 
licher Erzfarbe,  und  während  Gyll.  den  Käfer  virid  i-aeneus 
nennt,  hebt  jener  die  mehr  grünliche  Farbe  als  eine  unterscheidende 
Eigenthümlichkeit  seines  D.  femoralis  von  nigricornis  hervor.  Da- 
her ist  ersterer  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  der  echte  D.  nigri- 
cornis Gyllenhall's  und  PaykuU's,  und  somit  auch  der  des 
Fabricius.  Auch  D.  vircns  Suffr.  könnte  möglicherweise  mit 
letzlerem  identisch  sein.  —  Ob  Dasyles  impressus  Marsh.,  Ste- 
phens und  anderer  englischer  Entomologen  hierher  gehört,  darüber 
haben  wir  von  England  Auskunft  zu  erwarten. 

Charakteristisch  für  diese  Art  sind  schwach  und  ziemlich  stumpf 
gesägte,  an  der  Basis  gelbe,  nach  der  Spitze  hin  braune,  selten  nur 
schwärzliche  F'ühler  (der  Name  ist  also  unglücklich  gewählt),  spar- 
sam und  fein  punklirtes  IJalsschild  von  geringerer  Breite  als  die 
Flügeldecken,  grob  und  ziemlich  weitläufig  punktirfe,  glaftrandige 
Flügeldecken,  deren  umgeschlagener  Seitenrand  meist  röthlich  pech- 
braun oder  selbst  gelbröthlich  zu  sein  pflegt. 

D.  chalybeus  Germ.  Ins.  sp.  I.  78.,  von  welchem  meines 
Wissens  bis  jetzt  nur  das  eine,  mir  zur  Ansicht  vorliegende  Exem- 
plar in  der  Sammlung  des  Begründers  der  Art  bekannt  geworden 
ist,  steht  dem  D.  nigricornis  so  nahe,  dafs  ich  an  der  specifischen 
Verschiedenheit  dieser  Arten  zweifle.  Der  Germar'sclie  Käfer  unter- 
scheidet sich  nur  durch  blaue  Färbung  und  dunkle  Beine.  Die  Be- 
haarung ist  sicher  nur  abgerieben  oder  sonst  zufällig  verloren  ge- 
gangen. —  D.  punclalus  Germ,  gehört  nach  dem  Origiualexcm- 
plare  in  Germar's  Sammlung  unzweifelhaft  zu  //.  nigricornis. 


174  V.  Kiesenweiler:  Heitrag  zur 

Wesenilich  verschieden  von  allen  diesen  Arten  durch  den  nach 
der  Spitze  hin  deutlich  gcsiigten  Flügeldeckenrand  ist  eine  Reihe 
von  Arten,  von  denen  Redtenbacher  zwei  unter  den  Namen  D. 
piui  und  sei'rulus.)  Faun.  Austr.  Ed.  II.  p.  543  und  544  charakteri- 
sirt  hat.  Letzterer  Name  wird  wegen  des  Das.  serratus  Brülle 
Exp.  sc.  d.  Mor.  geändert  werden  müssen. 

Dasyles  caelalus  Brülle  (Exp.  sc.  d.  Mor.  Zool.  p.  151. 
No.  224.  Taf.  37.  Fig.  2.):  Nigro-Järtus,  profunde  et  deuse  pnncla- 
ins,  capile,  Ihorace  et  sciilello  aeneis ,  etytrts  sut/cyuneis  uul  vire- 
scentibus,  ore,  corpore  subltis,  pedlbusque  nigris.  Long.  5^  Mill.  — 
Morea. 

n.  cribrarius  Brülle  (Eod.  no.  225.  Taf.  27.  Fig.  1.):  Hir- 
sutus,  (der ^  profunde  punclalus ;  Ihorace  glohoso,  impresso,  elylris 
9iigro-sttbviolaccis^  mandibulis  medio,  palpis  ap'ice  tarsisque  hasifer- 
rugineis.  —  Long.  5^  Mill.  —  Morea. 

Die  beiden  Brullc'schcii  Arten,  deren  Diagnosen  ich  nach  Brülle 
beigefügt  habe,  scheinen  einander  sehr  nahe  verwandt,  vielleicht 
identisch.  Ich  habe  indessen  zu  keiner  rechten  Ueberzeugung  kom- 
men können,  ob  und  welcher  der  mir  vorliegenden  griechischen  Da- 
sylen  auf  die  Brulle'schen  Angaben  bezogen  werden  kann.  Viel- 
leicht, dafs  Original-Exemplare,  die  noch  in  Paris  vorhanden  sein 
könnten,  darüber  Aufschluss  geben.     Das  Gleiche  gilt  von 

Dasyles  serralus  Brülle  (Eod.  p.  152.  no.  226.  Taf.  27. 
Fig.  3.).  —  Brulle's  Diagnose  lautet:  Profunde  punclalus ,  subfur- 
sutus^  nigro  subryanens,  aul  aetieus,  capile  impi'esso,  ore  fuscescente, 
antetinis  valde  serralis,  basi  ferrugineis ,  larsis  basi  J^uscescenlibus. 
Long.  4  ftlill.  —  Graecia. 

•Iiilistiis.  ') 

Antennae  compressae,  acute  serratac.     (Tab.  II.  Fig.  14.) 

Mandibulae  apicc  oblusc  bifidae.     (Tab.  II.  Fig.  4.) 

Palpi  maxillares  articulo  sccundo  clongato,  apice  leviter  incras- 

sato,  ultimo  fortiler  securiformi.     (Tub.  II.  Fig.  8.) 
Tarsi  subclongati,  tenues,  articulo  sccundo  primo  vix  breviore. 

(Tab.  IL  Fig.  18.) 
Unguiculi  basi  forlius  denlati.     (Tab.  IL  Fig.  22.) 
Caput  anlrorsum  niodice  prolongalum,   clypco  labroque  distin- 
clis,  hoc  transverso,  antice  truneato,  angulis  rotundatis.     Antennae 


')  ioi'A/^w,  primara  lanugineiu  emitto. 


Käferfauna  Griechenlands.  175 

compressae ,  acute  profundeque  serratac,  articulo  primo  oblongo- 
ovato ,  tumidulo,  secundo  ovato,  parvo ,  tcrtio  illo  longiore,  obco- 
iiico,  qiiarto  obconico,  terlio  minore,  sequentibus  triaiigiilaiibus,  aii- 
gulo  iulcrno  acato,  penulliuiis  sensiin  paulo  decicscenlibus,  angulo 
inlcrno  minus  aculo,  ultimo  ovato,  praecedente  longiore.  Moxiliae 
lobis  duobus  corneis,  apicem  versus  membranaceis,  cilialis,  inferiore 
parva,  externa  majore,  cilialis.  Palpi  maxillares  arliculo  primo 
parvo,  occulto,  secundo  elongalo,  tertio  tri[)lo  longiore,  vix  curvato, 
tertio  parvo  sublrigono,  ultimo  magno,  dislincte  securiformi,  apice 
oblique  truncato.  Mentum  corneum ,  transversum  apice  truncatum. 
Ligula  (Tab.  II.  Fig.  25)  basi  Cornea,  apicem  versus  menibranacea, 
leviter  cmarginaia  ciliata ,  palpis  Iriarliculalis,  articulis  duobus  pri- 
mis  parvis  obconicis,  ultimo  multo  majore,  ovato,  apice  truncato. 
Mandibulac  validae,  leviter  curvatae,  trigonae,  apice  obtusc  bifidae, 
inius  band  dcntatae.  Acetabula  pedum  anteriorum  transversa,  parva, 
a  protboracis  margine  laterali  satis  remola.  Pcdes  simpliccs,  tarsis 
subelongatis,  gracilioribus,  subtus  nee  lobatis,  nee  spongiosis,  articu- 
lis primo  leviter  elongato,  secundo  primo  paulo  breviore,  sequenti- 
bus longitudine  sensim  decresrentibus,  ultimo  praecedentibus  duo- 
bus simul  sumtis  longiiudine  vix  aequali,  unguiculis  tenuibus  cur- 
vatis,  basi  incrassatis  et  dentatis,  allero  dente  minore,  altero  deute 
majore  apice  truncato  insiructis.  Corpus  oblongum,  convexum,  sub- 
cylindricum,  minus  subliliter  et  minus  dcnse  puncfatum,  pube  bre- 
viore subtiliore,  pilisqne  erectis  vestitum,  pulvere  tenuissinio,  cine- 
rascente,  post  mortem  evanescente  obductum. 

Die  ziemlicb  scblanken,  mit  breit  beilförmigem,  grofscm  End- 
gliede  verselienen  Maxillarlastcr,  die  ebenfalls  mäfsig  scblaid<en  Tar- 
sen, deren  erstes  Glied  etwa  so  lang  ist  als  das  letzte,  die  an  der 
Basis  zwar  gezäbntcn,  aber  liäuliger  Anbängc  ganz  entbebrenden 
Klauen  zcicbnen  diese,  im  Habitus  mit  Ilaplocnemus  verwandte  Gat- 
tung aus  und  macben  sie  leicbt  kennilicb.  Es  sind  mir  davon 
nur  die  nacbstebend  bescbriebenen  beiden  Arten  bekannt. 

J.  funer a:  IViger ,  aiilennarum  Lasl  iarsistfue  picescenlibus. 
—  Long.  2  —  2^  lin. 

Var.  Anfennarum  husl^  pedihusqtie  teslacels,  femorllus  plus  ini- 
nusve  ivfusculis. 

Oblongus,  convexus,  apicem  versus  latior,  niger,  undique  satis 
dense  minus  subliliter  puuctatus,  pube  fusca,  minus  densa,  erecta 
villosus.  Caput  protboracc  mullo  angustius,  aequaliter  paulo  con- 
vexum, utrinque  supra  antennarum  insertionem  ad  oculi  marginem 
interiorem  linea  longiludinali  leviter  elevata,  parce  subtilJus  puncta- 


176  V.   Kieseniveller:  Beilrag  zur 

luni.  Antennae  arliculo  prinio  apice,  secundo  ioto,  terlio  basi  pi- 
cescenlibus,  primo  secundo  multo  majore,  secundo  parvo  rolundato, 
ierlio  obcoiiico,  quarfo  Iriaugulari ,  anguslo  intcrno  recto,  sequenti- 
bus  quaito  nuilto  lalioribus,  angulo  inlerno  aculo,  penultiniis  lati- 
tudine  leviter  dcscrescentibus,  ultimo  ovafo;  maris  paulo  forlius  ser- 
ratae,  longiores  pube  albida  lanuginosae.  Prolborax  transversus, 
anlrorsum  levifer  angustalus,  lalciibus  fortiter  rotundatus,  angulis 
poslicis  rotundatis,  basi  et  laleribus  crebrius  punclatus,  tenuiter  mar- 
ginalus.  Coleoptera  prolborace  basi  paulo  latiora,  apicem  versus 
dilatata.  Corpus  subtus  nigrum,  punctatum,  tarsis  apicem  versus 
piccis  vel   piceo-rufesccntibus. 

Um  Nauplia  von  mir  selbst,  auf  Creta  von  Zebe  mehrfach  ge- 
sammelt. 

J.  arbusl orum:  Niger,  anlennarum  basi,  pedibusque  testa- 
ceiSf  femoribus  infuscatis.  —  Long.  2  lin. 

Julisto  funerae  simillimus,  sed  minor,  magis  cylindricus,  apicem 
versus  haud  atlenualus,  minus  nitidus,  femina  subopaca,  antennarum 
basis,  pedesque  testacea.     Keliqua  omnino  ut  in  ilio. 

Die  angegebenen  Unterschiede  scheinen  mit  Ausnahme  der  Fär- 
bungsverschiedenheiten nur  unbedeutend.  Mir  sind  aber  unter  einer 
gröfsern  Anzahl  von  Exemplaren  beider  Arien  keine  üebergänge  vor- 
gekommen, auch  habe  ich  dieselben  nie  untereinander  angetroITen. 

Auf  dem  Hymettus  auf  Sträuchern  der  Quercus  coccifera  von 
mir  gesammelt. 

Dolicliosoina. 

Stephens  111.  of  brit.  Etitom.  III.  320. 

Antennae  minus  acute  serralae. 

Labrum   transversum  vel  subquadratum. 

Palpi  maxillares  filiformes,    arliculo  ultimo  apice    subtruncato. 

(Tab.  IL  Fig.  6.) 
Tarsi  postici  elongali,   validiusculi.     (Tab.  II.  Fig.  17.) 
Unguiculi  membrana  connala  pellucida,  in  altero  apicem  supe- 

ranle,  in  altero  usque  ad  medium  perlingente  instrucli.  (Tab. 

IL  Fig.  21.) 

Stephens  charakterisirt  a.  a.  0.  die  Gattung  sehr  dürftig  durch 
fadenförmige  Gestalt  und  zugespitzte,  schuppige  Flügeldecken,  Ei- 
genschaften des  Dolichosoma  lineare^  die  kaum  generelle  Bedeutung 
haben.  Lacordaire  Gen.  d.  col.  IV.  402.  und  Redtenbacher  Faun. 
Austr.  Ed.  II.  547.  599.  beschreiben  die  Gattung  specleller.     Beide 


Käferfauna  Griechenlands.  177 

geben  aber  in  der  Hauptsache  aufser  der  habituellen  Verschieden- 
heit in  der  Gestalt  nur  den  Unterschied  in  der  Bildung  der  äufsern 
Maxillarlade  an,  welche  aufsen  in  einen  kleinen  Höcker  erweitert 
sein  soll.  Das  Wesentliche  bei  dieser  Bildung  scheint  mir,  dafs  die 
Hornsubslanz  der  äufsern  Maxillarlade  zwar  nach  der  Spitze  hin, 
wie  dies  bei  den  meisten  Dasijfideji  der  Fall  ist,  allmälig  in  eine 
pergament-  oder  hornartige  Struktur  übergeht,  dafs  dies  aber  an  der 
Innern  Seife  in  weit  grüfserer  Ausdehnung  der  Fall  ist,  während 
die  Aufsenseite  bis  fast  an  die  Spitze  hin  die  hornige  Consistenz 
behält,  daher  aber  in  gewissen  Richtungen  und  namentlich  bei  durch- 
fallendem Lichte  betrachtet,  wie  eine  vorragende  Spitze  oder  Höcker 
erscheint;  vergl.  Tab.  H.  Fig.  6.  Hierin  nun  und  in  der  sehr  cha- 
rakteristischen Eigenthümlichkeit  der  Klauen,  von  denen  die  eine 
mit  einer  bis  über  die  Spitze  hinwegreichenden  und  sie  umfassen- 
den, die  andere  mit  einer  bis  in  die  Hälfte  der  Klauen  reichenden 
durchsichtigen  Membran  versehen  ist,  stimmt  Dolichosoma  lineare 
nicht  nur  mit  dem  ihm  überaus  nahe  verwandten  D.  simile  Brülle, 
sondern  auch  mit  Dasytes  profensus  Gene,  für  welchen  Küster  die 
besondere  Gattung  PsilothrLv  vorgeschlagen  hat,  überein,  und  nach 
näherer  Untersuchung  glaube  ich  folgende  Arten  hierher  bringen  zu 
müssen: 

Subg.  Dolichosoma  in  sp. 

Corpus  filiforme,  squamulosum. 
Autennae  graciles. 
Tarsi  valde  elongati. 
D.  lineare  Fabr. 

D.  simile  Brülle  (Exp.  sc.  d.  Mor.  Zool.  H.  p.  153.  229).— 
Zu  dieser  Art  gehört  wohl  unbezweifelt  Dasijles  cinereus  Faldm. 
Col.  Pers.  Armen.  IV.  p.  205.  no.   189. 

Subg.  Psilothrix  (Redtb.  Faun.  Austr.  Ed.  H.  546.  gen.  597.) 

D.  prot ensum  Gene  (Dasytes  pr.  Gene  Ins.  Sard.  I.  19.  19. 
Taf.  I.  Fig.  10.).  —  Sardinien.  —  Auf  diesen  Käfer  war  bisher  die 
Gattung  Psilothrix  beschränkt.  Er  steht  mit  seinem  langen  Hals- 
schilde und  der  besonders  langgestreckten  Gestalt  den  eigentlichen 
Dolichosomen  noch  etwas  näher  als  die  folgenden  Arten. 

D.  melanosloma  Brülle  (Exp.  sc.  d.  Mor.  Zool.  II.  150.222.). 
—  Dasyles  bicidtilus  Brülle  (cod.  no.  22-3.).  —  Zante,  Morea.  — 
Beide  Arten  sind  schwerlich  verschieden.  Brülle  hebt  keine  rech- 
ten Unterschiede  heraus,  insbesondere  stimmen  die  Diagnosen  über- 


178  V.  Klesentveiter:  Beitrag  zur 

ein.  Die  Durchsichtigkeit  der  Flügeldecken  ist  keineswegs  allen 
Individuen  eigen,  vielleicht  nur  mangelnde  Helfe.  Ich  habe  fol- 
gende Farbenabänderungen  beobachtcl :  der  ganze  Käfer  schön  blau- 
grün, grün,  grün  mit  Goldglanze,  blau;  —  Kopf  und  Ilalsschild 
grün,  Flügeldecken  blaugrün,  oder  blau.  —  Brülle  scheint  nur  weib- 
liche Käfer  gekannt  zu  haben,  das  Männchen  unterscheidet  sich 
durch  langgestreckte  Gestalt,  hinter  der  IMilte  gar  nicht,  oder  nur 
wenig  bauchig  erweiterte  Flügeldecken  und  durch  das  tief  halbkreis- 
förmig ausgeschnittene  letzte  lliuterleibssegment  (vgl.  Taf.II.  Fig.  11.). 

D.  aureolum:  Aurato-viride ,  nitiduhim,  antennis  nlgris,  pe- 
dihus  iiigro-aeneis ^  convexiis  stifjciiUndrictis ,  coleopleris  apicem  ver- 
sus stibdtlalafis^  haud  puhescenlibus ^  pills  sparsis  nigris  hinc  inde 
adspersis,  punclalo-rugosis.  —  Long.  2  —  2-  lin. 

Mas:  Segincnto  dorsali  ultimo  in  media  profunde  eroso. 

Vom  D.  nobile  durch  gröfsere  Wölbung,  nach  hinten  mehr  er- 
weiterte Flügeldecken  und  den  Mangel  an  Pubescenz  auf  den  letz- 
teren, sowie  durch  die  Bildung  des  letzten  Ilinterleibssegments  leicht 
zu  unterscheiden. 

D.  nobile  Fabr.  —  Im  südlichen  Europa  und  %vohl  im  ganzen 
Gebiete  der  Mittelmeerfauna  die  verbreitetste  und  häufigste  Art. 

D.  illustre  Wollaston  Ins.  ftlad.  252.  —  Von  der  Insel  Ma- 
deira. Es  liegen  mir  von  dort  drei  von  Wollaston  selbst  mitge- 
theille  Exemplare  vor.  Von  dem  Naturalienhändler  Schaufufs  in 
Dresden  sind  mir  aber  auch  Exemplare  dieser  Art  aus  Andalusien, 
wo  sie  Dr.  Staudinger  gesammelt  hat,  milgetlieilt  worden.  Sie  un- 
terscheidet sich  von  den  übrigen  grünen  Dolicbosoma-Avicn  durch 
kleinere,  etwas  mehr  gewölbte  Gestalt,  dicht<'r  punktirtes  Ilalsschild, 
welchem  die  geglättete  Mittellinie  fehlt,  und  vor  allem  durch  die 
Behaarung  der  Flügeldecken,  welche  mit  feinen,  kurzen,  gelblichen 
Borstenhärchen  niäfsig  dicht  und  so,  dafs  diese  mehr  oder  weniger 
deutliche  Längsslreifen  bilden,  besetzt  sind.  Der  Käfer  ist  mir  auch 
unter  dem  Namen  Das.  smaragdimis  Dcj.  aus  Nordafrika  niilge- 
theiit  worden.  Das  Thier  aber,  das  Lucas  (Expl.  sc.  d.  TAlg.  Ent. 
p.  195.  513.)  als  die  Dejean'sche  Art  dieses  Namens  beschreibt,  kann 
nach  den  Angaben  dieses  Schriftstellers  nicbt  wohl  hierher  ge- 
hören. 

D.  severuin:  Elongntiiin ,  cylindricum,  aeneo  -  nigriim,  partim 
nitidum,  pube  grisea  breviore,  pilisque  nigris  detisius  f:esliliim,  pro- 
ihorace  latitudine  longiore,  inncqualiler  purcius  ptuictalo ,  elyfris 
punctatis,  vix  rugulosis.  —  Long.  2.^   lin. 

Leicht  durch  die  Farbe  kenntlich.     Im  Ucbrigen  mit  D.  nobile 


I 


Küferfauiia  Griechenlands.  179 

verwandt  und  von  ihm  durch  slärkore  Wölbung  der  Oberfläehe  und 
das  sparsam  punklirte  Halsschild  unterschieden.  —  Dalmatien,  von 
H.  Dr.  Hampc  niitgctheilt. 

Antennae  raonilialae  vel  subserratae.  (Fig.  II.  Fig.  15  et  16.) 

Labrum  Irans versum 

Palpi  maxillares  filiformes,  articulo  uliimo  elongato,  aplcc  sub- 

acuminato.  (Taf.  II.  Fig.  7.) 
Tarsi  breviusculi,   articulis   secundo    et  tertio    dilatalis,   quarto 

minuto,   ultimo    praecedeutibus    tribus   simul   sumiis   aequali. 

(Taf.  II.  Fig.  19  et  20.) 
Unguiculi  simplices  curvati. 

Stimmt  in  allen  Punkten  mit  der  eigentlichen  Galtung  Dasy- 
les  überein,  und  weicht  nur  durch  die  Bildung  der  Fühler  und  Beine 
ab.  Erstere  sind  nämlich  nicht  sowohl  gesägt  als  perlschnurförmig, 
indem  jedes  einzelne  Glied  nicht  an  der  äufsern  Aufseneckc  des 
vorhergehenden,  sondern  (mehr  oder  weniger)  genau  in  der  Mitte  des 
Vorderrandes  desselben  eingelenkt  und  an  seinen  beiden  Vorderecken 
verrundet  ist.  Hierin  sowie  in  der  geringen  Länge  stimmen  die 
Fühler  mit  denen  von  Danaceu  überein.  Bei  einzelnen  Arten  sind 
die  einzelnen  Glieder  der  Fühlersclinur  abwechselnd  grölser  und 
und  kleiner,  wenn  auch  nicht  gerade  in  aulFallender  Weise;  vergl. 
Taf.  II.  Fig.  16.  An  den  Tarsen  ist  das  erste  Glied  mäfsig  verlän- 
gert, die  folgenden  beiden  sind  viel  kürzer,  aber  deutlich  herzför- 
mig erweitert,  vorn  ausgerandet,  das  vierte  ist  sehr  klein,  gar  nicht 
erweitert,  bei  ungenügender  Vergröfserung  von  dem  Klauengliede 
schwer  zu  unterscheiden,  letzteres  wieder  beträchtlich  verlängert, 
aber  gar  nicht  verdickt.  Die  Klauen  selbst  ziemlich  schlank ,  et- 
was gebogen,  am  Grunde  schwach  zahnartig  erweitert,  am  Ende 
einfach  zugespitzt.  Die  Mandibeln  (vergl.  Taf.  II.  Fig.  7.)  wie  ge- 
wöhnlich zweizahnig,  aber  die  vordere  Spitze  stärker  gebogen  und 
schärfer  zugespitzt  als  bei  den  meisten  übrigen  Dasytiüen. 

IJ.  indutus:  Aeneiis,  nilldultis,  piibe  densa/lavescejis^  ohsolelhis 
pnncinlalus,  anlennls  femorlbnsqne  nigris,  Ulis  basi,  libiis  tarsisque 
piceis.  —  Long.   1|  —  H  Hn. 

Convexus,  subcylindricus,  dorso  depressiusculus.  Caput  de- 
flexum,  dense  subtiliter,  subrugose  punctatum,  clypeo  labroque  p'- 
ceis.  Antennae  satis  breves,  crassiusculae,  articulis  singulls  intus 
niagis,  extrorsum   minus  dilalatis,   articulo  tertio  secundo  tenuiore, 

Beri.  Entomol.  Zeitschr.    IK.  15 


180  V.  Kiesenxvefier:  Beitrag  zur 

vix  longiore,  quinto,  seplimo  et  nono  articulis  quarto,  sexto,  octavo 
et  decimo  paulo  majoiibus,  pilis  slngulis  longioribus  pubeque  densa, 
brevissima  pruinosa  indiitnc.  Protborax  longitudine  latior,  antror- 
sum  angustatus,  antice  et  ad  lafera  rotundatus,  basi  utrinque  obli- 
que truncatus,  leviter  siiniatus,  basi  media  truncala  vel  levifer  emar- 
ginata,  dense  obsolet ius  punctatiis,  pube  adpressa  binc  inde  digesta, 
submicante  indutus,  angiilis  oninibus  rolundatis.  Scutellum  lalum, 
apicc  truncalum.  Colcoptera  proiborace  paulo  latiora,  parallela, 
pone  medium  parum  ampliata,  obsolete  irregulariler  punctata,  pun- 
ctis  haud  seriatis,  pube  densa  luteseente  vel  flavida  sublomentosa 
dense  vestita,  et  inde  ex  viridi  plumbea,  selulis  brevibus  seriatis, 
interdum  obsoletis  ornata.  Corpus  subtus  obscurius,  magis  nitidum, 
densius  et  dislinctius  punclulatum,  sublilius  parcius  pubescens,  fe- 
moribus  uigris,  tibiis  tarsisque  piceis,  plus  minusve  obscuris. 

Patria:   Graecia. 

D.  ^raminicola:  Fuscus,  suhaeneus,  nilichdus,  convexiuscu- 
lus,  pube  nihius  densa  pbimbeo-micans ,  obsolelius  puncialtis ,  tibiis 
tarsisque  testaceis.  —  Long.  | — 1  lin.     Taf.  II.  Fig.   12. 

Convexiusculus.  Caput  inclinatum,  dense  subtiliter  rugulosum, 
clypeo  labroque  brunneis  vel  teslaceo- brunneis.  Antennae  brevius- 
culae,  protboracis  longitudine,  moniliformes,  omnino  non  serratae, 
articulo  tertio  secundo  evidenter  teuuiore,  vix  longiore,  quinto,  se- 
ptinio  et  nono  articulis  quarto,  seslo,  octavo  et  decimo  majoribus. 
Protborax  longitudine  lafior,  antrorsum  anguslatus,  convexus,  sub- 
tiliter crebrius  punctatus,  lateribus  leviter  rolundatis,  subtiliter  cre- 
nulatis,  basi  leviter  rotundata,  vix  siniiala.  Scutellum  lalum,  apice 
truncatum.  Coleoplera  proiborace  paulo  laliora,  parallela  vel  pone 
medium  levifer  ampliata,  subtiliter  crebrius  punctulala,  punctis  om- 
nino non  seriatis,  pube  sublili ,  adpressa,  minus  densa,  et  seriebus 
nonnullis  plus  minusve  obsoletis  selulorum  veslita.  Pedes  nigri  vel 
picei,  tibiis  tarsisque  testaceis,  bis  salis  elongafis,  magis  quam  in 
D.  indulo. 

Statura  minore,  minus  convexa,  colore  obscuriore,  pube  par- 
ciore,  antcnnis  debilioribus  a  praecedente  longe  diversus. 

Patria:  Graecia. 

Aiiiaiiroiiia. 

Weslwood  Transact.  eiit.  soc.  Lond.   II.  p.  174. 

Antennae  moniliatae.  (Taf.  II.  Fig.  13.) 

Palpi   maxillares    elongati,    articulo    ullimo    valde    securiformi. 
(Taf.  II.  Fig.  9.) 


Käferfauna  Griechenlands.  181 

Tarsi  subelongali,  aiiiciilo  primo  secundo  vix  longiore. 

ünguiculi  aequales,  aut  membrana  libera,  summa  basi  tantum 
connata,  usqiic  ad  unguicuIi  apicem  perlingente  appeudicu- 
lali,  aut  simplices  basi  subdentati. 

Die  Westwood'sche  GaltuDg  ^HiaHiojim  ist  weuigsJens  auf  dem 
Continenle  wenig  bekannt,  so  bat  sie  z.  B.  Lacordaiie,  der  in  deu 
Gen.  d.  Col.  IV.  403.  über  sie  spriebt,  nicbt  geseben.  Aufser  durch 
das  grofsc,  sebr  stark  beilförmige  Endglied  der  Maxillartaster  ist  sie 
durch  dünne,  schlanke,  perlscbnurförmige,  d.  b.  nicht  im  geringsten 
gesägte  Fühler,  sowie  durch  besonders  langgestrecktes  Labium  (vgl. 
Taf.  II.  Fig.  26.)  ausgezeichnet.  Dafs  ich  Westwood's  Ausdruck: 
unguicuIi  membrana  basali  instructi  richtig  gedeutet  habe,  glaube 
ich  um  so  mehr,  als  ihn  auch  Lacordaire  a.  a.  O.  in  gleichem  Sinne 
aufgefafst  hat.  Diese  Bildung  würde  dann  mit  der  bei  Haplocne- 
mus  vorkommenden  übereinstimmen.  Ainaur.  megacephala  Ksw^. 
hat  dagegen  einfache,  mit  einem  Haulläppchen  nicht  versehene,  nur 
an  der  Wurzel  zahnartig  verdickte  Klauen.  Bei  der  Wichtigkeit 
der  Klauenbildung  in  der  Gruppe  der  Dasytklen  ist  es  -svahrschein- 
licb,  dafs  diese  Art  den  Typus  einer  besonderen  Gattung  bildet. 
Indessen  kann  sie  einstweilen  theils  wegen  des  ebenerwäbnten  Zwei- 
fels, theils  wegen  unverkennbarer  habitueller  Aehnlichkeit,  theils 
endlich  weil  mir  ausreichendes  IMaterial  zur  Untersuchung  der  Mund- 
theile  und  sonstigen  Details  des  Tbieres  nicbt  zu  Gebote  stehen,  bei 
Amauronia,  in  einer  besondern  Abtheilung,  untergebracht  bleiben.  — 

I.  Arten  mit  deutlichen,  bis  auf  den  Grund  der  Klauen  getrenn- 
ten Hautläppchen. 

A.  hispana:  Aetieo-oricfiulcea ,  nUuhtla,  pitbe  flava  subsqua- 
mosa  vestita ,  sculello  albido,  ore,  anlennis  pedibusque  ferrtigineis, 
tarsis  breviusculis,  arliculo  idliino  primo  longiore.  —  Long.  1^  lin. 
—  Südspanien,  Dr.  Apetz. 

Amauronia  picta:  Oblonga,  subctjUndrica,  apicem  versus  le- 
vUer  dilatata,  nigro-aenea,  punctata ,  pubescens ,  elytrorum  basi  fa- 
sciisque  duabus  irregularibus  griseo  pubescentibus,  antennis,  iibiis, 
tarsisque  testaceis.  —  Long.   I  lin.  —  Taf.  II.  Fig.  10. 

Caput  puuctulatum,  fronte  planiuscula,  leviler  biimpressa.  La- 
brum et  oris  partes  picea.  Antennae  graciles,  capitis  prothoracis- 
que  longitudine,  articulo  primo  parum  elongato,  leviter  incrassato, 
secundo  oblongo,  incrassatulo,  tertio  secundo  longiore  sed  tenuiore, 
quarto  et  quinfo  obconicis,  apicem  versus  leviler  incrassatis,  sexto, 
septimo  et  octavo  praecedentibus  et  sequentibus  minoribus,  praeser- 

15* 


182  V.  Kiesenweiier:  Beitrag  zur 

tim  tenuioribus,  septimo  iauien  in  mare  sexto  et  oclavo  paulo  ma- 
jore, articiiHs  ultiinis  iribus  majoribus.  Protborax  longitudine  la- 
tior,  suborbiculaliis.  antiorsuni  mngis,  basin  versus  minus  angusta- 
tus,  lalcribns  rotundatis,  basin  versus  leviter  crenulatis,  subtiiiter 
coriaecus,  disco  parcius,  laleribus  dense  et  rugose  puncfulatus,  utrin- 
quc  linea  curvata  sulcaliis,  pubcscens.  Colcoptcra  prolhorace  la- 
iiora,  apicem  versns  subdilatafa,  variogala,  basi,  fasciis  duabus,  api- 
ceque  pube  albida  vestitis,  bis  maculis  indeterniinatis,  saepe  plus 
minusve  detritis.  Pedes  picei,  tibiis  femoribusque  icstaceis.  Ungui- 
culi  lobis  duabus  liberis,  unguiculis  ipsis  fere  aequalibus  instructi. 

Auf  dem  Parnes  bei  Atben  niebt  seilen  von  blübenden  Tannen 
geklopft.  Auch  auf  dem  Mont-Serrat  in  Catalonien  von  mir  in  Mebr- 
zabl  (bier  auf  Erica  arborea)  gesammelt. 

A.  subaeneu:  Aeneo -nigra,  rnde  et  irregulariler  punctata  et 
undique  setis  perhrevibus  pallidis  obsitw,  antennis  fuscis,  articidis 
3 — 4  basalibiis  fulvescent ibtis ,  eUjtris  inlerdiim  chalybeo  fiticlis.  pe- 
dibus  J'idvis,  femoribns  in  medio  obscuris,  tarsoi-um  articulis  apica- 
libus  fuscis.     JMagnitiido  Cisidis  nilidi  at  anguslior.  —  Long.  ~  lin. 

Habit,  in  Insula  Corfu. 
Westvvood:  Transact.  ent.  soc.  Lond.  II.  p.  175    Taf  14.  Fig  10. 

Eine  mir  unbekannte  Art,  deren  Beschreibung  ich  nach  West- 
wood hier  mittbeile  Ich  habe  in  dem  Catal.  Col.  Eur.  Berl.  1859 
diese  Art  irrthümlieh  als  identisch  mit  Dasyles  impressits  Alarsh. 
Stephens  aufgeführt. 

II.  Arten  mit  einfachen  Klauen,  ohne  Hautläppchen,  nur  an 
der  Wurzel  zahnförmig  verdickt. 

A.  megaccphala:  Oblonga,  cylindrica,  nigro-aenea,  puncta- 
tissima,  pube  brevi  rigida  grisescens,  antennis  pedibusque  yulvis.  — 
Long.  I  lin. 

Caput  latum,  punclatum,  fronte  convexiuscula,  leviter  biira- 
prcssa.  Labrum  et  oris  partes  fulvesceutes.  Antennae  graciles,  ca- 
pitis prothoracisque  longitudine,  laete  fulvae,  apicem  versus  baud 
infuscatae,  articulo  primo  elongato,  paruni  incrassato,  subcylindrico, 
secundo  oblongo,  tertio  paulo  minore,  tertio  obconico,  reliquis  mo- 
niliforraibus,  lafitudinc  longioribus,  sexto  et  octavo  praecedentibus 
paulo  minoribus,  ultimo  oblongo- ovato.  Prothorax  subquadratus, 
cylindricus,  lateribus  valde  declivibus,  dense  minus  subtiiiter  pun- 
ctatus.  Coleoptera  prothorace  parum  laliora,  cyliudrica,  medio  le- 
viter ampliata,  lateribus  leviter  rotundatis,  punctata,  pube  brevi  gri- 
sea,  setulisque  griseis  brevibus  parum  coaspieuis  hinc  inde    sparsis 


Käferfauna  Griechenlands.  183 

parcius  vestila.  Pedes  lestacei,  graciles,  tarsis  tenuibus,  elougalis, 
unguiculis  tenuibus,  basi  subincrassatis  et  dentatis,  lobo  membrana- 
ceo  nuUo. 

Bei  Athen  von  mir  auf  Gräsern  an  trockenen  sonnigen  Plälzen 
gesammelt,  von  Zebe  auf  Creta  gefunden. 

Daiiacea.     (Lap.  d.  Castelnau  in  Silberm.  Rev.  ent.  IV.  1836. 

p.  31  und  32.) 
Cosmiocomus  Rosen  hau  er  Tbiere  Andal    p.  169. 

Antennae  raoniliformes,  breviores,  apicem  versus  incrassatae. 

Caput  prolongatum,  labium  laliludinc  longius,  apice  rotundatuni. 

Mandibulae  apice  simpüces,  margine  interno  dentibus  nonnuUis 
serratae. 

Palpi  maxillares  articulo  ultimo  clongato,  subcylindrico. 

ünguiculi  inaequales,  altere  simplici  basi,  leviter  dentato,  altere 
difTormi,  coriaceo. 

Schon  im  Jahre  1836  ist  für  Melyris  pallipes  111.  von  Laporte 
de  Castelnau  die  Gattung  Danacea  aufgestellt,  und  dürftig  zwar, 
doch  kenntlich  charakierisirt  worden,  zumal  da  D.  pallipes  111.  als 
Typus  der  Gattung  aufgeführt  wird,  und  letztere  sich  als  eine  der 
natürlichsten  unter  allen  Dasyliden  darstellt.  Im  Jahre  1S45  schlug 
Molschulsky  für  dasselbe  Thier  den  Namen  Dermatoma  vor.  ')  Gute 
Beschreibungen  der  Gattung  unter  dem  von  Küster  vorgeschlagenen 
Nameij  Cosmiocomus  haben  Rosenhauer  1.  c.  und  Redtenbacher  Fn. 
Austr.  Ed.  II.  p.  546.  598.  gegeben. 

')  Bulletin  d.  Nat.  d.  Moscou  1845  p.  37.97.  —  „Corps  peu  allonge, 
tout  velu,  elytres  plus  larges  que  le  corselet.  Fascies  (sie)  des  Tyllus 
(sie).  Type  D.  pallipes  III."  so  lautet  die  ganze  Beschreibung.  Die  fol- 
gende von  Linuloma  (=  Dulickosoma  Steph.):  „Corps  lineaire,  pubes- 
cent.  Fascies  (sie)  des  Oedcmera.  Type  linearis  Fabr.  (I)asytes).''^  Die 
Angaben,  womit  die  Gattungen  Lasiiis  Motsch.  und  Dasytes  im  Mot- 
schulsky'schen  Sinne  begründet  werden,  sind  ebenso  ungenügend  und  ent- 
weder unwesentlich  oder  geradezu  falsch.  Dafs  solcher  unverantworlli- 
clien  Leichtfertigkeit  gegenüber  endlich  mit  bestiunnten  Ausdrücken  oder, 
wie  Herr  v  Motschulsky  (Etud.  entom.  IV.  31.)  klagt,  in  absprechender 
Weise  begegnet  wird,  ist  ebenso  natürlich  als  gerechtfertigt.  Wenn  bis- 
her alle  bedeutenden  Entomologen,  die  sich  über  ihn  überhaupt  ausge- 
sprochen haben,  wie  Erichson,  Mannerheim,  Schaum,  Lacordaire,  Aube, 
Gerstäcker  seine  Leistungen  einstimmig  als  ungenügend  und  unzuverlässig 
verurlheilen,  so  ist  wohl  anzunehmen,  dafs  das  in  der  Natur  dieser  Lei- 
stungen selbst  liegt,  und  nicht  in  einer  besondern  Ungunst,  unter  der  ihr 
Verfasser  zu  leiden  hat. 


184  V.  Kiesenweller:  Beitrag  zur 

Die  Arten  dieser  Gattung  sind  niclit  leicht  zu  unterscheiden; 
ich  kenne  die  folgenden,  in  Grieclienland  vorkommenden: 

D.  cervina  Küst.  Käf.  Eur.  21.  12.  —  Um  Nauplia  von  mir 
gesammelt. 

D.  hypoleuca:  Fusco-aenea,  pufte  densa  squamosa  olivacea, 
subtus  albida^  antennis,  palpls,  pedibiistfue  tesiaceis,  prothorace  sub- 
(juadralo,  basi  apicecjue  coiistricto^  segmenio  venlrali  idlimo  apice 
late  einarginato^  ntrintjue  fasciculuto.  —  Long.   1^  lin. 

Caput  parvum,  cum  oculis  prolhorace  angustius,  fronle  utrin- 
que  impressa,  vertice  squamoso-pubescens,  squamulis  in  vertice  gri- 
seis,  ad  oculorum  marginem  inlernum  et  antrorsum  niveis.  Palpi 
maxillares  fusci,  arliculo  ultimo  ex  parte  rufo  vel  testaceo.  Anleu- 
nae  thoracis"  longiludine.  tcstaceae  vel  ferrugineae  apicem  versus  ob- 
scuriores.  Prothorax  subquadratus,  lalitudine  haud  longior,  angu- 
lis  Omnibus  oblasis,  lateiibus  niedio  rofundatis,  apice  forlius,  basin 
versus  levius  sinualis,  Iransversim  couvexus ,  ante  apicem  fortius, 
ante  basin  vix  coiislrictus,  griseo  squamoso-pubescens,  obsoletius 
punctafus.  Coleoptera  prothorace  basi  latiora,  latcribus  leviler  ro- 
tundatis,  subovata,  griseo  squamoso-pubesccntia ,  sublilius,  densius 
punctulata.  Corpus  sublus  squamulis  lacteis  albidum,  imprimis  in 
pectore.  Abdominis  segmentum  ultimum  apice  late  distincteque 
emarginatum,  utrinque  obtuse  dentatum  pilisque  fuscis  brevioribus 
fasciculatum.  Pedes  testacei,  femoribus  subtilissime  albido-pubescen- 
tibus,  subincrassatis.  • 

Die  Art  unterscheidet  sich  von  allen  bekannten  auf  den  ersten 
Blick  durch  das  in  beiden  Geschlechtern  breit  abgestutzte  und  aus- 
gerandete,  an  den  leicht  vorragenden  Seitenecken  mit  Haaren  gc- 
franzte  letzte  Bauchsegment. 

D.  iners:  Fuscoaenea,  pxibe  densa,  squamosa  olivacea  subtiis 
griseo-albicia,  aniennis  pedibusijiie  teslaceis,  capite  magno,  prolho- 
race subquadralo,  anlrorsnm  vlx  angiistalo,  ante  apicem  constricto, 
ehjtris  dense  fortius  pnnctatis.   —  Long.    1|  lin. 

Caput  maris  magnum,  cum  oculis  prolhorace  latius,  femiuae 
vix  angustius,  fronte  biimpressa.  Palpi  fusci,  vel  picei.  Antennae 
crassiusculae,  prolhoracis  longiludine,  omnino  testaceac,  apicem  ver- 
sus vix  obscuriores.  Prolhorax  subquadratus,  subcylindricus,  trans- 
versim  convexus,  lateribus  leviter  rotundatis,  ante  apicem  constri- 
clus,  dense  punclalus,  angulis  poslicis  rotundatis.  Coleoplera  pro- 
thorace paulo  latiora,  subparallela,  pone  medium  in  mare  omnino 
noD,  in  femina  paulo  dilatata,  dense  fortius  punctata.  Corpus  sub- 
tus  pube  squaraiformi   alba   vel   argentea   cinerascens,  vel   albidura, 


Kiiferfaxma  Griechenlands.  185 

segmento  ventrali  ultimo  in  ulroque  sexu  simplici.      Pedes  lestacei, 
tarsis  obscurioribus. 

An  gleichmäfsig  gelben  Fühlern  und  Beinen,  bei  dunklen  Pal- 
pen, ziemlich  grofsem  Kopfe  und  stark,  dicht  und  deutlich  punk- 
tirten  Flügeldecken  von  den  verwandten  Arten  unterschieden. 

D.  cretica:  Fusco-aenea.,  pube  densa^  squamosa  olivacea^  suh- 
itis  parcius  piibescens,  an/ennis  pedibusc/ue  ieslaceis,  Ulis  apicem 
versus  obscririoribus ,  prothorace  snbcyUndrico ,  Inliludine  longiore, 
rix  conslriclo,  elylris  niiidulis  subtililer  punclalis.  —  Long.  1:^  lin. 

Caput  mediocre  cum  oculis  vix  prothoracis  lalitudine,  fronte 
vix  im{)ressa,  pube  aurea  subsquamosum.  Palpi  fusci.  Anlennae 
prothoracis  longitudine,  testaceae  vel  ferrugineae,  apicem  versus  ob- 
scuriores.  Prothorax  subcylindricus,  lateribus  parum  rotundatis,  vix 
8inuatis,  transversim  convexus,  ante  apicem  vix  constrictus,  obso- 
lete punclatus.  Coleoptera  convexiuscula,  nitidula,  prothorace  la- 
tiora,  pone  medium  leviter  ampliata,  subtiliter  obsoleteque  punctata, 
pube  flava  squamiformi  densius  obtecta.  Corpus  subtus  obsoletius 
parcius  griseo-pubescens;  segmento  ventrali  ultimo  apice  subrotun- 
dato.     Pedes  ferruginci  vel  teslacei. 

Eine  nicht  besonders  ausgezeichnete  Art,  die  an  dem  langen, 
inäfsig  breiten,  vor  der  Spitze  nur  schwach  eingeschnüiten  Hals- 
schilde, den  schmalen,  ziemlich  stark  gewölbten  Flügeldecken  und 
der  feinen  Punktirung  derselben  unter  den  Danaceen  mit  bellen 
Fühlern  und  Beinen  zu  erkennen  ist. 

D.  marginata  Küst.  ( Käf.  Eur.  22.  58.).  —  Auf  dem  Ily- 
mcttus  in  den  Blüthen  der  Euphorbien  und  sonst  überaus  häufig. 
Die  griechischen  Exemplare  sind  alle  viel  dunkler  gefärbt  als  die  von 
Küster  beschriebenen  Exemplare  dieser  Art,  indem  sich  bei  ihnen 
die  röthliche  F.ärbung  auf  die  Extremitäten,  den  vordem  Theil  des 
Kopfes  mit  dem  Munde  und  den  Rand  der  Flügeldecken  beschränkt. 
Ich  finde  aber,  abgesehen  von  dieser  Farbenabweichung,  keinen  Un- 
terschied, zwischen  Stücken  meiner  Sammlung  von  Triest,  welche 
mit  Küster's  Beschreibung  vollkommen  übereinstimmen  und  den 
griechischen  Stücken,  die  mir  in  grofser  Zahl  vorliegen. 

Lucas  beschreibt  in  Gucrin  Rev.  zool.  1853  p.  565  No.  54.  ei- 
nen Dasy(es  rnjilarsis,  den  er  fraglich  zu  Danacea  bringt,  der  aber 
der  Beschreibung  nach  nicht  wohl  hierher  gehören  kann.  Der  Name 
colUdirt  übrigens  mit  dem    älteren  Dasyles  rujitarsis  Sah  Ib. 


186  V.  Kiesenwetler:  Beitrag  zur 

Bevor  zur  Aufzälilung;  der  in  Grieclienland  einheimischen  Ver- 
treter einer  andern  Ilauptabtheilung  unter  den  Coleopteren,  den  He- 
teromeren  übergegangen  werden  kann ,  sind  hier  noch  einige  Be- 
merkungen in  Bezug  auf  Lamellicornien  nachzutragen.  Das  Berl. 
Ent.  Zeitschr.  II.  p.  '232  ff.  gegebene  Verzeichnifs  derselben  ist  näm- 
lich zu  einer  Zeit  verfafst,  wo  mir  der  auf  Lamellicornien  bezügli- 
che Abschnitt  (Ann.  d.  1.  soc.  ent.  d.  Fr.  1856  p.  369  IT.)  des  wich- 
tigen Reiche'schen  Aufsatzes  über  orientalische  Käfer  noch  nicht  zu- 
gekommen war  und  deshalb  unberücksichtigt  bleiben  mufste.  Herr 
Reiche  selbst  hat  inzwischen  die  Gefälligkeit  gehabt,  mir  eine  Liste 
der  Erinnerungen,  die  er  in  Folge  dessen  gegen  meine  Aufzählung 
zu  machen  hat,  zuzusenden,  und  mir  dabei  deren  VeiöfTentlichung, 
die  er  ausdrücklich  gewünscht  hat,  zu  überlassen.  —  Zunächst  sind 
nachzutragen, 

a.  aus  dem  eben   erwähnten  Aufsatze: 

Onthophagus  excisus  Reiche  (p.  388  No.  92.  Taf.  12.  Fig. 
7.),  nach  einem  Exemplare  aus  Morea  beschrieben. 

Aphodius  suarius  Falderm.  (Col.  Pers.  Arm.  254.  No.  238.) 
—  Reiche  hat  das  Thier  aufser  aus  Syrien  auch  aus  Morea  und  Ru- 
melien  erhallen  und  giel)t  (p.  392  No.  94.)  die  von  Faldermann  über- 
gangenen Kennzeichen  an.     Der  Käfer  ist  mir  unbekannt. 

A.  dilatatus  Reiche  (p.  399  No.  97.  Taf.  12.  Fig.  8.)  — 
Morea. 

h.  aus  dem  von  Reiche  gegebenen  Namensverzeichnisse  der 
auf  der  Saulcy'schen  Reise  nach  Syrien  und  Palästina  gesam- 
melten Käfer,  ein  Verzeichnifs,  das  ich  nicht  besitze  und  das 
mir  hier  nicht  zugänglich  ist: 
G ymnopleurus  J'lagettatus,    Aphodius  constans  Duft- 
schmidt, Aph.  porcus  Fabr.,  Aph.  arenarius  Oliv.,    Ortjctes 
grypus  111.,  Celonia  hirtella  Linn. 

Aufserdem  erwähnt  H.  Reiche  noch  als  griechische  Käfer: 
Geotrupes  subaruialus  Erichs.,  bekanntlich  eine  von  suh- 
armalus  Fairm.  verschiedene  Art.  Lediglich  der  Vorsicht  hal- 
ber habe  ich  geglaubt,  diesen  mir  aus  Griechenland  nie  selbst  zu- 
gekommenen Käfer  hinweglassen  zu  müssen.  Ericlison  erwähnt  als 
Vaterland  die  griechische  Halbinsel  im  Allgemeinen,  eine  Bezeich- 
nung, die  nicht  auf  das  eigenilicbe  Griechenland  beschränkt  zu  wer- 
den pflegt,  und  Lacordaire  giebt  Gen.  des  col.  III.  p.  146  Italien  als 
die  Heimath  des  Käfers  an.  —  Ferner: 

Cetonia   aeuea   Gyll.    und    Cetonia   metallica    Payk.    — 


Käferfauna  Griechenlands.  187 

Beide  sind  indessen  als   hlofse  Varietäten   unter  der  von  mir  aufge- 
führten Celonia  ßoricola  mit  inbegriffen,  und 

Celvnia  oblonga  Gory  et  Pereh.,  eine  bisher  als  spanisch 
bekannte  Art,  deren  Vorkommen  in  Griechenland  mir  nicht  ganz, 
wahrscheinlich  ist;  sollte  hier  nicht  eine  Verwechselung  mit  C.  vi- 
dua  Gory  Perch.   (=   aegyptlaca  Gory  Perch.)  vorliegen? 

Bei  einem  faunistischen  Cataloge  ist  die  Aufnahme  anderer  als 
ganz  sicher  verbürgter  Arten  bedenklich.  Es  kommt,  besonders  bei 
„Beiträgen''  zu  einer  Fauna  viel  mehr  auf  volle  Zuverlässigkeit 
als  auf  die  Menge  der  Angaben  an.  Darum  sind  auch  einige  Ar- 
ten, die  Marseul  in  seinem  Cataloge  als  gilcchiscli  aufführt,  deren 
Vorkommen  mir  aber  nicht  ausreiciiend  verbürgt,  oder  selbst  wie 
z.  B.  Amphicoma  villala,  AnisnpUa  leucapsls  etc.  unwahrscheinlich 
vorkam,  lieber  unerwähnt  gelassen  worden. 

Die  weiteren  Erinnerungen  Reiche's  sind  folgende: 

Onitis  Damoetas  Gern).  —  Anstalt  Germ,  ist  Sieven  zu 
setzen,  Reiche  hat  1.  c.  p.  .392  nachgewiesen,  dafs  eine  noch  ältere 
als  die  Germar'sche  Beschreibung  dieses  Käfers  von  Steven  esistirt. 

Onfhophugus  7ii ge Ihis  Illiger.  —  Hierzu  sagt  R.:  .,Es  ist 
durchaus  nicht  anzunehmen,  dafs  diese  algiersche  und  spanische  Art 
sich  in  Griechenland  wieder  finden  sollte,  und  selbst  in  diesem  Falle 
ist  es  nicht  der  O.  hisleroides  Menetr. ,  der  sehr  verschieden  ist 
und  sich  wirklich  in  Griechenland  vorfindet  " 

Nach  Vergleich  des  Original- Exemplars  ist  nigellus  111.  aller- 
dings eine  von  dem  griechischen  hisleroides  Men.  verschiedene  Art, 
welche  zu  dem  punct ahis  ll\.  (emarginalns  Muls.)  in  nächster  Ver- 
wandtschaft   steht. 

O.  morio  Brülle  ==  iaurus  Lin.  9.  —  Reiche  bestätigt  hier- 
mit die  von  mir  selbst  schon  ausgesprochene  Vermuthung  des  Zu- 
sammengeliörens  beider  Arten. 

O.  nilitlicollis  Brülle  =  lucidiis  9.  —  Ich  habe  diese  Deu- 
tung nicht  gewagt,  doch  scheint  sie  mir  annehmbar. 

O.  suturellus  Brülle  =:  Malci  111.  9.  —  Diese  Annahme 
Reiche's  ist  enischuldbar  wegen  der  Verwandtschaft  des  Onlh.  Maki 
mit  suturellus.  aber  unrichtig.  —  Die  Brulle'sche  Art,  von  welcher 
mir  gegenwärtig  6  Stücke  vorliegen,  unterscheidet  sich  von  dem 
llliger'schen  Käfer  sehr  leicht  durch  den  gröfseren  Glanz  des  bald 
grünlich,  bald  kupfrig  eizfarbenen  Ilalsschildes,  das  nicht  granulirt 
ist,  wie  bei  Maki,  sondern  ziemlich  stark  und  weitläufig,  einfach 
punktirt,  auch  gewöhnlich  über  die  Mitte  eine  geglättete  Längslinie 
zeigt,  wie  Brülle  verlangt,  freilich  mitunter  sehr  undeutlich.  Brulle's 
Beschreibung  ist  nicht  blos  kenntlich,  sondern  sogar  treffend,  insbc- 


188  V.  Kiesenwetter:  Beilrag  zur 

sondere  lassen  die  auf  die  Oberlläclic  des  Halsschildes  bezüglichen 
Worte  „couvert  de  points  enfonccs  qui  laissent  cependant  au  mi- 
lieu  un  irait  longitudinal"  keinen  Zweifel,  dafs  nicht  Maki  geraeint 
sein  kann,  von  dessen  Halsschild  Muls.  Col.  Fr.  Lamell.  p.  112  sehr 
bezeichnend  angieht  „presque  uniformement  et  assez  densement 
Charge  de  petits  grains".  Es  bedarf  hiernach  kaum  noch  des  Hin- 
weises darauf,  dafs  weder  ich,  noch  Heldreich,  noch  Krüper,  noch 
die  Mitglieder  der  Saulcy'schen  Expedition  den  Maki  in  Griechen- 
land gefunden  haben,  wohl  aber  zwei  verschiedene  Sammler,  näm- 
lich Heldreich  und  neuerdings  Krüper,  die  von  mir  als  O.  suiurel- 
lus  Brülle  betrachlete  Art, 

Onthophagus  ovatus.  —  R.  glaubt,  dafs  mein  ovaliis  = 
rußcapUhis  Brülle  ist.  Durch  Reiche's  Giile  besitze  ich  die  von 
ihm  als  rujicapillus  Brülle  betrachtete  Art;  sie  ist  unbezweifelt 
mit  dem  O.  ovatus  meines  Verzeichnisses  identisch,  aber  meiner 
Ueberzeuguug  nach  auch  durchaus  nicht  specifisch  von  dem  ovatus 
auct.  zu  trennen.  Reiche  sagt  selbst  Ann.  1856  p.  388  „ne  dif- 
fere  de  TOnt.  ovatus  que  par  son  chaperon  un  peu  plus  avance, 
plus  largement  et  plus  completement  reborde  et  tres  sensibleracnt 
bisinne  de  chaque  cote,  et  par  les  bords  aigus  de  son  ccliancrure 
mediane".  —  Ich  besitze  nun  unter  den  Exemplaren  meiner  Samm- 
lung deutliche  Uebergänge  von  der  mehr  verrundeten  Kopfschild- 
form der  nördlichen  Exemplare  bis  zu  der  charakteristisch  ausge- 
prägten Bildung,  welche  die  mir  vorliegenden  griechischen  Stücke 
allerdings  sämmtlich,  wenn  auch  nicht  in  gleich  hohem  Grade  zei- 
gen. Nach  den  Angaben,  welche  IMulsant  in  den  Col.  de  France, 
Lam.  p.  152  über  den  O.  ovaltis  macht,  seheint  mir  die  Unhallbar- 
keit  des  Reiche'schen  rujicnpitlus  kaum  zweifelhaft,  indem  es  dort 
heifst:  „Chaperon  en  demicercle,  echancre  en  devant,  subsinucu- 
sement  relevc  en  rebord  daus  sa  peripherie  et  souvent  d'une 
manicre  plus  saillanle  ou  en  forme  de  pelitc  dent  de  chaque  cote 
de  rechancrure".  —  Ob  übrigens  meine  fragweise  ausgesprochene 
Vermulhung  hinsichtlich  der  von  Brülle  als  rxißcnpillus  aufgefüiir- 
ten  Art  oder  die  Reiche'sclie  Deutung  richtig  ist,  kann  unter  die- 
sen Umständen  dahin  gestellt  bleiben. 

Aphodius  obscurus  Fabr.  Reiche  erinnert  hierzu:  Ihr  Kä- 
fer dieses  Namens  ist  cribrariiis  Brülle.  Der  echte  Aph.  obscurns 
existirt  nicht  in  Griechenland. 

Dagegen  habe  ich  einzuwenden,  dafs  es  zuvörderst  höchst  un- 
wahrscheinlich ist,  dafs  der  in  Europa  so  weit  verbreitete  und  nach 
Faldermaun  (der  eine  Varietät  als  buhdcus  beschreibt,  (vergl.  Reiche 


Käferfmina  Griechenlands.  189 

Ann.  soc.  ent.  Fr.  1856  p.  39-1)  in  Transkaukasien  vorkommende 
Aph.  obscurus  F.  in  dem  dazwischen  liegenden  Griechenland  fehlen 
sollte.  Im  Uebrigen  habe  ich,  nachdem  die  Frage  über  den  Apho- 
dius  cribrorhis  Brülle  von  Reiche  angeregt  worden  ist,  darüber 
folgendes  zu  bemerken.  Drei  verschiedene  hier  in  Betracht  kom- 
niende  Formen  liegen  mir  vor: 

1)  Der  echte  AphocUus  ohscm-us  Fabr.  E  rieh  so  n  (sericnlns 
Schmidt.  Muls.)  aus  Deulschland  und,  von  Mulsant  selbst  mit- 
gct heilt,  aus  Frankreich,  —  2)  der  von  mir  in  dem  Verzeichnifse 
griechischer  Käfer  Berl.  Ent.  Zeitschr.  II.  S.  2-34  als  obscurus  Fabr. 
(cribrariiis  Brülle)  aufgeführte  Käfer,  —  3)  mehrere  mir  von  II. 
Reiche  freundlichst  mitgel heilte  giiechische  Exemplaie  seines  Apho- 
dius  cribrariiis  (Ann.  de  Fr.   1856  p.  401.  98  ). 

Welche  von  den  beiden  zuletz,t  erwähnten  Formen  Brülle  bei 
Beschreibung  seines  Aph.  cribrariiis  vor  sich  gehabt  hat,  möchte 
schwer  zu  entscheiden  sein,  denn  die  x\ngabcn  dieses  Schriftstellers 
geben  kein  genügendes  Anhalten,  und  Reiche  sagt  1.  c.  selbst:  ,,C'est 
avec  peine  que  nous  avons  pu  reconnaitre  cette  espece  par  la 
description  trop  breve  et  n  u  llem  ent  comparalive  qu'en  donne 
Mr.  Brülle".  —  Hauptuulerschiede  liegen  in  der  verschiedenen  Punk- 
tirung  der  Zwischenräume  der  Punktstreifen  auf  den  Flügeldecken. 
Der  echte  A.  obscurus  hat  dieselben  fein  lederartig  gewirkt,  matt 
seidenglänzend,  mit  undeutlichen,  bisweilen  ganz  verschwundenen, 
bisweilen  etwas  deutlicheren,  eingestreuten  feinen  Pünktchen.  Die 
Foim  sub  2,  zeigt  hier  dichtere  und  deutlichere  Pünktchen  und  das 
Ilalsschild  ist  etwas  gleichmäfsiger  punklirt,  läfst  aber  immer  noch 
zwischen  den  gröberen  Punkten,  andere,  die  deutlich  kleiner  sind, 
erkennen.  Noch  deutlicher  endlich  ist  die  Punktirung  der  Flügel- 
decken bei  Aph.  cribi^arins  Reiche  und  das  Halsschild  ist  bei  ihm 
gloichmäfsig  ziemlich  dicht  punklirt.  Die  unter  2.  erwähnte  Form 
sieht  jedenfalls  dem  Aph.  obscurus  Fabr.  näher  als  dem,  mir  erst 
durch  Reiche  bekannt  gewordenen  Aph.  cribrariiis  Reiche,  und 
ich  würde  es  für  sehr  gewagt  halfen,  auf  die  allerdings  vorhande- 
ncMi,  aber  in  der  That  nur  leichten,  auch  schon  bei  den  wenigen 
mir  vorliegenden  Stücken  etwas  variirenden  Sculpturverschiedenhei- 
len  eine  neue  Art  aufzustellen.  Es  ist  mir  sogar  ziemlich  wahr- 
scheinlich, dafs  auch  Aph.  cribrariiis  Reiche  nur  eine  Varietät  von 
A.  obscurus  sein  könnte. 

Pachydema  Reichet  Rambur.  —  Reiche  hat  1.  c.  p.  380. 
88.  Taf.  12.  Fig.  5.  und  5  a.  eine  ausführliche  Beschreibung  und 
schöne  Abbildung    beider  Geschlechter    gegeben   und    dabei  nachge- 


190  V.  Kiesenwefter:  Beilrag  zur 

wiesen,  dafs  diese  Art  nicht,  wie  Burnieisfer  und  ich  auf  seine  Au- 
torität hin  angenommen  haben,  mit  Pachydema  nigricans  ha [i  orte 
identisch  ist. 

P ohjphylla  fuUo  Linn.  —  Keiclie  ninmit  an,  dafs  P.  Boryi 
Brülle  eine  eigene  Art  sei,  von  fuHo  verschieden  durch  die  Gröfse, 
und  die  zwischen  den  weifsen  Flecken  befindliche  gleichmäfsige  Be- 
stäubung der  Flügeldecken  (-ieme  d'ecailles  hlanches  entre  les  ta- 
ches),  mit  Olivieri  Laporte  näher  verwandt  als  P.  fullo.  Ich 
möchte,  nach  den  mir  vorliegenden  zwei  Exemplaren,  nicht  behaup- 
ten, dafs  P.  Boryi  keine  Art  sein  könne,  allein  ich  halle  es  auch 
jetzt  noch  für  wahrscheinlicher,  dafs  es  keine  selbstsländige  Art  ist, 
und  dafs  also  Burmeister  Recht  gehabt  hat.  sie  mit  P.  fullo  zu  ver- 
einigen. Die  Melolonthiden  scheinen  besonders  in  der  Beschuppung 
alle  beträchtlich  zu  variiren,  mau  erinnere  sich  nur  an  die  Anoxien. 
Auch  zeigt  von  meinen  Exemplaren  nur  das  eine  die  oben  erwähnte 
charakteristische  Bestäubung  entschieden,  das  andere  hat  sie  nur  in 
sehr  geringem  Grade,  während  ein  deutsches  Exemplar  (\gvP.  fullo 
in  meiner  Sammlung  seinerseits  deutliche  Spuren  davon  erkennen 
läfst.  In  der  Gröfse  finde  ich  keine  erhebliche  Verschiedenheit; 
eher  sind  die  griechischen  Stücke  gröfser  als  die  deutschen  in  mei- 
ner Sammlung. 

Rhizotrogus  ater  Fabr.  —  Den  von  mir  unter  diesem  Namen 
aufgeführten  Käfer  betrachtet  R.  als  eigene  Art.  Mir  scheinen  die 
Unterschiede  nicht  ausreichend. 

Phylloperlha  hirlella  Brülle.  —  Nach  Reiche  h\.  rumeliaca 
Waltl  nicht  mit  dieser  Art,  sondern  mit  FA.  arenaria  {Anisoplia) 
Brülle  identisch.  Da  Reiche  in  seinem  Aufsatze  p.  376  ausdrück- 
lich bemerkt,  dafs  er  bei  der  Kürze  der  Brullc'schen  Besehreibung 
über  die  von  ihm  als  hirlella  angenommene  Art  im  Zweifel  sei, 
und  sie  nur  dahin  gebracht  habe,  weil  sie  ungefähr  (a  peu  pres) 
damit  übereinstimmt,  so  sind  abweichende  Deutungen  hier  freilich 
sehr  erklärlich.  Phylloperlha  rumeliaca  VValtl,  über  die  nach  der 
scharfen,  wenn  auch  nur  aus  wenigen  Worten  bestehenden  Charak- 
teristik Erichson's  kein  Zweifel  sein  kann,  ist  unter  allen  Gattungs- 
verwandten durch  ihre  besonders  längliche  Gestalt,  und  die  starke 
Behaarung  ausgezeichnet.  Wenn  nun  Brülle  von  seiner  hirlella  in 
der  Diagnose  sagt:  ,.Elongata,  dense  hirta;  capife  thoraceque 
aeneo-virescentibus,  pilis  flavis;  scutello  nigro,  punctato,  nudo;  cly- 
tris  pallide  castaneis,  profunde  punctalis;  sutura,  humero  mar- 
ginibusque  nigris,  corpore  subtus  nigro,  pilis  albidis,  tarsis  apice 
ferrugineis";  hei  Anisoplia  arenaria  aber:  „hirsuta,  obscure  cuprea; 


Käferfaxina  Griechenlands.  191 

ore  et  antennis  nigris;  elytris  striatis,  subrugosis,  castaneis;  su- 
tura  et  margine  laterali  virescentibus,  tarsis  apice  ferrugineis",  so 
vermag  icb  von  meiner  ursprünglichen  Ansicht  über  die  Phylloper- 
iha  hirlella  nicht  abzugehen.  Herr  Reiche  hat  die  Güte  gehabt, 
mir  ein  Stück  seiner  Ph.  hirlella  mitzutheilen:  es  ist  besonders  in- 
den  Flügeldecken  viel  breiter  als  Ph.  lineola  oder  Ph.  horlicola, 
hat  auf  dem  Halsschilde  ziemlicli  kurze,  abstehende,  grauweifse  Be- 
haarung, keineswegs,  wie  BruUc  verlangt,  „un  long  duvct  jaunä- 
tre",  eben  so  wenig  auf  dem  Hinterlcibe  ,,de  tres  longs  poils 
conime  ceux  du  corselet"  etc.,  sämmtlich  Angaben,  die  genau 
auf  PA.  rumeliaca  Waltl  passen.  —  Meiner  Meinung  nach  ist  die 
Reiche'sche  hirlella  nichts  als  eine  der  vielen  Varietäten  von  Ph. 
campeslris,  die  neuerdings  auch  Dr.  Krüper  aus  Griechenland  mit- 
gebracht hat  und  also  in  dem  Verzeichnisse  griechischer  Käfer  als 
eine  Bereicherung  nachzutragen  wäre,  wenn  man  nicht,  nachdem 
nunmehr  diese  Art  als  griechisch  nachgewiesen  ist,  AxiisopUa  are- 
naria Brülle   mit  aller  Bestimmtheit   darauf  beziehen   müfste. 

Die  auf  Tafel  II.  gegebenen  Abbildungen  sind: 

Figur  1.  Oberlippe  von  Danacea. 

2.  Mandibel  von   Danacea. 

3.  •  von  Dasijtiscus. 

4.  -  von  Jiilisljis. 

5.  Oberlippe  von   Dasyles  (otiscurus). 

6.  Maxille  von  Dolichosoma  (nobile) 

7.  -         von  Dasißtiscus. 

8.  -         von  Jnlislus. 

9.  -         von   Amauronia  (picla). 

10.  -         von  Amauronia  (picla). 

11.  Dolichosoma  melanosfoma. 

12.  Dasyliscus  graminicola. 

13.  Fühler  von  Amanronia. 

14.  -        von  Julistus. 

15.  -        von   Dasyliscus  (indutns). 

16.  •        von   Dasyfiscus  (graminirofa). 

17.  Tarse  von  Dolichosoma. 

18.  -       von  Jidislus. 

19.  -       von  Dasyliscus  (Seitenansicht). 

-  20.       -       von  Dasyliscus  (von  oben  gesehen). 

-  21.  Klaue  von  Dolichosoma. 

-  22.       -        von  Julistus. 

23.  -        von   fJenicnpus. 

24.  -        von   Ilaplocnemus. 

-  25.  Unterlippe  von  Julistus. 

-  26.  -  von  Amauronia. 
•     27.  Klaue  von  Danacea. 


192       V.  Kiesenwetier:  Beitrag  z.  Käferfauna  Griechenlands. 

Auf  Tafel  III.  ist  eine  Anzahl  ausgezeichneter,  neuerdings  be- 
kannt gewortleiier  jiricchischer  Käferarten  abgebildet,  dieselben  sind 
bis  auf  eine   ')  in  dieser  Zeifsciirift  bereits  beschrieben. 

Fig.  1.  SiugUis  fnscipennis  Schaum  (vide  Jahrg.  I.  p.  134),  a.  Klaue. 

-  2.   Ilijdroportis  saginaltts  Schaum   (v.  I.  p    134). 

-  3.  Pellis  procera  Kraalz  (v.   II.  p    136),  a.   Vorderbrust. 

4.  Glaphyriis  modesius  Kiesenwetter  (v.   II.  p.  2.35). 

5.  Cijphosoma  insularis  Kiesenwetter  (v.  II.  p.  244),  a.  Fühler. 

-  6.  Aiihaphus  olivetorum  Kraatz  cT  (v.  III.  p.  55),  a.  Fühler. 
7.  Arrhaphus  ollvelorum  Kraatz  $. 

a.  Fühler,  b.  Vorderfüfse. 

-  8.  Apalochrus  tricolor  Kiesenwetter  (v.  III.  p.  30). 
9.   Oedemera  miirinipeniiis  Kiesenwelter. 

-  10.  Foucartia  hella  Kraatz  (v.  III.  p.  78). 

o.  Seitenansicht  des  Kopfes. 

-  11.  Acanthoderes  Krnperi  Kraatz  (v.  III.  p.  56). 

-  12.   Thorictus  piliger  Schaum   (v.  II.  p.   141), 

a.  Hinlerecke  des  Halsschildes. 


•)  Oedemera  murinipennis  Ksw.:  Nigra,  antennis,  capile, 
prothorace  pedibusqiie  testaceis^  femoribus   poslicis  apice  infuscalis, 
eliflris  cinereo-pubesceittibus.   —   Long.  3y  lin. 
Mas:     femoribus  posticis  incrassaiis. 
Fem.:  simplicibus. 

Variat   capite   inter  oculos   nigricante,  prothoracis  disco  nigro 
bipuncfato. 

Von  Zehe  in  einigen  Exemplaren  anfCrela  gesammelt  und  eine 
der  ausgezeichnetsteu  Entdeckungen  desselben. 


Beiträge  zur  Kenntnifs  einiger  coprophagen 
Laniellicornien 


von 

E.  V.  Harold  in  München. 
(Erstes  Stück.) 


A, 


Js  ich  vor  ungefähr  zwei  Jahren  gemeinschaftlich  mit  Dr.  Gem- 
minger  die  Herausgabe  eines  allgemeinen,  sämmtliche  bisher  beschrie- 
benen und  bekannt  gewordenen  Coleopteren-Arten  umfassenden  Ca- 
talogs  in  Angriff  nahm,  war  es  anfänglich  meine  Absicht  gewesen, 
die  im  Laufe  dieser  Arbeit  als  neu  und  unbeschrieben  sich  heraus- 
stellenden Arten,  welche  ich  in  den  mir  zugänglichen  Sammlungen 
vorfinden  würde,  mit  Diagnosen  zu  versehen  und  dem  Erscheinen 
des  Catalogs  selbst  vorauszuschicken.  Da  es  die  Natur  der  Aufgabe 
mit  sich  brachte,  die  gesammte  einschlägige  Literatur  durchzumu- 
stern, sowie  vielfaches  Material  zu  prüfen  und  zu  vergleichen,  so 
schien  allerdings  für  Publizirung  von  Novitäten  eine  äufserst  gün- 
stige Gelegenheit  geboten,  wie  sie  kaum  vielen  beschreibenden  En- 
tomologen zu  Theil  geworden.  Doch  überzeugte  ich  mich  bald, 
dafs  die  Ausführung  eines  derartigen  Vorhabens  mit  der  gestellten 
Hauptaufgabe  sich  nicht  vereinigen  liefs:  dieselbe  nahm  meine  ganze 
verfügbare  Zeit  so  ausschliefslich  in  Anspruch,  dafs  zu  irgend  einer 
Nebenarbeit,  wie  zu  der  erwähnten,  durchaus  keine  erübrigt  wer- 
den konnte.  Zwar  wäre  es  mir  noch  möglich  geblieben  in  einzel- 
nen Familien,  welche,  wie  z.  B.  die  Telephoriden  und  Lampyriden, 
unter  ihren  ausländischen  Arten  nur  wenige  wissenschaftlich  be- 
schriebene ausweisen,  nach  Feststellung  dieser  wenigen,  die  übrigen 
kurz  zu  beschreiben,  um  sie  im  Cataloge  doch  anders  als  mit  ihren 
Sannnlungsuamen  vortragen  zu  können;  da  mir  indefs  der  positive 
Werlh  solcher  Artenbeschreibungen,  ohne  generischen  und  systema- 
tischen Zusammenhang,  immer  etwas  zweifelhaft  geschienen,  so  zog 
ich  es  vor,  künftigen  Monographen  das  fragliche  Terrain  lieber  in 
seiner  naturwüchsigen  Unbebautheit  zu  überlassen. 


194  V.  Jlarold:  über 

Im  Nachstehenden  Iheile  ich  daher  nur  jene  Bemerkungen  über 
einige  coprophile  Lanielliroinien  mit,  welche  ich  damals  schon  ge- 
fertigt hatte,  tlieils  weil  ich  auf  ihre  Ausarbeitung  später  näher  ein- 
gehen konnte,  theils  auch,  weil  sie  die  Synonyinie  einzelner  Arten 
betrelFen.  Wenn  ich  bei  dieser  das  Eine  oder  das  Andere  angeführt 
haben  sollte,  welches  vielleicht  Manchem  nicht  als  neu  erscheinen 
könnte,  so  Ihat  ich  es  nur  dann,  wenn  ich  annehmen  konnte,  dafs 
diese  oder  jene  Notix  dem  gröfseren  Theilc  des  Publikums  unbe- 
kannt geblieben  sei,  hauptsächlich  aber  da,  wo  ich  in  Lacordaire's 
neuestem  Werke  noch  Zweifel  ausgesprochen  fand.  — 


In  der  Gattung  Pedaria  sind  die  südamerikanischen  Reprä- 
sentanten wohl  nicht  von  den  afiikanischeu  zu  trennen,  obwohl  ei- 
nige nicht  unwesentliche  Verschiedenheiten  zwischen  beiden  beste- 
hen. Die  Tarsenbildung  ist  bei  ersteren  insofern  eine  abweichende, 
als  die  vorderen  nicht  verkürzt  sind  und  die  hinteren  gleich  lauge 
Glieder  besitzen,  während  letztere  bei  den  afrikanischen  Arten  an 
Länge  abnehmen,  die  Vorderlarsen  aber  bedeutend  weniger  entwik- 
kelt  sind.  Die  Bedeckung  des  letzten  oberen  Hinterleibsringes  durch 
die  Flügeldecken  ist  ferner  bei  den  amerikanischen  Arien  eine  voll- 
ständige, indem  dieselben  merklich  darüber  hinausicichen,  während 
bei  den  afrikanischen  das  ganze  Pygidium,  von  hinten  besehen,  frei 
bleibt;  der  Hinterleib  selbst  ist  jedoch,  sowohl  was  die  Verwach- 
sung der  einzelnen  Segmente  unter  sich  an  den  Nähten  belrilTt,  als 
auch  in  der  Bildung  und  Bichtung  des  letzten  oberen  Segments  ge- 
gen die  Unterseite,  bei  beiden  vollkommen  analog  geformt.  In  den 
Sammlungen  befinden  sich  ziemlich  viele  unbeschriebene  Arten  vom 
südlichen  Afrika;  auch  C/ioericIium  geminatmn  Dej.  und  oblo7igiim 
Klug  des  Dejean'scheu  Cataloges  (3  ed.  p.  153.  b.)  gehören  hierher. 
Ich  füge  hier  noch  die  Beschreibung  einer  brasilianischen  und  ca- 
pensischen  Art  bei,  welche  zu  den  ausgezeichneteren  gehören. 

Pedaria  hii'suta:  Nigra  vel  ohscitro-rnfu^  oblonga,  fursula, 
clypeo  anlice  exciso:  thoracc  valde  jjimciuto,  pitnclis  basin  versus 
major ibiis;  elytris  snbslrialis,  sutura  angidis(jue  fmmeralibtis  elcva- 
tis;  pedibtis  Jlavo-hirsnlis,  piceis,  tibiis  anterioribiis  iridentalis  j  pe- 
clore  abdomineque  nigris,  valde  punctafis.   —  Long.  3  —  4^  lin. 

Schwarz  oder  dunkel  rostbraun,  mit  abstehenden,  braunrothen 
Borsten  mäfsig  dicht  besetzt.  Der  Kopf  etwas  abwärts  geneigt,  auf 
der  Stirn  undeutlich,  gegen  den  Vorderrand  stärker  und  dicht  punk- 


coprophage  LamelUcornien.  195 

lirt;  dieser  in  der  Mitte  ziemlich  stark  ausgebuclitet,  wodurch  zwei 
spitze,  etwas  divergirende  Zähiichen  entstehen.  Das  Ilalsschild  noch 
einmal  so  breit  als  lang,  mäfsig  gewölbt,  auf  seiner  Scheibe  bei 
gröfseren  Exemplaren  mit  einer  leichten  Verliefung;  die  Seitenrän- 
der gleichmäfsig  gerundet,  mit  abgerundeten  Vorder-  und  Hintcr- 
ecken;  der  Hinterrand  gegen  das  Scbildchen  nach  rückwärts  etwas 
ausgezogen;  ziemlich  diclit  und  gleichmäfsig  punktirt ,  die  Punkte 
an  der  Basis  etwas  entfernt  stehend  und  gröfser,  mit  rostrothen, 
abstehenden  Börstchen  dicht  besetzt.  Das  Schildchen  unsichtbar. 
Die  Flügeldecken  an  der  Wurzel  von  der  Breite  des  Ilalsschildes, 
gegen  die  Mitte  schwach  bauchig  erweitert,  den  Hinterleib  vollkom- 
men bedeckend;  jede  auf  der  Mitte  der  Länge  nach  schwach  einge- 
drückt, so  dafs  die  Naht  mit  den  Seiten  und  den  Schultern  eihöht 
erscheinen;  einfach  und  schwach  gestreift;  die  Streifen,  acht  an  der 
Zahl,  gegen  die  Spitze  etwas  vertieft;  neben  diesen  Streifen  laufen 
zu  beiden  Seiten  Punktreihen,  bei  grofsen  Exemplaren  deutlich,  bei 
kleineren  schwach  und  oft  kaum  bemerklich;  die  erste  derselben, 
welche  den  Nahtstreifen  begleitet,  trägt  eine  besonders  regelmäfsige 
Borstenreibe.  Die  Taster  und  Fühler  braunroth,  letzlere  mit  gelb- 
licher Keule.  Die  ganze  Unterseite  schwarz,  etwas  glänzend,  mit 
punktartigen,  lundlichen  Grübchen  dicht  besetzt,  welche  nur  die 
Mitte  der  Hinterbrust  und  die  Hinterleibssegmente  frei  lassen;  diese 
an  den  Nähten  vollständig  unter  sich  verwachsen.  Die  Beine  tief 
dunkelbraun,  Schenkel  und  Schienen  stark  punktirt,  die  Punkte  mit 
goldgelben,  nach  hinten  gerichteten  Borsten ;  die  Vorderschienen  mit 
drei  spitzigen,  gerade  nach  aufsen  gerichteten  Zähnen,  oberhalb  der- 
selben gekerbt,  die  Spitze  des  Enddorns  etwas  nach  aufsen  gerich- 
tet, die  Tarsen  rothbraun,  von  der  halben  Länge  der  Schienen;  die 
Enddornen  der  hinteren  Schienen  mit  stumpfer  Spitze,  etwas  län- 
ger wie  das  erste  der  Tarsenglieder;  diese  von  gleicher  Länge  un- 
ter sich,  an  Breite  aber  abnehmend,  jedes  auf  der  Unterseite  mit 
einem  Borstenbüschel;  die  Klauenglieder  oberhalb  der  Krallen  mit 
zwei  kleinen  vorstehenden  Börstchen. 

Vaterland:  Brasilien. 

Aus  meiner  und  Sturm's  Sammlung.  Die  Art  variirt  etwas  in 
Gröfse  und  Färbung.  Kleinere  Exemplare  sind  dann  meist  etwas 
heller  gefäibt,  mehr  rostfarbig,  und  zeigen  eine  schwächere  Punk- 
tirung. 

Pedaria  ctiprascens:  Obscuro-cuprea,  convexn,  rapite  de- 
clinalo.  clypeo  anlice  stibemarginulo ;  thorace  valde  convexo^  cotifei' 

Berl.  Enlora.  Zeitschr.     III.  16 


196  V.  Harald:  vier 

tim  punclafo;  elytris  slrintis,  inlerslitiis  lineato - punclatis,  punclis 
piligeris:  palpis  anlennisqiie  rnjis;  peclore  abdomhierjue  conferthn 
punclatis;  pedibns  nigro-piceis,  femorihus  incrassatis.  libiis  anlerio- 
ribus  obtuse  tridenlalis.  —  Long.  4^  lin. 

Clioeridiutn  opatruides  Sturm  *)  Cat.  1843  p.  105  a, 
Dunkel  kupferfarbig,  mit  Erzglanze,  stark  gewölbt.  Der  Kopf 
stark  nach  abwärts  geneigt,  dicht  und  gleichmiifsig  punktirt,  mit 
vorn  sehr  schwach  ausgebiichtetem  Aufsenrande.  Das  Halsschild 
fast  noch  ciiunal  so  breit  als  lang,  stark  gewölbt,  längs  des  Hin- 
terrandes schwach  vertieft;  die  Vorderecken  spitzig,  nach  vorwärts 
gerichtet,  die  Seitenränder  vor  den  Hinterecken  stark  nach  abwärts 
gezogen;  diese  abgerundet,  vor  ihnen,  dem  Seitenrande  etwas  genä- 
hert, ein  kleiner  erhabener  Höcker;  gleichmäfsig  äufserst  dicht  punk- 
tirt; die  Punkte  grofs.  grübchenartig,  jeder  mit  einem  sehr  kurzen, 
nach  hinten  gerichteten,  goldgelben  Börstchen.  Die  Flügeldecken 
an  der  Wurzel  breiter  als  das  Halsschild,  gleich  hinter  den  Schul- 
tern, welche  etwas  beulenarlig  aufgetrieben  sind,  bauchig  erwei- 
tert, stark  gewölbt,  besonders  in  der  hinteren  Hälfte,  den  letzten 
oberen  Hinterleibsring  weder  bedeckend,  noch  überragend;  jede  mit 
sieben  Längsstreifen,  welche  durch  Zusammenfliefsen  flacher,  läng- 
licher Punkte  entstehen;  die  Zwischenräume  flach,  mit  regelmäfsi- 
gen  Längsreihen  länglicher,  wenig  vertiefter  Punkte,  von  welchen 
jeder  ein  kurzes,  anliegendes,  gelbes  Härchen  trägt;  von  diesen 
Punktreihen  unterscheidet  man  im  ersten  und  zweiten  Zwischen- 
räume dcullich  drei,  in  den  folgenden  beiden  nur  zwei,  der  fünfte 
hat  in  seiner  vorderen  Hälfte  wieder  drei,  ebenso  die  übrigen,  diese 
aber  nur  an  der  Wurzel.  Die  Taster  und  Fühler  rothbraun.  Die 
Unterseite  schwarz,  etwas  kupfeiglänzend,  mit  flachen,  grübchenar- 
tigen Punkten  dicht  besetzt,  die  Melaslernalplatte  mit  einer  seich- 
ten Längsvertiefung.  Die  Ijeine  schwarzbraun,  glänzend,  mit  stark 
verdickten  Schenkeln,  deren  Unterseite  dicht  punktirt  ist;  die  Vor- 
derschienen mit  drei  schwachen,  abgerundeten  Zähnen,  oberhalb 
derselben  leicht  gekerbt,  ihr  Enddorn  bei  den  Männchen  nach  ab- 
wärts geneigt,  breit,  vorn  abgestutzt  und  leicht  ausgebuchtet;  die 
Vorderlarsen  sehr  kurz,  kürzer  als  die  Breite  der  Schienen  an  der 
Spitze;  der  Enddorn  der  hinteren  Schienen  etwas  länger  als  die 
beiden  ersten  Tarsenglieder;  diese  unter  sich  an  Breite  und  Länge 
abnehmend. 

Vaterland:  Cap  der  guten  Hofl'nung. 


')  Ch.  opairoides  Dej.  (Cat.  -3  ed.  p.   153b)  ist  mit  Sarophorus  tu- 
berculatus  Lap.  synonym. 


l 


coprophage  Lamellicornien.  197 

Copris  smaragdina  Perty  wird  mehrfach  und  zuletzt  noch 
von  Lacordaire  als  Synonym  zu  C.  Ilesperus  Oliv.  Ent.  I.  3.  p. 
158.  t.  14.  f.  129.  gestellt  (Gen.  III  p.  97.  Not.).  Nachdem  mir 
durch  die  Gefälligkeit  des  Herrn  Conservators  Dr.  v.  Siehold  ge- 
stattet war,  die  Perty'sclien  Typen  der  iiiesigen  Staatssanimliing  zu 
untersuchen,  kann  ich  die  fragliche  Art  als  eine  von  der  Olivier- 
schcn  durchaus  verscliiedene  bezeichnen,  mit  welcher  sie  nichts  ge- 
mein hat.  als  die  in  der  Gattung  Copris  ungewöhnliche  grüne  Farbe. 
Da  übrigens  aus  Perty's  Beschreibung  und  Abbildung  sich  deren 
Verschiedenheit  von  C.  Ilesperus  Oliv,  allerdings  kaum  entnehmen 
läfst,  so  theile  ich  hier  eine  neue  Diagnose  derselben  mit. 

Copris  smaragdina  Perty:  Nilida,  glauco  -  viridis,  capite 
glahro,  verlies  tinicornnlo:  ihorace  poslice  elevato,  anlice  abrupte 
declivo,  impunclalo,  foveola  lalerali:  eUjlris  suhconvexis,  leviler  pun- 
clalo-slrialis,  iulerslitiis  sublilissime  punclulalis :  anlennis  ferrugi- 
neis,  capitulo  Jlavo,  articulis  oclo;  tibiis  anlerioribus  (juadridetita- 
iis,  peclore  ubdominecjue  alro-viridibus.  —   Long.    10  lin. 

Copris  smaragdina  Perty  Delect.  aniin.  artic.  1830  p.  40    t.  9.  f.  3. 

Glänzendgrün,  mit  etwas  bläulichem  Schimmer.  Der  Kopf 
glatt,  auf  der  Stirne,  etwas  vor  den  Augen,  mit  einem  kurzen,  seit- 
lich zusammengetlrückten  Hörne;  das  Kopfschild  vorn  in  der  Mitte 
in  eine  kleine  Spitze  ausgezogen,  von  da  bis  zu  den  Wangen  zwei- 
mal schwach  gebuchtet.  Das  Halsschild  stark  glänzend,  vollkom- 
men glatt,  mit  mikroskopisch  feiner  Punktirung,  längs  des  Hinter- 
randes mit  einigen  groben  Punkten;  hinten  stark  gewölbt,  nach 
vorn  steil  abfallend,  in  der  Mitte  des  Randes  eine  leichte  Vertie- 
fung; zu  beiden  Seiten  vor  den  Hinterecken  ein  tiefes  Grübchen, 
welches  in  seinem  Grunde  grob  pnnktirt  ist.  Die  Flügeldecken  et- 
was bläulichgrün,  weniger  glänzend  wie  das  Halsschild,  mäfsig  ge- 
wölbt, in  der  Mitte  kaum  erweitert;  jede  mit  sieben  schwachpunk- 
iirten  Längsstreifen;  vom  7ten  bis  zum  Aufsenrande  der  Flügeldek- 
ken  bleibt  ein  freier,  breiler  Zwischenraum;  die  Zwischenräume 
äufserst  fein  unregelmäfsig  pnnktirt,  die  Punktirung  der  äufseren 
etwas  stärker  und  dichter.  Die  Taster  und  Fühler  rothbraun,  letz- 
tere achtgliedrig,  mit  gelblicher  Keule  Die  Unterseite  glänzend, 
schwarzgrün,  die  Seiten  der  Vorderbrust  stark  grübchenartig  pnnk- 
tirt, ebenso  die  Hinterleibsringe,  aber  nur  an  den  Nähten.  Die  Beine 
schwarzgrün,  mit  schwarzen  Schienen,  die  vorderen  mit  vier  star- 
ken Zähnen,  ihr  Enddorn  hackenförmig  nach  innen  gekrümmt;  die 
hinteren  gegen  das  Ende  stark  erweitert,  mäfsig  flach  gedrückt. 

Vaterland:    Brasilien. 

16» 


198  V.  Harold:  über 

Von  C.  Ilesperns  Olivier,  welche  im  Texte  p.  159  irrthüm- 
lich  als  aus  Madras  kommend  angegeben  wird,  weicht  diese  Art 
durch  ihren  starken  Glanz,  die  etwas  bläuliche  Färbung,  die  Be- 
walFnung  der  Stirne,  die  Bildung  des  Kopfschildes,  das  glatte, 
nicht  punktirte  Ilalsschild  und  die  vierzähnigcn  Vorderschienen 
bedeutend  ab.  Es  ist  ein  einziges  Stück  in  der  hiesigen  Sammlung 
vorhanden,  und  zwar  ein  Männchen.  Der  Vorschlag  Lacordaire's 
für  C.  Hespeins  Ol.  wegen  des  abweichenden  Habitus  und  der  acht- 
gliedrigen  Fühler  eine  eigene  Gattung  zu  errichten,  scheint  mir  un- 
begründet: Pinolns  Er.  schliefst  bereits  mehrere  Arten  mit  Sglie- 
drigen  Fühlern  ein,  und  aufserdcm  unterscheidet  sich  weder  C.  Iles- 
perus  noch  T'.  smaragdhia  irgendwie  generisch  von  den  nahver- 
wandlen  Arten  C.  snhaenea  Pcrty,  glaucus  Dej.  und  specicsiis 
Dej. ,  welche  9gliedrige  Fühler  besitzen. 

Phanneus  subiricornis  Perty.  Del.  anim.  artic.  1S30  p. 
41.  t.  8.  f.  15.  =  P.  Kirbiji  Vigors^  Zool.  Journ.  1825  I.  p.  539. 
t.  20.  f.  5 — 6.;  hierher  gehört  auch  noch  P.  thalassinus  Sturm 
Cat.  1826  p.  125. 

Phanneus  (Onitis)  chalcomelas  Perty  1.  c.  p.  40.  t.  8. 
f.  9.  Für  diese  Art  beansprucht  Lacordaire  a.  a.  O.  gleichfalls  die 
Aufstellung  einer  neuen  Galtung  in  der  Nähe  von  Gromphas.  Der 
Onilis  chalcomelas  Perty  ist  aber  ein  ächier  Phanaeus  mit  bräun- 
lich kupfriger  Färbung,  welcher  nach  Klug's  Eiulheilung  der  Pba- 
näen  (Berichf  über  die  Verb.  d.  Kgl.  Pr.  Akad.  der  Wissensch.  zu 
Berlin  1841  p.  209.)  in  dessen  lOte  Gruppe,  nach  Erichson's  Me- 
thode im  Conspectus  Ins.  Col  Peruan.  in  die  Sectio  II.  gehört. 
Diese  Art  ist  der  frühere  P.  Erebus  Mus.  Berol. ;  auch  erhielt  ich 
ihn  unter  dem  Namen  P.  chaerioides  Buquet.  P.  Hermes  Dej. 
(mit  welchem  olivaceus  Sturm  Cat.  1843  p.  106.  identisch  ist)  und 
dessen  Varietät  P.  Damocles  Dej.  gehören  gleichfalls  hierher;  in 
grofser  Anzahl  wurde  diese  Art  vor  Kurzem  durch  Dr.  Moritz  Wag- 
ner aus  Panama  eingeschickt.  Das  Perty 'sehe,  einzige  Exemplar, 
nach  welchem  die  Beschreibung  entworfen  ist,  ist  ein   Weibchen. 

P hanaetis  laevipennis  Sturm  Cat.  1843  p.  334.  t.  2.  f.  3 — 
4.  (P.  Evipptis  Dej.)  ist  bereits  von  Say  im  Bost.  Journ.  I.  1841 
p.  174.  als  P.  (juadrtdetis  i,  noch  früher  aber,  im  Jahre  1840,  von 
Laporte  in  Ilist.  Nat.  II.  p.  81.  als  P.  violaceus  beschrieben  worden. 
Letzterem  Namen  gebührt  somit  der  Vorrang. 


coprophage  Lamellicoruien.  199 

Phanaeus  palliatus  Sturm  Cat.  1843  p.  332.  t.  2.  f.  I — 2. 
war  gleichfalls  sclion  früher  vou  Laporle  in  Hist.  Nat.  II.  p.  81.  als 
P.  tridens  beschrieben;  hier  kann  aber  der  Stürmische  Name  blei- 
ben, da  tridens  Lap.  mit  P.  tridens  Fabr.  collidirt.  Hierher  ge- 
hört noch  als  Synonym  der  P.  scabrosns  Buquet  des  Dejean'schen 
Katalogs. 

Gromp/ins  (Onilis)  aeruginosns  Perty  Del.  anim.  p.  39. 
t.  8.  f.  8.  ist  ein  typischer  fy'romphas,  und  zwar  einerlei  mit  dem 
zuerst  von  Lacordaire  aus  Buenos  Ayrcs  mitgebrachten,  im  Cataloge 
des  Grafen  Dejean  3  ed.  p.  159  als  G.  Lacordairci  bezeichnelem 
und  zuletzt  unter  diesem  Namen  von  Blanchard  in  d'Orbigny's  Voy. 
1843  Ins.  p.  181.  beschriebeneni.  Der  Perty 'sehe  Name  ist  der  äl- 
tere. Die  zweite  von  Blanchard  a.  a.  O.  aufgeführte  Art  kenne 
ich  zwar  nicht  aus  eigener  Anschauung,  glaube  jedoch  kaum,  nach 
den  gegebenen  Unterscheidungsmerkmalen  zu  schliefsen,  dafs  die- 
selbe etwas  anderes  ist  als  eine  Varietät  des  im  südlichen  Amerika 
weit  verbreiteten  Thieres. 

Drepanocerus  nat atensis:  Fusco-niger,  depressus,  capite 
declinato,  fronte  transversaliler  impressn,  clypeo  untice  foveolato,, 
iruncato;  Ihorace  laleribus  subparallelis ,  poslice  leviler  anguslalo, 
foveola  magna,  mediu\  elyiris  strils  elevatis,  inlerslitiis  foveolatis; 
anlennis  piceis,  capilulo  nigricunle;  peclore  abdomineque  bi'untieis, 
pygidio  carinis  duabus  cruciato\  pedibus  rufescenlibus.  —  Long. 
3  lin. 

Dunkelbraun,  flachgedrückt,  hinten  abgestutzt.  Der  Kopf  äus- 
serst dicht  und  gleichmäfsig  mit  rundlichen  Grübehen  bedeckt,  wo- 
von jedes  im  Grunde  einen  kleinen,  erhabenen  Punkt  enthält;  auf 
dem  Scheitel  eine  vertiefte  Grube,  zu  beiden  Seiten  davon,  etwas 
nach  vorn  und  abwärts  gelegen,  zwei  kleinere,  minder  tiefe;  das 
Kopfschild  nach  abwärts  gebogen,  vorn  gerade  abgestutzt  und  in  de^ 
Mitte  etwas  eingedrückt,  so  dafs  von  oben  besehen,  zwei  spitze 
Zähnchen  erscheinen.  Das  Ualsschild  schwach  runzlig  punktirt, 
zur  Aufnahme  des  Kopfes  vorn  stark  ausgeschnitten,  die  Vorder- 
ecken zipfeiförmig  vorgezogen,  seine  Seiten  nach  rückwärts  etwas 
geschweift;  auf  dem  Hucken  eine  grofse  Längsverliefung,  nach  vorn 
und  hinten  etwas  verschmälert,  durch  glänzende,  glatte  Leislen  ein- 
gefafsl,  rechts  und  links  von  diesen,  am  Vorder-  und  Hinterrande, 
zwei  weitere  Leisten,  welche  vor  der  Mitte  abgekürzt  sind.  Die 
Flügeldecken  flachgedrückt,  kaum  um  ein  Drittheil  länger  als  Kopf 


200  V.   Uarold:  über 

uud  Halsschild  zusammengenommen,  mit  parallelen  Seiten,  hinten 
gerade  abgeslulzt  und  steil  abfallend;  jede  mit  neun  erhabenen  Längs- 
streifen, welche  der  Quere  nach  durch  schwächere  unter  sich  ver- 
bunden werden,  so  dafs  in  den  Zwischenräumen  viereckige  Grüb- 
chen entstellen;  der  2te,  4te  und  6le  Längsstreifen  etwas  höher  wie 
die  übrigen,  besonders  gegen  die  Spitze,  so  dafs  sie  am  Ende,  von 
oben  besehen,  doruartig  vorstehen.  Die  Taster  dunkel  rothbraun, 
an  der  Spitze  heller.  Die  Fühler  rothbraun  mit  dunkler  Keule. 
Die  Unicrseile  glänzend,  mit  flachen,  dicht  aneinander  gedrängten 
Grübchen,  das  Mesoslernum  gegen  die  Spitze  mit  einer  erhabenen 
Längslciste.  Die  Beine  etwas  heller  wie  der  Leib;  die  Vorderschie- 
nen schwach  vierzähiiig,  die  beiden  oberen  Zähne  sehr  klein.  Das 
letzte  obere  Hinterleibssegment  durch  eine  Quer-  und  eine  Längs- 
lciste gekreuzt. 

Vaterland:  Port  Naial. 

Die  grofse  Gattung  Aphodlus,  welche  im  Cataloge  zur  Zeit 
nahezu  an  .300  beschriebene  Arten  nachweist,  ist  zwar  schon  mehr- 
mals versuchsweise  in  Unterabtheilungen  und  Gruppen  geschieden 
worden,  ohne  dafs  dabei  etwas  durchweg  Befriedigendes  erzielt  wor- 
den wäre.  Erichsou's  meisterhafte  Arbeit  hierüber,  durch  welche 
die  Kenntnifs  der  inländischen  Arten  gesichert  ist,  war  leider  für 
diese  allein  berechiiei:  die  ausländischen  sah  er  sich  selbst  gezwun- 
gen, theilvveise  als  Uebergangs-  und  Zwischenglieder  unter  seine 
einzelnen  Sektionen  einzureihen.  Seine  IVIeihode  erweist  sich  auch 
bei  näherer  Betrachtung  in  mancherlei  Beziehung  als  unzureichend, 
indem  einige  seiner  dichotomischen  Allernaliven  wohl  für  die  Son- 
derung europäischer  Species  ausreichen,  bei  welchen  Tradition  und 
reicheres  Material  zur  Seite  stehen,  bei  ausländischen  Arten  aber 
niclit  die  nöthige  Sicherheit  und  Schärfe  darbieten.  Ein  Unterschei- 
dungsmerkmal z.  B.  wie  die  stärkere  oder  schwächere  Bewalinung 
des  Kopfschildes  ist  bei  der  Familie  der  Lamellicornien,  in  welcher 
fieser  und  ähnliche  Chaiaktcre  so  sehr  durch  die  individuelle  Ent- 
wicklung und  Ausbildung  bedingt  werden,  jedenfalls  unbrauchbar, 
abgesehen  davon,  dafs  immer  die  Kenntnifs  beider  Geschlechter  vor- 
ausgesetzt wird.  Die  Handung  des  Halsschildes  an  seinem  hintern 
Theile  ist  aber  bei  vielen  Arien,  wie  z.  B.  bei  A  elongalulus  Fabr., 
zumei^-t  aber  bei  A.  erosus  Er.  so  undeutlich,  dafs  sie  allen  Werlh 
als  Unlerschciilungscriterium  verliert  und  ihre  Annahme  der  VN'ill- 
kür  anheimfallen  mufs.  Was  die  Borstenkränze  der  hinlern  Schie- 
nen betrillt,  so  sind  dieselben  nur  bei  den  inländischen  Arien  durch- 
gängig auf  zweierlei,  streng  geschiedene  Weise  gebildet,  indem  die 


coprophuge  Lamelticornien.  201 

Borsten  entweder  alle  von  gleicher  Länge  sind,  oder,  wo  lange  und 
kurze  vorhanden  sind,  diese  unter  sich  wenigstens  an  Länge  gleich 
erscheinen.  Bei  einigen  ausländischen  Arten,  z.  B.  bei  ^.  Austra- 
lasiae  Blanchard,  tritt  hier  eine  neue  Modifikation  hinzu,  indem 
die  Borsien  in  der  Art  von  ungleicher  Länge  sind,  dafs  die  langen 
in  die  kurzen  durch  mehrere  Abstufungen  übergehen.  Die  Gattun- 
gen, welche  Mulsant  von  den  genuinen  Aphodien  absonderte,  beru- 
hen allerdings  auf  rein  äufserliche  Kennzeichen:  es  fragt  sich  aber, 
ob  diesen  schlechthin  die  Berechtigung  abgesprochen  werden  soll, 
Gattungscharaktere  zu  liefern.  Es  ist  überhaupt  mit  den  übermäs- 
sig grofsen,  artenreichen  Gattungen  ein  mifslicbes  Ding,  wenn  sie 
durch  Zusammenwerfen  von  solchen  Formen  gebildet  werden,  wel- 
che die  gewöhnlichen  Bedingungen  zur  Gallungseigenschaft  nicht 
besitzen.  Es  ist  dann  unmöglich  die  Charaktere  einer  solchen  po- 
lymorphen Gattung  irgendwie  präcis  und  delaillirt  zu  formuliren. 
Wenn  man  aber  dann  gezwungen  ist,  alle  äufseren  Theile  als  ver- 
änderlich in  der  Form  anzugeben,  so  bekennt  man  ollen,  dafs  man 
sein  Auge  für  natürliche  Affinitäten  verschliefst,  und  opfert  diesel- 
ben rücksichtslos  einem  einzigen  Theile.  Burmeister  hat  daher,  ura 
von  Vielem  nur  Eines  anzuführen,  wie  ich  glaube  mit  Recht  in  sei- 
nem neuesten  Vien  Bande  bei  den  ßlacrodactyliilen  z.  B.  Macro- 
(laclylus  und  ßlanopitfi  als  Gattungen  getrennt,  obwohl  sich  letz- 
tere nur  durch  die  Zahnung  des  Kopfschildes  unterscheidet.  Was 
die  Bedingungen  aber  betrilft,  von  welchen  die  Selbstständigkeit  ei- 
ner Gattung  abhängig  sein  soll,  so  ist  es  ebenso  unmöglich  hier  et- 
was Absolutes  aufzustellen,  wie  bei  der  Fiage  ob  Art  oder  Varie- 
tät. Bei  verschiedenen  Familien  weiden  eben  verschiedene  Rück- 
sichten mafsgebend  sein,  und  es  ist  dann  klar,  dafs  bei  solchen, 
welche,  wie  z.  B.  die  EUderiden.  in  ihrer  Gesammtheit  eine  grofse 
Homogenität  unter  sich  nachweisen,  geringere  Ditferenzen  zur  Tren- 
nung von  Gallungen  genügen  müssen,  indem  hier  äufsere  Kennzei- 
chen einen  VVerth  eihallen,  welcher  ihnen  in  andern  Familien  ab- 
zuspiechen  wäre.  Der  Einwurf,  dafs  das  Gedächlnifs  überlastet 
werde  durch  die  übergrofse  Menge  von  Gattungsnamen,  ist,  abge- 
sehen davon,  dafs  wir  die  Entomologie  nicht  in  der  Absicht  studi- 
ren,  um  sie  auswendig  zu  lernen,  auch  deshalb  unhaltbar,  weil  die 
Anzahl  dieser  Namen  bereits  längst  ein  solches  Maafs  überschritten 
hat,  so  dafs  von  dieser  Seite  ein  neuer  Nachtheil  nicht  zu  befürch- 
ten wäre.  Andererseits  rufen  solche  grofse  Gattungen  immer  wie- 
der von  Neuem  das  Bedürfnifs  hervor,  Unterabtheilungen  darin  zu 
errichten,   welche  meist  als  Subgenera  mit  eigenen  Namen  belegt, 


20'2  V.   Harold:  über 

eine  Zwitterstellung  einnehmen,  wie  sie  die  normale  Linne'sche  Be- 
nennung eines  Thieres  unzulässig  macht.  So  ist  z.  ß.  Anchomenus 
viduus  entweder  ein  Anchomenus  oder  ein  Agonum  die  Formel: 
Anchomenus  (Agonum)  t^duus  ist  ein  für  allemal  zu  verwerfen. 
Unter  diesen  Verhältnissen  glaube  ich,  dafs  von  den  Mulsant'schen 
Gattungen  aufser  Colobopterus  auch  noch  Ueplaulucus  von  den  ge- 
nuinen Aphodien  abzusondern,  letzlere  jedoch  mit  Oxyomus  als 
(Jatlung  zu  vereinigen  seien.  In  dem  tieiFlichen,  so  eben  erschie- 
nenen Cataloge  des  Herrn  Prof.  Schaum  sehe  ich  auch  unler  vie- 
lem Neuen  und  Verbesserten  die  Mulsant^scbe  Methode  der  Erich- 
son'schen  vorgezogen,  welche  einer  guten  Anzahl  selbst  europäischer 
Arten  keine  geeignete  Unterkunft  dargeboten  hätte. 

Die  hier  folgende  neue  (iatlung.  welche  mit  ylphodius  die  Bil- 
dung der  Mundtheile  gemein  hat,  zeichnet  sich  durch  die  vorn  ge- 
rade abgestutzten,  verlängerten,  zweizähnigen  Vordersehienen  aus, 
und  zwar  erscheint  diese  Zweizahnung  nicht  als  die  Folge  des  Ver- 
kümmerns  oder  Abniitzens  eines  dritten  Zahnes  '),  sondern  sie  er- 
giebt  sich  als  der  Ausdruck  eines  ganz  fremdartigen  Planes  in  der 
Schienenbildung,  welcher  mit  dem  der  genuinen  Aphodien  nichts 
gemein  hat.  Hierzu  kömmt  noch  der  Mangel  eines  Enddorns,  in- 
dem derselbe  nur  durch  einen  stumpfen  Winkel  der  Innern  Schie- 
nenkante angedeutet  ist.  Erichson  erwähnt  (Nat.  Ins.  III.  p.  8h0 
not.)  die  beiden  Gattungsrepräsentanten  als  Uebergangsglieder  zwi- 
schen seine  Sectionen  Q.   und  R. 


Co|>tocItiriis. 

xoTiTÖ?,  truncatus;  /jlg,  uiauus. 

Oris  partes  sicnt  in  Aphodiis. 
Thorax  poslicc  angustatus. 

Tibiac  anteriores  elongatae,  apice  truncatae,  bidentatac,  absque 
Spina  terminali;  posteriores  carinis  transversalibus  obsolelis. 

C.  pteropus:  IViger,  nilidus,  oblongus ,  subconvexus ,  citpite 
piano,  snbqnudralo,  cUjpeo  vnlde  emarginuto:  ihorace  poslice  angu- 
slalo,  basi  marginalo,  inaequaliler  punclalo,  laleribus  Jlavesceniibus : 
elylris  crenaloslrialis,   intersl'diis  convexis,  luleis,  pliiga  discoldali. 


')  Zneizälinio;  erschfinen  auf  diese  Weise  die  Vordersehienen  bei  ei- 
nigen Exemplaren  von  .4.  riißpes;  Stephens  beschrieb  dieselben  in  seiner 
Illustr.  of  Brit.  Ent.  III    p.  200  als  eigene  Art.     A.  inuticus. 


coprophage  Lamellicornien.  203 

fusca,  irregtilari:  palpis,   anlennis  pedibusque   lulels;   tarsorum  po- 
sterioruin  arliculo  primo  In  palellam  dllalalo.  —  Long.  3  lin.  (Taf.  V. 

Aphodiiis  pteropus  Hoffniannsegg   i.    litt.  —   Illiger   Dej.   Cat 

3  ed.  p.   161.  b. 
Aphodius  tarsalis  Sturm  Cat.   1843  p.   HO.  b. 

Länglich,  mäfsig  gewölbt,  glänzend  schwarz.  Der  Kopf  sehr 
flach,  mit  fein  aufgebogenem,  in  der  Mitle  weit  und  stark  ausge- 
buchletem  Aufsenrande,  welcher  unmittelbar  von  dem  Vorderrande 
der  Augen  ausgehend,  hier  einen  kleinen  Vorsprung  bildet,  und  von 
diesem  aus  fast  rechtwinklig,  ohne  die  Wangen  anzudeuten,  auf- 
steigt; seine  Obu fläche  zerstreut  fein  punktirt,  glänzend  schwarz, 
die  Seilen  und  Ränder  rötlilich  durchscheinend;  vor  der  Ausbuch- 
tung des  Kopfscliildes,  in  der  Mitte,  ein  kleiner,  sehr  flacher  Höcker. 
Das  Halsschild  schwarz,  glänzend,  die  Ränder  ziemlich  breit  schmutzig 
gelbgefleckt;  die  Seiten  geschwungen,  gegen  den  Hinterrand  genä- 
hert, die  gröfste  Breite  vor  der  Mitte;  ziemlich  dicht  punktirt,  auf 
den  Seiten  und  der  hintern  Hälfte  mit  gröfseren,  gedrängter  stehen- 
den Punkten;  am  Hinterrande  vollständig  gerandet,  die  Mitte  des- 
selben gegen  das  Schildchen  ausgezogen;  die  Hinterecken  stumpf- 
winklig, nicht  abgerundet.  Das  Schildchen  glatt,  länglich,  zuge- 
spitzt, an  der  Wurzel  nur  wenig  breiter  wie  in  der  Mitte,  etwas 
tiefer  als  die  Flügeldecken  gelegen,  rothbraun,  in  der  Milte  schwach 
erhöht.  Die  Flügeldecken  ziemlich  tief  gekerbtgestreift,  mit  gewölb- 
ten Zwischenräumen,  von  denen  der  öle  die  Schulterbeule  bildet, 
und  etwas  erhabener  als  die  übrigen  ist;  an  der  Wurzel  von  der 
Breite  des  Halsschildes,  von  da  gegen  die  Milte  schwach  bauchig 
erweitert,  die  äufserste  Spitze  des  letzten  obern  IJinterleibsringes 
nicht  bedeckend;  schmutzig  gelbbraun,  ihre  Scheibe  und  ein  Fleck 
vor  der  Spitze  unbestimmt  dunkler  gefärbt,  die  Naht  und  der  um- 
geschlagene Seitenrand  gelbbraun;  fein  gelblich  behaart,  die  Behaa- 
rung gegen  die  Spitze  etwas  stärker.  Die  Taster  und  Fühler  röth- 
lichbraun,  letzlere  mit  gelblicher  Keule.  Die  Unterseite  rötblich- 
braun,  die  Seiten  der  Brust  glatt,  dünn  behaart,  die  Hinterbrust  in 
der  Milte  heller  gefärbt,  die  Mittelbrust  zwischen  den  Miltclhüflen 
ungekiell;  der  Hinterleib  glatt,  mit  langen,  nach  hinicn  gerichteten 
Haaren  stark  besetzt,  hellbraun,  an  der  Spitze  gelb.  Die  Beine  hell 
gelbbraun,  an  den  Kniegelenken  etwas  dunkler;  die  Vorderschienen 
nach  aufsen  zweizähnig,  vorn  gerade  abgeschnitten,  nicht  gekerbt, 
auf  der  Unterseite  ausgehöhlt;  der  Innenrand  mit  einem  Zähnchen, 
etwas  vor  dem  ersten  äufseren ;  der  Enddorn  fehlt  und  ist  nur  durch 


204  V.   Harald:  über 

einen  stumpfen  Winkel  des  innern  Randes  angedeutet;  die  Lintern 
Schienen  zeigen  auf  der  Aufsenseite  nur  schwach  entwickelte  Quer- 
leisten, ilire  Borstenkränze  aus  langen  und  kurzen  Borsten  gebildet, 
die  Enddornen  von  ungleicher  Länge,  jene  der  Ilinterfiifse  fast  um 
die  Hälfte  verschieden;  die  Glieder  der  Vordcriarsen  von  abnehmen- 
der Länge,  das  Klauenglied  klein;  das  erste  Glied  der  mittlem  so 
lang  wie  der  obere  Enddorn  und  wie  die  folgenden  drei  zusannnen- 
genommon,  gegen  das  Ende  merklich  verdickt:  das  erste  Glied  der 
hintern  Tarsen  so  lang  wie  die  folgenden  drei  zusammengenommen, 
in  eine  herzförmige,  nach  aufsen  etwas  concave,  vertikal  stehende 
Platte  erweitert;  auf  der  innern  convexen  Seite  erscheint  das  Tar- 
senglied  seiner  ganzen  Länge  nach  als  erhabene  Leiste  und  ist  hier 
fein  gewimpert,  so  wie  der  ganze  Saum  der  Platte,  nur  sind  die 
Haare  auf  deren  Unterseite  bedeutend  länger;  das  2te  bis  4le  Glied 
unter  sich  fast  gleich  lag,  das ^ Klauenglied  wieder  so  lang,  wie  die 
drei  vorhergehenden. 

Vaterland:  Cap  der  guten  Hollnung. 

Dafs  der  A.  pleropus  Hoffmgg.  i,  litt,  in  der  That  die  frag- 
liche Art  ist  inid  somit  auch  ohne  Zweifel  der  A.  pteropus  Hl  ig. 
des  Dejean'schen  Catalogs,  verdanke  ich  der  Miltheilung  des  Herrn 
Dr.  Gersläcker.  Herr  Reiche  benachrichtigt  mich  indessen,  dafs  in 
der  Dejean'schen  Sammlung  zur  Zeit  unter  obigen»  Namen  ein  ein- 
zelnes Exemplar  sich  befindet,  welches  ilnn  von  einem  kleinen  A. 
consputus  nicht  verschieden  zu  sein  scheint.  Hier  dürfte  also  eine 
Verwechslung  vor  sich  gegangen  zu  sein,  da  die  kritische  Form  der 
Tarse  nicht  Geschlechlsditrerenz  ist;  wenigstens  zeigt  von  den  zwei 
Exemplaren,  die  ich  zu  meiner  Disposition  habe,  das  eine  ein  schmä- 
leres, nach  hinten  stärker  verengtes  Halsschild  und  eine  ungefurclite 
Metaslernalplatte,  welches  ich  somit  für  ein  Weibchen  halten  mufs. 

Dieser  Gattung  ist  ferner  beizuzählen: 

A.  emarginalus  Germ.  (A.  variegatus  Wiedemann);  die 
übrigen  Arten,  welche  Erichson  a.  a.  O.  hierher  zieht,  besitzen  ei- 
nen Enddorn  an  den  Vorderschienen  und  gehören  ihr  somit  nicht  an. 

Colohopterus  marginicollis:  Niger,  depressiis,  oparus, 
chjpeo  unlice  suhemarginaio:  thorace  conferliin  punclato,  luteribus 
laie  hUeo-signutis;  elijtris  strialls^  interstiliis  ptinclaüs,  aplce  trun- 
calis ;  abdoininis  segme7äo  apicati  Jlavo;  anlennis  p(dp!s(pie  rufo- 
piceis;  pedibus  anlerioribus  rufescenlibus,  poslerioribus  iestaceis.  — 
Long.  4  lin. 

Aphodius  marginicollis  Dej.  Cat.  3  ed.  p.  162    a. 


coprophuge  Lamellicoriiien.  205 

Schwarz,  wenig  glänzend,  stark  flachgedrückt.  Der  Kopf 
gleichmäfsig  ziemlich  stark  punktirt,  mit  fein  aufgeworfenem,  vorn 
breit  und  schwach  ausgebuchtetem  Aufscnrande;  die  Mille  des  Kopf- 
schildes zu  einer  schwachen  Beule  aufgetrieben.  Das  Halsschild 
vorn  gegen  den  Kopf  ziemlich  sieil  abfallend,  mit  grofsen,  grüb- 
cheuartigen  Punkten  dicht  besetzt,  zwischen  welchen  kleinere  ein- 
gestreut sind;  diese  Punktirung  ist  auf  den  Seiten  au»  stärksten, 
nach  vorn  schwächer  und  läfst  in  der  Mitfe  die  Spur  einer  glatten 
Längslinie  erscheinen;  die  Seiten  gerundet,  mit  abgerundeten,  schwach 
ausgebuchtetcn  Hinlerecken,  der  Hinterraud  vollsländig  gerandet; 
schwarz,  mit  breit  gelhgesäumteu  Seitenrändern,  die  Abgränzung  bei- 
der Farben  ziemlich  scharf.  Das  Schildchen  grofs,  von  etwa  ein 
Viertel  der  Flügeldeckeiilänge,  länglich  dreieckig,  scharf  zugespitzt, 
mit  einer  schwach  erhabenen  Längsleiste;  schwarz,  an  der  äufser- 
sten  Spitze  löthlich.  Die  Flügeldecken  von  der  Breite  des  Hals- 
schildes, mit  parallelen  Seiten,  hinten  fast  gerade  abgestutzt,  die 
Nahtspitze  nahezu  rechtwinklig;  einfach  gestreift,  die  Streifen  vor 
der  Spitze  erlöschend,  die  Zwischenräume  dicht  und  fein  punktirt; 
schmutzig  gelbbraun,  der  Seilenrand  und  die  Spitze  etwas  heller. 
Die  Taster  und  Fühler  gelb.  Die  Unterseite  des  Halsschildes  hell- 
gelb; die  Brust  schwarz,  ihre  Seiten  runzlig  punktirt,  mit  anliegen- 
der gelber  Behaarung;  der  Hinlerleib  schwärzlich,  an  der  Spitze 
gelb.  Die  Vorderbeine  dunkel  rothbraun,  die  hinteren  rothgelb; 
die  Vordei'schienen  mit  drei  starken,  etwas  stumpfen  Zähnen,  ihr 
Enddorn  so  lang  wie  die  ersten  drei  Tarsenglieder;  die  Borsten- 
kränze der  hintern  Schienen  aus  gleich  kurzen  Borsten  gebildet, 
zwischen  welchen  nur  einzelne  wenige,  längere  stehen;  ihre  beiden 
Enddornen  unter  sich  und  mit  dem  ersten  Gliede  der  hintern  Tar- 
sen an  Länge  gleich. 

Vaterland:  Cap  der  guten  Hoffnung. 

Diese  Art  steht  dem  A.  muculicoüis  Reiche  {A.  macroplertts 
Roth)  sehr  nahe,  es  unterscheidet  sie  jedoch  aufser  der  beträcht- 
lichen Gröfse  die  breite  gelbe  Säumung  des  Halsschildes,  welche 
bei  jenem  höchstens  die  Vorderecken  einnimmt,  die  Färbung  der 
Fühler,  Taster  und  der  Unterseite,  hauptsächlich  aber  die  Bildung 
des  Kopfschildes,  welches  bei  A.  macuUcoUis  fast  halbkreisförmig, 
bei  A.  marghiicotUs  hingegen  vorn  abgestutzt  und  deutlich  ausge- 
buchlet  ist, 

Aphodius  Schaumli:  JRufo-piceus^  nilidus,  elongaluSf  stibcou' 
vex-us;capUe  pla7io,impunclalo,clijpeo  integro;ihorace  luleribus  subpa- 


206  V.   Ilarold:  über 

rallelis ,  anl'ice  a7iguslato,  angitlis  posterior ibus  obtnse  rotundatis^ 
basi  immarginato,  parcissime  punclulato^Jlavo^  disco  maculaque  utrin- 
que  marginali  nifescenlibus ;  elyfris  strinlls^  hiferstiliis  planis,  apice 
pubescentibus,  Inieis,  stitttra,  macula  disroiduli ,  lunidaque  ante  api- 
cetn  nigricantibns:  palpis,  antennis  pedibnsqne  Jlavescentibns.  — 
Long.  3  lin. 

Mas:  Pedum  intermediorum  larsis  unf;uiculisque  valde  incras- 
salis. 

Dem  A.  srntellaris  ähnlich,  glänzend,  länglich,  schwach  ge- 
wölbt, röthlichbraun.  Der  Kopf  flach,  etwas  nach  ahwäris  geneigt, 
mit  fein  aufgebogenem,  vorn  gerade  abgestutztem,  in  der  Mitte  nicht 
ausgcbuchtelem  Aufsenrande;  die  Wangen  stumpfwinklig,  nach  aus- 
sen kaum  über  das  Kopfschild  vortretend;  die  Oberseite  dunkel  roth- 
braun, vorn  am  Aufsenrande  zu  beiden  Seiten  röthlich  durchschei- 
nend, vollkommen  glatt,  ohne  Spur  von  Punktirung  oder  Höckern. 
Das  Halsschild  mit  fast  geraden,  kaum  gerundeten  Seiten,  nach  vorn 
merklich  verschmälert,  fast  vollkommen  glatt,  nur  auf  den  Seiten 
mit  wenigen  feinen,  zerstreuten  Punkten;  die  äufsersf  feine  Seiten- 
randlinie  setzt  sich  um  die  stumpf  abgerundeten  llinterecken  fort 
und  erlischt  am  Hinterrande  gegenüber  der  Schuiterbeule;  rölhlich- 
gelb,  die  Scheibe  in  unbestimmter  Ausdehnung  und  beiderseits  ein 
Punkt  in  der  Mitte  des  helleren  Seitenrandes  dunkel  rothbraun. 
Das  Schildchen  länglich,  an  der  Wurzel  nicht  breiter  als  in  der 
Mitte,  mikroskopisch  fein  punktirt,  rolh,  mit  dunkelbraunen  Rän- 
dern. Die  Flügeldecken  an  der  Wurzel  nicht  ganz  von  der  Breite 
des  Halsschildes,  länglich  eiförmig,  in  der  Mitte  schwach  bauchig 
erweitert,  gegen  das  Ende  ziemlich  stark  verjüngt;  fein  gestreift,  in 
den  Streifen  äufserst  schwach  punktirt,  die  Zwischenräume  flach, 
die  mittleren  glatt,  die  äufseren  mit  feiner,  ziemlich  dichter  Punk- 
tirung; gegen  die  Spitze  mit  einer  feinen,  goldgelben  Behaarung; 
schmutzig  gelb,  die  Naht  und  eine  ringförmige  Makel  im  letzten 
Drill  heile  schwarzbraun;  aufserdem  ist  auch  meist  die  ganze  Scheibe 
dunkler  gefärbt,  so  dafs  nur  die  ersten  drei  Zwischenräume  an  der 
Wurzel,  die  Schultern,  der  Seitenrand  und  die  Spitze  gelb  bleiben. 
Die  Taster  und  Fühler  gelb.  Die  Seilen  der  Brust  äufserst  fein 
zerstreut  punktirt,  unbehaart;  die  Hinterbrust  und  der  Hinterleib 
dunkel  rölhlichbraun,  letzterer  mit  einzelnen,  abstehenden  Borsten. 
Die  Beine  gelb,  mit  dunkleren  Kniestellen;  die  Vorderschienen  mit 
drei  mäfsig  starken,  etwas  nach  unten  gekrümmten  Zähnen,  ihr 
Enddorn  kurz,  gerade  so  lang  wie  das  erste  Tarsenglied;  die  hinte- 
ren Schienen  mit  grofsen,  au  Länge  fast  gleichen  Enddornen,  ihre 


coprophage  Lamellicornieii.  207 

Borsteokränze  aus  langen  und  kurzen  Borsten  gebildet;  das  erste 
Glied  der  hintern  Tarsen  so  lang  wie  der  obere  Enddorn,  und  reich- 
lich so  lang  wie  die  folgenden  drei  zusammengenommen,  diese  un- 
ter sich  von  abnehmender  Länge. 

Das  IMänuchen  hat  ein  fast  ganz  glattes  Halsschild  und  zeigt 
in  der  Bildung  der  Mittelfüfse  einen  aullallenden  Geschlechtscharak- 
ter. Die  Tarsenglieder  nämlich  sind  sämmllich  bedeutend  verdickt 
und  abgekürzt,  so  dafs  das  2te  und  4te  Glied  fast  kugelig  erscheint; 
das  erste  ist  reichlich  von  der  Länge  der  drei  folgenden,  diese  un- 
ter sich  an  Gröfse  wenig  verschieden;  das  Klauenglied  ist  gleich- 
falls aufgetrieben,  die  Krallen  sind  stark  gekrümmt,  mit  breiler, 
zahnartig  erweiterter  Wurzel. 

Das  Weibchen  hat  ein  an  den  Seiten  etwas  deutlicher  punk- 
tirtes  Halsschild  und  vollkommen  regelmälsig  gebildete  IMitlelfüfse. 
Der  in  beiden  Geschlechtern  sehr  kurze  Enddorn  ist  bei  ihm  etwas 
feiner  und  spitziger  wie  bei  dem  Männchen. 

Vaterland:  Tigre. 

Von  dieser  durch  die  erwähnte  GeschlechtsdifTerenz  höchst  ei- 
genthümlichen  Art,  fand  ich  in  der  hiesigen  Staatssammlung  unter 
den  von  Schimper  an  Dr.  Roth  aus  Abessinien  gesendeten  und  von 
diesem  unbestimmt  gelassenen  Aphodien  mehrere  Exemplare  vor. 
Von  dem  nahverwandten  A.  sculellaris  unterscheiden  sich  die  Weib- 
chen leicht  durch  Form  und  Zeichnung  der  Flügeldecken,  so  wie 
durch  die  Bildung  des  Kopfschildes,  welches  bei  jenem  vorn  aus- 
gebuchtet und  in  beiden  Geschiechtern  gehöckert  ist.  Eine  ähnli- 
che Bildung  des  männlichen  3Iittelfufses  findet  meines  Wissens  in 
der  grofsen  Gattung  Aphodius  kein  zweites  Beispiel,  und  trifft  über- 
haupt unter  den  coprophilen  Lamellicornien  eine  Analogie  nur  bei 
einigen  nordamerikanischen  Geolrupes- KvXqü  an,  z.  B.  bei  G.  mia- 
rophagus  Say. 

Aphodius  globiilus:  Niger,  convexns,  brevis,  clypeo  irini- 
caio,  haud  emurginato,  valde  auricidato;  thorace  antice  angxistalo, 
dense  punclulo,  laleribus  rufescentibus;  sculello  triangidari .  apice 
acuto:  ehjlris  ohscure  ßavo-rußs,  punctalo-striutis  ^  inlerstiliis  pun- 
ciulalis;  palpis,  anlennis  pedibus(juc  rufescentibus;  peclore  nigro, 
ahdomine  punctata^  apicem  versus  rufescente.   —   Long.  2  lin. 

Kurz,  hochgewölbt,  schwarz.  Der  Kopf  flach,  abwärts  geneigt, 
fein  und  dicht  punktirt,  auf  der  Stirn  schwach  einfach  gehöckert; 
das  Kopfschild  vorn  fast  gerade  abgeschnitten,  mit  fein  aufgeworfe- 
nem Aufsenrande,  die  Wangen  zipfelartig  vor  den  Äugen  abstehend. 


208  V.  Ilarohl:  über 

Das  Halsschild  stark  gewölbt,  nach  vorn  etwas  verschmälert,  mit 
abgerundeten  Ilintcreckcn,  an  den  Seiten  und  liinfen  deutlich  ge- 
randel ;  schwarz,  die  Seilcnränder  mit  einem  rölhlichcn  Fleck  von 
unbestimmter  Ausdehnung;  seine  Oberfläche  mit  grofsen  ziemlich 
gedrängt  stehenden  Punkten  dicht  besetzt,  zwischen  welchen  klei- 
nere, äufscrst  feine  eingestreut  sind;  diese  F^unklirung  wird  gegen 
den  Vorderrand  feiner  und  schwächer.  Das  Scliildchen  grofs,  von 
etwa  ein  Fünftel  der  Flügpldeckcnlänge,  schwarz,  punktirl,  ein 
gleichschenkliges  Dreieck  mit  scharfer  Spitze  bihlcnd.  Die  Flügel- 
decken von  der  Breite  des  Ilalsschildes  an  seiner  Basis,  kaum  län- 
ger als  Kopf  und  Ilalsschild  zusammengenommen,  stark  gewölbt, 
schmutzig  braunrolh,  gegen  die  Spitze  äufserst  fein  behaart;  jede 
mit  neun  schwach  punktirten  Streifen,  von  welchen  der  achte  hin- 
ter der  Schulterbenlc  fast  bis  zur  Hälfte  abgekürzt  ist;  die  Zwischen- 
räume flachgewölbt,  äufseit  fein  unregelmäfsig  punktirt;  die  Punkte 
auf  den  äufseren  etwas  gröfer  und  gedrängter.  Die  Taster  und 
Fühler  rolhbr.'uin.  Die  Brust  schwarz,  an  den  Seiten  runzlig  punk- 
tirt; der  Hinterleib  schwarz,  gegen  die  Spitze  röthlich  gelb,  punk- 
tirt, mit  gelbliclien  Haaren  sparsam  bekleidet.  Die  Beine  rothbraun, 
die  hinteren  etwas  heller;  die  Vorderschienen  mit  drei  starken,  et- 
was stumpfen  Zähnen,  die  hinteren  gegen  das  Ende  stark  erweitert, 
ihre  Borsienkränze  aus  glcichkurzen  Borsten  gebildet;  das  erste  Glied 
der  hinteren  Tarsen  so  lang  wie  die  folgenden  drei  zusammenge- 
nommen, und  länger  wie  der  obere  Enddorn;  das  2te  und  4te  Glied 
unter  sich  von  abnehmender  Länge. 

Vaterland  :  China. 

Die  Randung  des  Halsschildes  an  seinem  hinteren  Theile  zeigt 
bei  dieser  Art,  welche  in  die  Nähe  von  A.  hnemorrho'ulalis  zu  ste- 
hen kömmt,  eine  etwas  eigenthnmliche  Bildimg,  indem  der  feine 
aufgeworfene  Rand  nicht  leistenarlig  durch  eine  Rinne  abgesetzt 
ist,  sondern,  zumeist  in  der  Mitte,  unmittelbar  in  die  Höhe  geho- 
ben ist,  so  zwar,  dafs  das  Halsschild  von  vorn  besehen  ungerandet 
erscheint. 

A.  madagascariensls:  J\Uidus,  oblongus,  subconvexus^  lu- 
ieus,  capile  pimclalo,  mulico ,  rtifesceiile ,  verlice  obj'uscalo,  chjpeo 
trrtncaio.  subemarghialo;  ihoracc  parce-punclalo ,  macula  dorsali 
Jusca;  eltjiris  crenalo-strialis,  interstiliis  planis ,  testaceis,  7nactdis 
longitudinalibns  nigris :  palpis,  anlennis  pedibusque  lesiaceis.  — 
Long.  S—S\  lin. 

Aphodius  madagascariemis  Dej    Cat.  3  ed.  p.  161.  b. 


coprophage  Lamellicomien.  209 

Länglich,  flach  gewölbt,  glänzend,  gelb.  Der  Kopf  ziemlich 
flach,  mit  fein  aufgeworfenem,  in  der  Mitte  nur  äufserst  schwach 
ausgebuchtetem  Aufsenrande,  fein  und  dicht  punklirt,  der  Scheitel 
schwach  beulenförmig  aufgetricl)en;  röthlicl)  gelbbraun,  der  Ilinter- 
rand  und  der  Scheitel  schwärzlich.  Das  Halsschild  sparsam  punk- 
tirt,  nur  an  den  Seiten  mit  etwas  gröfseren  und  gedrängteren  Punk- 
ten; die  Ilinterecken  abgerundet,  der  Hinterrand  ungerandet;  gelb- 
lich rothbraun,  die  Mitte  schwärzlich;  oft  reicht  dieser  schwarze, 
fast  viereckige  Fleck  bis  unmittelbar  an  den  Vorderrand,  so  dafs 
nur  die  Seiten  und  der  Hinterrand  gelb  bleiben  Das  Schildchen 
braunrolh,  länglich  zugespitzt,  an  der  Wurzel  fein  punktirt.  Die 
Flügeldecken  mit  paraHelen  Seiten,  von  der  Breite  des  Halsschildes, 
gegen  die  Spitze  äufserst  fein  behaart,  leicht  gekerbt  -  gestreift,  die 
Streifen  gegen  die  Spitze  erlöschend,  ihre  Zwischenräume  flach, 
äufserst  fein  und  kaum  wahrnehmbar  punktirt;  hell  strohgelb  mit 
folgenden  schwarzen  Zeichnungen:  der  4te  Zwischenraum,  von  der 
Naht  an  gezählt,  mit  einem  schwarzen  Längsfleck,  der  ungefähr  in 
der  Mitte  der  Flügeldeckenlänge  beginnt  und  vor  ihrem  letzten 
Drittheile  endigt;  der  6fe  Zwischenraum  gleich  unter  der  Wurzel 
bis  etwas  über  die  Mitte  hinaus  schwarz;  der  Iste  bis  7te  Streifen 
im  Grunde  dunkel  schwarzbraun  gefärbt;  diese  Färbung  nimmt  an 
Ausdehnung  von  den  irmern  gegen  die  äufsern  Streifen  stufenw^eise 
ab,  so  d;ifs  der  Iste  bis  zum  letzten  Drittheile,  der  7te  nur  mehr 
bis  vor  die  Mitte  der  Flügeldeckenlänge  dunkel  gefärbt  ist;  die  bei- 
den schwarzen  Flecken  entstehen  dadurch,  dafs  die  dunkle  Farbe 
die  Vertiefung  des  Streifens  überschreitet  und  über  den  Zwischen- 
raum bis  zum  nächsten  Streifen  sich  verbreitet.  Die  Taster  und 
Fühler  gelbbraun.  Die  Brust  an  den  Seiten  runzlig  punktirt  und 
schwach  behaart,  braun,  mit  helleren  Flecken;  die  Metasternalplatte 
in  der  Mitte  mit  einer  Längsrinne,  glänzend  gelbbraun;  der  Hinter- 
leib weitläufig  punktirt,  mit  abstehenden  gelben  Haaren,  gelbbraun, 
die  einzelnen  Segmente  mit  helleren  Rändern.  Die  Beine  gelbbraun, 
die  Schienen  etwas  dunkler;  die  Vorderschienen  mit  drei  stumpfen 
Zähnen,  oberhalb  derselben  bildet  die  Aufsenkante  noch  einen  stum- 
pfen Voisprung,  wodurch  scheinbar  ein  vierter  Zahn  entsteht;  die 
hintern  Schienen  mit  Borsienkränzen  von  langen  und  kurzen  Bor- 
sten gebildet;  das  erste  Glied  der  hinleren  Tarsen  so  lang  wie  die 
drei  folgenden  zusammengenommen,  länger  als  der  obere  End- 
dorn. 

Vaterland:  Madagascar. 


210  t".  Ilarold:  über 

A.  Reichet:  Nitidus,  subconvexns,  rufot  est  accus  ^  capite  piin- 
ctato,  rertice  obsolete  gibboso.  clypeo  integro.  semicirctdari ;  thorace 
parce  inaeifualiler  punclato,  in  medio  basis  immargijialo-,  elylris 
slriato-ptmctatis.  interstitiis  convexis.  subtilissime  punctulatis,  fusco- 
testaceis^  apicem  vei^sus  nigro-signalis:  prdpis^  anten7iis  pedibusque 
ßavo-iesiaceis.   —    Long,  'i,^  lin. 

Apliodiu$  binotntus  Dalman*  Dej.  Cat.  3  ed.  p.  161.  b. 

Rölhlich  gelb,  flach  gewölbt,  stark  glänzend.  Der  Kopf  flach, 
gleichmäfsig  fein  punkliit,  rölhlich  gelb,  am  Hinterrande  und  vor 
dem  Scheitel  braun,  mit  ziemlich  breit  abgesetztem,  fein  aufgewor- 
fenem Auf>enrande  und  halbkreisförmigem,  vorn  nicht  ausgebuch'te- 
tera  Kopfschilde;  der  Scheitel  schwach  beulenartig  erhaben.  Das 
Halsschild  flach  gewölbt,  mit  gröfsern  und  kleinern  Punkten  mäfsig 
stark  besetzt,  die  Punktirnug  auf  den  Seiten  stärker;  nach  vorn  et- 
was verschmälert;  die  feine  Seitenrandlinie  setzt  sich  um  die  abge- 
rundeten Hiuterecken  fort,  erlischt  aber  vor  der  Glitte  des  Hinter- 
randes; dieser  ist  gegen  das  Schildchen  nach  hinten  etwas  ausgezo- 
gen; röthlich  gelbbraun,  auf  der  Scheibe  dunkler.  Das  Schildchen 
klein,  spitzig  eiförmig,  glatt.  Die  Flügeldecken  von  der  Breite  des 
Halsschililes  an  der  Wurzel,  gegen  die  Mitte  schwach  bauchig  erwei- 
tert, stark  punklirt- gestreift,  mit  gewölbten,  äufserst  fein  punktir- 
ten  Zwischenräumen;  bräunlichgelb,  auf  der  ganzen  Scheibe  jedoch 
meist  dunkler  gefärbt,  so  dafs  die  hellere  Grundfarbe  nur  um  das 
Schildchen  herum,  an  den  Schul  lern,  am  Seilenrande  und  an  der 
Spitze  sichtbar  i>t;  auf  dem  letzten  Drittlieile  steht  im  -Sten,  4ten 
und  5ten  Zwischenräume  ein  schwarzer  Fleck  und  etwas  weiter 
davon  gegen  die  Spitze,  ein  zweiler  kleinerer;  durch  diese  beiden 
Flecken  erscheint  das  Hellgelb  besonders  auffällig,  kreisförmig  be- 
gränzt.  Die  Taster  und  Fühler  gelb.  Die  Unterseite  schwärzlich, 
der  Hinterleib  an  der  Spitze  gelblich.  Die  Beine  gelb,  mit  etwas 
röthlichen  Schienen;  die  Vorderschienen  mit  drei  starken  Zähnen, 
oberhalb  derselben  fein  gekerbt;  die  hintern  Schienen  mit  fast  gleich- 
langen  Enddornen,  ihre  Borstenkränze  aus  langen  und  kurzen  Bor- 
sten gebildet;  das  erste  Glied  der  hintern  Tarsen  fast  um  das  Dop- 
pelte länger  wie  die  Enddornen,  so  lang  wie  die  folgenden  drei  zu- 
sauimengenommcn.  diese  unter  sich  von  abnehmender  Länge. 

Bei  den  Männchen  ist  das  Halsschild  etwas  weilläufiger,  auf 
der  Scheibe  und  am  Vorderrande  nur  äufserst  fein  punktirt;  zugleich 
ist  dasselbe  etwas  breiter  und  nach  vorn  weniger  verschmälert  als 
bei  den  Weibchen. 

Vaterland:   Java. 


cnprophnge  LamelUcnrnien.  211 

Diese  durch  ihren  starken  Clauz  und  den  Augenfleck  der  Flii- 
geldecken  leicht  kennJliche  Art  erhielt  ich  in  ziemlicher  Anzahl  aus 
der  Provinz  Ternafe  des  inneren  Java.  Ein  A.  binoicüxis  vom  Cap  der 
gufen  HoiFnung  ist  bereits  von  Thuiiberg  in  den  Mrmoires  de  l'Acad. 
de  St.  Pctersbonrg  I&IS,  Bd.  VI.  p.  401  iieschrieben.  Mit  Vergnü- 
gen ergreife  ich  also  die  Gelegenheit,  die  oben  iieschriebene  Art 
nach  Herrn  Reiche  zu  benennen,  wobei  icli  zugleich  nicht  umhin 
kann,  demselben  hier  für  die  vielfache  Unterstützung  meinen  Dank 
auszusprechen,  welche  er  mir  bisher  bereitwilligst  zukommen  liefs. 

A.  notatus:  NiliJus,  oblongns,  luteus^  capite  laevi,  clypeo 
smarg'inalo:  ihorace  parce  itmerpialUer  puncluto ,  bnsi  sinunfo,  pn- 
stice  scuiellum  versxis  procluclo.  luteo,  maculis  diiabtis  discoidalibus 
rtijis;  eUjtris  slriatis,  inlerstitiis  siibconvexis ,  luteis,  rtifo-signatis; 
pcdpis,  antennis  pedibusque  riifescenl'ibus.  —  Long.  1^  —  2  lin. 
(Taf.  V.  Fig.  2.) 

A.  notatUH  Erichs,  i.  lllt.  —  Mus.  Berl.  Sliirm  Cat.  1843p.  HO.  b. 

Lünglich,  glänzend,  flachgewölbt,  lehmgelb.  Der  Kopf  stark 
glänzend,  glatt,  gewölbt,  mit  fein  ausgebogenem,  vorn  niedergedrück- 
tem und  ziemlich  stark  ausgebuchtetem  Aufsenrande;  die  Wangen 
wenig  vortretend,  vor  den  Augen  schwach  grübchenarlig  vertieft; 
gell),  am  Ilinterrande,  auf  dem  Scheitel  und  gegen  die  Mitte  de.«« 
V^orderrandes  rüthlich.  Das  Ilalsschild  flach  gewölbt,  von  den  stumpf 
abgerundeten  Hinterecken  gegen  die  Miltc  des  Hinterrandes  zu, 
schief  abgeschnitten,  diese  nach  rückwärts  gegen  das  Schildchen  et- 
was ausgezogen;  der  Hinterrand  ist  zvvischen  den  Hinterecken  und 
der  Mitte  zweimal  schwach  ansgebucbtet;  zerstreut  ungleichmäfsig 
punktirt.  die  Punkte  auf  den  Seiten  etwas  gröfser  nud  gedrängter; 
die  feine  Seitenrandiinie  setzt  sich  um  die  Hintererkcn  fort  und  ver- 
liert sich  allmälig  gegen  die  31ilte  des  Hinterrandes;  gelb,  mit  rölh- 
lichem  Vorderrande  und  zwei  länglichrunden  roflibrannen  Flecken 
auf  der  Scheibe;  neben  diesen,  dem  Seitenrande  genähert,  steht  bei- 
derseits noch  ein  kleinerer,  undeutlich  begränzter.  Das  Schildchen 
klein,  mit  bieiter  Basis  und  gerundeten  Seiten,  rölhlichbraun.  die 
Mitte  etwas  heller.  Die  Flügoluecken  gegen  d'e  Mitte  schwach 
bauchig  erweitert,  jede  mit  neun  tiefen,  im  Grunde  äufserst  schwach- 
punktirlen  Länesstreifen;  die  Zwischenräume  clatt,  gewölbt;  mit 
folgenden,  röthlichbraunen  Zeichnungen:  im  5ten,  6ten  und  7ten 
Z%visrhenraume  steht  im  ersten  Driltheile  der  Fliigeldeckenlänge  ein 
unbestimmt  begränzter  Fleck,  welcher  sich  mancbm.il  im  Tten  Zwi- 
schenräume bis  an  die  Wurzel  der  Flügeldecken  hinaufzieht;  in  der 

Berl.  Entoraol.  Zeitschr.    III.  IT 


212  V.  Harold:  über 

Mitte,  im  Isten,  2ten  und  3ten  Zwischenräume,  ein  gemeinschaftli- 
cher, hufeisenförmiger  Fleck,  dessen  Hinterrand  etwas  vor  der  Hälfte 
der  Flügcldeckeulänge  liegt;  auf  dem  8ten  und  9ten  Zwischenräume, 
etwas  hinter  der  Mitte,  eine  unhestiramte  Makel;  im  letzten  Dritt- 
theile,  gegen  die  Spitze  zu,  dehnt  sich  vom  3ten  bis  zum  6ten  Zwi- 
schenräume ein  undeullich  begränzter,  nach  hinten  bogenförmiger 
Fleck;  aufserdem  ist  die  Naht,  und  der  erste  Zwischenraum  um  das 
Schildchen  herum  und  in  seinem  letzten  Driltheile  dunkel  röth- 
lichbraun  gefärbt.  Die  Taster  und  Fühler  röthlichgelb ,  erstere  an 
der  Spitze  etwas  dunkler.  Die  Unterseile  gelb;  der  Hinterleib  mit 
langen,  abstehenden,  gelben  Haaren.  Die  Beine  röthlichgelb,  mit 
dunkleren  Knien  und  Aufsenrändern ;  die  Vorderschienen  mit  drei 
Zähnen,  von  welchen  der  obere  klein,  die  beiden  letzten  sehr  lang 
und  spitzig,  an  der  Spitze  etwas  gekrümmt  sind;  ihr  Enddorn  et- 
was länger  wie  das  erste  Tarsenglied,  spitzig,  vorn  etwas  nach  aus- 
sen gekrümmt;  die  hinteren  Schienen  mit  nur  schwach  angedeute- 
ten Querleisten,  ihre  Enddornen  von  ungleicher  Länge,  die  ßorsten- 
kränze  aus  langen  und  kurzen  Borsten  gebildet;  das  erste  Glied  der 
hintern  Tarsen  etwas  kürzer  wie  der  obere  Enddorn,  so  lang  wie 
die  folgenden  drei  zusammengenommen;  das  2te  bis  4te  Glied  un- 
ter sich  von  abnehmender  Länge. 

Vaterland:  Columbien. 

Diese  kleine  bunlgezeichnete  Art  ist  durch  die  Bildung  des 
Halsschildes  in  seinem  Hinterrande  und  die  Zahnung  der  Vorder- 
schienen recht  ausgezeichnet. 

A.  panatnens  is:  Praecedenti  afyinis,  piceus,  nitklus,  subcon- 
vexus,  capUe  laevi,  linea  fronlali  distincfa,  clypeo  emarginalo;  tho- 
race  laleribus  parce  punclalo,  piceo,  Jlavo-marginato'^  etylris  stria- 
iis,  rufo  piceis,  inlerslitio  primo  margineque  teslaceis;  peclore  ab- 
domineqtie  brunneis;  patpis^  anlennis  pedibusque  Jlavis.  —  Long. 
\\  —  2  lin. 

Der  vorhergehenden  Art  im  Körperbau  verwandt,  glänzend, 
dunkel  röthlichbraun,  flachgewölbt.  Der  Kopf  glatt,  gleichmäfsig 
stark  gewölbt,  unmittelbar  vor  den  Augen,  an  ihrem  Vorderrande, 
etwas  wulstig  erhoben,  mit  fein  abgesetztem,  vorn  breit  ausgebuch- 
tetem Aufsenrande;  die  Stirne  zwischen  den  Augen  mit  einer  fei- 
nen, deutlichen  Querlinie;  dunkel  rotbbraun,  mit  röl blich  durch- 
scheinendem Vorderrande.  Das  Halsschild  flach  gewölbt,  am  Hin- 
terrande ungerandet,  gegen  das  Schildchen  nach  rückwärts  in  der 
Mitte  nur  schwach  ausgezogen,  seine  gröfste   Breite  in   der  Mitte; 


coprophage  LamelUcornien.  213 

glatt,  nur  auf  den  Seiten  mit  einigen  Punkten,  dunkelbraun,  der 
Seilenrand  und  ein  Fleck  am  Hiuterrande  vor  dem  Scliildchen,  wel- 
cher mit  den  Seitenrändern  mehr  oder  weniger  zusanimenfliefst, 
hellgelb;  in  der  Milte  des  gelben  Seilenrandes  steht  noch  ein  unbe- 
sümmt  begränztes,  kleines,  dunkles  Fleckchen;  diese  Zeichnung  des 
Ilalsschildes  entspricht  ziemlich  jener  des  A.  noiatus,  wenn  man 
sich  die  beiden  ovalen  Flecken  weiter  ausgedehnt  uud  in  einen  ver- 
sclimolzen  denkt.  Das  Schildclien  länglich  eiförmig,  an  der  Wur- 
zel nicht  breiter  wie  in  der  Mitte,  dunkelbraun ,  mit  helleren  Rän- 
dern. Die  Flügeldecken  von  der  Breite  des  Haisschildes,  gegen  die 
Mitte  äufserst  wenig  erweitert,  einfach  gestreift,  die  Zwischenräume 
glatt,  gewölbt,  gegen  die  Spitze  etwas  stärker  erhaben;  dunkel  ka- 
stanienbraun, nur  der  erste  Zwischenraum,  die  Schultern  und  der 
Aufsenrand  hellgelb.  Die  Unterseile  des  Halsschildes  gelb;  die  Brust 
und  der  Hinterleib  dunkelbraun;  die  Hinlcrbrust  in  der  Mitte  ge- 
wölbt, nur  wenig  flach  gedrückt,  zwischen  die  Hüften  der  Hinter- 
beine etwas  eingeschoben.  Die  Beine  hellgelb,  mit  etwas  dunkle- 
ren Schienen;  die  Vorderschienen  mit  drei  Zähnen,  wovon  der  obere 
klein,  die  beiden  unleren  spitzig,  grofs  und  etwas  gekrümmt  sind; 
ihr  Enddorn  kaum  länger  wie  das  erste  Tarscnglicd;  die  hinteren 
Schienen  mit  schwach  ausgeprägten  Querleisten  und  ungleichen  End- 
dornen ,  ihre  Borstenkränze  aus  langen  und  kurzen  Borsten  gebil- 
det; das  erste  Glied  der  hinteren  Tarsen  länger  als  der  obere  End- 
dorn und  reichlich  so  lang  wie  die  folgenden  drei  zusammengenom- 
men, diese  unter  sich  von  abnehmender  Länge. 

Vaterland:  Panama. 

Diese  Art  hat  im  Fufsbau,  in  der  Gestalt  des  Kopfschildes  und 
des  Halsschildes,  sowie  in  der  Sculptur  viel  Uebereinstimraendes  mit 
der  vorigen;  auch  läfst  die  Erhebung  des  Kopfschildes  vor  den  Au- 
gen, seitlich  von  diesen,  in  den  eigentlichen  Wangen,  eine  schwa- 
che Verliefung,  welche  sich  aber  bei  A.  notalus  fast  um  die  ganze 
Vorderseile  des  Auges  herum  ausdehnt;  abgesehen  von  der  ganz  ver- 
schiedenen  Färbung  der  Ober-  und  Unterseite  unterscheidet  sie  sich 
durch  das  fast  glatte  Halsscbild,  das  abweichende  Längenverhältnifs 
des  ersten  hinteren  Tarsengliedes  zum  oberen  Enddorn,  und  durch 
das  ganz  verschieden  gestaltete  Schildchen.  Sie  wurde  aus  Panama 
durch  Dr.  Moritz  Wagner  der  hiesigen  Staalssammlung  zugesendet. 

A.  rugosiceps:  Nitidus,  convexus ,  riifo-piceus ,  capite  ru- 
gose-punclulo,  clypeo  subemarginalo ;  thorace  dense  punclato,  rufo- 
piceo,  marginato;  elylris  pundalo  ■  slriatis,   inlerstitiis  punclulatis, 

17' 


214  V.  Harold:  über 

castaneis;  palpis,  antennis  pedibusque  rufescenlibus,  tibiis  anteriori- 
bus  quinquedentulis.  —  Long.  3^  —  4  lin. 

Aphodius  chilensis  Ahrens  in  Mus.  Monac. 

Dunkel  rothbraun,  slaik  glänzend,  gewölbt.  Der  Kopf  dicht 
und  runzlig  punktirt,  mit  ziemlich  breit  abgesetztem,  voin  gerade 
abgestutztem,  breit  ausgcbuchtelem  Aufsenrandc.  Das  Ilalsschild 
mit  geschwungenen  Seilen,  etwas  vor  der  Mitte  am  breitesten,  stark 
gewölbt,  hinten  vollständig  gerandet;  ziemlich  dicht  und  gleichmäs- 
sig  punktirt;  die  Seiten,  besonders  in  der  Mitte,  etwas  wulstig  auf- 
getrieben; glänzend  rothbraun.  Das  Schildchen  klein,  mit  breiter 
Basis  und  gerundeten  Seilen,  schwach  punktirt,  röthlich  braun.  Die 
Flügeldecken  etwas  breiler  wie  das  Halsschild  am  Hinterrandc,  ge- 
gen die  Mitte  etwas  bauchig  erweitert,  reichlich  dreimal  von  der 
Länge  des  Halsschildes;  punktirt  gestreift,  mit  flach  gewölbten,  fein, 
aber  ziemlich  dicht  punktirten  Zwischenräumen;  der  4te  und  5te 
Streifen  weit  vor  der  Spilze  miteinander  vereinigt;  hell  kastanien- 
braun. Die  Taster  und  Fühler  röthlichbraun.  Die  Unterseite  hell 
braunroth;  der  Hinterleib  weitläufig  punktirt,  mit  abstehender  gold- 
gelber Behaarung.  Die  Beine  rothbraun;  die  Vorderschienen  mit 
fünf  deutlichen  Zähnen,  von  welchen  die  zwei  oberen  klein,  der 
der  dritte  und  vierte  grofs  und  stumpf,  der  letzte  spitzig  ist;  die 
ersten  drei  und  die  beiden  letzten  sind  einander  genähert,  so  dafs 
ein  gröfserer  Zwischenraum  zwischen  dem  dritten  und  vierten  ent- 
steht; ihr  Enddorn  etwas  länger  wie  das  erste  Tarsenglied;  die  Bor- 
stenkränze der  hintern  Schienen  aus  gleich  langen  Borsten  gebildet, 
ihre  Enddornen  von  ungleicher  Länge;  das  erste  Glied  der  hintern 
Tarsen  so  lang  wie  der  obere  Enddorn,  etwas  kürzer  wie  die  fol- 
genden drei  zusammengenommen,  diese  unter  sich  von  gleicher 
Länge. 

Bei  den  Männchen  zeigt  die  Stirne  zwischen  den  Augen  die 
Spur  einer  erhabenen,  äufserst  schwach  gehöckerlen  Querlinie;  das 
Halsschild  ist  etwas  breiter  und  schwächer  punktirt  wie  bei  den 
Weibchen. 

Vaterland:  Chili. 

Diese  Art  ist  durch  die  runzlige  Punktirung  des  Kopfes,  die 
fünffache  Zahnung  der  Vorderschienen  und  die  wulstigen  Seitenrän- 
der des  Halsschildes  höchst  ausgezeichnet. 

Dafs  A.  chilensis  Erichs,  ined.  ( Nat.  Ins!.  HL  p.  S'iO  nota) 
hierher  gehört,  möchte  ich  aus  der  Stellung  des  Käfers  in  seiner 
Sectio  H  fast  vermulhen.  Der  von  Solier  beschriebene  A.  c/iilensis 
dürfte  der  Beschreibung  nach  eher  der  Galtung  Euparia  angehören. 


copropfiage  Lamellicornien.  215 

A.  concolor:  Rufo-picetis,  nilidus,  subconvexus,  elongatus, 
capile  parce  punctato,  clypeo  anlice  truncato^  angulis  obttisis,  apice 
iuberculaio ;  thorace  inaequalilcr  dense  punctato,  postice  haiid  mar- 
ginato;  elytris  apicem  versus  inrrassafis^  crenato-striatis^  intersliliis 
subconvexis,  laevissime  puiiclululls :  palpis,  anlennis  pedibusque  ca- 
staneis.  —  Long,  5  lin. 

Dunkel  kaslanienbraiin,  glänzend,  mäfsig  gewölbt.  Der  Kopf 
ungleiclimäfsig  fein  piinklirl,  mit  breit  abgesetxtem,  ziemlich  stark 
aufgeworfenem,  vorn  gerade  abgestutztem  Aufsenrande;  die  Wangen 
abgerundet,  verlieft,  im  Grande  stark  punktirt;  glänzend  dunkelka- 
stanienbraun. Das  Ilalsschild  viel  breiter  als  lang,  nach  vorn  etwas 
verschmälert,  mit  grofsen  und  dazwischen  stehenden  kleinern  Punk- 
ten dicht  und  gleichmäfsig  besetzt;  der  feine  Seitenrand  setzt  sich 
um  die  abgerundeten  Ilinterecken  fort  und  verliert  sich  am  Hinler- 
rande erst  gegenüber  dem  4ten  Zwischenräume  der  Flügeldeckcn- 
streifen;  dunkel  rothbraun,  an  den  Seiten  mit  einem  kleinen,  un- 
deutlich begränztcn,  rölhlichen  Fleck,  welcher  auf  einer  schwachen 
Erhöhung  sich  befindet.  Das  Schildchen  dreieckig,  mit  schwach 
gerundelen  Seiten,  glatt,  au  seinen  Rändern  unmerklich  vertieft. 
Die  Flügeldecken  fast  dreimal  so  lang  wie  das  Halsschild,  hinter 
der  Mitte  ziemlich  stark  bauchig  erweitert,  gestreift,  die  Streifen 
im  Grunde  schwach  gekerbt,  mit  mäfsig  gewölbten,  äufserst  fein 
und  unrcgelmäfsig  punklirten  Zwischenräumen;  dunkel  rothbraun, 
etwas  heller  jedoch  wie  Kopf  und  Halsschild,  sehr  blank.  Die  Ta- 
ster und  Fühler  rothbraun.  Die  Unterseite  rolhbraun,  die  Seiten 
der  Brust  weitläufig  punktirt,  unbehaart,  die  Metasternalplalte 
schmal,  der  Länge  nach  in  beiden  Geschlechtern  verlieft.  Die  Beine 
rothbraun,  die  vorderen  etwas  dunkler;  die  Vorderschienen  mit  drei 
starken,  etwas  nach  vorwärts  gerichteten  Zähnen;  die  Borstenkränze 
der  hinlern  vSchienen  aus  langen  und  kurzen  Borsten  gebildet;  ihre 
Enddornen  von  ungleicher  Länge,  und  zwar  bei  den  mittleren  fast 
um  die  Hälfte  verschieden;  das  erste  Glied  der  hintern  Tarsen  so 
lang  wie  der  obere  Enddorn  und  wie  die  beiden  folgenden  Glieder 
zusammengenommen;  das  2te  bis  Ite  Glied  unter  sich  an  Länge  we- 
nig verschieden. 

Bei  den  Männchen  ist  der  Kopf  stark  nach  abwärts  geneigt, 
am  Hinlerrande  glatt,  die  Naht  zwischen  Stirn  und  Kopfschild  durch 
eine  gebogene  Qiicrlinie  stark  angezeigt;  der  stumpfe  Höcker  auf 
dem  Scbeitel  ist  ziemlich  erbaben. 

Bei  den  Weibchen  ist  der  Kopf  flach,  am  Hinlerrande  fein  punk- 


216  V.   IJarold:  über 

tirt,  die  Naht  zwischen  den  Augen  und  der  Höcker  auf  dem  Schei- 
tel viel  schwächer. 

Vaterland:  Cap  der  guten  Hoffnung. 

A.  lineat  o-snlcatus:  Ritfus ,  m/7 klus  ,  subdepresstts ,  capite 
punctulaio,  chjpeo  emarginalo;  Ihorace  aequalilcr  dense  punclulalo, 
postice  warginato,  i'^^fo:  elytris  elevato-lineatis,  inlerslitiis  angusta- 
tis,  vulde  convexis,  rufesceniibus'^  palp'is^  antennls  pedibusqiie  rufo- 
testaceis.  —  Long.  2  lin. 

Aphodius  lincalosulcatus  Klug.  i.  litt. 

Rothbraun,  wenig  gewölbt,  glänzend.  Der  Kopf  gleichmäfsig 
fein  punktirt,  mit  fein  aufgebogenem,  vorn  leicht  ausgebuchtetem 
Aufsenrande;  die  Slirnnaht  zwischen  den  Augen  deutlich,  etwas 
halbkreisförmig  nach  vorwärts  gebogen;  auf  dem  Scheitel  eine 
schwache  Erhöhung;  rotlibraun,  am  Hinterrande  etwas  dunkler. 
Das  llalsschild  nach  vorn  schwach  verschmälert ;  ziemlich  dicht  und 
gleichmäfsig  punktirt,  mit  stumpfen,  kaum  abgerundeten  Ilinter- 
ecken;  an  den  Seiten  und  längs  des  Hinterrandes  fein  gerandet; 
dunkel  rothbraun,  mit  helleren  Seitenrändern.  Das  Schildchen  läng- 
lich, zugespitzt,  glatt,  rothbraun,  die  Spitze  und  die  Seitenränder 
schwarzbraun.  Die  Flügeldecken  von  der  Breite  des  Flalsschildes, 
gegen  die  Mitte  schwach  bauchig  erweitert,  hell  röthlichbraun;  jede 
mit  neun  leistenartig  erhabenen,  äufserst  feinen  Längsstreifen;  die 
Zwischenräume  zu  beiden  Seilen,  neben  diesen  Leisten,  flachgedrückt 
und  fein  punktirt,  in  der  Mitte  hoch  gewölbt,  mit  einer  äufserst 
feinen  Punktreibe.  Die  Taster  rothbraun,  die  Fühler  gelb,  mit  röth- 
lichbrauner  Keule.  Die  Unterseite  rotbbiaun;  die  Seilen  der  Brust 
unbehaart,  glänzend,  mit  einigen  zerstreuten  feinen  Punkten;  die 
Metaslernalplatte  der  Länge  nach  verlieft;  der  Hinterleib  gelbbraun, 
stärker  piinktiit,  mit  einzelnen  goldgelben  Härchen.  Die  Beine  röth- 
lich  gelbbraun;  die  Vorderschienen  mit  drei  Zähnen,  von  welchem 
die  zwei  oberen  stumpf,  der  letzte  spitzig  und  etwas  nach  vor- 
wärts gerichtet  ist;  die  Borstenkränze  der  hinteren  Schienen  aus 
gleich  langen  Borsten  gebildet;  ihre  Enddornen  von  ungleicher  Länge; 
das  erste  Glied  der  hinteren  Tarsen  länger  als  der  obeie  Enddorn, 
so  lang  wie  die  drei  folgenden  zusammengenomme«;  das  2te  bis 
4te  Glied  unter  sich  von  ziemlich  gleicher  Länge. 

Vaterland:   Cap  der  guten  Hoffnung. 

Für  die  nachstehende  Art,  welche  von  Hope  bereits  beschrie- 
ben ist,  schien  mir  eine  neue  Diagnose  nothwendig,  da  dieselbe  in 


coprophage  Lamellicornien.  217 

Gröfse  und  Färbung  beträchtlich  variirt  und  ich  ein  sicheres  Er- 
kennen derselben  aus  der  kurzen  Beschreibung  Hope's  nicht  für 
wahrscheinlich  halte.  ') 

A.  Tasmaniae  Hope:  Rufo-picens  vel  rufo-lestaceus^  stibcy- 
lindricus,  capite  dense  pimctalo,  clypeo  antice  iruncato^  laleribus 
rolundatls,  inlegro;  t/iorace  brevisshno,  disco  parce,  laleribus  valde 
punclalo,  basi  haud  marginalo;  elylris  subcrenato  slriatis,  inlersti- 
tiis  postice  convexis.  seria/im  punclulalls ;  palpis  antennisqxie  Jlavo- 
teslaceis;  pectore  abdomineqtie  Jlavis;  pedibus  elongatls^  lenuibus. — 
Long.  4 — G~  lin. 

Hope  Trans.  Ent.  Soc.   Lond.  IV.  p.  285.  No.   10. 

Hell  kastanienbraun  oder  röthlicbgelb,  mit  schwachem,  seiden- 
artigem Glänze,  langgestreckt,  ziemlich  stark  gewölbt.  Der  Kopf 
flach,  gleiclimäfsig  stark  punktirt,  mit  breit  abgesetztem,  ziemlich 
stark  aufgeworfenem,  vorn  gerade  abgestutztem,  in  der  Mitte  nicht 
ausgebuchtetem  Aufsenrande;  vor  den  Augen  und  unmittelbar  am 
Hinterrande,  in  der  Mitte,  eine  kleine  Erhöhung;  eben  so  ist  die 
Mitte  des  Kopfschildes  vor  dem  Aufsenrande  schwach  beulenförmig 
aufgetrieben;  diese  letztere  Erhöbung  ist  mit  der  am  Hinterrande 
beOndlichen  durch  eine  äufserst  schwache  Längserhabenheit  verbun- 
den. Das  Halsschild  stark  gewölbt,  an  den  Seitenrändern  in  der 
Mitte  etwas  aufgetrieben,  mit  grofsen  Punkten  auf  den  Seiten  dicht, 
in  der  Mitte  nur  zerstreut  besetzt,  so  dafs  die  Spur  einer  glatten 
Längslinie  erscheint;  der  fein  abgesetzte  Seifenrand  setzt  sich  um 
die  stark  abgerundeten  Hinterecken  fort  und  erlischt  am  Hinterrande 
gegenüber  der  Scbulterbeule  der  Flügeldecken;  dunkel  bräunlich- 
gelb, die  Seitenränder  und  die  abgerundeten  Vorderecken  gelblich 
durchscheinend.  Das  Schildchen  klein,  länglich  eirund,  an  der  Wur- 
zel nur  wenig  breiter  wie  in  der  Mitte,  grob  punktirt,  mit  glatter 


')  Die  Verfertigung  schmählich  schlechter  Beschreibungen  grassirt 
nachgerade  in  jüngster  Zeit  und  wird  in  der  Zukunft  auch  zweifelsohne 
fortgeJeihen,  so  lange  nicht  wissenschaftliche  Organe  solchem  Unkraute 
ihre  Spalten  verschliefsen.  Hierher  gehören  die  von  Walker  im  vorigen 
Jahrgange  der  Anales  and  Wag  of  Nat.  Hist.  gelieferten  Diagnosen  ceylo- 
nesischer Aphodien.  Wenn  es  gleich  die  Aufgabe  unseres  Catalogs  ist, 
allen  quantitativen  Leistungen  der  beschreibenden  Autoren  Rechnung  zu 
tragen,  und  sohin  auch  solche  Ahsurdiläten  aufzunehmen,  so  bekenne  ich 
doch  offen,  dafs  für  mich  wenigstens  diese  Arten  nicht  ,,apparently  unde- 
scribed"  sondern  jetzt  erst  ,  certainly  undescribed'*  sind. 


218  V.   ilarold:  über 

Spitze.  Die  Flüsdilecken  an  der  Wuizcl  von  der  Breite  des  Hals- 
sehildes,  in  der  Mitle  etwas  bauchig  erweitert,  reichlich  dreimal  so 
lang  wie  das  Halsschild,  gegen  die  Spitze  mit  anliegender  goldgel- 
ber Behaarung;  punklirt  gestreift;  die  Streifen  im  Grunde  schwach 
gekerbt,  die  Zwisciienräume  mit  Ausnahme  des  ersten  an  der  Naht, 
welcher  stark  gewülbt  ist,  ziemlich  flach,  gegen  die  Spitze  etwas 
erhabener,  mit  Reihen  unregelmäfsiger  Funkte  längs  der  Streifen; 
diese  vereinigen  sich  vor  der  Spitze,  welche  etwas  eingedrückt  ist, 
ziemlich  unregelmäfsig,  so  dafs  dieselbe  ziemlich  gerunzelt  erscheint; 
dunkel  kastanienbraun,  an  der  Spitze  etwas  heller,  die  Streifen  im 
Grunde  dunkler.  Die  Taster  und  Fühler  röthlich  gelb.  Die  Unter- 
seite rülhlich  gelb,  der  Hinterleib  etwas  heller;  die  Seiten  der  Brust 
glänzend,  glatt,  unbehaart;  die  Melasternalplattc  wenig  flach  ge- 
drückt, in  der  Mitte  der  Länge  nach  verlieft;  die  letzten  Hinter- 
leibsringe mit  sparsamer,  abstehender,  gelber  Behaarung.  Die  Beine 
löthlicbgelb,  mit  etwas  dunkleren  Schienen;  die  Vorderschicneu  mit 
drei  starken,  nach  aufsen  gerichteten  und  etwas  abwärts  gebogenen 
Zähnen,  oberhalb  derselben  fein  gekerbt,  ihr  Enddorn  in  beiden  Ge- 
schlechtern gleich,  aufl'allcnd  kurz,  kaum  länger  wie  das  erste  Tar- 
senglied;  die  Uinterfüfse  dünn,  auffallend  lang,  mit  grofsen  Enddor- 
nen  und  langen  Borstenhaaren;  ihre  ßorstenkränze  aus  Borsten  von 
verschiedener  Länge  gebildet,  das  erste  Glied  der  hinteren  Tarsen 
nicht  ganz  so  lang  wie  der  obere  Euddorn,  so  lang  wie  die  beiden 
folgenden  zusammengenommen;  das  2te  bis  4fe  Glied  unter  sich  von 
abnehmender  Länge.  Den  ganzen  Aufscnrand  des  Ilalsschildes  und 
der  Flügeldecken  umgiebl  ein  abstehender,  gelber  Borstenbesatz,  wel- 
cher am  Kopfschilde  nur  als  kleiner  Büschel  an  den  Wangen  er- 
scheint. 

Vaterland:  Vandiemensland  und  das  südliche  Australien. 

Diese  recht  eigenthümlichc  Art  vergleicht  Hope  a.  a.  O.  mit 
A.  promeces  Hl  ig.,  was  wohl  proceriis  heifsen  soll,  mit  dem  sie 
in  der  That  eine  entfernte  Aehniichkeit  hat.  Die  kleinsten  Slücke 
sind  um  ein  gutes  Drittheil  kleiner  wie  die  gröfstcn;  die  Färbung 
wird  dann  bei  ihnen  viel  heller,  die  Unterseite  rein  gelb,  die  Punk- 
tirung  auf  dem  Kopfe  und  dem  Ilalsschilde  viel  schwächer.  Auf 
solche  kleinere,  röthlich  gefärbte  Stücke  ist  ohne  Zweifel  Hope's 
gleich  darauf  folgender  A.  Ilowilti  zu  beziehen.  Die  Worte  der 
Diagnose:  „clypeo  vis  rcflexo"  sind  äufserst  unglücklich  gewählt, 
da  gerade  diese  Art,  wie  nicht  leicht  eine  andere,  durch  breit  ab- 
gesetzten, vorn  fast  umgestülpten  Aufscnrand  des  Kopfschildes  sich 
auszeichnet. 


copropha^e  LameUicornien.  219 

Sturm  führt  in  seinem  Kataloge  von  1843  mehrere  Aphodlcn 
unter  selbstgewählten  oder  von  andern  Benennern  ertheilten  Namen 
auf,  welche  mit  bereits  beschriebenen  Arten  zusammenfallen.  Wenn- 
gleich die  Berichtigung  solcher  Verzeichnifsnamen,  von  denen  viel- 
leicht hüchslens  die  des  Dejean'schen  Katalogs  wegen  ihrer  weilen 
Verbreitung  und  ihrer  traditionellen  Sanktion  zu  berücksichtigen 
wären,  keine  Aufgabe  für  die  Wissenschaft  ist,  so  füge  ich  doch 
hier  einige  Erläuterungen  über  dieselben  bei,  theils  weil  der  Be- 
sitzer die  Güte  halte,  mir  dieselben  zur  Einsicht  mitzutheilen,  iheils 
weil  ich  doch  in  einigen  Arbeiten  darauf  Bezug  genommen  sehe.  ') 
Wo  eine  solche  Auskunft  nicht  gegeben  ist,  erlaubte  entweder  die 
mangelhafle  Conservirung  des  Exemplars  kein  sicheres  Erkennen, 
oder  es  glückte  mir,  wie  dies  bei  A.  denigratus  der  Fall  ist,  eine 
genaue  Bestimmung  derselben  zur  Zeit  noch  nicht.  Gleichzeitig 
liabe  ich  einige  Dejean'schc  Synonyme  angeführt,  welche  ich  ent- 
weder aus  meiner  Sammlung  ermittelte  oder  der  gütigen  Mitthei- 
lung des  Herrn  Reiche  verdanke. 

A.  hisignulus  de  Haan  =  A.  e/p^ojis  Allibert  Rev.  Zool.  1847 

p.  18. 
A.  ornatns  Findcl  und  der  darauf  folgende  ^.  Ki07i/ani<s  S  türm 

sind  kleine  hellgefärble  Slücke  des  alpinus  Scopoll. 
A.  hypocophus  Jan  ist  eine  Varietät  von  rufescens  F.  mit  dunk- 
ler Scheibe  der  Flügeldecken. 
A.  Irev'ipennls  Sturm    ist   die   gefleckle  Varietät  des  A.  scybalu- 

rlus  F.   (roiijlagralrts  F.). 
A.  neapolilaniis  Spence  :=:  A.  hydrochoeris  Fabr. 
A.  simitis  Sturm  (cognalus  Steven)  ist  ein  Männchen  von  A. 

punclipennis  Er. 
A.  rubescens  Sturm  =  u4.  liigeiis  Creutz.  Wenn  die  Vater- 
landsangabe richtig  ist,  so  kömmt  diese  Art  also  auch  am  Cap 
vor;  aus  Aegypien  ist  ihr  Vorkommen  bekannt.  Das  gegen- 
wärtige Exemplar  unterscheidet  sich  höchstens  durch  etwas 
dichtere  Punktirung  von  den  mitteleuropäischen. 
A.  iciericus  Sturm  inz  iclericus   Creutz. 

A.  gilvus  Slurm  ^=i  ßugrans   Er.    (Wiegm.    Arch.    1843    I.  p. 
234),  der  sohin  auch  am  Cap  vorkömmt. 


')  So  erwähnt  z.  B.  Dey rolle  in  den  Ann.  de  la  Soc.  Ent.  de  Fr. 
1852  p.  252  in  seiner  Aufzäliliing  der  portugiesischen  Caraben  den  C.  cor- 
datus  Slurm  Cdt.  1843  p.  1'}.  a.  als  fraglich  neue,  ihm  unbekannte  Art. 
Derselbe  gehört  zu   C.  guadarramm  Lyf. 


220  i\   llaruld:  über 

A.  ruhidus  Sturm  =i  ruheolus  Bcauvois. 

A.  melanarius  Sturm  ist  ein  kleines  Männchen  von  A.  lutarius 
Payk. 

A.  stibmaciilatus  Sturm  rr  brasiliensis  Lap.  {A.  caliginosus  Dej., 
mibilus  III. ). 

A.  tarsalls  Sturm  =  Coplochirns  pieropus  Nob. 

A.  noiatus  Mus.  Berol.  =  nolutxis  Nob. 

A.  anihracinns  Sturm   =:  impurus  Roth. 

A.  pitnclicoUis  Sturm  ist  eine  neue  Art  der  Gattung  Euparia 
Encycl. 

A.  aterrlmns  Sturm  =  aterrimus  Melsh.  (Kleine  Varietät  des 
granarlus  L.). 

A.  memnonius  Sturm  ist  ein  capensischer  granarius  h. 

A.  perplexns  Dcj.  ist  eine  Varietät  von  A.  desertus  Klug,  bei 
welcher  der  dunkle  Mitfelfleck  des  Halsscbildes  in  zwei  klei- 
nere, der  Länge  nach,  getheilt  ist. 

A.  pntruelis  De)    =  laetus  Wie  dem  an  n. 

A.  brev'is  Dej,  =  conlractns  Klug  (scolyioides  Luc.). 

A.   tenebroides  Dej.  ziz  nigrila  Fabr. 

A.  s<]ualidus  Dej.  =::  deplnnalus  Roth. 

Ihjbalus  graectts  Sturm  (Cat.  pag.  113),  welchen  Lucas  in  den 
Ann.  Soc.  Ent.  de  France  1855  p.  542  als  fragliche  neue  Art 
erwähnt,  ist  ein  Männchen  von  //.  doj-cas  F.  — 

Die  hier  beschriebene  neue  Gattung  '),  deren  systematische  Stel- 
lung mir  nicht  so  gleich  klargeworden,  ist  auf  eine  von  den  Apho- 
dien  habituell  schon  bedeutend  abweichende  Form  gegründet,  wel- 
che indess  durch  die  Summe  ihrer  Charaktere  dieser  Gruppe  ange- 
hört. Die  nächste  äufsere  Verwandtschaft  zeigt  sie  entschieden  mit 
den  Trogideu,  wofür  auch  die  starke  Abdachung  der  Unterseite  und 
die  vollständige  Bedeckung  des  Hinterleibs  durch  die  überragenden 
Flügeldecken  zu  sprechen  scheinen;  die  Anzahl  der  Hinterleibsseg- 
niente  jedoch,  die  nicht  vorragenden,  nur  an  der  Basis  hornigen, 
vorn  häutigen  Oberkiefer  und  der  Fufsbau  weisen  ihr  unter  den 
Aphodien  ihren  Platz  an,  wo  sie  nebst  den  anomalen  Gattungen 
Corylhoderus  Klug  und  Chaetopisfhes  W estw.  zwischen  Apbod ins 
und  Psammodius  vorläufis;  zu  stellen  sein  wird. 


')  Nach  Herrn  C.  StfiTs  Bliltlieilung  ist  Hypoplalys  mit  Syhax  Bo- 
heman  identisch  und  H.  helop/iuruides  Aem  Sybax  ii/ipressicollis  Bohem. 
Insect.   Caffv.  11    p.  367.   1016.  min  'eslens  sehr  nahe  verwandt 

D.  Ued. 


coprophage  Lamellicornien.  221 

Hypoplatyfs. 

vno,  infra;  TiAari?,  planus. 

Corpus  oblongnm,  alatum. 

Mentum  oblongum,  planum,  apice  emarginatum,  pilosum  (Tab. 
V.  Fig.  3.  b.). 

Mandibulae  sab  clypeo  obtectae,  ad  basin  corneae,  in  laminam 
coriaccam  productae. 

Maxillae  lobo  externo  dilatato,  ciliato,  interno  snbcorneo,  irian- 
gulari  (Tab.  V.  Fig.  3.  a.). 

Palpi  maxillares  filiformes,  articulis  2  et  4  longioribus,  ultimo 
apice  subiruncato. 

Palpi  labiales  articulo  primo  subgloboso,  sequentibus  longitu- 
dine  aequalibus,  filiformibus. 

Labrum  lobis  retraclis,  membranaccum. 

Antennae  articulis  novem,  primo  elongato,  2 — 6  brevibus,  sub- 
aequalibus,  capitulo  ovalarc   (Tab.   V.  Fig.  3.  c.). 

Oculi  niargine  tboracis  omnino  fere  obtecti. 

Caput  semicirculare,  clypeo  deflexo. 

Scutellum  anguslum,   oblongulum. 

Epimcra  metathoracis  obtecta. 

Pedes  breves,  tibiis  femoribusque  valde  depressis.  margine  in- 
terno ciliatis;  tibiae  anteriores  tridentatae,  parte  inferiore 
producta;  posteriores  transversa  carinatae,  in  medio  margi- 
nis  interni  sinuose  dilatatac,  truncatae,  calcaribus  duobus  sub- 
aequalibus,  brevibus;   tarsi  ciliati,    articulo  primo  elongato. 

Abdomen  planum,  elylris  obtectum,  segmentis  ventralibus  sex. 

//.  helophoroides:  Subdepressus ,  luleo-lestaceus ^  capite  de- 
clinato^  vertice  güLoso,  sutura  frontali  elevaia:  thorace  pnnclulato 
anlice  angustaio,  mai-ghie  laterall  profunde  impresso,  Oasi  ulrinque 
hisinnaio,  linea  longitudincdi  impressionibusqiie  duahiis  Iransversali- 
bus ;  eltjlris  laleribiis  poslice  subrolundafis ,  costalis,  apicetn  t^ersus 
subvillosis ;  patpis  rn/o-ieslaceis;  antennis  lestaceis ;  pectore  abdomi- 
neque  i'tifo-ptceo;  pedibiis  obscure  rufescentibus.,  femoribus  luteis. — 
Long.  5  lin.  (Tab.  V.  Fig.  3.) 

Oben  wenig  gewölbt,  länglicb,  einfarbig  hell  lehmgelb,  ohne 
Glanz.  Der  Kopf  stark  nach  abwärts  geneigt,  mit  feiner,  dicht  an- 
liegender, filzartiger  Behaarung;  zwischen  den  Augen  läuft  eine  ver- 
tiefte, nach  vorn  etwas  gebogene  Querünic,  wodurch  der  hintere 
Tlieil  der  Stirn  der  Breite  nach  wulstig  aufgeworfen  erscheint;  un- 


222  f.    Uurold:   über 

mittelbar  vor  den  Äugen  ist  diese  Querwulst  etwas  stärker,  fast 
gehöckert,  vor  der  Rlilte  derselben,  auf  dem  Scbeilel,  sieht  ein 
stumpfer  Höcker,  welcher  durch  zwei  leichte  Verüefungen  zu  sei- 
nen beiden  Seiten  noch  elwas  stärker  hervortritt;  der  Aufsenrand 
des  Kopfschildes  etwas  undeutlich  abgesetzt  und  aufgeworfen,  in 
der  IMitte  vor  dem  ScheileUiocker  eingediückt,  so  dafs  von  oben 
besehen,  das  Kopfschild  ziemlich  tief  aiisgerandet  erscheint;  die 
Wangen  durch  eine  Verdickung  des  Aufsenrandes.  nur  schwach  an- 
gedeulet,  seillich  von  den  Augen  etwas  vertieft;  diese  von  dem 
Vorderrande  des  Halsschildes  bis  auf  einen  sehr  kleinen  Thcil  voll- 
ständig bedeckt.  Das  Halsschild  fast  noch  einmal  so  breit  als  ling, 
mit  dem  Vorderrande  und  den  abgerundeten  Vorderecken  elwas 
über  den  hintern  Thcil  des  Kopfes  vorragend,  nach  vorn  etwas  ver- 
schmäieit,  seine  Seiten  und  der  Hinterrand  mit  ziemlich  langen, 
nach  rückwärts  gerichteten,  gelblichen  Borstenhaaren;  der  Vorder- 
rand gerade,  der  Hinterrand  in  der  ftlitle  gegen  das  Schildchen  et- 
was ausgezogen,  mit  stumpfwinkligen  Hinlerecken;  die  Seitenrän- 
der duich  eine,  besonders  nach  vorn  starke  Längsveitiefung,  ziem- 
lich breit  und  fast  leistenartig  abgesetzt;  seine  Oberfläche  gleich- 
mäfsig  fein  punktirt,  aufserdem  mit  folgender  Sculplur:  in  der  Mitte 
eine  vertiefte,  durch  gröfsere  Punkte  gebildete  Längslinic,  welche 
weder  den  Vorder-  noch  den  Hinlerrand  erreicht,  zu  beiden  Seiten 
derselben,  in  der  Richtung  von  der  Hinlerrandsmitte  gegen  die  Vor- 
derecken, eine  ähnliche,  abgekürzte,  vertiefte  Linie;  vor  der  Mitte 
derselben,  gegen  den  Vorderrand  und  die  Längslinie,  ein  vertieftes 
Grübchen;  am  Vorderrandc  selbst  eine  Querreihe  gröfsercr,  stellen- 
weise einander  genäherter  Punkte;  die  Verliefung  längs  des  Seiten- 
randes ist  besonders  an  den  Vorderecken  stark,  so  dafs  die  Seiten 
in  der  Mitte  elwas  wulstig  aufgetrieben  erscheinen;  alle  diese  Ver- 
tiefungen zeigen  im  Grunde  eine  rölhlicbbraune  Färbung.  Das  Schild- 
chen länglich,  schmal,  an  der  Wurzel  nicht  breiter  wie  in  der 
Mitte,  mit  deutlicher,  aber  nicht  scharfer  Spitze.  Die  Flügeldecken 
an  der  Wurzel  fast  breiter  wie  das  Halsschild,  in  der  IMitte  elwas 
bauchig  erweitert,  nach  rückwärts  zugespitzt;  jede  mit  fünf  erha- 
benen Läng.sleisten,  von  welchen  die  erste  den  Nahtstreifen  bildet, 
die  zweite  bis  vierte  die  Sclieibe  einnimmt  und  die  fünfte  neben 
dem  Aufsenrande  hinläuft;  dieser  ist  duich  eine  starke  Längsverlie- 
fung  von  der  fünften  Leiste  getrennt  und  abgesetzt;  von  diesen  Lei- 
sten erreichen  nur  die  Isle,  2te  und  5te  die  Spitze,  die  3le  und 
4te  erlöschen  vor  dem  letzten  Drittheile,  die  4te  ist  überhaupt  nur 
schwach  angedeutet;  gegen  die  Spitze  bemerkt  man  eine  anliegende, 
gelbliche  liehaarung;  die  erhabenen  Leisten  sind  ziemlich  dicht,  fei» 


coprophage  Lamellicornien.  223 

und  «nregelmäfsig  piinktirt,  eben  so  die  äufseren  Zwischenräume. 
Die  Taster  röthlichgelb,  die  Fühler  gelb,  ihre  K#ule  äufserst  fein 
filzig  behnart.  Die  Unterseife  der  Brust  und  des  Hinterleibes  sowie 
der  umgeschlagene  Rand  der  Flügeldecken  vollkommen  flach,  ohne 
Punktirung;  IJrust  und  Hinterleib  dunkel  rollibraun,  letzterer  mit 
anliegender,  dichter,  gelber  Behaarung,  welche  an  den  Seitenrän- 
dern der  ersten  Segmente  durch  die  Bewegung  der  Füfse  abgerie- 
ben erscheint;  die  Vorderhüften  stehen  einander  quer  gegenüber, 
die  der  hintern  Beine  flach,  schildförmig  erweitert,  das  erste  Seg- 
ment fast  vollständig  bedeckend;  die  Schenkel  alle  flach  gedrückt, 
ihr  Vorderrand  bogenförmig  geschwungen,  der  hintere  bildet  in  der 
Milte  einen  stumpfen,  etwas  abgernndefen  Winkel,  indem  der  obere 
Theil  für  die  Schenkelstützen  stark  ausgeschnilfen  und  der  untere 
gegen  das  Kniegelenk  schnell  verjüngt  ist;  die  Vorderschenkel  zei- 
gen aufserdem  an  ihrer  vordem  Seite  eine  rinnenarlige,  besonders 
durch  die  Verlängerung  der  untern  Fläche  gebildete  Vertiefung,  in 
welche,  bei  angezogenen  Füfsen,  die  Erweiterung  der  Vorderschie- 
nen pafst;  diese  mit  drei  stumpfen,  nach  auswärts  gcricbletcn  Zäh- 
nen, iiir  Aufsenrand  frei  gewimpeit,  an  den  Zähnen  selbst  und  ih- 
ren Zwischenräumen  ist  diese  Behaarnng  viel  stärker;  der  innere 
Riind  ist  in  einen  flachen,  nach  vorn  breilern  Fortsatz  erweitert, 
welcher  nicht  ganz  die  Länge  der  eigentlichen  Schiene  erreicht; 
diese  Erweiterung,  welche  dünn  und  gelblich  durchscheinend  ist, 
greift  in  die  erwähnte  Vertiefung  der  Vorderschenkel  ein;  ihr  End- 
dorn klein,  spitzig,  etwas  länger  wie  das  erste  Tarsenglied;  dieses 
sehr  kurz,  kaum  halb  so  lang  wie  das  folgende;  die  mittleren  Schie- 
nen kürzer,  die  hinteren  etwas  länger  wie  die  Schenkel,  flachge- 
drückt, mit  borstenl ragenden  Querleisten  und  zwei  gleiclilangen, 
kurzen  Enddornen;  ihr  Innenrand  mit  langen,  gelblichen  Haaren  be- 
säumt, in  der  Mitte  etwas  bauchig  erweitert;  das  erste  Glied  der 
hinteren  Tarsen  auf  der  Unterseife  mit  Borsten  bekleidet,  noch  ein- 
mal so  lang  wie  die  Enddornen,  fast  so  lang  wie  die  folgenden  drei 
zusammengenommen;  das  zweite  bis  vierte  Glied  unter  sich  von 
abnehmender  Länge;  das  Klauenglied  so  lang  wie  die  beiden  vor- 
ausgehenden Glieder,  rölhlich;  die  Krallen  mäfsig  lang,  dünn. 

Vaterland:  FassogI, 

Diese  Art  wurde  vor  mehreren  Jahren  von  dem  ehemaligen 
Herzoglich  Leuchtenberg'schen  Leibarzte  Dr.  Fischer  aus  dem  obe- 
ren Aegypfen  mitgebracht.  Von  den  zwei  Exemplaren  meiner  Samm- 
lung opferte  ich  das  eine,  ohnehin  schon  stark  beschädigte,  der  Un- 
tersuchung der  Mundtheile. 

Ich  ergreife  zura  Schluss  diese  Gelegenheit,  um  über  einige  Na- 


224  f.  Ilarold:  über 

mensänderungen  zu  berichten,  welche  ich  in  vorstehender  Gruppe 
der  Lamellicorniwi  im  Kataloge  bisher  vornehmen  musstc.  Es  sollen 
nämlich  in  demselben  die  innerhalb  einer  Gattung  gleichlautenden 
Artuamen,  deren  Anzahl  bei  Zusammenstellung  der  zerstreuten  Li- 
teratur sich  als  eine  ziemlich  grofse  ergiebt,  in  der  Art  vermieden 
werden,  dals  der  später  publicirte,  wie  dies  schon  geschehen,  abge- 
ändert wird.  Wenn  ich  gleich  zugebe,  dass  das  Recht  hierzu  dem 
beschreibenden  Autor  reservirt  bleiben  sollte,  der  mit  der  Namens- 
änderung auch  zugleich  eine  neue  Beschreibung  giebt,  so  sahen  wir 
uns  doch  in  die  Nothwendigkeit  versetzt,  entweder  eine  solche  Aen- 
derung  selbst  vorzunehmen  oder  viele  Arten,  in  manchen  Gattungen 
sogar  drei,  unter  gleichlautenden  Namen  vortragen  zu  müssen. 

Wenn  aber,  wie  bisher,  gewartet  werden  soll,  bis  durch  mono- 
graphische Arbeiten  diese  Doppelnamen  verschwinden,  so  dürfte  man- 
chen derselben  noch  eine  recht  lange  Lebensdauer  verheifscn  werden. 
Ich  theile  daher  hier  die  von  mir  abgeänderten  Speciesnamen  mit; 
sollte  irgend  einer  derselben  schon  vor  mir  auf  dem  Wege  der  Pu- 
blikation geändert  worden  sein,  so  bitte  ich  um  Miltheilung  der  be- 
trelfenden  Stelle,  die  mir  dann  unbekannt  geblieben  wäre.  Ein  grös- 
seres Verzeichnifs  solcher  vorgeschlagener  Namen  soll  noch  vor  dem 
Erscheinen  des  Katalogs  verölTcnllicht  werden,  um  etwaigen  Recla- 
mationen  in  der  Namengebung  und  Autorschaft  oft  subtiler  Gemü- 
ther Rechnung  tragen  zu  können. 

Stsyphus  hirliis  Gory  Mon.  Gen.  Sisyph.   1833  geändert  in  Goryi^ 

wegen  <S.  Inrltis  VViedemann  Zool.  Mag.   IL   l.  1823. 
Gymnopleurus  mundus  Mac  Leay  Hör.  Ent.  IL   1&26  in  caffer^ 

wegen  G.  nnmchis  Wiedemann  Zool.  Rlag.  I.  3.   1819. 
Onilis  fulf^idus  Klug  Monalsb.  Berl.  Acad.  1855  in  Klugii, 

wegen  O.  Jtdgldus  Laporte  Ilist.  Nat.  IL   1840. 
Coprls  anaglijplica  Mannerh.  Nov.  Mcm.  Mose.  1829  in  M anner heimitj 

wegen  C.  unuglijfjlica  Say  Journ.  Acad.  Phil.   1823. 
Onlhophagus  diffic'dis  Walker  .Ann.  Nat.  Hist.  1858  in  ceylonicus, 

wegen  O.  dijjicdis  Le  Guillou  Rev.  Zool.   1844. 
O.  ftdiginosus  Roth   Wiegm.  Arch.    1851  in  ligreatiiis, 

wegen  O.  fuliginosus  Erichs.    Wiegm.  Arch.   1842. 
O.   ibex  Motschulsky  Etudes  ent.   1854  in  mandarinus, 

wegen  O.  ibex  Fabr.  Ent.  Syst.   1792. 
O.  hircidus  Erichs.  Wiegm.  Arch.   1842.  I.  in  mntalus, 

wegen  O.  hircidus  Mannerheim  Nov.  Mein.  Mose.   1829. 
O.  aeneus  Blanchard  Voy.  d'Orb.   Ins.   1843  in  brasiliensis, 

wegen  O.  aeneus  Fabr.  Ent.  Syst.   1792. 
Aphodiiis  afßnis  Lucas  Explor.  Alg.    1846'  in  Lticasii, 
wegen  Ä.  afßnis  Panzer  Faun.  Germ.   1798. 


Beiträge  zur  Kenntnifs  der  Anieisenfauna 
der  Mittelmeerländer 


Hofrath  Dr.  Roger  in  Räuden. 


Erstes  Stück.    (Hierzu  Taf.  VII.) 


W. 


ährend  die  Kenntnifs  der  Coleopteren-  und  Lepidopleren-Fauna 
der  einzelnen  Mittelmeerländer  von  den  verschiedensten  Seiten  er- 
heblich gefördert  wird ,  ist  die  der  Formiciden  noch  eine  äufserst 
lückenhafte  zu  nennen.  Von  allen  denen,  welche  im  südlichen  Eu- 
ropa (Frankreich  etwa  ausgenommen)  gesammelt,  hat  kein  Einziger 
seine  Aufmerksamkeit  den  Formiciden  ausschliefslich  zugewandt.  Und 
doch  beanspruchen  gerade  diese  und  die  ihnen  verwandten  Fami- 
lien besondere  Berücksichtigung  und  für  den  Samn^^  einen  grös- 
sern Zeitaufwand,  da  die  Erscheinungszeit  der  dm  Geschlechter 
nicht  dieselbe  ist,  und  häufig  nur  die  Arbeiter  allein  gefunden  und 
beschrieben  werden. 

Unter  diesen  Umständen  ist  die  Veröffentlichung  einer  Arbeit, 
welche  es  sich  zum  Zweck  stellt,  einen  nur  annähernd  vollständi- 
gen Ueberblick  über  die  Ameisenarten  der  Mittelmeerländer  zu  ge- 
ben, gegenwärtig  unmöglich.  Das  nöthige  Material  zu  einer  sol- 
chen zu  erhalten,  scheint  mir  kein  Mittel  mehr  geeignet,  als  von 
Zeit  zu  Zeit  in  diesen  Blättern  die  mir  zugekommenen  neuen  For- 
men zu  beschreiben,  um  so  das  Interesse  für  diesen  Gegenstand 
wach  zu  halten.  Hiermit  soll  eine  kritische  Sichtung  des  bekannt 
gewordenen  Materials,  insofern  sie  noch  zu  neuen  Resultaten  führt, 
Hand  in  Hand  gehen. 

Die  vorhandene  neuere  Literatur  beschränkt  sich  hauptsächlich 


226  Roger:  über  die 

auf  Nylander's  ').  Mayr's  *),  Risso's  '),  Spinola's  *)  und  Losana's  ') 
Arbeiten  und  auf  einzelne  Notizen,  die  von  Dufoiir,  Sichel,  Lucas 
u.  s.  w.  zerstreut  in  den  Annales  de  France  gegeben  sind. 

Interessante  Bereicherungen  in  allen  Ordnungen  darf  sich  die 
europäische  Inseklenfauna  von  der  fernem  Durchforschung  Griechen- 
lands versprechen.  Auch  an  Formiclden  lieferte  v.  Kiesenwefler's, 
Krüper's  und  v.  Heldrcich's  Ausbeute  manches  besonders  Interessanle, 
obwohl  der  Erslere  allein  mit  nicht  gewöhnlichem  Erfolge  die  vor- 
handenen Schätze  zu  lieben  wusste.  Die  nördliche  Türkei  und  Dal- 
maticn  zeigten  sich  nach  dem,  was  Zebe  und  Stein  von  dort  mit- 
gebracht, arm  an  neuen  Formen.  Siciliens  Fauna  wurde  mir  durch 
Zeller's  gütige  Miltheil'jngen  sowie  aus  den  Grohmann'schen  Vor- 
räthen  annähernd  bekannt.  Turins  Umgebungen  durchforschte  auf 
meine  Bitte  Ghiiiani;  Arien  aus  Frankreich  und  von  Nordafrika  er- 
hielt ich  hauptsächlich  durch  Sichel.  Lucas,  Tarnier,  v.  Kiescnwet- 
ier,  Schaum  und  Kraatz;  aus  Spanien  von  Staudinger,  v.  Kiesen- 
wetter, Keitel  und  durch  Rosenhauer''s  Freundlichkeit,  v.  Heyden 
stellte  mir  sein  reiches  Material  aus  allen  Ländern  zu  Gebote;  end- 
lich kam  die  Benutzung  der  Königl.  Sammlung  während  meines 
Aufenthalts  in  Berlin  und  eine  öftere  Korrespondenz  mit  Oestcrreichs 
verdientem  Myrmecologen  Mayr  meinen  Arbeiten  zu  Stalten.  Mit 
meinem  wärmsten  Danke  sei  die  Bitte  um  fernere  Unterstützung 
hier  nochmals   ausgesprochen. 


')  Synops.  d.  Formicid.  d.  France  et  d'Alger.  (Annal.  d.  scienc.  nat. 
T.  V.  4.  Ser.),^P  welcher  die  Ameisen  Frankreichs  und  Algeriens  von  INy- 
lander  mit  gewohnlem  Scharfsinn,  aber  f;ist  zu  aphoristisch  behandelt  sind. 

^)  Formica  austriaca,  eine^orhefTliche  Arl)eil,  in  welcher  die  For- 
miclden Italiens  und  Daliiialiens  Berücksichtigung  gefunden  haben. 

^)  Histoire  natur.  «i.  princip.  prodnct.  d.  l'Kurope  mer.,  parlicul.  d. 
environs  d.  INice,  par  Risso.  T.  V.  p.  229  (1826)  und  Zoological  Journal 
II.  Vol.  (IS2.=>.  1826):  Descript.  of  13  (sind  aber  14)  Species  of  Form., 
found  in  the  envir.  of  Niee  by  Will.  Leach,  eine  in  demselben  Jahre  an  zwei 
Orten  erschienene  flüehilge  und  unbrauchbare  Abhandlung  über  14  um 
ISizza  gesammelte  Ameisenarten,  in  welcher  ganz  bekannte  Species  als  neu 
aber  oft  bis  zur  Unkenntlichkeit  beschrieben,  und  Linne's,  Fabricins 
und  Lalreille's  Vorarbeiten  unbenutzt  gelassen  sind. 

*)  Ins.  Ligur.  Spec    nov.  ant    rar.  T.  L  4.  p.  244  (1808). 

')  Meraor  d.  Real.  Acad.  d.  Scienz.  d,  Torlno  (18.34)  T.  37.  p.  .307. 
Saggio  sopr.  1.  form.  Indig.  d.  Piemonte.  Mehrere  der  in  dieser  Abhand- 
lung aufgeführten  Arten  sind  den  gegenwärtigen  Myrmecologen  noch  im- 
mer gänzlich  unbekannt  geblieben. 


Ameisenfmma  der  MUlelmeerliinder.  227 

Formicidae. 

1.  Formica  marginala  {castanipes  Leach).  —  Diese 
Ameise,  welche  über  sämnitliche  MiftelnicerUinder,  von  der  Türkei 
bis  Portugal  und  von  Marokko  bis  Aegypten  verbreiiet  ist,  variirt  in 
Gröfse,  Form  und   Fäibung  bedculend. 

Den  grofsen  $,  welcher  nicht  selten  die  Länge  von  14  Mm.  er- 
reicht und  sich  durch  einen  sehr  grofsen,  rückwärts  die  gröfsfe 
Breite  zeigenden  und  daselbst  stark  ausgerandelcn  Kopf,  durch  auf 
die  Vorderseite  des  Kopfs  gerückte  Ncfzaugen  und  durch  einen  weit 
herabreichenden,  stark  gekielten  Mittellappen  des  Clypeus  vor  dem 
kleineu  $  auszeichnet,  scheint  Mayr  nicht  gekannt  zu  haben,  denn 
er  glebt  dem  $  nur  die  Länge  von  9 —  10  Mm.;  die  Arbeiter  von 
dieser  Gröfse  haben  einen  schmalen,  länglichen,  vorn  und  hinten 
fast  gleich  breiten  Kopf,  seillich  sitzende  Nelzaugen  und  einen  schwa- 
chen, bei  sehr  kleinen  Stücken  fast  fehlenden  Mittellappen  am  Cly- 
peus. 

Die  2  dieser  Art  erreichen  die  Länge  von  11  —  14  Mm.  Die 
abweichende  Angabe  Mayr's,  dafs  dieselben  nur  9 — 10  Mm.  lang 
werden,  erklärt  sich  dadurch,  dafs  er  bei  der  Beschreibung  ein  2 
der  damals  nicht  unterschiedenen  fallax  Nyl.  vor  sich  hatte  (vgl. 
F.  fallax  S.  230). 

Die  dunkelsten  Stücke  der  marginuta  $  sind  schwarz  mit  roth- 
oder  gelbbraunen  Beinen,  Oberkiefern  und  Geifselgliedern.  Häufig 
sind  auch  solche,  bei  welchen  sich  die  helle  Farbe  auf  einen  Theil 
des  Vorderkopfs,  des  Thorax,  die  ganzen  Fühler  und  die  Hüften 
ausdehnt.  Es  giebt  aber  auch  Stücke,  bei  welchen  nur  noch  die 
Augen  und  die  letzten  Hinterleibsringe  schwarz  bleiben.  Zwischen 
diesen  drei  Farbenabweichungen  finden  sich  mannigfaltige  üebergangs- 
stufen. 

Die  hellen  Formen  (pallens  Nyl.)  hat  Mayr  als  Varietät  zu 
aefhiops  Latr.  gestellt;  auf  zahlreiche  Stücke  und  ausgezeichnete 
üebergangsformen  gestützt,  glaube  ich  sie  besser  mit  marginala  zu 
vereinigen,  da  es  ohnehin  viel  wahrscheinlicher  ist,  dafs  die  stets  gelb- 
braune Beine  u.  s.   w.  zeigende  marginala  durch  Weiterverbreitung 


')  Aelitdiche  Unterscliiede  zwischen  einer  gröfsern  und  einer  kleinem 
Form  des  Arbeiters  finden  sich  auch  bei  andern  europäischen  Arten,  sind 
aber  bisher  weniger  beaclilet  worden;  ganz  besonders  auffallend  springen 
sie  bei  den  tropischen  Ameisen  ins  Auge. 
Berl.  Enlom.  Zeitschr.    III.  18 


228  Roger:  iiher  die 

der  hellen  Farbe  eher  ganz  gelbbraun  wird,  als  die  ganz  schwarze 
aelhiops',  definitiv  wird  jedoch  nur  der  entscheiden  können,  dem  es 
wiederholt  gelingt,  helle  und  dunkle  Formen  sammt  den  gellügel- 
ien  Geschlechtern  in  ein  und  derselben  Kolonie  beisammen  zu  finden. 

Var.  pilicornis  ist  hier  noch  zu  erwähnen.  Eine  ganze  Reihe 
heller  Stücke  der  F.  marginaln,  die  nur  aus  Andalusien,  von  den 
Balearen  und  aus  den  Pyrenäen  zugekommen  sind,  hat  den  Füh- 
lerschaft mit  kleinen  abslebenden  Börstchen  beselzt,  der  kleinere  5 
ist  damit  reichlicher  verschen  als  der  grofse.  Die  Gröfse  wechselt 
zwischen  6  — 14  Mm.  Der  grofse  $  ist  gelbbraun  mit  hellen  Bei- 
nen und  dunklem  Kopfe  und  Ilintcileib;  der  kleine  5  ist  meist  ganz 
braungelb  und  hat  nur  die  letzten  Ilinterleibsringe  dunkel.  Das  $, 
das  einzige  in  meinem  Besitze,  ist  14  Mm.  grofs,  gelbbraun  mit  dun- 
kelbraunem Kopf  und  Fühlerschaft;  die  Oberseite  des  Rückens  so 
wie  das  Abdomen  mit  Ausnahme  von  dessen  Basis  sind  ebenso  dun- 
kel gefärbt;  die  Oberkiefer  sind  dunkelrolhbraun;   F'lügel  fehlen. 

Alle  jene  lichten  Exemplare,  die  Zeller  bei  Messina,  auf  der 
Insel  Lagosta  u.  s.  w.  gesammelt  hat,  haben  die  abstehenden  Börst- 
chen am  Fühlcrscbaft  ebenso  wenig  als  die  dunkeln  Formen  der 
marginala  und  aelhiops,  bei  welchen  stets  nur  anliegende  Härchen 
wahrzunehmen  sind. 

F.  aelhiops  und  die  dunkeln  Formen  der  marg'maia  haben  auf 
dem  Hinterleib  eine  reichliche,  unregelmäfsig  stehende  Behaarung: 
alle  hellen  Stücke,  sowohl  die  aus  Spanien  als  die  aus  Sicilien  und 
Dalmalien  stammenden,  zeigen  eine  weit  sparsamere  Behaarung,  die 
aufserdem  die  Regelmäfsigkeit  besitzt,  dafs  die  abstehenden  Haare 
in  zwei  Reihen,  am  vordem  und  am  hintern  Rande  jedes  Hinter- 
leibsringes eingefügt  sind.  Da  sich  jedoch  diese  Regelmäfsigkeit  und 
das  Sparsame  der  Behaarung  auch  bei  kleinen  dunkeln  $  hin  und 
wieder  findet,  so  ist  darauf  kein  besonderes  Gewicht  zu  legen. 

2.  Form,  cruenluln  Latr.  (opaca  Nyl.,  hucephala  Mus. 
Berol.).  —  Latreille's  Beschreibung  der  F.  cruenlnla  pafst  so  genau 
auf  den  kleinem  5  der  opaca  Nyl.,  dafs  mir  die  Identität  beider 
Arten  nicht  zweifelhaft  scheint.  Eine  exotische  Ameise,  welche  La- 
treille's cruenlala  entspräche,  ist  mir  nicht  bekannt.  Die  Art  fin- 
det sich  im  südlichen  Frankreich  (Nylander),  in  Spanien  auf  den 
Montserrat  und  um  Granada  (v.  Kiesenwelter,  Rosenhauer),  in  Por- 
tugal (Berliner  Museum)  und  in  Afrika,  in  Algier,  Marocco  u.  s.  w. 

3.  Form,  micatis  Nyl.  —  Ein  uiigedüi^elles  Weibchen,  welches 
von  Zeller  auf  Sicilien  bei  Messina  gefangen  wurde,  scheint  mir 
ziemlich  sicher  zu  dieser  Art  zu  gehören,   da  die  Beschicibung  des 


AmeisenJ'auna  ihr  MillelmeerlänJer.  229 

$  —  und  nur  solche  kannte  Nylander  — ,  ganz  gut  auf  dasselbe 
pafst.  Aus  eigener  Anschauung  sind  mir  übrigens  die  $  nicht  be- 
kannt, indem  es  mir  trotz  wiederholter  Bemühungen  nicht  gelang, 
die  in  Fairmaire's  Sammlung  befindlichen  typischen  Stücke  Nylan- 
der's  zur  Ansicht  zu   erhallen. 

2  Nigra,  opaca,  pilis  adpressis  Jlavido-argenleis,  pilis  ereclis 
pnrcis,  niaiidibulis  tarsisque  riijis,  clypeo  ulrinque  angtilalim  emar- 
ginnt o  et  loho  medio  lato  descendenie,  sqnama  superne  paulidurn  im- 
pressa.  —  Long,   llj  Mm. 

Schwarz,  matt,  Oberkiefer  und  Tarsen  rothbraun;  Kopf  und 
Hinferleib  etwas  reichlicher,  der  Thorax  sparsamer  mit  abstehenden 
Haaren  besetzt.  Der  ganze  Körper  hat  eine  sehr  feine,  gelblich  sei- 
denglänzende, anliegende  Behaarung;  sie  ist  am  schwächsten  am 
Kopf,  reichlicher  am  Pro-  und  Mctalhorax,  an  der  Schuppe  und  den 
Hüften,  am  reichlichsten  am  Hinterleib,  namentlich  auf  dem  ersten 
Segment  und  an  den  Hinlerrändern  der  übrigen.  Die  Mandibeln 
sind  sehr  fein,  vorne  gegen  die  7  schwarzgefärbten  Zähne  hin  stär- 
ker längsgerunzelt  und  weilläufig  stark  punklirt.  Der  ganze  Kopf 
ist  fein  lederartig  gerunzelt,  dazwischen  schwach  und  weitläufig 
punklirt.  Der  Mitteltheil  des  Clypeus  trennt  sich  von  den  Seiten- 
Iheilen  unter  einem  Winkel  und  tritt  als  breiter  Lappen  gegen  die 
Mandibeln  vor.  Der  Mittelkiel  des  Clypeus  ist  schwach,  das  Stirn- 
feld nicht  scharf  begränzt,  die  Stirnrinne  wenig  ausgeprägt.  Drei 
Punktaugen.  Die  Fühlergeifsel  ist  etwas  heller  als  der  Schaft,  von 
zahlreichen  Härchen  grau  schimmernd.  Der  Thorax  ist  fein  gerun- 
zelt mit  weitläufigen  stärkern  Punkten;  der  Metathorax  ist  ebenfalls 
gerunzelt  ohne  Punkte.  Die  Schuppe  ist  oval,  in  der  Mitte  unge- 
fähr am  breitesten,  nach  oben  wieder  schmäler  werdend,  niedriger 
als  der  Hinterleib,  am  obern  Rande  mit  abstehenden  Haaren  besetzt 
und  in  seiner  Mitte  schwach  und  schmal  eingedrückt.  Der  läng- 
lich ovale  Hinterleib  ist  sehr  fein  gerunzelt.  Schenkel  und  Schie- 
nen sind  heller  als  der  Körper,  dunkler  aber  als  die  rolhbrauncn 
Tarsen.     Flügel  fehlen. 

4.  Form,  herculeana  L.  (gigas  Leach).  —  Leach's  §■/§'««  ge- 
hört enischieden  hierher.  Beschreibt  er  den  Thorax  als  alroveluli- 
nMÄ,  so  ist  zu  bemerken,  dafs  aus  den  Alpen  stammende,  in  meiner 
Sammlung  befindliche  Stücke  der  herctdeana  einen  ganz  schwarzen 
Thorax  haben,  und  wenn  Leach  sagt:  ,, abdomine  segmenio  primo 
et  secundi  basi  coccineis",  so  ist  natürlich  unter  dem  ersten  Seg- 
mente die  Schuppe,  unter  dem  zweiten  der  erste  Hinlerleibsring  zu 
verstehen. 

18* 


230  Itos:er:   iiher  die 


6' 


5.  Form,  fall nx  Nyl.  —  Diese  Art  ist  über  das  ganze  südeu- 
ropäische  Gebiet,  von  der  Türkei  (Zebe)  und  Griechenland  (Krü- 
per)  bis  Portugal  (Stücke  in  der  Königl.  Sammlung  zu  Berlin)  ver- 
breitet, wurde  aber  bisher  immer  m\i  marginata  hatr.  verwechselt 
und  erst  kürzlich  von  Nylander  von  dieser  getrennt.  Im  mittleren 
und  nördlichen  Deutschland  tritt  sie  an  die  Stelle  der  daselbst  ganz 
verschwindenden  marginala  und  fiudet  sich  dort  fast  überall  an  al- 
ten Eichen.  Sie  ist  sehr  scheu  und  versteckt  sich  sofort,  wenn  sie 
nur  etwas  gestört  wird.  Die  geflügellen  Geschlechter  waren  Ny- 
lander unbekannt  geblieben. 

Mayr  scheint  zu  der  Beschreibung  der  5  der  marglnata  theils 
ächte  marginala  theils  $  von  fallax  (daher  die  Angabe  von  4  Zäh- 
nen an  den  Mandibeln)  benutzt  zu  haben;  entschieden  nskch  fallax 
2  ist  jedoch  seine  Beschreibung  des  $  von  marginala  entworfen. 
Die  Hauptunterscheidungsmerkmale  zwischen  beiden  9  bestehen  in 
Folgendem: 

Marginala  2  erreicht  eine  Gröfse  von  11 — 14  Mm.;  der  Mit- 
teltheil des  Clypeus  tritt  breit  lappenförniig  vor  und  bildet  mit  den 
Seitenthcilen  desselben  einen  Winkel  (dieselbe  Bildung  wie  bei 
aelhiops,  crnenlala  und  tnicans);  die  Mandibeln  haben  7  Zähne;  der 
Hinterleib  ist  reichlich  und  ziemlich  lang  behaart;  die  Flügel  sind 
schwach  gelblich  getrübt  mit  schwarzbraunen  Adern  und  Randmal. 

Fallax  2  dagegen  wird  nur  9 — 10  Mm.  lang;  der  vordere  Rand 
des  Clypeus  ist  fast  geradlinig  oder  schwach  halbkreisförmig  ohne 
vortretenden  Mittellappen  (ebenso  wie  bei  ligniperda,  herculeana 
und  pubescens)y  die  Mandibeln  haben  nur  5  Zähne;  der  Hinterleib 
hl  sparsamer  und  kürzer  behaart  und  die  Flügel  sind  ausgedehnt 
gelblich  getrübt  mit  gelblichen  Adern  und  Stigma. 

Das  ächte  cf  von  marginala  ist  von  Mayr  beschrieben  worden, 
das  cT  von  fallax  war  bisher  nicht  bekannt. 

cT  JViger ,  nilicliis,  sparse  pilosus,  Ihnrace  niido,  antennarum 
ftiniculo,  urliculationibus  pedtim  tarsisque  obscure  rufescenlibus^ 
squama  hnmili  snperne  concaiiiuscida.   —   Long.   7^^  —  8  Mm. 

Schwarz,  ziemlich  glänzend,  namentlich  am  Hinterleib;  die  Füh- 
lergeifsel,  bei  manchen  Stücken  die  Spitze  der  IMandibeln,  die  Fufs- 
gelenke  und  theilwcise  die  Tarsen  sind  rölhlichbraun.  Die  abste- 
hende Behaarung  ist  auf  dem  Kopf  sparsam,  am  Hinterleib  etwas 
reichlicher,  auf  dem  Thorax  fehlend.  Die  IMandibeln  sind  sehr 
fein  gerunzelt  ohne  gröbere  Punkte.  Der  Clypeus  ist,  wie 
der  ganze  Kopf,  fein  lederartig  gerunzelt  mit  weitläufigen  gröfsern 
flachen  Punkten,    ohne   Mittelkiel;    an   seinem  vordem  Rande 


Amelseufaiina  der  Mittelmeerländer.  231 

von  der  Mitte  etwas  entfernt,  sit^t  jederseils  ein  grös- 
seres Grübchen  (so  ist  es  wenigstens  bei  allen  meinen  Stücken 
und  bei  denen  der  Königl.  Sammlung).  Das  Stirnfeld  ist  gerunzelt. 
Der  Thorax  ist  fein  lederartig  gerun/.elt,  weitläufig  punktiit.  Die 
Schuppe  ist  viel  breiter  als  hoch,  oben  flach  aiisgerandet.  Der  Hin- 
terleib ist  fein  gerunzelt,  weitläufig  und  fein  punklirt  und  in  diesen 
Punkten  mit  zarten,  kurzen,  anliegenden  Härchen  besetzt;  auf  den 
ersten  Hinteileibsringen  sind  nur  wenige,  an  den  letzten  zahheiche 
abstehende  Haare.  Die  Flügel  sind  bis  über  die  Mitte  gelb- 
lich getrübt,  die  Adern  und  das  Stigma  ebenfalls  gelb- 
lich.    Vorderflügel  6| — 7  Mm.   Länge. 

Dieses  cT  hat  grofse  Aehnlichkeit  mit  dem  c/"  von  marginala-^ 
die  nur  fein  gerunzeilen,  nicht  mit  gröbcrn  Punkten  versehenen  Ober- 
kiefer, die  sparsamere  auf  dem  Thorax  ganz  fehlende  abstehende 
Behaarung,  die  gelblichen  Flügeladern  und  Randmal,  und  die  zwei 
Grübchen  auf  dem  Clypeus  lassen  jedoch  das  cT  von  fallax  von  je- 
nem der    vtarghuila  wohl   unterscheiden. 

Bei  dem  einzigen  in  meinem  Besitze  befindlichen  d"  der  letzte- 
ren Art  ist  der  Clypeus  in  der  Mitte  etwas  kiclförmig  zusammen- 
gedrückt und  sein  Mitteltheil  tritt  ziemlich  deutlich  lappenförmig 
vor.  Aufseidem  hat  dieses  cT  kaum  gelblich  schimmernde  Flügel 
mit  braunschwarzen  Adern  und  Stigma,  so  dafs  schon  an  den  Flü- 
geln beide  Arten  leicht  zu  erkennen  sind. 

6.  Form,  trnncata  Spin.  —  Eine  seltene  Art,  bisher  nur  aus 
Frankreich  und  Italien  bekannt,  in  neuerer  Zeit  indessen  auch  in 
Griechenland  auf  dem  Parnassus  (Krüper),  in  Oesterreich  bei  Wien 
und  im  Militairgränzlande  von  Mayr  ')    aufgefunden. 

7.  Form,  lai er.alis  O].  (piceaheach,  gagates  Los.).  —  Dafs 
gagafes  Los.  nicht  identisch  nnt  gagates  Latr.  sein  kann,  wie  von 
Mayr  und  Nylander  angenommen  wird,  geht  schon  aus  der  Bemer- 
kung f.,osana's,  dafs  der  Thorax  seiner  Ameise  anders  gebaut  sei  als 
ihn  Latreille  bei  gagales  beschreibt,  deutlich  hervor,  und  dafs  Lo- 
sana unter  seiner  gagnies  die  Olivier'sche  kderulis  verstand,  deuten 
seine  Worte:  ,,il  secondo  lobo  (des  Thorax)  elevato  quanlo  il  primo, 
ma  compresso,  subquadralo  superioremente,  nci  lati  marginato  e  po- 
sterior mente  troncato,  un  po'  addentro  incavato"  aufs 
klarste  an. 

8.  Form,  viatica  F.  —  Diese  ansehnliche  Ameise  ist  eben  so 
über  das  ganze  nördliche  Afrika,    wie  über  den  Süden  von  Europa 


')  Mayr,  die  Ameisen  Ungarns  p.  6. 


232  Roger:  über  die 

verbreitet.  Aus  Spanien  brachte  sie  Rosenliauer,  aus  der  Türkei 
Zebe,  aus  Griecbcnland  v.  Kiesenwelter  mit;  nach  des  Letztern  An- 
gabe sieht  man  sie  oft  in  den  staubigen  Slrafsen  Athens,  den  Hin- 
terleib in  die  Höhe  gestreckt,  mit  grofser  Schnelligkeit  umherlau- 
fen. Sie  ist  bis  weit  nach  Asien  verbreitet  und  sah  ich  von  dort 
(Bochara)  Stücke,  die  ganz  schwarz  gefärbt  sind. 

9.  Form,  bombycina  n.  sp.  (Taf.  VII.  Fig.  I.)  (Descripl.  d. 
TEgypte.  Savign.,  Atlas  X.  20.  f.)  —  Diese  ausgezeichnete  Art 
findet  sich  in  Tiipolis,  Acgypten,  Nubien  und  am  rolhen  Meer 
(Schaum,  Ehrenberg,  Sichel).  Aus  Algier  ist  sie  noch  nicht  be- 
kannt. 

$    minor.      Pallide  rttfa,  nitida,  sericea;   ahdomine,  hasi  exccpta, 

fiiscescente;  mandibulis  Irlganis,  palpis  longis  valde  Jimbriatis; 

scfuama  integra.   —   Long.   5^ — 8  Mm. 
$   major.     Cnpile  magno,  mandibidis  longis,  arcualis,  squama  le- 

viler  impresso;  m  cueleris  ul  $  min.  —  Long.   15  Mm.    Long. 

niandib.  4  IMm. 
$  Ferruginea,  nitida,  valde  pilosa,   capite  pedibusque  pallidiori- 

bus,   abdomine  partim  J'uscescente ,   sqnama   proj'unde    emargi- 

nala.  —  Long.   II — 12  Mm. 
cJ*  Fusciis,  pilosus,  albido  niicans,  abdomine,  stfuama,  antennarum 

scapo  pedibui>(jue  testaceis,  stfuama  emarginata.  —  Long,  8^  — 

11  Mm. 

$  minor.  Hell  rostroth,  glänzend,  mit  schw'ärzlich  braunem, 
an  der  Basis  hellem  Hinterleib,  mit  weifser,  seidenglänzender,  an- 
liegender Behaarung  dicht  —  und  mit  abstehenden  Haaren  sparsa- 
mer bekleidet.  Der  Kopf  ohne  Mandibcln  ist  viereckig  mit  abge- 
rundeten Ecken,  breiler  als  der  Tliorax  und  sehr  fein  und  schwach 
gerunzelt.  Die  Mandibcln  haben  die  gewöbnliche  dreieckige  Form, 
sind  mit  5  —  6  Zähnen,  deren  vorderster  bei  Weitem  der  längste 
und  stärkste  ist,  bcwailnet  und  einzeln  stark  puriktirt.  Die  sechs- 
gliedrigen  Maxillarlaster  sind  sehr  lang,  ragen  weit  aus  dem  Munde 
heraus  und  sind  sehr  lang  kammförmig  behaart;  das  erste  und  zweite 
Glied  sind  die  dicksten,  das  dritte  wird  etwas  schlanker,  die  drei 
letzten  sind  sehr  dünn;  das  zweite  Glied  ist  länger  als  das  erste, 
das  dritte  und  vierte  sind  viel  länger  als  das  zweite,  die  beiden 
letzten  werden  sehr  kurz,  das  Endglied  ist  das  kürzeste.  An  den 
viergliedrigen  ebenfalls  stark  bewimperten  Lippentastern  ist  das 
Endglied  das  längste.  Der  Clypeus  hat  manchmal  einen  schwachen 
LängskicI.  Das  Slirnfeld  ist  dreieckig,  die  Stirnlamcllcn  sind  klein, 
wenig  aufgebogen.     Der  Fühlerschaft  überragt  den  Kopf;  die  Gcifscl 


Ameisenjatmu  der  IMUlelmeerlünder.  233 

ist  fadenförmig,  eiifgliedrig,  bald  rostrolli,  bald  scliwärzlicb.  Die 
Netzaugen  sitzen  hoch  am  Seitenrande,  die  Ocellen  sind  deutlich. 
Der  Thorax  ist  vorn  breit  und  gewölbt,  in  der  Mitte  eingesclinürt 
und  am  niedrigsten,  der  Metathorax  ist  Jioch  und  gewölbt.  Die 
Schuppe  ist  hinten  gerade  abfallend,  vorn  etwas  gewölbt,  niedriger 
als  Thorax  und  Hinterleib,  oben  ganzrandig.  Der  Hinterleib  ist  läng- 
lich eiförmig,  hinten  zugespitzt.  Die  Beine,  am  meisten  die  Schen- 
kel, sind  schwach  mit  abstehenden  Härchen  besetzt. 

$  major.  Färbung  und  Behaarung  wie  bei  $  minor,  die  abste- 
llende Behaarung  aber  ist  reichlicher.  Die  Mandibeln  sind  lan- 
ger als  der  quer- viereckig  e,  hinten  ausgerandete  glän- 
zende Kopf;  sie  sind  schmal,  säbelförmig  nach  innen  ge- 
krümmt; nahe  an  ihrer  schmalen  Basis  werden  sie  am 
breitesten,  verschmälern  sich  aber  wieder  rasch  und  en- 
den in  eine  lange,  scharfe,  gekrümmte  Spitze  ');  oben 
sind  sie  flach,  an  der  Unterseite  ausgehöhlt,  ihr  innerer  Rand  ist 
scharf  und  hat,  etwas  entfernt  von  der  Spitze  nur  ein  einziges  klei- 
nes, durch  eine  Einkerbung  entstehendes  Zähnchen.  Die  Mandi- 
dibeln  erreichen  die  Länge  von  4  Mm.  und  sind  fein  längs 
gerunzelt  und  behaart.  Die  Taster  sind  wie  beim  kleinen  Arbeiter. 
Die  Augen  sitzen  ebenfalls  hoch,  aber  vom  Seitenrande  mehr  ein- 
wärts eingerückt.  Die  Schuppe  ist  am  obern  Rande  oft  leicht  ein- 
gedrückt. 

2  Rostroth,  Kopf  und  Füfse  heller;  die  abstehende  weifsliche 
Behaarung  ist  reichlich;  auch  zeigt  sich,  besonders  am  Metathorax 
eine    weifse  seidenglänzende  anliegende  Behaarung.     Der  Kopf  ist 


')  Diese  auffallende  Mandibelbilduiig,  die  dadurch  zu  Stande  kommt, 
dafs  der  untere  Winkel  des  Innenrandes  der  Kiefer  sich  in  eine  lange 
Spitze  auszieht,  während  der  obere  Winkel  in  der  Entwickelung  bedeu- 
tend zurückbleibt,  steht  im  Genus  Formica  bisher  einzig  da;  etwas  Aehn- 
liches  aber  sehen  wir  bei  dem  exotischen  Genus  Eciton,  dessen  Art  ha- 
mata  F.  einen  gröfsern  $  mit  langen  sichellörmigen  Oberkiefern  {Ec.  A«- 
viata  F.),  und  einen  kleinern  $f  mit  gewöhnlichen  dreieckigen  breiten  Kie- 
fern {Ec.  curvidenlata  Latr. )  aufzuweisen  hat. 

In  der  Descriptlon  de  l'E^ypte  ist  die  Abbildung  einer  Ameise  ent- 
halten, die  sich  ohne  Zweifel  auf  den  grofsen  $  der  bombycina  bezieht; 
eine  Beschreibung  oder  Benennung  dieser  .Ameise  zu  finden  gelang  mir 
jedoch  nicht  und  ist  eine  solche  in  den  beiden  Bänden  der  Ilisloire  natu- 
relle sicher  nicht  enthalten,  was  vermuthen  läfst,  dafs  der  Text  zu  PI.  20. 
T.  X  des  grofsen  Werkes  nur  projeklirt  aber  nicfit  wirklich  geliefert 
wurde. 


234  Roger:  über  die 

glatt,  glänzend  mit  nur  wenigen  feinen  Punkten  und  ohne  Mandi- 
beln  breiter  als  lang.  Die  dreieckigen  Kiefer  haben  6  —  7  schwarze 
Zähne,  deren  erster  sehr  lang  ist;  gegen  den  Innern  Rand  bin  sind 
sie  längsgerunzcit.  Taster  wie  beim  $.  Der  Clypcns  ist  ganzran- 
dig  ohne  Kiel,  das  Slirnfeld  nicht  recht  deutlich,  die  Stirnrinne 
fehlt.  Die  Punklangen  sind  klein,  die  Netzangen  seillich,  dem  Hin- 
terrande des  Kopfes  ziemlich  nahe.  Der  abstehend  behaarte  Fiihler- 
schaft  ist  länger  als  der  Kopf,  die  Cüeifsel  ist  eilfgliedrig,  fadenför- 
mig. Der  Tliorax  ist  glatt,  glänzend.  Die  Schuppe  ist  an  ihrer 
Ba^is  schmal,  verbreitert  sich  rasch  gegen  die  Mitte,  wird  von  die- 
ser ab  gegen  die  Spitze  wieder  schmäler  und  ist  an  ihrem  oberu 
Rande  tief  dreieckig  eingeschnitten  mit  stark  vorragenden  Ecken. 
Der  Flinterlcib  ist  höchst  fein  gerunzelt  und  gegen  die  Spitze  und 
an  der  Unterseite  stellenweise  schwärzlich.  Die  Vorderllügcl  sind 
sehr  schwach  gelblich  getrübt  mit  gelblichen  Adern  und  Uaudmal, 
und  haben  keine  geschlossene  Discoidalzelle.  Vorderllügcl  9  —  i)^ 
Millim. 

cT  Schwarzbraun,  der  Hinterleib,  die  Schuppe,  die  Füfse,  der 
Fühlerschaft  und  die  Mandibeln  gelb;  manchmal  ist  auch  die  Mille 
des  Kopfs,  der  3I(;tathorax  und  das  Schildcben  dunkler  oder  heller 
gelb.  Kopf  und  Thorax  sind  kurz  abstehend  weilslich  behaart,  der 
Hinterleib  ist  auf  der  Oberseite  nur  schwach,  dagegen  aul  der  Un- 
terseite und  an  den  Genitalien  mit  langen  weifsen  IJaaren  dicht  be- 
kleidet. Der  ganze  Körper  hat  eine  weifse,  seidenglänzende,  anlie- 
gende, stellenweise  dichte  Behaarung.  Die  Mandibeln  sind  am  In- 
nenrande nach  hinten  abgerundet,  vorn  aber  mit  einem  starken  län- 
gern Zahne  versehen.  Die  zwölfglicdrige  Fülilergeifsel  hat  das  erste 
Glied  gelb,  die  übrigen  braun  oder  schwarz.  Der  Kopf  ist  glalt, 
die  Netzaugen  sind  seitlich,  die  Punktaugen  sind  grofs.  Der  Pro- 
thorax ist  breit,  niediiger  als  der  Mesolhorax  und  das  Schildchen; 
der  Metathorax  ist  ebenfalls  niedriger  als  die  letztem  und  dicht  be- 
haart. Die  Schuppe  ist  in  der  Mitle  am  breitesten  und  hat  daselbst 
an  beiden  Seiten  eine  kleine  warzenförmige  Erhöhung;  nach  oben 
wird  sie  schmäler  und  ist  mehr  oder  weniger  tief  eingeschnilten. 
Der  Hinterleib  ist  länglich  eiförmig,  seidenscbimmernd,  mit  etwas 
dunklerer  Miltellinie.  Die  Genitalien  sind  sehr  grofs,  weit  vorra- 
gend. Die  Flügel  sind  wasserhell  mit  gelblichen  Adern  und  Rand- 
mal und  haben  keine  geschlossene  Discoidalzellc     Flügelläuge  8  Mm. 

Obschon  in  der  Flügelbildung  verschieden  findet  diese  Art  doch 
ihren  natürlichsten  Platz  neben  vialica  F. 

Ihr  naheslehend   scheint  ctislodiens  Smith    (Catal.  Hyni.  Brit. 


Ameisenfauna  der  Mitlelmeerländer.  235 

Mus.  Fonnic.  p.  33.)  von  Poil  Natal  zu  sein.  An  Gröfse  kommt 
sie  den  kleinsten  Arbeitern  von  homlnjcina  gleich,  unterscheidet  siel» 
aber  von  diesen  zur  Genüge  durch  ihren  hinten  stark  ausgerandcteu 
Kopf  und  schwarzen  Ilinlerlcib,  während  den  letzteren  gerade  die 
kleinsten  $  der  bonihycina  auch  am  hellsten  haben. 

10.  Form,  albicans  n.  sp.  ^  Fusca,  nilidissima,  mandibu- 
lis,  anlennis,  libiis  tarsisrpte  rufescentibus  ^  thorace  pxibe  adpressa 
albido-sericea.,  sfjiiama  nodiformi.  —  Long.  4  Min.  Im  nördlichen 
Afrika.  (In  der  Königl.  Sammlung  zu  Berlin  befindet  sich  der  von 
Ehrenberg  gesammelte  5  in  .\lehrzalil  ) 

Licht  schwarzbraun,  wie  helle  F.  fuscn,  sehr  glänzend,  die 
Mandibcln,  Fühler,  Schienen  und  Tarsen  hell  gelbbraun.  Der  Kör- 
per fast  ohne  alle  abstehende  IJiiichen;  der  Thorax,  namentlich 
der  ftletathorax,  die  Hüften  und  Schuppe  sind  mehr  oder  weniger 
reichlich  mit  anliegenden  feinen,  weiften,  seidenschimmernden  Haa- 
ren bekleidet.  Der  Kopf  ist,  ohue  Kiefer,  fast  viereckig,  breiter  als  der 
Thorax,  am  Hinterrandc  gewölbt,  nicht  ausgerandet  und  samml  dem 
schwach  oder  gar  nicht  gekielten  Clypeus  fein  lederartig,  auf  der 
Stirn  aber  gegen  das  Stirnfeld  fein  längs  gerunzelt.  Die  fünfzähni- 
gen  JMandibeln  haben  feine  J..ängsrunzeln.  Die  Taster  sind  lang  und 
stark  bewimpert.  Das  Slirnfeld  ist  klein  aber  deutlich.  Die  Netz- 
augen sitzen  seitlich  hoch  oben.  Drei  kleine  Punktaugen.  Der 
Fühlerschafl  ist  schlank  und  viel  länger  als  der  Kopf.  Der  Thorax 
ist  vor  dem  Metanotum  stark  abgeschnürt.  Die  Schuppe  ist  dick 
knotenförmig,  oben  abgerundet.  Der  Hinterleib  ist  sehr  fein  leder- 
arlig  gerunzelt,  fast  ganz  unbehaart,  sehr  glänzend,  seitlich  nicht 
zusammengedrückt. 

Diese  Art  ist  mit  F.  viulica  und  bombycina  sehr  verwandt. 
Von  ersterer  unterscheidet  sie  die  Färbung,  die  geringe  Gröfse,  der 
starke  Glanz  des  ganzen  Körpers,  die  viel  dichtere  Seidcn-Hehaa- 
rung  des  Thorax,  und  der  runde,  seillich  nicht  zusammengedrückte 
Hinterleib. 

Von  bombycina  ist  sie  aufser  durch  Färbung  und  Gröfse  durch 
die  nur  fünfzähnigen  Kiefer,  die  dicke  knotenförmige  Schuppe  und 
den  unbehaarten  Kopf  und  Hinterleib  verschieden. 

Von  Cursor  trennen  sie  die  viel  feinere  Sculptur  und  der  dadurch 
bedingte  stäikere  Glanz,  die  lang  bewimperten  Taster  und  der  rund- 
liche, seitlich  niclit  zusanuncngedrückte  Hinterleib. 

11.  Form,  cunicularia  Latr.  (rufa  Losan.).  —  Von  Grie- 
chenland (Kiesenwetter)  bis  Portugal  verbreitet. 


236  Roger:   über  die 

Losana's  rnfa  darf  wohl  iiiil  Reclit  auf  cunicularia  Latr.  be- 
zogen werden.  Pag.  318  sagt  Losana:  La  rufa  e  plü  corla  c  nelle 
sue  forme  piü  crassa  della  cunicularia,  was  gerade  auf  die  ächte 
ciiniciilarin  weist.  Ferner  heifst  es  daselbst:  Che  se  la  rufa  col 
dorso  testaceo  ordinariamente  abita  ne' boschi,  la  trovai  an  che  ne' 
luoghi  carnpestri,  wo  die  rtifu  nie  lebt.  Was  aber  vollends  be- 
weist, dafs  Losana  unter  seiner  lu/a  die  cim/cM/arm  L  atr.  verstand, 
isl,  dafs  er  p.  324  bei  Folijejgns  bemerkt:  Jo  rinvenni  quesle  for- 
niiclie  in  buoti  numcro  in  un  vicolo  campeslre,  miste  colla  rufa. 
Polijergiis  rnfescens  wird  aber  nur  unter  cunicularia  und  fiiscu^ 
nie  aber  unter  rufa  gefunden. 

Unter  seiner  cunicularia  verstand  Losana  wahrscheinlich  zum 
Tbeil  die  rufa,  die  ne'  boschi,  zum  Theil  die  congerens,  die  a  lato 
delle  vie  e  de'  vicoli   erbosi  wohnende  Ameise. 

12.  Form,  subrufa  n.sp.  —  $  Fusco-rtifa.  opaca,  albido-sefu- 
losa,  area  fronlali  opaca,  squama  iiilegra  superne  obluse  rotundala. 
Long.  5  —  6  Mm.     Aus  Andalusien  von  Slaudinger  mitgebracht. 

Dunkelrothbraun  (dunkler  als  die  dunkelsten  Stücke  von  cu- 
nicidaria),  die  Kiefer,  die  Vorderseite  des  Gesichts,  die  Fühlergeis- 
sel,  Tarsen  und  Gelenke  heller,  das  Melanotum,  die  Schuppe,  Schen- 
kel und  der  Hinterleib  stellenweise  mehr  oder  weniger  schwarzbraun. 
Die  Ober-  und  Unterseite  des  ganzen  Körpers,  mit  Ausnahme  der 
Fühler,  reichlich  mit  weifsen  Börstchen  besetzt;  aufserdem  ist  der 
Kopf,  der  Tliorax  und  der  Hinterleib  mit  feinen  weifslichen,  anlie- 
genden Härchen,  aber  nicht  dicht,  bekleidet.  Der  Kopf  und  Tho- 
rax sind  wie  bei  cinerea  geformt  und  gerunzelt.  Die  Schuppe 
ist  ziemlich  dick  und  ha  t  oben  kein  en  scharfen ,  sondern 
einen  abgerundeten  Rand.  Der  Hinterleib  isl  äufserst  fein  gc- 
runzelt,  stellenweise  wie  bereift,  grau  schimmernd.  Die  Ober- 
seite der  Schenkel  ist  mit  feinen  kaum  abstehenden 
Börstchen  besetzt. 

Diese  Art  steht  der  F.  cinerea  und  cunicularia  am  nächsten. 
Allein  schon  die  dunkelrothbraune  Farbe  läfst  sie  als  verschieden 
von  F.  cinerea  erkennen.  Auch  fehlt  ihr  gänzlich  der  cha- 
rakteristische Seiden-Ueberzug  der  cinerea;  es  sind  nur 
sparsam  verlheiltc  anliegende  Härchen  über  den  Körper  verbreitet. 
Die  Beborstung  ist  viel  reichlicher  und  zeigt  sich  auch  auf  der 
Oberseite  der  Schenkel,  die  bei  cinerea  nur  fein  seidenglän- 
zend behaart  sind.  Endlich  ist  die  Schuppeubildung  beider  Arten 
eine  ganz  verschiedene.  Die  Schuppe  der  cinerea  ist  an  ihrem  obe- 
ren Rande  von  vorn    nach    hinten   zusammengedrückt  und   hat  da- 


Ameisen/uuna  der  M'iHehneerlünder.  237 

durch  einen  mehr  oder  weniger  scharfen  obern  Rand;  die  Scliuppc 
\on  suhrufa  ist  oben  dicker,  und  stumpf  abgerundet,  von 
oben  oder  von  der  Seite  besehen  ist  nirgends  ein  scharfer  Hand  zu 
erblicken.  Sämmtliche  Stücke,  die  in  meinem  Besitze  sind,  zeigen 
die  erwähnten  Unterschiede  vollständig  übereinstimmend. 

Von  F.  cunicidaria  und  fusca  unterscheidet  sie  die  Farbe,  die 
reichliche  Beborstung,  und  ebenfalls  die  Schuppenbildung;  von  F. 
exsecla  und  pressilahvis  der  Mangel  der  Ausrandung  des  Kopfes  und 
der  Schuppe,  von  sangu'mea  der  mangelnde  Clypeuseinschniit,  von 
den  übrigen  das  glanzlose  Stirnfcld. 

13.  Form,  aerea  n.  sp.  —  $  Nigra,  nitida,  capile  ahdomineqiie 
aenescenlilus,  antennis ,  niandibulis,  tibiis  larsisqtie  rufescentibuSj 
area  frontuli  opaca,  scjuuma  iniegra,  sat  crassa.  —  Long.  2-^  Mm. 
(Forsilan  $  minor.)     Griechenland  (Krüper). 

Schwarz,  der  Kopf  und  Hinterleib  eizfaibig,  Pro-  und  Meso- 
ihoras  mit  dunkelrothbraunem  Schimmer,  Mandibeln,  Fühler  und 
Beine,  mit  Ausnahme  der  dunklem  Schenkel,  hell  röthlichbraun. 
Auf  dem  ganzen  Körper  finden  sich  nur  einige  wenige  abstehende 
Härchen.  Der  Kopf  ist  länglich,  hinter  den  Augen  gewölbt,  nicht 
ausgerandet,  vor  den  Augen  etwas  schmäler  als  hinter  denselben 
und  dann  gleich  breit  bis  zum  Vorderrande.  Der  Clypeus  ist  eben 
so  wie  das  Stirnfeld  und  der  Raum  zwischen  den  Sllrnlamellcn 
fein  längs  gestreift,  in  der  Mitte  aber  etwas  gewölbt  und  ziemlich 
glatt  und  glänzend.  Der  übrige  Kopf  ist  ganz  glatt  mit 
starkem  Glanz.  Die  Netzaugen  sind  unbehaart  und  sitzen  über 
der  Mitte  des  Seitenrandes  des  Kopfs;  die  Punkt  äugen  von  verhält- 
uifsmäfsiger  Gröfse.  Zwischen  Meso-  und  iMetathorax  ist 
eine  deutliche  Einschnürung;  beide  sind  sehr  fein  quergerun- 
zelt. Die  Schnppe  ist  ziemlich  dick,  hinten  flach,  vorn  gewölbt, 
oben  nicht  ausgerandet.  Der  staik  glänzende  Hinterleib  ist  fast  ganz 
glatt  mit  nur  sehr  sparsamen  und  äufserst  feinen  wellenförmigeu 
Querrunzeln. 

Diese  kleine  Ameise  wird  am  natürlichsten  ihren  Platz  neben 
nasuta  Nyl.  einnehmen.  Von  letzterer,  die  mir  durch  Autopsie 
nicht  bekannt  ist,  dürfte  sie  sich  durch  den  Erzglanz  von  Kopf  und 
Hinterleib,  durch  die  deutliche  Einschnüiung  des  Thorax  und  die 
kleinen,  die  gewöhnliche  verhältuifomäfsige  Gröfse  habenden  Punkt- 
angen (die  bei  nasufa  mimdissimi  sind)  sicher  unterscheiden  lassen. 
Auch  passen  Nylauder^s  Worte:  „singuliere  conformation  de  la  tete*' 
nicht  auf  aerea,  da  diese  zwar  eine  längliche,  aber  von  der  anderer 
kleiner  $,  z.  B.  von  aelhiops,  nicht  abweichende  Kopfbildung  hat. 


238  Roger:  über  die 

Mit  F.  erralica  läfst  sie  sich  schon  vvegeu  des  mangelnden  Aus- 
schnitts im  vordem  Clypeusrande  und  mit  F.  pygmaea  der  ver- 
schiedenen Färbung  und  des  schmalen  länglichen  Kopfs  wegen  nicht 
verwechseln. 

14.  J^.  pallescens  Schenk.  —  In  den  typischen  Slüeken  der 
pallescens,  cT  und  2,  welche  mir  durch  die  Güte  des  Herrn  Prof. 
Schenk  zur  Ansicht  vorlagen,  kann  ich  nur  frische  unausgefärbte 
Stücke  der  F.  nigra  erkennen.  Die  blasse  Färbung  des  ganzen 
Körpers  und  der  Flügeladern,  die  geschrumpften  Flügel,  der  seit- 
wärts eingetrocknete  Hinterleib  u.  s.  w.  deuten  ganz  bestimmt  auf 
Unreife  der  Individuen.  Die  drei  braunen  Streifen  auf  dem  Thorax 
des  cT  sind  auch  bei  hellen  cf"  der  nigra  vorhanden;  bei  einem  in 
meinem  Besilze  befindlichen  Exemplare  ist  dies  besonders  deutlich. 
Man  erkennt  übrigens  in  diesen  Streifen  deutlich  die  Ausgangspunkte 
der  Verhärtung  und  Pigmeutirimg,  welche  bei  Insekten  ebenso  we- 
nig wie  die  Vcrkuöcherung  bei  den  höhern  Thicren  auf  einmal  vor 
sich  geht. 

Schenk  besilzt  im  Ganzen  nur  2  cT  und  1  2;  Arbeiter  hat  er 
nicht  cingesannnelt,  erinnert  sich  aber,  dafs  sie  der  hrtmnea  Latr. 
{limida  Försl.)  ähnlich  waren,  also  jener  bekannten  hellen  Form 
der  nigra  angehörten,  welche  einen  rothbraunen  Thorax  hat. 

Die  J^.  pailescens ,  welche  nach  Mayr  (Form,  ausir.  p.  91)  in 
Sardinien  vorkommen  soll,  wird  wohl  eine  ganz  andere  Ameise  sein. 

15.  F.  crepiiscnlascens  n.  sp.  —  ^  Rufo-leslacea,  nitida,  pi- 
losa,  capite  pari  im  uhdomineque  apicem  versus  J'uscescentiöus,  IhO' 
race  yusco,  capile  ihorace  minori,  srpiama  leviler  emarginala^  alis 
tolis  fuscescenlihus.  —  Long.  corp.  fere  9  Mm.,  alae  auter.  S^  Mm. 
In  der  nördlichen  Türkei  von  Zehe  aufgefunden. 

Röthlicli  -  gelb,  der  Thorax  schwärzlich  -  braun,  der  hintere 
Tlieil  des  Kopfs,  die  Fühlergelfsel  und  die  hintern  Abdominalringe 
mehr  oder  weniger  bräunlich.  Der  Körper,  mit  Ausnahme  der 
Fühler  und  Schienen,  ist  mit  feinen  abstehenden,  und  überdies  mit 
kurzen  feinen,  gelben,  anliegenden  Härchen,  die  auf  dem  Hinterleib 
dichter  und  schimmernd  sind,  ziemlich  reichlich  bekleidet.  Der 
Kopf  ist  klein,  schmäler  als  der  Thorax,  hinten  nicht  ausgerandet, 
fein  puuktirt;  die  längsgerunzelten  Mandibcln  haben  6  kleine  schwärz- 
liche Zähne;  der  Clypeus  ist  nicht  grofs,  gewölbt,  sehr  glänzend, 
deutlich  einzeln  punktirt;  das  Slirnfeld  ist  sehr  undeutlich  oder  feh- 
lend. Die  Augen  sind  unbehaart.  Der  Füblerschaft  ist  länger  als 
hex  ßava  und  ziemlich  dicht  anliegend  behaart.  Der  Thorax  ist 
dicht  aber  deutlich  punktirt.      Die  Schuppe   ist  in  der  Mitte  leicht 


Ameisenfauna  der  MillelmeerlämJer.  239 

ausgerandet,  ziemlich  vorwärts  geucigt  und  an  der  Vorderseite 
kürzer  als  hinten.  Der  Hinterleib  ist  grofs,  gewölbt,  sehr  fein  runz- 
lig punktirt,  seidenscliimmernd.  Die  Flügel  sind  bis  zur  Spitze 
schwärzliclibraun  getrübt,  mit  dunkelbraunen  Adern  und  Stigma, 
und  bähen  keine  geschlossene  Discoidalzellc. 

Das  mangelnde  Stirnfeld,  die  Punklirung,  der  Mangel  einer  ge- 
schlossenen Discoidalzelle,  vielleicbt  auch  der  scbimmernd  bcbaarte 
Hinterleib  lassen  daran  denken,  oh  dieses  2  nicbt  zu  aus/riaca  Mayr 
gehöre,  deren  2  und  cT  bis  jetzt  unbekannt  sind.  Die  fehlende 
Discoidalzelle  würde  auch  auf  die  Gruppe  hinweisen,  in  dieJP.  ait- 
slriaca  gestellt  ist.  Andererseils  sprechen  der  kleine  Clypeus ,  die 
mangelnde  Ausrandung  des  Kopfes,  die  Schuppenbildung  und  der 
ganz  verschiedene  Grundton  in  der  Färbung,  so  wie  auch  die  Art 
der  Behaarung  des  Abdomens  dagegen.  Auch  hat  Zebe  die  au- 
striaca in  der  Türkei  gar  nicht  aufgefunden. 

Auf  den  ersten  Blick  hat  diese  neue  Art  am  meisten  Aehniich- 
keit  m'\i  ßava  2,  unterscheidet  sich  aber  von  ihr  durch  einen  noch 
kleinern  Kopf,  distinkte  Punktirung,  etwas  längern  Fühlerschaft, 
das  fast  ganz  fehlende  Stirnfeld,  andere  Schuppenbildung,  und  na- 
mentlich durch  die  gänzlich  braungetrübten  Flügel,  die  überdies 
keine  geschlossene  Discoidalzelle  zeigen,  ein  Vorkommen  jedoch, 
das  sich  auch  bei  andern  Arten  dieser  Gruppe,  wie  bei  aliena, 
Jlava,  namentlich  bei  cT,  findet. 

Von  jF.  aliena  unterscheiden  sie  allein  schon  die  dunklen  Flü- 
gel, von  allen  andern  Arten  dieser  Gruppe  aber  der  kleine  Kopf. 

$  und  cf  sind  bis  jetzt  nicht  bekannt. 

16.  Form,  emarginaia  Latr.  {hrunnea  Mayr).  —  Diese  über 
das  ganze  Mittelmeer-Gebiet  verbreitete  Art  scheint  im  mittlem  und 
nördlichen  Deutschland  zu  verschwinden,  wo  statt  ihrer  hrunnea 
Latr.  {timida  Forst.)  sehr  häufig  auftritt  und  überall  an  alten  Ei- 
chen, Linden  u.  s.  w.,  an  deren  Fufs  kleine  Haufen  Holzmehls  ihr 
Dasein  verrathen,  zu  finden  ist.  jF.  hrunnea  Latr.  pflegt  selten  frei 
an  den  Bäumen  auf-  und  abzusteigen;  sie  legt  unter  vorragenden 
Borkenstücken  oder  unter  der  Rinde  selbst  Gänge  an,  in  denen  sie 
rasch  hin-  und  herläuft,  sich  aber  sofort  versteckt,  sobald  sie  ge- 
stört wird, 

17.  Form.  (Tapinoma)  grac ile sce7is  Nyl. — Sie  kommt 
in  den  warmen  Treibhäusern  von  Paris  und  Kew,  und  nach  VVol- 
laston  auf  Madeira  vor.  Ich  erhielt  sie  kürzlich  sammt  einigen  un- 
geflügelten 2  aus  Mexiko,  wo  sie  um  Vera  Cruz  gesammelt  wurde. 


240  Roger:  über  die 

Central-Amerika  Ist  demnacli  ihr  walires  Valerland,  aus  welchem  sie 
ohne  Zweifel  mit  Pflanzen  nach  Europa  kam, 

18.  Micromyrma  pygmaea])iiL  (Ann.  Soc.  ent.  d.  Fr.  1857. 
p.  60).  —  Diese  interessante  kleine  Ameise,  welche  im  südlichen 
Frankreich  in  Gürten  von  Diifour  beobachtet  wurde,  ist  im  vSystem 
am  natürlichsten  neben  die  Gruppe  Tapinoma  zu  bringen,  mit  wel- 
cher sie  die  gröfste  Aehnlichkeit  hat.  ') 

Der  Bau  des  Stielchens  ist  dem  von  Tapinoma  ganz  ähnlich, 
es  ist  weder  ,,simplicissimum"  noch  ganz  ,,cylindricum'",  wie  es 
Dufour  beschreibt  und  abbildet,  sondern  es  läfst  eine  auf  seiner 
Oberseile  liegende  Schuppe  deutlich  wahrnehmen.  Wenn  bei  den 
Tapinomcn  die  Schuppe  ohnehin  eine  geringere  oder  stärkere  Nei- 
gung nach  vorn  hat,  so  geht  diese  Vorwärtsneigung  bei  Micronnjrma 
so  weit,  dafs  die  Schuppe  mit  ihrer  Vorderseite  auf  das  Stielchen 
zu  liegen  kommt  und  mit  demselben  verwachsen  ist;  entfernt  man 
den  Hinterleib,  so  sieht  man  mit  einer  scharfen  Loupe  den  Vorder- 
rand und  die  Seitenränder  der  Schuppe  ganz  deutlich.  —  Es  ist 
wohl  möglich,  dafs  bei  den  bisher  noch  nicht  aufgefundenen  2  und 
(^  dieser  Art  die  Schuppe  wieder  frei  und  mehr  aufgerichtet  er- 
scheint. Ein  ähnliches  Vorkommen  sehen  wir  bei  F.  smaragdina  F. 
und  viresceiis  F.,  deren  $  (longipes  Jerd.  und  longinoda  Latr. 
macra  Guer.)  eine  mit  dem  Stielchen  in  einen  länglichen  Kno- 
ten verschmolzene,  die  $  aber  wiederum  eine  auf  dem  Slielchen 
ziemlich  frei  und  aufrecht  sitzende  Schuppe  haben. 

Von  der  in  Frankreich  und  in  allen  südlichen  Ländern  Europas 
sehr  gewöhnlichen  F.  pygmaea  Latr.,  welche  unbegreiflicherweise 
Dufour  unbekannt  geblieben  ist,  unlerscheidet  sich  3Iicromyrma 
aufser  der  verschiedenen  Schuppenbildnng  sehr  leicht  durch  ihre 
12glicdrigen  Fühler.  Dufour's  Erstaunen,  wie  Latreille,  ja  selbst 
„oculatissimus  Nyl."  das  übersehen  konnte,  was  er  gesehen,  dürfte 


')  In  den  Mundlheilen,  die  von  Dufour  nlilit  berücksichtigt  wurden, 
herrscht  ehenf.ills  eine  Uebereinstimmung  mit  Tapinoma.  Die  fllaxiilar- 
taster  (bei  meinem  Präparate  leider  unvollständig)  sind  sicher  Ggliedrig; 
die  drei  ersten  Glieder  sind  lang,  gegen  die  Spitze  etwas  dicker  werdend 
und  ihr  erstes  Glied  länger  als  die  beiden  folgenden.  Die  Lippentasler 
sind  4glicdrig,  kurz,  alle  4  zusammen  nicht  viel  länger  als  die  2  ersten 
Glieder  der  fliaxillartaster.  Die  drei  ersten  Glieder  sind  ziemlich  gleich 
lang,  kegelförmig,  an  der  Spitze  viel  dicker  als  an  der  Basis;  das  End- 
glied ist  etwas  länger  als  die  andern  ,  eiförmig  und  mit  einigen  Borsten- 
haaren besetzt. 


Ameisenfanna  der  Miltelmeerländer.  241 

durch  die  Thatsache,  dafs  jenen  ausgczeicLnclen  Beobaclilern  eine 
ganz  andere  Ameise  als  Micromyrma  bei  der  Eeschreibung  vorgele- 
gen, erlieblich  ermäfsigt  werden. 

19.   Fort».  ( I/ypoclinea)  K iesenwetteri  n.  sp. 

$  Alra,  opaca,  pilosa,  pedilms  nigris  aul  ohsctire  caslaneis, 
srtönilidis,  metulhoracis  parle  horizonlcdl  posllce  bidenlala,  parle 
descendenle  verlicali  et  excavala,  Si^tiaina  crassa  tion  anlrorsum 
milanle.     Long.  5^  —  8^  Mm. 

cT  Aler^  nilidus,  pdosiis,  squama  haud  crassa,  levller  emar^i- 
nala,  alis  cethäis  ciihilalibus  duahus  clausis.  Long.  10  Mm.  Long, 
alac  anter.    10^^  Mm. 

Von  der  Insel  Zanlc  von  v.  Kiesenwetter,  vom  griechischen 
Festlande  von  Krüper  milgebracht. 

5  Schwarz,  ohne  Glanz,  die  Beine  ebenfalls  schwarz  oder 
dunkel  kastanienbraun  und  glänzend  mit  etwas  bellern  Tarsen  und 
Spitzen  der  Schienen.  Der  ganze  Körper  ist  mit  abstehenden  weifs- 
lichen  Haaren  mäfsig  besetzt  und  mit  feinen  weifslichen  anliegen- 
den Härchen,  jedoch  nicht  dicht,  bekleidet.  Der  ganze  Körper 
ist  fein  körnig  punktirt,  der  Hinterleib  am  feinsten. 

Der  Kopf  ist  breiler  als  der  Thorax,  hinten  nicht  ausgerandet, 
mit  stark  abgerundeten  Hinterecken.  Die  Mandibeln  sind  ziemlich 
klein,  am  innern  Rande  dunkelroth,  grob  gerunzelt  und  punktirt, 
mit  6  kurzen,  vorn  starken  schwarzen  Zähnen,  der  Clypeus  ist  in 
der  Mitte  kaum  erhöht,  fein  gekörnt.  Das  Slirnfeld  ist  dreieckig, 
deutlich,  glanzlos.  Die  Slirnlamellen  sind  schwach  aufgebogen,  zwi- 
schen ihnen  von  der  Spitze  des  Stirnfeldes  ab  läuft  eine  sehr  feine 
glatte  Mittellinie  bis  über  die  Mille  der  Stirn.  Der  Schaft  der  12- 
gliedrigen  Fühler  ist  länger  als  der  Kopf,  meist  ganz  schwarz,  mit- 
unter stellenweise  rötlilich;  die  (7eil'sel  ist  fadenförmig,  an  der  Spitze 
manchmal  etwas  heller.  DieNelzaugcn  sind  mäfsig  grofs,  die  Punkt- 
augen fehlen.  Das  Pronotum  ist  breit,  schmäler  als  der  Kopf,  oben 
mit  dem  Mesonolum  gewölbt  und  von  ihm  durch  eine  feine  Furche 
getrennt;  eine  ähnliche  Furche  trennt  Letzteres  vom  Metanotum. 
Dieses  hat  eine  länglich  viereckige,  nach  hinten  schief  geneigte, 
ziemlich  scharf  gerandele,  hinten  ausgebuchtele  und  zwei  stumpfe 
Zähne  zeigende  Basalfläcbc;  die  Seilenränder  sind  steil  abfallend; 
die  abschüssige  Fläche  des  Metanolum  i.st  senkrecht,  mit  der  Basal- 
lläche  fast  einen  rechten  Winkel  bildend,  und  stark  von  oben  nach 
unten  ausgehöhlt.    Die  Schuppe  ist  aufrechtstehend  dick,  oben  ganz- 


242  Roger:  über  die 

randig.  Am  Hinterleib  sind  die  Ränder  der  Seginenle  häutig  und 
blafsgelb.  Die  Füfse  sind  körnig  oder  lederarlig  gerunzelt  und 
stärker  einzeln  punktirt. 

c^  Glänzend  schwarz,  der  ganze  Körper  ist  mit  feinen,  gelbli- 
chen, abstehenden  Härchen  reiolilich  besetzt.  Der  Kopf  ist  viel  klei- 
ner als  der  Thorax,  fein  und  dicht  punktiit,  die  Mandibeln  haben 
den  innern  Rand  hraiinroth  und  an  demselben  8 — 9  schwache  Zähn- 
chen; sie  sind  stark  einzeln  punklirl  und  fein  behaart.  Der  Cly- 
peus  ist  schwach  gewölbt,  in  der  Mitte  etwas  plattgedrückt.  Der 
Fühlerschaft  ist  kurz,  etwa  so  lang  als  das  erste  und  zweite  Geis- 
selglied  zusammen;  die  Geifsel  ist  Tigliedrig,  fadenförmig,  das  2te 
Glied  ist  das  längste,  die  übrigen  sind  ziemlich  gleich  lang,  die  ge- 
gen die  Spitze  gelegenen  um  ein  wenig  kürzer.  Der  Mesothorax 
ist  sehr  grofs  und  breit.  Die  Basalfläche  dos  Melathorax  ist  im 
Verhältnifs  zum  Mesothorax  kurz,  schwach  gewölbt,  hat  keine 
Zähne  und  geht  unmerklich  in  die  abschüssige  Fläche  über.  Die 
Schuppe  ist  aufrecht  stehend,  viel  niedriger  als  der  Thorax  und 
Hinterleib,  breit,  nicht  dick  und  oben  ausgerandet.  Der  Hinlerleib 
ist  breit,  so  breit  als  der  Thorax,  eiförmig,  fein  runzlig  punktirt 
und  anliegend,  aber  nicht  dicht  behaart.  Die  Ränder  der  Hinter- 
leibssegmenle  sind  fein  gelblich  gesäumt.  Die  Genitalien  sind  sehr 
grofs,  braunschwarz,  stellenweise  gelbgerandet,  die  grofsen  halb- 
kreisförmigen Klappen  haben  unten  einen  langen  vorstehenden  Zahn. 
])ie  Tarsen  an  den  Füfscn  zeigen  eine  starke  seidenglänzende  Pu- 
besccnz.  Die  Flügel  sind  wasserhell  mit  bräunlichen  Adern  und 
dunklem  Stigma,  und  haben  zwei  geschlossene  Cubitalzellen. 
Länge  der  Vorderflügel    10^  Mm. 

Die  Bildung  des  Thorax  des  $,  sowie  die  der  Flügelzellen  beim 
(^  läfst  diese  schöne  Ameise  ihren  Platz  neben  i^.  (Ifijpoclinea)  tjiia- 
flripunclaia  finden,  obschon  sie  sonst  der  F.  lateralis  in  Manchem 
näher  steht.  Ob  das  zugleich  mit  $  in  Griechenland  gefangene  cT 
wirklich  zu  dieser  Species  gehört,  läfst  sich  nicht  mit  aller  Bestimmt- 
heit sagen;  die  zwei  geschlossenen  Cubilalzellen  lassen  es  indes- 
sen wohl  annehmen.  Ein  cf  befindet  sich  in  meinem  Besitze,  ein 
zweites  in  der  Köni^I.   Sammlung  zu  Berlin. 

20.  Form,  (lltj pocliuea)  quaclripuncl ala  1j.  —  Im  Süden 
bis  Portugal  verbreitet. 

Von  dieser  Art  giebt  es  eine  dunkle  Varietät  mit  fast  schwar- 
zem Thorax  und  ebenso  dunkler  Schuppe:  die  gelben  Flecken  kön- 
nen fast  ganz  verschwinden,  dafür  breiten  sie  sich  bei  heilern  Va- 


Ameisenfauna  der  Millelmeerländer.  243 

rietäten  zuweilen  so  aus,  dass  der  ganze  Hinterleib  gelbbraun 
wird. 

Da  weder  Mayr  noch  Nylander  das  2  aus  eigener  Anschauung 
kannten  und  Latreillc's  Beschreibung  in  einigen  Punkten  unvollständig 
ist,  so  wird  es  gerecbifcrtigt  erscheinen,  Einiges  darüber  zu  sagen. 

Der  Kopf  des  2  ist  kürzer  als  der  Thorax  (nicht  gleich  lang, 
wie  Latieille  bemerkt),  schwarz,  sein  Vorderrand  aber,  die  Mandi- 
beln  und  die  r2gliedrigen  Fühler  sind  hell  braungelb,  die  Geifsel 
etwas  dunkler  als  der  Schaft.  Der  Clypeus  ist  in  der  Mitte  ziem- 
lich breit  eingedrückt,  am  breitesten  am  Vorderrande.  Die  Sculp- 
iur  des  Kopfes  ist  wie  beim  $.  Drei  Punktaugen.  Der  Thorax  ist 
hellrothgelb,  der  Mesothorax  hat  in  seiner  Mitte  und  an  beiden  Sei- 
ten einen  schwarzen  Streifen;  der  Rand  des  Schildchens,  die  Flü- 
geiansälze  und  der  obere  Rand  der  Schuppe  sind  gleichfalls  schwärz- 
lich. Der  fein  gerunzelte  Thorax  ist  viel  schvvächer  punklirt  und 
der  Metalhorax  nach  hinten  weniger  vorragend  und  an  seiner  ab- 
schüssigen Seite  minder  ausgehöhlt  als  beim  $.  Die  Flügel  sind 
glashell,  etwas  irisirend  mit  gelblichen  Adern,  braunschwarzem 
Stigma  und  zwei  geschlossenen  Cubitalzellen. 

Länge  des  $  4^    Mm.,  Länge  des  Vorderflügels  3^  Mm. 

21.  Form.  (Ilypoclinea)  Fruuenfeldi  Mayr.  —  Auf  der  In- 
sel Zante  überaus  häufig.  Sie  legt  nach  v.  Kiesen wetter's  Mitlhei- 
lung  ihre  Kolonien  unter  Steinen  an,  gräbt  kleine  Gänge,  etwa  wie 
Telram.  caespilum,  und  lebt  in  grofser  Menge  zusammen.  Mau 
trifft  sie  auch  auf  allen  Blumen  an,  und  zuweilen,  im  zeiligen  Früh- 
jahr, findet  man  sie  in  Klumpen  zusammeugeballt. 

Diese  Art  variirt  sehr  in  der  Farbe  und  wird  zuweilen  ganz 
schwarz,  glänzend,  mit  hellbraungelben  Kiefern,  Antennen,  Gelen- 
ken, Schienen  und  Tarsen;  v.  Kiesen wetter  fand  ganze  Kolonien 
von  dieser  dunkleu  Form,  welche  ebenso  häufig  wie  die  von  Mayr 
beschriebene  helle  Form  auf  Zante  u.  s.  w.  vorkommen  soll.  Mayr 
war  nur  der  $  bekannt. 

$  Fiisco-nigra,  opaca,  sparse  pllosa,  anlennis,  mnndibidis  pe- 
dihusrpie^  nonmmquam  et  thorace  captlisque  parte  anteriore  obscure 
testarpo  -  nißs^  antennis  ll-articulatis ,  abdomine  sericeo ,  micanie, 
sqiiamu  emarginata  bidentata.   —  Long.  5j  —  5^  Mm. 

Braunschwarz,  nicht  glänzend,  mit  bräunlich  rothen  Fühlern, 
Kiefern  und  Beinen;  mancbmal  ist  aiicb  der  vordere  Theil  des  Kopfs, 
der  Thorax  ganz  oder  theilweise  und  die  Schuppe  bräunlich  roth. 
Der  ganze  Körper  ist  sowohl  mit  feinen  anliegenden  als  mit  abste- 
henden  Haaren  spärlich   besetzt,  der  Hinterleib   aber  hat  ei- 

Berl.  Entomol.  Zeitschr.     III.  J() 


244  Roger:  über  die 

nen   dichten   Ueberzug   von   grauen   und   gelblichen   sei- 
dcnglänzeuden  Haaren. 

Der  Kopf  ist  kaum  so  breit  als  der  Thorax,  mit  den  Mandiheln 
ziemlich  dreieckig;  diese  sind  glatt,  nur  am  innern  Rande  einzeln 
punktirt,  schwach  gezähnt,  an  der  Spitze  mit  einem  stärkern  Zahn. 
Der  Clypeus  ist  gewölbt,  in  der  Mitte  am  höchsten,  aber  nicht  ge- 
kielt und  am  Vorderrand  nicht  eingeschnitten.  Das  Stirnfeld  ist 
deutlich,  ziemlich  grofs.  Die  Fühler  sind  llgliedrig,  der  Schaft  ist 
viel  länger  als  der  Kopf.  Drei  starke  Punktaugen,  Netzaugen  wie 
gewöhnlich.  Prothorax  kurz,  vom  Mesofhorax  überragt;  dieser  ist 
oben  breit,  abgeflacht,  vom  Schildchen  durch  eine  deutliche  Furche 
getrennt.  Von  dieser  Furche  läuft  jederseits  nahe  am  seitlichen 
Rande  eine  schwache  glänzende  Linie  gegen  den  Prothorax.  Die 
Basalfläche  des  Metanotum  ist  kurz,  die  abschüssige  Fläche  viel  län- 
ger. Die  wenig  nach  vorn  geneigte  Schuppe  ist  in  der  Mitte  am 
breitesten,  verengt  sich  stark  nach  oben  und  ist  in  der  Mitte  des 
obern  Randes  tief  eingeschnitten,  wodurch  die  Ecken  als  ziemlich 
starke,  oben  spitze  Zähne  hervortreten.  Der  Hinterleib  ist  grofs, 
flach  und  bedeckt  die  Schuppe  nicht.  Flügel  fehlen.  Einige  2  fand 
V.  Kiesenwetter  in  Gesellschaft  der  in  Färbung  und  Behaarung  ahn- 
liehen  F.  austriaca  am  Kloster  des  Pentelicon  an  Baumstämmen  und 
im  Grase;  Stein  sammelte  sie  bei  Ragusa,  Zeller  auf  Sicilien  um 
Messina. 

22.  Polyergus  rufescens  Latr.  (fest accus  F.  9,  riihes- 
cens  Leach).  —  Fabricius  Form,  teslacea  (Syst.  Piez.  p.  400)  ist 
nichts  Anderes  als  P.  rufescens  $.  Die  Beschreibung  pafst  voll- 
ständig auf  ein  ungeflügeltes  9  desselben.  Der  Metathorax  ist  dick 
und  in  der  Milte  durch  eine  schwache  Furche  längsgethcilt,  so 
dafs  Fabricius  wohl  sagen  konnte:  Thorax  sub  scutello  prominens, 
bilobus.  F.  rubescens  Leach  (wenigstens  $  und  9)  gehört  jeden- 
falls zu  dieser  Art.  Leach  citirt  selbst  Huber's  Fourm.  roussätre 
(Recherch.  sur  1.  moeurs  de  fourm.  indig.  p.  327),  welche  nichts 
Anderes  als  Polyergus  ist,  als  synonym,  und  giebt  eine  Beschrei- 
bung von  seiner  rubescens,  welche  ganz  gut  auf  Polyergus  pafst. 
Die  charakteristischen  Mandiheln  erwähnt  er  zwar  nicht,  allein  bei 
Leach  ist  es  Sitte,  unwichtige  Eigenschaften,  z.  B.  oculi  nigri,  stets, 
wichtige  dagegen  möglichst  wenig  hervorzuheben.  Die  Gröfsenan- 
gabe,  2\  Millim.  bei  dem  cf,  in  beiden  Arbeiten  gleichmäfsig,  beruht 
entweder  auf  einem  Schreibfehler  oder  das  cT  gehörte  gar  nicht  zu 
dieser  Art. 


Ameisenfauna  der  Mittelmeerländer.  245 

Poneridae. 

23.  O dontomachus  Ghilianii  Spin.  (Mem.  d.  R.  Acad.  d. 
Scienz.  d.  Torino.  Ser.  II.,  T.  XIII.  (1853)  p.  71.,  Compt.  rend.  d. 
Hymen,  d.  Para.)     Vergl.  Taf.  VII.  Fig.  4  a,  b. 

Die  einzige  bis  jetzt  bekannt  gewordene  europäische  Art  aus 
dieser  hauptsächlich  den  tropischen  Gegenden  Amerikas  und  Asiens 
angehörigen  Gattung  wurde  zuerst  von  Ghiliani  in  Andalusien  ent- 
deckt; von  dort  erhielt  sie  später  auch  Rosenhauer,  dem  ich  meine 
Exemphire  (2  Arbeiter)  zu  danken  habe.  Smith  (Catal.  Brit.  Mus. 
Form.  p.  79)  giebt  aus  Versehen  Brasilien  (Para)  als  das  Vaterland 
dieser  Art  an;  derselbe  bezweifelt  aber  überhaupt,  dafs  O.  Ghilianii 
ein  acht  er  Odontomachus  sei,  weil  Spinola  den  Hinterleib  und  die 
Schuppe  nach  Analogie  einer  wahren  Formica  gebildet  angebe  und 
das  Vorhandensein  eines  Stachels  nicht  erwähne.  Der  Hinterleib 
dieser  Art  ist  indessen  ganz  so,  vvie  bei  den  übrigen  Odontoviaclnts- 
Arlen  gestaltet,  indem  auch  bei  ihm  die  beiden  ersten  Ilinterleibs- 
ringe  (Spinola's  zweiter  und  dritter  Ring)  viel  gröfser  als  die  übri- 
gen von  jenen  bedeckten  sind  und  zwischen  sich  eine  deutliche 
Abschnürung  zeigen;  auch  ragt  an  der  Spitze  des  Hinterleibs  ein 
etwas  aufwärts  gebogener  scharfer  Stachel  hervor.  Dazu  kommt, 
dafs  der  Kopf,  der  keine  Nebenaugen  besilzt,  und  die  Mundtheile '), 
namentlich  die  Mandibeln,  ganz  so  wie  bei  den  ost-  und  westindi- 
schen Arten  geformt  sind.  —  Nur  das  Stielchen  (Spinola's  erster 
Hinterleibsring)  zeigt  eine  Abweichung  von  der  gewöhnlichen  Form 
der  Odonlomachen^  indem  es  keine  kegelförmige,  oben  in  eine  scharfe 
Spitze  verlängerte,  sondern  nur  eine  vorn  etwas  gewölbte,  hinten 
abgeflachte  und  oben  abgerundete  Schuppe  trägt,  auf  der  Unterseite 
zeigt  es  jedoch  wieder  den  bei  Odontomachus  gewöhnlich  vorhan- 
denen breiten,  dornartigen  Vorsprung. 

Spinola's  Beschreibung  der  Mandibeln:  Mand.  ecartees  ä  leur 
origine,  ctroites,  allongees,  sans  dents  aux  bords,  brusquement  re- 
courbees  en  dedans  et  prolongees  en  sens  transversale,  fortement 
croisees    ä    leur   extremite   et  terminees   en  pointe  simple  ist 


')  Die  Maxillartaster  sind  4gliedrig;  ihr  erstes  Glied  ist  das  dickste, 
so  lang  als  das  zweite,  das  dritte  ist  etwas  kürzer,  das  Endglied  am  läng- 
sten, an  der  Spitze  zusammengedrückt  und,  wie  das  dritte  Glied,  mit  ei- 
nigen Borsten  versehen  Die  Lippentaster  sind  dreigliedrig,  das  lang  ei- 
förmige Endglied  ist  etwas  länger  als  die  andern  und  trägt  an  seiner  Spitze 
drei  Borstenbaare. 

19* 


246  Roger:  über  die 

bis  auf  die  letxte  Angabe  richiig;  dieselben  endigen  nämlich  nicht 
in  eine  einfache  Spitze,  sondern  in  einen  obern  und  einen  untern 
starken  und  einen  mittlem  kleinem,  schwächern  Zahn  (Fig.  4a.). 
Dafs  Spinola's  und  Rosenhaucr's  Odoniomac/nis  verschieden  seien, 
ist  kaum  anzunehmen,  denn  einerseits  sind  die  Zäbne,  wenn  die 
Mandibeln  hart  an  einander  liegen,  leicbt  zu  übersehen,  anderer- 
seits/Tst  Spinola's  Beschreibung  überhaupt   etwas   flüchtig  gehalten. 

24.  Ponera  punciatissima  n.  sp.  $  Fusra^  fiiscobrunnea 
vel  rtibido-lestacea,  pube  adpressa  cinereo  -  micans ,  mandibulis,  aii' 
iennis,  pedibus  et  apice  abdominis  pallide  riijis^  pcdpis  maxillaribus 
uni-arlictdalis.  —  Long.  3  Mm.     Vergl.  Taf.  VII.  Fig.  7. 

2  Fusca,  pube  adpressa  cinereoniicans ,  ore,  aniemiis,  pedibus 
et  apice  abdominis  pallide  rujis ,  oculis  margini  anteriori  capitis 
proximis.  —  Long.  3  —  3^^  Mm. 

Diese  in  Räuden  in  Änanashäusern  unter  Blumentöpfen  ')  sehr 


')  Ebendaselbst  findet  sich  sehr  einzeln: 

Ponera  androgyna  n.  sp.  2  Rubido  -testacea.,  nitida,  pule  ad- 
pressa cinereo-micans,  antennarum  scapo  brevi,  thorace  inter  meso-  et  me- 
tanotuin  sulcato,  abdominis  seginentis  lonsitudine  nequalibus  tribus,  apice 
valvulis  minnlis  tribus.    Long.  3  —  34^  Mm.    Dazu  Taf.  \  II.   Fig.  5a.,  a — S. 

Rüllilicli  gelb,  glänzend,  der  Hinterleib  gegen  die  Spitze  hin  manch- 
mal schwach  bräunlich;  der  Körper  ist  nur  sehr  sparsam,  am  Hinterleib 
etwas  reichlicher,  mit  abstehenden  Härchen,  dagegen  dichter,  namentlich 
am  Abdomen,  mit  feinen  glänzenden  anliegenden  Härciien  bekleidet. 
Der  ganze  Körper  ist  äufserst  fein  punktirt,  die  Unterseite  de^s  Kopfs  ist 
ganz  glatt.  Der  Kopf  ist  grofs,  viel  länger  als  breit,  breiter  als  der  Tho- 
rax und  mit  den  Mandibeln  länger  als  derselbe,  hinten  ganz  schwach  aus- 
gerandet.  Die  Mandibeln  sind  glatt  mit  wenigen  feinen  Punkten  und  ha- 
ben 7 — 8  feine,  vorn  etwas  .stärkere  Zähne.  Die  Maxi  1 1  artas t  er  sind 
kurz,  eingliedrig,  die  Lippentaster  zweigliedrig.  Die  Stirnlamellen  sind 
dick,  einander  nahe  gerückt;  der  Fühlerschaft  ist  ziemlich  breit  und 
nm  ein  Drittheil  kürzer  als  der  Kopf.  Die  Geifsel  ist  eilfgliedrig, 
gegen  die  Spitze  verdickt,  das  Endglied  ist  so  lang  als  die  zwei  vorher- 
gehenden Glieder,  eiförmig.  Die  Stirnrinne  ist  deutlich  und  läuft  bis  zum 
Hinterrande  des  Kopfs.  Die  Netzaugen  sind  sehr  klein  und  sit/en  am 
Seitenrand  des  Kopfs  sehr  weit  nach  vorn.  Der  vorn  breite,  etwas  ge- 
wölbte Prothorax  ist  durch  eine  feine  Furche  vom  Mesothorax,  dieser 
durch  eine  breite,  tiefe  Furche  vom  Metathorax  getrennt. 
Die  Schuppe  ist  dick,  so  hoch  als  der  Hinlerleib,  vorn  und  hinten  ziem- 
lich gerade  abfallend,  unten  mit  einen  breiten  Vorsprung  (wie  bei  con- 
tracla).  Die  ersten  drei  Ringe  des  Hinterleibs  sind  fast  gleich 
lang  und  bedecken    die    übrigen    fast  ganz.      Aus  der  Spitze  des  Hinter- 


Ameisenjauna  der  MUtelmeerländer.  247 

häufige  und  in  Berlin  ebenfalls  in  Ananashäusern  von  mir  aufgefun- 
dene Pojiera  wurde  auch  in  Griechenland  von  Kiüper  in  einigen 
Stücken  eingesammelt;  sie  hat  mit  Ponera  contracta  die  ausneh- 
mendste Aehnlichkeit,  unterscheidet  sich  jedoch  leicht  durch  die 
Sculpturr  Der  Kopf  ist  nämlich  so  dicht  und  so  fein  punktirt,  dafs 
die  einzelnen  Punkte  nur  mit  einer  starken  Loupe  von  einander  ge- 
trennt gesehen  werden,  während  bei  contracta  die  Punkte  gröfser, 
deutliciier  und  tiefer  sind  und  feine  aber  deutliche  Zwischenräume 
zwischen  sich  lassen.  Thorax  und  Hinlerleib  sind  ebenfalls  viel  fei- 
ner punklirt;  das  auf  der  Unterseite  des  letztem  zwischen  dem  er- 
sten und  zweiten  Ringe  liegende  Querplättchen  ist  sehr  fein  quer- 
gerunzelt, während  es  bei  contracta  ganz  grob  gerunzelt  erscheint. 
])er  dichten  und  feinen  Punktirung  entsprechend  ist  auch  die  Be- 
haarung der  neuen  Art  eine  feinere  und  dichtere.  Beim  $  ist  die 
Slirnrinne  stark  eingedrückt  und  die  Netzaugen  sind  am  Sei- 
tenrande des  Kopfs  weit  nach  vorn  gerückt,  so  dafs  sie 
den  Seitentheil  des  Clypeus  berühren,  während  bei  con- 
tracta zwischen  den  Augen  und  dem  Rande  des  erwähnten  Theils 
des  Clypeus  ein  ganz  deutlicher  Zwischenraum  liegt.  An  den  Flü- 
geln ist  das  Stigma  etwas  kleiner  und  blasser  als  bei  contractu. 
Ganz  wesentlich  unterscheidet  sich  über  punctatissima 
von  contracta  dadurch,  dafs  ihr  Maxillartas t er  nur  aus 
einem    einzigen,   kleinen,  unbeborsteten  Gliede  besteht. 


leibs  mgt  ein  der  Form  der  miinnliclien  Genitalien  nahe  kommender  Klappen- 
Apparat  (Fig.  5a.)  hervor.  Von  hinten  besehen  erblickt  man  die  zwei  äus- 
sern Klappen  («),  die  sich  oben  mit  ihren  vordem  Rändern  berühren  und  lialb- 
kreislörmig  nach  rückwärts  laufen.  Unter  ihnen  erscheinen  die  milllern  Klap- 
pen (,^),  die  viel  länger  und  g<'Stieckter  als  die  ersleren  und  an  ihrem  unteru 
Ende  behaart  sind.  Zwischen  ihnen  liegt  das  innerste  Klappenpaar  (;),  das 
am  Innenrande  miteinander  verwachsen  zu  sein  scheint  und  das  ehenlalls 
kürzer  ist  als  die  vorigen,  unter  das  Schlufsplättchen  ((T).   Penicilli  fehlen. 

Diese  höchst  interessante  Ameise  stammt  ohne  Zweifel  aus  tropischen 
Gegenden.  Der  kurze  Fühlerschal'i,  die  tiefe  Furche  zwischen  Meso-  und 
Metalhorax,  die  drei  gleich  langen  Uinlerleihsringe  und  vor  Allem  der 
Klappenapparat  an  der  Hinlerleihsspitze  lassen  sie  leicht  von  P.  contracta 
und  puitclalissiiiia  unterscheiden. 

Der  in  der  Form  den  männlichen  Genitalien  der  Ameisen  ähnli- 
che, aber  sehr  kleine  und  häufig  vom  letzten  Hinterleibsringe  beileckte 
Klappenapparat  ist  bei  dem  Arbeiter  einer  Ameise  ein  höchst  merkwür- 
diges, bisher  ohne  Beispiel  dastehendes  Vorkommen  und  erinnert  dasselbe 
an  Lespes  Behauptung,  dafs  es  unter  den  Termiten  5  g''be,  welche  ver- 
kümmerte ^  seien. 


248  Roger:  über  die 

(Vergl.  Tafel  VII.  Figur  7.  mit  Figur  6.,  dem  Taster  von  P.  co7i- 
iracla.)  Bei  manchen  9  fehlt  auf  den  Flügeln  die  zweite  geschlos- 
sene Cubitalzelle.  Abweichend  von  conlracta,  die  immer  vereinzelt 
lebt,  findet  sich  diese  Art  oft  in  Kolonien  von  30,  40  und  50  Stücken 
und  sah  ich  sie  wiederholt  bei  hellem  Sonnenscheine  ihren  versteck- 
ten Wohnsitz  verlassen  und  in   dessen  Nähe  herumlaufen. 

25.  Tijphlopona  etiropaea  n.  sp.  {Form,  const  r  ict  a 
Bon.  in  lit.)  $  T.  J'erruginea^  nitida,  oculis  ocellisqtie  nullis,  man- 
dibulis  arcuatis  tridentatis ,  clypeo  in  media  diviso  et  excavalo,  su- 
perne  spinidis  duabus  aculis,  sr/uama  crassa,  abdominis  apice  denti- 
bus  iribus.  —  Long.  2f  —  8  Mm. 

Mehrere  von  Bonelli  bei  Turin  gesammelte  2  in  der  Königl. 
Sammlung  zu  Berlin. 

$  major.  Rostroth,  glänzend,  die  Mundränder  oben  und  un- 
ten sowie  zum  Theil  die  Mandibeln  schwarz.  Kopf,  Thorax  und 
Schuppe  sind  fast  ganz  unbehaart,  auf  dem  Hinterleib  an  den 
Rändern  der  Segmente  sitzen  einzelne  abstehende  Borstenhaare 
und  aufser  diesen  weitläufig,  der  Punktirung  entsprechend,  feine 
anliegende  Haare.  Der  Kopf  ist,  wie  auch  der  Thorax  und  der 
Hinterleib,  glcichmäfsig,  zerstreut  und  kräftig  punklirt  mit  glat- 
ten, glänzenden  Zwischenräumen,  am  Vorderrande  aber  in  den  letz- 
tern fein  gerunzelt.  Die  Schuppe  ist  fein  runzlich  mit  schwächern 
zerstreuten  Punkten.  Der  Kopf  ist  länger  als  breit  und  länger  und 
viel  breiter  als  der  Thorax,  hinten  schmäler  als  vorn  und  stark  aus- 
gerandct  mit  abgerundeten  Hinterecken.  Die  Fühler  sind  einander 
genähert  und  sitzen  nahe  am  Vorderrand  in  einem  Grübchen;  ihr 
Schaft  ist  kurz,  ungefähr  so  lang  als  zwei  Drittel  des  Kopfs,  gegen 
die  Spitze  etwas  dicker  werdend,  einzeln  deutlich  punktirt;  die 
Geifsel  ist  zehngliedrig,  reichlich  behaart;  ihr  erstes  Glied  ist  län- 
ger als  das  zweite,  das  dritte  und  vierte  sind  gleich  lang;  vom  fünf- 
ten an  nehmen  die  Glieder  an  Breite  und  etwas  an  Länge  zu;  das 
Endglied  ist  so  lang  als  die  drei  vorhergehenden  Glieder  zusammen. 
Der  Clypeus  ist  in  der  IMitte  get  heilt  und  gruben  förmig 
ausgehöhlt;  die  Seitenränder  der  Grube  sind  nach  aus- 
sen umgeschlagen,  tragen  an  ihrem  obern  Ende  eine 
scharfe  rückwärts  gebogene  Spitze,  vereinigen  sich  zwi- 
schen diesen  Spitzen  mit  einander,  den  obern  Rand  der  Grube  bil- 
dend, und  laufen  als  zwei  horizontale,  einander  genäherte  parallele 
Falten  zu  der  Stirn.  Die  Mandibeln  sind  bogenförmig,  einzeln  kräf- 
tig punklirt  mit  Längsfurchen  und  feinen  Längsstreifen  auf  ihrer 
Oberseite;  die  Spitze  bildet  einen  stumpfen  Zahn,  in  dessen  Nähe, 


Ameisenfauna  der  MUtelmeerländer.  249 

weiter  rückwärts,  ein  zweiter  und  noch  mehr  gegen  die  Mitte  hin 
ein  dritter  sitzt.  Die  Maxillartaster  sind  sehr  kurz,  zweigliedrig, 
das  Endglied  ist  jedoch  an  seiner  Basis  weniger  breit  und  dick  als 
es  Nylander  von  T.  oraniensis  abgebildet  hat.  Die  langen  Lippen- 
taster sind  ebenfalls  zweigliedrig.  Die  Netz-  und  Punktaugen  feh- 
len gäuzlich.  Der  Thorax  ist  oben  glatt  mit  steil  abfallenden  Sel- 
ten; der  Prothorax  ist  sehr  kurz,  der  Mesothorax  am  breitesten, 
nach  rückwärts  verschmälert,  kürzer  als  der  Metathorax,  von  dem 
ihn  eine  Furche  trennt.  Der  letztere  ist  fast  gleich  breit,  hintea 
ziemlich  gerade  abgestutzt;  an  seiner  abschüssigen  Stelle,  unten  je- 
derseits,  gerade  über  den  Hinterhüften,  sitzt  ein  spitzes  horizontales 
Zähnchen.  Die  Schuppe  ist  dick,  fast  so  hoch  als  breit,  von  oben 
besehen  hinten  breiter  als  vorn  und  am  untern  vordem  Rande  je- 
derseits  mit  einem  schwachen  Zähnchen  oder  einem  kleinern  Vor- 
sprung versehen;  auf  der  Unterseite  der  Schuppe  verläuft  eine 
scharfe,  vorn  zugespitzte  Leiste.  Der  Hinterleib  ist  langeiförmig, 
an  Basis  und  Spitze  am  schmälsten,  in  der  Mitte  am  breitesten, 
deutlich,  etwas  flach  punktirt.  Der  letzte  Hinterleibsring  hat  an 
der  Spitze  einen  nach  oben  kreisrunden,  nach  unten  etwas  abge- 
stutzten, scharf  gerandeten  Eindruck;  am  untern  Rande  sitzt  auf 
jeder  Seite  und  eben  so  in  seiner  Mitte  ein  scharfes  Zähnchen.  Die 
Schenkel  sind  platt  gedrückt  und  wie  die  Schienen  weitläuüg  deut- 
lich punktirt  und  mäfsig  behaart.  Der  kleinere  $  hat  den  Kopf 
hinten  weniger  ausgerandet,  und  ist  heller  von  Farbe.  Die  Mandi- 
beln  sind  kastanienbraun,  immer  dunkler  als  der  Kopf. 

T.  oraniensis  Luc.  unterscheidet  sich  durch  dickere  Fühler,  ei- 
nen hinten  nur  schwach  ausgerandeten  Kopf,  zweizähnige  Mandi- 
beln,  parallel  laufende  nicht  gezähnte  Leisten  auf  dem  Clypeus,  weit 
schwächere  sparsamere  Punktirung  des  Körpers  und  einen  Längs- 
eindruck auf  dem  Metathorax  ganz  leicht  von  der  neuen  Art. 

Die  bisher  beschriebenen  exotischen  Arten  von  Ti/pÄ/o/jon«  zeich- 
nen sich  durch  ihren  in  der  Mitte  ganz  oder  zum  Theil  tief  ge- 
furchten Kopf  aus,  so  dafs  sie  sich  auf  den  ersten  Blick  von  euro- 
paea  und  oraniensis  unterscheiden  lassen.  Typhlop.  Spinolae  scheint 
die  Mittelfurche  auf  dem  Kopf  nicht  zu  haben,  ist  aber,  abgesehen 
von  ihrer  geringen  Gröfse,  durch  z  v\  ölfgliedrige  Fühler  ausge- 
gezeichnet.  Es  ist  sehr  wahrscheinlich,  dafs  eben  so  wie  Donjlus 
zu  Anomma,  Labidus  zu  Typhlopona  als  cT  gehört.  Diese  Ansicht 
Shukard's  erhält  eine  neue  Stütze  durch  Savage  '),   welcher  in  ei- 

')  Proced.  Acad.  Nat.  Scienc  of  Philadelph.  IV.  (1848-1849)  p.  201. 


250  lioger:  über  die 

ner  Procession  von  Anomma  rnhella  10  iingefliigelle  Dorylus,  dem 
D.  nigricans  ähnlich,  marschiren  sali.  So  lange  jedoch  das  Ver- 
hältnifs,  in  welchem  diese  Thiere  zu  einander  stehen,  nicht  ganz 
sicher  ermittelt  ist,  was  nur  durch  wiederholtes  Beohachten  des  Zu- 
sammenlebens derselben  in  ein  und  derselben  Kolonie  ermöglicht 
werden  kann,  werden  die  Jüngern  Namen  noch  beizubehalten  sein. 

26.  Sl  igmafomma  n.  g.  —  Dlandibidis  porreclis,  linenribiis, 
denialis;  cUjpeo  denticulalo;  oculis  minulissimis.  squama  crassa  sub- 
quadrala. 

$  Der  Kopf  ist  vorn  fast  so  breit  als  lang,  nacli  hinten  etwas 
schmäler,  breiler  als  der  Thorax.  Die  Wandibeln  sind  fast  so 
lang  als  der  Kopf,  linear,  vorn  sich  kreuzend,  in  eine 
lange,  etwas  gekrümmte  Spitze  endend  und  am  Innen- 
rande mit  starken  Zähnen  bewaffnet.  Der  Clypeus  ragt 
schwach  halbkreisförmig  vor  und  ist  längs  des  Randes 
mit  Zähnchen  besetzt.  Die  Slirnlamellen  sind  ziemlich  breit 
umgeschlagen.  Der  Fühlerschaft  reicht  nicht  bis  zum  Hinterrand 
des  Kopfs,  ist  gleich  breit,  nicht  verdickt.  Die  Fühlergeifsel  hat  11 
Glieder,  das  erste  ist  etwas  länger  als  das  zweite;  dieses,  das  dritte 
und  vierle  sind  fast  gleich  lang  und  breit;  dann  nehmen  die  Glie- 
der an  Breite  zu  und  bilden  zuletzt  eine  schwache  Keule;  das  End- 
glied ist  so  lang  als  die  zwei  voriiergehendcn  Glieder  zusammen. 
Die  Augen  sind  winzig  klein  und  sitzen  hoch,  ziemlich 
seitlich  des  Kopfes.  Keine  Ocellen.  Der  Prolhorax  ist  fast  so 
laug  als  der  Mctaihoras;  der  Mesothorax  ist  schmal  und  von  den 
beiden  vorigen  durch  feine  Furchen  geschieden.  Der  ganze  Thorax 
ist  oben  schwach  gewölbt,  der  IMetalhorax  hinten  schräg  ;ibf:illend. 
DieSc huppe  ist  dick,  fast  quadratisch,  so  hoch  als  Tho- 
rax und  Hinterleib;  der  letitere  i.st  länglich  -  eiförmig,  in  der 
Mitte  des  2len  Ringes  am  breitesten,  nach  hinten  spitz  zulaufcud; 
das  erste  Segment  ist  so  lang  als  die  Sciinppe,  aber  breiter  und  von 
dem  nächsten  stark  abgeschnürt.  Das  zweite  Segment  ist  viel  län- 
ger als  das  erste.  Die  Spit/.e  des  liinferleibs  hat  einen  kurzen  schar- 
fen Stachel.  Die  Beine  sind  kurz,  kräftig,  Schenkel  und  Schienen 
ziemlich  glatt. 

Im  Bau  der  Mandibeln  hat  die  Gattung  Aehnlichkeit  mit  dem 
G.  Myrmecia-^  letzleres  weicht  aber  durch  den  queren  Kopf,  die 
grofsen  Nelzaugcn.  die  Gestalt  des  Clypeus  und  durch  den  ganz  an- 
dern Bau  des  Petiolus  u.  s.  w.  ganz  wesentlich  ab.  Die  einzige 
europäische  Art,  welche  von  v.  Kiesenwclter  auf  dem  Monte  Scapo 
auf  der  Insel  Zante  unter  einem  alten  Balken  ancelroffen  wurde,  ist: 


Aineisenfauna  der  MiKelmeerländer.  251 

Sl.  denticulalitm  n.  sp.  — ^  Ruhido-teslaceitm,  pedihus  pal- 
lidioribiis.  capite  oparo^  lliorace  iiitido,  sparse  pilosum.  —  Long,  ca- 
pitis tlioracisque  3}  Mm.     Dazu  Taf.  VII.  Fig.  2. 

Röthlichgelb,  die  Fülse  viel  heller.  Der  ganze  Körper  ist  mit 
feinen  abstehenden  Haaren,  aber  nicht  reichlich,  besetzt;  an  den  Füh- 
lern und  Beinen  sind  sie  etwas  län-er.  Ueberdies  haben  Kopf  und 
T'iorax  eine  äufserst  schwaclie  anliegende  Behaarung.  Der  Kopf 
(Fig.  2.)  ist  ohne  Glanz,  sehr  dicht  und  ziemlich  fein  runzlig  punk- 
iirt;  an  der  Unterseite  sind  die  Punkte  sparsam  und  ganz  flach.  An 
dem  innein  Rande  der  längsgerunzelten  Oberkiefer  sitzen  6  bis  7 
kräftige  Zähne,  von  denen  der  zunächst  der  Basis  der  stärkste  ist; 
die  Spitze  der  Mandibeln  ist  lang  und  gekrümmt.  Der  Clypeus  ist 
längsgerunzelt,  an  seinem  Vorderrande  sitzen  7  Zähnchen,  die  drei 
mittlem  sebr  nahe  beisammen.  Am  Seitenrande  des  Kopfes,  nahe 
an  den  Mandibeln,  silzi  jederscits  ein  kleines  Zähnchen.  Der  Tho- 
rax ist  auf  der  Oberseite  aufseiordenllich  sciivvach  punkfirt  und 
glänzend,  die  Seiten  des  Metatborax  sind  fein  längsgerunzelt.  Die 
Beine  sind  glänzend.  (Schup[)e  und  Hinterleib  fehlen;  es  ist  mir 
nur  noch  erinnerlich,  dafs  wie  bei  der  amerikanischen  Art  die 
Schuppe  quadratisch,  hoch  und  am  Abdonien  hart  anliegend  war; 
der  Hinterleib  war  wie  der  übrige  Körper  gefärbt.) 

St.  serratum  n.  sp.  —  5  Ohscure  riifum,  ahdomine  pnUidiore,  man- 
dibiilis  anlennis  pedibusque  testaceis,  yuhesceiis.   —   Long.  GV  3Im. 

Dunlielrotiibraiiii,  mit  viel  hellerem  Hinterleib;  der  Scheitel  ist  schwiirz- 
lich,  die  Mandibeln,  der  Vorderraiid  des  Kopfs,  Fühler  und  Beine  sind 
gelb.  Leber  den  ganzen  Körper  ist  eine  niedrige  abstehende,  auf  dem 
Kojife  etwas  dichtere  Pubescenz  verbreitet,  dazwischen  sind  einzelne  et- 
was längere  abstehende  Uäribin,  die  an  der  Spitze  de.s  Hinterleibs,  der 
überdies  mit  anliegenden  gelben  Härchen  bekleidet  ist,  länger  und  häufi- 
ger werden.  Die  Mandibeln  sind  längs  gerunzelt  und  haben  7  —  8,  zum 
Theil  doppelspitzige  Zähne;  am  Seitenrand  des  Kopfes  nahe  an  der  Ein- 
lenkung  der  Mandibeln  sitzt  jederseits  ein  Zahn.  Der  Clypeus  ist  fein 
gerunzelt  und  am  Vorderrand  fein  gezähnt.  Der  übrige  Ko|)f  ist  ziemlich 
grob  gerunzelt.  Der  Schaft  der  Fühler  ist  viel  kürzer  als  der  Kopf  und 
wie  die  Geifsel  abstehend  behaart.  Am  untern  Rande  der  abscliüssio'en 
Fläche  des  Bletalhorax  ragen  jederseits  zwei  stumpfe  Zähne  hervor.  Der 
ganze  Thorax  ist  deutlich  runzlig  punktirt.  Die  dicke,  fast  quadratische 
Schuppe  hat  an  ihrer  Unterseite  vorn  einen  breiten  Zahn  und  ist  feiner 
als  dt-r  Thorax  und  etwas  runzlig  punktirt  Die  zwei  ersten  Ringe  des 
Hinterleibs  sind  noch  etwas  feiner  punktirt,  die  übrigen  Segmente  leder- 
artig gerunzelt.  Die  Füfse  sind  sparsam  abstehend  behaart,  die  Klauen 
siud  klein.  —   Von  Baltimore;   in   der  Königl.  Sammlung  zu  Berlin  befia- 


252  Roger:  über  die 

det  sich  ein  5-  t)'^  dunkle  Färbung,  die  reichlichere  Behaarung,  die  viel 
gröbere  Sculjitur  und  die  kleinern  Zähnchen  am  Clypeus  lassen  diese  Art 
von  denliculatuin  leicht  unterscheiden. 

Myrmicidae. 

27.  Myrmica  rubida  Latr.  (leonina  Losan.).  —  Losana  be- 
schrieb seine  leonina  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  nach  einem  un- 
geflügelfen  9  von  M.  rubida  Latr.  Letztere  ist  überall  in  den  Al- 
pen anzutreffen,  sie  kommt  auch  um  Turin  nicht  selten  vor  (von 
wo  sie  mir  Ghiliani  sandte),  und  es  ist  defshalb  auffallend,  dafs  Lo- 
sana sie  unter  den  piemontesischen  Ameisen  nicht  aufführt.  Die 
Gröfse  und  die  Beschreibung  der  leonina  passen  aber  ganz  gut  zu 
rubida  2.  Von  Ocellen  spricht  zwar  Losana  nicht,  abgebildet  sind 
solche  jedoch  ganz  deutlich.  Am  Scutellum  sollen  nach  der  Be- 
schreibung zwei  Dornen  sitzen;  diese  müssen  jedenfalls  sehr  klein 
sein,  denn  die  Abbildung  der  leonina  zeigt  keine  Spur  von  ihnen, 
und  es  ist  zweifellos,  dafs  damit  nur  jene  zwei  zahnartigen  Hervor- 
ragungen gemeint  sind,  die  man,  von  oben  besehen,  am  Metanotum 
der  rubida  nicht  selten  ziemlich  deutlich  wahrnimmt. 

28.  M.  lobicornis  Nyl.  ist  nach  Smith's  Mittheilung  syno- 
nym mit  denticornis  Curtis. 

29.  Atta  scalpiurnia  Nyl.  —  Nylander  kannte  nur  ganz 
schwarze,  13 — 14  Mm.  lange  $.  Sie  kommt  jedoch  ebenso  häufig 
theilweise  oder  ganz  braunroth  vor,  mit  Ausnahme  des  schwarzen 
Hinterleibs;  der  Kopf  wird  öfters  ganz  hellroth.  Beim  grofson  Ar- 
beiter ist  der  Kopf  sehr  grofs  und  hinten  stark  ausgerandet;  solche 
Arbeiter  haben  eine  Länge  von  16  Mm.  Die  Nylander'schen  13  Mm. 
langen  typischen  Stucke  haben  keinen  ausgerandeten  Kopf.  Der 
erste  Knoten  des  Sliclchens  ist  auf  der  Vorderseite  sehr  fein,  auf 
der  Hinlerseite  sehr  grob  gerunzelt,  in  der  Mitte  meist  furcheuartig 
eingedrückt.  Besonders  charakteristisch  ist  der  äufserst  fein  netz- 
förmig gerunzelte  Hinterleib. 

In  derKönii,-!.  Sammlung  zu  Berlin  findet  sich  eine  ganze  Reihe 
heller  und  dunklerer  $  von  7  — 16  Mm.  Länge,  sowie  auch  ein  ein- 
zelnes ungeflügelles  9.  Diese  Ameise  ist  über  das  ganze  nördliche 
Afrika  sammt  Aegypfen  verbreitet. 

30.  Atta  striola  n.  sp. 

$  ]\igro-fusca  vel  fiisco-rnfescens^  mandibulis,  antennis  pedi- 
busque  riifescentibus,  pilosa.  capite  opaco  thoracetjue  rngnloso-stria- 
tis,  abdomine  nitido  glabro,  metathorace  spinis  duabus  acutis.  — 
Long.  4 — 6  Mm. 


Ameisenfauna  der  Millelmeertänder.  253 

cT  JViger,  pilosus,  capite  thoraceque  i^igidosis,  metathorace  den- 
tibus  duubtis  brevibus.  —  Long.  9  Mm.,  alae  anterioris  9-^  Mm. 

In  Spanien  von  v.  Kiesenwetter,  in  Grieclienland  von  demsel- 
ben und  von  Krüper  gesammelt. 

2  Schwarzbraun,  die  Mandibeln,  Fühler  und  Beine,  öfier  auch 
der  Tiiorax  heller  röthlichbraun.  Der  Körper  ist  ziemlich  reichlich 
abstehend  behaart;  der  ganze  Kopf  sammt  dem  Clypeus  ist  stark 
längsgerunzelt,  wenig  glänzend.  Der  Thorax  ist  feiner  gerunzelt 
und  glänzend;  das  querrunzlige  Metanotum  hat  zwei  nach  hinten 
und  aufwärts  gerichtete  spitzige  Dorne.  Die  Knoten  sind  fein  ge- 
runzelt.    Der  Hinterleib  ist  ganz  glatt,  glänzend. 

cT  Schwarz,  die  Mandibeln  am  innern  Rande  und  die  Tarsen, 
sowie  die  Minterleibsspitze  mehr  oder  weniger  röthlich.  Der  ganze 
Körper  ist  dicht  abstellend  behaart.  Der  Clypeus  ist  grob  quer,  der 
übrige  Kopf  feiner  und  längsgerunzelt;  zwischen  dem  Clypeus  und 
dem  untern  Punktauge  ist  eine  sehr  kurze  kielartige  Mittellinie  (ist 
auch  bei  barbara  cT).  Der  Thorax  ist  grob  gerunzelt  und  eben  so 
punktirt;  die  abschüssige  Stelle  des  Metathorax  hat  Längsrunzelu 
und  an  ihrem  obern  Rande  zwei  stumpfe,  kräftige,  kurze  Zähne. 
Die  Knoten  sind  feiner  gerunaelt.  Der  Hinterleib  ist  ganz  glatt, 
glänzend.  Die  wasserhellen  Flügel  haben  gelbe  Adern  und  dunk- 
leres Stigma.  , 

Von  A.  subterranea  unterscheidet  sich  diese  Art  durch  den 
matten,  stark  gerunzelten  Kopf,  überhaupt  durch  stärkere  Sculp- 
tur  und  geringeren  Glanz,  und  durch  viel  dunklere  Färbung,  von 
A.  barbara  und  slructor  durch  die  Dornen  auf  dem  Metathorax. 
Ihr  sehr  nahe  stehend  ist  A.  scalphirata  Nyl.,  die  sich  aber  durch 
bedeutendere  Gröfse  (die  kleinsten  mir  bekannten  $  messen  noch 
7  Mm.  Länge),  durch  kleinere,  weniger  scharfe  Dornen,  dichtere 
Sculptur  und  den  äufserst  fein  netzartig  gerunzelten  Hinteileib,  so 
wie  durch  sparsame  Behaarung  auszeichnet. 

3L  Atta  barbara  L.  {capitata  Los.,  megacephala  Leach). 
—  Wahrscheinlich  gehört  hierher  auch  F.  Ihiberiana  Leach,  unter 
welchem  Namen  die  ganz  dunklen  und  kleinköpfigen,  unter  mega- 
cephala aber  die  roth-  und  grofsköpfigen  Formen  zu  verstehen  sein 
mögen.  Ob  das  nur  6  Mm.  lange  cT  wirklich  zu  megacephala  ge- 
hörte ist  sehr  fraglich. 

32.  Atta  structor  Latr.  (s.  Taf.  VH.  Fig.  8).  —  Bei  einem 
cf  dieser  Art  ist  die  Zellenbildung  auf  den  Vorderflügeln  eine  sehr 
abweichende.  Die  Cellula  cubitalis  clausa  ist  durch  einen,  von  der 
Costa  cubitalis  externa  zur  C.  cubitalis  interna  laufenden  Ast  in  der 


254  Roger:  üüer  die 

Mille  getlieill;  ebenso  wird  die  Cellula  discoidalis  clausa  von  einem 
an  der  Costa  cubilalis  interna  entspringenden  und  in  die  Costa  trans- 
verso-mcdia  einmündenden  Zweig  in  zwei  Hälften  geschieden.  End- 
lich ist  auch  die  Cellula  interno-media  basalis  durch  einen  Querast 
an  ihrem  äufsern  Drittel  abgetheilt.  Die  Vorderflügel  dieses  d"  ha- 
ben demnach  die  Cell,  cubilalis  clausa,  die  C.  discoidalis  clausa  und 
die  C.  interno-media  basalis  dojipelt. 

3.3.  Alla  paltida^yl.  —  In  Sicilien  bei  Messina  von  Zeller 
gesammelt.  Die  geflügelten  Geschlechter  waren  Nylander  und  Mayr 
unbekannt. 

$  Nigro-yusca,  nitida,  capile  et  mefathorace  ohscure  riifescen- 
iihus,  pedibus  patlide  riifo-testaceiS)  sparse  pilosa,  thorace  mulico, 
iibiis  decumbenti-pitosnlis. 

cT  J\igro-fuscus,  nitidus,  spnrse  pilosns.  ahdomine,  melalhorace, 
mandibulis,  anlennis  pedibusque  pallide  fuscescentibus.  —  Long. 
4  — 4i   Mm. 

2  Gliin/.end  brannschwarz,  Kopf  und  Metathorax  röthlichbraun, 
die  Oberkiefer,  Fühler  und  Beine  hell  rölhlich  gelb.  I>er  Körper 
ist  abstehend  aber  nicht  sehr  reichlich  behaart.  Die  Oberkiefer  sind 
schwach  längsgcrunzelt  mit  schwarzem  Zahnrand,  vorn  mit  4  bis  5 
deutlichen,  rückwärts  mit  schwachem  Zähnen.  Der  Fühlerschaft 
ist  reichlich  mit  wenig  abstehenden  liaaren  bekleidet,  die  behaarte 
F'ühlergcifsel  ist  eilfgliedrig,  die  letzten  4  Glieder  sind  gröfser  als 
die  übrigen.  Das  Slirnfold  ist  fast  glatt  und  glänzend,  der  Clypeus 
ist  schwach,  die  Stirn  zwisclien  den  Fühlern  stärker  längsgerunzelt, 
der  übrige  Kopf  ist  unregelmäfsig  runzlich.  Drei  starke  Punktau- 
gen. Das  Pronotum  ist  quorgesl reift,  das  Mesonoliim  ganz  glatt, 
sehr  glänzend;  das  hinten  nicht  bedoi-nte,  höcbslens  2  ganz  schwa- 
che zaiinarlige  Erhöhungen  zeigende  Metanolum  ist  an  der  Basal- 
und  wSeiteiifläi;hc  queri^erunzelt,  am  abschüssigen  Theil  aber  glalt 
und  sehr  glänzend.  Das  erste  Glied  des  Slielchens  ist  vorn  lang, 
hinten  nicht  sehr  slark  knolenförinig  und  fein  gerunzelt  (das  Uebrige 
des  Hinterleibs  fehlt).  Die  Schenkel  haben  abstehende,  die  Schie- 
nen und  Tarsen  mehr  anliegende,  sich  vorwärts  neigende  Härchen 
(wie  beim  $).  Die  Vorderflügel  sind  glashell  mit  gelblichen  Adern 
und  braunem   Kanclmal  und  sind  etwas  über  9  Mm.  lang. 

cf  Hraunscbwaiz,  sehr  glänzend,  der  Hinterleib  gelbbraun,  die 
Mundtheile,  der  Clypeus,  die  Fühler  und  Beine  sind  noih  heller; 
die  abstehende  Behaarung  ist  sparsam.  Der  Kopf  ist  schmäler  als 
der  Thorax,  die  Oberkiefer  sind  fast  glatt  mit  einigen  stärkern  Punk- 
ten,   au  der  Spitze  mit  einem  starken   spitzigen  Zahn,    nach  rück- 


Ameisenfauna  der  MiUelmeerländer.  255 

wärts  mit  4  bis  5  kleinen  Zähnen.  Der  Fühlerscliaft  ist  sehr  kurz, 
nur  so  lang  als  die  beiden  ersten  Glieder  der  Geifsel;  diese  ist  12- 
gliedrig,  die  vier  Endglieder  sind  die  grüfsten.  Die  Nelzaugen  sind 
sehr  grofs,  fast  so  lang  als  der  halbe  Kopf  (Mandibelo  ungerech- 
net), kuglig;  die  Piinktauf;en  sind  ebenfalls  grofs;  von  dem  ersten 
derselben  läuft  bis  zum  Slirnfeld  eine  MiHelrinne.  Der  Clypeus  ist 
glänzend,  fast  glalt;  der  übrige  Kopf  ist  sehr  fein  gerunzelt  mit  ein- 
zelnen stärkern  Punkten  und  glänzt  sehr.  Der  hohe  Mesothorax 
ist  glatt  mit  starkem  Glanz,  der  ungezähnte  31etatliorax  ist  aulfal- 
lend tiefliegend,  niedergedrückt,  oben  plall  (so  ist  es  wenigstens  bei 
3  in  meinem  Besitze  befindlichen  Stücken),  die  ßasalfläcbe  ist  um 
Vieles  länger  als  die  sehr  kurze  abschüssige  Fläche.  Das  erste  Glied 
des  Stielchens  ist  vorn  lang  gestreckt,  hinten  nicht  stark  knoten- 
förmig, das  zweite  Glied  ist  breiter  und,  wie  jenes,  ziemlich  glatt 
und  glänzend.  Der  Hinterleib  ist  eiförmig,  hinten  zugespitzt.  Die 
Füfse  sind  wie  beim  $  behaart.  Die  Flügel  sind  ziemlich  wasser- 
hell mit  gelblichen  Adern,  dunklerem  Randmal  und  zwei  geschlos- 
senen Cubitalzellen.     Länge  der  Vorderflügel  fast  5  Mm. 

M.  rufo-iestacea  Forst.  (Verhandl.  Naturhist.  Ver.  d.  Rhein- 
landes, T.  VII.  [1850]  p.  485)  ist  nicht,  wie  Nylander  andeutet,  sy- 
nonym mit  A.  pallida^  da  Förster  von  jener  sagt:  laminis  frontalibus 
latis  et  siibauriculafo-prolensis,  ocripite  acnte  marginafo  subbidenti- 
culalo.  melalhorace  toto  transversim  rugoso  et  dentibus  breviuscu- 
lis,  was  Alles  bei  puUida  nicht  zutrifft. 

34.  Atta  test aceo-pilosa  Luc.  (senilis  Mayr).  —  Die  ty- 
pische Form  dieser  Ameise  findet  sich  in  Poitugal,  in  Andalusien 
(Heer,  Rosenhauer,  Handschuch),  auf  den  balearischen  Inseln  (Kei- 
lel)  und  in  Algier  (Lucas,  Nylander)  Ob  die  in  Dalmatien  und 
Sardinien  vorkommenden  Stücke  ebenso  wie  die  in  Sicilien  und 
Griechenland  aufgefundenen  zu  dieser  oder  zu  der  nächstfolgenden 
Art  (Varietät?)  gehören,  kann  ich  nicht  angeben,  da  ich  von  dort 
stammende  Exemplare  nicht  gesehen  habe.  Mayr's  Beschreibung  des 
2  ist  nach  einem  Stück  entworfen,  dem  der  Hinterleib  und  das  halbe 
Slielchen  fehlte,  pafst  aber  fast  vollständig  auf  ein  in  der  Königl. 
Sammlung  zu  Berlin  befindliches,  aus  Portugal  stammendes  $.  Letz- 
teres hat  den  Fühlerscliaft  lebhaft  braunroth,  den  zweiten  Knoten 
des  Stielchens  breiler  als  den  ersten  und  ebenso  fein  gekörnt  -  ge- 
runzelt, den  Hinterleib  ziemlich  grofs  und  kuglig,  reichlich  bebor- 
stet, ebenso  deutlich  und  scharf  gerunzelt  wie  der  $  und  den  Hin- 
rand der  letzten  Ringe  sowie  die  Spitze  gelblich.  Die  Flügel  feh- 
len.    Dieses  $  und  eine  Reihe  miteinander  übereinstimmender  $  be- 


256  Ros;er:  über  die 


o' 


findet  sich  in  der  Königl.  Sammlung  unter  dem  Namen  furcala  H. 
Das  cf  dieser  Art  war  bis  jetzt  nicht  bekannt;  das  einzige  Exem- 
plar, welches  ich  besitze,  stammt  sammt  einer  Reihe  von  $  aus  Spa- 
nien, wo  es  bei  Cartagena  gesammelt  wurde. 

ö"  Aler,  pilosus,  opacus^  thorace  purlim  ahdominefjue  nilidls, 
anlennis  pedibusque  ftiscis^  metathorace  spinis  duubus  validis.  —  Long. 
5i  Mm. 

Schwarz,  malt,  die  Seitentheile  des  Thorax,  der  Metalhorax, 
zum  Theil  die  Knoten  des  Stielchens  und  der  Hinterleib  glänzend, 
die  Oberkiefer,  Fühler  und  Beine  schwarzbraun;  der  ganze  Körper 
ist  reichlich  mit  abstehenden  Haaren  bekleidet.  Der  Kopf  ist  schmä- 
ler als  der  Thorax,  länglich,  fein  gekörnt;  die  Oberkiefer  sind  fein 
gezähnt.  Der  Fühlerschaft  ist  kurz,  viel  kürzer  als  der  Kopf,  un- 
gefähr so  lang  als  die  zwei  ersten  Geifselglieder  zusammen;  die  Füh- 
lergeifsel  hat  12  Glieder,  die  viel  länger  als  breit  sind  und  vom  5ten 
ab  etwas  dicker  werden.  Die  Netzaugen  sind  grofs  und  ziemlich 
nach  vorn  gegen  die  Mandibeln  gerückt.  Die  Punktaugen  sind  stark, 
vom  untersten  läuft  eine  schwache  Rinne  gegen  die  Mitte  der  Stirn, 
wo  sie  in  einer  kleinen  Grube  endet.  Der  Thorax  ist  hoch,  oben 
flach;  die  Basalfläche  des  Metathorax  liegt  viel  niedriger  als  die  Mit- 
telbrust und  endet  in  zwei  starke  dlvergirende  fast  horizontale 
Dorne.  Der  Thorax  ist  fein  gekörnt  und  gerunzelt.  Der  erste 
Knoten  des  Stielchens  ist  etwas  höher  aber  schmäler  als  der  zweite, 
beide  sind  fein  gerunzelt.  Der  Hinterleib  ist  eiförmig,  hinten  zuge- 
spitzt, glatt,  glänzend.  Die  Spitze  ist  sammt  den  wenig  sichtbaren 
Genitalien  gelb.  Beine  sehr  lang,  schlank.  —  Die  Flügel  sind  fast 
glashell  mit  bräunlichen  Adern  und  braunem  Randmal  und  haben 
zwei  geschlossene  Cubilalzellcu.     Länge  des  Vorderflügels  4^  Mm. 

35  Atta  semipolila  Nyl.  —  Diese  der  vorigen  sehr  nahe- 
stehende, vielleicht  nur  eine  Varietät  derselben  bildende  Art  lebt  auf 
Sicilien  (Zeller),  auf  dem  Festlande  von  Griechenland  (Krüper)  und 
den  griechischen  Inseln  (v.  Kiesenwetter).  Aus  diesen  Ländern  kam 
mir  bisher  ebenso  wenig  eine  typische  testaceopilosa  als  aus  dem 
südwestlichen  Europa  eine  semipolUa  vor.  Letztere  läfst  sich  mit 
blofscm  Auge  sehr  leicht  von  jener  durch  ihre  geringere  G  röfse, 
durch  röthlichbraune  Färbung,  durch  stärkern  Glanz 
und  schwächere  Beborstung  unterscheiden.  Den  Hinterleib  hat  sie 
nicht  immer,  wie  Nylander  angiebt,  ganz  glatt  und  glänzend, 
sondern  ebenso  oft  matt,  seidenartig  schimmernd;  aber  ge- 
rade an  dem  matten  Hinlerleib  zeigt   sich  (wenigstens  ist  es  so  bei 


Ameisenfmina  der  MUtelmeerländer.  257 

allen  meinen  Exemplaren)  eine  wesenlliche  Verschiedenheit  beider 
Formen.  Während  auf  dem  Hinterleib  der  testaceop'dosa  die  Run- 
zeln scharf,  deutlich  und  der  Länge  nach  laufend  erscheinen,  sind 
sie  bei  der  semipolUa  aufserordentlich  fein,  nur  mit  einer  scharfen 
Loupe  deutlich  wahrnehmbar  und  von  querer  Richtung;  nur 
an  der  Basis,  dort,  wo  das  Stielchen  eingelenkt  ist,  zeigen  sich  in 
geringer  Ausdehnung  Längsrunzeln.  Mit  dem  Bekanntwerden  der 
geflügelten  Geschlechter  wird  sich  wohl  auch  die  Frage  lösen,  ob 
semipolUa  als  besondere  Art  oder  nur  als  Varietät  der  testaceopilosa 
beizubehalten  ist. 

36.  Atta  splendida  n.  sp. 

$  Rubido-testacea^  nitida,  sparse  Jlavido-pilosa,  pedibus  testa- 
ceis,  uhdomine  J'ascia  lata  migra^  clypeo  glabro,  antennarum  scapo 
gracili  non  striata,  metanoto  spinis  duabus  curtis  fere  verticali- 
bus.  —  Long.  6  Mm. 

Aus  Griechenland  (Krüper). 

Hell  röthlich  gelb,  Fiifse  blafs  gelb,  über  die  Mitte  des  Hinter- 
leibs läuft  eine  breite  die  hintere  Hälfte  des  ersten  Bauchsegments 
einnehmende  schwarze  sehr  glänzende  Binde.  Der  ganze  Kör- 
per mit  Ausnahme  des  etwas  matteren  Kopfs  ist  glänzend  und  mit 
abstehenden  gelben  Borstenhaaren  sparsam  besetzt.  Der  Kopf  ist 
viel  länger  als  breit  und  breiter  als  der  Thorax,  schwach  gerunzelt 
und  dazwischen  gekörnt.  Die  Oberkiefer  sind  längsgerunzelt  mit 
schwarzem  Zahnrande,  vorn  mit  drei  stärkern,  hinten  mit  mehreren 
weniger  deutlichen  Zähnen.  Der  den  Kopf  weit  überragende  Füh- 
lerschaft ist  viel  schlanker  als  bei  den  beiden  vorigen  Arten, 
an  derSpitze  fast  eben  so  schmal  als  an  der  Basis,  nicht 
gestreift  und  nicht  abstehend  beborstet.  Die  Fühlergeifsel 
ist  wie  bei  der  vorigen  Art.  Der  Clypeus  ist  fast  ganz  glatt, 
glänzend,  am  Vorderrand  ein  wenig  ausgebuchtet;  das  Stirnfeld 
ist  glatt,  glänzend.  Die  Netzaugen  sitzen  in  der  Mitte  des  Seiten- 
randes des  Kopfs,  Punktaugen  fehlen.  Das  Mesonotum  ragt  an  seiner 
Vorderseite  schwach  beiilenförmig  über  dasPronotum  vor  und  selztsich 
dann  stark  abschüssig  in  das  noch  tiefer  liegende  Metanotum,  wel- 
ches an  seinem  Hinterrande  zwei  fast  vertikale  kurze  etwas  diver- 
girende  Dorne  trägt,  fort.  Das  Mesonotum  ist  schwach,  das  Meta- 
notum ist  stärker  gerunzelt;  die  Seiten  des  Thorax  sind  vorn  runz- 
lig, rückwärts  gekörnt.  Das  erste  Glied  des  Slielchens  ist  vorn  ge- 
streckt, hinten  knotenförmig,  das  zweite  Glied  ist  kürzer  aber  dik- 
ker  als  das  erste,  beide  sind  sehr  fein  gerunzelt.  Der  Hinterleib  ist 
glatt,    sehr   glänzend.      Die  Schenkel   haben  an  der  Unterseite  nur 


258  Roger:  über  die 

wenige  abstehende  Uaare,  die  Schienen  sind  sehr  sparsam  anliegend 
behanit. 

Diese  scliöne  Art  hat  ganz  den  schlanken  Körperbau  der  A. 
ieslaceopilosa  und  steht  namentlich  der  Varietät  sardoa  Mayr,  auch 
in  der  Färbung,  sehr  nahe;  doch  kann  sie  von  dieser  durch  den 
Glanz  und  die  sparsamere  gelbe  ßeborstung,  durch  den  ghitlen 
Clypeus  und  das  glänzende  Slirnfeld,  den  schlanken,  nicht  verdickten, 
ungcsireiflen  nicht  abstehend  behaarlen  Fiihlerschaft,  die  schwarze 
Hinterieibsbinde  und  die  nicht  abstehend  beborsleten  Schienen  leicht 
unterschieden  werden. 

37.  Telraniorium  lipprihim  Nyl.  —  Mit  dieser  in  Frank- 
reich und  überall  in  Deulschland.  aber  bisher  immer  einzeln  vor- 
konmu-nden  Art  ist  graminicola  Smith  (Enlomologists  Ann.  1858 
p.  39)  synonym. 

38.  Ijeplothorax  int errtipl us  Schenk  (simpl iciuscti- 
lus  Nyl.)  —  Nylandcr  hat  seinen  simpUcinsrnlus  nach  solchen  Slük- 
ken  des  L.  inlerruplus  aufgeslellt,  deren  Hinterleib  die  unterbro- 
chene Binde  gänzlich  oder  wenigstens  bis  auf  die  Randfleckea 
fehlt.  Dies  ist  indessen  ein  häufiges  Vorkommen;  Originalstücke 
des  L.  interrüptns.  von  U.  Schenk  mir  freundlichst  mitgelheiU,  zei- 
gen fast  keine  Spur  von  einer  Binde.  Stücke  von  Fonlainebleau, 
von  woher  Nylander  seinen  &impliciusctdus  erhalten  hat,  erwiesen 
sich  mir  als  ächter  inlerruplus  und  zwar  als  jene  Varietät,  der  die 
Binde  auf  dum   Hinterleib  fehlt. 

39.  Leplolhorax  recedens  Nyl.  —  Nylander's  Beschreibung 
seiner  M.  recedens  aus  Frankreich  pafst  vollständig  auf  griechische 
Stücke  (Zanle,  v.  Kiesenweiler)  einer  Ameise,  die  ich  somit  be- 
stimmt glaube  auf  diese  Art  beziehen  zu  dürfen.  Mit  den  Woiten: 
„tibiae  absque  pilis  nllis  erectis''  wollte  Nylander  nur  andeuten,  dafs 
die  Haare  auf  den  Tibien  nicht  rechtwinklig  abstehen. 

$  Rufd,  nilida,  pilosa,  ahdomine  nigro-J'ascialo ,  metathorace 
spinis  dnuhus.  —  Long.  4y  Mm. 

Hotbgclb,  glänzend,  der  Kopf  und  das  Schildchen  etwas  dunk- 
ler, die  Flügelansätze  und  eine  breite,  die  Basis  freilassende  Binde 
auf  dem  ersten  und  eine  schmälere  auf  dem  zweiten  Hinferleibsringe 
glänzend  schwarz.  Der  Körper  ist  mit  zahlreichen  abstehenden 
Börstchen  bekleidet,  Fühlerschaft  und  Schienen  haben  (wie  beim  $) 
nur  unter  einem  spitzen  Winkel  abstehende  Härchen.  Die  fünfzäh- 
nigen  Mandibeln  sind  fein  — ,  ücy  Kopf,  namentlich  seitlich,  weit- 
läufig etwas  stärker  gerunzelt;  der  Clypeus  ist  unten  sehr  schwach 
gekielt.     Der  Thorax  ist  glänzend,    glatt,    fast  ohne  Scuiptur;   nur 


Ameisenfauna  der  Mittelmeerländer.  259 

der  Metathorax  ist  schwach  gerunzelt,  seitlicli  etwas  gekörnt 
und  hat  hinten  zwei  spitzige  Dorne,  die  horizontaler  sind  als  die 
des  $.  Die  beiden  Knoten  sind  unten  und  vorn  fast  glatt,  oben 
sehr  fein  körnig  gerunzelt.     Flügel  fehlen. 

40.  Pheidole  Westw.  (Oecophlhora)  pusillaHeev  ist  sy- 
nonym mit  laevigata  Smith. 

41.  Pheidole  pallidula  Nyl.  (megacephala  Los.).  —  Es 
kann  keinem  Zweifel  unterliegen,  dafs  Losana  unter  obigem  Namen 
die  um  Turin  sehr  häufige  paliuhda  Nyl.,  und  zwar  deren  grofsen  $ 
oder  Soldaten  beschrieben  hat.  H.  Ghiliani  sandte  mir  von  dort 
alle  vier  Formen  in  grofser  Anzahl. 

42.  Pheidole  molesla  Say  (dornest  ica  Shuk.).  —  Nach 
Smith  ist  M.  domestica  Shuk.  identisch  mit  jener  Myrmica,  welche 
in  Amerika  einheimisch,  von  Say  schon  früher  als  JYI.  molesta  be- 
schrieben wurde.  Stücke  aus  Rio  Janeiro  in  meiner  Sammlung 
stimmen  ebenfalls  ganz  mit  Pariser  und  Londoner  Exemplaren  über- 
ein, nur  sind  sie  ein  wenig  gröfser.  Smith  stellt  diese  Art  im  Cat. 
Brit.  Mus.  Formic.  p.  122  zu  der  Unterabtheilung  Diplorhoptrum, 
zu  der  sie  jedoch  wegen  ihrer  eilfgliedrigen,  mit  dreigliedriger  Keule 
versehenen  Fühler  nicht  gebracht  werden  kann.  —  Im  Bulletin  der 
Annales  d.  France  1858  p.  LXXXI  giebt  Lucas  die  Notiz,  dafs  Di- 
plorhoptrum  fugax  zuweilen  in  Pariser  Häusern  sehr  schädlich  auf- 
trete. Die  Vergleichung  der  von  H.  Lucas  mir  gefälligst  gesandten 
Stücke  ergab  jedoch,  dafs  dieselben  nicht  Diplorhoptruvi  fugax, 
sondern  Pheidole  (Oecophlhora)  molesla  Say  sei.  Meines  Wissens 
ist  D.  figax  noch  nicht  in  Häusern  bemerkt  worden. 

5.3.  Crematogaster  scutellaris  Ol.  —  Mit  dieser  Art  sy- 
nonym ist  Form,  haematocephala  Leach. 

Cremntogaater    castanea    Smilh    (Catal.    Hymenopt.   Brit.    Mas. 
Formic.  p.  136)  ist  nicht  aus  Albanien,  sondern  aus  Port  Natal,  und  des- 
halb aus  der  Reihe  der  Europäer  zu  streichen. 
Auf  Tafel  VIL  sind  dargestellt: 

1.  Kopf  von  Formica  bombycina,  $  major; 

a.  Maxillartaster,  b.  Mandibel. 

2.  Kopf  von  Stigmatomma  denticulutum. 

3.  Kopf  von   Typhlopone  europaew,    a.  Clypeus. 

4.  Odoniomachus  Ghdianii  2; 

a.  Mandibel,  b.  Stielchen  und  Schuppe,  Seitenansicht. 

5.  Ponera  androgyna  $;  a.   Klappenapparat  (vgl.  S.  247). 

6.  Maxillartaster  von  Ponera  contractu  $. 

7.  Maxillartaster  von  Ponera  pnnctatissimn  $, 
b.  Abnormer  Flügel  von  Atta  struclor  cT. 

Berl.  Entoraol.  Zeitschr.    III.  20 


Einige  neue  europäische  Isopoden-Arten 


von 
J.  P.  E.  Frdr.  Stein  in  Berlin. 


Di 


'ie  nachstehend  beschriebenen  Porcellionen  und  Armadillidien  wur- 
den mit  Ausnahme  des  Ar.  irlanguliferum  von  mir  während  mei- 
nes Aufenthalls  in  Dalmatien  und  an  der  Baaaler  Gränze  bei  Me- 
hadia  in  den  Monaten  Mai  und  Juni  der  letztvergangenen  Jahre  ge- 
sammelt. 

1.  Porcellio  trilobatus:  ßorsum  medio  granulosum^  fusces- 
centi-griseum,  ad  latera  liitescens ,  glabrum;  processus  frontales 
maximii,  medius  apice  rolundatus  vel  oblusissime  acuminatus,  late- 
rales acuti^  medio  fere  duplo  longiores.,  ultimi  catidalis  cingtdi  apex 
acute  lanceolatus^  supra  planus;  antennaruni  arliculus  nltimus  pe- 
nultimo  iertia  parte  longior.  —  Longitud.  17  millim.,  latitud.  ll^- 
millim. 

Von  breit-elliptischer  Gestalt.  Kopf  und  Oberseite  der  sieben 
ersten  Segmente  sind  schmutzig  -  grau  und  mit  Tuberkeln  bedeckt, 
welche  den  Hinterrand  jedes  Ringes  freilassen.  Die  sehr  grofsen 
Seitenfortsätze  der  Ringe  sind  blafsgelblich,  und  wie  die  Hinterleibs- 
ringe ohne  Tuberkeln,  oder  doch  nur  mit  einigen  sehr  undeutlichen 
versehen;  jeder  Seitenfortsatz  trägt  nahe  seinem  Vorderwinkel  ein 
ganz  kleines,  schwärzliches  Fleckchen,  was  sehr  selten  auf  einzel- 
nen Ringen  fehlt.  Bei  starker  Vergrüfserung  erscheint  die  ganze 
Oberfläche,  namentlich  die  der  Hinterleibsringe,  mit  sehr  kurzen, 
etwas  gekrümmten,  weitläufig  stehenden  Börstchen  besetzt.  Sehr 
au><gezeichnet  sind  die  Stirnfortsätze;  der  mittlere  ist  entweder  ab- 
gerundet oder  mit  einer  kleinen,  slumpflichen  Spitze  versehen;  die 
beiden  äufseren  sind  spitzig  und  stark  vorragend,  beinahe  doppelt 
80  lang,  als  der  mittlere.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  oben  ziemlich 
tief  ausgerandet,  so,  dafs  dadurch  die  äufsere  Ecke  als  eine  kurze 
Spitze  hervortritt,  das  vierte  ist  platt  zusammengedrückt,  und  da- 
durch um  ein  Drittel  breiter,  als  das  fünfte  beinahe  stielrunde;  die 


Slein:  über  Isopoden- Arten.  261 

beiden  letzten  sind  zusammengenommen  nicht  ganz  so  lang,  wie 
das  5te,  und  das  letzte  ein  Drittel  länger,  als  das  vorletzte.  Die 
Spitze  des  letzten  Hinterleibsringes  ist  scharf  lanzettförmig,  oben 
flach.  Das  letzte  Glied  der  Scliwanzanhänge  ist  breit  lanzettlich, 
und  wenig  länger  als  das  Basalglied,  über  welches  die  Hinterleibs- 
spitze zur  Hälfte  hervorragt. 

Oniscus  lalus  Risso  ')  soll  einen  glatten  Rücken,  punktirte 
safrangelb  und  schwarz  gefleckte  Segmente  besitzen,  was  auf  P. 
irilobaltis  m.  nicht  zutriift.  Zum  Verwechseln  ähnlich  sieht  ihr  der 
in  Aegypten  vorkommende  P.  insignis  Brndt.,  dessen  Hinterleibs- 
spitzc  aber  einen  ganz  andern  Bau  hat,  und  bei  welchem  auch  die 
Seitenfortsälze  der  Segmente  mit  Tuberkeln  bedeckt  sind. 

Mehrere  Stücke  (14)  fand  ich  auf  dem  linken  Ufer  der  Czerna 
in  der  Nähe  des  Herkulesbades  Mehadia,  theils  unter  Steinen,  theils 
an  feuchten  Felswänden. 

2.  P orcellio  aemuhis:  Dorsum  granulis  ohteclum,  nigri- 
canii  -  griseum.,  inaculis  irregulär ibiis  rii/is  inlermixtis ;  processus 
yrontales  laterales  parvi,  rolmidati,  medius  nidliis;  idtimi  caudalis 
cinguli  apex  oblnse  lanceolatus.,  supra  planus;  anlennaruni  articu- 
bis  ullimus  penullimo  subaequilongus.  —  Longitud.  13^  millim.,  la- 
titud.  7  millim. 

Dem  P.  scaber  Latr.  nicht  unähnlich,  doch  mehr  gleich  breit, 
und  aufserdem  durch  den  Bau  der  Stirne  und  der  Hinterleibsspitze 
verschieden.  Am  meisten  gleicht  er  dem  von  Koch  beschriebenen 
und  abgebildeten  P.  nodulosus,  dessen  letztes  Fühlerglied  aber  merk- 
lich länger  als  das  vorletzte  ist. 

Länglich -elliptisch;  die  ganze  Oberfläche  ist  schwärzlich-grau, 
untermischt  mit  unregelmäfsigen,  braunrothen  Flecken,  welche  an 
den  Seiten  der  sieben  ersten  Segmente  eine  nicht  sehr  deutliche 
Linie  bilden.  Die  Tuberkeln  sind  nur  flach  und  bedecken  den  Kopf, 
zwei  Drittel  des  Vordertheils  der  sieben  ersten  Segmente,  und  na- 
mentlich auch  die  Seitenfortsätze  der  Hinterleibsringe,  deren  Mittel- 
flächen nur  vereinzelte  tragen.  Aufserdem  ist  die  Oberseite  noch 
mit  ziemlich  dicht  stehenden,  sehr  kurzen,  weifsen  Börstchen  be- 
säet. Die  seitlichen  Stirnfortsätze  ragen  nur  wenig  hervor  und  sind 
abgerundet,  die  mittlere  Stirnbedeckung  ist  eben.  Die  Fühler  bie- 
ten wenig  Bemerkenswerthes,  das  letzte  Glied  ist  unbedeutend  kür- 


')  Risso   histoire   naturelle   de  l'Europe  meridion.    Tom.  V.  p.  116 
1826. 

20* 


262  Stein:    über 

zer,  als  das  vorletzte.  Die  Spitze  des  letzten  Hinterleibssegments 
ist  stumpf  lanzettlich,  oben  flach.  Das  letzte  Glied  der  Schwanz- 
anhänge ist  flach  und  nur  mälsig  zugespitzt,  etwa  ein  Drittel  län- 
ger als  das  vorletzte,  über  welches  die  Hintcrleibsspitze  zur  Hälfte 
vorragt. 

3.  Porcellio  longicornis:  Dorsum  granulis  ohleclum.  ni- 
gricanti  -  grisenm^  7naculis  Jlavescenl ifjtis  subli'iseriatis :  processus 
yrontales  laterales  paivi  rotundati,  purum  prominentes^  niedins  nul- 
lus;  Ultimi  caud(dis  cingidi  ape.v  acute  iriquetrus,  supra  profunde 
stdcatus;  antennarum  articuhis  tdtimus  penultitno  tertia  parte  hre- 
vior.  —  Long.   11^^  Millim.,   latilud.  5^  Millim. 

Dem  P.  Ralhkei  Brndt.  in  Färbung  und  Form  äufserst  ähn- 
lich, und  hauptsächli(;h  nur  durch  die  verhältnifsmäfsig  langen  Füh- 
ler und  den  Bau  der  Spitze  des  letzten  Hinterleibsringes  unter- 
schieden. « 

Von  länglich-elliptischer  Form;  die  ganze  OI)erseile  ist  bei  den 
Jüngern  Stücken  dunkel  bleigrau,  bei  den  altern  schmutzig  gelb- 
grau, beiderseits  mit  einer  deutlichen,  in  der  Mitte  nur  mit  einer 
undeutlichen,  höchstens  bis  zum  vierten  Ringe  reichenden  weifs- 
gelblichen  Linie  versehen.  Ziemlich  zahlreiche  Tuberkeln  bedecken 
die  Segmente  in  ihrer  ganzen  Ausdehnung,  bilden  aber  auf  der 
Mitte  der  Hinterleibsringe  eine  regchnäfsige  Querreihe  von  einzel- 
nen Körnchen;  auch  der  äufsersfe  Rand  des  5ten,  6ten  und  7ten 
Segments  und  sämmtlicher  Hinterleibsringe  trägt  eine  Reihe  sehr 
kleiner  Tuberkeln.  Aufserdem  bemerkt  man  bei  guter  V'crgröfse- 
rung  ziemlich  dicht  stehende,  aber  sehr  kurze,  Aveifse  Börstchen. 
Die  seitlichen  Slirnfortsätze  sind  klein  und  abgerundet,  die  mittlere 
Stirnbedeckung  ist  eben.  Die  Fühler  sind  sehr  lang,  fast  zwei  Drit- 
tel so  lang  wie  das  Thier;  das  2te  und  3te  Glied  ist  am  Ende  aus- 
gerandet,  und  die  äufsern  Ecken  tieten  spitzig  vor;  das  3te  und 
4te  Glied  ist  etwas  kantig  und  mit  Längsrinnen  versehen;  das  letzte 
ist  beinah  mehr  als  ein  Drittel  kürzer  als  das  vorletzte.  Das  scharf 
dreieckig  zugespitzte  letzte  Hintcrleibs.'egment  ist  oben  tief  gefurcht. 
Das  letzte  Glied  der  Schwanzanhänge  ist  klein  und  spitzig,  und  das 
vorletzte  wird  kaum  von  der  Hinterleibsspitze  überragt. 

In  Dalmalien  unter  Steinen,  namentlich  bei  Ragusa  und  Cattaro. 

4.  P orcellio  myrmecophilus:  Dorsum  ohsoletissime  tuber- 
culosum,  laete  glaiicum:  processus  frontales  laterales  parvi^  sub- 
rectangtUares,  medius  nullusi  tdtimi  cuudalis  cingidi  apex  acute  tri- 


Isopoden- Arten.  263 

quetrus.  supra  mediocrtter  excavntus:  antennarum  artictdus  tdtimus 
pemdllmo  fere  dnplo  longior.  —  Long.  7  Millim.,  latit.  3|  Millim. 

Dem  P.  pruinosun  Brndt.  sehr  ähnelnd,  doch  durch  die  ganz 
weifsen  Fühler,  die  hellere  hläulich-^raue  Färbung,  die  geringere 
Stärke  der  Tuberkeln,  und  die  verschiedene  Form  der  seitlichen 
Stirnfortsätze  sogleich  zu  unterscheiden. 

Von  länglich  -  elliptischer  (ieslalt;  im  lebenden  Zustande  oben 
bläulich-grau,  unten  ziemlich  lebhaft  gelb;  nach  dem  Tode  verän- 
dert sich  die  bläulich-grane  Färbung  in  weifslich-grau.  Die  äufserst 
flachen  und  undeutlichen  Tuberkeln  befinden  sich  nur  auf  der  Vor- 
derhälfte der  sieben  ersten  Segmente,  aber  jedes  hat  vor  dem  Hin- 
terwinkel des  seitlichen  Fortsatzes  eine  kleine,  rundliche,  isolirt 
stehende  Schwiele.  Die  Hinterleibsringe  erscheinen  fast  glatt,  und 
nur  deren  äufserste  Ränder  tragen  eine  Reihe  sehr  undeutlicher 
Körnchen.  Die  seitlichen,  wenig  vortretenden  Stirnfortsätze  sind 
fast  rechtwinklig;  die  mittlere  Slirnbedeckung  ist  eben.  Die  Füh- 
ler sind  durch  ihr  reines  VVeifs  ausgezeichnet;  von  ihrem  Baue  ist 
uur  beraerkenswerth,  dafs  das  letzte  Glied  beinah  doppelt  so  lang, 
als  das  vorletzte  ist.  Das  dreieckige,  ziemlich  scharf  zugespitzte 
letzte  Hinterleibsglied  ist  oben  nur  seicht  ausgehöhlt.  Das  Endglied 
der  Schwanzanhänge  ist  scharf  zugespitzt,  und  fast  doppelt  so  lang 
als  das  vorhergehende,  über  welches  die  Hinterleibsspitze  nur  etwa 
ein  Drittel  ihrer  Länge  hervorragt. 

Ziemlich  häufig  in  Dalmatien  unter  Steinen  bei  Ameisen,  na- 
mentlich unweit  Cattaro  in  den  Nestern  der  Atta  slmiclor  Latr. , 
in  deren  Erdlöcher  er  beim  Aufheben  der  Steine  flüchtet. 

5.  Armadillidium  iriangtilij'erum:  Dorsum  nlliduin,  gla- 
brunt^  subtHissime  punctalum,  plumbeo-griseuni,  macidis  Jlavis  sub- 
regufuribtts  obleclum;  Icmina  Jionlalis  aciUe  triquefra,  froidis  li- 
neas  superans;  abdominis  apex  obtitse,  appendices  laterales  rotun- 
datO'triquetra.  —  Long.  15  Millim.,  latit.  7  Millim. 

Von  lang  elliptischer,  sehr  gewölbter  Gestalt,  und  hauptsäch- 
lich durch  die  eigenthümliche  Form  der  gelben  Flecke  auf  den  Vor- 
dersegmenten ausgezeichnet.  Die  Oberfläche  ist  glatt  und  glänzend, 
sehr  fein  und  dicht  punktirt;  ein  helles  Bleigrau  bildet  die  Haupt- 
färbung, die  Ränder  aller  Segmente  sind  jedoch  schmal  hellgelb, 
welche  Färbung  auch  die  Seiten  und  die  Hiuterwinkel  der  sieben 
ersten  Segmente  einnimmt,  auf  der  Mitte  aber  mit  der  Spitze  nach 
vorn  gekehrte  Dreiecke  und  jederseits  daneben  einen  mehr  rundli- 
chen, zuweilen  auch  dreieckigen  Flecken   bildet;  bei  einem  Stücke 


264  Stein :   über 

befindet  sich  auf  der  Basis  der  Hinterleibsspitze  ein  länglich-runder, 
gelber  Fleck  und  die  Basalecken  derselben,  wie  die  beiden  Seiten- 
anhänge sind  ebenfalls  rein  gelb.  Die  Stirnplatte  ist  kurz,  scharf 
dreispitzig,  oben  die  Stirnlinien  überragend;  die  untern  Seitenfort- 
sätze der  Stirn  stehen  stumpfspitzig  vor.  Die  Hinterleibsspitze  ist 
dreieckig;  die  Nebenanhänge  bilden  etwas  schief  dreieckige  Platten 
mit  abgerundeten  Ecken. 

Einige  Stücke  von  Hrn.  Dr.  O.  Staudinger  im  südlichen  Frank- 
reich unweit  Monfpellier  gefunden. 

6.  Armadillid ium  scaherrimum:  Dorsum  grannlis  densis- 
sime  obtectum,  sordide  lulescens;  lamina  frontalis  longa,  cuneifor- 
mis,  frontis  lineas  longe  superans;  ahdominis  apex  elongaio-irique- 
trus;  appendices  laterales  subspathiformes.  —  Long.  15  Millini.,  la- 
titud.  8  Millim. 

Von  ziemlich  breit-elliptischer,  flach  gewölbter  Gestalt,  und  von 
schmutzig  lehmgelber  Färbung,  die  Seitenfortsätze  der  Segmente  hel- 
ler. Die  ganze  Oberfläche,  mit  Ausnahme  der  Seitenanhänge  der 
Hinterleibsspitze,  ist  mit  ziemlich  stark  vortretenden  Tuberkeln  dicht 
besetzt.  Einige  Individuen  zeigen  auf  den  vordem  Segmenten  zwei, 
kaum  wahrnehmbare  Reihen  ganz  blafsgelblicher  Flecken,  die  je- 
doch erst  nach  dem  Tode  hervorgetreten  sind.  Die  Stirnplatte  ist 
bei  dieser  Art  von  recht  ausgezeichnetem  Baue;  sie  bildet  einen 
kleinen,  ziemlich  langen  Keil,  und  ragt  bedeutend  über  die  Stirn- 
linien weg.  Die  untern  Seilenforlsätze  der  Stirn  treten  stumpf- 
spitzig  nach  Aufsen  heraus,  und  auch  die  obern  sind  bei  manchen 
Individuen  merklich,  aber  im  Bogen  abgerundet  vorspringend.  An 
den  Fühlern  ist  das  ote  Glied  verhältnifsmäfsig  lang,  um  ein  Drit- 
tel länger  als  die  beiden  letzten  zusammengenommen,  von  denen 
wieder  das  letzte  um  ein  Viertel  kürzer  als  das  vorletzte  ist.  Die 
äufserste  Spitze  des  etwas  verlängerten,  letzten  Hinterleibsgliedes 
ist  zugerundef;  die  Seitenanhänge  bilden  längliche,  gleichsam  spa- 
thelförmige  Platten,  und  sind  dadurch  ausgezeichnet,  dafs  sie  nur 
mit  ganz  kurzen,  weifsen  Börstchen  bedeckt  sind,  während  alle 
übrigen  Flächen  des  Körpers  auf  der  Oberseite  Körnchen  tragen. 

Diese  Art  stimmt  mit  A.  Pallasii  Brndt. ,  welches  mulhmafs- 
lich  in  der  Kirgisen-Steppe  gefunden  wurde,  in  vielen  Stücken  über- 
ein, ist  aber  jedenfalls  davon  verschieden.  A.  Pallasii  Brndt.  ist 
fast  doppelt  so  grofs,  als  A.  scaberrimum  j/i.,  und  von  bleigrauer 
Farbe,  die  zwar  bei  den  fünf  in  der  Königl.  Sammlung  beOndlichea 
Exemplaren  etwas  verblichen,  aber  im  Leben  gewifs  ziemlich  dun- 


Isopoden-Arten.  265 

kel  war.  Die  obere  Kante  der  Stirnplatte  ist  ein  wenig  ausge- 
randet,  und  das  letzte  Fühlerglied  nur  halb  so  lang,  als  das  vor- 
letzte. 

In  Dalmatien,  bei  Ragusa  und  Catfaro  in  Menge  unter  Steinen. 

7.  Armadillidium  versicol or:  Dorsiim  glabrum,  densis- 
sime  puiiciatum,  r\ifo-fuscum,  macidis  Jlavis  triserialis  ohtectum; 
lamina  frontalis  acute  triqiiclra^  fronlis  Ihieas  partim  superans; 
abdominis  apex  ohtusissime ,  appendices  laterales  parvi  rotundaio- 
trlquetra.  —  Long.   13  Millini.,  latitud.  6  Millim. 

Dem  A.  granulatnm  Brndt.  recht  ähnlich,  aber  von  schlan- 
kerem Baue,  ohne  Körner  und  dichter  punktirt,  daher  matt. 

Die  Oberfläche  ist  bei  jüngeren  Individuen  ziemlich  lebhaft 
braunroth,  bei  älteren  mehr  braun.  Auf  der  Mitte  jedes  der  sieben 
Vordersegmente  steht  eine  Reihe  rundlicher,  gelber  Flecken;  jeder- 
seits  dieser  letzteren  bemerkt  man  eine  etwas  runzlige,  ein  längli- 
ches Viereck  bildende,  ebenfalls  gelb  gefärbte  Stelle,  die  sich  dem 
bewaffneten  Auge  aus  schrägen  Strichen  zusammengesetzt  erweist, 
welche  glatt  und  glänzend  aussehen;  jedoch  bei  starker  Vergröfse- 
rung  ganz  dicht  und  höchst  fein  punktirt  erscheinen.  Diese  Stri- 
che sind  auf  dem  fünften,  sechsten  und  siebenten  Ringe  am  deut- 
lichsten. Auch  der  Kopf  ist  mit  verworrenen,  gelblichen  Runzeln 
bedeckt.  Die  Slirnplatte  ist  scharf  dreispitzig  und  ragt  nur  wenig, 
aber  doch  deutlich  wahrnehmbar  über  die  Stirnlinien  hervor;  die 
unteren  Seitenfortsätze  der  Stirn  sind  klein  und  abgerundet.  An 
den  Fühlern  ist  das  letzte  Glied  ein  Viertel  länger  als  das  vorletzte. 
Die  Hinterleibsspitze  ist  dreieckig,  an  ihrem  äufsersteu  Ende  stumpf 
zugerundet.  (Hierdurch  unterscheidet  sich  diese  Art  insbesondere 
von  dem  ihr  ebenfalls  ähnlichen  A.  commutatutn  Brandt,  dessen 
Hiuterleibsspitze  nicht  abgerundet,  sondern  gerade  abgestutzt  und 
daher  zvveieckig  erscheint.)  Die  Seitenanhänge  bilden  kleine,  schief 
dreieckige  Platten  mit  abgerundeten  Ecken. 

Jüngere  Individuen  von  A.  gramdatum  Brandt,  denen  A. 
versicolor  sehr  ähnlich  sieht,  sind  mit  deutlichen  Tuberkeln  bedeckt, 
welche  diesem  fehlen,  oder  doch  nur  dem  bewaffneten  Auge  ganz 
undeutlich  und  vereinzelt  erscheinen.  Aufserdem  ist  das  letzte  Hin- 
terleibssegnient  bei  A.  granidattim  Brndt.  etwas  verlängert  zuge- 
spitzt, dagegen  bei  A.  versicolor  m.  kurz  und  stark  zugerundet. 

In  Dalmatien  bei  Ragusa  unter  Steinen  ziemlich  häufig. 


266  Stein:    über 

Ueber  einige  bereits  bekannte  Arten  ist  noch  zu  bemerken: 

Porcellio  insignis  Brndt.  kommt  nach  einem  in  der  Samm- 
lung des  Herrn  Dr.  v.  Martens  befindlichen  Stücke  auch  in  Dalma- 
tien  vor.  Das  typische  Exemplar  der  Königl.  Sammlung  stammt 
aus  Syrien. 

Porcellio  Syriacus  Brndt.  habe  ich  in  einigen  schönen  und 
grofsen  Stücken  (das  eine  ist  21  Millimeter  lang  und  12  Millime- 
ter breit)  in  Dalmaticn  bei  Ragusa  unter  Steinen  gefunden.  Sie 
stimmen  genau  mit  den  Brandt'schen  Typen  der  hiesigen  Königli- 
chen Sammlung. 

Porcellio  eucerus  Brndt.  wurde  von  Herrn  Dr.  O'  Stau- 
dinger auch  im  südlichen  Frankreich  bei  Montpellier  in  einigen 
Stücken  aufgefunden.  Die  Exemplare  der  Königl.  Sammlung  stam- 
men aus  Aegypten. 

Armadillidium  Klugii  Brndt.  kommt  in  den  Gebirgen 
Dalmatiens  ungemein  häufig  vor.  Die  kahlen  Felsen  des  Monte 
Sello  bei  Ragusa  waren  des  Morgens,  bevor  sie  die  Sonne  beschien, 
mit  Tausenden  der  jüngeren  Formen  dieser  Art  wie  bedeckt.  Aus- 
gewachsene Stücke  fanden  sich  indessen  nicht  eben  zahlreich. 

Armadillicliiim  granulatum  Brndt.  fand  ich  nur  in  w^e- 
nigen  Stücken  bei  Ragusa  unter  Steinen. 

Armadillidium  commutatum  Brndf.  war  bei  Ragusa  un- 
ter Steinen  ziemlich  gemein,  und  scheint  das  Armadillidium  vul- 
gare Latr.  im  südlichen  Europa  zu  vertreten,  wenn  nicht  mit  dem- 
selben identisch  zu  sein.  Zwischen  beiden  sind  fast  nur  Unter- 
schiede in  der  Färbung  wahrzunehmen,  und  diese  sind  sehr  unbe- 
ständig. 

Armadillidium  variegatum  Latr.  (siehe  dessen  Abbil- 
dung in  Koch's  Crustaceen  Deutschlands)  fand  ich  bei  Mehadia  in 
einer  Reihe  von  Stücken,  die  sich  aufser  den  sehr  deutlichen  und 
schönen  Fleckenreihen  auf  dem  Rücken  von  A.  affine  Brandt  nur 
dadurch  unterscheiden,  dafs  das  erste  Segment  der  Quere  nach  et- 
was gewölbt  und  ebenso  das  Endsegment  des  Hinterleibs  der  Länge 
nach  etwas  convex  ist.  Ich  besitze  indessen  Stücke  von  A.  affine 
Brandt  aus  der  Berliner  Gegend,  welche  in  der  Färbung  eine  deut- 
liche Hinneigung  zu  den  ungarischen  zeigen,  weshalb  ich  A.  affine 
Brandt  nur  für  eine  etwas  düster  gefärbte  Varietät  von  A.  varie- 
gatum  Latr.  halten  möchte. 


Isopoden-Arlen.  267 

Endlich  mag  sich  hier  noch  die  Beschreibung  einer  neuen  eu- 
ropäischen Myriapoden-Ari  anschliefsen. 

Glomeris  Dalmat ina:  Dorsttm  ohscure  piceo-nigrum^  cin- 
gutum  pi'hmim  laleribus  striis  quntuor  ^  margine  postei^iore  fascia 
aurantiaca  antlce  trisintiata',  cingnlum  quarttim,  quintum  et  sexlum 
maculis  aiirantiacis  biserlatis;  cingulnm  idlimum  apice  late  auran~ 
tiacum  medlo  suhinterruplum.  —  Longitud.  13  Millim. ,  latitud.  6\ 
MiUim. 

Sie  ist  mit  keiner  der  von  Brandt  und  Koch  beschriebenen 
Arten  zu  verwechseln,  steht  indessen  Glomeris  transalpina  Koch 
am  nächsten. 

Von  dunkel  pechbrauner  Farbe;  der  schmale  Hinterrand  des 
Nackenschildes,  eine  vorn  dreimal  ausgebuchtete  Binde  auf  dem 
Hintersaume  des  ersten  Ringes,  je  zwei  Flecke  auf  dem  vierten, 
fünften  und  sechsten  Ringe,  und  die  Spitze  des  letzten  Ringes  sind 
lebhaft  orangeroth,  jedoch  ist  der  auf  der  Spitze  befindliche  Flek- 
ken  nach  innen  tief  ausgebuchtet,  ohne  völlig  in  zwei  Theile  ge- 
spalten zu  sein.  Alle  Ringe  sind  aufserdem  mit  einem  sehr  schma- 
len, gelblichweifsen  Saume  eingefafst,  und  ihre  Oberfläche  ist  glatt 
und  glänzend. 

Bei  Ragusa  in  Dalmatien  an  etwas  feuchten  Stellen  im  Gebirge 
unter  Steinen  nicht  selten  von  mir  gefunden. 


Kleinere  Mittheilungen. 


1.     Ueber  Dichotrachelus  und  zwei  neue  Rüsselkäfer. 
Von  Dr.   G.  St i er l in  in  Schafftiausen. 

In  der  von  mir  gegebenen  Gattungs-Diagnose  der  Gattung  Di- 
chotrachelus (Stelt.  Ent.  Ztg.  1853  p.  171)  lieifst  es:  „Fübler  am 
Mundwinkel  eingefügt".  Es  war  diese  Gattungs-Diagnose  nach  D. 
sulcipennis  entworfen,  bei  welchem  die  Fühler  wirklich  nahe  der 
Spitze  des  Rüssels  eingefügt  sind;  die  dichle  Beschuppiing  machte 
die  Beobachtung  undeutlich;  seither  habe  ich  mich  überzeugt,  dafs 
obige  Angabe  unrichtig  ist;  die  Fühler  sind  auch  bei  D.  sulcipen- 
nis nicht  am  Mundwinkel,  sondern  hinter  demselben  eingefügt; 
bei  den  übrigen  Arten  dieser  Gattung  sind  dieselben  noch  mehr  ge- 
gen die  Mitte  des  Rüssels  gerückt. 

Der  Gattungs- Diagnose  ist  ferner  beizufügen: 
Vorderbrust  ohne  Rüsselfurche,  Flügeldecken  den  ganzen  Hinterleib 
bedeckend;  die  Fufsklauen  einfach  und  am  Grunde  nicht  verwachsen. 
Die  Gattungs-Diagnose  mufs  also  heifsen: 

Fühler  gekniet,  eilfgliedrig,  mäfsig  dick,  ihr  Schaft  den  Hinter- 
rand der  Augen  nicht  ganz  erreichend,  gegen  die  Spitze  verdickt. 

Die  zwei  ersten  Glieder  der  7glicdrigen  Geifsel  sind  verlängert, 
verkehrt-kegelförmig,  das  erste  Glied  um  die  Hälfte  länger  als  das 
zweite,  die  folgenden  kugelig,  die  letzten  etwas  knopfförmig,  brei- 
ter als  lang.     Die  Keule  ist  dreigliedrig,  oval,  etwas  zugespitzt. 

Fühler  vor  der  Mitte  des  Rüssels  eingefügt,  bald  mehr,  bald 
weniger  von  der  Spitze  entfernt.  Fühlerfurche  gerade  gegen  die 
Augen  aufsteigend,  kurz,  ziemlich  tief,  gegen  die  Augen  flach  aus- 
gebreitet. 

Rüssel  kaum  länger  als  der  Kopf,  viereckig,  vorn  nirht  ausge- 
randet,  nicht  verbreitert  und  nicht  lappenförmig  erweitert. 

Die  runden  Augen  an  den  Seiten  des  Kopfes  etwas  nach  un- 
ten gerückt.  Hüften  der  Vorderbeine  einander  berührend,  fast  ku- 
gelig; die  der  Mittelbeine  durch  eine  zien)lich  schmale  Leiste  ge- 
trennt.    Die  Vorderbrust  ohne  Rüsselfurche. 

Beine  stark,  Schenkel  gegen  die  Spitze  mäfsig  verdickt,  unge- 
zähnt, Schienen  gerade,   erst   kurz  vor  der  Spitze  ein  wenig  gebo- 


Kleinere  JMiUheilungen.  269 

gen,  ohne  Haken  an  der  Spitze.  Fufsklauen  einfach,  am  Grunde 
nicht  verwachsen. 

Das  Halsschild  vorn  gegen  die  Augen  nicht  erweitert,  hinten 
in  flachem  Bogen  gerundet. 

Schildchen  kaum  sichtbar,  undeutlich. 

Flügeldecken  eiförmig,  den  Hinterleib  ganz  bedeckend,  mit  ab- 
gerundeten Schultern,  vorn  gemeinschaftlich  schwach  ausgerandet. 

Körper  dicbt  beschuppt,  länglich,  etwas  flachgedrückt.  Hals- 
schild in  der  Mitte  von  einer  tiefen  Längsfurche  durchzogen.  Die 
abwechselnden  Zwischenräume  der  Flügeldecken  erhabener  und  mit 
einer  Reihe  dicker,  langer  Borsten  besetzt. 

Letzter  Bauchring  beim  Männchen  mit  einer  länglichen  Grube. 

Dieser  Gattung  mufs  hiernach  eine  andere  Stellung  im  System 
angewiesen  werden,  und  zwar  scheint  mir  die  richtige  Stellung  vor 
der  Gattung  Sltjphlus. 

Von  den  bis  jetzt  bekannten  vier  xA.rten  ist  D.  sulctpeimis  bis- 
her einzig  am  Mont  Rosa,  aber  in  Mehrzahl,  D.  Imhofß  einzig  am 
Bernina  (ein  einziges  Exemplar)  aufgefunden  worden.  D.  Rudeni 
scheint  über  die  ganze  schweizerische  Hochalpenkette  vom  Bernina 
bis  zum  Mont  Blanc  verbreitet  zu  sein;  ich  fand  ilin  im  Jahre  1858 
auf  der  Höhe  des  Gotthards-Passes,  Herr  Biscbolf-Ehinger  auf  dem 
St.  Bernhard,  Herr  Senator  v.  Hey  den  am  Bernina.  D.  SlierUni 
ward  bisher  nur  in  den  Tyroler  Alpen  in  der  Nähe  von  Botzen  ge- 
funden. 

Zwei  neue  Phyllohius  aus  den  Alpen  sind: 
Phyllobius  alpiniis  Stierl.:  Oblongiis.  niger,  imptibis^  squa- 
mulis  viridi-sericeis^  roiundatis  dense  tectus.  Antennae  ihoracis  ba- 
sin superayites,  articulis  4 — 1  funiculi  obconicis,  clava  breviler  ovaia; 
femoribus  denie  acuta,  valido  armalis,  clavatis.  Fronte  roslroque 
canalicidatis,  Ihornce  Icdiludine  breviore,  luleribus  rotiindato-amptiato, 
antice  obsolete  carinato,  elytris  pitnctato-striatis ,  interstitäs  planis. 
Antennarum  fxiniculo,  tibiarurn  apice,  tarsis(jue  ritfo  -  testaceis.  — 
Long.  3  lin. 

Aus  der  Gruppe  des  Ph.  pineti  und  macidicornis .  von  beiden 
durch  den  Mangel  der  Behaarung  verschieden;  darin  nähert  er  sich 
am  meisten  dem  sibirischen  PA.  chloris,  von  welchem  er  durch  ge- 
furchte Stirn  und  Rüssel,  so  wie  durch  die  dunklen  Beine  abweicht; 
von  P.  virens  Schh.  weicht  er  durch  stärkere  Fühler  und  beträcht- 
lichere Gröfse  ab.  Die  Fühler  reichen  über  den  Hinterrand  des 
Halsschildes,    deren   Schaft    kaum   über    dessen  Vorderrand  hinaus, 


270  Kleinere  MiltJieihingen. 

das  Iste  bis  4fe  Glied  der  Geifsel  etwas  länger  als  breit,  das  5le 
bis  7te  kürzer,  die  Keule  kurz-eiförmig,  zugespitzt.  Im  allgemeinen 
sind  sie  kräftig  gebaut,  Schaft  und  Keule  sind  schwarz,  die  Geifsel- 
glieder  röthlich,  die  Spitxc  des  Isten  Geifselgliedes  meist  etwas 
dunkler.  Rüssel  kurz,  ziemlich  stark,  die  gewölbte  Stirne  fein  ge- 
furcht. Halsschild  gewölbt,  breiter  als  lang,  seitlich  ziemlich  stark 
gerundet,  vorn  mit  undeutlichem  Kiel,  hinten  mit  kurzer,  undeutli- 
cher Kinne.  Flügeldecken  uiäfsig  punktirt- gestreift,  die  Zwischen- 
räume eben,  ziemlich  gleichbreit,  hinten  schwach  zugespitzt.  Die 
Farbe  der  Schuppen  ist  der  des  Polydrusus  sericeus  am  ähnlichsten; 
die  Oberfläche  ganz  unbehaart;  die  Schenkel  etwas  keulenförmig 
verdickt,  mit  starkem,  spitzigem  Zahn.  Die  Spitze  der  Schienen 
und  die  Tarsen  bräurdich  roth. 

Von  mir  iu  Wallis,  von  Herrn  Professor  Heer  in  Bündten  ge- 
sammelt. 

Polydrusus  parado  xus  Stierl.:  IViger,  viridi-st^tiamosns^ 
antennis  pedibusque  ieslaceis,  tibiis  onmibus  compressis.  latls.  femo- 
ribus  muiicis,  antennariim  scapo  ocidos  non  superanle,  fronte  plana, 
pronolo  cylindrico,  lateribus  seioso^  elytris  brevUer  subtilissime  pu- 
bescentibus.  —  Long.  2^  Lin. 

Ein  grüner  Polydrusus  aus  der  Gruppe  von  P.  planifrons  und 
impressifrons ^  der  sich  von  allen  Gattungs- Verwandten  durch  die 
merkwürdige  Bildung  der  Schienen  auszeichnet;  diese  sind  ganz  platt- 
gedrückt und  dadurch  aufi'allcnd  breit,  der  Aufsenrand  ziemlich  ge- 
rade, der  Innenrand  gebuchtet;  die  Fühler  sind  zart  gebaut,  der 
Schaft  den  Hinterrand  nicht  überragend,  gelb  oder  gelbbraun,  gegen 
die  Spitze  dunkler.  Rüssel  eben,  Kopf  einfach  gewölbt,  ohne  Rinne. 
Halsschild  kaum  länger  als  breit,  ziemlich  cylindrisch,  seitlich  mit 
kurzen  Borsten  versehen.  Flügeldecken  mit  feiner,  sehr  kurzer  Be- 
haarung, mit  runden,  grünen  Schüppchen  bedeckt,  iu  den  Zwischen- 
räumen keine  schwarzen  Punkte.  Die  Beine  sind  heller  oder  dunk- 
ler gelb,  die  Schenkel  ungezähnt.  In  den  Bündtner  Alpen;  ich  fand 
ihn  im  Jahre  1857  auf  der  Höhe  des  Splügen  und  Gotlliardspasses. 

2.  Ueber  Dinoderus  subslriaius  Pkl.  und  Din.  elongalus  Pkl.  Gyll. 
von  Oberlehrer  Strübing. 
Diese  beiden  Thierc  sollen  nach  Assmus  Beobachtungen  (Ann. 
d.  1.  SOG.  ent.  de  Fr.  V.  p.  62.5)  Männchen  und  Weibchen  derselben 
Art  sein.  Der  ganze  Habitus  und  die  Lebensweise  beider  lassen  das 
bezweifeln. 


Kleinere  Miltheilungen.  271 

Den  Beschreibungen  Gyllenhall's  ist  hinzuzufügen,  dafs  die  Füh- 
ler beider  Thiere  eine  sehr  verschiedeue  Bildung  zeigen.  Die  des 
D.  suhsLriatus  beschreibt  Gyllenhall  genau.  —  Die  Fühler  des  D. 
elongahis  sind  in  allen  ihren  Theilen  zarter  und  feiner  gebaut.  Die 
beidfu  gröfsern  Basalglieder  sind  ungleich,  das  erste  nämlich  etwas 
mehr  länglich,  die  fünf  folgenden  sind  fester  und  enger  aneinander 
gedrückt  als  bei  D.  snbslruiiiis,  erscheinen  daher  breiter  als  lang 
und  nehmen  bis  zum  siebenten  Gliede  sichtbar  an  Gröfse  zu.  Die 
drei  Endglieder  bilden  eine  ganz  anders  gestaltete  Keule  als  beim 
vorigen.  Die  drei  Glieder  sind  an  der  Aufsenkante  aneinander  ge- 
heftet und  bilden  einen  dreiblättrigen  Kamm.  Das  achte  Glied  ist 
nämlich  blattförmig  nach  Innen  erweitert  mit  geschwungener  Innen- 
seite und  scharf  dreieckig,  das  neunte  Glied  eben  so  entwickelt, 
aber  die  Innenecke  mehr  abgerundet,  das  Endglied  wenig  kleiner 
als  die  beiden  vorhergehenden,  aber  etwas  mehr  in  die  Länge  ge- 
zogen. 

Die  Skulptur  des  Halsschildes  ist  wesentlich  verschieden.  D. 
substriatus  zeigt  ein  überall  gekörntes  Halsschild,  die  Körner  wer- 
den nach  vorn  und  am  Seiienraude  gröfser  wie  bei  manchen  Bo- 
strichen,  ja  unmittelbar  am  Vorderrande  bilden  sie  starke,  gerade 
Zähnchen,  die  auch  die  Vorderecken  bis  auf  den  Seitenrand  umfas- 
sen. Bei  D.  elongaius  dagegen  ist  der  hintere  Theil  des  Halsschil- 
des bis  nahe  an  die  hier  steilere  Wölbung  fein  und  ziemlich  dicht 
punktirt  mit  glänzenden,  glatten  Zwischenräumen.  Der  steil  ab- 
schüssige Vordertheil  zeigt  sich  fast  gerunzelt  und  in  den  Uneben- 
heiten einzelne  gröfsere  zahnartige  Erhabenheiten,  aber  erst  am  Sei- 
tenrande der  Wölbung  jedcrseits  drei  starke,  rückwärts  gebogene 
scharfspitzige  Zähnchen  und  ein  viertes  kleineres. 

Die  Flügeldecken  des  D.  subsirkUus  sind  dicht  gekörnt  und 
gerunzelt,  und  zeigen,  besonders  von  vorn  nach  hinten  gesehen, 
ziemlich  regelmäfsige  Punktreihen,  vielmehr  Kerbsireifen.  Die  des 
D.  elongatus  dagegen  erscheinen  verworren  grob  punktirt  mit  fast 
glatten  Zwischenräumen.  Ihre  Färbung  ist  bei  ausgefärbten  Stücken 
stets  auf  der  vordem  Hälfte  rothbraun  und  wird  nach  hinten  dunk- 
ler bis  schwarzbraun,  während  sie  bei  D.  substriafus  ein  gleichmä- 
fsiges  Dunkelbraun  zeigen.  —  Endlich  ist  auch  der  Bau  der  Füfse 
hei  beiden  Thicren  verschieden.  i>.  substj-iains  zeigt  die  kräftigen, 
starken  Füfse  wie  Apaie,  D.  elongatus  die  feiner  und  zarler  ge- 
bauten von  Si/7io.ri//on;  dagegen  treten  die  beiden  Enddornen  der 
Schienen,  der  gerade  äufsere  und  der  etwas  hakige,  wagerechte  in- 
nere bei  D.  elongatus  verhältnifsmäfsig  stärker  hervor.     Die  Tarsen 


272  Kleinere  Mitlheilungen. 

der  Hinterfüfse  ersclieinen  bei  D.  elongatus  fast  viergliedrig,  sehr 
winzig  klein  ist  das  erste,  in  der  Schiene  versteckte  Glied,  dage- 
gen ist  das  zweite  Tarsenglied  entsprechend  viel  länger  als  bei  D. 
subslriatus  und  fast  länger  als  das  3te  und  4te  Glied  zusammenge- 
nommen. 

Hiernach  halte  ich  dafür,  dafs  D.  elongatus  der  Gattung  Sy- 
noxylon  näher  steht  als  der  Gattung  Dinoderus,  und  vielleicht  zu 
ersterer  zu  ziehen  ist 

Den  D.  elongatus  sandle  mir  im  Sommer  1857  unser  Vereins- 
mitglied Herr  Wehncke  in  Harburg.  Er  hatte  das  Tliier  aus  einem 
Weinsfock  erhalten,  der  an  einem  Hause  nur  5  bis  6  Fufs  hoch  ge- 
zogen war  und  ziemlich  altes  Holz  hatte.  Nadelholz  war  nicht  in 
der  Umgegend,  auch  keine  Eichen,  nur  Obstbäume,  an  denen  keine 
Spur  des  Käfers.  Auch  dieser  Aufenthalt  des  Küfers  weiset  auf 
Synox.  muricatum  hin.  Die  Larven  scheinen  nach  Herrn  W.'s  An- 
gabe vom  Mark  aus  in  den  Holzkörper  gefressen  zu  haben,  und 
zwar  in  fast  rechtwinkligen  Gängen ,  in  deren  jedem  in  der  Regel 
ein  Thier,  in  einem  Falle  zwei  gefunden  wurden.  Die  Verpuppung 
ging  im  Holze  vor  sich,  und  der  Käfer  halte  sich  zuletzt  in  einem 
stumpfen  Winkel  herausgefressen.  Die  Larve  ist  denen  der  Xylo- 
phagen  ähnlich  gebildet;  ich  besitze  nur  eine,  welche  sich  unmit- 
telbar vor  der  Verpuppung  befindet,  und  deren  Gestalt  keine  ge- 
naue Beschreibung  mehr  zuläfst.  Zur  Zeit  des  Fanges  fanden  sich 
diese  angehenden,  so  wie  vollständigen  Puppen,  ganz  unausgefärble 
und  in  Mehrzahl  vollständig  entwickelte  Käfer  vor.  Leider  war 
die  Rebe  im  Winter  1858  eingegangen  und  weitere  Beobachtung 
verhindert. 

3.     Ueber  Lina  lapponica. 

In  der  Stettiner  Entomol.  Zeit.  1858  p.  400.  2.  ist  das  Zusam- 
mengehören von  Lina  lapponica  Lin.  und  hulgarensis  Fabr.  noch- 
mals in  Frage  gestellt,  dagegen  aber  schon  in  der  ßerl.  Zeitschrift 
(1858  p.  385)  auf  den  Mangel  stichhaltiger  Unterschiede  hingewie- 
sen worden.  Völlig  entscheidend  sind  in  dieser  Frage  die  von  Mär- 
kel  in  der  Allgem.  deutschen  naturh.  Zeil.  1857  p.  174  mitgetheil- 
ten  Beobaclitungen,  wonach  er  nicht  nur  beide  Formen  jährlich  in 
grofser  Menge  in  allen  nur  möglichen  Ucbergängen  unter  einander, 
bezichendlich  in  Begattung,  gefunden,  sondern  sie  auch  vom  Eie  an 
erzogen  und  Lina  lapponica  und  hulgarensis  aus  derselben  Brut  er- 
halten hat.  V.   Kiesentveiter. 


Kleinere  Mittheilungen.  273 

4.     Ueber  einige  Apionen. 

Apion  rugicolle  Germ,  ist  mit  setiferum  Schh.  identisch;  der 
unler  dem  Namen  rugicolle  in  vielen  französischen  Sammlungen  be- 
findliche, aus  den  Pyrenäen  stammende  Käfer  ist  der  von  mir  als 
Perrisii  beschriebene.  ') 

Apion  puncticolle  Waltl.  ist  mit  valldirostre  S chh.  identisch. 

Apion  perplexum  Schh.  ist  das  Männchen  von  oriinis  Kirby. 

Apion  laevithorax  Schh.  wird  zwar  von  Schaum  zu  laeviga- 
tum  Kirby  gezogen,  indessen  stellte  sich  das  typische  cf  aus  der 
Chevrolat'schen  Sammlung,  nachdem  es  gehörig  gereinigt,  deutlich 
als  ein  cT  von  Apion  marchicum  Germ,  heraus,  welches  in  Gestalt 
und  Punktirung  bedeutend  variirt. 

Es  scheint  mir  zweckmäfsig  hier  auf  eine  neue  Art  aus  dem 
südlichen  Frankreich  aufmerksam  zu  machen,  welche  mir  zwar 
nur  in  drei  Exemplaren  vorliegt,  aber  vielleicht  nicht  selten  ist  und 
nur  mit  immune  verwechselt  werden  kann,  dem  sie  sehr  nahe  steht, 
ich  nenne  sie: 

Apion  Kraatzii:  Atrum,  pilosum,  suhincanum,  filirostre,  anten- 
nis  submediis,  thorace  cyliudrico,  punctalo,  oblongo,  coleopteris 
globosis,  punctato-sulcatis. 

Habitu  et  colore  Ap.  immunis  Klug,  differt  autem  occipite  fere 
glabro,  thorace  capite  vix  latiore,  lateribus  haud  rotundato,  minus 
dense  punctato,  fovea  basali  paulo  majore;  humeris  haud  prosilien- 
tibus;  elytris  basi  thoracis  latitudine,  ovalibus,  fortiter  con- 
vexis,  haud  acuminatis,  nitidis,  striarum  interstitiis  vix  coriaceis. 

Aus  dem  Departement  du  Var  von  Herrn  Robert  mitgetheilt. 

Pogonocherus  accentifer  Fairm.  ist  nach  brieflicher  Mitthei- 
lung von  Chevrolat  mit  Albana  M.  griseum  Muls.  identisch. 

VVencker  in  Strafsburg. 


')  Apion  setiferum  Schh.  sdieuit  allerdings  das  in  Germar's  Maofa- 
zin  beschriebene,  aus  der  Rlieinpfalz  stammende  rugicolle  Germ,  zu  sein. 
Germar,  der  das  letzlere  nicht  besafs,  sondern  nach  einem  von  Müller 
(Odenbach)  mitgetheilten  Stücke  beschrieben  hatte,  glaubte  dasselbe  spä- 
ter in  Ap.  insculpticolle  Perris  Mscr.  (dem  jetzigen  Perrisii  Wenck. ) 
zu  erkennen,  und  gab  eine  neue  Beschreibung  des  rugicolle  in  der  Stett. 
Entom.  Zeitung  (1845)  nach  Exempl.  des  letzteren.  Das  Ap.  rugicolle  der 
Stett.  Zeit    gehört  somit  als  Synonym  zu  Perrisii  Wenck. 

(Mitlheilung  von  Schaum;  d.  Red.) 


274  Kleinere  Mitlheilungen. 

5.     lieber  Heferacaniha  depressa  Brülle. 

Diese  interessante  Laufkäfer-Galtung,  welche  neuerdings  mehr- 
fach in  ßiscara  aufgefunden  und  durch  Herrn  v.  Bonvouloir  mitge- 
getheilt  ist,  wird  von  Lacordaire  mit  einigen  ostindischen  Maso- 
re«s-artigen  Galtungen  zur  Gruppe  der  Pseudo-Feronklen  verbun- 
den. Die  Untersuchung  derselben  hat  mir  das  Resultat  ergeben, 
dafs  sie  in  nächster  Verwandtschaft  mit  Acinopus  steht,  wie  sie 
auch  eine  unverkennbare  habituelle  Aehnlichkeit  mit  A.  ammophi- 
Itis  zeigt.  Eine  weitere  Begründung  dieser  Ansicht  bleibt  für  Heft 
IV.  dieser  Zeitschrift  vorbehalten.  Schaum. 

6.     Ueber  die  Graines  von  Bombyx  Pernyi  '). 

Ueber  die  durch  Vermittelung  des  hiesigen  Vereins  von  Pots- 
dam aus  versandten  Eier  der  Saturnia  Pernyi  ist  von  verschiede- 
nen Seiten  die  Mittheilung  gemacht,  dafs  die  ausgekrochenen  Raup- 
oben  durchaus  Eichenblätter  als  Nahrung  verschmähten,  und  aufser 
in  Potsdam,  wo  sie  mit  Maulbeerblättern  gefüttert  wurden,  zu 
Grunde  gegangen  sind.  Herr  Professor  Chavannes  aus  Lausanne, 
welcher  seit  Jahren  die  gröfste  Sorgfalt  auf  die  Acclimatisation  frem- 
der Sei  den  Würmer  in  Europa  verwandt  hat,  theilte  mir  mit,  dafs 
er  bei  einem  Besuche  in  Potsdam  in  den  mit  Maulbeerblättern  ge- 
fütterten Räupchen  mit  Bestimmtheit  junge  Raupen  des  Bombyx 
mori  erkannte.  Hiernach  unterliegt  es  keinem  Zweifel,  dafs  der 
Verein  für  Beförderung  des  Seidenbaues  durch  seinen  Corresponden- 
ten  in  China  getaucht  wurde,  und  Eier  des  Bombyx  mori  als  Eier 
der  Saturnia  Pernyi  von  demselben  erhalten  hat.  Der  Umstand, 
dafs  die  Eier  der  Saturnicn  ohne  Ausnahme  nur  15  bis  21  Tage  in 
diesem  Zustande  verharren,  macht  es  überhaupt  unmöglich  die  Sa- 
iurnien  anders  als  im  Puppenzustande  auf  weitere  Strecken  zu  ver- 
senden. Schaum. 


')  Nachdem  die  Redaction  zur  Kenntnifs  der  liier  milgetlieilten  Tliat- 
sache  gelangt,  hat  sie  die  in  letzter  Zeit  an  sie  ergangenen  Bitten  um  Ulit- 
theilung  von  Graines  nalürlicli  unberücksichtigt  gelassen. 


Anzeige. 


Der  Unterzeichnete  wird  im  heurigen  Sommer  vom  16.  Juli 
anfangen,  am  Altvater  in  der  Schweizerei  des  hohen  Gesenkes  der 
Sudeten  zu  verweilen.  Da  sich  einige  Breslauer  und  Wiener  En- 
tomologen wie  auch  Botaniker  daselbst  einfinden  werden,  so  wäre 
es  von  hohem  Interesse,  wenn  Berliner  Entomologen  und  Botani- 
ker in  dieser  Zeit  dahin  ihre  Excursionen  verlegen  würden.  Für 
gehörige  Unterkunft  und  zweckmäfsige  Verköstigung  würde  der 
Schweizer,  wenn  früher  eine  Angabe  über  die  Anzahl  der  Herren 
an  mich  erfolgen  möchte,  Sorge  tragen. 


Med.  Dr.  Friedrich  Kolenaii, 
K.  K.  Professor  in  Brunn, 
Sattlergasse  398,  399. 


^  ^ 


Vorstand  des  Vereins. 

Vorsitzender,        Herr  Dr.  G.  Kraatz,  Oberwasserstrafse  11. 
Stellvertreter,  -      Prof.  H.  Schaum,  Oberwallstrafse  3. 

Schriftführer,  -      Dr. Friedrich  Stein,  Köpenickerstrafse75. 

Rechnungsführer,    -     August  Libbach,  Dessauerstrafse  1. 
Bibliothekar,  -      Dr.  Friedrich  Stein,  Köpenickerstrafse75. 

Auszug  aus  den  Statuten. 

Der  Zweck  des  Berliner  entoraologischen  Vereins  ist:  durch 
die  Herausgabe  einer  periodischen  Zeitschrift  die  wissenschaftliche 
Kenntnifs  der  Entomologie  zu  fördern  und  durch  wöchentliche  Zu- 
sammenkünfte der  Berliner  Mitglieder  einen  regen  Verkehr  zwischen 
denselben  zu  erhalten.  —  Die  Anlegung  einer  Vereinssammlung  von 
Insecten  findet  nicht  statt. 

Auswärtiges  Mitglied  des  Vereins  kann  ein  jeder  werden, 
welcher  sich  für  die  Förderung  der  Entomologie  interessirt  und  sich 
bereit  erklärt  die  Vereinsschrift  zu  halten;  die  Aufnahme  Auswärtiger 
erfolgt,  sobald  dieselben  dem  Vorsitzenden  oder  einem  der  Berliner 
Mitglieder  ihre  Geneigtheit  zum  Beitritt  und  zum  Halten  der  Vereins- 
schrift milgetheilt  haben  und  alsdann  in  einer  der  Sitzungen  des 
Vereins  zum  Mitgliede  vorgeschlagen  sind,  ohne  Einspruch  von  Seiten 
der  Majorität  der  Versammlung. 

Der  jährliche  Beitrag  der  Mitglieder  besteht  in  der  Erlegung- 
der  Summe,  welche  als  Preis  der  Vereinsschrift  für  die  ölitglieder 
festgesetzt  ist  (2  Thlr.).  Derselbe  ist  von  den  Auswärtigen  für  jedes 
nächste  Jahr  bereits  am  Schlüsse  des  laufenden  Jahres  an  den  Rech- 
nungsführer portofrei  einzusenden,  weil  die  Absendung  des  ersten 
Vierteljahrshefts  schon  Anfang  Januar  erfolgen  soll  *).  • 


*)  Diese  Frist  ist  aus  Zweckmäfsigkeitsriicksichten  auf  den  Anfang 
des  Februar  ausgedehnt.  Die  Zusendung  der  Vereinsschriften  an  die  Mit- 
glieder erfolgt  durch  den  Verein  selbst,  und  zwar  bis  auf  Weiteres  theils 
unter  Kreuzband,  theils  in  Paqueten,  wenn  mehrere  Exemplare  zugleich  ver- 
sandt werden;  im  ersten  Falle  kann  die  Quittung  über  den  Empfang  des 
jährlichen  Beitrags  nicht  beigelegt  werden,  sondern  bleibt  bei  dem  Vorsitzen- 
den deponirt. 

Der  Preis  der  durch  den  Buchhandel  zu  beziehenden  Exemplare  der 
Zeitschrift  beträgt  3  Thlr.  für  den  Jahrgang. 

^  J^ 

Gedruckt  bei  A.  W.  Schade  in  Berlin,  Grünstrafse  18. 


r 

-^ 

Berliner 

Eetomolog'isclie  Zeitschrift. 

Herausgegeben 

von  dem 

Entomologlschen  Vereine  in  Berlin. 

Dritter  Jahrgang.    (1859.) 

Viertes  Vierteljahrsheft. 

(Mit    7  Kupfertafeln.) 

1 

Redacteur:  Dr.  G.  Kraatz. 

Berlin,  1859. 

1 

Nicolai' sehe  Verlagsbuchhandlung 

(in  Commission).                                   v 

— A^ 

Anzeige. 


Für  die  auswärtigen  Mitglieder  des  Vereins  innerhalb  des  deutsch- 
österreichischen  Postverbaudes  beträgt  der  Jahresbeitrag  'iThlr.  lOSgr., 
wofür  denselben  die  Zeitschrift  frunco  zugesendet  wird.  Da  die 
Uebersenduug  dieser  Summe  vielleiclit  für  Manchen  weniger  bequem 
ist,  wird  der  Beitrag  von  denjenigen  Herren  mittelst  Nachnahme  von 
der  Post  eingezogen,  die  ihn  bis  Neujahr  nicht  eingesandt  haben. 


lieber  einige  Oreina-Arten 


von 
Dr.  G.  Kraaiz. 


Di 


'ie  nächste  Veranlassung  zu  den  nachfolgenden  Ausführungen  gab 
der  Versuch  die  europäischen  Omna-Arten  meiner  Sammlung  nach 
der  im  fünften  Bande  der  Linnaea  ealomologica  S.  139  bis  183  ent- 
haltenen Suffrian'schen  Bearbeitung  dieser  Chrysomeleu  -  Gruppe  zu 
bestimmen  und  zu  ordnen. 

Fremde  Sammlungen  wurden  hierbei  aufser  der  Schaunrschen, 
früher  Germar'schen  nicht  zu  Hülfe  genommen;  die  einzelnen  Be- 
merkungen knüpfen  sich  daher  hauptsächlich  an  die  von  Suffrian 
bestimmten  Oreinen  in  derselben,  so  wie  au  Stücke,  die  von  mir 
selbst  in  den  schlesischen  Gebirgen,  auf  dem  Feldberge  im  Schwarz- 
walde, am  Rhonegletscher,  in  Chamouny  und  den  gebirgigen  Um- 
gebungen von  Grenoble  gesammelt  oder  mir  früher  hauptsächlich 
von  Ghiliani,  Gredler,  Letzner,  Miller,  Reiche,  Roger  und  Ferd.  J. 
Schmidt  mitgelheilt  wurden.  Das  Beobachten  der  Oreinen  im  Freien 
hat  mir  wenig  oder  gar  nichts  genützt,  da  die  Arten  nicht  streng 
bestimmte  Futterpflanzen  innehalten  und  bunt  durcheinander  sitzen; 
über  die  Geschlechtsunterschiede  kommt  man  besser  ins  Reine  wenn 
man  die  durchschnittlich  kleineren  Männchen  sorgfältig  mit  den  vor- 
herrschend gröfseren  Weibchen  vergleicht  und  dabei  auf  die  ver- 
schiedene Färbung  der  Binden  u.  s.  w.  Rücksicht  nimmt,  als  wenn 
man  auf  einige  zufällig  in  der  Begattung  angetroffene  Individuen 
seine  Schlüsse  bauen  will.  In  der  Bildung  des  letzten  unteren  Bauch- 
ringps  der  Männchen  vermochte  ich  kein  recht  sicheres  Merkmal 
für  die  Scheidung  der  Arten  zu  finden,  obwohl  Suffrian  derselben 
mit  Vorliebe  bei  den  einzelnen  Arten  Erwähnung  thut.  Gegenüber 
den  neueren  Aufzählungen  von  Bastarden  verwandter  Arten  und  Be- 
gattungsversuchen zwischen  denselben  kann  ich  bezüglich  der  Orei- 
nen nur  bemerken,    dafs    es  mir  bei   den  auf  den  oben  erwähnten 

Berl.  Entomol.  Zeitscbr.  III.  22 


276  Kraut  z:  über 

Lokaliläten  in  grofser  Zahl  gesammellen  Arten  gelungen  isl,  diesel- 
ben bis  auf  das  letzte  Stück  mit  Sicberlielt  zu  scheiden,  muthmafs- 
licbe  ßastardformen  also  nicht  beobachtet  sind.  Auf  das  Vorhan- 
densein der  unten  erwähnten  Uebergangsformen  lege  ich  geringeren 
Werth  als  auf  die  allgemeinen  Folgerungen,  welche  sich  aus  dem 
nachgewiesenen  Wechsel  in  der  Färbung  der  Binden,  Form  und 
Sculptur  des  Halsschildes  u.  s.  w.  solcher  Stücke  ergeben,  über  de- 
ren Zusammengehörigkeit  im  Uebrigen  kein  Zweifel  obwaltet. 

Eine  Beschreibung  von  Varietäten,  welche  in  der  Linnaea  noch 
nicht  erwähnt  sind,  ist  nur  in  einzelnen  Fällen  gegeben,  da  eine 
solche  von  SulTrian  selbst  in  den  Nachträgen  zu  seiner  Arbeit  in 
viel  vollständigei'er  Weise  zu  erwarten  steht,  als  sie  hier  überhaupt 
erfolgen  konnte.  Auf  einige  Charaktere,  welche  SuflVian  zur  Schei- 
dung der  Arten  mit  verwendet  bat,  z.  ß.  kleine  Unterschiede  in 
der  Bildung  des  Seitenrandes  oder  der  Hinterecken  des  Halsschildes, 
bei  jeder  einzelnen  besprochenen  Art  gleich  ausführlich  einzugehen, 
ist  absichtlich  vermieden,  um  den  Umfang  der  Arbeit  nicht  zu  sehr 
zu  vergröfsern.  Die  etwaige  Wichtigkeit  dieser  Merkmale  für  die 
specifische  Scheidung  hervorzuheben,  bleibt  denjenigen  überlassen, 
welche  Grund  zu  der  Annahme  zu  haben  glauben,  dafs  in  der  Re- 
duction  der  Arten  hier  oder  da  zu  weit  gegangen  sei. 


I.  Oreina  speciosa  Panz.  Suffr. 
Nach  Suffrian's  Angaben  (Linnaea  Entomol.  V.  S.  173)  ist  diese 
Art  durch  das  ganze  deutsche  Alpengebiet  aber  scheinbar  nicht  wei- 
ter verbreitet,  da  ihres  Vorkommens  aufserhalb  Deutschland  nicht 
erwähnt  wird;  knüpfen  wir  also  zuvörderst  an  deutsche  Stücke  (von 
mir  selbst  wurden  solche  in  Mehrzahl  im  Schwarzwalde  auf  dem 
Feldberge  in  Gesellschaft  von  O.  cacallae  und  speciosissima  gesam- 
melt, so  wie  in  den  schlesischen  Gebirgen  mit  der  letzteren  und 
O.  senecionis  zusammen)  an,  so  ist  als  die  Stammform  die  Va- 
rietät y.  bei  SulTrian  zu  bezeichnen:  metallisch  dunkelgrün,  Hals- 
schild und  Beine  stahlblau  überlaufen,  Nath  und  Längsbinden  stahl- 
blau. Wird  der  Kürze  halber  die  Farbe  der  Flügeldecken  im  All- 
gemeinen als  Grundfarbe,  die  Farbe  der  Längsbinden,  welche  sich 
in  höherem  oder  geringerem  Maafse  auch  der  Nath  und  einem  Theile 
des  Halsschildcs  mitzutheilen  pflegt,  mit  dem  Namen  Nebcufarbe  be- 
zeichnet, so  sind  demnächst  Stücke  mit  goldgrünem  Grunde  und 
dunkel-  oder  bläulichgrüner  Nebenfarbe  (Var.  8  bei  Suffrian)  die  hau- 


einige  Oreinn- Arien.  277 

figeren.  Stahlblaue  Stücke  mit  schwacli  röthlich-blauer  Binde  (Var. 
«)  und  tief  schworxblaue  mit  abgekürzten  Längsbinden  ')  ohne  Glanz 
(Var.  ß)  konm)en  nach  SullVian  selten  in  Schlesien  und  dem  Banale 
vor;  über  das  Valerland  der  feuerfarbigen  x\bart  mit  goldgrüner 
Binde  (Var.  e)  giebt  derselbe  nichts  Genaueres  an,  und  mit  der  letz- 
teren ist  bei  ihm  die  Varietätenreihe  der  O.  speciosa  beschlossen. 
Eine  Form  dieser  Art  ohne  jede  Spur  einer  Binde  ist  somit  Sullrian 
unbekannt  geblieben  und  zwar  anirallender  Weise,  da  einfarbig  schöne 
stahlblaue  Stücke,  deren  Identität  mit  Oreina  speciosa  unzweifelhaft 
ist,  in  Schlesien  gar  nicht  selten  anzutreffen  sind. 

Eine  Mittelform  zwischen  der  stahlblauen  und  der  Stammform 
bilden  dunkel  grünblaue  Stücke  mit  mehr  oder  minder  deutlicher 
blauer  oder  schwarzblauer  Binde;  tief  schwarzblaue  Exemplare  mit 
schwärzlicher  Binde  sind  selten  und  scheinen  fast  durchgängig  Weib- 
chen zu  sein. 

Vergleichen  wir  die  Farbe  der  einfarbig  stahlblauen  Stücke  mit 
der  Farbe  welche  die  Binde  der  Stammform  zeigt,  also  mit  der  vor- 
her sogenannten  Nebenfarbe,  so  finden  wir  sie  vollkommen  überein- 
stimmend, oder  mit  andern  Worten  wir  ersehen,  dafs  bei  O, 
speciosa  die  Nebenfarbe  der  Flügeldecken  als  Grund- 
farbe auftreten   kann. 

Weiter  lehrt  ein  schlesisches  Stück  in  meiner  Sammlung  mit 
einfach  metallisch  goldgrünen,  leicht  messingschimmernden,  und  ein 
anderes  von  Roger  bei  Ustron  gefangenes,  mit  einfarbig  metallisch 
dunkelgrünen  Flügeldecken,  dafs  die  Grundfarbe  die  Neben - 
färbe  völlig  verdrängen  kann,  so  dafs  die  Bindenzeich- 
nung verschwindet.  — 

Bei  genauerer  Betrachtung  der  Längsbinden  selbst  zeigen  sich 
diese  von  sehr  verschiedener  Ausfärbung,  und  zwar  sind  vornehm- 
lich zu  unterscheiden: 

1)  undeutlich  begränzte,  gleichsam  wischartige  Binden,  welche 
ebenso  glänzen  wie  der  übrige  Theil  der  Flügeldecken,  und 

2)  scharf  begränzte,  etwas  matt  glänzende  Binden  mit  einem  mehr 
oder  minder  deutlichen ,  lichteren  Hofe  von  derselben  Farbe, 
dessen  Kern  sie  gleichsam  binden;  der  Glanz  des  Hofes  ist 
derselbe  wie  der  des  übrigen  Theils  der  Flügeldecken. 


')  Wenn  SufTri.in  von  diesen  Binden  sagt  (p.  173  sab  «)  sie  seien  nur 
an  der  gröberen  Punktirung  und  dein  Mangel  des  Glanzes  erkennbar,  so 
isl  da^esen  zu  bemerken,  dafs  die  Sculptur  der  Fli'iiieldeekcn  in  keinem 
Zusainmenhan<re  mit  der  Bindenzeiclinun";  sieht. 

22* 


278  Kraatz:  über 

Die  erste  Form  der  Binde  lindel  sich,  wenn  auch  niclit  durch- 
gehend, so  doch  mindestens  vorherrschend  hei  den  kleineren  männ- 
lichen Stücken,  die  zweite  ')  bei  den  gröfseren  weiblichen  Exem- 
plaren. 

Der  Vergleich  der  Schwarzwalder  Stücke  mit  den  schlesischen 
zeigt,  dafs  die  Binde  hei  den  ersteren  im  Allgemeinen  zu  viel  be- 
deutenderer Ent Wickelung  gedeiht,  in  der  Art,  dafs  bei  den  letzte- 
ren die  Binde  fast  gar  nicht  dahin  gelangt,  eine  deutlich  mattere 
Färbung  anzunehmen;  somit  kann  also  die  schwächere  oder 
stärkere  Ausfärbung  der  Binde  an  die  Lokalität  ge- 
bunden sein.  Dafs  dies  auch  mit  der  körperlichen  Entwicke- 
lung  der  Fall  ist,  zeigt  uns  der  Umstand,  dafs  die  schlesischen 
Stücke  durchschnittlich  nicht  unbedeutend  kleiner  sind  als  die 
Schwarzwalder;  unter  den  letzteren  sind  Exemplare  von  4|  —  5 
Lin.,  unter  den  ersteren  solche  von  3~  Lin.  nicht  selten;  Suffrian 
giebt  der  speciosa  eine  Länge  von  4  —  4^  Lin.  Der  Unterschied  in 
der  Gröfse  beider  Geschlechter  tritt  sehr  deutlich  ins  Auge. 

In  der  Sculptur  der  Flügeldecken,  welche  einen  grofsen  Wech- 
sel zeigt,  ist  das  am  meisten  Charakteristische,  dafs  die  Punktirung 
gegen  die  Nath  hin  deutlich  feiner,  gegen  die  Mitte  hin  deutlieh 
gröber  wird.  Der  Seitenrand  des  IJalsschildes  ist  in  der  Regel  nach 
den  Hinterecken  zu  deutlich  eingedrückt,  bisweilen  gar  nicht  abge- 
setzt, letzteres  bei  mehreren  kleinen  Stücken  aus  Schlesien  und 
einem  gröfseren  aus  Serbien. 

Sehen  wir  uns,  nachdem  wir  dieses  kurz  vorangeschickt,  wei- 
ter in  und  aufserhalb  Deutschlands  nach  der  Orelna  speciosa  um, 
so  lernen  wir  ihr  nunmehr  um  so  schneller  in  sehr  verschiedenen 
Formen  begegnen,  welche  von  SuJTrian  als  besondere  Arten  aufge- 
fafst  sind. 

a.  Oreina  punct  ntlssiina  Suffr.  ist  nach  einzelnen,  kräf- 
tigen Exemplaren  der  speciosa  aus  Ungarn,  Oberschlesien  und  Ty- 
rol  beschrieben,  bei  denen  die  kupferröthliche  Färbung  der  Binde 
als  Grundfarbe  der  Flügeldecken  erscheint,  nach  Analogie  der  be- 
reits erwähnten  stahlblauen. 

Die  Stammform  für  die  punct alissima  in  zweiter  Linie  bildet 
Suffrian's  Var.  ^  der  speciosa  {hannatica  St.)  aus  dem  Banat,  „mit 
schwach  rüthlich  blauer  Längshindc".  Dafs  der  Rand  des  Ilalsschil- 
des  bei  den  wenigen  typischen  Stücken  der />Mnc/a/<«stma  sich  nicht 


')  Voo   einer    dritten  Form   der  Binde   werde   ich   unter  O.  pretiosa 
sprechen. 


einige  Oreinu-Arlen.  279 

merklich  emporgehoben  zeigte,  fällt  uach  unserii  oben  gemachten 
Angaben  nicht  ins  Gewicht;  auch  liegen  uns  nicht  wenige  Stücke 
der  speciosa  vor,  deren  Halsschild  wie  bei  dem  typischen  Exemplare 
der  punctatissima  in  der  Schaunrschen  Sammlung  geloimt  ist. 

b.  Oreina  venusta  SulTr.  ist  nach  ganz  blauen  Stücken  der 
speciosa  (beziehentlich  auch  der  pretiosa)  beschrieben,  wie  ich  sie 
bereits  oben  erwähnt;  Stücke  die  ich  von  Kriechbaumer  aus  Chur 
erhalten,  stimmen  genau  mit  meinen  schlesischen  überein;  der  Ein- 
druck vor  den  Hinterecken  des  Halsschildes,  durch  welchen  die  Art 
sich  leicht  von  speciosa  unterscheiden  lassen  soll,  ist  ein  nichts 
weniger  als  conslantes  Merkmal;  er  ist  sogar  bei  Stücken  der 
Schaum'schen  Sammlung  aus  Chur,  welche  SufTrian  selbst  als  ve- 
nusla  bestimmte,  schwächer  als  bei  vielen  O.  speciosa  ausgeprägt. 
Bei  mehreren  von  SulTrian  bestimmten  Stücken  vom  Mont  Cenis 
tritt  auch  die  schwarzblaue  Längsbinde,  welcher  in  der  Beschreibung 
der  O.  venusta  nicht  Erwähnung  gethan  wird,  schwach  aber  deut- 
lich hervor;  ganz  übereinstimmende  Stücke  von  derselben  Lokalität 
mit  scharf  ausgeprägter  schwarzblauer  Binde  bestimmte  SufTrian  als 
V il liger a  sibi. 

c.  Oreina  bifrons  Fabr.  SufFr.  ist  die  glänzend  röthlich  mes- 
singfarbene  Form  der  Oreina  speciosa,  bei  der  die  Binde  gänzlich 
geschwunden  ist,  ähnlich  wie  bei  dem  oben  erwähnten  grünlich 
messingfarbenen  Exemplare  aus  Schlesien.  Die  prächtige  Varietät, 
von  der  sich  ein  Exemplar  aus  den  Seealpen  in  der  Schaum'schen 
Sammlung  von  SuflVian  als  O.  bifrons  Fabr.  vera  (wahrscheinlich 
im  Gegensatz  zu  messingfarbenen  Stücken  der  hictuosa)  bezettelt 
iindct,  scheint  sehr  selten  zu  sein. 

d.  Oreina  vittigera  Suffr.  —  Eine  sorgfältigere  Betrachtung 
der  Bindenzeichnung  der  O.  speciosa  führt  weiter  zu  der  Bemer- 
kung, dafs  der  die  Kernbinde  einschliefsende  Hof,  welcher  bald 
schwächer  bald  stärker  hervortritt,  zuletzt  völlig  verschwinden  kann, 
dann  tritt  die  Kernbinde  bei  den  Weibchen  sehr  scharf  ausgeprägt 
mit  schwärzlichem  Tone,  bei  den  Männchen  meist  schmaler  und 
ohne  diesen  Ton  hervor.  Bei  den  Schwarzwalder  Stücken  ist  dies 
nur  selten  der  Fall,  bei  denen  vom  Mont  Cenis  ist  es  fast  die  Re- 
gel, und  da  die  Grundfarbe  derselben  ein  intensiveres  Grün  ist,  ge- 
winnen sie  ein  ganz  eigen ihümliches  Ansehen;  bei  einem  ist  auch 
die  Kernbinde  fast  völlig  verschwunden.  Dafs  somit  in  der 
Schmalheit  der  Binde  kein  specifischer  Charakter  zu 
suchen  ist,  liegt  auf  der  Hand;  indessen  beweist  der  Umstand, 
dafs  SufTrian  Stücke   vom   Mont  Cenis  als  vittigera  bcstimmle,  ob- 


280  Kruatz :    über 

wohl  sie  in  vielen  Punkten  von  den  schlankeren,  weniger  grob  punk- 
lirten,  schmalbindiiien  O.  speciosa  aus  Tyrol  (nach  denen  hauptsäch- 
lich die  Beschreibung  der  O.  viUigera  Suffr.  entworfen)  abwei- 
chen, auf  das  Deutlichste  seine  Ansicht  vom  Gegentheil;  die  schmale, 
scharf begriinzte  Längsbinde  ist  zwar  ausdrücklich  in  der  Diagnose 
und  Beschreibung  der  vittigera  aufgeführt,  als  gewöhnliche  Form 
aber  Var.  y  beschrieben,  deren  Längsbinden  tiefblau  mit  lichtblauem 
Saume  sind,  ein  eigentlich  scharfer  Unterschied  zwischen  der  Binde 
von  O.  speciosa  und  vittigera  ist  somit  gar  nicht  gegeben,  denn  die 
Binde  der  vittigera  ohne  Sauia  ist  durchschnittlich  so  breit  wie 
die  Binde  der  speciosa  ohne  Hof. 

Zwar  lassen  gerade  die  sorgfältigen  Anführungen  der  Varietä- 
ten bei  der  O.  vittigera,  venusta  u.  A.  eine  besondeis  scharfe  kri- 
tische Scheidung  derselben  von  Seiten  Sulfrian's  veriimthen,  indes- 
sen stellt  sich  die  Sache  in  praxi  so,  dafs  die  blauen  O.  speciosa 
mit  wenig  sichtbaren  schwarzen  Binden  von  ihm  einfach  zu  vitti- 
gera, die  ohne  Binden  zu  venusta  gestellt  wurden. 

e.  Oreina  gtoriosa  Fabr.  Suflr.  Ein  schmales  männliches, 
in  der  Linnaea,  wie  es  scheint,  noch  nicht  erwähntes  Exemplar  der 
O.  speciosa  aus  den  Seealpen  in  der  Schaum'schen  Sammlung,  mit 
goldgrüner  Grundfarbe  der  Flügeldecken  und  schmaler  Binde  ist  von 
Suffrian  als  gloriosa  Fahr,  bezettelt.  Es  unterliegt  keinem  Zwei- 
fel, dafs  die  wenigen  Stücke,  welche  Suffrian  zu  dieser  Art  gezo- 
gen, äiinliche  gehaute  speciosa  sind.  Dafs  eine  scharf  eingeschnit- 
tene Mittellinie  auf  dem  hintern  Drittel  des  Halsschildes,  von  der 
sich  auch  hier  und  da  Andeutungen  bei  schmalen  Männchen  der 
O.  speciosa  finden,  in  dieser  Gruppe  nicht  als  specifischer  Charak- 
ter aufgefafst  werden  kann,  scheint  mir  sicher;  in  ähnUchem  Sinne 
äufsert  sich  Ucdtenbacher  (Fauna  austriaca  ed.  U.  p.  916  letzte 
Note).  Betrachten  wir  somit  die  vertiefte  Mittellinie  als  nichts  We- 
sentliches für  O.  gloriosa  Fabr.,  so  kann  dieser  Name  am  passend- 
sten zur  Bezeichnung  der  oben  erwähnten  grob  punktirten  Form 
der  O.  speciosa  aus  den  Seealpen  dienen,  welche  Suffrian  zu  vitti- 
gera sil)i  stellt;  der  letztere  Name  bleibt  alsdann  für  die  weniger 
grob  punktirten  tyroler  Stücke  mit  schmaler  Binde. 

f.  Oreina  pretiosa  Suffr.,  welche  nach  Suffrian  gewisser- 
mafsen  eine  Mittelart  zwischen  vittigera  und  speciosa  bildet,  soll 
sich  von  der  letzteren  hauptsächlich  durch  die  Gröfse  und  das  vor 
den  Hinterecken  deutlich  eingedrückte  Halsschild,  von  der  erstereu 
durch  die  verwaschene,  schlecht  begränzte  Längsbinde  unterschei- 
den.    Beschäftigen  wir  uns  zunächst  wieder  mit  der  Binde,  und  be- 


einige  Oreina-Arlen.  281 

trachten  etwa  illyi'ische  Exemplare,  wie  sie  z.  B.  von  Ferd.  J. 
Schmidt  nicht  selten  verschickt  werden,  so  begegnen  wir  neben 
Stücken  mit  verwaschener  Binde  (welche  eher  die  Ausnahme  als  die 
Regel  bilden),  und  iieben  solchen  mit  scharf  begränzter  Kernbinde 
und  lichterem  Hofe  (genau  so  wie  bei  speciosa)  nichts  weniger  als 
selten  einer  bisher  noch  nicht  besprochenen  neuen  Form  mit  brei- 
ter, scharf  begränzter  Binde.  (Eine  solche  Binde  erreicht 
gerade  die  Breite  der  gewöhnlichen  Kernbinden  nebst  ihrem 
Hofe;  breite  Kernbinden  mit  einem  deutliclien  breiten  Hofe  kom- 
men nicht  vor.;  Dafs  wir  es  bei  diesen  Stücken  nicht  mit  einer 
eigenen  Art  zu  thun  haben,  zeigen  die  mannichfachsten  Zwischen- 
formen, mithin  ist  in  den  breiten  Binden  so  wenig  ein 
specifisches  Merkmal  zu  suchen,  als  vorher  in  den 
schmalen;  falls  sich  also  keine  anderen  constanten  Unterschiede 
zwischen  O.  preliosa  und  den  mit  ihr  verglichenen  Oreinen  finden, 
werden  wir  in  den  österreichischen  Stücken,  die  den  illyrischen  oft 
ganz  ähnlich  sehen,  nur  Oreina  speciosa  mit  besonders  kräftiger 
Körper-  und  Farbenentwickelung  erblicken. 

Dafs  die  Exemplare  der  O.  speciosa  im  Schwarzwalde  nicht 
unbedeutend  gröfser  werden  als  die  gröfsten  Stücke  von  4^  Linie, 
die  Suffrian  zu  dieser  Art  zieht,  ist  bereits  erwähnt,  von  einem  we- 
sentlichen Unterschiede  in  der  Gröfse  zwischen  preliosa  und  spe- 
ciosa kann  also  nicht  die  Rede  sein,  selbst  wenn  man  venusta  nicht 
als  diese  Art  gelten  lassen  wollte,  deren  gröfste  Stücke  von  den 
gröfsten  preliosa  nur  um  J  Linie  in  der  Länge  abweichen.  Hier- 
nach bleibt  also  der  Eindruck  vor  den  Hinterecken  des  Halsschil- 
des als  letztes  charakteristisches  Merkmal  für  O.  preliosa  übrig,  den 
sie  mit  venusta  gemeinsam  hat,  in  der  wir  bereits  O.  speciosa  er- 
kannt haben.  O.  preliosa  ist  also  in  nichts  wesentlich  von  speciosa 
verschieden. 

Von  den  flachsten  Exemplaren  der  preliosa  aus  lUyrien  finden 
sich  die  allmähligsten  Uebergänge  zu  solchen,  welche  um  nichts  we- 
niger gewölbt  sind  als  die  Schwarzwälder  und  österreichischen  spe- 
ciosa. Ueber  die  Gestalt  des  Halsschildes  der  bisher  besprochenen 
Varietäten  dieser  Art  im  Allgemeinen  ist  zu  bemerken,  dafs  haupt- 
sächlich zwei  scheinbar  ganz  verschiedene  typische  Formen  dessel- 
ben zu  unterscheiden  sind,  von  denen  die  eine  hauptsächlich  dem 
männlichen,  die  andere  hauptsächlich  dem  weiblichen  Geschlechte 
cigenthümlich  ist.  Bei  den  Weibchen  nämlich  ist  das  Halsschild  in 
der  Regel  ein  viel  kürzeres,  breiteres,  nach  vorn  verschmälert  er- 
scheinendes, bei  den  Männchen  ein  schmäleres,   mehr  glcichbreites, 


282  Kraalz:  über 

uach  hinten  bisweilen  fast  verengt  erscheinendes;  die  Hinterwinkel 
des  ersleren  sind  oft  leicht  spitzig  ausgezogen,  die  des  letzteren 
rechte;  fügen  wir  zu  diesen  durch  das  Geschlecht  bedingten  Unter- 
schieden in  der  Form  des  Halsschildes  die  in  der  gesammten  Kör- 
pergestalt hinzu,  den  mehr  cylindrischen  ßau  der  kleineren  Männ- 
chen, die  flacher  gcwölhlcn,  nach  hinten  stärker  erweiterten  Flü- 
geldecken der  oft  bedeutend  gröfseren  Weibchen,  so  ergiebt  sich 
dadurch  allerdings  ein  grofser  Heichthum  an  verschiedenen  Formen, 
deren  grofse  Unbeständigkeit  indessen,  gleich  wie  die  der  Punkti- 
rung  und  Färbung  der  Flügeldecken  und  der  Sculptur  des  Halsschil- 
des zu  besonderer  V^orsicht  bei  der  Sichtung  der  Arten  mahnte. 

g:  Oreina  superba  Fabr.  Suifr,  Wer  Gelegenheit  hat  eine 
gröfsere  Anzahl  von  Stücken  dieses  Käfers  aus  verschiedenen  Ge- 
genden zu  vergleichen,  wird  von  der  grofsen  Verschiedenheit  in  der 
Form  und  Sculptur  derselben  überrascht  sein,  welche  aus  Suffrian's 
Beschreibung  allerdings  nicht  zu  vermuthen  ist;  da  mir  Stücke  vor- 
liegen welche  ebenso  vollkommen  in  Gestalt  und  Sculptur  mit  recht 
typischen  speciosa  als  prefiosa  übereinstimmen,  bleibt  nur  übrig 
auf  die  Angabe,  dafs  die  Färbung  dieser  Art  sehr  beständig 
sei,  einzugehen.  Betrachten  wir  indessen  nach  dem  Gesagten 
ohne  Weiteres  Oreina  superba  als  eine  Farbenabänderung  der  spe- 
ciosa,  so  erkennen  wir  in  Exemplaren  mit  goldrothen  Flügeldek- 
ken  und  scharfbegränzlen  breiten  grünen  Binden  das  Analogon  zur 
preliosa,  in  den  Exemplaren  mit  schmaler  grüner  Kernbinde  und 
grünlich  messiugfarbenem  Hofe  das  Analogon  zur  gewöhnlichen  spe- 
ciosa,  in  den  Stücken  mit  hochfeuerrothen  Flügeldecken  und  schma- 
ler goldgrüner  Längsbinde  (Var.  ß  bei  Suffrian)  das  Analogon  zur 
gloriosa,  in  Stücken  mit  grüngoldig  messingfarbenen  Flügeldecken 
und  breiter  schwach  grüner,  oder  schmaler  blauer  Kernbinde  mit 
goldgrünem  Hofe  (vom  Mont  Viso)  die  deutlichsten  Uebergangsfor- 
men  zur  typischen  speciosa.  Dafs  die  Stücke  mit  breiter  scharfbe- 
gräuzter  Binde  bei  der  superba  die  häufigeren  sind,  sieht  mit  ihrer 
Verbreitung  nach  den  wärmeren  Gebirgsgegenden  in  folgerichtigem 
Zusammenbange.     Mehr  ist  kaum  zu  sagen. 

h.  Oreina  nigrina  SulTr.  ist  nach  schwärzlichen  und  schwarz- 
blauen Stücken  der  speciosa  aus  den  Pyrenäen  beschrieben;  die  mir 
vorliegenden  zum  Theil  typischen  Stücke  weichen  in  der  Gestalt 
und  Punktirung  der  Flügeldecken  sehr  von  einander  ab,  in  der  z.  B. 
ein  typisches  Stück  aus  der  Scbaum'schcn  Sammlung  mit  dem  eben- 
daselbst von  Suffrian  als  gloriosa  bezettelten  fast  genau  überein- 
stimmt; andere  Exemj)lare  sind  viel  gröfser  und  flacher  und  unter- 


einige  Oreina-Arlen.  263 

scheiden   sich  in   niclils  wesentlich   von  ähnlich  gefärhten  Stücken, 
die  ich  in  Chamouny  gesammelt  und  aus  Tyrol  erhalten. 

i.  Oreina  aenescens  SufTr.  Obwohl  mir  typische  Exem- 
plare dieser  Art  nicht  vorliegen,  glaube  ich  sie  mit  ziemlicher  Be- 
stimmtheit auf  schmächtige  kleine  Stücke  der  O.  speciosa  beziehen 
zu  können,  von  denen  mir  ein  ganz  ähnlich  gefärbtes  aus  Passeier 
vorliegt. 

k.  Oreina  alcyonea  Er,  Suffr.  Die  von  Kahr  in  Tyrol  ge- 
sammelten Stücke  scheinen  sich  zwar  durch  geringe  Gröfse  (die  mir 
vorliegenden  8  Exemplare  sind  3^^  Linie  lang),  ziemlich  flache  Ge- 
stalt, die  nicht  abgeselzten  Seilen  des  Halsschildes  u.  s.  w.  von  spe- 
ciosa gut  zu  unterscheiden,  gehören  aber  wohl  kaum  einer  eigenen 
Art  an.  Es  ist  mir  sehr  wahrscheinlich,  dafs  von  SuflVian  zur  al- 
cyonea kleine  Stücke  von  speciosa,  und  vielleicht  auch  von  spccio- 
sissima,  ohne  abgesetzten  Seilenraud  des  Halsschildes  gezogen  wur- 
den, deren  ich  mehrere  besitze;  jedenfalls  gehört  die  von  Germar 
als  virgulata  beschriebene,  von  Suffrian  zu  alcyonea  gezogene  ver- 
krüppelte Oreina  zur  speciosa. 

\l.  Oreina  cacaliae  Schrank  Sulfrian,  tiissilaginis 
Suffr.,  trist is  Fabr.  Suffr.,  seneciosis  Schummel  SufTr. 
Dafs  den  hier  genannten  4  Arten  die  längliche,  flach  gewölbte 
Gestalt  des  Körpers,  ein  vorn  leicht  verbreitertes  Halsscliild  mit  ver. 
dicktem,  hinter  der  Mitte  ausgeschweiflem  Seitenrande  und  nadel- 
rissig punklirte  Flügeldecken  gemeinsam  sind,  dafs  sie  also  in  sehr 
wesentlichen  Merkmalen  übereinstimmen,  geht  schon  aus  Sulfrian's 
Diagnosen  hervor;  verschieden  ist  bei  ihnen  hauptsächlich  nur  die 
Färbung  der  Flügeldecken  und  die  Stärke  der  Nadelrisse  auf  den- 
selben. Belrachlcn  wir  zunächst  die  Sculptur  der  cacaliae  vom 
Schwarzwalde  und  der  Iristis  vom  Rhoneglelscher  (ich  traf  jede 
Art  an  ihrem  Standorte  zu  Hunderten),  so  ist  zwar  die  Punktirung 
der  Flügeldecken  bei  der  cacaliae  durchschnittlich,  und  namentlich 
bei  den  glänzenden  Stücken  etwas  gröber,  indessen  stimmt  sie  auch 
nicht  selten  vollkommen  mit  der  der  trislis  überein.  Somit  bliebe 
der  tristis  noch  die  blaue  Farbe  der  Flügeldecken  übrig,  „deren 
Oberfläche  matt,  wie  mit  einem  feinem  Dufte  überflogen  ist'", 
während  O.  cacaliae  entweder  glänzend  goldgrün  mit  glanzlosen 
Binden  (Var.  ß  bei  Suffrian)  sein  soll,  oder  einfach  grün,  mit  mat- 
tem Goldschimmer,  die  Nath  und  die  Stelle  der  fehlenden  Längs- 
binden  mil  matterem   glanzlosem  Ansehen  (Var.  ;').     Da  aber  auch 


284  Kraa(z:    iiher 

bei  nicht  wenigen  cacaliae  nicht  nur  die  Binden,  sondern  auch  der 
gröfste  übrige  Theil  der  Flügeldecken  glanzlos,  d.  h.  mit  demselben 
Dufte  überflogen  ist,  wie  bei  der  tristis,  so  würde  sich  eine  blaue, 
etwas  matte  cacaliae  hiernach  von  der  trislis  nur  noch  durch  die 
übrigen  von  SulTrian  für  sie  als  charakteristisch  angegebeneu  Merk- 
male ')  unterscheiden.  Diese  zeigen  sich  aber  um  so  weniger  stich- 
haltig, je  mehr  entsprechende  blaue  Oreiuen  aus  Tyrol  oder  ande- 
ren Gegenden  man  nach  seiner  Beschreibung  unter  cacaliae  oder 
trislis  unterbriugen  will. 

Erwägt  man,  dafs  SuflVian  fast  nur  Exemplare  der  tristis  vom 
Rhonegletscher,  von  der  blauen  cacaliae  nur  ein  Exemplar  gekannt 
hat,  so  würde  nach  dieser  Ausführung  meine  Ansicht,  dafs  O.  tri- 
stis Siiffr.,  weil  hauptsächlich  nach  Exemplaren  von  einer  Lokalität 
beschrieben,  nichts  Anderes  als  eine  Lokalvarietät  der  O.  cacaliae  ist, 
wohl  kaum  auf  triftigen  Widerspruch  stofsen.  Dieselbe  wird  aber 
noch  weiter  dadurch  unterstützt,  dafs  Exemplare  aus  den  Pyrenäen 
genau  mit  blauen  cacaliae  aus  Tyrol  und  kaum  weniger  mit  Stük- 
ken  der  tristis  vom  Rhonegletscher  übereinstimmen;  diese  sind  von 
de  Saulcy  zusammen  gefangen  mit  Exemplaren  der  Oreina  cacaliae 
und  iiissilagi7iis  SufTr. ,  welche  nach  ziemlich  glänzend  blauen  Ex- 
emplaren der  O.  cacaliae  beschrieben  ist.  Den  mir  vorliegenden, 
von  de  Saulcy  gesammelten,  von  Reiche  mitgetheilten  Stücken  fehlt 
die  Kiellinie  auf  dem  Kopfe,  dagegen  ist  sie  bei  anderen  Exem- 
plaren von  den  Pyrenäen  (aus  Canterets  von  Delarouzee  mitgetheilt) 
wieder  vorhanden.  — 

Denken  wir  uns  den  Duft,  mit  dem  die  Flügeldecken  der  ca- 
caliae des  Schwarzwaldes  durchschnittlich  in  geringerem,  die  des 
Rhoneglelschers  durchschnittlich  in  stärkerem,  die  der  Pyrenäen  bald 
in  stärkerem,  bald  in  geringerem  Grade  überflogen  sind,  von  den- 
selben fort,  so  erscheint  uns  O.  cacaliae  etwa  um  so  viel  glänzen- 
der als  nach  Suffrian's  ausdrücklicher  Angabe  (S.  144)  die  schle- 
sischen  speciosissima  glänzender  als  die  schweizer  sind;  denken 
wir  uns  dazu  O.  cacaliae  etwa  um  so  viel  kleiner,  als  die  häufig 
einfarbig  blaue  schlesische  O.  speciosa  kleiner  zu  sein  pflegt  als  die 
grüne,  blaubindige  vom  Schwarzwalde,  so  erhalten  wir  ein  ziem- 
lich getreues  Bild  von  der  typischen  seneciosis  aus  Schlesien.  Wenn 


')  Dafs  die  Kiellinie  auf  dem  Kopfe  sich  bei  dem  gröfsten  Theile  der 
cacaliae  aus  dem  Schnarzwalde  vorfindet,  wollen  wir  hier  ausdrücklich 
erwähnen,  zugleich  aber  auch,  dafs  wir  dieses  Merkmal  nichtsdesfoweni- 
jier  für  ein  ganz  untergeordnetes  halten. 


einige  Oieina-Arlen.  285 

sich  nun  neben  Stücken  derselben,  welche  die  von  SulTrian  beschrie- 
bene typische  Sculptur  der  Flügeldecken  zeigen,  auch  solche  finden, 
welche  hinsichtlich  derselben  ganz  mit  Stücken  vom  Rhonegletscher 
übereinstimmen  und  von  Schwarzwälder  Exemplaren  kaum  zu  un- 
terscheiden sind;  wenn  schon  Suff'rian  von  deutlich  grün  angeflo- 
genen Exemplaren  der  mithin  nur  vorherrschend  blauen  senecionis 
spricht,  wenn  solche  und  andere  ganz  blaue  die  Stelle  der  ver- 
schwundenen Binde  maltgetrübt  zeigen,  wenn  endlich  die  meisten 
von  Kahr  in  Tyrol  gesammelten  Stücke  völlig  in  Zweifel  lassen,  ob 
sie  matte  O.  senecionis  oder  blanke  cacaliae  sind,  so  bleibt  zur  Un- 
terscheidung beider  Arten  schliefslich  nur  die  Suftrian'sche  Besclirei- 
bung  übrig. 

Scheint  der  Eingang  dieser  Ausführung,  welclier  die  Annabme, 
dafs  O.  senecionis  keine  eigene  Art  sei,  begründen  helfen  soll,  viel- 
leicht von  der  einen  Seite  allzu  künstlicb,  so  niufs  von  der  andern  ein- 
geräumt werden,  dafs  bei  der  Beurtheilung  fraglich  specifischer  Ei- 
genschaften zweifelhafter  Arten  lokale  Einflüsse  nicht  aufser  Be- 
tracht gelassen  werden  dM|^en,  welche  bei  sicher  begränzten  Arten 
ganz  erhebliche  iModifikatWien  bedingen.  Wohl  zu  beachten  dürfte 
selbst  der  Umstand  sein,  dafs  O.  senecionis  in  Schlesien  neben  den- 
selben Arten  (speciosa  und  speciosissinui)  auftritt,  neben  denen  sich 
im  Schvvarzwalde  cacaliae  findet. 

Neben  der  speciosa  entwickelt  sich  auch  die  cacaliae  in  lUy- 
rien  am  kräftigsten;  in  dem  Mafse,  dafs  sich  ihre  Flügeldecken  nach 
hinten  deutlich  verbreitern;  zu  gleicher  Zeit  verschmälert  sich  aber 
das  Halsschild  nach  vorn  und  es  weicht  der  matte  Duft  von  dem 
nietallgrünen  Tiieile  der  Flügeldecken  fast  völlig,  so  dafs  der  Glanz 
der  Grundfarbe  kaum  schwächer  ist  als  bei  speciosissima,  welcher 
der  Käfer  dadurch  so  ähnlich  wird,  dafs  er  mir  als  diese  zugleich 
mit  ächteil  Exemplaren  derselben  zugesendet  wurde;  indessen  bleibt 
O.  cacaliae  durch  die  matte  Farbe  der  Binde  (wohl  zu  unterschei- 
den von  der  gesättigt  intensiven  der  Kernbinden)  leiclit  von  O.  spe- 
ciosissima  zu  treiuien. 

Eine  noch  gröfsere  Veränderung  erleidet  cacaliae  in  den  See- 
alpen, wo  sich  eine  einfarbig  blaue  Form,  mit  unregelmäfsig,  grob, 
ziemlich  dicbt  |)unklirtem  IJalsscIiilde  und  stark  punktirlen  Flügel- 
decken findet,  auf  denen  die  Nadelrisse  zum  Theil  veisch wunden, 
zum  Theil  in  Runzeln  verwandelt  sind. 


2S6  Kraatz:  über 

III.      Oreina  speciosiss ima  Scop.  SulTr. 

Neben  Oreina  spcclosa  und  cacaltae  findet  sich  auf  dem  Feld- 
berge im  Schvvarzwalde  eine  dritte  Art,  deren  gröfsere  Stücke  mir 
SufTrian  als  seine  lüUigera  bestimmte,  welche  indessen  unxweiiel- 
haft  mit  ähnlichen  kleineren  Exemplaren  zusammengehören,  in  denen 
auch  Suilrian  richtig  O.  speciosissima  erkannte.  Vergleicht  man 
die  Schvvarzwalder  Form  mit  der  schlesischen  und  der  illyrischen 
speciosissima  (wie  sie  z.  B.  Schmidt  in  Laybach  vielfach  versen- 
det), so  macht  jede  derselben,  oberflächlich  betrachtet,  kaum  weni- 
ger den  Eindruck  einer  eigenen  Species,  als  viele  der  vorher  be- 
sprochenen Schein  -  Arten.  Die  schlesischen  O.  speciosissima  sind 
durchschnittlich  kürzer  und  gedrungener,  die  Schwarzwälder  meist 
kräftiger  und  dichter  punktirt,  schmaler  und  gewölbter,  die  illyri- 
schen die  flachsten;  allen  gemeinsam  sind  die  ziemlich  stark  abge- 
setzten Seilenränder  des  Halsschildes  und  die  nach  hinten  allmälig 
deutlich  erweiterten  Flügeldecken;  die  Punkte  auf  denselben  stehen 
bald  dichter  bald  weitläufiger,  jedoch  fajj^immer  deutlich  enger  als 
bei  cacaliae,  und  sind  auf  der  Scheibe  Wum  stärker  als  nach  der 
Nath  zu,  bisweilen  durch  schwache  Nadelrisse  verbunden,  oder  selbst 
genai'bt.  Die  Unterschiede  welche  zwischen  den  schvvarzwalder 
und  krainer  Exemplaren  ziemlich  scharf  hervortreten,  verwischen 
sich  bei  den  schweizer  Stücken  dadurch,  dafs  hier  ein  gröfserer 
Wechsel  der  Form  und  Sculptur  auf  beschränkterem  Terrain  statt- 
findet. Grünlich  blaue  Stücke  aus  Schwytz  von  besonders  gestreck- 
ter Gestalt,  deren  Flügeldecken  kaum  kürzer  als  bei  der  cacaliae 
und  nach  hinten  nur  schwach  erweitert  sind,  sandte  Herr  Dietrich 
als  fragliche  tussiloginis  ein;  dieselben  haben  mit  O,  senecionis  aus 
Tyrol  grofse  Aehnlichkeit,  bleiben  indessen  durch  die  schmale,  glän- 
zende, kleine  Binde  und  das  kürzere  breite  Halsschild  wohl  zu  un- 
terscheiden. Andere  Exemplare  vom  Joch  Lalemar  bei  Botzen  (auf 
Adenostyles  von  Gredler  gefunden)  werden  alleren  Stücken  der  O. 
iristis  in  Form  und  Färbung  täuschend  ähnlich,  zuweilen  noch  et- 
was gröfser,  namentlich  breiter;  das  breitere  Halsschild  und  die  dich- 
tere, tiefere  Punktirung  läfst  sie  aber  deutlich  als  speciosissima  er- 
kennen. 

a.  Oreina  elongata  SutTriau.  —  Der  O.  speciosissima  vom 
Schwarzwalde  steht  die  aus  den  steyrischen  Alpen  am  nächsten, 
doch  ist  sie  durchschnittlich  kleiner  und  schmäler,  die  blaue  Binde 
auf  den  Flügeldecken  ist  meist  ziemlich  schwach  und  erlischt  zu- 
letzt ganz;  dadurch  bedingen  sich  Form-  und  Färbungsverhältnisse, 


einige  Oreina-Arten.  287 

welche  deujcnigen  genau  entsprechen,  welche  SuflVian  als  charak- 
teristisch für  O.  eloHgata  angiebt,  welche  in  den  steyerschen, 
Kärnthner  und  Tyroler  Alpen,  von  da  aus  vereinzelt  durch  die 
südliche  Schweiz  bis  zur  Lombardei  hinab  vorkommen  soll.  Aufser 
der  erwähnten  Form  und  Färbung  bleibt  nach  Suirriau's  Beschrei- 
bung nur  noch  als  charakteristisch  für  O.  elongata  übrig,  dafs  die 
Punkte  auf  den  Deckschilden  grob  und  dicht,  ihre  Zwischenräume 
deutlich  genarbt  sind,  während  Or.  speciosissima  feine  und  dichte, 
nicht  durch  Runzeln  verbundene  Punkte  haben  soll.  Unter  den 
Schwarzwälder  speciosissima  sind  aber  fast  eben  so  viele  fein  und 
dicht  punktirte,  als  ziemlich  grob  und  dicht  gerunzelte  Stücke,  mit- 
hin kann  auf  das  Vorhandensein  der  Runzeln  bei  der  elongata  wohl 
kein  besonderes  Gewicht  gelegt  und  in  der  O.  elongala  kaum  et- 
^vas  anderes  als  O.  speciosissima  gesehen  werden,  deren  Punktirung 
so  gut  wie  bei  andern  Arten  einem  Wechsel  in  der  Weise  unter- 
worfen ist,  dafs  an  der  einen  Lokalität  eine  etwas  dichtere  oder 
gröbere,  an  der  anderen  eine  etwas  weitläufigere  vorherrscht.  Auf- 
fallend weitläufig  ist  z.  B.  die  Punktirung  der  Flügeldecken  be- 
sonders bei  steyrischen  Exemplaren  der  speciosissima,  welche  na- 
mentlich Miller  als  elongala  SuliV.  versendet,  SufFrian  in  Schaum's 
Sammlung  als  monticola  Duft,  bezettelt  hat.  Etwas  weniger  weit- 
läufig ist  die  Punktirung  durchschnittlich  bei  den  dunkelblauen 
Stücken  aus  den  Seealpen,  welche  Ghiliani  als  elongala  var.?  ver- 
sendet; ganz  ähnliche  in  der  Schaum'schen  Sammlung  finden  sich 
von  SufFrian  als  cacaliae  bezettelt. 

b.  Oreina  fusco-aenea  Schummel  Suffr.  Dafs  diese  Art 
auf  nichts  als  trüberzfarbige  Stücke  der  O.  speciosissima  begründet 
wurde,  ist  schon  von  anderer  Seile,  und  zwar  ^ewifs  mit  Recht, 
geltend  gemacht;  es  braucht  daher  nicht  weiter  auf  die  Beschrei- 
bung Suffrian's  eingegangen  zu  werden. 

c.  Oreina  juncorum  Suffr.  Von  dieser  Art  liegen  mir  ei- 
nige von  Schaum  als  juncortim  bezettelte  Stücke  aus  Siebenbürgen 
in  der  Schaunrschen  Sammlung  und  ein  typisches  von  Zebc  mitge- 
theiltes  vor.  Ich  vermag  in  denselben  nichts  als  dunkelgoldgrüne 
speciosissima  mit  vollständig  geschwundener  oder  nur  schwach  an- 
gedeuteter Längsbinde  zu  erkennen;  die  Punktirung  der  Flügeldek- 
ken  ist  bei  ihnen  kaum  dichter  als  bei  ähnlich  gebauten  Stücken 
aus  Tyrol;  die  Vordcrwinkel  des  Halsschildes  sollen  nach  Suffrian 
kurz  und  stumpf  sein;  bei  dem  von  Zehe  mitgetheiltei^Stücke  würde 
ich  sie  kurz  und  ziemlich  spitz,  bei  denen  der  Schaum'schen  Samm- 
lung allerdings  stumpf  aber  nicht  kurz  nennen. 


288  Kraut z:  über 

Wenn  auch  die  Veränderungen  in  der  Form  des  Ilalsschildes 
bei  der  speciosissima  (nach  den  Geschlechtern  und  der  Gesanimlgc- 
stalt  des  Individuums),  welche  kaum  geringere  und  zwar  ganz  ähn- 
liche wie  die  bei  der  O.  speciosa  besprochenen  sind ,  von  Suffrian 
vielleicht  wegen  Mangel  an  Material  weniger  beobachtet  werden 
konnten,  so  lassen  doch  seine  Diagnosen  der  O.  speciosissima  und 
juncorum^  in  denen  das  Halsschild  der  ersteren  nach  vorn  verschmä- 
lert, der  letzteren  nach  vorn  verbreitert  genannt  wird,  eine  nicht 
unbedeutende  DifTerenz  vermuthen.  Wenn  es  aber  in  der  Beschrei- 
bung der  O.  speciosissima  heifst:  ,. Halsschild  vor  der  Mitte  am  brei- 
testen, von  da  nach  vorn  stärker,  hinterwärts  weniger  verschmä- 
lert, die  Seitenränder  etwas  gerundet'',  und  in  der  Beschreibung  der 
juncorum:  ..Halsschild  von  der  Wurzel  an  nach  vorn  verbreitert, 
vor  der  Mitte  am  breitesten  und  dann  plötzlich  durch  einen  stum- 
pfen Bogen  verschmälert'',  so  kommt  dies  im  Wesentlichen  auf  das- 
selbe hinaus;  die  DitTerenzen  in  der  Form  des  Halsschildes  haben 
uns  also  kaum  weiter  zu  beschäftigen. 

In  der  verloschenen  Längsbinde,  die  bei  dem  Zebe'schen  Slück 
ganz  fehlt,  soll  doch  wohl  kein  specifischer  Charakter  liegen;  eben 
so  wenig  kann  er  in  dem  Farbenton  der  Flügeldecken  gesucht  wer- 
den, der  allerdings  ein  eigenthümlicher  ist,  aber  einzig  und  allein 
durch  den  Mangel  an  etwas  Goldschimmer  bedingt  wird.  Die  Punk- 
tirung  des  letzten  Bauchringes  hat  hier  wohl  überhaupt  nichts  zu 
sagen.  Nach  alledem  ist  O.  jiincomm  in  meinen  Augen  nach  ziem- 
lich schlanken,  dunkelgoldgrünen  O.  speciosissima  mit  dicht  punk- 
tirten  Flügeldecken  beschrieben. 

d.  O.  monticola  SulTr.  Die  grofsen  Abänderungen,  welche 
die  Exemplare  dieses  Käfers  aus  verschiedenen  Gegenden  zeigen, 
dessen  hauptsächlichster  Charakter  in  der  geringen  Gröfse  besteht, 
lassen  mich  in  demselben  nur  eine  kleine  Form  der  speciosissima 
vermuthen.  Form  und  Sculptur  bieten  keine  recht  wesentlichen 
Unterschiede  von  der  O.  speciosissima  dar;  bei  gedrungenen  Weib- 
chen der  speciosissima  mit  quergewölbtem  Halsscbilde  erscheint  das- 
selbe vorn  kaum  schwächer  heruntergebogen  als  bei  den  monticola- 
Weibchen.  Genauere  Beobachtungen  über  das  Vorkommen  beider 
Arten  und  der  Vergleich  eines  reicheren  Materials  sind  hier  noch 
sehr  zu  wünschen. 

e.  O.  speciosissima  var.  carpalhica.  Einer  höchst  aus- 
gezeichneten ^n  Parreyfs  milgelheillen  Varietät  aus  den  Karpathen, 
welche  sehr  selten  sein  dürfte,  soll  hier  noch  kurz  Erwähnung  ge- 
than  werden.     Das  mir  vorliegende  Pärchen  hat  fast  ganz  die  Kör- 


einige  Oreina- Arten.  289 

peigestalt  und  die  Bildung  des  Halsschildes,  welches  die  in  Schle- 
sien vorkommenden  Stücke  der  O.  speciosissimu  zeigen,  dagegen  ist 
die  Punktirung  der  Flügeldecken  viel  feiner,  fast  überall  gleich 
stark;  der  ganze  Körper  ist  einfarbig  schwarz,  oben  mit  einem 
Stich  ins  Kupferrölliliche,  leiclit  fettglänzend,  namentlich  das  2. 

f.  Oreina  convergens  Sullr.  ist  mir  bis  jetzt  unbekannt 
geblieben,  indessen  giebt  die  Beschreibung  Anhaltspunkte  für  die 
Vermuthung,  dafs  sie  nicht  specifisch  von  speciosissima  verschie- 
den sei.    (Vergl.  S.  294.) 

IV.      Oreina  P eyrolerii  Bassi,  SnlTr. 

Dafs  der  Mangel  des  verdickten  Halsschildrandes,  in  dem  diese 
Art  nach  SullVian  der  alcyonea  Er.  ähnlich  ist,  ab  und  zu  bei  Ar- 
ien vorkommt,  die  der  Regel  nach  einen  verdickten  Rand  des  Hals- 
schildes zeigen,  ist  bereits  hervorgehoben;  ebenso  war  auch  schon 
darauf  aufmerksam  gemacht,  dafs  SulTrian  Unterschiede  in  der  Form 
des  Halsschildes,  welche  durch  die  Verschiedenheit  des  Geschlechts 
bedingt  sind,  leicht  für  specifische  zu  halten  geneigt  war;  fügen  wir 
dem  hinzu,  dafs  mir  Tyroler  Exemplare  der  O.  Peyrolerii  vorlie- 
gen, deren  Flügeldecken  im  Vergleich  mit  anderen  viel  gröber  scul- 
pirten  leicht  gerunzelt  zu  nennen  sind,  so  werden  die  österreichi- 
schen Entomologen  wohl  im  Stande  sein,  Redtenbacber's  ed.  H.  p. 
914  Note  1.  ausgesprochene  Vermuthung,  dafs  O.  Petjrolerii  höchst 
wahrscheinlich  nur  eine  Lokalvarietät  Hcv  melanocephala  Duft,  sei, 
zur  Gewifsheit  zu  erheben,  wozu  es  mir  an  Material  fehlt;  zu  be- 
achten wäre  namentlich,  ob  O.  Peyrolerii  und  melanocephala  nicht 
auch  nebeneinander  vorkommen,  was  besonders  für  ihre  Identität 
sprechen  würde.  Bei  meinen  O.  Peyrolerii  (fünf  aus  Tyrol,  eine 
besonders  grofse  aus  den  Seealpen)  ist  das  Halsschild  nach  hinten 
mehr  oder  minder  deutlich  verengt,  der  Seitenrand  bei  einigen  gar 
nicht,  bei  einigen  ziemlich  deutlich  abgesetzt;  bei  einem  Stücke  aus 
Steyermark,  Avelches  jedenfalls  zu  O.  melanocephala  gehören  würde, 
weil  der  Seitenrand  des  Halsschildes  deutlich  verdickt  und  abge- 
setzt erscheint,  ist  das  Ilalsschild  nach  vorn  deutlich  verengt;  Suf- 
frian  erwähnt  von  dieser  Verengung  des  Halsschildes  nichts,  welche 
viel  dazu  beiträgt,  meinem  Exemplare  der  O.  melanocephala  ein  cha- 
rakteristisches Ansehen  zu  geben. 

Oreina  melancholica  Heer  (Gränzen  des  Pflanz,  und  Thier. 
Lebens  in  den  Schweizeralpen  17.  Fig.  II.)  scheint  äufserst  selten 
zu  sein,  da  ich  nur  ein  Exemplar  derselben  einmal  flüchtig  gesehen, 
auf  welches  mich  Bremi-VVollI  bei  der  Durchsicht  seiner  Sammlung 
besonders  aufmerksam  machte.  Der  Umstand,  dafs  diese  kohlschwarze 


29Ü  Kraal z:  über 

Arf  mit  gelbrothen  Hinterleibsriicken  zugleich  sehr  lief  runzlig  punk- 
tirt  genannt  wird,  bringt  mich  zu  der  Vermuthung,  dafs  sie  eine 
Varietät  der  melanocephala  sei,  von  welcher  ja  Suffrian  bereits  eine 
Form  mit  schwarzer  Nathbinde  beschreibt. 

V.  Oreina  rugulosa  Suffr, 

Diese  Art  ist  bestimmt  nicht  von  luctuosa  i)\\\ .  unterschieden 
und  vorzugsweise  nach  männlichen  Banater  Stücken  derselben  be- 
schrieben, welche  im  Allgemeinen  eine  etwas  untersetztere  Gestalt 
und  gröber  punktirte  Flügeldecken  als  die  Krainer  haben;  die  letz- 
teren zeigen,  wenn  auch  seltener,  ebenfalls  ein  nach  hinten  verengt 
zu  nennendes  Halsschild;  der  Seitenrand  desselben  ist  bei  der  Mehr- 
zahl der  mir  von  Rosenhaner  mitgetheilten  Banaler  O.  rugulosa 
ebenso  deutlich  der  ganzen  Länge  nach  abgesetzt,   wie  bei  luctuosa. 

Während  die  Flügeldecken  bei  den  Banater  luctuosa  (=z  rugu- 
losa Suffr.)  im  Allgemeinen  gröber  punktirt  sind,  als  bei  den  Krai- 
ner, zeigen  sie  sich  bei  den  von  Ghiliani  ans  den  Seealpen  (als 
nov.  spec?)  mitgetheilten  Stücken  durchschnittlich  feiner  punktirt. 
Schöne  goldgrüne  Exemplare,  deren  Suffrian  unter  luctuosa  noch 
nicht  Erwähnung  thut,  sind  hier  fast  häufiger  als  dunkelblaue;  auch 
kleine  messinggelbe,  feuerrot  he  und  dunkelkupferrothe  Stücke  sind 
mir,  aber  nur  sehr  einzeln  vorgekommen. 

VI.  Oreina  aurulenta  Suffr.  und  infricata  Germ. 
Die   unverkennbare   Uebereinstimmung   dieser   beiden  Arten    in 

der  verhältnifsmäfsig  breiten  und  flachen  Gestalt  des  ganzen  Kör- 
pers und  in  der  des  Halsschildes,  dessen  Seitenrand  breit  und  flach 
abgesetzt  ist,  erscheint  mir  so  wesentlich,  der  angegebene  Unter- 
schied in  der  Punktirung  der  Flügeldecken  so  unwesentlich,  dafs 
sie  unmöglich  specifl:»ch  zu  trennen  sind;  Suffrian  mufs  geradezu 
Männchen  der  intricata  mit  Weibchen  der  aurulenta  verglichen  ha- 
ben, wenn  er  die  erstere  in  der  Diagnose  hoch-,  die  letztere  flach- 
gewölbt nennt,  denn  die  Weibchen  der  aurulenta  sind  nicht  flacher 
gewölbt  als  die  2    der  intricata,    und   die  cT  nicht  stärker. 

Die  eigenlhümliche  Sculptur  der  Flügeldecken  soll  zwar  O.  /m- 
Iricala  von  allen  übrigen  Arten  der  Gattung  unterscheiden,  indes- 
sen zeigt  schon  ihre  Beschreibung  die  grofse  Uebereinstimmung'  mit 
der  der  aurulenta. 

Suffrian  hat  wohl  überhaupt  einen  unrichtigen  Eindruck  von 
der  O.  intricata  dadurch  erhalten,  dafs-  er  sie  zum  Theil  mit  spe- 
ciosa  verwechselt  hat,  da  es  mir  kaum  zweifelhaft  ist,  dafs  die  von 


einige  Oreina-Arten.  291 

ihm  erwähnten  Zebe'schen  Stücke  der  intricaia,  bei  denen  der  obere 
Theil  der  Flügeldecken  beiderseits  der  Nath  fast  bis  auf  die  Hälfte 
der  Breite  nicht  gerunzelt  ist,  einfarbig  blaue  Stücke  der  O.  spe- 
ciosa  aus  Schlesien  waren,  welche  Suffrian  kaum  haben  gänzlich 
unbekannt  bleiben  können. 

Mit  Einschlufs  der  nicht  weiter  besprochenen  Arten  lassen  sich 
die  europäischen  Oreinen  etwa  so  aneinanderreihen: 
lucluosa  Dufts  ehm. 

var.  riigtdosa  Suffr. 
intricata  Germ. 

var.  aurulenta  Suffr. 
speciosa  Panz. 

var.  pretiosa  Suffr. 
var.  superba  Oliv, 
var.  gloriosa  Fabr. 
var.  villigera  Suffr. 
var.  venusla  Suffr. 
cacaliae  Oliv, 
var.  punctalissima  Suffr. 
var.  hifrons  Fabr. 
var.  nigrina  Suffr. 
var.  alcyonea  Suffr. 
var.?  aenescetis  Suffr. 
nivalis  Heer. 
lilurala  Scop. 

phalerala  Germ. 
speciosissima  Scop. 

\av.  Jusco-aenea  Schummel. 
var.  etongata  Suffr. 
var.  juncorum  Suffr. 
var.  convergens  Suffr. 
var.?  monlicola  Duftschm. 
Genei  Suffr. 
trist is  Fabr. 

var.  tussilaginis  Suffr. 
var.  cacaliae  Schrank, 
var.  senecionis  Schummel. 
melanocepJiala  Duftschm. 
var.?  Peyrolerii  Bassi. 
var.?  melancholica  Heer. 


nigriceps  Fairm. 

Berl.  Entom.  Zeitschr.    III.  23 


292  Kruafz:  über 

Zum  Schlufs  mögen  hier  noch  einige  kurze  Bemerkungen  über 
Chrysomelcn-Arten  angeschlossen  werden. 

Chrysomela  rnfa  Duffschraidt,  Dahlii  Suffr.,  opulenta 
SufFr.,  s quäl i da  SnlTr. 

Redlenbachei''s  Ansicht  (Faun.  Austr.  ed.  II.  p.  909),  dafs  diese 
vier  Arten  identisch  seien,  kann  ich  nur  beipflicliten.  Das  eine 
von  den  beiden  Exemplaren,  nach  denen  die  Beschreibung  der  Chrys. 
Dahin  entworfen,  liegt  mir  aus  der  Schauni'schen  Sammlung  vor; 
zwar  besitze  ich  kein  Exemplar  der  opidenla,  welches  in  allen 
Theilen  mit  demselben  genau  übereinstimmt,  wohl  aber  Stücke  der- 
selben, welche  bald  die  Gestalt  der  Dockschilde,  bald  die  Form  des 
Halsschildes  zeigen,  welche  als  charakteristisch  für  Dahlii  bezeich- 
net werden.  Von  den  von  Letzner  aus  Schlesien  mitgetheilten 
Stücken  der  opulenta  vermag  ich  nach  den  von  SulFrian  angegebe- 
nen Merkmalen  keine  eigene  Art  mit  einiger  Sicherheit  abzutren- 
nen, welche  der  squaliJa  entspräche,  und  doch  soll  diese  ausschliefs- 
lich  dem  Riesengebirge  eigen  sein.  Wenngleich  Suffrian  unter  der 
rufa  der  beiden  Geschlechter  Erwähnung  thut,  so  müssen  ihm  doch 
vorzugsweise  kräftige  weibliche  Exemplare  derselben  vorgelegen  ha- 
ben, da  die  Schultern  bei  den  Männchen,  deren  Halsschild  nach 
hinten  deutlicher  verengt  erscheint,  noch  deutlicher  hervortreten 
als  bei  Dahlii,  welche  sich  doch  durch  die  eckig  vortretenden 
Schultern  besonders  auszeichnen  soll.  Dafs  Chrys.  rufa  hinten  breit 
erweitert  sein  soll,  spricht  ebenfalls  für  die  Vermuthung.  dafs  der 
Käfer  vorzugsweise  nach  Weibcheu  beschrieben  sei. 

Chrysomela  menthaslr i  SuiTrian,  fti  Iminans  Suffr.,  re- 
splendens  SulTr.  {ignita  SuflV.  olim). 

Chrysomela  fulminans  Suffr.  ist  ohne  Zweifel  nach  feurig  gold- 
^rünen  Exemplaren  der  Chrys.  menthastri  Suffr.  beschrieben,  da 
die  Merkmale,  welche  der  ersteren  nach  Suffrian  zukommen  sollen, 
nichts  weniger  als  beständig  genannt  werden  können.  Ich  besitze 
Stücke  der  fulminans  aus  Griechenland,  welche  deutlich  kleiner 
und  schmaler  als  kräftige  Harzer  Exemplare  sind,  und  bei  denen  das 
Halsschild  durchaus  nicht  breiter  als  bei  der  menlhaslri  ist.  Durch- 
schnittlich phimpcr  gebaut  als  die  dentschen  Stücke  dieser  Art  sind 
die  sicilianischen ,  welche  meist  feuergolden  oder  kupferroth  sind 
und  von  Sdffrian  für  Olivier's  ignita  gehalten,  später  mit  dem  Na- 
men resplendeus  bezeichnet  wurden.  Es  ist  indessen  kein  Grund 
vorhanden  dieselben  als  eine  eigene  Art  zu  betrachten,  da  auch  feu- 
rig goldgrüne  Exemplare  auf  Sicilien  vorkommen,  welche  die  Fär- 


Chrysomelen- Arten.  293 

bung  als  kein  specifisches  Merkmal  für  resplendens  erkennen  lassen; 
als  ein  solches  kann  ich  den  angegebenen  geringen  Unterschied  im 
Habitus  ebenfalls  nicht  ansehen.  Auf  die  Sculptur  der  besproche- 
nen Arten  einzugehen,  scheint  mir  kaum  nothwendig,  da  sie  bei 
den  Exemplaren  der  fulminans  und  menthastri  von  verschiedenen 
Lokalitäten  und  selbst  von  demselben  Standorte  bedeutend  abän- 
dert; erwähnt  mufs  indessen  werden,  dafs  Exemplare,  welche  theils 
mit  deutschen  typischen  menthaslri,  theils  mehr  mit  fulminans 
übereinstimmen,  aus  Andalusien  von  Dr.  Staudinger  mitgebracht 
wurden,  das  Vorkommen  der  ächten  menthastri  in  den  südlichsten 
Theilen  Europas  also  ebenfalls  nachgewiesen  ist. 

Chrysomela  viridana  (?  Küsfer)  Suffrian  und  palustris 
SuiTr.  sind  nach  messingglänzenden  und  glasglänzenden  goldgrünen 
Exemplaren  einer  und  derselben  Art  beschrieben,  die  zur  Unter- 
scheidung beider  angegebenen  Merkmale  nicht  stichhaltig;  beide 
wurden  untereinander  auf  Sardinien  in  Mehrzahl  von  Dr.  Staudin- 
ger angetroffen;  dieser  ausgezeichnete  Sammler  brachte  auch  feuer- 
goldene Stücke  aus  Andalusien  mit. 

Chrysomela  mixta  Suffr.  ist  gewifs  nur  eine  kräftige  Form 
der  Chrys.  cerealis  Linn.;  Ucbergangs  -  Exemplare  zwischen  beiden 
sehe  ich  theils  in  solchen  Stücken,  welche  bei  gleicher  Länge  mit 
den  grüfsten  mixta  weniger  plump  gebaut  sind ,  theils  in  solchen, 
welche  auf  den  bläulich  violetten  Flügeldecken  zwei  schwache  aber 
deutliche  purpurviolette  Längsstreifen  zeigen;  dieselben  stammen  aus 
Illyrien,  in  dem  viele  Käferarten  besonders  gut  gedeihen. 

Es  mufs  darauf  aufmerksam  gemacht  werden,  dafs  Redtenba- 
cher  die  Chrys.  mixta  Küst.  mit  der  Asclepiadis  Küst.  Suffr. 
vereinigt,  welche  von  cerealis  weit  verschieden  ist;  Küster  und  Suf- 
frian beziehen  ihre  Beschreibungen  auf  die  mixta  Ziegl.  in  litt., 
doch  wohl  nur  mit  Recht  der  Letztere. 

Chrysomela  islandica  Germ,  und  ahena  Germ.  Zwar  tritt 
Suffrian  ausdrücklich  der  Ansicht  entgegen,  dafs  diese  beide  Arten 
identisch  sein  können,  indessen  finde  ich  auch  hier  die  von  ihm  an- 
gegebenen Merkmale  bei  gröfseren  Reihen  von  Invididuen  nicht  ver- 
einigt. Von  den  Chrys.  islandica  aus  Schlesien  zeigen  einige  das 
Halsschild  fast  dichter  und  stärker  punktirt  als  die  Flügeldecken, 
andere  feiner  und  weitläufiger;  bei  einigen  sind  die  Seiteueiudrücke 
desselben  bis  zum  Vorderrande  hin  deutlich,  bei  andern  vorn  ver- 
schAVunden  u.  s.  w.;  je  stärker  die  Punktirung  ist,  um  so  deutlicher 
tritt  im  Allgemeinen  die  Längslinie  in  der  Mitte  desselben  hervor. 
Somit  kann  Chrys.  ahena  nicht  einmal  gut  als  Abart  der  islandica, 

23* 


294  Kraatz:  über  Chrysomelen- Arten. 

wie  Rcdtenbacher  (Fauna  austr.  ed.  II.  p.  910.   Note  1.)  will,  son- 
dern fast  als  idenlisch  mit  ilir  belraclitet  werden. 

Dafs  Chrysomela  quadrigemina  wohl  kaum  gehörig  von 
Chrys.  fncula  Fabr.  unterschieden  und  dldymala  Scriba  nur  eine 
Varietät  der  geminata  Gyll.  sei,  ist  von  Rcdtenbacher  (Faun,  austr. 
ed.  II.  p.  916  Note  2.  und  3.)  ausgesprochen  worden;  eine  nähere 
Begründung  dieser  Ansichten,  zu  der  es  mir  an  Material  fehlt,  wäre 
wohl  zu  wünschen. 


Von  Oreina  convergens  hatte  inzwischen  Herr  v.  Kiesen- 
wetter die  Güte  mir  das  typische  Exemplar,  nach  dem  die  Beschrei- 
bung dieser  Art  entworfen,  zur  Ansicht  zuzusenden.  Dasselbe  un- 
terscheidet sich  in  der  That  durch  nichts  wesenilich  von  krainer 
Stücken  der  O.  spcciosissima,  und  stimmt  mit  einzelnen  derselben 
fast  völlig  überein,  deren  Punktirung  mindestens  ebenso  dicht  und 
fein  ist,  obwohl  sie  bei  convergens  sehr  fein  und  dicht,  bei  der 
speciosissima  nur  dicht  genannt  ist.  Die  Form  des  Halsschildes 
schildert  Suffrian  ganz  richtig,  indessen  kann  dieselbe  unmöglich 
als  eine  specifische  betrachtet  werden. 


Malacodermatum  quaedam  novae  species 


Flaminio   Saudi  a  Selve,   cive  Taurinensi 
descriptae. 


M, 


'hagonycha    dist inguenda.     (Cant haris    distinguenda 
Dejean  Catalogo.) 

Elongata,  7Ügra,  antennarum  basi,  thorace,  pectore,  pedibus 
anoque  fulvis^  elyiris  crebre  rugoso-punctalis,  antennis  gracilibiis.  — 
Long.  4  lin. 

Habilat  in  Alpibus  Pedemontii:  D.  Ghiliani  et  ipse:  unicum  abs- 
que  patriae  indicatione  a  D.  Latreille  donatum  sub  illo  nomine  in 
Collectione  Comitis  Dejean  extat.:  hujus  collectionis  pars  Malaco- 
derniata  complectens  in  R.  Musaeo  Taurinensi  asservatur. 

Rh.  Redtenbacheri  et  planicolli  Kiesw,  forma  affinis, 
stalura  longe  majore  pluribusque  notis  discedens.  Caput  nigrum, 
ore  subtus  cum  palpis  fulvo,  his  apice  infuscafis,  mandibulis  genis- 
que  rufo-testaceis,  fronte  inter  oculos  transversim  impressa,  subtili- 
ter  dense  punctulatum.  Antennae  graciles,  in  mare  fere  corporis 
longiludine,  fuscae,  articulo  primo  subtus  testaceo,  supra  rufo-testa- 
cco,  art.  tcrtio  secundo  duplo  longiore.  Protborax  subquadrafus, 
apicem  versus  parum  angiislatus,  latiludinc  parum  brevior,  inaequa- 
lis,  margine  omni  elevato,  basi  subtruncatus,  apice  levissimc  rotun- 
datus,  laterii)us  usque  ad  medium  subreclis,  prope  basin  leviter  ro- 
lundalis,  angulis  anterioribus  rotundalis,  posterioribus  obtusis,  me- 
dio  longitudinaliter  obsolete  canaliculatus,  ))asi  profundius,  ante  scu- 
tellum  obsolelius,  utrinque  foveolalus,  acqualitcr  minus  dense  pun- 
etatus,  supra  subtusque  rufo-testaceus.  Sculellum  fuscum,  subtilis- 
sime  puncfatum,  tcnuiter  pubescetis.  Elytra  tborace  parum  latiora, 
crebre  rugoso-punctata,  punclis  basi  minus  crebris,  nitidula,  parce 
subtilissime  pubesccntia,  fusco-nigra.  Corpus  uigrum ,  pedibus  ful- 
vis,  tarsis  infuscatis,  abdominis  segmentis  ultimis  duobus  in  mare, 
ultimo  macula  orbiculari  in  femina  rufo-testaceis. 


296  JSaudi  a  Selve: 

RhagonycJia  nitida.  {Cantharis  nitida  Rambur.  Dejeari 
Catalogo.) 

JVigra,  aniennarum  hasi,  capitis  aniico,  ihorace,  peclore  ahdo- 
mineque  rtifo  -  tesiaceis,  ehjtris  crebre  rtigoso-ptmciatis.  —  Long. 
3x_3f  lin. 

Hispania  D.  Giuliani,  Sardinia  D.  Prof.  Gene. 

Caput  nigrum,  subnilidum,  dimidio  antico,  ab  oculis  nempe, 
cum  ore  palpisque  rufe  testaceum ,  palpis  mandibulisque  apice  infu- 
scatis,  fronte  inter  oculos  obsoletissime  impressa,  subtililer  minus 
dense  punctnialuin.  Antennae  mediocres,  fuscae,  articulis  duobus 
basalibus  in  integrum,  sequentibus  duobus  subtus.  rufo-tcstaceis. 
Prothorax  subquadratus,  apicem  versus  vix  angustatus,  inacqualis, 
marginc  omni  elevato,  basi  subtruncatus,  apice  levissime  rotunda- 
tus,  latcribus  subrectis,  angulis  auterioribus  rotundatis,  poslerioribus 
rectis,  medio  longitudinaliter,  anterius  obsolete  latiusque,  post  me- 
dium fortius,  canaliculalus,  ibique  lale  foveolatus,  parce  subtililer 
punctatus,  supra  subtusque  rufo -testaceus,  disco  saepe  rufo  salura- 
tius.  Scutellum  nigrum.  raro  rufo-teslaceum,  dense  punclaluni,  sub- 
tiliterque  pubescens.  Elytra  Ihorace  laliora,  crebre  subacqualiter 
rugoso-punctata,  griseo-villosa,  nigra.  Corpus  subtus  nigrum,  abdo- 
mine  tolo  pedibusque  rufo-testaceis,  tarsis  poslicis  fuscescentibus. 

Variat  mas  tboracis  disco  macula  parva  indeterminata  fusca: 
femina  abdominis  segmenlo  ventrali  penultimo  basi  transversim  fusco. 
Praecedenti  affinis,  minus  elongala,  aliter  picfa. 

Hhagonycha  lies  per  ica.     (Cantharis  affinis  Dej.  Cal.) 

Elongata,  nigra,  ore.,  ajiiennarnrn  basi,  thoracis  latcribus,  ely- 
irorum  limbo  latcrali  tibiiscjtie  ieslaceis^  elijlris  rugoso-punctatis.  — 
Long.  3  lin. 

Ilispania  D.  Ghiliani. 

Variat  elytris  testaceis,  apice  tenui  fusco,  pedibus  nigris. 

Caput  cum  oculis  tborace  fere  latius,  nigrum,  ore,  genis  pal- 
pisque rufotestaceis,  bis  articulo  ullimo  apice  infuscato.  Antennae 
elytrorum  medium  superantes,  fuscae,  articulis  quatuor  vel  quinque 
basalibus  testaceis,  apice  supra  plus  minusve  infuscatis.  Protborax 
subquadratus,  antrorsura  leviler  angustatus,  angulis  omnibus  obtu- 
sis,  latcribus  medio  subemarginatis,  margine  omni  subelevato,  lon- 
gitudinaliter canaliculalus,  ante  basin  transversim  impressus,  apicem 
versus  parce  subtililer  punctulatus,  nitidus,  rufo  -  testaceus,  macula 
magna  longiludinali  basin  apiccmque  attingenle,  ante  basin  dilatata, 
nigra.  Scutellum  nigrum  subniiidum,  subtillissime  crebre  punctulatum. 


Malacodermatum  quaedam  novae.  297 

Elytra  thorace  plus  quintuplo  longiora  eoque  parum  latiora,  niti- 
dula,  fortius  rugoso  -  punctata,  nigra,  limbo  tenui  marginaii  apice 
evanescente  testaceo,  rarius  iota  testacea  apice  tenui  fusco.  Corpus 
subtus  nigrum,  abdoininis  segmentis  in  mare  utrinque  apice  rufe- 
scentibus,  in  femina  concoloribus.  Pedes  teslacei,  femoribus  apice 
excepto  nigris,  tibiarum  poslicarum  tarsorumque  apice  fuscis:  varie- 
tati  elytris  testaceis  sunt  pedes  nigri,  trochanteribus,  geniculis  ti- 
biarumque  anticarum  apice  testaceis. 

Rh.  quadricolli  Kiesw.  proxima,  sed  major,  corpore  elon- 
gato  tboraceque  longiore,  anterius  angustato,  distincta. 

Rh.  quadricollis  Kiesw.  individua  nonnulla  in  Collect.  Co- 
mitis  Dejean,  ejusque  Catalogo  noraine  Canlbaris  margin ella  e 
Lusitania,  quaedam  in  Hispania  a  D.  Gbiliani  lecta  Imjus  speciei 
varietatem  pictura  et  statura  pauUulum  diversam,  caeteris  notis  con- 
sonam,  constituere  videntur:  statura  duas  lineas  cum  dimidio  attin- 
git,  elytrorum  limbus  lateralis  et  apicalis  tenuis  teslaceus,  unicum 
exemplar  insuper  elytra  raacula  basali  intra  humeros  et  scutellum 
oblonga,  indeterminata,  fusco-livida  ornatum. 

JMalthinus  rttbricollis  Dej.  Cat. 

Niger ^  ore.,  antennarimi  basi.,  pedibus  abdomlneque  pro  parle 
ruf o. testaceis,  thorace  suhquudrato  rufo,  elytrorum  apice  stdphureo. 
—  Long.  3^  lin. 

Unicum  exemplar  femineura  in  CoUectione  Comitis  Dejean  Lug- 
duni  (Lyon)  iecium. 

Maximus  in  hoc  genere:  caput  exserlum,  nigrum,  dense  rugoso- 
punctatum,  opacum,  ore  lineaque  longitudinali  media  in  facie  infe- 
riore rufo  teslaceis:  palpi  triarticulati,  articulo  ultimo  iufuscato.  An- 
tennae  validiusculae,  basi  rufo-testaceae,  apicem  versus  fuscescentes. 
Protborax  subquadratus,  latitudine  feie  longior,  basi  apiceque  trun- 
catus,  lateribus  ante  medium  levissime  rotundatis,  ante  basin  emar- 
ginatis,  nni^ulis  anticis  oblique  truncatis,  poslicis  rectis,  lateribus  pa- 
rum,  basi  evidenlius  marginalus,  inaequalis,  parum  nitidus,  supra 
subtusque  rufus.  Scutellum  densius  punclulatum  et  pubescens,  ni- 
tidulum,  fuscum.  Elytra  abdomine  parum  brcviora  nigro-fusca,  mi- 
nus dense  subtiliter  rugoso -punctata,  disco  lineis  nouuuUis  longitu- 
dinalibus  obsoletissime  elevalis,  macula  rotundata  apicis  laete  sul- 
phurea.  Pectus  anterius,  maculae  laterales,  coxae  omnes,  pedes  an- 
tici  et  posteriorum  genicula  rufo-testacea. 

Malthodes  simiatocoUis  Kiesw.  (Malt  hinus  margi- 
nicollis  Dej.  Cat.) 


298  Baudi  a  Selve: 

Mas:  Segmento  ultimo  dorsali  parum  elongato,  apice  subemar- 
ginato;  vcntralibus  penultimo  apice  late  profunde  emarginato,  lobis 
utrinque  apice  rolundatis,  ultimo  mediocri  paruui  elongato,  lalcri- 
bus  parallelis,  apice  rotundato  et  mcdio  triangulaiiler  exciso;  ab 
ano  interiore  insuper  duo  exoriuntur  lacinlac  iongiusculae,  spatbae 
instar,  basi  distantcs,  apice  iuvicem  convergentes. 

Duo  mares  cum  femina  e  Dalmalia,  mas  aUcrum  e  Tergcslo  a 
D.  Schueppel  nom.  ßl.  laticoltis  missus  in  collectione  Comilis  De- 
jean  extanics  observavi. 

Mallhodes  cephalotes.     (31altli inus  id.  Dcj.   Cat.) 

JViger,  antennarum  basi,  ihoracis  limbo  tenui,  elytrorum  apice 
genicidiscjiie  ßuvo  -  ieslaceis^  corpore  Jlavo-vai'iegalo,  capile  magno 
ihorace  Uiliore.  —  Long.   2j  lin. 

Habilat  in  Dalmatia;  Coli.  Dej. 

Mas  abdominis  segmcnfo  ventrali  penultimo  vix  elongato,  apice 
subrotundalim  truncalo,  ultimo  minore,  apice  truncato,  parce  den- 
ticulato:  ventralibus  penultimo  apice  rotundatim  sat  profunde  emar- 
ginato, ultimo  latiusculo,  apicem  versus  dcnsius  villoso,  apice  levi- 
ter  emarginato. 

jyi.  sangiiinolenio  et  inarginato  quasi  intcrmcdius:  caput 
magnum,  lateribus  rotundatum,  tboracis  latitudinem  paulo  superans, 
convexum,  subtiliter  dense  punctatum,  pubescens,  subnitidum,  ni- 
grum,  mandibiilis  flavis,  ore  subtus  fulvo-testaceo.  Autennae  dimi- 
dio  corpore  longiores,  fuscae,  articulis  duobus  primis  rnfo-testaceis. 
Protborax  lalitudine  summa  paulo  brevior,  basin  versus  anguslatus, 
basi  apiceque  subtruncatus,  laferibus  subreclis,  angulis  anlicis  subro- 
tundatis,  pron)inuIis,  posticis  acutis,  elevatis,  flavo  -  tesiaceis,  niger, 
limbo  omni  tenui  rufo  -  tcstaceo,  supra  inaequalis,  subliliter  dense 
punctalus,  parce  pubescens,  subnilidus.  Elytra  corpore  parum  bre- 
viora,  griseo-pubescentia,  subnitida,  fusca,  macula  apicali  flava  Cor- 
pus subtus  fuscum.  pectoris  maculis,  abdominis  scgmentorum  laferi- 
bus et  apice  anoque  flavo-tcstaceis.  Pcdes  geniculis  omnibus,  anle- 
rioribus  latius,  rufo-tcstaceis,  interdum  eliam  tibiis  anterioribus  ru- 
fescentibus. 

Malthodes  nigricollis.  (Malthinus  nigricollis  Dej. Cat.) 
JVigro-piceus,  elylrorum  apice  sidphurea,  thorace  transversim  s\ib- 

quadralo,  fortius  marginato,  longitudinaliler  canalicutalo.  anlennis 

validis.  —  Long.   1|  lin. 

Habilat  in  Dalmatia;  Coli.  Dejean. 


Malacodermatum  quaedam  novae.  299 

Mas  abdominis  segmentis  dorsali  penultimo  parum  elevato,  apice 
truncato,  ultimo  longiusculo,  valido,  a  basi  profunde  fisso,  laciniis 
parallclis,  apice  rotundatim  truncatis;  ventrali  penultimo  apice  ro- 
tundatim  sat  profunde  cmarginato,  ultimo  triangulari  medioeri,  pa- 
rum curvato,  basi  nitidissimo  glabro,  apice  breviter  bifurcato,  nigro- 
villoso,  utrinque  media  longitudinc  dente  valido  acute  superius  spe- 
ctante  armalo. 

M.  Ilelvet ico  Kicsvv.  proximus,  tborace  subquadrato,  elytris 
apice  sulpliureis  et  abdominis  in  mare  structura  dislans.  Caput  ni- 
grum,  niüduDi,  glabrum,  mandibulis  rufo-testaceis.  Anfennae  dimi- 
diam  corporis  longitudinem  superantcs,  validiusculae  in  mare,  sub- 
tenucs  in  fcmina,  uigro-piceae.  Palpi  nigri.  Prothorax  subquadra- 
tus,  seu  latitudine  paulo  brcvior,  praesertim  in  mare,  basi  apiceque 
subiruncatus,  lateribus  reclis,  angulis  auterioribus  subelevalis  obtu- 
sis,  posterioribus  subrectis,  margine  omni  forlius  elevato,  supra  in- 
aequalis,  in  fcmina  disco  medio  longitudinaliter  canaliculatus,  obso- 
letiiis  in  mare  canalicula  a  disco  medio  usque  prope  basi  in  plicu- 
lam  subelevatam  conversa,  nitidulus,  nigro-piceus.  Elytra  tborace 
plus  triplo  longiora,  apice  singulatim  rotundala^  obsolete  sublilius 
punctato-rugulosa,  griseo  nigra,  macula  apicali  flava.  Corpus  et  pe- 
dcs  fusci,  laterum  macula  ut  plurimum,  coxis,  tibiis  apice  tarsisque 
basi  dilutioribus. 

Malthodes  atraius.  (ßlallhinus  atratus  Dcj.  Cat.) 

JViger,  nilidus,  elytris  grlseo-nigris,  thorace  transveiso,  suhae- 
(jtiali^  forlius  marginato,  basin  versus  subatiguslato,  augidis  ante' 
rioribtis  promitiiäis,  antennis  validis.  —  Long.   14- — If  ün. 

Pyrenaei  orientales;  Dej.  Collect. 

Mas  elylrorum  apice  subflavo,  abdominis  segmento  dorsali  au- 
tepenullinio  parum  elevato,  apice  rotundatim  emarginato,  lobo  utrin- 
que apice  rotundato,  penultimo  minore  apice  rotundato,  ultimo  mi- 
niino  apice  triangulariter  sat  profunde  exciso;  venfralibus  penultimo 
apice  rotundatim  profunde  emarginato,  ultimo  triangulari,  medio 
profunde  fisso,  lacinia  singula  utrinque  apice  bifida,  villosa. 

Praecedcnte  paulo  major,  tborace  subaequali,  basin  versus  an- 
gustato,  corpore  nitidiusculo,  et  abdominis  structura  etiam  a  Jfl. 
modeslo  Kiesw.  distinctus. 

Caput  nigrum,  nitidum,  glabrum,  mandibulis  rufo-testaceis,  os 
fusco-testaceum,  palpis  piceis.  Antenuae  nigro-piceae,  in  utroque 
sexu  validiusculae,  maris  elytrorum  apicem  fere  superantes,  feminae 
....  Prothorax   latitudine  brevior,   apice  parum,  basi  levissime  ro- 


300  Baudi  a  Sehe: 

tundatus,  basin  versus  subangustatus,  laleribus  leviter  emarginatis, 
angulis  anicrioribus  obtusis  fortiter  piominulis,  posterioribus  obtu- 
sis,  niargine  aufico  et  postico  forlius,  latcrali  tenuilcr  marginato, 
transversim  niodice  coiivexus,  aequalis,  nilidus,  parce  subtilissime 
griseo-pubescens,  niger.  Elytra  nilidula,  nigro-grisea.  apice  inferiore 
oblique  subiriincato,  exteriore  rofundato.  summo  acutiusculo,  ma- 
cula  obscure  flavcscente  in  mare,  nulla  in  femina,  corpore  paruiu 
breviora,  minus  .«ubtiliter,  praesertim  ultra  medium,  punctalo-rugu- 
losa,  subtilissime  parce  griseo-pubescentia.  Corpus  uigro  -  piceum, 
abdominis  segmentis  apice  dilutioribus. 

Malthocies  hispanicus.  Rufo-testaceus.  capite  supra,  iho- 
race,  marghiiöus  antico  et  postico  excepiis^  itbiis  posterioribus  fe- 
morihtisque  posticis  nigro-piceis,  eUjtris  apice  Jlavescentibus:  thorace 
iransverso.  —  Long.   Ij — I|  lin. 

Habitat  in  Hispania  D.  Gbiliani. 

Variat  pleruraque  totus  rufo-testaceus,  verlicis  macula,  thoracis 
angulis  anticis  obsolete  tibiisque  posticis  nigris. 

Mas  abdominis  segmentis  dorsalibus  ultimis  elongatis,  penul- 
timo  apice  truncato,  utrinque  in  dcutem  producto,  ultimo  angusto, 
apice  triangularitcr  profunde  exciso:  ventralibus  penultimo  profunde 
apice  exciso,  lobo  utrinque  triangulari.  ultimo  stylum  longiusculum, 
sat  curvatum,  apice  subito  incrassatum  bilobum  exhibente. 

M.  chelifero  Kiesvv.  abdominis  maris  structura  quodammodo 
affinis,  segmenta  tamen  ultima  aliter  constructa.  Caput  omnium 
subtilissime  punctulatum,  subnitidum,  saepius  rufo-testaceum  macula 
transversa  verticis  nigra,  quandoquc  nigrum,  clypeo  rufcscente.  Oris 
partes  semper  rufo-tcstaceae.  Antennae  praesertim  in  femina  bre- 
viusculae,  articulis  duobus  basalibus  rufo-testaceis,  interdum  sequen- 
tibus  rufo-piceis,  saepius  ctiam  rufo  -  icstaccis.  Profhorax  transver- 
sim subquadratus,  latiludine  brevior,  basin  versus  vix  angustatus, 
basin  leviter  rotundatus,  apice  truncatus,  lateribus  subrectis  ad  an- 
gulos  anteriores  leviter  rotundatis,  bis  rotundatis,  posterioribus  ob- 
tusis, longitudinaliter  disco  medio  late  canaliculatus,  marginibus  vix 
elevatis,  snbacqualis,  minus  dense  subtilissime  punctiilatus,  sat  niti- 
dus, interdum  niger  limbo  omni  piceo,  saepius  testaceus  macula  in- 
determinata  ad  angulos  anteriores  plus  minusve  fusca.  Scutellum 
interdum  cum  elytrorum  basi  fuscum,  saepius  lufo-testaceum,  pube- 
scens.  Elytra  in  marc  tertiam,  in  femina  dimidiam  fere  abdominis 
partem  non  obtcgentia,  basi  thorace  parum  latiora,  apicem  versus 
leviter  attenuata,  apice  singulatim   rotundata  et  flavomaculata,  sub- 


Malacodermatum  quaedam  novae.  301 

tilissiine  rugoso-punctata  et  fulvo  -  pubescentia.     Corpus  testaceum, 
tibiis  iatermediis  pro  parte,  posticis  cum  femoribus  nigris. 

Malthodes  crxiciatus.  (Malthinus  crticiatus  Gene  in 
Coli.  IMus.  R.  Taurineusis) 

IViger,  plerumque  livido-grlseus,  siibliliter  griseo-pubescens,  ely- 
trorum  apice,  pectoris  abdoministpie  segmentornm  luteribus  sulphu- 
reis,  thorace  rtifo-teslaceo,  macida  cruciala  nigra.  —  Long.  2  — 
2i  lin. 

Habitat  in  Sardinia. 

Mas  abdomiais  segmentis  ultiniis  dorsalibus  elongatis,  antepe- 
uultimo  subelevalo,  penultimo  apice  rotundato,  ultimo  minuto  deor- 
sum  vergente,  apice  profunde  triangulariter  exciso:  venlrali  penul- 
timo late  profunde  emargiualo,  lobis  utrinque  rotundatis,  ultimo  tri- 
fido  laciniis  lateralibus  tenuibus,  spiniformibus,  media  styliformi  lon- 
giore,  valida,  leviter  curvafa,  claviformi. 

M.  bifurcato  affinis,  tborace  parura  breviore,  lateribus  prope 
basin  fortius  emarginatis,  maris  abdominis  structura  discrepans.  Ca- 
put nigrum,  minus  dense  subtilissime  punctatum  et  pubescens,  niti- 
dulura,  genis,  mandibulis  et  ore  fusco-testaceis;  palpi  nigri.  Anten- 
nae  tenues  elytrorum  apicem  in  mare  vix,  in  femina  haud  superan- 
tes,  nigrae.  Protborax  latitudine  brevior,  basi  late  rotundatus,  apice 
subtriincatus,  lateribus  anterius  cum  angulis  anterioribus  rotundatis, 
ante  basin  emarginalis,  angulis  posterioribus  prominulis,  margine 
crassiusculo  elevato,  margine  basali  fortius,  apicali  modice  ad  angu- 
los  anticos  validius  elevato,  supra  inaequalis,  ut  plurimum  late  ob- 
solete longitudinaliter  medio  canaliculatus,  subtilissime  obsolete  pun- 
ctulatus,  et  pubescens,  nitidulus,  flavus  et  testaceus,  macula  cruciata 
nigra,  summos  margines  basalem  et  apicalem  non  attingente,  longi- 
tudinaliter latiuscula,  versus  latera  tenuiore,  utrinque  semicirculari- 
ter  angulos  anteriores  amplectente:  variat  protborax  dilutius  flavus, 
macula  fusca  plus  minusve  indeterminata,  fere  cvanescente.  Scutel- 
lum  sublililer  pubescens,  modo  cum  elytris  nigrum,  modo  livido- 
griseum.  Elytra  quartam  abdominis  partem  non  obtegentia,  apicem 
versus  vix  attenuala,  obsoletius  punctato-rugulosa,  dense  griseo-pu- 
besceutia.  parum  nitida,  interdum  nigra,  saepius  Jivido  -  grisea,  ma- 
cula apicis  flava.  Corpus  subtus  cum  pedibus  nigrum ,  macula  lon- 
gitudinali  ad  pectoris  latera,  abdominis  segmenlorum  lateribus  et 
margine  apicali  tenui,  anoque  sulpbureis  vel  flavis:  variant  pedes  in 
nonnullis  nigro-picei,  tibiis  apice  dilutioribus. 


302  Baudi  a  Sehe: 

Malthodes  discicollis.  (Malthinus  discicollis  Dej. 
Catalogo.) 

JVigropiceus^  ihoracis  margine  omni  et  plaga  indelerminata  la- 
teralis pedibus  ex  parle,  pectoris  macidis  abdorninisqiie  lateribusjla- 
vis;  thorace  angusttäo,  luteribus  ante  hasin  leviter  constricto;  ely- 
tris  Jtisco-ci7iereis,  apice  Jtisco.  —  Long.   \~  lin. 

Habitat  in  Gallia  ineridionali;  Coli.  Dej.;  a.  D.  Solier  missus. 

Mas  abdoininis  segmenlis  dorsali  penultimo  apice  roiundatim 
profunde  cmarginato,  lobis  utrinque  magnis,  elongalis,  aequalibus, 
intus  ante  apicem  abrupte  oblique  deflexis,  parte  flexa  extrorsuni 
recurva,  apice  rotundata;  dorsali  ultimo  minuto,  apice  truncato,  seta 
validiuscula  superius  recurva  armato:  ventralibus  penultimo  cmargi- 
nato, ultimo  stylum  longum,  validum,  parum  curvatum,  integrum, 
apice  obtusum  exbibenic. 

31.  bifurcuto  et  mauro  Kiesw,  proximus:  caput  modice 
convexum,  thoracis  latitudine  summa  paulo  angustior,  cum  oculis 
magnis  codem  paulo  latior,  fere  glabrum,  nigro  piceum ,  nitidum; 
clypeo,  orc,  maudibulisque  rufo-piceis;  palpis-nigris.  Antennae  sub- 
tenues  clylrorum  apicem  fere  atlingentes,  nigro -piceae.  Protliorax 
latitudine  haud  longior,  basi  subrotundatim,  apice  truncalus,  latcri- 
bus  anterius  subroiundalis,  postice  ante  basin  emarginalis  quo  levi- 
ter coustricius  videtur.  basi  iterum  subito  paulo  dilatatus,  apice  la- 
teribusque  parum  basi  forlius  marginalus,  supra  iuaequalis,  parce 
subliliter  punclulatus,  nitidus,  margine  basali  flavo,  antico,  et  plaga 
laterali  media  laliore  rufo  -  testaceis.  Elytra  abdomine  parum  bre- 
viora,  subparallela,  subtiliter  obsoleleque  parce  punctata,  subtiliter 
pubesccntia,  nitidula  griseo-cinerea,  apice  concolore.  Corpus  subtus 
et  pedum  fcmora  nigro- picea,  tibiis  iarsisque  dilutioribus;  pectoris 
niaculae  et  abdominis  segmentorum  latera  lale,  margines  apicales 
tenuiter  cum  ano  flavis. 

Malthodes  hexacanthus  Kiesw.  Obs.  Varietalem  a  D. 
Ghiliani  in  Alpibus  maritimis  Icctam  genuinis  omnino  rcferendam  in 
plura  specimina  cxaminavi,  antennis  unlcoioribus,  elytrorum  apice 
flavo;  maris  scgmenti  quinti  venlralis  lobo  laterali  longius  producio, 
acuminato.  — 

Malthodes  subsericeus  Kiesw.  Duo  mares  vidi  et  plurcs 
feminas  in  collcelione  Comitis  Dejean,  patria  Dalmatia  nomine  mar- 
ginicollis  Dej.  varietas,  quae  memoratae  spcciei  refcrendas 
puto,  quamvis  quaedam  discrepare  vidcantur  tborace  rufotestaceo, 
macula  magna  indelerminata  disci  fusca. 


Malacodermatum  quaedam  novae. 


303 


Malthinum   Monographia   aiictore  H.   von  Kiesenwetter   cum 
Catalogo  Comitis  Dejeau  ed.  3.  pro  synonymia  collata. 

D.  Kiesenwetter  Monographia. 


Dejeanii  Catalogus. 
MaUhinus  hirtlpennis  Dej. 
nigriceps  Dej.  . 
abdominalis  Dej. 
Lrasiliensis  Dej. 
terminatus   Dej. 
hrevipennis  Dej. 
serraticornis  Dej 
americaniis  Dej. 
egenus  Dej.  . 
Jlavus  Latr.  . 
fasciatus  Oliv. 
anguslicottis  Dej 

ligiUtahis  Payk. 
longicornis  Ocskay 
bigultahis  Fabr. 


marginatiis  Latr.  . 
marginatns  var.  in  col 
Dalmatia 


lect 
rubricoUis  Dej 
sa7iguinicollis  Dej.  et 

var.  .     .     . 
cephaloles  Dej 
longiceps  Dej. 
nigricollis  Dej 
nigricollis  Dej.  var. 

collect.;  Dalmatia 
marginicoUis  Dej 
discicoUis  Dej.  . 
sidcifrons  Dej. 
maurus  Ziegler 
atiatus  Dej. 
pallipes  Dej. 
longipennis  Dej. 
pusillus  Duftschm 
brevicollis  Payk. 
brevicollis  var.  in  col 

lect.;  Dalmatia 
brevicollis  var.  in  col 

lect.:  Dalmatia 


Lygerus  latipennis  Kiesw. 

9 
9 
9 
9 
9 

Mallhodes  fulvicollis  Kiesw. 

9 

Mallhimis  ßaveolus  Herbst. 

fascialus  Oliv. 
?  Ibidem  non  descripta  species, 
unico  exemplo  mutilato. 
Mallinnus  bigufttdus   Payk. 
Mallhodes  dispai\ 

dispar  Germ. 

pelbtcidus   Kiesw. 

viystictts  Kiesw. 

marginatus  Latr. 

subsericeus  Kiesw. 

subricoUis  n.  sp. 

sanguinolentus  et  va- 
rietates  Fallen. 

cephaloles  n.  sp. 
JMallhinus  scriplus  Kiesw. 
Mallhodes  dispar  Germ. 

nigricollis  n.  sp. 

simiatocollis  Kiesw. 

discicoUis  n.  sp. 

maurus  Redt. 

maurus  Redt. 

atralus  n.  sp. 
MaUhinus  frontalis  Steph. 
Mallhodes  miselbis  Kiesw. 

pidicarius  Redt. 

nigellus  Kiesw. 

brevicollis  Payk. 

helveticus  Kiesw. 


Ueber  die  ersten  Stände  einiger  Coleopteren 


von 
K.  Leizner  in  Breslau  und  Dr.   G.  fCraatz. 


A 


n  die  von  Herrn  Leizner  eingesandten  Mittheilungen  über  die 
Larven  von  Pocadius  und  Xylelhms  sind  die  von  zwei  anderen  Kä- 
ferlarven angeschlossen,  welche  bereits  seit  einiger  Zeit  zur  Beschrei- 
bung eingegangen  sind. 

t 
Larve  und  Puppe  von  Pocadius  yerrugineus  F. 

(Vergl.  Taf.  IV.) 

Die  von  Erichson  (Naturgesch.  d.  Ins.  Deutschi.  IIL  124)  aus- 
gesprochene Vermuthung,  dafs  hinsichtlich  der  von  Bouche  (Natur- 
gesch. d.  Ins.  I.  188,  Taf.  8.  Fig.  33.)  beschriebenen  und  abgebilde- 
ten Larve  von  Pocadius  yerrugineus  eine  Verwechselung  vorgegan- 
gen sein  dürfte,  veranlasste  mich  seit  einigen  Jahren  meine  Auf- 
merksamkeit auf  dieses  Thier  zu  richten,  in  Folge  dessen  es  mir 
im  vorigen  Herbste  gelungen  ist,  Larve  und  Puppe  desselben  auf- 
zufinden ,  und  dadurch  Erichson's  Vermuthung  zur  Gewissheit  zu 
erheben,  dafs  nämlich  die  von  Bouche  beschriebene  und  abgebildete 
Larve  nicht  zu  Pocadius  ferruginetis  gehört.  —  Von  der  den  an- 
dern Arten  dieser  Familie  entsprecbend  gebildeten  Larve,  wie  von 
der  Puppe  dieses  Thieres  erlaube  ich  mir  nachstehend  eine  kurxe 
Beschreibung  railznilieilen. 

Die  Larve  (Fig.  8.)  ist  3 — 3^  Linie  lang,  cylindrisch,  hinten 
und  vorn  nur  wenig  zugespitzt,  gelblich  -  weifs,  Mund  mehr  oder 
weniger  braun,  mit  Ausnahme  des  Kopfes  und  Protborax  nicht 
glänzend.  —  Kopf  (Fig.  8a.)  herabgebogen,  mit  einem  glänzenden, 
gelblichen  Kopfscbilde  bedeckt,  auf  der  Stirn  mit  zwei  breiten,  un- 
regelmäfsigen  Längseindrücken  versehen,  welche  sich  auf  dem  Schei- 
tel allmälig  mehr  oder  weniger  vereinigen.  —  Oberlippe  kurz, 
wenig  ausgcrandet,  von  dem  bedeutend  längeren  Kopfscbilde  diu'ch 
einen  Quereindruck  abgesetzt.  —  Kinnbacken   dünn,  scharf  zu- 


Letzner:  über  die  Larve  von  Pocadius.  305 

gespitzt,  bräunlich.  —  Kinnladen tast er  kurz,  kegelförmig,  dreiglie- 
drig, die  Glieder  fast  gleich  lang,  allmälig  zugespitzt,  die  breite, 
sanft  abgerundete  Lade  vorn  mit  kurzen,  starken  Borsten  besetzt. 
Lippenlaster  zweigliedrig,  sehr  kurz,  an  der  Spitze  abgerundet.  — 
Fühler  dreigliedrig,  das  erste  Glied  dick,  nach  der  Spitze  wenig 
verdünnt;  das  zweite  Glied  cylindrisch,  das  längste;  das  dritte 
scharf  zugespitzt,  länger  als  das  erste,  am  dünnsten,  au  der  Spitze 
mit  einem  steifen,  kurzen  Haare.  Auf  der  Unterseite  desselben  steht 
an  seiner  Basis  auf  dem  zweiten  Güedc  ein  kleines,  dünnes  Spitz- 
chen, wie  bei  den  Chrysomelen-Larven.  —  Ocellen  sind  zwei  vor- 
handen, welche  (den  Kopf  von  vorn  betrachtet)  nahe  hinter  dem 
Fühler  liegen.  Zuweilen  scheiuen  noch  1  —  'I  weiter  nach  hinten 
und  oben  zu  liegen,  welche  aber  kleiner  und  viel  flacher  sind,  und 
mehr  durch  die  unter  der  Oberhaut  liegenden,  schwarzen  Pünkt- 
chen, als  durch  ihre  Erhebung  markirt  werden.  Auch  die  beiden 
zuerst  erwähnten  Augen  hinter  dem  Fühler  sind  mit  einem  schma- 
len, länglichen,  schwarzen  Fleckchen  versehen.  Erichson  glaubt  bei 
Soronia  grisea  drei  Ocellen  zu  unterscheiden;  es  sind  dies  jeden- 
falls die  ersten  zwei,  und  das  etwas  dahinter  und  weiter  nach  oben 
liegende.  —  Prothorax  kaum  länger  als  Meso-  und  Metathorax, 
uneben,  glatt,  mit  einzelnen  gelblichen  Härchen  besetzt.  Vorder- 
und  Hinterecken  stark  abgerundet.  —  Abdomen  aus  neun  Seg- 
menten bestehend,  welche  ein  wenig  kürzer  als  Meso-  und  Meta- 
thorax sind.  Das  erste  bis  achte  derselben  trägt  unweit  der  nicht 
markirten  Mittellinie  jederseits  ein  ziemlich  dickes,  schräg  nach  hin- 
ten gerichtetes  Hörnchen,  das  an  seiner  stumpfen  Spitze  2  steife, 
dicke  Härchen  trägt.  Diese  Hörnchen  werden  auf  den  vorderen 
Segmenten  meistentheils  niedriger,  und  lassen  sich  als  mehr  oder 
weniger  deutliche  Höckerclien  selbst  noch  auf  Meso-  und  Metatho- 
rax wahrnehmen.  Auf  dem  9ten  Segmente  sind  diese  Hörnchen 
am  dicksten  und  höchsten,  und  unfern  ihrer  Spitze  mit  einigen  Här- 
chen besetzt.  Vor  jedem  dieser  Hörnchen  steht  auf  diesem  Seg- 
mente noch  ein  kleineres,  das  nur  wenig  niedriger  als  das  auf  dem 
8len  Segmente  ist.  Der  Seitenrand  des  Körpers  wird  gebildet  durch 
eine  sanft  vertiefte  Längslinie,  an  welcher  das  etwas  emportretendc 
Stigma  liegt.  Zwischen  dieser  Seitenlinie  und  dem  Hörnchen  un- 
fern  der  Mitte  zeigt  jedes  Segment  jederseits  in  fast  gleichen  Ent- 
fernungen zwei  unbedeutende  Erhöhungen,  deren  jede  mit  2  ziem- 
lich langen,  steifen,  gelblichen  Haaren  besetzt  ist.  —  Unterseite 
unfern  des  Hinterrandes  jedes  Segments  mit  einigen  einzeln  stehen- 
den Haaren  besetzt.     Die  drei  Brustsegmente  treten  auf  der  Unter- 


306  Leizner:  über  die 

seite  etwas  über  das  Abdomen  empor,  und  tragen  die  mit  scharfen, 
einfacben  Klauen  versehenen,  gegliederten  Beine,  welche  jedoch 
seitlich  nicht  über  den  Körper  vorragen. 

Die  Puppe  (Fig.  9.)  ist  l^  — 1|  Linien  lang,  weifs.  Der  Pro- 
thorax ist  am  äufsersten  Vorderrande  auf  jeder  Seile  mit  drei  lan- 
gen, gelblichen,  schräg  nach  aufsen  gerichteten  Dornenhaaren  be- 
setzt, deren  iiufserstes  auf  der  Vorderecke  steht.  Am  Seitenraude 
befinden  sich  zwei  eben  solche,  eines  unfern  der  Vorder-,  das  an- 
dere unfern  der  Hinterecke.  Am  Hinterrande  nimmt  man  jederseits 
(wie  am  Vorderrande)  drei  solcher  Dornenhaare  wahr,  von  denen 
das  äufserste  auf  der  Hinterecke,  das  mittelste  am  Hinterrande,  das 
innerste  ein  wenig  weiter  nach  innen  (vom  Hinterrande)  steht.  — 
Meso-  und  Metathorax  fast  gleich  lang,  mit  zarter  Mittellinie, 
der  letztere  mit  einer' dreieckigen  Vertiefung  auf  der  Mitte. —  Ab- 
domen aus  7  Segmenten  bestehend,  von  denen  die  ersten  6  gleich 
lang,  das  7te  (die  Afterdecke)  nach  hinten  verlängert,  allmälig  ver- 
schmälert und  abgerundet,  fast  noch  ein  Mal  so  lang  als  das  vor- 
hergehende ist.  Jedes  dieser  Segmente  trägt  am  Seitenrande,  un- 
fern des  Hinterrandes  ein  langes,  gebogenes  Dornenhaar,  vor  dem 
meist  noch  ein  zweites,  kleineres  und  dünneres  steht.  Bei  dem  er- 
sten Segmente  sind  dieselben  meist  unter  den  Flügeln  und  Deck- 
schilden verbogen.  Der  Anus  zeigt  an  seiner  Seite  ebenfalls  ein 
etwas  dünneres  und  kürzeres  Dornenhaar,  und  an  seiner  Spitze 
zwei,  eine  Gabel  bildende,  nach  hinten  gerichtete  Dornen.  Die 
Stigmata  liegen  unfern  des  Seitenrandes  nahe  am  Vorderrande  je- 
des Segments,  sind  weifslich,  wenig  erhöbt  und  nicht  in  die  Au- 
gen fallend.  —  Kopf  zwischen  den  Augen  mit  einer  nach  oben 
gekrümmten  (an  den  Seiten  abwärts  gebogenen),  sanft  erhabenen 
Querleiste,  auf  der  jederseits  nahe  am  Auge  ein,  und  unfern  der 
Mittellinie  noch  ein  kurzes  Haar  steht.  Zwei  ähnliche  befinden  sich 
jederseits  weiter  auf  den  Mund  zu.  —  Decken  an  der  Spitze  breit 
abgerundet,  undeutlich  gestreift.  Unter  ihnen  kommen  die  Flügcl- 
scheiden  hervor,  welche  einander  fast  berühren.  —  Die  Tarsen 
der  Vorder-  und  Mittelbeine  liegen  ziemlich  weit  von  einander,  so 
dafs  man  das  Brustbein  und  die  Hüften  der  Hinterbeine  deutlich 
wahrnehmen  kann;  die  der  Hinterbeine  sind  unter  den  Flügelschei- 
den verborgen.     Ebenso  die  Fühler  unter  dem  Prothorax. 

Ich  fand  Larve  und  Puppe  in  Gesellschaft  des  (jedoch  sparsam 
vorkommenden)  Käfers  Anfang  Oktober  an  einem  Waldsaume  des 
schlesischcn  Mittelgebirges  unweit  Kynau  in  Lycoperdon  giganteum 
Batsch  (^Lyc.  Bovisla  Linn.),  und  zwar  (der  eigentliche  Kopf  war 


Larve  von  PocadhtS.  307 

bereits  längst  verstaubt)  in  dem  den  Winter  überdauernden  Theile  an 
der  Wurzel.  Die  Larve  war  nur  noch  sparsam,  deslo  häufiger  die 
Puppe  vorhanden.  Diese  lag  in  einer  rundlichen  Höhlung  beson- 
ders häufig  ganz  nahe  unter  der  harten  Oberhaut,  etwas  seltener 
jedoch  auch  in  dem  ganzen  Inneren  des  Pilzes.  Besonders  nach 
wenig  Tagen  begann  im  Zimmer  das  Auskriechen  des  Käfers,  wel- 
ches den  ganzen  Oktober  und  den  Anfang  November  fortdauerte. 
Aus  einem  einzigen,  etwa  2|  Zoll  hohen  und  4  Zoll  im  Durchmes- 
ser haltenden  Bovistreste  erhielt  ich  154  Käfer,  und  doch  waren 
dies  noch  nicht  alle,  welche  darin  gewohnt  hatten,  da  eine  grofse 
Anzahl  als  Puppen  und  Larven  im  warmen  Zimmer  vertrocknet 
waren.  Im  Ganzen  hatte  der  erwähnte  Bovist-Strunk  etwa  200 
Thiere  beherbergt.  Es  war  dies  die  zweite,  wenn  nicht  dritte  Ge- 
neration dieses  Jahres. 

Aufser  der  oben  beschriebenen  Larve  fand  ich  in  einem  zu  der- 
selben Art  gehörenden  Bovist-Reste  nach  eine  andere  Larve,  welche 
hinten  etwas  mehr  zugespitzt  ist  als  jene,  auf  dem  9ten  Segmente 
zwei  viel  dünnere,  gabelförmige  Dornen,  und  auf  dem  8ten  und 
7ten  zwei  ähnliche,  aber  kürzer  und  weiter  auseinender  stehende, 
sonst  aber  keine  Dornen  oder  Höcker  hat.  Vielleicht  ist  dasselbe 
die  Larve  von  Cychramus  luteus  F. 

Larve  von  Xyletinus  pectinatus  F. 
(Vergl.  Taf.  IV.  Fig.  7.) 
Die  Larve  (Fig.  7.)  ist  au  3  Linien  lang,  gekrümmt,  weifs  mit 
gelblichem  Kopfe,  überall  mit  dichter,  langer,  wolliger  Behaarung 
versehen,  und  trägt  den  Anus  stets  etwas  eingebogen,  nach  Art  der 
Ilylesinus-  und  ^4^o/e- Larven.  —  Der  Kopf  (Fig.  7a.)  ist  mit  ei- 
ner gelblichen  Hornschale  bedeckt,  die  auf  der  Stirn  eine  punktför- 
mige Vertiefung  hat,  und  wie  der  ganze  Körper  mit  äufserst  dün- 
nen, zahlreichen,  langen,  gelblich wcifsen  Wollhaaren  besetzt.  — 
Kinnbacken  breit,  stark,  dreieckig,  braun,  jede  an  der  Spitze  mit 
zwei  starken  Zähnen.  —  Oberlippe  vorn  gerade  abgestutzt,  mit 
gelblichen  Haaren  dicht  gewimpert.  —  Kopfschild  so  lang  als 
die  Oberlippe,  von  ihr,  wie  vom  Kopfe  deutlich  getrennt.  —  An 
Ocellen  ist  jederseits  nur  eine,  ziemlich  grofse  vorhanden,  welche 
ganz  nahe  der  Basis  der  Kinnbacken ,  und  zwar  der  äufsern  Seite 
derselben  steht.  —  Die  Fühler  fehlen  und  sind  nur  durch  ein  sehr 
sanftes  Höckerchen  angedeutet,  welches  ebenfalls  an  der  Basis  der 
Kinnhacken,  von  der  Ocelle  wenig  weiter  nach  oben  liegt.  —  Die 
Kinnladen  ta  st  er  sind  dreigliedrig,  das  letzte  Glied  dünn,  zugespitzt, 

Berl.  Eutomol.  Zeitschr.  III.  24 


308  Kraatz:  über  die 

etwas  länger  als  das  zweite  und  erste.  Lippenlaster  klein,  zwei- 
gliedrig, an  ihrer  Basis  ziemlich  weit  von  einander  entfernt.  Zwi- 
schen ihnen  ragt  die  stumpfgespitzte,  mit  zwei  ilaaren  hesetzte 
Zunge  fast  ebenso  weit  vor.  —  Die  Brust-  wie  die  9  Bauch- 
segmente sind  durch  die  vorhandenen  zahlreichen  Querrunzela 
nicht  scharf  von  einander  geschieden,  und  die  Stigmata  sind  nur 
unter  sehr  starker  Vergröfserung  wahrzunehmen.  Die  beiden  letz- 
ten Segmente  sind  etwas  angeschwollen,  und  erscheinen  daher  ein 
wenig  dicker  als  die  zunächst  vorhergehenden.  Der  Anus  ist  ab- 
gerundet. An  ihm  wie  auf  den  am  meisten  emportretenden  VVül- 
sten  des  Rückens  bemerkt  man  äufserst  kleine,  spitze,  bräunliche 
Höckerchen  in  einer  Querreihe,  welche  dem  Thiere  jedenfalls  das 
Klettern  erleichtern  helfen.  —  Die  Beine  sind  dünn  und  kurz,  mit 
dünnen  scharfen  Klauen  bewaffnet,  und  wie  der  ganze  Körper  lang 
behaart. 

Die  Larve  ist  in  der  Oder-Vorstadt  von  Breslau  ziemlich  häufig 
in  allen  Bretter- Planken,  welche  sie  allmälig  zerstört,  indem  sie 
zwischen  den  Jahresringen  (zunächst  unter  der  Oberfläche  anfan- 
gend, später  nach  innen  fortschreitend)  mehr  oder  weniger  breite 
und  lange,  unregelmäfsige  Längs-  und  kürzere  Quergänge  zieht.  In 
diesen  Gängen  erfolgt  auch  die  Verpuppung  in  einem  dazu  gefer- 
tigten Gehäuse.  Dasselbe  ist  2  Linien  lang,  eliptisch,  auf  3  Längs- 
seiten von  der  stehengebliebenen  Holzniasse,  an  den  übrigen  Thei- 
len  aus  zusammengeleimtem  VVurmmehl  gebildet,  innen  glatt.  Das 
Wurmmehl,  w^elches  alle  Gänge  füllt,  besteht  aus  länglichrunden, 
ziemlich  dicken  Brocken,  ist  im  Verhältnifs  zur  Gröfse  der  Larve 
von  bedeutender  Dicke  und  hat  die  Farbe  des  alten  Holzes.  —  Die 
Puppe  selbst  kenne  ich  bis  jetzt  noch  nicht;  mehrere  eben  in  ihrer 
Verpuppung  begriffene  Larven  gingen  in  Folge  der  von  mir  verur- 
sachten Störung  zu  Grunde.  Der  Käfer  erscheint  im  Freien  im 
Mai  und  Juni  (im  geheizten  Zimmer  schon  im  IMärz),  indem  er  die 
dünne,  unversehrt  gebliebene  Oberfläche  des  Brettes  durchbohrt. 
An  diesen  Planken  erfolgt  auch  die  Begattung.  Droht  ihm  eine 
Gefahr,  so  stürzt  er  sich  von  denselben  nach  Art  der  Cryptocephali 
in  die  Tiefe.  —  Die  Larve  mufs  wenigstens  2  Jahr  zu  ihrer  Ent- 
wickelung  bedürfen,  da  sie  noch  nicht  halb  erwachsen  überwintert. 

K.  Lelzner. 


Larve  von  Bolilophugtis  relictdatus.  309 

Larve   von   Bolitophagtis  reticulalus   Linne 
{crenatus  Fabr.).    Vergl.  Taf.  IV.  Fig.  5. 

Die  Beschreibung  der  Larve  und  Puppe  dieses  Käfers  ist  nach 
einer  Anzahl  von  Exemplaren  entworfen,  welche  Herr  Dr.  Möller 
aus  Veckerbagen  in  Kurhessen  einsandle.  Derselbe  bemerkte  in  ei- 
nem seit  dem  Herbst  1856  in  einem  Glase  aufbewahrten  grofsen 
ßuchschwamme  im  Mai  1857  einige  Puppen,  welche  frei  in  kleinen 
Höhlen  des  Schwammes  lagen  und  sich  etwa  Mitte  Juni  in  Bolito- 
phagiis  reticulalus  verwandelten;  der  Käfer  brauchte  etwa  14  Tage 
um  sich  völlig  auszufäiben,  und  fand  sich  bei  genauerem  Durchfor- 
schen in  gröfserer  Anzahl  in  dem  Schwämme,  bis  in  den  August 
hinein,  vor;  im  Mai  1858  entwickelten  sich  wiederum  frische  Exem- 
plare. 

Die  Larve  erreicht  etwa  eine  Länge  von  4  Linien,  ist  gestreckt, 
nach  vorn  zu  fast  cylindrisch,  nach  hinten  zu  leicht  Verschmälert, 
ein  wenig  verflacht.  Der  Körper  ist  gelblich  weifs,  glänzend,  mit 
äufserst  feinen,  ziemlich  weitläufig  stehenden  Härchen  bekleidet,  die 
Spitze  der  Mandibeln  schwärzlich  braun.  Der  Kopf  ist  kaum  brei- 
ter als  das  folgende  Segment  des  Proihorax,  oben  namentlich  nach 
hinten  zu  stark  gewölbt,  unten  flach,  auf  dem  Scheitel  mit  einer 
kaum  bemerkbaren  Längslinie,  welche  sich  nach  vorn  gabelförmig 
tbeilt.  Die  Oberlippe  ist  etwa  um  die  Hälfte  länger  als  breit, 
vorn  fast  gerade  abgeschnitten,  die  Vorderecken  leicht  abgerundet, 
auf  der  Oberseite  und  am  Vorderrande  mit  einzelnen  ziemlich  lan- 
gen und  kralligen  Haaren  besetzt.  Die  Mandibeln  sind  derb  und 
kräftig,  vorn  leicht  nach  innen  gekrümmt,  zugespitzt,  die  rechte  auf 
der  Innenseite  vor  der  Spitze  leicht  ausgerandet.  Die  Maxi  IIa  r- 
lade  ist  vorn  auf  der  Innenseife  leicht  abgerundet,  mit  kurzen 
Börstchen  besetzt.  Die  Taster  sind  dreigliedrig,  das  erste  Glied 
nur  wenig  länger  als  breit,  das  zweite  Glied  kaum  schmäler  und 
länger  als  das  erste,  das  dritte  etwas  länger  als  das  zweite,  halb  so 
breit.  Die  Zunge  ist  vorn  leicht  ausgerandet,  in  der  Mitte  drei- 
eckig vorgezogen;  die  Lippenfasfer  sind  zweigliedrig,  ihr  erstes 
Glied  ist  wenig  länger,  deutlich  schmäler  als  das  zweite.  Die  Füh- 
ler sind  dreigliedrig;  ihr  zweites  Glied  ist  etwa  so  lang  als  das 
erste,  deuflich  schmäler,  nach  der  Spitze  zu  leicht  verengt,  das 
dritte  ist  wiederum  schmäler,  etwas  kürzer  als  die  beiden  vorher- 
gehenden zusammengenommen;  auf  diesem  Endgliede  stehen  zwei 
kleine,  fleischige  Spitzen.  Ocellen  sind  nicht  vorhanden.  Pro-, 
Meso-    und  Metalhorax    nehmen    allmälig    an    Länge    ab,    der  Pra- 

21  * 


310  Kraalz:   über  die 

Ihorax  ist  in  der  Mitte  leicht  aber  deutlich  eingeschnürt.  Die 
Abdominalsegmente  sind  untereinander  und  von  dem  Metalhorax 
kaum  au  Läni^e  verschieden. 

An  der  Spitze  des  9ten  Segments  befindet  sich  jederseits  ein 
dornartiges  Zähnchen ,  dessen  äufserste  Spitze  gekrümmt  ist.  Die 
Beine  sind  kurz  und  kräftig,  die  Klauen  einfach. 

Die  Puppe  ist  etwa  3^  Linie  lang,  gelblichbraun.  Der  schräg 
abvpärts  gencigle  Kopf  entspricht  in  seiner  Form  fast  vollkommen 
der  des  ausgebildeten  Käfers,  ebenso  der  Prothorax;  letzterer  ist  au 
dem  Seitenrande  mit  9 — 10  kleinen,  vorspringenden  Zähnchen  be- 
setzt, oben  mit  einer  vertieften  Längslinie  in  der  Mitte  versehen. 
Meso-  und  Metathorax  sind  zusammengenommen  so  lang  als  der 
Prothorax.  Der  erslere  zeigt  hinten  in  der  Mitte  zwei  schwache 
Höckerchen,  der  letztere  ist  etwas  länger  als  die  ihn  einschliefsen- 
den Körpersegmente.  Das  Abdomen  verschmälert  sich  nach  hinten 
allmälig  und*  ist  dadurch  ausgezeichnet,  dafs  die  sechs  ersten  Seg- 
mente an  den  Seiten  mit  aufrechtsteheuden  Hautläppchen  verschen 
sind,  welche  in  einen  längeren,  vorderen,  nach  vorn  gekrümmten, 
und  einen  kürzeren,  hinteren,  nach  hinten  gekrümmten  Zipfel  aus- 
laufen; von  diesen  Zipfeln  ist  namenilich  der  vordere  an  den  Rän- 
dern fein  gekerbt  und  endigt  in  ein  nach  vorn  gekrümmtes  Horu- 
häkchen,  während  der  hintere,  kürzere  Zipfel  ein  nach  hinten  ge- 
richtetes Zähnchen  an  seiner  Spitze  trägt.  Die  sechs  ersten  Seg- 
mente sind  untereinander  wenig  an  Länge  verschieden ,  hinten  ge- 
rade abgeschnitten.  Das  7le  ist  um  mehr  als  die  Hälfte  länger  als 
das  vorhergehende,  fast  doppelt  so  lang  als  das  folgende,  wie  die- 
ses nach  hinten  stumpf  bogenförmig  zugerundet.  Das  9te  Segmeut 
trägt  hinten  jederseits  eine  feine,  nach  auswärts  gerichtete,  dornar- 
tige Spitze,  welche  etwa  so  lang  als  das  6te  Segment  ist. 

Die  Spitze  der  Flügelscheiden  reicht  nicht  ganz  bis  zur  Spitze 
der  hintersten  Tarsen. 

Die  Fühlerspitze  legt  sich  an  die  Mille  der  Schenkel  des  mitt- 
leren Beinpaares  an. 

Larve  von  Glyptomems  cavicola  Müller  (^Typhlobhun 
stagophilum  Kraatz).  Vergl.  Taf.  IV.  Fig.  4. 
Die  Mittheilung  einer  leider  nicht  in  Spiritus  aufbewahrten 
Larve  dieses  ausgezeichneten,  hauptsächlich  in  Höhlen  vorkommen- 
den Staphyliniden  verdanke  ich  der  zuvorkommenden  Freundlich- 
keit des  Herrn  Ferd.  J.  Schmidt  inLaybach;  sie  ist  um  so  interes- 
santer, als  uns  aus  der  Gruppe  der  Paederini  die  Larven  überhaupt 


Larve  von  Glyptomertis  cavicola.  311 

noch  ganz  unbekannt  geblieben  sind.  Die  Larve  dürfte  im  frischen 
Zustande  (ihr  Hinterleib  ist  völlig  eingeschrumpft)  ungefähr  die  Länge 
des  vollkomnmen  Insekts,  also  etwa  5  Linien  erreichen.  Kopf  und 
Prothorax  sind  von  horniger  Consistenz,  gelblich,  glänzend,  einzeln 
behaart,  die  Hinterleibssogmenfe  gelblich weifs,  mehr  fleischig.  Im 
Gegensatz  zu  der  von  Perris  (Ann.  d.  France  1853  t.  17.  fig.  36.) 
abgebildeten  Larve  eines  XanthoUnus  [coUaris  Er.)  zeigt  sie  den 
Kopf  nach  hinten  und  das  Halsschild  (vergl.  Fig.  4.)  nach  vorn 
stark  verengt,  während  bei  dieser  der  Kopf  und  Halsschild  nur 
schwach  verengt  erscheinen,  und  bei  den  ausgebildeten  Insekten 
ähnlich  scharf  ausgeprägte  Unterschiede  in  der  Kopfbildung  nicht 
vorhanden  sind.  Die  gröfste  Breite  des  Kopfes  übertrifft  die  des 
Halsschildes  fast  um  ein  Drittel ,  auch  ist  er  etwas  länger  als  das- 
selbe; auf  dem  Scheitel  ist  er  leicht  gewölbt,  nach  vorn  verflacht, 
vorn  jederseits  mit  zwei  verloschenen  Schrägeindrücken,  welche 
nach  der  Einleukungsstelle  der  Fühler  zu  verlaufen.  Der  Vorder- 
rand des  Kopfes  ist  leicht  gerundet  und  zeigt  in  der  Mitte  zwei 
scharf  vortretende  Zähncheu,  von  denen  jedes  einzelne  etwa  so  weit 
vom  Fühler  entfernt  ist  als  dieser  von  den  Ecken  des  Kopfes;  zwi- 
schen der  Einlenkungsstelle  der  Fühler,  welche  leicht  erhoben  ist, 
und  dem  mittleren  Zähnchen  befindet  sich  noch  ein  nur  schwach 
hervortretendes. 

Die  Fühler  siud  4gliedrig  und  fast  so  lang  als  der  Kopf  vorn 
breit  ist,  ihr  drittes  Glied  ist  etwas  kürzer  als  das  zweite,  deutlich 
länger  als  das  vierte,  auf  der  Innenseite  vor  der  Spitze  mit  einem 
äufserst  feinen  Supplemeutairgliede  besetzt,  welches  nicht  viel  kür- 
zer als  das  letzte  Fühlerglicd  ist;  dieses  ist  mit  einem  Kranze  von 
einfachen  feinen  Haai'en  besetzt. 

Die  einfachen  Mandibeln  sind  äufserst  schlank  und  schmal 
und  kreuzen  sich  unter  dem  Vorderrande  des  Kopfes  oberhalb  der 
Zunge,  über  welche  sie  nicht  weit  hinausreichen. 

An  den  frei  liegenden,  schmalen,  cylindrischen  Maxillen  äh- 
nelt die  bewegliche  Lade,  wie  hier  gewöhnlich,  einem  Tastergliede, 
und  ist  nicht  viel*  kürzer  als  das  erste  Glied  der  3gliedrigen  Maxil- 
lartaster;  das  zweite  Glied  derselben  ist  deutlich  länger  als  das  dritte, 
dieses  etwas  länger  als  das  erste.  Die  Einleukungsstelle  der  Maxil- 
len befindet  sich  etwa  in  der  Mitte  zwischen  der  Vorderecke  des 
Kopfes  und  der  Zunge,  etwas  unterhalb  beider.  Die  Einlenkungs- 
stelle der  Unterlippe  liegt  mit  der  der  Mandibeln  in  einer  Linie; 
^p  den  schlauchartigen,  häutigen,  nach  vorn  verengten  Thcil  folgt 
eme  kleine,  pergaraenlartigc,  nach  hinten  schwach  verengte  Zunge, 


312         Kraaiz:  über  die  Larve  von  Glyplomerus  cavlcola. 

welche  sich  zwischen  den  Tastern  zu  verschniälern  scheint.  Die 
Taster  selbst  sind  sclilank,  zweigliedrig,  ihr  erstes  Glied  nicht  ganz 
um  die  Hälfte  länger  als  das  zweite. 

Der  Prothorax  ist  nach  vorn  allinälig  verengt,  seine  gröfsle 
Breite,  welche  die  des  Kopfes  nicht  ganz  erreicht,  liegt  zwischen 
der  Mitte  und  der  Basis;  er  ist  oben  leicht  gewölbt  und  zeigt  längs 
des  Seitenrandes  einige  undeutliche  Eindrücke.  Meso-  und  Meta- 
thorax  sind  etwas  schmaler  und  zusammen  kaum  länger  als  der 
Prothorax,  mit  einer  weniger  festen  und  heller  gelblichen  Horn- 
decke  bekleidet  als  dieser.  Die  Hinterleibssegmente  verschmälern 
sich  allmälig,  und  sind  oben  mit  einer  Querreihe  von  vier  starken 
Borsten  besetzt.  Die  Aflerröhre  ist  schmal,  cylindrisch,  in  der  Mitte 
leicht  eingeschnürt.  Die  hornigen  Anhänge  des  letzten  Segmentes 
sind  abgebrochen,  muthmafslich  schlank  und  zweigliedrig.  Die  Beine 
sind  auffallend  lang,  die  des  Metathorax  mit  Einschlufs  ihrer  Hüf- 
ter länger  als  der  Hinterleib;  sie  sind  hauptsächlich  an  der  Innen- 
und  Unterseite  mit  steifen  Börstchen  besetzt;  neben  dem  schlanken, 
einfachen  Klauengliede  befindet  sich  eine  fast  ebenso  lange  Borste. 

G.   Kraaiz. 


Erklärung  der  Abbildungen  auf  Tafel  IV. 

Fig.   l.  Larve  des  Scarites  ahlreviaius    (vergl.  S.  37,  wo  fälschlich 

Tafel  I.  citirt  ist);  a.  Kopf. 
Fig.  2.  Larve  des  Bembidhtm  lunahiml  (vergl.  S.  38);  a.  Kopf. 
Fig.  3.  Larve  des  Omophron  muUigutlatiis  Chaud.  (vergl.  S.  40); 

o.  Maxilleu,  b.  Unterlippe,  c.  Kopf. 
Fig.  4.   Larve  des  Glyplomerus  cavicola  (Kopf  und  Prolhorax); 

a.  Unterseite  des  Kopfes,  b.  Fühler,  c.  Maxille,  d.  Bein. 
Fig.  5.  Larve  des  BoUlophagus  reliculatus  Linne. 

n.  Unterseite  des  Kopfes, 

h.  Vordertheil  der  Oberseite  des  Kopfes, 

c.  Fühler,  d.  Fufs,  e.  Hinterleibsspitze. 
Fig.  6.  Puppe  des  BolUophagits  redculatus  Linne; 

a.  Seitentheil  eines  einzelnen  Hinterleibssegmenls. 
Fig.  7.  Larve  des  Xyletinns  pectinalus  Fabr.;  o.   Kopf. 
Flg.  8.  Ijarve  des  Pocadius  /erruginens  Fabr.;  a.  Kopf. 
Fig.  9.  Puppe  des  Pocadius  ferrugineus. 


Novae  quaeclam  Fulgorinorum  formae 
speciesque  insigniores 

descriptae 
C  ar  o  l  o    St^l. 


Eneliopliora  Spin. 

1.  E.  ohltisiceps.  Capite  ohinso,  lesfacea,  stihtus  ctim  pedi- 
bus  Jlavotesfacea,  frojite  nigrosparsa;  pedibiis  nigro-anntdalis;  cly- 
peo  viacida  oblonga  media  nigroj'iisca :  clavo  pelliicido,  giüseo,  fnsco- 
nebtdoso,  corii  diniidio  basali  testaceo ,  yusco-nebidoso,  dimidio  npi- 
cali  aliscjue  vilreis^  illo  ftisco-sparso,  his  basin  versus  pallide  Jlavo- 
virescenle-hyalinis :  abdomine  supra  nigro,  segmentis  apice  olivaceo- 
limbatis.  —  Long.  corp.  14,  Exp.  al.  37  Millim. 

Patria:  Brasilia.     Mus.  Berol. 

Caput  ante  oculos  parum  prominens,  oblusum,  verlice  trans- 
verso,  apice  sinuato.  antrorsum  angustato;  fronte  lalitudine  media 
sublongiore,  infra  medium  utrimque  rotundato  -  ampliata,  retror- 
sum  vix  sinuato-angustata,  basi  convexo-reflexa,  et,  nti  videtur,  in 
sinu  antico  verlicis  inflexa,  carinis  2  obtusis  instrucla.  Thorax  po- 
stice  truncatus,  scutello  vix  tertia  parte  brevior.  Tegmina  latitu- 
dine  media  plus  ter  longiora. 

Glag^ovia  Stal. 

Caput  tborace  paullo  angustius,  obtuse  rotundalum,  vertice 
brevi,  transversim  parallele;  fronte  convexa,  laevi,  longitudine  non- 
nihil  latiore,  ante  antennas  utrimque  levitcr  siniiaia.  Thorax  ver- 
tice nonnihil  longior,  scutello  dimidio  brevior.  Tegmina  parallcla, 
abdomen  superantia.    Pedes  slmplices,  tibiis  posticis  quadrispinosis. 

Omalocephal  ae  affine  genus,  capite  aliter  formato. 

1.  Cr',  bella.  Olivaceo-viridis^  nitida.,  scutello  pectoreque  sor- 
dide  Jlavo-testaceis\  tegminibus  fuscis^  mactdis  Jlavis  iHvidi-cinclis 
ornatis,    liinbo   costali   viridis    maculis  Jlavis,    nigrocinctis   noiaio, 


314  St^l:   novae 

parle  tertia  apicali  nigra,  ieslaceo-fasciala:  alis  leslaceo-ßavescen- 
tihus,  Ihnbo  posferiore  parferpie  apicali  nigrofiiscis :  pedibus  nigro- 
Juscis,  posticis  ßavo-lestaceis.  —  Long.  15,  Exp,  al.  38  Millim. 
Patria:  Zangibar.     Coli.  Stäl. 

Oiiialffieeitlnala  Spin.  (Homalocephala  Am.  et  Serv. ) 
1.  O.  carinifrons.  Viridi-olivacea :  macula  lUrimtjiie  hasali 
scutelli,  pectore,  venire,  pedilus  discoque  clypei  sordide  ßavo  -  alhi- 
dis;  iegminihus  lulescentihtis,  apicem  versus  dilute  sordide  ßavescen- 
iibus,  olivaceo-nigro-mactdaiis,  limbo  costali  viridi-olivaceo ,  nigrO' 
tnacutalo:  alis  sangtiineis ,  limbo  postico  areacjue  apicali  nigro-fu- 
scis;  ahdomine  supra  nigro,  parte  dimidia  apicali  lutea,  disco  ni' 
gro.  —  Long.  10,  Exp.  al.  40  Millim. 
Pafria:   Caffraria.     Mus.  Berol. 

Caput  valde  triangulariter  productum,  tborace  duplo  longius, 
vertice  latitudine  basali  nonnihil  longiorc,  tricarinato,  carinis  media 
percurrente,  laferalibus  antrorsum  convergentibus,  apice  evanescen- 
libiis;  genis  nonnihil  pone  verticis  apicem  terminalis;  fronte  ante 
verticem  nonnihil  prominente,  latitudine  vix  duplo  longiore,  dimi- 
dio  supero  sursum  sensim  angustato,  apice  rotundato,  dimidio  in- 
fero  parallele,  supra  clypeum  utrimque  paullo  ampliato,  quinque-ca- 
rinata,  carinis  versus  clypeum  evanescentibus. 

Dilolieira  Spin. 

1.  D.  verYucosa.  Subvircscente-albida,  alis  albidis :  tegmini- 
btis  parce  iuberculat is ,  margine  costali  pone  medium  distincte  si- 
nualo,  mactdis  2  parvis  subbasalibus  corii  serieqne  abbreviafa  ma- 
cularum  parvarnm  clavi  ad  suturam  clavi,  maciüis  clypei  'femorutn- 
gue  anticorum  ventrecfue  (excepto  margine  apicali  segmenloi'um)  ni- 
gris :  tibiis  Omnibus  exlus  leviter  dilalaiis.  —  Long.  17,  Esp.  al. 
60  Millim. 

Patria:  Rio  Janeiro.     Mus,  Berol. 

Caput  obtusum,  vertice  transverso,  nicdio  quam  ulrimque  haud 
longiore,  subparallelo;  fronte  subparallela,  utrimque  leviter  sinuata, 
longitudine  dimidio  latiore,  basi  quam  latissime  rotundata,  carinis 
tribus  subuudatis.  Thorax  posterius  et  scutcllum  anterius  con- 
junctim  convexa,  ille  posterius  carinula,  inter  medium  et  latera  tu- 
berculo  instructus;  hoc  posterius  dcprcssum,  pone  tubercula  thora- 
cis  tuberculis  etiam  insiructum.  Tegmina  ampla.  latitudine  duplo 
longiora,  pone  medium  distincte  sinuata,  margine  ipso  maculis  mi- 
putis  fuscis  notato.     Tibiae  posticae  quinquespinosac. 


Fulgorinorum  forrnae.  315 

2.  D.  tosla.  Fusco-ßavescens ,  stibtus  dilutior,  pedibus  fusco- 
sparsis  et  subannulatis:  iegmlnibtts  alisqtie  sordkle  hyalhiis,  fusco- 
venosis,  Ulis  ante  medium  pallide  ßavescente-nebidosis  maculisque  2 

Jlavescentibus  apicem  versus  ornatis.  —  Long.  20,  Exp.  al.  51  Millim. 

Patria :  Surinam.     Mus.  Beiol. 

Caput  antice  obtnse  rotundatum,  ante  oculos  multo  prominens; 
veriice  semilunato,  basi  late  sinuato,  antice  subsemicirculariter  ro- 
tundato,  longiludine  media  vix  duplo  et  dimidio  latiore,  snpra  ocu- 
los leviter  angulato-ampliato  et  subrefleso;  fronte  laliludine  basali 
paullo  longiore,  basi  late  rotundata,  ante  verticem  subprominula, 
angulis  basalibus  rectis,  libere  prominentibus,  apicem  versus  leviter 
angustata,  medio  ulrimque  nonnihil  sinuata ,  carinis  2  percurrenti- 
bus  approximatis,  basin  et  apicem  versus  convergentibus,  nee  iion 
carinulis  3  abbreviatis  ante  medium,  una  fortiore  inter  carinas  late- 
rales, 2  aliis  lateralibus.  Tegmina  latitudine  duplo  et  dimidio  lon- 
giora,  margine  costali  pone  medium  leviter  sinuato.  Tibiae  anterio- 
res haud  dilatalae;  posticae  subdilatatae,  quadrispinosae. 

3.  D.  conspurcata.  Grisea,  alis  albidis ;  capiie  ante  oculos 
vix  promimdo,  supra  viso  transvei^so ;  punctis  4  anticis  et  2  basa- 
libus verlicis,  lilura  genarum  ante  ocidos ,  linea  transversa  basali, 
punctis  2  Uneolaque  ulrimque  transversa  infra  medium  front is  trans- 
versim  positis,  linea  transversa  basali  scutelli,  punctis  raris  margi- 
nis  costalis  tegminum  mactdisqne  exterioribus  iibiarum  nigris;  ve- 
nis  tegminum  hie  illic  minute  Jusco-indutis.  —  Long.  17,  Exp.  al. 
48  Millim. 

Patria:  Cameta.     Mus,  Berol. 

D.  Spinolae  Am.  et  Serv.  (=  coriicinae  Spin.)  affinis, 
capite  supra  viso  breviore,  antice  late  rotundato,  veriice  medio  quam 
utrimqne  vix  longiore;  fronte  longitudine  nonnibil  latiore,  basi  late 
rotundata,  a  basi  ultra  medium  sensim  leviter  ampliata.  Thorax 
vertice  fere  dimidio  longior,  scutello  vix  dimidio  brevioi',  laeviuscu- 
lus,  non  nisi  subtilissime  rugulosus.     Scutellum  laeve. 

.  4.  U.  atro-annulata.  i  irescente- vel  flavescejde-grisea,  ver- 
iicis  lineis  2  undulntis,  antrorsum  divergent ibus ,  fascia  subbasali 
irregidari  lilnrisque  sid)apicaltbus  frontis,  impressionibus  2  parvis 
thoracis,  mactdis  scutelli  pectorisque  parvis ,  annidis  fasciisque  pe- 
dum  nigris;  iegminibus  nigro-irroral is  et  sparsis;  abdomi7iis  dorso 
alisque  dilute  lidescentihus,  venis  primär iis  harum  areaque  apicali 
nigrofuscis.  —  Long.   14,  Exp.  al.  40  Millim. 

Patria:  Brasilia.     Mus.  Berol. 

D.   conspurcatae   proxinia,    vertice    medio    quam   utrimque 


316  Stal:  novae 

distincte  longiore;  fronte  parallela,  longitudine  parum  latiore.    Teg- 
mina  latitudine  media  plus  duplo  et  dimidio,  vix  ler  longiora. 

Cyreiie  Westw. 

1.  C.  foliacea.  Sordlde  Jlavo-leslacea,  processu  capitis  apice 
nigro-fusco;  tegminibus  nitidis,  olivaceo-yiauescentibus ,  viridi-veno- 
sis.  —  Long.  15,  Long,  cum  tegm.  17^  Millim. 

Palria:  Binlam.     Mus.  Berol. 

Caput  conico  -  protuberans,  thorace  cum  scutello  nonnibil  lon- 
gius,  apice  acute  spinoso-terminatum.  Tliorax  parce  subfortiter  pun- 
clatus.  Tegmina  nitida,  granulafo-rugulosa,  corii  parte  dimidia  ba- 
sal! (excepto  ad  suturam  clavi)  laevissima,  angulo  apicali  commisu- 
raii  spinula  terminato. 

Pseiiilogiliaiia  Bunn. 

1.  P.  validicornis.  Capite  longissimo .  fusco-testacea;  cly- 
peo,  pedibus  abdomineque  iesiaceo-albidis,  iegmitiibus  vifreis,  apicem 
versus  infuscatis.  —  Long.   104,  Long,  cum  tegm.  14  Miliim. 

Patria:  Andalusia.     D.  Staudinger.     Mus.  Berol. 

Caput  corpori  reliquo  aequilongum,  protuberantia  cylindrica, 
aequicrassa ,  laevissime  subdecurva ,  vertice  longitrorsum  percurren- 
ter  obsolete  unicarinato,  genis  vix  ad  apicem  protuberantiae  produ- 
ctis,  apicem  versus  sensim  nonnibil  angustatis,  fronte  tricarinata, 
carina  media  apicem  versus  evanescente,  areis  lateralibus  apicem 
versus  latioribus.  Clypeus  tricarinatus.  Thorax  et  scutellum  paral- 
lele tricarinata.  Tibiae  posticae  quinque  vel  sex-spinosae  (tibia  si- 
nistra  exempli  descripti  spinis  6,  recta  spinis  5  armata). 

Tainltiiiia  Stal. 
Corpus  parvum.  Caput  thorace  angustius,  vertice  producto, 
apice  rotundato,  rcflexo  -  marginato,  medio  longitrorsum  carinato; 
fronte  valde  reclinata,  fere  horizontal!,  inter  et  infra  oculos  paral- 
lela, supra  oculos  retrorsum  subanguslata,  basi  rotundata.  latitudine 
plus  dimidio  longiore,  marginibus  subelevatis,  medio  longitrorsum 
carinata;  clypeo  triangulari,  convexiusculo,  utrimque  haud  carinalo. 
Ocelli  adsunt  obsoleti  mox  infra  oculos.  Antennae  breves,  mox 
pone  oculorum  partcm  inferam  sitae.  Thorax  medio  anterius  pro- 
duclus,  postice  profunde  cmarginatus,  tricarinatus,  carinis  laterali- 
bus obliquis.  Scutellum  tricarinalum,  carinis  lateralibus  antrorsum 
convcrgentibus,  media  postice  abbreviala,  et  per  sulculum  transver- 
sum  terminata.     Tegmina  corpore  circiter  duplo  longiora,  subparal- 


Fulgorinwum  formae.  317 

lela,  apice  rotundala,  corio  posterius  per  seriem  transversam  veuu- 
laruni  ad  apiceni  clavi  incipieniern  extrorsum  et  relrorsum  oblique 
duclam  bipartito,  parte  anteriore  veiiis  longiludinalibus  4  instructis, 
prima  margini  costali  valde  approximala,  secunda  posterius  furcata, 
quarta  prope  basin  terliae  incipieute,  medio  lere  furcata;  parte  po- 
steriore venis  longitudinalibus  7,  ex  parte  pone  medium  furcatis,  et 
(exterioribus  exceptis)  per  venulas  transversas  serael  conjunclis.  Ti- 
biae  posticae  infra  medium  bispinosae. 

In  vicinilate  Monopsidis  locandum  insigne  genus. 

1.  T.  languida.  J  irescenie  -  atbida,  verlice  latiludine  hasali 
purum,  longiore;  fronte  latiludine  vix  duplo  loni^iore,  cariua  api- 
ceni versus  evanescente :  iienidis  trausversis  partis  apicalis  tegminuni 
venus  longiiuditiales  ante  haruni  mediiim  conjungentihus  ^  spinulis 
tibiarum  tarsorumtpie  posticorum  apice  fuscis.  —  Long.  4,  Long, 
cum  tegm.  8  Millim. 

Patria:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

2.  T.  debilis.  V irescenie  •  ulbida\  verlice  latiludine  nonnihil 
breviore;  fronte  latiludine  vix  diiplo  longiore ,  carina  percurrente; 
veiudis  transversis  partis  apicalis  te^minum  venas  longiludinales 
pone  harum  medium  conjungenl ibus^  areolis  antea-picalibus  basi  ma- 
cula  fuscescente  nolatis;  spinulis  tihiartim  tarsorumque  porticorum 
apice  fuscis.  —  Long.  4,  Long,  cum  tegm.  7  Millim. 

Patria:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

3.  T.  rufo-ornala.  Sordide  Jlavo  -  albida ,  tegminibus  {ver- 
sus costam  apicemque  exceptis)  dilute  flava -virescentibus ,  macidis 
2  parvis  verlicis  Uioracisque  nee  non  lineolis  2  anticis  approxima- 
tis  scutelli  sanguineis-^  verlice  latiludine  vix  longiore ;  fronte  lati- 
ludine dimidio  fere  longiore;  venulis  transversis  pftis  apicalis  teg- 
7ninum  venas  longiludinales  ante  harum  medium  coitjungentibus.  — 
Long.  4,  Long,  cum  tegm.  7  Millim. 

Palria:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

TaiBjB^ia  Str.l. 
Caput  ante  oculos  plus  minus  prominens,  cum  oculis  tborace 
dimidio  transverso  nonnibil  lalius;  vertice  elevato-marginato,  medio 
carina  longifudinali;  fronte  marginibus  leviter  elevatis,  medio  per- 
currenler  carinata;  clypeo  oblongo-triangulari,  medio  obsolete  cari- 
nalo.  Ocelli  adsunt  mox  infra  oculos.  Tborax  late  transversus, 
poslice  angulato  -  emarginalus,  anlerius  medio  rotundato-productus, 
tricarinatus,  carinis  lateralibus  subarcuato-divcrgentibus.  Scutellum 
thorace  plus  ler,  fere  quadruplo  longius,  tricarinatus,  carinis  latera- 


318  Slüt:  novae 

libus  anterlus  nonuibll  convergcnlibus.  Tegmlna  abdomen  tertia  fere 
sua  parle  superantia,  subparaliela ,  parte  tertia  apicali  per  seriem 
transversani  venulariim  a  parte  anteriore  separata,  arca  bac  apicali 
sat  dense  venoso-reticulata,  venis  Iongitudinalii)us  compluribus  per 
venulas  numerosas  transversas  conjunctis  instructa;  parle  anteriore 
corii  Vena  intracostali  a  cosla  plus  minus  reraola,  venis  3  aliis  lon- 
gitudinalibus,  prima  apice,  secunda  nonnibil  pone  medium,  tertia 
medio  furcatis;  area  intcr  costam  venam([ue  intracostalem  latitudine 
variabili,  nunc  transversim  venosa,  nunc  absque  venis  iransversis. 
Tibiae  posticae  trispinosae. 

Monopsidi  et  Eulropisti  (Schaum),  illi  praesertira  affine 
genus. 

Area  intracostali  angusta,  absque  venulis  transversis. 

1.  T.  viridis  Walker.  Pallide  subvirescenle-JIavescens :  ver- 
iice  latilndine  snblo7igiore,  apice  semicirculariter  rolundato^  ante 
ocidos  sat  lange  prominente :  fronte  latitudine  media  plus  duplo  lon- 
giore,  sripra  medium  parallela,  infra  mediiim  utrimque  nonnihil  am- 
pliata.  —  Long.  5j,  Long,  cum  tegm.  8  Millim. 

Monopsis  viridis  Walk.  List  of  Homopt.  IL  p.  325.  3.  (de- 
scriptio   IValJieri  bene  convenit.) 

Patria:  St.  Thomas.     Mus.  Berol. 

*  *  Area  intracostali  tegrainum  latiore,  venis  transversis  pluribus 
pone  medium  instructa. 

2.  T.  Kraut  zi.  Pallide  suhvirescenie-ßavescens :  vertice  truns- 
verso,  luiittidine  dimidio  hreviore,  dimidia  fere  longiludi7ie  sua  ocu- 
los  superante ,)  apice  lale  rotundato:  fronte  latitudine  media  fere 
dimidio  longiore^  prope  apicem  ntrimt/ue  ampliala,  sursum  sensim 
nonnihil  angustata.  —  Long.  5^,  Long,  cum  tegm.  7^  Millim. 

Patria:  lusula  St.  Jean.     Mus.  Berol. 

*  *  *  Area  intracostali  tegminura  latiuscula,  venis  transversis  tota 
instructa. 

3.  T.  Sc  kaum  i.  Pallide  ßavescente-virescens:  vertice  trans- 
versa, longitudine  duplo  et  dimidio  latiore,  apice  lutissime  rotun- 
dato, ante  oculos  paidlidum  promimdo:  fronte  latitudine  media  vix 
dimidio  longiore,  prope  apicem  utrimque  ampliata,  sui'Siun  sensim 
nonnihil  angustata.  —  Long.  4{,  Long,  cum  tegm.  6  Millim. 

Patria:  Insula  St.  Jean.     Mus.  Berol. 

Obs.  Tibia  postica  sinistra  cxcmpli  dcscripti  bispinosa. 


Fulgorinoruvi  Jhi'mae.  319 

liailella  Stfil. 
Praecedenti  valde  affine  genus,  slructura  Icgminum  tantum  di- 
versum.  Tegmina  abdoraen  dimidia  fere  longitudine  sua  superaotia, 
a  niedio  basin  versus  leviter  angiislata,  latitudine  media  duplo  et 
dimidio  fere  longiora,  area  intracostali  latiuscula,  transveisim  venosa; 
corio  nonnihil  pone  medium  per  scriem  transversam  antrorsmii  ar- 
cuatam  venularum  diviso,  parte  apicali  venis  longitudinalibus  com- 
pluribus,  per  venulas  transversas  coujunetis  iustructa;  parte  ante- 
riore venis  longitudinalibus  lateralibus  fere  a  medio ,  media  pone 
medium  furcatis. 

1.  L.  pallida  Walker.  Pallide  iestaceo-  vel  suhvirescenie- 
Jlavescens ;  vertice  transverso,  longitudine  fere  dimidio  latiore^  ante 
ocidos  prominente^  apice  late  rotundato  ;  fronte  latitudine  media  fere 
duplo  longiore,  infra  medium  utrinicjue  nonnihil  ampliata.  —  Long. 
61 — 7^,  Long,  cum  tegm.  9\  — 11  Millim. 

Monopsis  pallida  Walk.  List  of  Homopt.  II.  p.  325.  2.  (de- 
scriptio   VValkeri  sat  bene  convenit.) 

Patria :  Porto  Rico.     Mus.  Berol. 

Gastrinit»  Stal. 

Corpus  ovale,  subdepressum.  Caput  cum  oculis  tborace  fere 
\  angustius;  vertice  parallelo,  antice  prorainulo,  rotundato-subangu- 
lato,  absque  carina  media;  fronte  plana,  latitudine  longiore,  a  basi 
ultra  medium  sensim  levissime  ampliata,  ante  medium  utrimque  ca- 
rina basin  versus  cum  opposita  arcuato-cönvergente,  et  confluente; 
clypeo  tricarinato.  Ocelli  adsunt  mox  infra  oculos.  Tborax  scu- 
tellumque  planiuscula,  obsoletius  tricarinata,  ille  postice  latissime 
sinuatus,  scutello  dimidio  fere  brevior.  Tegmina  parallela,  abdomen 
parum  superantia,  apice  oblique  subtruncata,  subcoriacea,  venis  lon- 
gitudinalibus apicem  versus  per  venulas  transversas  irreguläres  mi- 
nus numerosas  irregulariter  reticulato-conjunctis.     Alae  adsunt. 

In  vicinitate  praecedentium  locandum  genus. 

1.  G.  vaginata.  Testaceo -virescens;  macula  sublaterali  ha- 
sali  scutelli^  fascia  inaequali  prope  basin,  fasciolaque  ahbreviata  oh- 
liqua  pone  medium  tegminum  nigrofuscis;  fronte  laiittuline  dimidio 
longiore.  —  Long.  11,  Long,  cum  tegm.  15  Millim. 

Patria:  Babia.     Mus.  Berol. 

Feminae  vagina  longa,  subarcuata,  abdomini  subaequllonga. 


320  Slal:  novae 

Elitliptera  Spin.     (Helkoptera  Am.  et  Scrv.) 
1.     E.  pamassia.     Livida,  supra   fusco  -  irroraia   et   spaisn; 
venire  fusco;    vertlce   ovall^  meclio   carinnlo;    fronte   lalitudine  suh- 
apicali  t)ix  dimidio    longiore.    —    Long.    7i,    Long,  cum  Icgm.  10^ 
Millim. 

Patria:  Graecia,  Parnassus.     1).   Krüper.     Mus.   Bcrol. 
Vertex  percurrenter  distincte  carinatus,  latidudine  dimidio  lon- 
gior.     Froiis  carina  percurrente.    Genae  pallidae,  ante  oculos  fusco- 
irroratae.     Clypeus   carina   media   obsolela.     Tibiae  posticae    nonni- 
hil  infra  medium  unispinosae. 

Cliirooieba  Stal. 

Caput  supra  et  ante  oculos  compresso  producium  et  elevalum; 
vertlce  angusto,  longo,  raarginibus  lateralibus  carlnaque  media  fo- 
llaceo  elevatis;  fronte  et  verlice  confusis,  illa  basi  angusta,  dein  api- 
cem  versus  ultra  medium  sensim  ampliata,  apice  rursus  angustata, 
marginibus  acutis,  carina  media  percurrenle;  clypeo  medio  carina 
instructo,  marginibus  lateralibus  elevatis,  margines  frontis  conlinua- 
tibus.  Ocelli  mox  infra  oculos  siti.  Tboras  brcvissimus,  angula- 
tus,  tricariuatus,  cariuis  lateralibus  allissimis,  divergculibus.  TliO- 
ras  obsolete  tricarinalus.  Tegmina  abdomen  multo  superantia,  apice 
involventia,  venis  longitudinalibus  posterius  per  series  2  venularum 
transversarum  conjunctis.  Tibiae  posticae  supra  medium  unispinosae. 

EUdlpterae  affine  genus,  capitis  structura  distinctissinmm. 

1.  C.  pallifrons.  Supra  nigra,  suLtns  cum  pcdibus  flavo- 
albida,  xientre  fusco  ^  hicisnris  pullidis;  parte  scutelli  apiculi  anle- 
rius  triangulariler  producta,  mactdis  2  clavi,  una  suhhasali,  postice 
biincisa,  altera  apicali,  nee  no7i  niacula  parva  subapicali  uliaque 
majore  costali  pone  medium  corii  pure  Jlavis,  hac  per  lineas  2  trans- 
versas  nigris  divisu.  —  Long.  4y,  Long,  cum  tegm.  6  Millim. 

Patria:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

Bi'Ixia  Siul. 
(Öfv.  of  k.  Vet.  Ak.  Förg.  18.56.  p.  162.) 

1.  B.  snbfusciata.  Testaceo  -  albida,  genis  stipra  ocidos  et 
infra  anlennas,  vertice  scutelloque  infuscatis ;  iegminum  venis  fusco- 
punciatis,  clavi  fascia  media,  corii  fascia  ante  medium  nebidisque 
apicalihus  fuscis,  Jasciis  nigro-marginatis ,  vitta  abbreviaia  corii 
basali  ad  suturam  clavi,  lineola  transversa  marginali  anteriore,  ma- 
cula  minuta  7narginali  nounihil  pone   medium   maculisque  irregula- 


Ftilgorinorum  formae.  321 

rih%is  prope  apicem  nigra  -J'uscis.  —  Long.  6,  Long,  cum  tegni.  9 
Millira. 

Patiia:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

Vertex  antrorsum  augustalus,  antice  truncatus,  niarginibus  la- 
ieralibus  valde  elevatis,  latitudine  nonnibil  longior.  Frons  valde 
elongata,  basin  versus  augustala,  basi  iruncata,  niarginibus  dilatatis, 
dimidio  apicali  carina  obtusa  distincta  instructo.  Clypeus  niargini- 
bus aculis,  subdilatatis,  medio  carinatus.  Sculellum  Iricarinatum, 
cariuis  lateralibus  retrorsuni  divcrgenlibus. 

Ptoleria,  Stal. 

Corpus  leviter  compressuni.  Caput  iruncatuni,  vertice  trans- 
verso,  apice  truncato,  niarginibus  lateralibus  leviter  elevatis,  medio 
carinato,  ante  oculos  parum  prominente;  fronte  concaviuscula,  ba- 
sia  versus  angustata,  supra  clypeum  ufrimque  leviter  anipliata,  me- 
dio percurrenter  carinata,  niarginibus  dilafatis;  clypeo  tricarinalo. 
Oculi  subtus  subsinuali.  Oceili  duo,  mox  infra  parleni  anticani  ocu- 
lorum  siti.  Tboras  quam  brevissinius,  angulato  -  arcuatus.  Scutel- 
lum  convexum ,  maximuni ,  parallele  tricarinatum,  parte  discoidali 
carinata  plana.  Tegniina  abdomine  plus  duplo  longiora,  apicem  ver- 
sus sensim  latiora,  apice  rotundato  -  truncata,  venis  longitudinalibus 
3  principalibus,  media  medio  fere,  lateralibus  longius  ante  medium 
furcalis,  apicem  versus  per  seriem  venularum  transversarum  conjun- 
ctis.  Pcdes  breviusculi,  tibiis  posticis  inermibus,  articulo  tarsorum 
posticoruin  primo  2  apicalibus  ad  unum  dimidio  lougiore. 

Brixiae  affine  genus. 

1.  P.  areuiger  a.  Teslaceo  -  albida;  laleribus  sculelli^  corii 
maculis  ratis  parvis  sparsis,  arcxique  subangulato  magno  pone  me- 
dium lalitudinem  tegminis  totain  occupante,  inlns  convexo ,  dorso 
abdominis  {exceplis  incisuris),  yasciis  lateralibus  a7igustis  clijpei, 
maculis  parvis  basali  et  apicali  femorum  annulisque  basali  et  api- 
cali tibiarum  anteriorum  fuscis.  —  Long.  3| ,  Long.  cum.  tegm.  6 
Millim. 

Palria:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

TIiioEiia  Stal. 

Corpus  oblongum,  crassum.  Caput  ante  oculos  baud  promi- 
nens, truncatum;  vertice  transvcrso;  fronte  latitudine  plus  minus 
longiore,  basin  versus  subangustata ,  carina  longiludinali  supra  me- 
dium carinaque  utrimque  apicem  baud  attingente,  basi  arciiata  et 
cum  opposita  coujuncta;  clypeo  convexo.     Oceili  adsuut.    Tegmina 


322  StM:  novne 

abdomen  superanUa,  retrorsum  angustata,  oblongo  obovata.  venis 
longitudinalibus  distinctis,  vcnis  trausversis  rarioribus,  obsoletis  (po- 
sterioribus  dislinctioribiis)  conjuiictis.  Alae  adsunt.  Tibiae  poslicae 
bispinosae. 

Genus  Colpoplerae  affine,  corpore  crasso,  sciitello  tborace  pa- 
rum  lougiore,  piano,  tegminibus  parcius,  obsoletius  miuusque  regu- 
lariter  transvcrsim  venosis. 

Huc  pertinent  Issi  longipennis  (Spiu.)  et  cinctifrons  (Stal)  nee 
non  plures  allae  affines  specics. 

Pterilia  Stal. 

Corpus  ovale,  crassum.  Caput  cum  oculis  tborace  nonnibil  an- 
gustius.  ante  oculos  vix  prominulum,  verüce  transverso,  utrimque 
subcarinato-elevato;  fronte  ovali,  basi  profunde  sinuato,  carinis  lon- 
gitudinalibus 3  instructa,  basi  arearum  lateralium  producta;  clypeo 
couvexo.  Ocelli  desunt.  Thorax  transversus,  parte  media  antica 
inter  oculos  retrorsum  prominentes  valde  producta.  Scutellum  tho- 
raci  aequilongum,  planum.  Tegmina  vix  tectiformia,  abdomen  pa- 
rum  superantia  obovata,  distiucte  venosa,  pone  medium  irregulariter 
reticulata,  subcoriacea,  area  costali  membranacea,  angusta,  basin  ver- 
sus angustissima,  transversim  venosa,  erosula,  apice  obluse  angulato- 
producta.     Alae  adsunt.     Tibiae  posticae  bispinosae. 

Isso  affine  insigne  genus. 

1.  P.  ceylonensis.  Dihite  griseo-virescens,  fuscovaria;  cm- 
nulls  pechim  dtscocjue  venirls  7tigris;  tegminibus  iesiaceis,  virescente- 
venosis,  clavo  interdum  virescente,  area  costali  membranacea  soi'dide 
pellucida.  —  Long.  10 — 12  Millim. 

Patria:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

liiisaiida  Stal. 

Corpus  compressum.  Caput  productum;  vertice  transverso; 
fronte  valde  producta,  conica,  apice  fissa.  Ocelli  nuUi.  Thorax 
scutellumque  plana,  hoc  illo  nonnibil  longius.  Elytra  pendentia. 
oblique  subtriangularia,  ad  commisuram  conjunetim  coucaviuscula, 
apice  lata,  oblique  truncata,  coriacea,  parce  reticulata.  Tibiae  po- 
sticae bispinosae. 

Amphiscepae  affine  genus,  forma  capitis  distinctissimum. 

1.  li.  fissiceps.  Sordide  pallide ßavescens^  fusco-virorata; 
genis,  frontis  sinu.  pedibtisque  anterioribus  fuscis,  minute  pallido- 
irroratis-,  coxis  trochanteribusqne    anterioribus   albis,   coxis  mediis 


Fulgorinorum  Jormae.  323 

basi  nigro-Juscis ;   iegtninibtis  gramilafis,  Jusco-maculal is .  —  Long. 
6|,  Long,  cum  tegm.  vix  7  Millim. 
Patiia:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

Caliseelis  Lap. 

1.  C  eximia.  Pallide  Jlavo  -  grisea,  fronte  planiuscula,  an- 
irorsum  parnm  producta^  infra  oculos  leviter  angustata,  latUudine 
longiore^  tricarhinta,  carinis  laleralibtis  percuirentibus,  basin  versus 
subconvergenlibits :  ihorace  carina  midia  instrncto,  scutello  plus  di- 
midio  breviore.      $.  cT- 

cT.  Fronte  latitudine  media  teitia  fere  parte  longiore,  carina 
media  percurrente;  parte  costali  tegminum,  corporis  vitta  lala  utriui- 
que  laterali  pedibusque  anticis  nigris,  horum  femoribus  subtus,  ti- 
biis  utrimque  (cxtus  magis  quam  intus)  rolundato-dilatatis.  —  Long. 
3i    Lat.  li  Millim. 

9.  major,  unicolor,  fusco-irrorala;  fronte  latitudine  quarta  parte 
longiore;  femoribus  anticis  subtus,  tibiis  anticis  utrimque  (quam 
apud  marera  minus)  modice  dilatatis.     Long,  i,  Lat.   1^  Millim. 

Patria:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

^i^tiMtltia  Stal. 

Corpus  compressum.  Caput  ante  oculos  parum  prominens,  ver- 
tice  subquadrato,  poslice  sinuato,  antice  rotundato,  concaviusculo, 
carina  media  instructo;  fronte  oblonga ,  sursum  sensim  angustata, 
levissime  convexa,  marginibus  vix  elevatis,  carina  media  percurrente; 
clypeo  convexo,  medio  carinato.  Ocelli  nulli.  Tborax  basi  trun- 
catus,  anlerius  medio  inter  oculos  retrorsum  valde  prominulos  ro- 
tuudato-productus.  Scutellum  tborace  nonnihil  longius,  carinis  2 
retrorsum  divergentibus  instructun),  inter  carinas  planum.  Tegraina 
abbreviala,  parum  ultra  medium  abdominis  extensa,  parallcla,  apice 
rolundata,  irregulariter  reticulato-venosa,  tectiformia,  ad  commisu- 
ram  conjunctim  leviter  depressa.  Alae  nullae.  Pedes  mediocres; 
tibiis  posticis  trispinosis. 

Hysteroptero  affine  genus. 

1.  jy.  grisescens.  Flavescenle-grisea;  fronle  latitudine  me- 
dia fere  duplo  longiore^  ad  margines  laterales  grantdis  minutis 
pallidis  instructa:  thoruce  srutellique  lateribus  pallido-granulntis : 
cellulis  apicalimarginalibus  tegminum  anguste  ftisco-marginat  is.  — 
Long.  4,  Lat.   1^  Millim. 

Patria:  Cassapava.     Mus.  Berol. 

Berl.  Entom.  Zeitschr.    III.  25 


324  SlM:  novae 

Blailina  StSl. 

Caput  ante  oculos  parum  prominens;  verticc  Iransverso,  postice 
siuuato;  fronte  plana,  quadrata,  mari^inibus  lateralibus  aculis,  sub- 
reflexis,  carina  media  percurrenle,  uirimque  serie  luberculorum  ob- 
soletorum  deplanatorum,  basin  versus  cum  opposita  convergente,  in- 
structa;  clypeo  medio  distinete  carinato.  Tborax  antice  rotundato- 
produclus,  postice  late  sinualus,  medio  cariualus.  Scuteilum  traus- 
versim  convexum,  paiallele  tricarinatum,  parte  carinata  plana.  Teg- 
mina  parallela,  acufe  tecliformia,  postice  compressa,  apice  oblique 
truncata,  angulis  apicalibus  rotundafa;  venis  longitudinalibus  distin- 
etis,  parte  tertia  apicali  disünele,  reliqua  minus  dislincte,  irregula- 
rius  reticulato-venosa,  area  coslali  transvcrsim  venosa  angusta.  Ti- 
biae  posticae  quadrispinosae. 

Prope  Ricatiiam  locandum  genus. 

1.  B.  fusco-venosa.  Ftisco  -  teslacea ^  subtus  cum  pedibus, 
scutelU  carinis  thorareqtie  pallidior,  lioc  fusco-irrorulo:  iegminibns 
dihile  Juscescenle-hyalinls,  fusco-venosis:  fronte  luliludini  siibae<jni- 
longa,  sursum  levller  anguslcäa.  —  Long.  7,  Long,  cum  tegm.  12 
Millim. 

Patria:  Columbia.     Mus.   Berol. 

Plures  huc  pertinent  species  mihi  cognitae. 

l§tacota  Stäl. 
Caput  thorace  nonnihil  angustius,  ante  oculos  nonnihil  promi- 
nens; vertice  quadrato,  longitudine  vix  latiore,  marginibus  leviter 
elevatis,  medio  carinato;  fronte  oblonga,  sursum  scnsim  anguslata, 
marginibus  leviter  redexis,  medio  pcrciirrentcr  carinala;  clypeo  me- 
dio distincle,  basi  ulrin)que  valde  obsolete  carinato.  Ocelli  adsunt. 
Antennae  breves,  cylindricae.  Thorax  antice  angulato-rotuudato-pro- 
ductus,  postice  late  emarginatns,  medio  carinatus.  Scutellnm  paral- 
lele tricarinatum,  carinis  lateralibus  anterius  leviter  convergentibus, 
haud  confluentibus,  parte  carinata  planiuscula.  Tegmina  anipla, 
abdomcn  vix  dimidia  sua  longitudiue  siiperantia,  apicem  versus  scn- 
sim latiora,  apice  late  rolundala,  corio  venis  3  longitudinalibus, 
prima  (a  clavo)  ante  medium  tcgminis  furcala,  nonnihil  poue  me- 
dium per  venulas  Iransversas  arcuatas,  venas  longiludinales  retror- 
sum  emittentes,  eonjunctis,  liis  ctiam  venis  longitudinalibus  longius 
apicem  versus  per  serieui  transversam  vcnularum  conjunclis.  Tibiae 
posticae  trispinosae. 


Fulgorinoritm  formae.  325 

1.  S.  complella.  Dllute  viridis;  capitis  ihoracisqne  carinis 
dihile  ferrußineis :  venis  iegmimim  vitreorum  selulosis'^  macula  utrim- 
fjne  parva  pectoris  nigra:  fronte  lalitndine  media  vix  duplo  Ion- 
giore.  —  Long.  6,  Exp.   tegm.    16  Millim. 

Patria:  Ceylon.     Mus.  Berol. 

Tai'taiBilia  Stal. 

Caput  thorace  paullo  angustius,  ante  ociilos  parum  prominens, 
obtusum;  vertice  transverso,  poslice  late  sinuato,  marginibus  Icviter 
clevatis;  fronte  subqnadrata.  sursuni  leviter  angustata,  supra  clypeum 
subito  valde  rotundato  -  angustala,  carinis  3,  media  pcrcurrente,  dl- 
stincta,  lateralibiis  obsolelis,  abbrevialis;  clypeo  medio  carinalo. 
Ocelli  adsunt.  Thorax  arcuatus,  antice  rolundatus,  postice  latius- 
cule  sinualus,  medio  carinatus.  Scutellum  anterius  convexiusculum, 
tricarinatum,  carinis  laleralibus  anterius  arcuato  -  convergentibus  et 
conjunctis.  Tegniina  ampla,  retrorsum  multo  latiora,  apice  oblique 
lale  rotundata,  vitrea,  corio  venis  3  longitudinalibus,  longc  ante  me- 
dium furcatis,  disco  per  venulas  rariores  transvcrsas  irregulariter 
conjunctis,  apicem  versus  dcuiquc  per  series  2  Iransversas  venula- 
ruin  magis  reguläres  conjunctis,  area  costali  latiuscula,  venis  com- 
pluribus  transversis  instructa.     Tibiae  posticae  trispinosae. 

IIuc  pertiiict  Ricania  scrvillei  (Spin.)  ex  Isle  de  France.  In 
Museo  Holniiensi  adcst  affinis  spccics  ex  insula  quadam  in  viciui- 
tate  Javae. 

l§colyiiopa  Stal. 

Caput  thoraci  subaequilatum,  truncalum,  ante  oculos  haud  vel 
vix  prominens;  vertice  transverso,  postice  late  sinuato;  fronte  trans 
versa,  a  medio  sursum  parum,  versus  clypeum  valde  rotundalo-an- 
gustata,  marginibus  vix  reflexis,  tricarinala,  carinis  media  distincta, 
lateralibus  abbrevialis,  obsolelis;  clypeo  convexo,  haud  carinato. 
Ocelli  adsunt.  Thorax  semilunalus,  antice  rotundatus,  postice  late 
sinuatus,  medio  carinatus.  Sculellum  tricarinatum,  carinis  laterali- 
bus anterius  convergentibus.  Tegniina  sat  ampla,  abdomen  nonni- 
hil  superanlia,  apicem  versus  sensim  latiora,  apice  oblique  truncata, 
angulo  apicali  exteiiore  rolundalo;  corio  venis  longitudinalibus, 
propc  basin  furcatis,  per  series  3  venularum  transversarum  conjun- 
ctis; area  costali  venis  transversis  instructa.  Tibiae  posticae  bispi- 
nosae. 

1.  S.  urbana.  Fusco  -  testacea;  villa  tegminuni  intramargi- 
nali,  ultra  medium  CAtensa,  pone  medium    marginem  attingenle  (et 

25* 


326  Still:  novae 

ibidem  macnla  ulbida  notata),  pone  hanc  mactdam  introrstim  irre- 
gulariler  dilatata,  maculisque  nonnidlis  parvis  ad  suttiram  clavi  ni~ 
gro-Jiiscis,  Uinbo  lalo  apicali  fuscescente^  pallido-irroraio.  —  Long.  7, 
Exp.  tegm.  19  Millim. 

Patria:  Sidney.     Mus.  Berol. 

2.  S.  sctitaia.  Griseo-Jlavescens ,  stipra  fusco-teslacea^  scu- 
tello  nigro-,  tegminibus  fuscis^  pallido-irrorafis.,  nrea  coslali,  macida 
transversa  obliqua  coslali  siibapicati,  vitla  subapicali  macidaijue  api- 
cali prope  angulum  comniisuralem  decoloribus.  —  Long.  4^,  Exp. 
tegm.  13  Millim. 

Palliar  Nova  Hollandia.     Mus.  ßerol. 

Jl'ogodina  Stfil 

Caput  anle  oculos  nonnihil  prominens,  tliorace  pauUo  angu- 
stius;  vertice  transverso,  postice  late  sinualo;  fronte  latifudine  lon- 
giore,  levi(er  reflexo-marginafa,  carinata;  clypeo  tricarinato.  Tho- 
rax antice  rotundato-productus,  postice  late  sinuatus.  Scutellum 
tricarinatum,  carinis  lateralibus  antice  convergentibiis.  Tegmina  ani- 
pla,  apicem  versus  nonnihil  latiora,  corio  venis  3  primariis,  furca- 
tis,  disco  per  venulas  transversas  rariores  iriegulariter  conjunctis, 
pone  medium  per  series  (unam  salteni)  venularum  transversarura 
reguläres  conjunctis;  area  coslali  venis  nunierosis  transversis.  Ti- 
biae  posticae  quadrispinosae. 

Huc  pertinent  Ricania  retictdata  Fabr.  et  nonnullae  aliae. 

Pyrilla  Stf.l. 

Caput  longissime  protuberans;  vertice  vix  dimidiam  parlem  pro- 
tuberanliae  occupante,  parallela,  utrimque  leviter  carinato;  genis 
vertici  aequilongis;  fronte  longissima,  longitrorsum  bicaiinata,  cari- 
nis percurrenlibus,  apice  cocunlibus,  areis  media  parallela,  latera- 
libus a  clypeo  ad  medium  parallelis,  dein  dilatatis  et  parlem  late- 
ralem et  supero-anteriorem  protuberantiae  formantibus,  superne  per 
carinani  nullam  separatis,  confusis.  Ocelli  adsunt.  Thorax  capile 
cum  oculis  dimidio  latior,  basi  truncatus,  cum  scutcllo  subparallele 
tricarinatus.  Tegmina  tectiformia,  parallela,  latitudine  fere  ter  la- 
tiora, venis  longitiidinalibus  pone  medium  furcatis,  per  series  4 
transversas  venularum  niagis  obsoletarum  conjunctis;  area  costali 
sat  dcnse  transversim  venosa.  Tibiae  aulicae  subcompressac,  posti- 
cae bispinosae. 

Lophopi  affine  genus. 


Fulgorhiortim  formae.  327 

1.  P.  protuberans.  Sordide  testaceo -Jlavescens,  tegminibus 
apicem  versus  nigro  -  sparsis.  —  Long.  11,  Long,  cum  tegm.  16 
Millim. 

Patria:  Java.     Mus.  ßerol. 

®tioeerH!S  Kirby. 

1.  O.  Schönherri.  Fusco-teslaceus;  ctypeo^  pectore,  pedihns- 
(jue  pallidis;  abdomine  fiisco-roseo ;  legminibtis  glauco-fuscescentibus, 
dilute  sangtiineo-venosls  ^  apicc  minute  albo-maculatis,  ante  medium 
costae  macidis  nonnnllls  minutis  verticeque  albo-mucoreis.  —  Long. 
5y,  Long,  cuui  tcgm.   10^  Millim. 

Patria:  Puerto  Rico.     Mus.  Berol, 

Caput  thoraci  scutelloque  ad  unum  nonniliil  longius,  vertice 
paralielo,  basi  leviter  dilatato,  concavo;  fronte  valde  compressa,  mar- 
ginibus  lateraiibus  apice  et  prope  basin  contiguis;  genis  magnis,  an- 
trorsum  sensim  parum  angustatis.  Antennae  fuscae,  appendicibus 
lougis. 

Stobaera  Stal. 

Caput  thorace  nonnibil  angustius,  truncatum;  veriice  trans- 
vcrso;  fronte  elongala,  subparallela,  marginibus  carinatis,  medio  ca- 
rina  percurrente,  basi  ipsa  furcata  instructa;  genis  obliquis,  triangu- 
Jaribus,  haud  parallelis;  clypeo  tricarinato.  Antennae  compressae, 
capiti  transverso  cum  oculis  vix  aequilongae,  articulo  ultimo  penul- 
timo  longiore.  Thorax  brevis,  postice  late  emarginatus,  tricarina- 
tus,  carinis  lateraiibus  posterius  leviter  divergentibus.  Tegmina  ab- 
domen  multo  superanlia.     Tibiae  posticae  bispinosae. 

Amblycoli  affine  genus. 

1.  S.  concinna.  JFuscoiestacea  (cT),  vel  pallida  (^);  Jascia 
lala  frontis  genarumtjue,  maculis  marginal ibus  abdominis  parvis, 
pedibnsqne  pallidis^  his  nigroannidatis ;  tegminibus  vitreis,  fascia 
obliqua  ante  medium,  yasciis  2  opposite  obliquis,  una  mox  pone  me- 
dium, allera  prope  apicem,  ad  commisuram  conjunclis,  fuscis',  venis 
fusco-punclalis.  —  Long,  cum  tegm.  4^  Millim. 

Delphax  concinna  Stal  Öfv.  af  K.  Vet.  Ak.  Förh.  1854. 

Patria:  Mexico.     Mus.  Berol. 

Adest  in  Museo  Berolinensi  species  c  Pensylvania  S.  concinnae 
niaxime  affinis  et  similis. 


328  Sltd:  Reduvina  disposila. 


Nova  mcthoclus  Rediivina  (Bnrm.)  disponendi 
auclore  C.  StM. 

1.  (2)     Meso-  et  metathorace  liberis;  larsis  anlicis 

uniarticulatis,  uniunguiculaüs Emesida. 

2.  (1)     Piolhorace  supra  mcsothoracetn  rctrorsum 

producio;  larsis  anticis  biunguiculatis. 

3.  (22)  ünguiculis  simplioibus. 

4.  (7)     Scutcllo  postscutcUum  ex  parte  haud  te- 

gente,  hocposterius  acute  libere  proniinulo. 

5.  (6)     Petlibus  anticis  raptoriis;  coxis  elongalis, 

femoribus  subincrassatis,  subtus  spinulosis.  Ploiariida. 

6.  (5)     Pedibus  anticis  vix  raptoriis,  coxis  anli- 

cis cylindricis,  parum  elongalis.       .     .      .  Saicida. 

7.  (4)     Scutellum  poslscntellum  tegeufe. 

8.  (21)  Arliculis    apicalibus    anlcunarum    fdifor- 

mibus. 

9.  (20)  Tibiis   anterioribus   pro   receptione  larso- 

riim  haud  foveatis. 

10.  (17)  Tegminibus  absque  areola  discoidali. 

11.  (16)  Tarsis  anticis  Iriarticulatis. 

12.  (15)  Sculello  apice  cmarginato  vel  Iruncato  et 

utrimque  niucronato 

13.  (14)  Antennis  4  —  8-arliculatis Ectrichodiida. 

14.  (13)  Antennis  mulliarticulalis Hammacer ida.  ') 

15.  (12)  Sculello  apice  acuto  vel  spinoso-producto.   Peiraiidn. 

16.  (11)  Tarsis  aniicis  biarliculatis Salyavalida.  ') 

17.  (10)  Tegminibus  areola  discoidali  instruetis. 

18.  (19)  Tarsis  anticis  Iriarticulatis Slenopodida. 

19.  (18)  Tarsis  anticis    uniarticulalis  (uli  videlur).  Eclinuderida. 

20.  (9)     Tibiis   anterioribus   fovea   pro   receptione 

larsorum  breviuni  instruetis Apiomerida. 

21.  (8)     Articulo  apicali  antennaruni  fnsiformi.     .   Iloloplilida. 

22.  (3)     Unguiculis  appendicidatis  vel  denlatis. 

23.  (24)  Medipectore  haud  tuberculato Reduviida.  ') 

24.  (23)  IMedi[)cctore  niox  pone  antepectus  tuber- 

culo  minore  saepius  depresso  instructo.  .  Ilezida.  *) 


')  Praetor  Hammaccrnm  Iiuc  eliam   pertinet  Homalocoris  (Perty). 
*)  IIuc  pcrliiicnt  Sali/avala^   Pilalochcinis  vi  Lisnrda. 
*)  Huc   pcrtiiuiil   Rc'diivius  (Fahr,   Klug),   (=  Harpaclur  Lap. ), 
elus  (Fabr.,  Am    et  Serv.)  et  affinia  genera. 

*)  IIuc  perlineut  Heza,  Prionotus,  Isocoiidylus  et  affiiiia  goncra. 


Neue  lind   seltene  Rhyncholen   der  enropäi- 
sehen  Fauna. 

Zweites  Stück  (im  Anschlufs  an  Jahrgang  II.). 

Von 

Professor  Dr.  v.  Baer ensprung. 

(Hierzu  Taf.  VI.) 


Di 


Plociomeriis   Say. 


'lese  von  Say  zuerst  auf  einige  amerikanische  Arten  begründete 
Gattung  ist  unter  allen  ihren,  die  alle  Galtung  Pachymerus  bilden- 
den Verwandten  durch  die  Gestaltung  des  Vorderrückens  sehr  aus- 
gezeiclinet,  welcher  weder  blatlartig  abgesetzte,  noch  scharfkantige, 
sondern  abgerundete  Seifenränder  hat,  und  durch  eine  doppelte 
quere  Einschnürung  in  einen  vorderen,  sehr  kurzen,  halsartigen,  ei- 
nen stark  gewölbten  mittleren  und  einen  flacheren,  breit  trapezför- 
migen hinteren  Abschnitt  zerfällt. 

Nach  Herrich- Schalter  gehört  Lygaetis  silvesiris  Lin.  hierher, 
den  ich  nicht  kenne.  Die  sieben,  mir  bekannten,  europäischen  Ar- 
teu,  von  denen  bisher  nur  drei  beschrieben  sind,  gruppiren  sich  fol- 
gendermafsen: 

1.  Vorderschenkel  mit  starken  Zähnen. 

a.  Vorderrücken  länger,  als  am  Hinterrande  breit. 

a.  Der  mittlere  Abschnitt  desselben  vorn  so  breit  als  hinten: 

P.   Luchsii  n    spec. 
ß.  Der  mittlere  Abschnitt   desselben    nach    vorn  gegen  den 

Hals  verschmälert:  P.  leplopoides  n.  sp.  —  P.  nah'tfor- 

mis  Costa. 

b.  Vorderrücken  so  lang,  als  am  Hinterrande  breit. 

u.  Der  mittlere  und  hintere  Abschnitt  desselben  haben  etwa 
gleiche  Länge:  P.  collaris  n.  sp.  —  P.  fraclicollis 
Schill.  (^Pachym,  insecius  Zell  erst.) 


330  V.  Baerensprnng:  über 

ß.  Der  hintere  Abschnitt  ist  kürzer,  als  der  milllere;  d.  h. 
die  zwischen  beiden  befindliche  Einschnürung  liegt  dem 
Hinferrande  des   Pronotum  näher:    P.  luridus  Hahn 
(Pachybrachms  luridtts), 
2.  Vorderschenkel  ohne  Zähne:   P.  annullpes  n.  sp. 

Plociomerus  Luchsii  nov.  spec:     Elongato-ovatus,   opacus^ 
niger.      Anleniiariim   articulo   primo   apice,    secundo    exceplo 
apice  rii/ls.     Lineolls   duabus   in  parle   poslica  pronoli  rußs. 
Pedibxis  aeneis,  patlidis,  femoribus  medio,  tibiis  et  tarsis  apice 
nigro -Juscis.      Hemelytris  clavo   et    corio   infuscatis,  postice 
fnscis;   margine   externo   et   rnacula   rhomboidea    ante   apiceni 
Jlavis.     Membrana  fusca^  jiervis,  macida  basali  et  lunula  api- 
call  albis.  —  Long.  2^  Lin.     Taf.  VI.  Fig.  2. 
Kopf,    Brust,   Rücken,   Schildchen    und    Hinterleib   sind    mal», 
schwarz,  der  Kopf  grofs,  spitz  dreieckig,  zwischen  den  Augen  brei- 
ter als  der  Vorderrand  des  Thorax.      Die   schlanken   Fühler   haben 
mehr  als   zwei  Drittheile  der  Körperlänge;   das   erste  Glied  wenig 
dicker,  aber  nur  halb  so  lang  als  die  folgenden,   schwarz,    an  der 
Spitze  röthlich  gelb;  das  zweite  rölhlich  gelb,  an  der  Spitze  schwarz, 
die  folgenden  schwarz,    das    letzte    fein   weifs   seidenartig  behaart. 
Der  Thorax  ist  vorn  stark  eingeschnürt,  in  der  Mitte  fast  halbkug- 
lig  gewölbt,    gegen    die   Schultern    mäfsig    erweitert;    gleichmäfslg 
schwarz;   nur   zwei    Längsstriche   auf  dem    hintern    Abschnitt  roth. 
Das  Corium  der  Halbdecken  nach  hinten  verbreitert,  bräunlich;  in- 
nen, so  wie  der  Clavus  dunkler,  aufsen,  besonders  am  Rande  hell- 
gelblich; eine  dunkelbraune  Binde  läuft  schräg  an  der  Membraunath 
herab  bis  zur  Spitze,  durch  einen  rautenförmigen  hellgeblichen  Fleck 
am  Aufsenrande  unterbrochen;  die  Membran  braun,  die  Nerven,  ein 
Fleck   am    Grunde   und   ein   Halbmond   an    der   Spitze   weifs.     Die 
Beine  röthlich  gelb,  eine  breite  Binde  auf  den  Schenkeln,  die  Spitze 
der  Schienen  so  wie  das  zweite  und  dritte  Tarsenglied  dunkelbraun. 
Die  Vorderachenkel,  auf  denen  die  dunkle  Binde  sehr  breit  ist,  sind 
stark  verdickt,  mit  zwei  gröfseren  und  mehreren  kleineren  Zähnen 
bewehrt. 

In  Schlesien  von  Dr.  Luchs  entdeckt. 

Plociomerus  leptopoides  nov,  spec:  Elongatus,  niger ^  pi- 
losulus;  anletinariim  urliculis  secundo^  tertio  et  primo  apice 
pallidis.  Thorucis  inaigine  poslico  et  hnmeris  pallide  cinctis. 
ScutelU  apice  pallido  hemelyliorum  corio  inter  costas  profunde 


neue  Rhynchoten.  331 

nigro  punctato;  costis  et  margmihns  pallide  yiavis;  puncto  ad 
angulum    interjium    albido.       Membrana    itifuscata,    nervis    et 
fascia  media  obsolet a  pallidis.      Pedibus   paltidis ,    vitta    ante 
apicem    femorum    anteriornm    et    posticoriim    7i}gra.   —  Loug. 
3  lin.     Taf.  VI.  Fig.  1. 
Im  Habitus    und   in   der  Zeichnung   erinnert    diese  Art  einiger- 
mafsen  an  die  Arten  der  Gattung  Leptopus.     Sie  ist  schlanker,  als 
die  vorige  Art;  die  Augen  sind  am  Kopfe  mehr  nach  vorn  gerückt; 
der  Thorax  nach   vorn   mehr  verschmälert,    die  Schulterecken   stär- 
ker erweitert;   die  Halbdecken  schmaler  und  länger.     Der  Kopf  ist 
schwarz;   die  Fühler  hellgelb;   nur  das  letzte  Glied  und  der  Grund 
des  erslen  sind  schwarz.     Der  Thorax  ist  schwarz,  nur  der  Hinter- 
rand desselben  hat  einen  schmalen  gelben  Saum,  welcher  sich  über 
die  Schultern    nach    oben    umbiegt.     Das   Schildchen    schwarz   mit 
gelber  Spitze  und  einem  flachen  Kiel  auf  der  Mitte.     Die  Halbdek- 
ken    sind    an    den   Rändern  und  auf  den  Rippen    blafsgelblich   und 
glatt,    zwischen  den  Rippen   braun   und  tief  eingestochen  punktirt; 
ein  kleiner,  länglicher  Fleck  am  Innenwinkel  ist  weifs.     Die  Mem- 
bran bräunlich, %i  der  Mitte  und  um  die  Nerven  heller.     Die  Beine 
blafsgelblich;  nur  das  Klauenglied,  das  Ende  der  Schienen  und  eine 
schmale  Binde  auf  den  Schenkeln  des  ersten  und  letzten  Fufspaares 
dunkel.     Die  Vorderschenkel  sind  stark    verdickt,    mit   4  bis  5  ge- 
krümmten, gegen  die  Spitze  an   Gröfse   abnehmenden   Zähnen   be- 
wehrt. 

Aus  Andalusien  (Staudinger). 

Plociomerus  nabiformis:  Etons!;atus .  subparallelus ,  serice- 
reus^  niger.  Antennis .  pedibus.  margine  anteriore  et  parte 
postica  pronoti  rxtjls.  Hemelytroriim  corio  testaceo,  punctis 
et  lineolis  antice  abbreviatis  nigris.  Membrana  albida,  imma- 
ctdata.  —  Long.  3i  lin.     Taf.  VI.  Fig.  3.  ^ 

Fachymerus  nabiformis  Costa  Ciraic  Neapol.  centur.  altera  etc. 
Diese  von  Costa  beschriebene,  aber  ziemlich  unkenntlich  abge- 
bildete Art  erinnert  durch  ihre  schmale,  langgestreckte  Körperforra 
und  die  stark  verdickten  Vorderschenkel  an  manche  blaf>gefärbte 
iVo6/s-Arten.  Kopf,  Brust,  Hinterleib  und  Schildchen  sind  schwarz, 
besonders  der  Hinterleib  mit  feinen,  seidenglänzenden  Härchen  be- 
kleidet Der,  wie  bei  der  vorigen  Art  nach  vorn  verschmälerte, 
aber  viel  flacher  gewölbte  Thorax  ist  in  der  !>Iitte  schwarz,  an  sei- 
nem Vorderrande  (Hals)  und  in  seinem  hinlern  Abschnitt  rothbraun, 
am  Hinterraude  gelblich.     Die  schmalen  und  parallehaudigen  Halb- 


332  «.    Baerensprung :    über 

decken  sind  licllgelblich  mit  eingestochenen  braunen  Punkten  und 
einigen  StricheJclicn  an  der  Meuibrannath.  I>ie  Membran  ungefärbt, 
schillernd.  Beine,  Fühler  und  Schnabel  einfarbig  rostroth.  Die 
dicken  Vorderschenkel  sind  mit  7  bis  8  gekrümmten  Zähnen  be- 
wehrt, die  in  drei  Gruppen  zusammengedrängt  sind  und  gegen  die 
Scbenkelspitze  hin  an  Gröfse  abnehmen. 
Italien  (Costa),  Griechenland  (Krüper). 

Piociomerus  coUaris  nov.  spec:    Etongalus,  niger;  anien- 
narum  articulo  pi'imo,   secundo  et  ierlio,  excepto  apice^  pedi- 
bus  et  punctis  duobus  scutelli  riißs.    Thoracis  margine  antico 
(collo)    et   parte  posiica,    eUjlrorumqiie   corio  cinereo-testaceis, 
punctis   et    lineolis  ftiscis,    macida  mhmla  ad  unguium  inler- 
mim   corii   albida.     ßlembruna   immaadala,    albida.  —  Long. 
2i  lin. 
Diese  Art  steht  dem  P.  fracticollis  Schill,  sehr  nahe,  ist  aber 
kleiner,  namentlich  schmaler,    und   unterscheidet  sich  von  ihm  aus- 
serdem  durch   den   hellen   Vorderrand   des   Thorax   und    durch    die 
Fühler,  welche  bei  fracticollis   ganz  schwarz   sind^  während   hier 
nur  das  letzte  Glied  schwarz,    die    übrigen  aber   roth  und  nur  an 
der  Spitze  dunkel  sind. 

Aus  Piemont  (Ghiliaai). 

Piociomerus  annulipes  nov.  spec:  Ocatus,  pilosus ;  capite^ 
pectore  et  ubdomine    nigris :    pronolo    et    sculello  airo  -  purpu- 
reis;   margine    posteriore    pronoti    et   punctis    duobtis   scutelli 
Jlavis.     Ilemelytris  cum  membrana  pallide  cinej'eis,  punctis  et 
mactdis  7i07iiudlis  marginatibus  dilulo  purpureis.     Antennis  et 
pedibus  pallidis,  purpureo-annidalis.  —  Long.  2^  lin.  T.  VL  F  4. 
Durch  die  breitere,   gedrungene  Körperform  unterscheidet  sich 
diese  Art  vorL  den  übrigen;   namentlich  aber  dadurch,  dafs  die  nur 
mäfsig  verdickten  Vordcrschenkel  nnbewehrt  sind.     Der  ganze  Kör- 
per ist  mit  kürzeren,  anliegenden,  Kopf,  Fühler  und  Beine  mit  län- 
geren abstehenden  Haaren   dicht    bedeckt,   der  Kopf  und  die  ganze 
Bauchseite  schwarz;  Schnabel  und  Fühler  geblich,  das  letzte  Füh- 
lerglied, wie  einige  verloschene  Flecke  und  Ringe  der  vorhergehen- 
den braunroth.     Der  Thorax   ist   kurz,   nicht   länger  als  an  seinem 
Ilinterrande  breit,  vorn  stark  eingeschnürt;  in   der  Mille  gewölbt, 
walzenförmig;  dunkel  purpurroth;  sein  hinterer,  zu  den  abgerunde. 
len  Schultereckcn   stark   erweiterter  Abschnitt  heller,   tief  punktirt 
und  dem  Schiidchcn  gegenüber  gelb  gesäumt.     Das  Schildcheu  dun- 


neue  Ttliyncholen.  333 

kel  purpurrotli  mit  zwei  helleren  Flecken  auf  der  Mitte,  schwarzer 
ankerförmiger  Zeichnung  zwischen  denselben  und  schwarzer  Spitze. 
Die  Halbdeckeu  gelblich  grau  mit  dicht  eingestochenen,  rothbrauneu 
Punkten,  ebenso  gefärbter  Spitze  und  einem  Raudfleck  vor  dersel- 
ben; die  Membran  weifslich,  durchscheinend  am  Rande  gefleckt. 
Beine  gelblich  grau;  zwei  Querbinden  auf  jedem  Schenkel,  die  Spitze 
der  Schienen  und  die  Tarsen  rothbraun. 
Aus  Andalusien  (Staudinger). 

Beosus  Am.  et  Serv. 
Beosus  aeneiceps  nov.  spec. :     Elongato-ovalis,   hispichts,  ni- 
ger ;    capite  aeneo;    pronolo   antice  iiigro  einer eo  •  marginal o^ 
poslice  fusco-cinereo,  iuherculis  humeralibus  nigris :  hemelyfris 
fusco-cinereis ^    margine  clavi  interna,    corii  postico,   apice  et 
macula  oblonga  in  disco  nigris :  memhrana  nigra,  albo  cincta. 
Antennis  pedihuscjue  nigris,  tihiis  anteriorihus  fitscis.  —  Long. 
4|  — 5  lin.    Taf.  VI.  Fig.  5. 
Dem  Pachymerus  anomahis  Kolenati    ganz  nahe  stehend,  ist 
diese  Art  ausehnl;ch   gröfser   und   in    der  Färbung  verschieden:  alle 
bei  P.  aiiomalus  rostrolh  gefärbten  Theile  sind  hier  graubraun;  die 
Fühler  aber  ganz  schwarz,  und  der  schwarze  Fleck  auf  dem  Corium 
der  Halbdecken  ist  hier  nicht  rund,  sondern  länglich,  unregelmälsig 
uierenförmig.     Der  Kopf   ist    bei    beiden  Arten    glänzend  schwarz, 
aber  besonders  vorn  mit   langen,    abstehenden,    steifen  Borsten  be- 
setzt;   ebenso  die  Fühler    und  die  Beine.       Die  verdickten  Vorder- 
schenkel sind   mit  3  bis  4  kleinen,   aber  starken  Zähnen  bewehrt; 
die  Vorderschienen  braun;  die  mittleren  und  hinteren  Beine  schwarz. 
Aus  Griechenland  (Krüper). 

Eine  offenbar  nahe  verwandte,  vielleicht  von  anomalus  nicht 
verschiedene  Art  ist  Pachymerus  villosus  Muls.  et  Rey  aus  dem 
südlichen  Frankreich. 

Micropus    Spinol. 

Micropus  blissoides  nov.  spec:     Aeneo-niger;  antennaruni 

articulo  primo,  sectmdo  et  tertio.   pronoii   margine  posfico  et 

pedibxis  fermgineis;  hemelytris  albis,  clavo,  corii  apice  et  ?»em- 

branae  nervis  brunneis.  —  Long.  2|-  lin.     Taf.  VL  Fig.  6. 

Dem  M.  Spinolae  Sign,   am  nächsten,   aber  durch  die  stärker 

verdickten  Vorderschenkel   und   den   hinten  breit  braun   gesäumten 

Thorax  unterschieden,    macht    diese  Species    durch   die  verhällnifs- 

mäfsig  kürzeren  und  dickereu  Fühlergliedcr,  von  denen  das  zweite 


334  V.    JBaerensprung :   über 

und  das  vierte  gleiche  Länge  haben ,  den  Uebergaog  zur  Galtung 
Blisstis,  mit  deren  typischer  Art  sie  auch  im  Habitus  viele  Aehn- 
lichkeit  hat. 

Aus  Griechenland  (Krüper). 

Alydus  Fabr. 

Alydus  Sareptanus  nov.  spec. :  Supra  cinnamomeus ;  macula 
verticis  suhlriloha.  nigra;  hemehjtrorum.  tnarglne  externa,  ante 
apicem    dilalato    et    truncalo,    scnlelli(pte    apice  albis.      Subtus 
rttfus,  capile  trifasciato,  fascia  media  ad  abdominis  basin  de- 
currente  nigra.       Abdomen   snpra  coccineum,   margine  nigro- 
maculaio.      Pronotum  angulis  humeralibus  acutis,  reßexis.   Fe- 
des  longissimi,  femoribus  posticis  modice  incrassalis,  4-denta- 
tis.  —  Long.  6  lin.     Taf.  VL  Fig.  7. 
Oben  zimmtbraun,   unten  zimmtroth;   der  Rücken  des  Hinter- 
leibes blutroth.     Schwarz  sind:  ein  dreizackiger  Fleck  auf  dem  Hin- 
terkopf, welcher  durch  die  helle  Mittellinie  gel  heilt  ist,  zwei  schmale 
Binden,   welche  von    der  Fühlerwurzel  zur  Schnabelwurzel  verlau- 
fen, eine  breitere  Mittelbinde,  welche  längs  der  Kehle  sich  über  das 
Sternum    bis    zum  Grunde    des  Hinterleibs    fortsetzt    und   die   Ein- 
schnitte am  Rande  des  Hinterleibs.     Der  Aufsenraud  der  Halbdecken 
ist  weifs;    doch    setzt  sich   die   weifse  Färbung   nicht  auf  die  lang 
ausgezogene  Spitze  fort,  sondern  ist  vor  derselben  abgeschnitten  und 
hier  zu  einem  dreieckigen  Fleck  erweitert,  welcher  nach  innen  von 
einem  braunen  Strich  begränzt  ist. 

Durch  den  schlanken  Körperbau,  die  sehr  langen  und  schlan- 
ken Beine,  die  in  der  Mitte  stark  verschmälerten  Halbdecken  sowie 
durch  die  Form  des  Thorax  schliefst  sich  diese  Art  an  A.  limbatus 
Germ,  an,  doch  sind  die  Schulterecken,  obwohl  spitz,  doch  weni- 
ger lang  ausgezogen.  Die  Schienen  des  hinteren  Fufspaares  sind 
gerade,  die  Schenkel  kaum  verdickt,  mit  4  nach  aufscn  gekrümm- 
ten Zähnen. 

Von  Sarepta  (Becker). 

Gryllocoris   nov.   gen. 

Corpus  angustum,  poslice  latius.  Caput  trianguläre,  declivum, 
thorace  latius.  Rostrum  abdomen  attingens,  articulis  4  subaequi- 
longis,  primo  crassiore.  Antennae  longitudinc  corporis,  graciles,  ar- 
ticulo  prirao  cylindrico,  sccundo  longissimo  clavato,  lertio  et  quarto 
sclaceis.     Pronotum  angustum,  subcylindricum,  bis  constrictum.  Scu- 


netie  Rhynchoien.  335 

tcllum  basi  foveolalum.  Jlemelylra  coriacea  abdomine  brcviora,  ob- 
lique trancata.  Membrana  et  alae  desunt.  Pedes  longi  et  tenues, 
coxis  elongalls,  tibiis  sefulosis,  larsis  3-ailiculatis,  articulo  primo  et 
secuudo  subaequilongis. 

Diese  Gattung  gehört  zunächst  in  diejenige  Abtheilung  der 
Capsinen,  bei  denen  das  Wurzelglied  der  Tarsen  des  letzten  Fufs- 
paares  nicht  verlängert  ist.  Sie  schliefst  sich  durch  den  spitz  drei- 
eckigen und  vorn  stark  abwärts  geneigten  Kopf  (vgl.  Taf.  VI.  Fig.  8a.) 
an  Bijrsopiera  Spinol.  (Mallhacus  Fieb.)  und  Phllophorus  Hahn 
(Camnronolus  Fieb.)  an,  unterscheidet  sich  aber  von  beiden  1)  durch 
die  Bildung  der  Fühler,  deren  zweites  Glied  nicht  allmälig  gegen 
die  Spitze  an  Dicke  zunimmt,  sondern  in  seinem  letzten  Drittel 
keulenförmig  angeschwollen  ist;  2)  durch  die  Form  des  Thorax, 
welcher  bei  jenen  kurz  und  nach  hinten  glockenförmig  erweitert, 
hier  dagegen  doppelt  so  lang  als  breit  und  fast  walzenförmig  ist; 
vorn  ist  derselbe  der  Quere  nach  zweimal  gefurcht  und  hinter  der 
stärker  gewölbten  Mitte  seicht  eingeschnürt;  sein  Uinterrand  ge- 
rade; die  Schulterecken  fast  rechtwinklig,  abgerundet.  Das  grofse 
Schildchen  spitz  dreieckig,  am  Grunde  eingedrückt.  Der  Hinterleib 
birnförmig,  mit  den  allen  Capsinen  eigenen  Geschlechtsabweichun- 
gen, überragt  die  Halbdecken,  welche  lederartig,  hinten  schräg  ab- 
gestutzt und  ohne  Membran  sind.  Unferflügel  fehlen.  Die  Beine 
sind  lang  und  schlank,  die  Schienen  mit  kurzen,  steifen  Borsten  be- 
setzt; besonders  die  hinteren  sehr  verlängert. 

Gryllocoris  angusticollis   nov.    spec. :     Niger;  hemelytro- 

rum  margine   exlerno,  coxis,  geniculis  et  tibiis  teslaceis;  ro- 

stro   et    antennarum    articulo   primo  ferrugineis ,    articulo   se- 

cundo  testaceo  basi  et  clava  nigra,  articulo  tertio  albiclo  apice 

nigra,  quarto  nigro.  —  Long.  4  lin.      Taf.  VI.  Fig.  8. 

Nach  Dr.  Krüper,  welcher  das  Thier  in  Griechenland  entdeckte, 

läuft  dasselbe,  einer  kleinen  Grylle  ähnlich,  sehr  behende  im  Sande 

zwischen   niederen  Pflanzen  umher,   ist  aber  schwer  unverletzt  zu 

erhalten. 

Teratocoris  Fieb. 

Zu  der  interessanten,  von  Boheman  in  Schweden  entdeckten, 
aber  auch  in  Deutschland  einheimischen,  hellgrünen  Art  (Capsus 
antennatus  Bohem),  auf  welche  Fieber  diese  Gattung  begründete, 
kommt  eine  zweite,  durch  kürzere  Fühler  und  ganz  verschiedene 
Färbung  unterschiedene  hinzu: 


336  V.    Baerensprung :   über 

Teratocoris  notatus  nov.  spcc:  Niger,  cervice  bicalloso, 
roslro.  anlennuruni  arllcuUs  primo  et  sccundo,  pedibus  hetne- 
lijtrorinntjue  basi  et  inucula  ante  apicem  rii/is.  —  Lou^. 
2^  lin.     Taf.  VI.  Fig.  10. 

Kopf  schwarz,  rundlich  mit  stark  gewölhtem  Scheitel  und 
zwei  gelhen  Schwielen  im  Nacken;  Augen  grofs,  seillich  stark  her- 
vortretend, rostrolh.  Schnahel  rostroth,  bis  ans  Ende  der  Miftel- 
brust  reichend.  Fühler  von  Körperlänge;  das  erste  Glied  lang, 
spindelförmig,  rostrolh,  am  Grunde  schwarz;  das  zweite  ganz  roth, 
dünner  und  länger  als  das  erste,  die  beiden  folgenden  zusammen  so 
lang  als  das  vorhergehende,  sehr  dünn,  borstenförmig,  schwarz. 
Thorax  lang  trapezförmig,  vorn  quer  gcwulstet,  an  den  Seiten 
scharfkantig;  vor  den  Schultern  etwas  eingeschnürt;  obenauf  gru- 
big, uneben.  Schildchen  am  Grunde  grubig,  an  der  Spitze  flach 
gekielt,  wie  der  Thorax  einfarbig  schwarz.  Ilalbdeckcn  lang  und 
schmal,  am  Ende  zugerundet,  ohne  Membran,  lederartig,  schwarz, 
der  Grund,  der  schmal  umgeschlagene  Aufseurand  und  ein  längli- 
cher Fleck  vor  der  Spitze  rostrolh.  Beine  rostroth,  mäfsig  lang 
und  schlank;  das  erste  Tarsenglied,  besonders  an  dem  hintern  Fufs- 
paare,  verlängert.  Hinterleib  von  den  Flügeln  ganz  bedeckt,  schwarz, 
in  der  Mitte  bräunlich. 

Aus  Dalmalien  (Kahr). 

Lepros oma  nov.  gen. 

Corpus  breve  et  latum,  subdcpressum,  verrucoso-punctatum. 
Caput  elongatum,  margiue  dilatato.  Oculi  minuti  subsessiles.  Ro- 
strum ad  metasternum  porreclum.  Antcnnae  graciles,  arliculis 
primo,  sccundo  et  quinlo  subaequilongis,  lertio  et  quarto  minori- 
bus.  Pronolum  anlice  declivum,  huujeris  rolundato-dilatalis.  Scu- 
tellum  magnum,  rectangulum,  poslice  rotundatum,  subcarinatum. 
Hemelytra  margine  externo  corii  et  membranae  libero.  Abdomen 
margiue  late  prominulo,  subtus  convexum.  Pedes  graciles,  tibiis 
crenulatis,  tarsis  triarticulatis. 

Durch  die  Form  des  Schildcheus,  welches  den  ganzen  Aufseu- 
rand der  Ilalbdeckcn  und  sogar  noch  einen  Theil  der  Membran  un- 
bedeckt läfsl,  so  wie  durch  den  breit  vorspringenden  Rand  des 
Hinterleibes  schliefst  sich  diese  Gattung  zunächst  an  Eiirtjgaster 
und  fÄvaphosoina  hap.  an,  unterscheidet  sich  aber  von  beiden  durch 
die  Bildung  des  Kopfes,  der  Antennen  und  des  Vorderiückens.  Die 
seitlichen  Lappen  des  Kopfschildes  überragen  nicht  allein  weit  den 


neue  Rhyncholen.  337 

mittleren,  sondern  vereinigen  sich  auch  vorn  und  gehen  durcli  ih- 
ren flach  erweiterten  Rand  dem  Kopf  eine  mehr  viereckige  Form. 
Vor  den  Augen  ist  derselbe  etwas  ausgeschnitten;  Nebenaugen  sind 
wenig  deutlich,  entfernt  von  einander.  An  den  Fühlern  haben  das 
dritte  und  vierte  Glied  etwa  gleiche  Länge  und  sind  beide  viel 
kürzer,  als  das  vorhergehende  und  als  das  folgende,  während  bei 
Enrygasler  und  Gruphosoma  das  vierte  stets  länger,  als  das  dritte 
und  fast  so  lang,  als  die  übrigen  ist.  Der  Vorderrücken  ist  kurz 
und  sehr  breit,  vorn  geneigt,  uneben  runzlig,  und  begründet  durch 
seine  rundlich  erweiterten ,  etwas  nach  vorn  gerichteten  Schulter- 
ecken ebenfalls  einen  Unterschied  von  jenen  beiden  Gattungen. 
Das  Prosternum  hat  an  seinem  Vorderrande  nicht  jene  Lamelle, 
welche  bei  Eurygasler,  Trigonosoma  u.  s.  w.  den  Fühlergrund  be- 
deckt. Das  Schildchen  reicht  bis  an  das  Ende  des  Hinterleibes,  ist 
vorn  rechteckig,  hinten  zugerundet  und  hat  einen  flachen  Kiel,  wel- 
cher sich  vorn  zu  einem  dreiseitigen,  ebenso  flachen  Wulst  verbrei- 
tert. Die  Ilalbdecken  sind  sehr  schmal,  nur  zum  kleiuen  Theile 
vom  Schildchen  bedeckt;  ihre  Membran  mit  wenigen  blassen  Ner- 
ven. Die  Beine  ohne  Auszeichnung,  die  Schienen  ohne  Dornen, 
gezähnelt.  Der  Hinterleib  unten  konvex;  die  Glieder  am  Rande 
höckrig  vorspringend.  Die  ganze  Oberfläche  des  Körpers  erscheint 
durch  theiis  erhabene,  theils  vertiefte  Punkte  runzlig. 

Leprosoma    inconspicuum    nov.    spec.:      Sordide    luteum, 
humeris   infuscatis ,    inargine    abdominis  Jusco  -  maculalo.  — 
Long.  2^  lin. 
Von  Sarepta  (Becker). 

Eine  ähnliche  Art  aus  Aegypten   befindet  sich  in  der  Königli- 
chen Samtlilung. 

Eusarcoris  Hahn. 

Eusarcoris  angustatus  nov.  spec:     Ovalis;  capUe  laleribus 

e  mar  ginnt  is.,    pronoto    angulis    Immerallhus    rolundatis.     Cine- 

reo  Jluvescens  vel  virescens:  punctis  impressis,  hinc  inde  den- 

slus  positis  plus  vel  minus  cupreo-infuscatus,  Stria  biloba  ante 

apicem  scutetti,  punctis  marginalibtis  et  linea  arctiaia  in  titro- 

que  lutere  abdominis  nigris.  —  Long.  l|lin.    Taf.  VI.  Fig.  II. 

Kleiner  und  verhällnifsmäfsig   schmaler,   als  die  übrigen  Arten 

dieser   Gattung.     Grünlich    gelblich,   überall   eingestochen  punktirt; 

durch    die  au    einzelnen  vStclIen   dichtere   und   dunklere  Punktirung 

erscheinen  dieselben  bald   mehr  bald   weniger  gebräunt,  oder  dunkel 


338  V.  Baerensprung:  über  neue  Rhynchoten. 

kupferbraun.  Die  Seitenräuder  des  Kopfes  sind  geschweift;  der 
vordere  liand  und  die  Seitenränder  des  Prothorax  fast  geradlinig, 
der  hintere  bogig;  die  Schulterecken  stumpf;  die  beiden  narbigen 
Punkte  vorn  sind  schwärzlich,  der  hintere  gewölbtere  Theil  gebräunt. 
Das  Schihlchcn  ist  hell,  vorn  am  Rande  und  in  den  Ecken  schwärz- 
lich, die  beiden  Schwielen  glänzend  weifs;  hinlen  ein  grofser  zun- 
genförmiger  Fleck  vor  der  Spitze  kupferbraun.  Die  Halbdecken 
dichter  und  dunkler  punktirt,  als  das  Schildchen;  die  Membran  hell. 
Fühler  und  Beine  bräunlich.  Der  Rand  des  Hinterleibes  schwarz 
gefleckt;  auf  dem  Bauch  jederseits  eine  schwarze,  gebogene  Längslinie. 
Von  Sarepla  (Becker). 

Aradus  Fabr. 

Aradus  pictus  nov.  spec:  Fuscus,  verrucoso-punclalus:  an- 
tennaruni  articulo  secundo  elongnto,  terlio  apice  albo;  pronoli 
lateribus  luteis;  abdomine  ovato,  margine  aiiranliaco,  Jtisco- 
maculalo^  lineolis  sanguineis  picto.  —  Long.  3^  —  4^  lin. 
Taf.  VL  Fig.  12. 
cT  Segmentum  anale  elongatum,  furcatum. 
2   Segmentum  anale  rotundalum,  bilobum. 

Mit  A.  belulae  L.  und  A.  ellipltcus  L.  Du  f.  zunächst  ver- 
wandt, namentlich  durch  die  Bildung  des  Kopfes  und  der  Fühler, 
an  denen  das  zweite  Glied  länger  oder  doch  so  lang  als  die  übri- 
gen zusammengenommen  ist;  aber  durch  die  Form  des  Hinterleibs 
von  beiden  unterschieden.  Derselbe  ist  nämlich  beim  Weibchen 
hinten  nicht  verschmälert,  sondern  bei  beiden  Geschlechtern  eiför- 
mig gerundet;  das  Aftersegment  aber  beim  Weibchen  stumpf- zwei- 
lappig, beim  Männchen  dagegen  verlängert,  tiefer  gespalten  und  durch 
einen  tiefen  Einschnitt  von  dein  vorhergehenden  getrennt  (vergl. 
Taf.  VI.  Fig.  12a.).  Wie  bei  allen  Arten  dieser  und  der  verwand- 
ten Galtungen  liegen  die  männlichen  Geschlechtstheile  an  derRük- 
kenfläche,  die  weibliche  Geschlechtsöfl"nung  an  der  Bauchseite  des 
letzten  Segments.  —  Die  Grundfarbe  des  Thieres  ist  ein  dunkles 
Braun,  welches  durch  lichtere  Punkte,  namentlich  am  Kopf  und  an 
den  Beinen  unierbrochen  ist.  Die  Hälfte  des  dritten  Fülllergliedes, 
sowie  die  äufserste  Spitze  des  zweiten  und  des  vierten  sind  weifs; 
die  Spitze  des  Schildchens  und  der  flache  Rand  des  Halsschildes 
gelblich.  Der  breite  Saum  des  Hinterleibes  ist  bald  orangegelb, 
bald  Orangeroth,  an  den  Einschnitten  dunkel  gefleckt  und  in  der 
Mitte  der  einzelnen  Glieder  blutrolh  gezeichnet. 
Unter  Fichtenriude  auf  dem  Parnafs  (Krüper). 


Kleinere  Miltheilungen. 


I.     Ueber  die  Fauna  von  Ragaz. 

Die  nachstehend  berichteten  Ergebnisse  mehrerer  Excursionen 
während  eines  etwa  vierwöchentlichen  Aufenthalts  in  dem  Bade 
Ragaz  in  den  Monaten  Juli  und  August  1858  sind  vielleicht  nicht 
ohne  alles  Interesse. 

Der  Ort  liegt  an  der  sudöstlichen  Grenze  des  Kantons  St.  Gal- 
len gegen  Graubündten  in  der  mäfsigen  Höhe  von  1700  Fufs  über 
dem  Meere  im  Rheinthale,  welches  hier  von  Osten  nach  Westen 
streicht  und  etwa  eine  Stunde  breit  ist.  Das  Thal  ist  ringsum  von 
über  6000  —  8000  Fufs  hohen  Bergen  eingeschlossen,  und  vor  allem 
durch  die  imposante  Gebirgsmasse  des  Falkriss  gegen  die  rauhen 
Nordwinde  geschützt.  Die  Temperatur  ist  mild,  Wein  und  Mais 
gedeihen  und  die  entomologischen  Vorkommnisse  entsprechen  die- 
sen klimatischen   Verhältnissen. 

Die  ergiebigste  Sammelzeit  war  vorüber  als  ich  nach  Ragaz 
kam,  und  der  Kölscher  lieferte  verhältnissmäfsig  nur  wenig  Aus- 
beute mehr,  doch  habe  ich  noch  gefunden  Adrastus  laceriosus  Er., 
Telephorus  abdominalis  Fabr.,  T.  Erichsonii  Bach,  Mallhinus  fla- 
veolus  Payk.,  Mallhodes  spretus  Kiesw.,  misellus  Kiesw.,  dispar 
Germ.,  Jlavoguttahis  Kies.,  Mnlachius  i?iorna(iis  K.  äst  er;  sämmt- 
lich  in  der  engen  Schlucht  der  Tamina,  welche  unmittelbar  hinter 
dem  Orte  Ragaz  in  südlicher  Richtung  die  linke  Wand  des  Rhein- 
thals öffnet. 

Das  Rheinlhal  selbst  ist  zum  Theil  sumpfig,  aber  gerade  des- 
halb für  entomologische  Zwecke  besonders  ergiebig.  Zwar  haben 
mir  die  Erlen  und  Weidenbüsche  der  versumpften  Partien  keine  be- 
sonders interessanten  Arten  geliefert,  und  ebensowenig  die  Sumpf- 
gräser. Höchstens  wären  JXoloxus  major,  Mecinoiarsus  rhinoceros 
Fabr.,  Betarmon  bisbimaculaius  Sc  hb.,  Chlorophanus  salicicola 
Germ,  und  pollinosus  Fabr.  hervorzuheben.  Desto  ergiebiger  zeig- 
ten sich  aber  die  Rheinufer  und  vor  allem  die  Ufer  einzelner  Grä- 
ben oder  sumpfiger  Stellen.  Ich  sammelte  hier  Dyschirius  angu- 
slatus  Ahrens  (selten),  D.  suhslriatus  Duftschm.  (etwas  häufi- 
ger), semistratus  Dej.,  laeviusciUus  Putz,  (letztere  beide  zusammen 
und  selten).     Eigenthümlichcr  Weise  ist  mir  aufser  diesen  ziemlich 

Berl.  Entomol.  Zeitscbr.  111.  26 


340  Kleinere  Mi It keilungen. 

seltenen  Thleren  keine  von  den  sonst  häufigen  andern  Arten  der 
<ialtuns;  vorgekommen.  Ferner  fand  ich  Bemhidium  curaboidea 
Schrank,  B.  lunatum  Duftschm.,  beide  häufig  am  Rheinufer, 
B.  pys;maenm  an  sumpfigen  Stellen  im  Hheinthale  selten,  Tuchyusa 
e.vnrata  Er.  (ein  einzelnes  Stück  dieser  seltenen  Art  ausgezeichnet 
durch  die  nur  schwach  angedeutete  Ilalsschildrinne),  sonst  keine 
einzige  TacÄ^M^e,  Paederus  gemellus  Kraaiz  nicht  selten  am  Rhein- 
fer,  P.  limnnphilus  Er.  an  sumpfigen  Stellen  im  Rheinthale.  Be- 
sonders reich  war  die  Ausheute  an  Bledien:  Bl.  aquarius  Er.  in 
fettem  schwammigen  Boden  an  einzelnen  sumpfigen  Stellen  nicht 
selten,  aber  wie  es  scheint  auf  wenige  Punkte  beschränkt.  An  ähn- 
lichen Stellen,  aber  viel  verbreiteter  Bledius  rußpennis  Er.,  den  ich 
nicht  selten  auch  in  dem  geackerten  Boden  feuchter  Maisfelder  sam- 
melte, Bl.  erralicus  Er.  überaus  gemein  und  fast  an  allen  feuchten 
Stellen  vorzugsweise  häufig  in  der  Nähe  des  Rheins  selbst  zu  fin- 
den. —  Der  Boden  war  hier  und  dort  von  Tausenden  dieser  Thiere 
wie  ein  Ackerfeld  im  Kleinen  zerwühlt  — ,  Bl.  pallipes  an  schat- 
tigen Sielleu  am  Rheinufer  in  etwas  fettem  Boden,  nur  an  einzel- 
nen Punkten,  Bledlus  iibialis  im  feinen  Sande  am  Ufer  der  Tamina 
und  seltener  am  Rheine,  ziemlich  verbreitet  und  nicht  selten.  Im 
Gegensatze  zu  diesem  Reichthume  von  Bledien  ist  mir  während  mei- 
nes Aufenthalls  in  Hagaz  nicht  ein  einziger  Trogophloeus  vorge- 
kommen. Parnus  niiidulus  Heer,  nach  Art  der  Heteroceren  im 
fetten  feuchten  Boden  anzutreffen,  z.  B.  auf  Maisfeldern.  Helero- 
cerus  mnrhiHS  Ksw.  Dieser  winzige  Käfer  lebt  in  feinem  Sande 
und  ist  nicht  nur  wegen  seiner  Kleinheit  und  seiner,  dem  Aufent- 
haltsorte völlig  gleichenden  Farbe,  sondern  auch  deshalb  schwer  zu 
finden,  weil  er  seine  An^vesenheit  nicht,  wie  die  gröfsern  Arten 
der  Gattung,  durch  aufgeworfene  Erdhäufchen  verrälh.  Zudem  ist 
er  sehr  träge  und  kommt  nicht  leicht  aus  seiuen  Verstecken  heraus. 

Ich  habe  den  übrigen  Ordnungen  aufser  den  Coleopteren  nur 
geringe  Aufmerksamkeit  geschenkt,  und  bemerke  nur,  dafs  ich  von 
Schmetterlingen  den  Dorilis  Apollo  Lin.  im  Rheinthale  selbst  in 
einem  Stücke  beobachtet  habe,  und  dafs  Callimorpha  Hera  an  den 
nach  Norden  gerichteten  Bergabhängen  hinter  Ragaz  überaus  häufig 
flog;  indessen  ist  sie  mir  höher  als  bis  gegen  2500  Fufs,  nach  mei- 
ner Schätzung,  nicht  vorgekommen. 

Von  Neuropleren  wüssle  ich  nur  etwa  Micromus  variegatus 
Fabr.  und  Panorpa  variabilis  Brauer  (letztere  in  einer  Höhe  von 
über  5000  Fufs  gefangen)  zu  erwähnen. 

Von  Hymenopleren  habe  ich  mit  Ausnahme  einiger  ächter  Ich- 


Kleinere  Miltheilungen.  341 

iieumoneu  und  Tryphonen  nur  Cliaicidier  in  einiger  Anzahl  einge- 
iragen.  Herr  Medicinalrath  Dr.  Reinhard  liat  die  Güte  gehabt,  sie 
zu  bestimmen.  Ich  gebe  hier  die  Liste  der  interessanteren  Arien: 
Halticella  bisphiosa  Fabr.,  Enpelmus  urozonus  Dalm.,  Copidosdina 
Houcheanum  Rtzb.,  Callimomus  sublerranetis  Curt.,  Systole  albipen- 
«t«  Wlkr.,  Eulophus  superior  Forst.,  Eulophus  ramicornis  Geoffr., 
Coelopislhia  cephalotes  Wlkr. ,  Encyrtiis  cyanifrons  Dalm.,  0.vy- 
morpha  elotigata  Forst.  v.  Kiesenwelter. 

II.     Bembidiadum  generis  Anillus  nova  species. 

a.  Anilins  glaber. 

Apterns^  testaceus^  glaber^  thorace  subcordato,  elytris  subparal- 
lelis,  abdomine  brevioribtis,  laevibus.  —  Long,  vix  1  Lin. 

Individuis  plerisque,  forte  niasculis,  mandibula  sinislra  supra 
ante  apicem  in  dentem  validum,  brevem,  apice  recurvuin  elevafa. 

Teslaceus,  vel  testaceo-rufescens,  nitidus,  glaber,  sctulis  pluii- 
bus,  tenuissimis,  longiusculis,  flavis  hinc  inde  conspersus,  levis  scu 
omnium  subtilissime  coriaceus.  Caput  fronte  obsolete  bisulcata,  siil- 
cis  basi  plus  minusve  foveolatis,  thorace  parum  angustius,  modice 
convexum,  anterius  sensim  angustius:  palpi  flavo-testacei ,  maxilla- 
res  articulis  ultimis  flavo-pubescentibus;  antennae  corporis  dimidium 
vix  attingentes,  moniliformes,  flavo-testaceae,  flavo-pubescentes:  oculi 
nulli.  Prothorax  subcordatus,  latitudine  parum  brevior,  basi  sub- 
truncatus,  apice  late  subemarginatus,  angulis  anterioribus  aculiuscu- 
lis,  posterioribus  rectis,  prominulis,  supra  parum  convexus,  medio 
longitudinaliter  canaliculatus,  canalicula  apicem  non  attingente,  basi 
cum  impressione  transversa  medio  angulata  coincidente.  Sculellum 
nulluni.  Elytra  sutura  connexa,  oblongo-ovata,  supra  planiuscula, 
aeqtialia,  thoracis  maximam  latitudinem  superantia,  lateribus  fere 
parallela,  abdomine  paulo  breviora,  singula  apice  angulo  suturali  le- 
viter  dehiscente,  extus  oblique  subrolundalim  truncata:  alae  nullae. 
Pedes  teslaceo-flavi,  tibiis  anlicis  intus  profunde  emarginatis,  tarsis 
in  utioque  sexu  simplicibus. 

Novem  hujus  insecti  specimina  legi  in  Apcnninis  montibus  in 
densa  fagorum  sylva  profunde  sub  lapidibus  et  foliis  dcciduis  singu- 
lalim  conimorantia. 

b.  Bythinus  collaris  nov.  spec. 

Nigro-piceus,  thorace  breviuscido^  rnfo-piceo^  antennis  pedibus- 
(^ne   teslaceis:   mas   aulennarum   arlicido   priino    inlus    poiie  npirciu 

26* 


I 


342  Kleinere  M'Ulheilungen. 

acute  dentalo,  secundo  majore  incrassato,  intus  rotundalim  producta 
et  compresso.  —   Long.    -|-  lin. 

Habitat  in  Alpibus  marilimis.  D.  Ghilianl. 
•  B.  securigero  Reichb.  statura  proximus,  oigro-piceus,  tho- 
race  rufo-piceo,  breviusculo  elytrisque  minus  profunde  striatis  di- 
slinctüs.  Caput  subiriangulare,  fronte  laie  leviter  impressa,  utrin- 
que  inter  oculos  profunde  foveolatum,  vertice  subtiliter  longitudina- 
liter  canaliculatum.  Antennae  capitis  thoracisque  prope  longitudine, 
testaceae,  maris  articulo  primo  mediocri,  ante  apicem  anterius  spina 
minuta,  acuta  armato,  secundo  valde  incrassato  intus  rotundatini 
producto  et  compresso,  extus  globuliformi.  Prothorax  latitudine 
summa  sesqui  fere  brevior,  lateribus  anterius  fortiter  rotundatus, 
laevis,  pone  basin  linea  transversim  subarmata  tenuissima  impressus, 
laete  rufo-piceus,  nitidus.  Elyira  sparsiui  parum  profunde  punctata, 
aeque  ac  abdomen  nigro-picea,  sparsim  fulvo-piloseila.  Pedes  testacei. 

c.     Cardiophorus  riigricornis  nov.  spec. 

Niger  nitidus^  tenuissime  puhescens,  thorace  rtifo^  mactdis  tri- 
bns  saepe  coii/luentihus,  et  pedum  summa  basi  sanguineis.  —  Long. 
2|— 3^  lin. 

Hab.  in  insula  Cypro.  D.  Truqui. 

C  Argiolo  Gene  statura  et  forma  proximus.  Antennae  ca- 
pite  thoraceque  paulo  longiores,  feminae  tenues,  maris  modice  ser- 
ratae,  articulis  a  tertio  inde  oblongo-triangularibus  sensira  crassitie 
niinoribus  et  longioribus,  totae  nigrae.  Prothorax  convexus,  postice 
declivis,  lateribus  anterius  rotundatus,  angulis  posterioribus  acutis 
rectis,  basi  elytrorum  latitudine  fere  minor,  sanguineus,  macula 
magna  oblonga  discoidali  margines  anticum  et  poslicum  altingenle, 
aliaque  minore  orbiculata  in  utroque  latere  nigris:  maculae  saepe 
in  unam  confluunt,  relicto  spalio  utrinque  minore  ad  angulos  anti- 
cos,  ad  posticos  majore  sanguineo.  Elytra  punctato  -  striafa,  subfi- 
lissime  sat  dense  griseo-pubescentia.  Corpus  subtus  nigrum,  thora- 
cis  lateribus  plus  minusve  sanguineis.  Pedes  nigri,  tronchanterum 
et  tibiarum  sunmia  basi  superna  sanguineis. 

Saudi  di  Selve. 


Die  Tetrops  praeusla  var.  nigra  Kraatz  kommt  nicht  in  Sar- 
dinien, sondern  in  Piemont  bei  Turin  im  Frühjahr  auf  den  Blüthcn 
des  Apfelbaumes  vor. 

Baudi  di  Selve. 


Kleinere  MUtheilungen.  343 

III.     Zur  Terminologie  der  Paraglossen. 

Auf  meinen  ersten  Aufsatz  über  diesen  Gegenstand  hier  kurz 
zurückzukommen,  sehe  ich  mich  durch  ein  entstellendes  Referat  (En- 
tomol.  Jahresbericht  für  1857  p.  89)  veranlafst. 

Der  Herr  Berichterstatter  bemerkt  zunächst,  dafs  ich  über  den 
Begriff  der  Paraglossen  sehr  falsch  unterrichtet  sei,  wenn  ich  als 
solche  zwei  schmale,  von  der  Basis  des  Zungenkörpers  ausgehende 
Leisten  ansehe;  denn  sagt  er:  „da  die  Unterlippe,  wie  man  aus  den 
Crustaceen,  aus  der  Entwickelung  der  Insektenlarve  im  Ei  und  aus 
den  Orthopteren  deutlich  siebt  '},  ein  in  der  Mittellinie  verwachse- 
nes zweites  Unterkieferpaar  sei,  so  sei  das  Kinn  (mentum)  das  Ana- 
logon  des  Cardo,  das  Fulcrura  (mit  den  Lippentastern)  das  Analo- 
gon  der  Stipes  und  der  Squama,  und  die  Ligula  (mit  den  Paraglos- 
sen, wo  sie  vorhanden  sind)  das  Analogon  der  beiden  Laden  der 
Maxillen,  die  beiden  innern  Laden  der  Maxillen  seien  bei  den  Co- 
leopteren  zur  Ligula  verwachsen,  während  die  beiden  äufsern  als 
Paraglossen  frei  bleiben."  *) 

Ob  diese  Ansicht  Gerstäcker's  oder  die  gegentheilige  Erichson's 
(vergl.  die  Note)  die  richtige  ist,  mag  hier  noch  dahingestellt  blei- 
ben; was  mich  anbetrüft,  so  habe  ich  überhaupt  weder  eine  allge- 
meine Definition  des  Begriffs  Paraglossen  gegeben,  noch  geben  wol- 
len, vielmehr  hat  Dr.  Gerstäcker  meine  Schilderung  der  Staphyli- 
nen-Paraglossen  mit  einer  solchen  verwechselt.  Diese  Verwechse- 
lung setzt  in  der  That  einen  nicht  geringen  Grad  von  Flüchtigkeit 
des  Herrn  Referenten   voraus ,   da   mein  Aufsatz  sich   ausdrücklich 


')  Oder  auch  aus  Gerstfeldl's  Werk  „Ueber  die  Wundllieile  der  sau- 
genden Inscktea"  S.  6  ff.     (D.  Red.) 

^)  Gegen  diese  Ansicht,  welche  sich  im  Gerstfeldt'schen  Werke 
(S.  6  IT.)  als  Thesis  auso;esprochen  findet,  aber  daselbst  ebensowenig  wie 
von  Dr.  Gerstäcker  weiter  begründet  ist,  hat  sich  Erichson  in  seiner  Ab- 
handlung ,,über  zoologische  Charaktere  der  Insekten,  Arachniden  und  Cru- 
staceen" (Entomographien  S.  6)  folgenderraafsen  ganz  positiv  geäufsert:  „es 
schwebte  mir  früher  vor,  dafs  die  Zunge  der  Insekten  ein  den  Maxillar- 
laden  analoger  Tbeil  der  Unterlippe  sein  könne,  und  dafs  die  eigentliche 
Zunge  den  vereinigten  inneren,  die  Paraglossen  den  vereinigten  äufseren 
Maxillarladen  entsprechen  würden;  ich  habe  mich  aber  jetzt  völlig 
davon  überzeugt,  dafs  diese  Analogie  nicht  stattfindet".  Die- 
ser, wie  der  Referent  richtig  hervorhebt,  „so  gründliche  und  wissen- 
schaftliche Kenner  aller  Insekten-Ordnungen"  fafste  die  Zunge  der  Käfer 
als  eine  Furtsetzung  des  Pharynx  auf. 


344  Kleinere  Mutheilungen. 

(vcrgl.  S.  59  Z.  18  —  23)  nur  zur  Aufgabe  machte  nachzuweisen, 
«lafs  die  Paraglossen  der  Carabicinen  nicht  mit  denen  der  Sta- 
phylinen  identificirt  werden   dürfen,  wie  es  bisher  geschehen. 

Die  weitere  Angabe,  dafs  ich  „Seitentheile  des  tastertragenden 
Abscliiiitls  der  Unterlippe'*  als  „Paraglossen"  ansähe,  erweist  sich 
nach  dem  Gesagten  von  selbst  als  eine  falsche. 

An  diese  seine  beiden  Angaben  knüpft  der  Ref.  die  Bemer- 
kung: ,,dafs  ich  keine  Idee  von  der  Bedeutung  der  einzelnen  Theile 
der  Unterlippe  der  Insekten  habe,  und  mich  mit  Abhandlungen,  wie 
es  die  vorliegende  gegen  Erichson  gerichtete  ist,  lieher  nicht  befas- 
sen sollte".  — 

Wenn  derselbe  darauf  angiebt,  Erichson  nenne  bei  den  Staphy- 
linen  etwas  Anderes  Paraglossen  als  ich,  und  als  Beleg  Erichs.  Gen. 
et  Spec.  Stapli.  p.  10.  Taf.  III.  Fig.  1  —  4.  cilirt,  so  zeigt  er  nur, 
dafs  er  im  Erichson'schen  Werke  so  wenig  Bescheid  weifs,  dafs  er 
unter  den  mehr  als  90  Abbildungen,  die  Erichson  von  den  Unter- 
lippen der  Staphylinen  gegeben,  gerade  4  heraushebt,  in  denen 
derselbe  die  Paraglossen  der  Sfaphyllnen  gar  nicht  oder  nur  zum 
Theil  erkannt  hat.  Hätte  Herr  Dr.  Gerstäcker  sich  nur  ein  wenig 
mit  dem  Gegenstande  selbstständig  beschäftigt,  so  würde  er  jetzt 
wissen,  dafs  Erichson  in  Fig.  1.  die  Vorderecken  der  Staphylinen- 
Ligiila,  in  Figur  2  —  4.  die  Spitzen  der  Staphylinen-Paraglossen  ab- 
gebildet hat.  Und  mit  diesen  untereinander  ganz  verschiede- 
nen Bildungen  sollen  die  Paraglossen  von  Carabus,  und  besonders 
die  der  Bienen  übereinstimmend  sein! 

Meine  Staphylinen  Paraglossen  sind  zwar  nach  des  Ref.  Behaup- 
tung keine,  aber  Lacordaire  charaklerisirt  ')  in  seinem  neuesten 
Bande  die  Paraglossen  der  Tenebrioniden  genau  in  derselben  Weise, 
wie  es  von  mir  bei  den  Staphylinen  geschehen.  — 

Dafs  das  von  mir  nachgewiesene  Faktum,  dafs  die  Paraglossen 
der  Staphylinen  nicht  mit  denen  der  Carabicinen  identisch  sind, 
völlig  unverändert  bestehen  bleibt,  bedarf  keiner  weilern  Worte. 
Gegen  meinen  Vorschlag,  den  hornigen  mittleren  Theil  des  Zungen- 
körpers im  Gegensatz  zu  den  häutigen  Seitentheilen  (den  Paraglos- 


')  Bd.  V.  S.  3:  „Les  paraglosses  de  la  langueüe  (des  Tenebrionides) 
qiie  je  n'ai  jamais  trouvees  absentes,  consistent  en  deux  petites  la- 
inelles,  situees  sur  sa  face  interne  et  qui  se  rccourbent  en  dedans 
Sans  se  joindre  cn  avant;  les  cils  donl  leur  bord  anlerieur  est  inuni,  fönt 
plus  (Hl  inoins  saillie  au  devaiit  du  corps  de  la  languette  el  seiiihleiit  lui 
^|ipaiit'jiir.'''     (Vergl.  damit  diese  Zeitsclirift  Bd.  II.  S.  5ü  oben.) 


Kleinere  Millheihtngen.  345 

sen  der  Carabicinen)  fulcrum  zu  benennen,  hat  Dr.  Gerstäcker  ein- 
zuwenden, dafs  dieser  Terminus  hier  nicht  angewandt  werden  könne, 
weil  er  schon  vor  mehr  als  50  Jahren  von  Kirby  für  den  taster- 
tragenden Basaltheil  der  Zunge  eingeführt  sei.  Hierauf  ist  zu  be- 
merken ,  dafs  der  Terminus  so  wenig  in  Kirby's  und  Spence's  In- 
troducfion  als  iu  dem  Hauptwerke  von  Newport  über  die  Anato- 
mie der  Insekten,  als  in  Lacordaire's  Introduction  irgendwo  vor- 
kommt, dafs  Burmeister  in  seiner  Eutomologie  Bd.  1.  S.  60  aber 
gerade  denselben  hornigen  Theil  der  Zunge  als  os  hyoideum  oder 
fulcrum  bezeichnet,  den  ich  so  genannt  haben  wollte  und  densel- 
ben von  Procrustes  coriaceus  abbildet.  Allerdings  hat  Kirby  in 
seiner  Monographie  der  Bienen  einen  Theil  der  Unterlippe  fulcrum 
genannt,  aber  ganz  und  gar  nicht  den  von  H.  Dr.  Gerstäcker  so 
bezeichneten,  sondern  das  Kinn  (mentum)  der  übrigen  Insekten.  ') 
Ein  Kritiker,  der  wieder  einmal  in  solcher  Manier  aufzutreten  die 
Dreistigkeit  hat,  sollte  wenigstens  in  seinen  Handbüchern  Bescheid 
wissen  und  es  vermeiden,  sich  derartige  Blöfsen  in  der  Kenntnifs 
von  den  Elementen  der  Terminologie  zu  geben.        G.  Krautz. 


')  Bei  den  Hymenopteren  tritt  das  Kinn,  welches  bei  den  Käfern 
gegen  den  Körper  des  dritten  Kieferpaares  mehr  oder  weniger  überwiegt, 
sehr  zurück,  und  beschränkt  sich  auf  den  Theil,  den  Kirby  und  llliger 
fulcrum  nennen,  während  die  vollständig  mit  einander  verwachseneu 
Grundtheüe  des  dritten  Kieferpaares  frei  daliegen  und  den  wichtigen 
Theil  der  Unterlippe  ausmachen,  den  Kirby  als  tubus  proboscidis,  llliger 
früher  als  mentum,  später  als  labium  deutete.  (Erichson  Entomogra- 
phien  S.  6.) 

Das  erste  am  Kopfe  sitzende  Stück  der  Unterlippe  ist  das  submen- 
tum  Newp.,  von  Erichson  mentum,  von  Kirby  bei  den  Bienen  fulcrum 
genannt.  (Ger  st  fei  dt  die  Mundtheile  der  saugenden  Insekten  S.  7.) 


Berichtigungen. 


Seite  262  hinter  Zeile  5  ist  einzuschalten:  Im  Banate  hei  Mchadia,  von 
mir  gefunden;  wie  es  scheint,  nicht  häufig. 

Die,  Seite  119  in  der  Note  erwähnten  Abbildungen  können  erst  im  näch- 
sten Jahrgang  Platz  finden. 


346  Berichtigungen. 

In  der  Zeitschriftschau  ist  auf  p.  xxxix  hinter  No.  6.  der  Titel  des 
auf  den  letzten  10  Zeilen  besprochenen  The  Entomologists  Weckly 
Intell  igencer  (printcd  et  published  by  Edw.  Newmann),  welchen  Herr 
Stainton  herausgiebt,  durch  ein  Versehen  ausgelassen,  so  dafs  sich  Jan- 
son's  Worte  nicht  auf  The  Entomologisl's  Annual  for  1859  beziehen,  wie 
es  den  Anschein  haben  mufs.  Dieselben  geben  Herrn  Dr.  Herrich-Schaef- 
fer  zu  der  folgenden  Gegenäufserung  Anlafs,  der  wir  den  Platz  hier  nicht 
versagen  wollen. 

Wenn  auch  diesem  Wochenblatte  im  Allgemeinen  ein  sehr  geringer 
wissenschaftlicher  Werth  zugesprochen  werden  ksnn,  so  finden  sich  un- 
ter der  Masse  für  die  Wissenschaft  werthloser  Anzeigen  doch  einzelne 
sehr  gute  Aufsätze  und  brauchbare  JNachrichten  über  Lebensweise  und  Vor- 
kommen vieler  Arten. 

Wenn  man  die  Legion  (wirklicher  und  sogenannter)  Entomologen  in 
England  betrachtet,  welche  Herr  Stainton  in  dem  besprochenen  Annual 
für  1859  mit  Namen  und  Addresse  aufzählt  (es  sind  deren  967),  so  wird 
man  den  Inhalt  des  Intelligencers  nicht  nur  entschuldigen,  sondern  viel- 
leicht sogar  zweckmäfsig  gewählt  nennen  müssen;  denn  es  ist  w^ohl  niclit 
zu  bezweifeln,  dafs  der  überwiegenden  Mehrheit  dieses  Heeres  hauptsäch- 
lich daran  gelegen  ist  zu  hören,  dieses  oder  jenes  Insekt  finde  sich  an 
dieser  oder  jener  speciell  angegebenen  Stelle  oder  sei  von  diesem  oder 
jenem  tauschweise  zu  erhalten. 

Wenn  auch  die  sogenannten  Leitartikel,  namentlich  die  poetischen 
Beigaben,  manchmal  vielleicht  sogar  lächerlich  erschienen,  so  ist  dies  nach 
meiner  Ansicht  eine  rein  häusliche  Angelegenheit  der  Englander. 

Beachten  wir  daher,  dafs  bei  der  Kostspieligkeit  solcher  Unterneh- 
mungen, namentlich  in  England,  ein  solches  ein  grofses  kaufendes  Pu- 
blikum nölhig  hat,  dafs  dieses  grofse  Publikum  der  Mehrzahl  nach  nicht 
aus  wissenschaftlichen  Naturforschern,  sondern  aus  Dilettanten  und 
Sammlern  besteht,  dafs  also  auch  diesen  eine  mundgerechte  Kost  vor- 
gesetzt werden  mufs,  dafs  aber  durch  die  mitunterlaufenden  guten  und 
wissenschaftlichen  Nachrichten  auch  aus  diesem  grofsen  Haufen  gewifs 
mancher  zu  ernstlicherer  Betrachtung  der  Natur  geleitet  wird. 

Ich  glaube  sogar  aussprechen  zu  dürfen,  dafs  selbst  für  Deutschland 
eine  ähnliche  Wochenschrift  der  Wissenschaft  förderlich  sein  würde. 
Dafs  ihr  Inhalt  den  deutschen  Ansichten  und  Bedürfnissen  mehr  ange- 
pafst  sein  müsste  und  würde,  dafür  bürgt  deutsche  Gründlichkeit  und 
Wissenschaftlichkeit.  H.-S. 


Neuere  Literatur. 


Monographie  des  Gomphines  par  Edra.  de  Selys  Long- 
champs  avec  la  colloboration  de  M.  le  docteur  Hagen. 
Brux.  et  Leipz.     Mai  1858. 

Nach  vierjähriger  Unterbrecliung  ist  jetzt  unter  dem  obigen  Titel  der 
zweite  Band  de  INaturgescluchte  der  Odonaten  erschienen,  die  Selys  Long- 
champs  in  Verbindung  mit  Hagen  begonnen  hat.  In  dem  ersten  Bande, 
der  im  Jahre  lSü7  mit  einem  von  der  belgischen  llegierung  für  wissen- 
schaftliche Arbeiten  ausgesetzten,  alle  fünf  Jahre  zu  vertheilenden  Preise 
geehrt  worden  ist,  war  die  Gruppe  der  Calopterygier  (mit  5  Abtheilun- 
gen, 12  Gattungen,  25  Untergattungen  und  100  Arten)  in  ebenso  «-r- 
schöpfender  Weise  behandelt  worden,  wie  die  europäischen  Odonaten  in 
der  von  denselben  Verfassern  im  Jahre  1850  herausgegebenen  Revue  des 
Odonates  d'Europe.  Diesem  Bande  scLIiefst  sich  der  jetzt  erschienene 
zweite  in  der  Ausführung  vollkommen  au;  es  sind  hier  auf  433  Seiten 
8  Abtheilungen,  16  Gattungen,  35  Untergattungen  und  123  Arten  der 
Gomphinen  auf  das  Genaueste  beschrieben.  Sämmtliche  europäische  Samm- 
lungen von  Bedeutung  sind  für  die  Arbeit  benutzt,  von  fast  sämmtlichen 
früher  beschriebenen  Arten  sind  die  Original -Exemplare  verglichen  wor- 
den. In  dem  ganzen  Gebiete  der  Entomologie  giebt  es  kaum  eine  zweite 
Abtheilung,  deren  bekanntes  Material  in  so  erschöpfender  und  gründlicher 
Weise  durchgearbeitet  worden  ist,  wie  das  der  bis  jetzt  abgeliandclteu 
Gruppen  der  Orfo/'a/e«-Familie,  die  seit  länger  als  10  Jahren  die  Haupt- 
aufgabe der  wissenschaftlichen  Thätigkeit  beider  Autoreu  gebildet  hat. 
Die  Art,  wie  sie  die  Arbeit  unter  einander  getheilt  haben,  ist  von  früher 
her  bekannt,  sie  kann  als  ein  Muster  für  ein  jedes  Zusammenwirken  bei 
descriptiven  Werken  hingestellt  werden;  und  es  ist  ebenso  ehrend  für 
den  Charakter  als  für  die  wissenschaftliche  Tüchtigkeit  der  beiden  Auto- 
ren, dafs  in  den  langen  Jahren  vereinter  Thätigkeit  eine  Verschiedenlieit 
der  Meinungen  schliefslicli  stets  zu  einer  Vereinigung  geführt  hat.  Auf 
23  von  Hagen  gezeichneten  lithographirten  Tafeln  sind  Darstellungen  der 
Appendices  anales,  der  Mundlheile  und  des  Flügelgeäders  gegeben.  Hoffen 
wir,  dafs  die  noch  fehlenden  Thcile,  in  denen  die  3  oder  4  rückständi- 
gen Gruppen  der  Odonaten  mit  etwa  800  Arten  behandelt  werden  sollen, 
in  rascherer  Folge  erscheinen,  sonst  reicht  ein  Wenschenalter  zur  Vollen- 
dung der  Arbeit  nicht  ans. 

Schaum. 


1* 


l[  Neuere  Lileralur. 

Monographie  des  Cicindelides  ou  expose  methodique  et 
critique  des  tribus,  genres  et  especes  de  cette  famille  par 
J.  Thomson.     4.     Livr.  1  —  3.     Paris  1857. 

Leider  ist  von  diesem  mit  dem  grofsfen  Luxus  ausgestatteten  Werke 
die  erste  Lieferung,  in  der  die  Manlicoriden-{jru\^pe  behandelt  ist,  dem 
Referenten  noch  nicht  zu  Gesicht  gekommen,  so  dafs  liier  auch  nichts  über 
die  systematische  Anordnung  und  den  allgemeinen  Tlieil  gesagt  werden 
kann.  In  dem  2lcn  und  3ten  Hefte  sind  auf  6  Quarlbogen  Text  die  Me- 
gaceyhaJiden  enthalten  und  mit  Ausnahme  weniger  Arten  auf  7  glänzend 
ausgestatteten  Kujiferlafeln  abgebildet.  Das  aufserordentlich  reiche  Mate- 
rial, welches  dem  Verfasser  hauptsächlich  seine  eigene  Sammlung,  die  des 
Grafen  Mniszech  und  des  Mai-quis  de  la  Ferte  bot,  hat  es  ermöglicht,  trotz 
der  vielen  schon  bekannt  gemachten  Species,  die  Gruppe  noch  ansehnlich 
zu  bereichern.  ') 


')  Sie  enthält  vier  Megacephala:  senegalensis  Latreille,  denlicollis 
Chaud.,  Bocandei  Guer.,  regnlis  Bob.,  Tetracha  mit  39  Arten,  von  denen 
vier:  Auslralnsiae  Ilope,  insignis  Chaud.,  Mellyi  Chaud.  und  lucifera 
Er.  dem  Verfasser  unbekannt  geblieben  sind,  Metriocheila  neue  Gattung, 
auf  M.  nigricollis  Reiche  (succincta  Er.)  gegründet,  Aniara  mit  der  ein- 
zigen Art  sepulcralis  Fabr.,  Raminagrobis  eine  mit  Oxycheila  verwandte, 
aber  unter  andern  durch  die  Form  der  Oberlippe  unterschiedene  Gattung, 
von  der  zwei  Arten:  R.  Cluibrillacii  und  o.ryuinus  bekannt  gemacht  wer- 
den, Pscudoxyclieila  mit  der  bekannten  Art  bipusUtlata  Latr  ,  von  der 
lategiillata  Chaud.  nur  Abänderung  ist,  und  Oxycheila  mit  acht  Arten: 
acntipeniiis  Buq  ,  femornlis  Lap.  (=  labiala  Brülle.  =  spinipeniiiü 
Sahlb.?),  aquatica  Guer.,  disligma  Gor  j  {=  binotata  Gray),  inflata  n. 
sp.,  tristis  Fabr.,  PineUii  Guer.,  bisignata  Guer.  {=  binotata  Lap.). 

Die  dem  Verfasser  aus  eigener  Anschauung  bekannten,  mit  Ausnahme 
der  qiiadrisignata  und  euphratica  amerikanisciien  Arten  von  Telracha  sind 
in  folgender  Weise  gruj)pirt: 

\.  Jede  Flügeldecke  mit  zwei  gelben  Flecken  rjuadrisignataDe].,  von 
der  Cabounca  Guer.  nicht  specifisth  verschieden  ist. 

II.  Flügeldecken  mit  gelbem  Spitzenfleck,  a.  Die  der  Carolina  ähn- 
lichen Arten  mit  glänzendem  Colorit:  euphratica  Dej  ,  Carolina  Linn. 
(mit  ihren  Varietäten  occidentalis  K\u^,  maculicornis  Lap.  nnA  mexicana 
Gray),  sobrina  Dej  (  =  geniculata  Chevr  ),  virgula  n.  sp  ,  punctata 
Lap.  (=  Soin uteri  Chaud.  =CMr/a  Westw  ),  infuscata  fllannh  (=  la- 
tipennis  Chaud.  =  obscurata  Chaud.),  Martii  Perty  (=  Spixii  Brüll.), 
fulgida  Klug  {=  Hilarii  Lap.),  chilcnsis  Lap.  (:=  laecigala  Chaud.), 
inquinata  n.  sj) ,  rutilans  n.  sp.  —  b.  Die  Flügeldecken  endigen  in  einer 
Spitze:  spinosa  Brüll.  (9  quadricoJIia  Westw.).  —  c.  Flügeldecken  am 
Ende  schief  ausgerandet:  acutipennisTiv].  (=  Lapurlei  Chevr.  =  Adunis 


Neuere  Lileralur.  in 

Was  die  Beschreibungen  betrifft,  welche  oft  nur  in  einer  kurzen  An- 
gabe einiger  Unterschiede  bestehen,  so  niufs  Ref.  bemerken,  d.ifs  sie  zur 
Foslstelhing  der  Arten  in  der  Gattung  Tetracha,  nainentlicli  in  der  Gruppe 
der  mit  Carolina   verwandten   Formen   nicht   geniigen   können  '),    und  lür 


Lap.).  —  d.  Schmälere  Arten  von  dunklerem  Colorit:  smaragdina  n.  sp  , 
MniszecJdi  n.  sp.,  brasilietisis  Kirb.,  angustata  ChevT.,  Lebasii  Dej., 
af Jinis  Dej.  {=  vioLicea  \x c'i ch g  =  iinpressa  Chevr),  ^raciVis  11  e i c h e , 
hilunala  Klug,  distinguenda  Dej. 

III.  Flügeldecken  einlach  metallisch.  Körper  lang:  Lacordairii  Gory 
(=  elongata  Reiche),  virginica  Fabr.,  Laferlei  n.  sp.,  viridis  Tatum, 
caerulea  n.  sp,,  feinoralis  Perty. 

IV.  Vorherrschend  gelbe  Arten  (Phaeoxantha  Chaud):  Kliigii 
Chaud.,  testudinea  Klug,  bifasciata  Brüll,  {aequinoctialis  Fabr.  Dej.), 
cruciata  Brüll.,  laminafa  Perty  {iiocturna  Dej.),  asperula  Westw. 

')  Wenn  z.  B.  von  T.  Sabrina  nur  gesagt  ist  „eile  dilTere  de  la  Ca- 
rolina par  les  earacteres  suivants:  deux  impressions  obliques  entre  les 
yeux,  dont  les  bords  sont  sillones;  elytres  Ires  lortement  ponctuees,  la 
ponctuation  moins  forte  posterieurement,  partie  reflechie  d'un  vert  metal- 
lique",  so  ist  durch  diese  Angaben  die  specilische  Versciiiedenheit  nicht 
als  hinreichend  begründet  anzusehen.  Die  partie  reflecbie  des  elytres  ist 
nach  des  Verfassers  eigener  Angabe  auch  bei  Carolina  ,,d'un  vert  melai- 
lique",  die  schiefen  Stirneindrücke  finden  sich  ebenfalls  bei  Carolina  und 
sind  auch  bei  manchen  nordaraerikanischen  Stücken  der  letztern  am  Aus- 
senrande  mit  schwachen  Längsstrichen  besetzt  \vie  bei  Sabrina,  es  bleibt 
also  nur  ein  L'nterschied  in  der  stärkern  Punktirung  besonders  auf  der 
Apicalliälfte  der  Flügeldecken.  Da  aber  derVerf  die  T.  7ne.ricana  Gray, 
die  wieder  eine  viel  schwächere  Punktirung  als  Carolina,  und  aufserdem 
schmälere  fast  mondlörmige  Spitzenflecke  und  schwärzliche  Schenkelspitzen 
hat,  als  identisch  mit  Carolina  ansieht,  so  ist  er  mindestens  nicht  conse- 
quent  in  der  Beurtheilung  der  Unterschiede  gewesen.  Entweder  mufs 
jede  Form  als  besondere  Art  beschrieben  werden,  oder  es  müssen  eine 
viel  gröfsere  Zahl  von  Formen  als  Spielarten  mit  Carolina  verbunden  wer- 
den. Die  Frage,  ob  wir  hier  niclit  eine  einzige,  über  das  tropische  Ame- 
rika verbreitete,  und  im  INorden  und  Süden  bis  in  das  subtropische  Ge- 
biet reichende  Species  vor  uns  haben,  die  in  den  verschiedenen  Territo- 
rien geringfügige  aber  ziemlich  constante  Abweichungen  in  der  Gröfsc, 
der  Ausdehnung  der  gelben  Flecke  und  der  Punktirung  der  Flügeldecken 
darbietet,  scheint  sich  aber  der  Verfasser  gar  nicht  gestellt  zu  haben,  und 
docli  ist  es  für  den  Referenten  kaum  zweifelhaft,  dafs  es  dieselbe  Art  ist, 
die  in  den  südlichen  Staaten  der  Union  als  Carolina,  in  Cuba  als  occiden- 
talis  Kl.  und  maculicornif,  Lap.,  in  Mexiko  als  mexicana  Gray  und  ge- 
niculata  Chevr.,  in  Columbien  und  Brasilien  als  Sabrina  Dej.,  am  Ama- 
zonenflusse als  curla  Westw,   in  Peru  und  Chili  als  ckilensis  Lap.  auf- 


IV  Neuere  Literatur. 

die  Fortsetzung  dos  Werkes  ist,  da  die  Cicindelen  in  andern  Beziehungen 
schon  so  erfolgreicli  bearbeitet  sind,  dem  Verfasser  die  kritische  Feststel- 
lung der  Arten  als  seine  erste  und  wichtigste  Aufgabe  zu  bezeichnen.  Die 
Synonyraie  scheint  meistens  correkt  zu  sein,  es  wäre  aber  bei  jedem  zum 
ersten  Male  angezogenen  Citate  wünschenswerth  zu  erfahren,  ob  Original- 
Exemplare  verglichen  sind.  ') 

Die  geograpiiische  Verbreitung  der  Arten  verdient  eine  gröfsere  Be- 
rücksichtigung als  ihr  zu  Theil  geworden  ist.  -) 

Die  Abbildungen  sind  schön,  tlieilweise  sehr  schön,  und  prächtig  co- 
lorirt,  aber  in  der  einzigen  Gruppe,  die  für  die  Bestimmung  Schwierig- 
keiten bietet  {Tetracha  II.  a),  sind  die  Verschiedenlieilen  in  der  Sculp- 
tur  der  Flügeldecken  nicht  so  genau  und  scharf  angegeben,  dafs  sich  die 
Thiere  mit  Leichtigkeit  und  Sicherheit  in  den  Figuren  erkennen  lassen. 
Ziemlicii  überflüssig  erscheinen  dem  Ref.  drei  und  vier  Abbildungen  der- 
selben Art  (z.  B.  der  T.  Martii),  wenn  die  Abweichungen  nur  in  ver- 
schiedenen Farbennüancen  bestehen;  das  Werk  wird  hierdurch  ohne  Noth 
noch  kostspieliger.  Schaum. 

Genera  des  Coleopteres  par  M.  Jacquelin  du  Val  et  M. 
J.  Migiieaux.     Livraison  45  —  61. 

Lieferung  1  —  43.  ist  bereits  von  Schaum  im  zweiten  Jahrgange  die- 
ser Zeitsclirift  (S.  85 — 88)  besprochen.  Heft  45  —  53  enthält  den  Text  zu 
der  Bearbeitung  der  Stnphyliniden-GMnugen,  welcher  von  28  Tafeln  ^)  be- 


tritt und  sehr  wahrscheinlich,  dafs  auch  die  am  Orinocco  häufige  M.  Soni- 
meri  Chaud.,  die  in  Hayti  einheimische  infuscata  Mannh.  nur  Spielar- 
ten derselben  Species  sind,  da  sie  in  der  Form  und  in  den  wesentlichen 
Charakteren  und  besonders  auch  in  der  sehr  charakteristischen  Bezahnung 
der  Mandibeln  übereinstimmen.  An  beiden  Mandibeln  ist  der  vorletzte 
Zahn  stark  ausgebildet,  beim  Männchen  sogar  so  lang  als  der  Endzahn, 
während  bei  Lehasii  u.  a.  Arten  der  vorletzte  Zahn  der  linken  Mandibel 
viel  kleiner  ist  als  der  dritte.  Auch  in  der  Gruppe  II.  c.  bieten  T.  affi- 
nis  Dej.  und  LeÄff.süDej.  keine  constanten  und  charakteristischen  Unter- 
schiede von  einander  dar. 

')  Bei  Weg.  latipennis  Chaud.  und  uh&ciirata  Chaud.  (=  infus- 
cata Mannh.)  erhält  die  Synouymie  erst  durch  eine  solche  Erklärung  die 
genügende  Sicherheit. 

^)  Wenn  z.  B.  M  geniciilata  Chevr.  mit  sohrina  verbunden  wird,  so 
hätte  auch  Mexiko  als  Vaterland   der  Art  cilirt  werden  müssen. 

^)  Bei  Cilea  und  den  folgenden  10  Galtungen  ist  im  Texte  auf  fal- 
sche Tafelnummern  verwiesen;  das  Richtige  ergiebt  sich  aus  der  Unter- 
schrift der  einzelnen  Tafeln.  Störend  ist  es,  dafs  die  Reihenfolge  der 
Galtungen    auf  den   Taftin  bisweilen   eine   ganz  andere  ist  als  im  Texte; 


JSeuere  Literatur.  v 

gleitet  ist,  die  den  Heften  38  —  55  beigegeben  sind.  Heft  54  glebt  das 
Verzeiclinifs  der  Slaphi/Iiuen-Xrtc.n.  In  der  Mitte  des  58sten  Heftes  wird 
die  Bearbeitung  der  Hialerides  .abgeschlossen,  vvelclie  von  5  Tafeln  be- 
gleitet ist.  Daran  reiben  sich  in  Heft  58  die  Scaphidiides,  Trichoptery- 
gides,  Phalacrides,  Nitiditlides  und  Peflidcs  mit  9  Tafeln.  — 

Bei  der  Charakteristik  der  Stnphijlinen  -  Gattungen  hätte  sieb  Herr 
Du  Val  ein  wirkliches  Verdienst  durch  sorsifältisre  Abbildunsien  der  iMund- 
ibeile  in  stark  vergröfserteni  Mafsslabe  erwerben  können,  da  dergleichen 
nur  zerstreut  von  einzelnen  Gattungen  existiren.  ')  Statt  dessen  giebt 
Du  Val  nur  Vergrofserungen  von  ungenügenden  kleinen  mikroskopischen 
Bildern  ^)  und  verschwendet  vielen  Kaum  mit  1  bis  \\  Zoll  langen  Bil- 
dern von  Kiefertastern.  In  der  Darstellung  der  Unterlippe  fehlt  es  aus- 
serdem an  einem  einbeitliciien  Gesichtspunkte  in  der  Auffassung  der  ein- 
zelnen Theile.  ^)     Fügen  wir  dem  noch  hinzu,   dafs  Du  Val  sich  bei  der 


so  finden  wir  z.  B.  Kuphanias  auf  Tafel  28,  wäbrend  die  übrigen  Gat- 
tungen der  Ploeacharites,  zu  denen  Du  Val  den  Käfer  stellt,  auf  Taf.  23 
und  24  abgebildet  sind. 

')  Ericbson's  Zeichnungen  der  Staphyli?ieii -^landilieWe  können  nicht 
beschaut,  sondern  müssen  studirt  werden,  und  sind  nur  dem  gut  verständ- 
lich, der  bereits  viele  Präparate  verglichen   hat. 

^)  Von  der  Richtigkeit  dieser  Angabe  kann  man  sich  überzeugen, 
wenn  man  Du  Val's  Abbildungen  mit  gleich  grofsen  mikroskopischen  Bil- 
dern vergleicht.  Die  innere  Maxillarlade  von  Calodera  nigricollis  z.  ß. 
ist  an  der  Spitze  kammartig  gezäl)nt  (vergl.  meine  Abbildung  in  der  Lin- 
naea  Entomol.  XI.  t.  I.  f.  23a.);  in  Du  Val's  Abbildung,  welche  gröfser 
als  die  meinige  ist,  erscheint  der  ganze  Innenrand  gleichmäfsig  behaart, 
ebenso  bei  Aleochara,  wo  er  mehrfach  gezähnt  ist. 

^)  Werfen  wir  gleich  auf  die  beiden  ersten  Tafeln  einen  Blick,  so 
linden  wir  am  Grunde  der  Zunge  von  Falagria  eine  einzige  gerade  Quer- 
linie, an  deren  Stelle  bei  Calodera  zwei  gegeneinander  gekrümmte  Linien, 
bei  Tac/ujusa  keine.  Sollen  diese  Linien  auf  Struklurverschiedenbeilen 
deuten  und  auf  welche?  Bei  Calodera  entspringt  die  Zunge  unmittelbar 
aus  dem  Vordertheile  der  Basalfläche;  bei  Myrntedonia  ist  sie  oberhalb 
derselben  liegend  abgebildet;  die  Verbindung  der  schmäleren  Znnge  mit 
dem  breiteren  Basaltbeile  ist  aber  bei  diesen  beiden,  so  wie  bei  allen 
übrigen  Aleocharinen  -  Gattungen  dieselbe.  —  Bei  Myrmedonia  ist  der 
Stamm  der  Lippenlaster  und  die  häutige  Verbindung  derselben  mit  dem 
ersten  Gliede  der  Lippentaster  als  ein  Ganzes  abgebildet,  so  dafs  die  cha- 
rakteristische Borste,  welche  an  der  inneren,  vorderen  Spitze  des  Tasler- 
starames  entspringt  (vergl.  Falagria),  in  Du  Val's  Zeichnung  an  die  Mitte 
des  verzeichneten  Tasterstarames  zu  liegen  kommt.  Bei  Tachyusa  sind 
die  Stämme  der  Lipp entaster  geradezu  in  das  Kinn  umgewan- 
delt, dessen  charakteristische  Borsten  sie  tragen;   die  Zunge  ist  so  grob 


VI  Neuere  Lileramr. 

Bearbeitung  der  Aleocharinen  gerade  eben  so  wenig  klar  war  ' )  über  das 
eigentlicbc  Wesen  der  Paraglossen  wie  Erichson,  so  erscheint  ein  aus- 
füiirliches  Eingehen  auf  seine  Tiraden  ^)  in  der  Einleitung  zu  dieser 
Gruppe  fast  unnütz.  Dafs  die  Gestalt  der  Zunge  und  der  Paraglossen  so- 
wohl bei  den  Individuen  einer  Art  als  bei  den  verschiedenen  Arten  einer 
Gattung  gewissen  Abänderungen  ausgesetzt  sein  kann,  wird  gern  zugege- 
ben, und  es  ist  von  mir  sogar  selbst  darauf  aufmerksam  gemacht '),  indes- 
sen fordert  dieser  Umstand  nur  zu  einer  kritischen  Benutzung  derselben 
auf.  Dafür,  dafs  eine  solche  von  mir  im  speciellen  Falle  nicht  stallge- 
funden, bleibt  Du  Val  den  Nachweis  schuldig.  Von  den  „deux  mots" 
mit  welchen  er  die  Verwendbarkeit  der  genannten  Theile  für  die  generi- 
sche  Scheidung  im  Allgemeinen  angreift,  pafst  das  eine  gar  nicht  zur  Sa- 
che, weil  der  angeführte  Umstand,  dafs  die  ligula  sich  bisweilen  unter 
das  mentum  verschieben  kann,  doch  keine  Formveränderung  der  ligula  be- 
dingt, um  welche  allein  es  sich  handelt.  Ueber  den  Werlh  des  Gewich- 
tes, welches  auf  die  Formverschiedenheiten  der  Zunge  und  der  INebenzungea 
zu  legen  ist,  scheinen  mir  Du  Val's  Auslassungen  somit  nur  eine  äufserst  zwei- 
felhafte Entscheidung  abzugeben,  gewifs  war  aber  die  Einleitung  zur  .'//co- 
cAffriHc/i- Gruppe  der  unpassendste  Ort  zu  einer  Apologie  gegen  die  Be- 
nutzung der  Blundtheile  zur  Abgränzung  von  Gattungen  und  zu  Grundla- 
gen für  die  natürliche  Systematik,  mit  denen  Herr  Du  Val  seine  Bestim- 
mungs-Tabellen  *)  fast  zu  verwechseln  scheint. 


verzeichnet,  dafs  ihre  ungetheilte  Partie  die  Breite  des  ersten  Gliedes  der 
Lippentaster  hat,  während  sie  in  der  Natur  nur  halb  so  breit  ist. 

')  Der  ausführliche  Nachweis  hierfür  soll  gern  geliefert  werden,  falls 
Herr  Du  Val  ihn  verlangt.  Ob  derselbe  in  Folge  eigenen  Studiums  neuer- 
dings zu  ähnlichen  Anschauungen  über  das  Wesen  der  Paraglossen  ge- 
lan<^t  ist,  wie  die  von  mir  Band  I.  dieser  Zeitschrift  (S.  54  —  59:  Zur 
Terminologie  der  Paraglossen)  entwickelten,  vermag  ich  nicht  zu  entschei- 
den; jedenfalls  corrigirt  er  die  Erichson'schen  Angaben  nach  Principien, 
welche  den  von  mir  a.  a.  O.  entwickelten  genau  analog  sind.  (Vergl. 
die  Note  in  Du  Val's  Staphylinides  auf  S.  139  und   141.) 

-)  Staphylinides  p.  3.:  „je  dois  protester  energiquement,  je  proteste 
d'autant  plus  que  les  AUemands  ue  se  fönt  pas  faule  de  criliquer,  parfois 
meme  sans  avoir  raison,  la  plupart  des  autres  auteurs'".  —  Da  Du  Val's 
Arbeiten  bisher  von  deutscher  Seile  eher  günstig  als  ungünstig  beurtheilt 
sind,  er  selbst  also  keinen  Grund  hat  sich  zu  beklagen,  so  scheint  er  das 
Monopol  im  Krilisiren  seiner  französischen  Collegen  beanspruchen  zu 
wollen. 

3)  Naturgesch.  der  Ins.  Deulschl.  II.  S.  150  oben. 

*)  Die  Grundlage  zu  einer  solchen  für  A\e  Aleocharini  f^enuini  zuge- 
ben, war  eine  kleine  Uebersichts-Tabelle  (auf  iS.  28  des  '2ten  Bandes  der 
Nalurjresch.  der  Ins.  Deulschl.)  Ixstiinmt,  welche  auch  von  H.  Du  Val  zu 


Neuere  Lileralur.  vii 

Als  einer  der  ersten  Ansprüche,  welclier  an  das  besprochene  Werk 
hilliger  Weise  zu  machen  ist,  bezeichnen  wir  den,  dals  nicht  allein  haupt- 
säelilich  die  Dnterlippe  und  die  Unterkiefer  mit  ihren  Tastern  in  den  bild- 
lichen Darstellungen  berücksichtigt  werden,  sondern  dafs  auch  die  Ober- 
lippe und  die  Mandibeln  wenigstens  in  den  Fällen  zur  Anschauung  ge- 
l)racht  werden,  in  denen  ihre  Bildung  von  der  der  verwandten  Gattungen 
besonders  abweichend  ist.  Auch  wäre  es  wünschenswerth,  dafs  H.  Du 
Val  sich  gerade  von  den  selteneren  Gattungen  öfter  Stücke  zum  Zerglie- 
dern zu  verschaffen  suchte;  Exemplare  von  Boreaphilus  velox,  Coryphitim, 
Hadrognnthus,  Pseudopsis ,  Euplianias  etc.  dürften  doch  z.  B.  in  Paris 
ebenso  gut  zu  diesem  Zwecke  zu  erlangen  sein,  wie  in  Berlin.  —  Seitdem 
der  Bearbeiter  der  Genera  des  CoL  d'Europe  sich  in  den  Besitz  eines  gu- 
ten Mikroskops  von  Chevalier  gesetzt  hat,  mit  Hülfe  dessen  er  im  Inter- 
esse der  NVissenscIiaft  einige  Mängel  der  Marseul'schen  Histeren-Arbeit  grell 
genug  beleuchtet  hat,  ist  er  recht  wohl  im  Stande,  genügende  Abbildungen 
von  den  Jlundtheilen  zu  geben,  wie  es  bei  der  Bearbeitung  der  den  Sta- 
phijlinen  folgenden  Familien  bereits  meist  geschehen.  Sucht  er  auch  den 
hier  gestellten  billigen  Anforderungen  gerecht  zu  werden,  so  wird  er  seinem 
Buche,  und  mit  Anwendung  einer  wohlwollenderen  und  weniger  anspruchs- 
vollen Kritik  sich  selbst  Freunde  erhalten  und  erwerben,  unter  denen  Ref. 
gern  in  erster  Reihe  stehen  will.  — 

Eine  Aufzählung  der  aufgestellten  neuen  Gattungen  und  Arten  mag 
auch  hier  stattfinden. 

In  der  Familie  der  Staphylinides  sind  Cilea,  Atrecus,  Zeteoto?iiiis, 
Stcnistoderus,  Planeustomus  ')  aufgestellt,  welche  mit  Leucoparyphiis, 
ßaptolinus,  Metoponcus,  Leptolinus,  Compsoclnlua  des  Ref.  identisch  sind.  ^) 
x\ls  neue  Species  sind  Micropeplus  Margaritae  ^)  und  Marielli  beschrie- 


dem  genannten  Zwecke  verwandt  ist;  nur  durch  die  Verwechselung  des 
zum  Abdruck  bestimmten  mit  einem  älteren  Manuskriptblatt  ist  es  mir  er- 
klärlich, dafs  in  derselben  Haploglossa,  Aleochara  und  Dasyglossa  zu  den 
Gattungen  mit  4gliedrigen,  Tumuglossa ,  Schistoglossa,  Placusa  zu  denen 
mit  Sgliedrigen  Vorderfüfseii  gestellt  sind. 

')  Die  Füfse  dieser  Gattung  sind  von  Du  Val  richtig  dreigliedrig  be- 
schrieben, von  mir,  nach  Erichson's  Vorgang,  für  fünfgliedrig  gehalten,  wie 
bei  den  Acrognathus,  von  denen  die  Gattung  abgezweigt  ist. 

-)  Herr  Du  Val  beansprucht  für  einige  seiner  Gattungsnamen  aus- 
drücklich die  Priorität;  da  mich  Herr  Deyrolle  versichert,  dafs  die  erste 
Lieferung  der  Du  Val'schen  Staphijlinen  im  Mai  1857  ausgegeben,  Liefe- 
rung 3  und  4  meiner  Bearbeitung  aber  bereits  in  demselben  Blonat  in  Ber- 
lin verkäuflich  gewesen  sind,  so  scheint  Herr  Du  Val  über  die  Zeit  des 
Erscheinens  derselben  im  Irrthum  gewesen  zu  sein. 

^)  Nichts  Anderes  als  ein  dunkler  Micropeplus  jitlvus  Er.  Vergl. 
darüber  so  wie  über  die  am  Schlüsse  des  Art- Verzeichnisses  der  Staphy- 


VIII  Neuere  h'Ueralur, 

ben;  ein  Anthohium  Kraat~ii  ist  auf  Taf.  27.  Fig.  134.  sehr  gut  abgeliil- 
det,  indessen  im  Texte  und  Artenverzeicluüsse  noch  nicht  erwälint.  Die 
meisten  Berichtigungen  Erichson'sdier  Angaben  sind  auch  von  mir  bereits 
gemacht;  liervorzuheben  ist  nur,  dafs  Du  Val  wohl  mit  Reclit  den  bei 
Stenus  bisher  für  die  vorgetretene  Speiseröhre  angesprochenen  Theil  ein- 
fach als  die  sehr  gestreckte  Zungenbasis  (Hypoghitte)  und  die  aulFallend 
verlängerte  häutige  Verbintlung  derselben  mit  dem  Kinn  anspricht. 

In  der  Familie  der  Histerides  vrird  auf  Sapriiius  piceus  und  rotun- 
dalus  die  Gattung  Gnathoticus  gegründet  (äusgezeichuet  durch  die  in  ei- 
nen langen  und  starken  Haken  endigende  Maxillarlade)  und  Saprinus  cri- 
beUaticollis  aus  dem  südlichen  Frankreich  beschrieben.  Mehrfache  Irrthü- 
mer,  welche  de  Marseul  bei  der  Beschreibung,  Zeichnung  und  Auffassung 
einzelner  Wundtheile  begangen  hat,  sind  ihm  in  Noten  vorgehalten.  Von 
Phelister  Rouzeti  Fairm.  wird  es  >vahrscheinlich  gemacht,  dafs  er  kein 
eigentlicher  Europäer  sei.  ')  Bemerkenswerth  ist  die  interessante  Bildung 
der  Unterlippe  von  Epierus.  ^)  Du  Val  begreift  nicht  *),  weshalb  Lacor- 
daire  und  Andere  die  Fühlerkeule  der  Hinteren  nur  aus  drei  Gliedern  zu- 
sammengesetzt wissen  wollen,  weil  ihm  ein  4tes  vollkommen  normales 
Endglied  vorhanden  scheint,  und  verlangt,  dafs  die  4gliedrige  Fühlerkeule 
vieler  Curculioniden-Gattungen  konsequenter  Weise  als  eine  Sgliedrige  an- 
gesprochen werden  müsse,  was  bisher  nicht  geschehen  sei.  Da  vielfache 
Uebergänge  zwischen  einem  sogenannten  abgesetzten  dritten  und  einem 
sogenannten  normalen  vierten  Fülilergliede  nachweisbar  sind,  gebe  ich 
ebensowohl  der  Lacordaire'schen  Anschauung  bezüglich  der  Histeriden- 
Füliler  den  Vorzug,  als  ich  mich  bereits  ausdrücklich  dafür  ausgesprochen 
habe*),  dafs  die  Fühlerkeule  dcv  Curculioniden  stets  als  eine  Sgliedrige  zu 
betrachten  sei,  was  Herrn  Du  Val  entgangen  ist. 

In  der  Familie  der  Scaphidiides  wird  nichts  wesentlich  Neues  zur 
Sprache  gebracht,  in  der  der  Tridioptcrygides  der  Erichson'schen  Beschrei- 
bung der  Mundtheile  vor  den  übrigen  der  Vorzug  eingeräumt;  indemArt- 
verzeiclinifs  sind  die  meist  ungenügenden  AUibert'schen ,  Dlotschulskj- 
schen  und  Slephens'schen  Beschreibungen  passend  über  Bord  geworfen. 
Bei  den  Phalacrides  ist  hervorzuheben,  dafs  die  Mandibelspitze  von  Fka- 
lacrus  wahrscheinlich  stets  dreizähnig,  das  dritte  Glied  an  den  Hinterfüs- 
sen  mehrerer  Olihnis  deutlich  ausgerandet   ist.      Auf  die  'SiliduUdes  soll 


linen  gemachten  Bemerkungen  über  meine  Bearbeitung  der  deutschen  Mi- 
cropepliis,  S.  (jG  dieses  Bandes. 

')  Herr  Wundarzt  Müller  sandte  mir  den  südamerikanischen  Omalo- 
des  aobrinus  Er.  mit  der  festen  Versicherung  ein,  ihn  bei  Neustadt-Ebers- 
walde im  Freien  gefangen  au  haben. 

2)  Vergl.  die  sorgfällige  Abbildung  Taf.  30.  Fig   1494. 

^)  Histerides  p.  97. 

*)  Stettin.  Entomol.  Zeitg    1855.  p.  373. 


Neuere  Literafur.  ix 

später  in  Verbindung  mit  den  folgenden  Familien  eingegangen  und  nur 
noch  erwlilint  werden,  d;ifs  Sphaerites  mit  Emphase  gegen  Redtenbacher 
als  Silphalen-Gatliing  angesprochen  wird.  Als  neue  Art  ist  Cyhoccphalus 
{^Phanlozomerus  Du  Val)  siiniliceps  von  Montpellier  beschrieben. 

6r.  Kraatz. 


Abhandlungen    der    naturforschenden    Gesellschaft   zu    Halle. 
Bd.  IV.     Heft  2  und  3.     Halle  1858.     4. 

Das  erwähnte  Doppelheft  enthält  auf  S.  146  —  226  eine  sehr  wichtige, 
mit  drei  lithographirtcn  Tafeln  ausgestattete  Abhandlung  von  Dr.  R. 
Leuckart  „Die  Fortpflanzung  und  Entwickelung  der  Pupi  paren.  Nach 
Beobachtungen  an  Melophagus  ovinuii'\  Der  grofse  Umfang  derselben 
wird  dadurch  bedingt,  dafs  die  •weiblichen  Generationsorgane  mit  ihren 
Produkten  und  alle  Organsysterae  der  Larve  nicht  blos  in  ihren  gröberen 
Verhältnissen,  sondern  den  gegenwärtigen  Anforderungen  der  Wissenschaft 
entsprechend,  auch  ihrem  histologischen  Baue  nach  erschöpfend  dargestellt 
sind,  und  dafs  sich  der  Abschnitt  über  die  Entwicklung  des  Embryo's 
durch  seine  Ausführlichkeit  dem  Werke  von  Zaddach  über  die  Entwick- 
lung des  Phryganideneis   anschliefst. 

In  der  Einleitung  stellt  der  Verf ,  nachdem  er  in  Kürze  Reauraur's 
Beobachtungen  über  die  Pupiparen  mitgetheilt  hat,  den  Angaben  von  L. 
Dufour,  dafs  der  in  dem  weiblichen  Fruchthalter  enthaltene  Körper  nicht 
eine  Larve,  sondern  eine  aus  ungeformtem  Bildungsmaterial  bestehender 
Foetus  sei,  der  sich  nicht  aus  einem  Ei  entwickele  und  bis  zur  Bildung 
der  Tracheen  durch  eine  Nabelschnur  mit  dem  Ovarium  zusammenhänge, 
das  Resultat  seiner  Untersuchungen  entgegen:  dafs  der  Inhalt  der  träch- 
tigen Pupiparenscheide  eine  lebendige  Larve  ist,  die  dieselbe  Entwicklung 
und  komplicirte  Organisation  wie  die  übrigen  Insektenlarven  besitzt,  und 
auch  ihre  Nahrung  durch  eine  BlundöfPnung  aufnimmt.  Die  grofsen  weifs- 
lichcn  Körper,  die  statt  der  Eier  gelegt  werden,  sind  dem  Verf.  zufolge, 
nicht,  wie  man  allgemein  annimmt,  Puppen,  sondern  ausgewachsene  Lar- 
ven, die  sich  erst  nach  einiger  Zeit  in  Puppen  verwandeln. 

Der  erste  Abschnitt  behandelt  auf  S.  151  —  174  die  weiblichen  Ge- 
schlechtsorgane der  Pupiparen  und  deren  Produkte.  —  Die  Eierstöcke 
bestehen  nicht,  wie  angegeben  wird,  aus  einfachen  Röhren,  sondern  bei 
Melophagus  ovinus  aus  zwei  kurzen,  zweikammerigen  (bei  Braula  aus 
zwei  dreikammerigen)  Eiröhren,  die  von  einem  gemeinschaftlichen  musku- 
lösen Ueberzuge  eingekapselt  sind.  Jedes  Ovarium  umschlicfst  daher  vier 
Eikeime,  unter  denen  der  eine  stets  so  weit  vor  den  übrigen  entwickelt 
ist,  dafs  diese  sich  leicht  der  Beobachtung  entziehen.  Von  dem  Entwick- 
lungsgrade dieses  einen  Eies  hängt  die  Gröfse  und  Gestalt  des  ganzen 
Ovarium  und  die  Ungleichheit  in  der  Entwicklung  der  beiden  Eierstöcke 
ab,  die  für  eine  charakteristische  Eigenschaft  der  Pupiparen  gilt;  da  der 


X  Neuere  Literatur. 

Fruclithalter  nümllch  immer  nur  einen  Embryo  einschliefst,  so  entwickelt 
sich  auch  immer  nur  ein  Ei  bald  im  rechten,  bald  im  linken  Ovarium; 
ja  bei  der  l*roduktion  des  letzteren  alterniren  nicht  blos  die  beiden  Ova- 
rien, sondern  aucli  die  Eiröhren  in  jedem  Ovarium.  Der  Inhalt  der  bei- 
den Ovarien  reicht  also  für  acht  Eier  aus  (niclit  blos  für  zwei,  wie  v.  Sic- 
bold  angiebt).  Histologisch  ist  die  äufsere  Haut  der  Ovarien  durch  eine 
excessive  Entwicklung  und  netzförmige  Verästelung  der  Muskelfasern,  so 
^vie  dadurch  auszeichnet,  dafs  sie  nicht  die  einzelnen  Eiröhren  sondern 
den  ganzen  Eierstock  umliüUt,  die  ersteren  liegen  völlig  frei  in  derselben 
und  sind  nur  au  der  Spitze  des  Ovarium  befestigt.  Innen  ist  die  Muskel- 
hüllc  von  einer  strukturlosen  Chitinhaut  ausgekleidet,  die  sich  in  die  In- 
nenhaut des  Eierleitungs-Apparats  fortsetzt.  Die  Eiröhren  sind  Einstül- 
pungen dieser  Tunica  intima.  Die  Eier  haben  ein  vorderes  quer  abge- 
stutztes, mit  einer  trichterförmigen  Mikropyle  versehenes  Ende  und  dop- 
pelte Eihüllen,  von  denen  abweichender  Weise  das  Chorion  die  dünnere 
ist.  Oberhalb  der  Mikropyle  hat  das  reife  Ei  noch  einen  ziemlich  hohen, 
scheibenförmigen  Aufsatz.  —  Der  Leitung  sapparat  der  Geschlechts- 
theile  hat  nur  eine  geringe  Länge.  Besonders  gilt  dies  von  den  paarigen 
Eileitern,  die  nur  eine  kurze  trompetenförmige  Hervorragung  des  unpaa- 
ren  Eierganges  bilden.  Der  letztere  hat  eine  gewisse  Aehnlichkeit  mit 
einem  menschlichen  Uterus;  der  obere  erweiterte  Theil  desselben  dient, 
wie  schon  v.  Siebold  erkannt  hat,  abweichend  von  allen  übrigen  Insekten, 
als  Receptaculum  seminis.  Die  Wandungen  dieses  Leitungsapparats  sind 
von  beträchtlicher  Dicke  und  bestehen  aus  4  Schichten,  die  in  der  Ord- 
nung von  innen  nach  aufsen  eine  Chitinhaut,  Zellenschicht,  Bindegewebs- 
lage  und  ein  flluskelüberzug  sind.  —  In  den  untern  kanalförmigen  Ab- 
schnitt des  unpaaren  Eierganges  münden  dicht  hinter  einander  2  Paare 
Anhangsdrüsen  ein,  von  denen  das  obere  Paar  nur  wenig  entwickelt, 
die  Schläuche  des  unteren  dagegen  nicht  nur  sehr  lang,  sondern  auch 
vielfach  gespalten  und  verästelt  sind.  Das  Sekret  der  unteren  Drüse  dient 
zur  Ernährung  des  Embryo,  die  Drüse  ist  also  eine  Art  Milchdrüse.  Die 
obere  Drüse,  die  L.  Dufour  irrig  als  Receptaculum  seminis  bezeichnete, 
hat  wohl  die  Funktion  einer  Glandula  appendicularis  der  Samentasche.  — 
Die  Scheide,  eine  Fortsetzung  des  Eierganges,  ist  ein  ziemlich  langer 
Kanal,  der  als  Fruchthalter  fungirt  und  sich  während  der  Trächtigkeit 
sehr  erweitert.  Ihr  histologischer  Bau  ist  im  Wesentlichen  derselben  wie 
der  des  Leilungsapparats.  —  Die  Geschlechtsöffnung  ist  eine  einfa- 
che, sehr  dehnbare  Spalte.  Dafs  die  Pupiparen  keine  Legeröhre,  wie  die 
ineisten  übrigen  Dipteren,  besitzen,  ist  schon  seit  Reaumur  bekannt.  An 
der  Hinterleibsspilze  befindet  sich  eine  dorsale  und  ventrale  Klappe,  die 
mit  zahlreichen  Borsten  besetzt  sind.  Zwischen  beiden  Klappen  mündet 
der  After;  die  davon  getrennte  Geschlechtsöffnung  liegt  an  dem  hinteren 
Rande  der  unteren  Klappe. 

In  dem  zweiten  Abschnitte  (S.  179—205)   ist  der  äufsere  und  innere 
Bau  der  Pupiparen  -  Larve  geschildert.      An    der   ausgewachsenen   kurzen 


Neuere  Liiernlur.  xi 

plumpen  Larve  ist  keine  Spur  von  Sej^menten  zu  erkennen,  sie  ist  unfä- 
hig ilu-e  Lage  zu  vcnindcru;  die  junge  Larve  dagegen  ist  schlanker  und 
segmentirt.  An  dem  vordem  Körperende  bemerkt  man  zwei  kleine  Zapf, 
chen,  zwischen  denen  die  MundölTnung  liegt,  und  die  trotz  ihrer  weichen 
Beschaffenheit  als  Oberkiefer  aufzufassen  sind  (ähnliche  papillenförmige 
Oberkiefer  finden  sich  bei  den  Slrepsipteren  und  manchen  Ichneumonen- 
larven). Der  After  ist  eine  sehr  unscheinbare  Oeffnung  an  der  Bauch- 
fläche vor  den  sehr  in  die  Augen  fallenden  Hornringen,  welche  das  Hin- 
terleibsende einnehmen,  in  der  Mitte  znsammenslofsen  und  die  Form  ei- 
ner OD  iiaben.  Diese  Ringe  schliefsen  grubenförmige  Vertiefungen  ein,  in 
deren  Seitenwänden  nach  aufsen  zu  zwei  kleine,  zuerst  vom  Verfasser  er- 
kannte Stigmenpaare  liegen.  Wach  aufsen  von  diesen  Hornringen  befindet 
sich  jederseits  noch  ein  kleinerer,  eine  seichtere  Vertiefung  einschliefsen- 
der  Hornring.  Der  Boden  dieser  letzteren  Vertiefung  ist  von  einer  Quer- 
spaUe  durchbrochen,  die  schon  L.  Dufour  richtig  als  Stigma  gedeutet  hat. 
Es  kommen  sonacli  den  Larven  der  Pupiparen  drei  Stigmenpaare  zu,  we- 
nigstens den  ausgewachsenen;  den  kleineren  gehen  die  Hornringe  ab  und 
sie  haben  nur  ein  sehr  wenig  ausgezeichnetes  Stigmenpaar.  Die  Umwand- 
lung des  letzteren  Apparates  in  den  des  spätem  Alters  geht  plötzlich  — 
mittelst  einer  Häutung  —  vor  sich.  Die  Stigmen  führen  zunächst  in  kleine 
LuftbehäUer,  die  sich  in  die  Tracheen  fortsetzen.  Die  Hauptlheile  des 
Tracheensystems  sind  zwei  Paare  ansehnlicher  Längsstämme.  Sechs  Paare 
von  queren  Eindrücken  an  den  Seiten  des  Rückens  und  sechs  bis  acht 
Paare  an  denen  der  Bauchfläche,  die  von  Boniiet  für  Stigmen  gehalten 
wurden,  hat  L.  Dufour  mit  Recht  als  Muskeleindrücke  aufgefafst.  Zwi- 
schen dem  ersten  und  zweiten  Baucheindrucke  sieht  man  eine  Naht  ring- 
förmig um  den  Körper  herumlaufen;  eine  zweite  Naht  zieht  sich  bogen- 
förmig, der  vorigen  unter  einem  rechten  Winkel  aufsitzend,  um  den  Vor- 
derkörper herum.  Diese  Nähte  erlangen  eine  besondere  Bedeutung  bei 
der  Metamorphose,  indem  die  junge  Fliege  mit  Hülfe  derselben  die  im 
Umkreis  der  Pup|ie  allmäiig  erhärtete  Larvenhaut  durchbricht.  Das  Aus- 
schlüpfen geschieht  in  der  bekannten  Weise  der  Fliegen  mit  Tonnenpup- 
pen, indem  die  junge  Fliege  durch  Einpumpen  von  Flüssigkeit  die  Stirn 
zu  einer  gewaltigen  Masse  aufbläht  und  mittelst  derselben  die  Nähte 
sprengt.  —  Die  einzelnen  Organsysteme  der  Larve  (Körperbedeckungen, 
Fetlkörper,  flluskel-  und  Nervensystem,  Verdauungs-,  Respirations-  und 
Cirkulationsapparat)  sind  vom  Verf.  sehr  erschöpfend  sowohl  ihren  mor- 
phologischen als  histologischen  Verhältnissen  nach  geschildert.  Es  sei 
hier  nur  erwähnt,  dafs  die  Larven  sich  während  ihres  Aufenthaltes  im 
Fruchthälter  mehrfach  häuten,  dafs  die  Nahrung  durch  den  Mund  einge- 
schluckt wird,  dass  der  Magen  einen  weiten,  kurzen,  hinten  geschlosse- 
nen Sack  bildet,  und  dafs  der  Darm  (wie  bei  den  Ameisenlöwen  und 
Wespenlarven)  ohne  Zusammenhang  mit  demselben  ist,  und  nur  das  Se- 
kret von  vier  Malpighi'schen  Gefäfsen  ausführt.  Sinnesorgane  sind  nicht 
nachzuweisen. 


XII  Neuere  Literatur. 

Der  dritte  Abschnitt  enthält  die  embryonale  Entwicklung  der  Pupipa- 
ren  (S.  205  —  225).  Die  Rosultalo  der  in  diesem  Falle  mit  ungewöhnli- 
chen Schwierigkeiten  verbundenen  Untersuchungen  sind  \n  der  Hauptsache 
eine  Bestätigung  von  Zaddacii's  Beobachtungen  über  die  Entwicklung  des 
Phrygauideneis.  Schaum. 


Monographie  der  Endomychiden  von  Dr.  A.  Gerstäcker. 
Leipzig  1858.  Auch  unter  dem  Titel:  „Entomographieu. 
Abhandlungen  aus  dem  Bereiche  der  Gliederthiere  mit  be- 
sonderer Benutzung  der  Königl.  entomologischen  Sammlung 
zu  Berlin.     I.  Band."     Preis  3^  Thlr. 

Mit  der  Monographie  der  Endomychiden  wird  von  den  grofsen  in 
der  systematischen  Entomologie  noch  bestehenden  Lücken  wieder  eine, 
wenn  auch  sehr  kleine  ausgefüllt,  wie  der  Verfasser  in  der  Vorrede  sich 
ausdrückt.  Diese  Lücke  mag  sich  den  Liebhabern  exotischer  Käfer  fühl- 
bar gemacht  haben,  denen  hier  eine  mit  Fleifs  und  Gescliick  verfafste  Be- 
arbeitung der  genannten  Familie  vorgelegt  wird.  In  systematischer  Be- 
ziehung bot  die  letztere,  da  sie  schon  früher  im  Wesentlichen  ganz  rich- 
tig begränzt  war  ')  und  nur  einen  geringen  Umfang  hat,  ebenso  wenig 
nennenswerthe  Schwierigkeiten  dar  als  in  der  Feststellung  der  Arten  und 
der  Synonymie.  Das  Material  fand  sich  gröfstentheils  in  der  Königlichen 
Sammlung  vor.  Beschrieben  sind  39  Gattungen  ^)  und  221  Arten;  unter 
den  letztem  befinden  sich  nur  15  Europäer,  die,  mit  Ausnahme  von  Ly- 
coperdina  validicornis  aus  Sardinien,  liinlänglich  bekannt  sind.  Da  es  sich 
somit  fast  nur  um  exotische  Käfer  bandelt,  hätten  im  Lnteresse  der  aus- 
serdeulscheu  Entomologen  die  Beschreibungen,  wie  in  den  Entomographien 


*)  Die  Gattung  Orestia,  die  früher  mit  den  Endomychiden  verhundea 
wurde,  aber  schon  seit  längerer  Zeit  von  der  Familie  abgetrennt  ist,  wird 
vom  Verf.  zu  den  Chrysomeliuen  gebracht,  Kraatz  stellt  sie  passender  zu 
den  Halticen  (Berl.  Entomol.  Zeitschr.  II.  S.  392),  wohin  sie  auch  nach 
Erichson's  Meinung  gehörte  (Stett.  Entom.  Zeit.  1849  S.  105).  Ueber  die 
systematische  Stellung  der  südafrikanischen  Gattung  Nofioplij/gus  ist  der 
Verf.  nicht  weiter  ins  Klare  gekommen,  als  dafs  sie  weder  den  Endomy- 
chiden, denen  sie  von  Gory,  noch  den  Coccinellen,  denen  sie  von  Castel- 
nau  und  Blanchard  beigezälilt  wurde,  angeschlossen  werden  kann.  Neu 
und  wie  es  mir  sclieint  wohl  begründet  ist  die  gelegentliche  Ausführung 
der  Ansicht,  dafs  Lithophilui  seine  natürliche  Stellung  bei  den  Coccinel- 
len findet. 

^)  Der  Gattungsname  Meilichius  (sprachrichtig  Milichius)  ist  in  der 
weihlichen  Form  bei  den  Dipteren  vergeben. 


Neuere  Literatur.  xiii 

von  Klug  und  Erichson,  die  sich  der  Verf.  zum  Vorbild  hinstellt,  in  latei- 
nischer Sprache  verfafst  sein  sollen. 

Auf  drei  von  Wagenschieber  meisterhaft  gestochenen  Tafeln  sind  die 
Repräsentanten  von  16  Gattungen  mit  den  dazu  gehörigen  Fr  efs  werk  zeu- 
gen, auf  der  ersten  neben  den  äufseren  Skelettheilen  gröbere  Umrisse  der 
Generationsorgane  und  Bruchstücke  des  Tracheensystems,  wie  sie  der  Verf. 
an  Spiritus-Exemplaren  einer  javanischen  Art  beobachtete,  dargestellt. 

Da  die  Arbeit  vielleicht  hier  nicht  ganz  dem  Wunsche  des  Verfassers 
entsprechend  geschätzt  wird,  so  mag  es  nicht  unerwähnt  bleiben,  dafs  er 
sie  selbst  im  Vorwort  als  „ein  verdienstlicheres,  freilich  aber  auch 
schwierigeres  Unternehmen"  bezeichnet,  ,,als  die  Ueberschwemmung 
der  entomologischen  Literatur  mit  den  täglich  sich  mehrenden  Lokalfau- 
nen, welche  die  Beschreibungen  20mal  beschriebener  und  allgemein  be- 
kannter Arten  enthalten  und  ihnen  höchstens  hin  und  wieder  einen  ver- 
änderten Namen  oder  ein  neues  Synonym  hinzufügen."  Schaum. 


Die  geographische  Verbreitung  der  SchmetterHnge  Deutsch- 
lands und  der  Schweiz,  nebst  Untersuchungen  über  die  geo- 
graphischen Verhältnisse  der  Lepidopterenfauna  dieser  Län- 
der überhaupt.  Von  Dr.  Adolph  Speyer  und  August 
Speyer.  I.  Theil:  Tagfalter,  Schwärmer  und  Spinner. — 
Leipzig,  Verlag  von  Wilh.  Engelmann. 

Das  vorliegende  Werk  will,  nach  den  eigenen  Worten  der  Verfasser, 
Deutschland  und  die  Schweiz  '),  d.  i.  den  centralen  Theil  Europas  nach  sei- 
nen lepidoplerologischen  Verhältnissen  schildern,  eine  möglichst  vollstän- 
dige Aufzählung  der  Arten,  Gattungen  u.  s.  w. ,  die  ihn  bewohnen,  und 
der  Art  und  Weise  geben,  wie  sie  über  ihn  vcrtheilt  sind;  ihn  nach  die- 
ser Beziehung  —  also  nach  der  qualitativen  und  quantitativen  Beschaffen- 
heit seiner  Fauna  —  mit  den  übrigen  Theilen  Europas  und  der  ganzen 
Erde  vergleichen  und  aus  diesem  Vergleiche  die  Ausdehnung  des  natürli- 
chen Faunengebiets  zu  ermitteln  suchen,  dem  er  angehört.  Es  will  aber 
auch  zweitens  über  diesen  mehr  faunistischen  Standpunkt  ^vcnigstens  in- 
soweit hinausgehen,  dafs  es  die  Verbreitung  der  Schmetterlinge  Deutsch- 
lands und  der  Schweiz  über  die  Gränzen  dieser  Länder  hinaus  verfolgt 
und  soweit  möglich  auf  der  Erde  überhaupt  nachweist.      Es  will  endlich 


')  Der  Umfang,  in  welcliem  die  Verfasser  dieses  Faunengehiet  auf- 
fassen, ist  derselbe,  welcher  von  Koch  in  der  Synopsis  der  Flora  Deutsch- 
lands und  der  Schweiz  angenommen  wird.  Es  umfafst  die  deutschen  Bun- 
desstaaten eiuschliefslich  der  preufsischen  Provinzen  Posen  und  Preufsen 
und  die  Schweiz  (etwa   14051  Quadratmeilen). 


XIV  Neuere  Literatur. 

die  Beziehungen,  welche  zwischen  den  Verschiedenheiten  des  Klimas,  Bo- 
dens und  der  Vegetation  und  dem  Vorkommen  der  Schmetterlinge  im  Ge- 
biete exisliren,  und  den  etwaigen  ursächlichen  Zusammenhang  zwischen 
beiden  erörtern.  Die  eben  so  schwierige  als  interessante  Aufgabe  ist  hier- 
mit klar  hingestellt  und  damit  zugleich  der  Hauptinhalt  des  durch  und 
durch  gediegenen  Werkes  angedeutet;  denn  die  Verfasser  lösen  sie  Schritt 
für  Schritt,  oder  führen  sie  doch,  soweit  es  überhaupt  und  nach  dem  heu- 
tigen Stande  der  Wissenschaft  möglich  ist,  ilirer  Lösung  zu. 

Indem  sie  mit  Recht  die  von  den  Pflanzen  -  Geographen  und  andern 
anerkannten  Autoritäten  auf  Gebieten  dieser  Art  z.  B.  ü.  Heer  festgestell- 
ten Begriffe  und  die  entsprechende  Terminologie  benutzen,  erläutern  sie 
in  einer  vorangeschickten  Einleitung  die  Grundbegriffe  der  Zoogeographie, 
namentlich  in  Bezug  auf  die  Lepidopteren;  geben  dann  in  dem  allgemei- 
nen Theile  des  Werkes  eine  zoologisch  und  geographisch  gleich  sorgsam 
zusammengestellte  allgemeine  Uebersicht  der  betreffenden  Lepidopteren- 
fauna  des  Gebietes,  im  Wesentlichen  nach  llerrich  -  Schäffer's  Systeme, 
wobei  in  einem  Anhange  des  Buches  die  zu  Zweifeln  Anlass  gebenden 
Punkte,  vor  allem  die  Artrechte  einzelner  Schmetterlingsforraen,  sowie 
einzelne  nomenklatorische  Fragen  in  der  an  den  Verfassern  bekannten  um- 
sichtigen und  unbefangenen  Weise  erörtert  und  festgestellt  werden;  fas- 
sen dann  bei  dem  Aveiteren  Gange  ihrer  Abhandlung  zunäclist  die  Tagfal- 
ter (die  Riiopaloceren),  als  ein  natürliches  Ganze,  nach  den  oben  angege- 
benen Gesichtspunkten  näher  ins  Auge;  und  besprechen  endlich  die  He- 
teroceren  nach  einzelnen  Familien  in  kürzerer  Weise,  indem  sie  hierbei 
vielfach  auf  die  im  Vorangegangenen  gewonnenen  allgemeinen  Resultate 
verweisen   konnten. 

Der  specielle  Theil  giebt  für  jede  einzelne  Art  die  wesentlichsten 
Eigenthümlichkeiten  in  insektengeographischer  Beziehung  in  allgemeinen 
Umrissen  und  läfst  dann  eine  detaillirtere  Ausführung  unter  sorgfältiger 
Angabe  der  interessantesten  Fundorte  und  der  Gewährsmänner  folgen; 
ausführlich  für  Deutschland,  unter  Beschränkung  auf  das  Wichtigste  für 
die  aufserdeufschen  Länder.  Dafs  sich  hier  einzelne  L'nvollständigkeiten 
und  Unrichtigkeiten  eingeschlichen  haben  werden,  vermuthen  die  Verfas- 
ser selbst.  Mufs  sich  doch  eine  Arbeit  dieser  Art  in  ausgedehnter  Weise 
auf  fremde  Angaben  verlassen.  Soviel  aber  zur  Ausgleichung  dieses  Uebel- 
standes  geschehen  konnte,  haben  sie  mit  Anwendung  gewissenhafter  Kri- 
tik gethan,  so  dafs  etwaige  Mängel  dieser  Art  im  Ganzen  verschwinden 
und  Sorgsamkeit,  Vollständigkeit  bei  möglichster  Kürze,  übersichtliche 
Klarheit  hier  auf  jeder  Seite  den  fleifsigen,  mit  dem  Gegenstande  seit  Jah- 
ren vertrauten  Meister  erkennen  lassen. 

^Vährend  dieser  specielle  Theil  vorzugsweise  für  den  Lepidopterolo- 
gen  von  Fach  und  den  Sammler  von  Interesse  und  praktiscliem  Nutzen 
sein  wird,  nimmt  der  allgemeine  Theil  mehr  die  Aufmerksamkeit  des  Na- 
turforschers im  Allgemeinen  in  Anspruch.  Wir  besitzen  bereits  mancher- 
lei Arbeiten  über  Insektengeographic,  z.  B.  interessante  Miltheilungen  von 


JVeuere  Literatur.  xv 

Lacordalre  über  diesen  Gegenstand  und  von  dem  oben  schon  genannten 
O.  Heer,  auch  bat  neuerdings  erst  G.  Koch  über  die  geographische  Ver- 
breitung der  europäisclien  Schmetterlinge  in  andern  Welttheilen  ein  ver- 
dienstliches, dem  Gegenstande  nach  mit  dem  vorliegenden  verwandtes  Buch 
veröffentlicht.  Doch  keiner  der  Vorgänger  unserer  Verfasser  hat  ein  so 
reichhaltiges  und  so  sorgCältig  gesammeltes  Material  von  Einzelbeobachtun- 
gen für  seine  Aufgabe  verwerthen  können,  und  keiner  ist  so  tief  und  all- 
seitig und  mit  so  sicherer  und  klarer  Beherrschung  seines  Stoffes  auf  das 
Wesen  der  Sache  und  auf  die,  die  nacbgewiesenen  Thatsachen  bedingen- 
den Momente  eingegangen.  Je  leichter  man  bei  einem  derartigen  Erbeben 
zu  allgemeinen  Gesichtspunkten,  wobei  die  todte  Masse  faunistischer  Ca- 
taloge  geistig  belegt  wird,  in  das  Bereich  willkürlicher  Spekulationen  ge- 
räth,  desto  mehr  haben  wir  es  anzuerkennen,  dafs  die  Auffassnngsweise 
des  Werkes  mit  richtigem  Takte  nur  bis  an  die  Gränze  der  Hypothese 
hinführt,  um  sie  zu  beleuchten,  sich  aber  mit  Avissenschaftlichem  Ernste 
in  dem  Kreise  wohlerwogener,  begründeter  Thatsachen  und  vernunftge- 
mäfs  darauf  basirter  Folgerungen  zu  halten  weifs.  Auch  war  es  gewifs 
ein  glücklicher  Griff,  sich  bei  den  hauptsächlichsten  der  allgemeinen  Be- 
trachlungen zunächst  auf  die  Tagfalter  zu  beschränken,  weil,  abgesehen 
von  den  für  die  Verfasser  mafsgebend  gewesenen,  S.  26  angeführten  Grün- 
den, hier  eine  verhältnifsmäfsige  Einfachheit  und  Durchsicbligkeit  der  Er- 
scheinungen und  der  sie  bedingenden  Momente  zu  bestehen  scheint.  Die 
Artenzahl  nämlich  ist  gering,  die  Thiere  sind,  wie  S.  57  ff.  trefflich  nach- 
gewiesen wird,  abgesehen  von  der  Futterpflanze,  ganz  vorwiegend  von 
Licht  und  Wärme  abhängig,  Factoren,  die  unserer  Beobachtung  zugänglich 
sind,  und  die  grofse  aktive  Verbreitungsfähigkeit  der  Falter  mufs  zufällige 
und  nicht  wesentlich  und  tief  eingreifende  Verhältnisse  in  der  geographi- 
schen Verbreitung,  welche  irre  leiten  könnten,  im  Laufe  der  Jahrlausende 
längst  ausgeglichen  haben.  Alle  diese  Umstände  waren  günstige  Bedin- 
gungen für  eine  Arbeit,  welche  ein  in  vieler  Beziehung  noch  unangebau- 
tes  Feld  zum  ersten  Male  in  Angriff  genommen  hat,  und  die  sich  für  die- 
sen Gegenstand  als  eine  mustergiltige,  von  künftigen  Bearbeitern  anderer 
Insektengruppen  weiter  auszubauende  Grundlage  darstellt. 

Bei  der  Reichhaltigkeit  des  Werkes,  das  eines  Auszugs  nicht  wohl 
fähig  ist,  müssen  wir  uns  auf  die  Miltheilung  einiger  Hauptresullate  be- 
schränken, an  die  wir  einige  Bemerkungen  knüpfen  wollen. 

Deutschland  und  die  Schweiz  besitzen  nahe  an  zwei  Drittheile  aller 
bekannten  europäischen  Tagfalter,  nämlich  lü'Z  Arten  (in  Europa  kommen 
nach  Lederer  302  Arten  vor).  —  In  der  Richtung  nach  Nordwest  iindet 
eine  beträchtliche  Abnahme  der  Arienmenge  statt,  eine  Erscheinung,  die 
in  gröfserem  Mafsslabe  für  das  ganze  cisalpine  Europa  gilt  und  von  den 
Verfassern  durch  das  Seeklima  des  Westens  und  dessen  kühlere,  trübere 
Sommer  gewifs  sehr  richtig  erklärt  wird.  Der  Bericht  Staudinger's,  wel- 
cher auf  Island  nebst  mehreren  anderen  Entomologen  trotz  sachverständi- 
ger und  eifriger  Nachforschungen  im  Verlauf  eines  ganzen,  fast  ununter- 
Berl.  Entoiuol.  Zeitschr.    III.  § 


XVI  Neuere  Literalur. 

hrochen  kalten  und  regnerischen  Sommers  auch  ulclit  einen  einzigen  Tag- 
falter gesehen  liat,  dar}  füglich  als  weitere  Bestätigung  dieser  Ansicht  be- 
trachtet werden.  —  Das  Alpenland  ist  es,  in  welchem  sich  die  Falter- 
fauna  zu  ihrer  formenreichsleu  Entwicklung  zusammendrängt,  und  für  die 
europäische  Bergfauna  werden  deshalb  die  Alpen  als  das  wichtigste  Schö- 
])fiingscentrum  betrachtet;  hier  findet  sich  auch  die  einzige  monochorische, 
d.  h.  ausschliefslich  (wenigstens  bis  jetzt)  nur  innerhalb  des  Gebietes  ge- 
fundene Art  Melitaea  Asteria  Fr.  —  Die  europäischen  Faller,  mit  wenig 
Ausnahmen,  haben  überaus  weile  Verbreitungs-ßezirke:  2  Arten,  Vanessa 
Atalanta  und  Cardui,  kommen  in  allen  fünf  Welltheilen,  7 — 9  Arten  noch 
auf  der  südlichen  Hemisphäre  vor.  23  Arten  sind  von  den  westlichen 
Küsten  Europas  bis  zum  östlichsten  Asien  hin  verbreitet,  und  8  davon 
linden  sich  auch  in  dem  dazwischen  liegenden  Amerika.  Die  Ausdehnung 
der  Verbreitungsbezirke  nach  geographischer  Länge  ist  viel  häufiger  als 
die  nach  geographischer  Breite.  Nicht  einmal  die  entlegensten  südlichen 
Inseln  und  Küsten  des  Mittelmeeres  zeigen  ein  von  der  Fauna  Mitteleu- 
ropas bestinunt  verschiedenes  Gepräge,  erst  in  Syrien  wird  die  Hälfte  der 
Arten  durch  specifisch  südliche  Formen  ersetzt.  Ganz  Europa,  eiuschliefs- 
lich  der  asiatischen  und  afrikanischen  Mittelmeerküsten  nehmen  daher  die 
Verfasser  (ob  mit  vollem  Rechte?)  als  ein  einziges  natürliches  Faunenge- 
biet für  die  Tagfalter  an,  dem  auch  das  ösllicbere  Kleinasien  und  Sibi- 
rien, wenigstens  der  bei  Weitem  gröfste  Theil  des  letzteren  angehört. 
Dieser  njächtige  Raum,  das  europäische  Falterreich  der  Verlasser,  enthält 
etwa  400  Tagfalter-Arten  —  während  in  einer  einzigen  südamerikanischen 
Lokalität,  bei  Parä,  deren  gegen  600  gefangen  worden  sind.  Die  Frage 
über  den  Umfang  und  die  Umgränzung  eines  natürlichen  Reichs  in  der 
Zoogeographie  ist  gewifs  eine  der  schwierigsten.  Es  ist  etwas  Zufälliges 
und  Subjektives,  dafs  die  Verfasser  bei  ihren  gewissenhaften  Forschungen 
gerade  Ccntral-Europa  zum  Ausgangspunkte  nehmen  und  mit  dessen  lepi- 
dopterologischen  Vorkommnissen  die  der  nähern  oder  entfernteren  Nach- 
barländer vergleichen.  Sollte  man  nicht,  wenn  man  in  gleicher  Weise 
Mesopotamien  z.  B.  zu  einem  Ausgangspunkte  nehmen  würde,  ein  Resul- 
tat erhalten,  welches  sich  nicht  mit  dem  hier  gewonnenen  in  Ueberein- 
stimmung  befände? 

Es  ist  höchst  interessant,  die  Verhältnisse  der  Verbreitung  der  Fal- 
ter mit  der  Eigenthümlichkeit  der  geograpliischen  Verbreitung  bei  andern 
Insekten,  namentlich  mit  der  der  Käfer  in  Vergleichung  zu  bringen,  da 
letzlere  sich  in  vieler  Beziehung  als  der  entschiedene  Gegensatz  dazu  ver- 
hält. Die  Käfer,  eine  an  Zahl  der  Gattungen  und  Arten  die  Schmetter- 
linge bei  Weitem  übertreffende  Insektenordnung,  sind  ungleich  sefshafter 
als  diese;  ihre  aktive  und  passive  Verbreitungsfähigkeit  scheint  gering. 
Daher  kommt  es,  dafs  sich  die  einzelnen,  nach  Klima  und  sonstigen  na- 
türlichen Verhältnissen  von  einander  abweichenden  Länder  mit  gröfserer 
Beslimmlheit  als  verschiedene  Faunengebiete  darstellen,  und  dafs  DifTeren- 
zen,  die  sich  bei  deu  Fallern  nur   durch    das  Auftreleu   oder  Weghleibea 


Neuere  JLiterattir.  xvii 

einer  oder  der  andern  oder  einiger  Arten,  und  allenfalls  Gattungen  aus- 
sprechen, während  die  Hauptmasse  der  Arten  dieselbe  bleibt,  hier  durch 
Auftreten  oder  Wegbleiben  sehr  zahlreicher  Arten  und  Gattungen,  ja 
ganzer  Familien  marLirt  sind.  Ganz  besonders  macht  sich  ein  sol- 
ches Verhältnifs  bezüglich  der  Fauna  der  Mittelmeerländer  geltend,  die 
sich  Mitteleuropa  gegenüber  in  bestimmtester  Weise  als  ein  natürlich  und 
charakteristisch  geschiedenes  Fauuengebiet  ausspricht.  Von  den  210  Ca- 
rabicinen  z.  B.,  welche  Schaum  in  den  Beiträgen  zur  Käferfauna  Griechen- 
lands aufführt,  sind  nur  62  Arten,  also  nocli  nicht  der  dritte  Theil  über 
einen  grofsen  Theil  von  Süd-  und  Mitteleuropa  verbreitet,  und  von  den 
282  andalusischen,  von  Rosenhauer  (Tliiere  Andalusiens)  aufgeführten  Ca- 
rabicinen  kommen  100  etwa  (wenig  mehr  als  der  dritte  Theil)  im  cisal- 
ninen  Deutschland  vor.  Beinahe  die  Hälfte  der  europäischen  Lamellicor- 
uien-Gattungen  sind  dem  Mittelmeergebiete  allein  eigen,  darunter  die  na- 
mentlich auf  der  griechischen  Halbinsel  so  massenhaft  auftretenden  schö- 
nen Amphicomen  und  in  Spanien  die  Chasmatopteren  u.  a.  Nicht  minder 
auffallend  sind  die  diircii  die  grofse  Zahl  der  Arten  und  Individuen  für 
den  Charakter  dieser  Fauna  bestimmenden  Dasytiden,  Anthiciden,  Bruclii- 
den  u.  a.  m.  Die  Haupteigenlhümlichkeit  der  Vorkommnisse  dieses  Fau- 
nengebiets aber  liegt  wohl  in  dem  Vorwalten  der  Heteromeren.  Von  den 
typischen  Formen  derselben,  den  sogenannten  Melasomen,  soweit  sie  von 
Solier  und  Mulsant  zum  Gegenstande  ihrer  Untersuchungen  gemacht  wor- 
den sind,  finden  sich  in  den  Miltelmeerländern  etwa  45  Gattungen  mit  circa 
400  Arten,  die  fast  ohne  Ausnahme  durch  ansehnliche  Gröfse  und  charakteri- 
stische, von  dem  mitteleuropäischen  Gepräge  durchaus  verschiedene  Bildung 
ausgezeichnet  sind,  überdem  auch  zum  Theil  in  überaus  grofser  Indivi- 
duenzahl vorkommen,  ja  zu  den  gemeinsten  Insekten  dieser  Gegenden  gehö- 
ren. Im  cisalpinen  Deutschland  kommen  von  diesen  Tbieren  überhaupt 
nur  4  Gattungen  in  etwa  9  zum  Theil  seltenen  und  auf  den  südlichea 
Theil  beschränkten,  wenig  ausgezeichneten  Arten  vor.  Unter  diesen  Um- 
ständen würde  nach  unserer  Meinung  in  Bezug  auf  Coleopterengeographie 
nicht  daran  zu  denken  sein,  ßlitteleuropa  mit  den  Mittelmeerländern  zu 
einem  natürlichen  Faunengebiete  zu  vereinigen,  wogegen,  soweit  unsere, 
Erfahrungen  reichen,  der  Charakter  der  mitteleuropäischen  Fauna  bis  nach 
dem  nördlichen  Schweden  in  nördlicher  Richtung,  bis  nach  Sibirien  hin 
in  östlicher  Richtung  sich  ziemlich  gleich  bleibt.  Im  Süden  geben  die  Al- 
pen, so  wie  sie  eine  scharfe  Scheidung  des  Klimas  hervorbringen,  meist 
auch  eine  ziemlich  bestimmte  Gränze  zwischen  zwei  natürlichen  Faunen- 
gebieten ab. 

Von  dem  mit  der  geographischen  Verbreitung  der  Schmetterlinge  enge 
zusammenhängenden  Thema,  über  den  Einflufs  des  Klimas  u.  s.  w.  auf 
die  Form  und  Farbe  der  Arten  haben  die  Verfasser  abgesehen.  Wir  eh- 
ren die  Gründe,  aus  denen  sie  darauf  verzichtet  haben,  aber  wir  hoffen 
im  Interesse  der  ^Vissenschaft,  dafs  sie  später  auf  diesen  wichtigen  Ge- 
genstand um  so  erschöpfender  eingehen  werden;  denn  sie  sind  dazu  vor- 

8* 


xviu  Neuere  Literatur. 

zugsweise  berufen.  Wir  haben  hier  nicht  blos  für  die  Insektengeographie 
selbst,  sondern  für  die  Entomologie  und  Zoologie  überhaupt  wichtige  Re- 
sultate zu  erwarten,  namentlich  wesentliche  Beiträge  zur  definitiven  Nor- 
n)irung  und  Constatirung  der  Arten.  Fassen  wir  die  Summe  der  Erschei- 
nungen dieser  Sphäre  im  Grofsen  und  Allgemeinen  ins  Auge,  so  dürfen 
wir  den  Satz,  dafs  Farbenintensivität  und  Scliärfe  und  Reich thum  der 
Zeichnungen  von  den  Polen  nach  dem  Aequator  hin  zunehmen,  doch  wohl 
als  begründet  ansehen.  Ausnahmen  von  dieser  Regel  dürften  sich  in  man- 
chen Fällen  bei  näherer  Betrachtung  als  blos  scheinbar  ausweisen,  z.  B. 
bei  Thieren,  welche  ihrer  Lebensweise  zufolge  sich  dem  Einflüsse  des 
Lichtes  oder  der  Wärme  mehr  oder  weniger  entziehen,  wie  die  Nacht- 
thiere,  die  Höhlenthiere,  die  im  Innern  von  Pflanzen  oder  andern  Sub- 
stanzen, auch  wohl  die  im  Wasser  lebenden  Insekten.  Gerade  bei  den 
Tagfaltern,  die  ihrer  Natur  nach  jenen  Einflüssen  vorzugsweise  zugänglich 
sind,  dürften  derartige  Erklärungen  für  vorkommende  Ausnahmen  aller- 
dings nicht  ausreichen.  Allein  dafs  sich  neben  den  in  ihrer  Schönheit 
und  Farbenpraclit  charakteristischen  Erzeugnissen  der  lichtreicheren  Zo- 
nen, dort  auch  missfarbige,  unscheinbare  Individuen  finden,  darf  nicht 
Wunder  nehmen.  Die  mit  mächtigerer  Energie  wirkende  Schöpferkraft 
der  Erde  unter  den  Tropen  hat  sich  nicht  als  nivellirender  Einfluss,  son- 
dern gerade  durch  die  gröfste  Mannichfaltigkeit  und  Reichthum  von  unter 
sich  contrastirenden  Formen  bethätigt,  was  denn  neben  dem  Lichte  auch 
den  Schatten  bedingte.  Dasselbe  gilt  umgekehrt  von  den  den  Polen  ge- 
näherten Gegenden.  Für  die  einzelnen  Arten  und  deren  Varietätenkreise 
gewinnen  diese  Betrachtungen  an  Interesse,  weil  man  hier  auf  festeren 
Boden  steht  und  nicht  mehr  mit  den  räthselhaften  Vorgängen  der  ursprüng- 
lichen Schöpfung  der  Arten  aus  dem  Nichts,  sondern  mit  bestimmter  ge- 
gebenen Formen  zu  thun  hat,  auf  welche  klimatische  und  sonstige  Ein- 
flüsse, die  wir  in  ihren  Bedingungen  und  Wirkungen  mehr  oder  weniger 
deutlich  erkennen  oder  vermuthen  können,  einwirken.  Dafs  sich  hier 
mafsgfcbende  und  bis  zu  einem  gewissen  Grade  allgemein  gültige  Gesetze 
auffinden  lassen  werden,  ist  wohl  ebensowenig  zu  bezweifeln,  als  dafs 
bei  der  jeder  einzelnen  Art  innewohnenden  besondern  Eigenthüralichkeit, 
weil  hiernach  dasselbe  Agens  verschiedene  Objekte  findet,  diese  Gesetze 
sich  in  verschiedener  Weise  äufsern  ^verden,  und  dafs  z.  B.  bei  Arten, 
welche  in  nördlicheren  Gegenden  ihre  eigentliche  Heimath  und  darin  die 
Bedingungen  ihres  vollkräftigsten  Gedeihens  finden,  auch  die  Färbung  im 
Einklänge  mit  diesen  günstigen  Entwicklungsverhältnissen  stehen  wird.  — 
Es  würde  zu  weit  führen,  hier  diesen  Betrachtungen  weiter  nachzugehen. 
Die  Wissenschaft  ist  mit  dem  vorliegenden  Werke  wieder  um  eine 
Leistung  bereichert  worden,  deren  sich  die  entomologische  Literatur 
Deutschlands  mit  Grund  rühmen  darf.  Aus  praktischen  Rücksichten  wird 
es  von  den  Schmetterlingssammlern  vielfach  gekauft  werden;  auch  wird 
es  nicht  sein  geringstes  Verdienst  sein,  hier  anregend  und  befruchtend 
zu  wirken.     Allein  es  gehört  einem  weiteren  Publikum  und  sollte  in  kei- 


Neuere  Literatur.  xix 

ner  bedeutenderen  naturhistorischen  Bibliothek  fehlen,  viel  weniger  unter 
den  BücherschiJtzen  der  Entonioloiren.  v.  Kiesenwetter. 


Einige  von  Dr.  Speyer  selbst  mitgetheilte  Nachträge  dürften 
hier  noch  einen  geeigneten  Platz  finden: 

Zu  S.  27  und  28  (Zahl  der  Arten).  Nachdem  ich  Melitaea  Parthenie 
M.  D.  in  Original  -  Exemplaren  gesehen  habe,  bin  ich  geneigt,  ihre  Art- 
rechte  anzuerkennen  und  Varia  Bisch,  als  montane  Var.  zu  ihr  zu  zie- 
hen. Damit  wächst  die  Zahl  der  Arten  des  Gebiets  um  I ;  einen  zwei- 
ten Zuwachs  erhält  sie  durch  die  Wiederauffindung  von  Erebia  Arete  F. 
in  den  kärnthischen  Alpen.  Dagegen  beruht  sehr  wahrscheinlich  die 
Stentz'sche  Angabe  des  Vorkommens  von  Hesp.  tessellum  H.  bei  Botzen 
auf  einer  irrigen  Bestimmung.  Die  Zahl  der  Tagfalter  würde  somit  193 
betragen. 

S.  41.  Lyc.  baetica  wurde  neuerdings  bei  Pesth  gefunden,  hat  also 
kaum  eine  NINO-Gränze,  sondern  fast  eine  reine  N.-Gränze.  Par.  me- 
gaera  fliegt  auch  im  Gouvernement  Tambow,  hat  demnach  höchstens  eine 
NNO-,  keine  NO-Gränze,  die  nicht  (wie  S.  69  angegeben)  mit  der  Ja- 
nuar-Isotherme von  —  4"  C.  zusammenfällt. 

S.  101.  Psychidae.  Lederer  erklärt  Ps.  SlandfussiV^ ocVe  für  nicht 
verschieden  von  Ps.  calvella  O.,  welche  letztere  auch  im  Gebirge,  in  der 
montanen  Region,  gefunden  wird. 

S.  112,  Thyridides.  Th.  feneslrina  wurde  jetzt  auch  in  Ostpreufsen 
gefunden,  ist  also  nicht  auf  die  südliche  Hälfte  des  Gebiets  beschränkt. 

S.  112.  Sesiidae.  Ses.  astatiformis  II. -S.  ist  nicht  =  thyreiformis 
H-S.  und  fällt  damit  als  Bürgerin  des  Gebiets  aus,  um  letzterer  {thyrei- 
formis) den  Platz  einzuräumen  (nach  brieflicher  Auskunft  Lederer's). 

S.  113.     Ses.  stelidiformis  Fr.  wurde  nun  auch  bei  Wien  gefunden. 

S.  117.  Zygaenides.  Ino  chrysocephala  und /.  6?eri/on  ziehe  ich  jetzt 
als  Varietäten  zu  Statices.  Ino  Heydenreichii  und  /.  micans  gehören  wohl 
zusammen,  jedenfalls  kommt  nur  die  erstere  in  Südtyrol  vor. 

S.  137.  Penth.  morio  wurde  kürzlich  auch  bei  Zittau  in  1  Exemplar 
gefunden,  erreicht  also  fast  51"  n.  B. 

S.  147.  Ilyb.  Milhauseri,  A'o^  chaonia  und  dodo7iaea,  sowie  Ptil. 
plumigera  reichen  bis  Moskau,  wonach  das  in  Bezug  auf  ihre  wagerechte 
Verbreitung  Gesagte  zu  berichtigen  ist. 


Catalogue  of  British  Coleoptera.     By  G.  R.  Water- 

house.     London  1858. 

Enthält  nur  die  Geodophaga,  Hydradephaga  und  Brachelylra.  Die 
beiden  erstgenannten  Gruppen  sind  mit  wenigen  Ausnahmen  und  Zusätzen 
wörtlich   aus  dem  Kataloge  abgedruckt,   den  Dawson  und  Clark  1856 


XX  Neuere  Literatur. 

herausgegeben  haben,  die  Nomenklatur  weicht  hier  nicht  wesentlich  von 
der  aut  dem  Continent  gebräuchlichen  ab.  Bei  den  Brachelytren  hat  der 
Verf.  aber  zahlreiche  Veränderungen  vorgenommen,  zum  grofsen  Theil  mit 
Rücksicht  auf  Kirby's  Manuskripte.  Indem  als  Typen  der  Beschreibungen 
von  Stephens  nacli  Bedürfnifs  bald  die  Exemplare  der  Stephens'schen, 
bald  die  der  Kirhy'schen  Sammlung  betrachtet  werden,  hat  der  Verf.  vie- 
len von  diesen  Veränderungen  eine  Wahrscheinlichkeit  verliehen,  die  eine 
unparteiisclie  Beurtheilung  des  Gegenstandes  kaum  rechtfertigen  wird. 

In  England  ist  die  Ansicht  der  am  meisten  zu  einem  Urtheil  berech- 
tigten Entomologen  die,  dafs  die  Stephens'sche  Nomenklatur  nach  den  pu- 
blicirten  Beschreibungen  und  den  Exponenten  derselben  in  der  Slephens- 
schen  Sammlung  zu  beurtheilen  ist,  ganz  ohne  Bücksicht  auf  Kirby's  Ma, 
nuskripte  und  Kirby's  Sammlung.  —  Auf  die  Ausarbeitung  des  Catalogs 
scheint  wenig  Sorgfalt  verwandt  zu  sein,  da  die  Arten  nicht  selten  un- 
richtigen Autoren  zugeschrieben  werden,  da  die  Orthographie  in  einigen 
Fällen  fehlerhaft  und  in  einem  Falle  derselbe  Spcciesname  zwei  verschie- 
denen Arten  derselben  Gattung  beisrelegt  ist.  Edw.  Janson. 


A  Catalogue  of  the  Lepidopterous  Insects  in  the  Museum  of 
the  Hon.  East  India  Company.  By  Th.  Horsfield,  M. 
et  Ph.  D.     Vol.  I.     London  1858. 

Dieser  Band  enthält  die  PapiUonen  und  Sphinges  und  ist  mit  18  Ta- 
feln ausgestattet,  von  denen  VI  die  Metamorphosen  der  beiden  Gruppen 
erläutern;  die  übrigen  sechs  stellen  die  neuen  in  diesem  Werke  beschrie- 
benen Arten  dar.  Edw.  Janson. 


The  Natural  History  of  the  Tineina.  Vol.  III.  Containing 
Elachista  P.  I.,  Tischeria  P.  I.  By  H.  J.  Stainton, 
assisted  by  Prof.  Zeller,  J.  W.  Douglas  and  Prof.  Frey. 

Wie  die  früheren  Bände  ist  auch  der  gegenwärtige  in  vier  Sprachen 
(Englisch,  Französisch,  Deutsch  und  Lateinisch)  gedruckt  und  durch  acht 
Tafeln  verziert,  welche  die  verschiedenen  Stadien  der  beschriebenen  In- 
sekten darstellen  und  deren  Ausführung  und  Stich  H.  Robinson  zu  gros- 
ser Ehre  gereichen.  Edw.  Janson. 


Catalogue  of  the  described  Diptera  of  North  America  by  R. 
Osten-Sacken. 

Dieser  von  der  Smithsonian  Institution  herausgegebene  Katalog  hat 
dieselbe  äufsere  Form  wie  der  Katalog  der  Coleopteren  von  Melsheimer 
und  ist  ebenfalls  ein  Repei'torium  des  Gegenstandes,  ohne  besondere  Kri- 


Neuere  Literatur.  xxi 

lik  der  Synonymie,  die  in  der  Tliat  nur  durch  specielle  Untersuchung  ei- 
ner jeden  Familie  festgestellt  werden  kann.  Die  Liste  der  Namen  ist  sehr 
grofs,  sie  lullt  88  Octavseiten,  während  die  Liste  der  Autoren  allein  7  Sei- 
ten einnimmt.  Beide  legen  Zeugnifs  von  der  gewissenhaften  Weise  ab,  in 
der  der  Verfasser  den  Gesenstand  heliandelt  hat.  Le  Coiite. 


Catalogus  Coleopterorum  Europae.  In  Verbindung  mit  Dr. 
Kraatz  und  H.  von  Kiesenwetter  herausgegeben  von 
Professor  Schaum.     BerHn  1858  bei  Nicolai. 

Die  Grundsätze,  welche  die  Verfasser  bei  der  Abfassung  dieses  Ka- 
talogs geleitet  haben,  sind  in  der  Vorrede  angedeutet  worden;  einige  der- 
selben bedürfen  aber  einer  ausführlicheren  Erörterung,  als  ihnen  dort  zu 
Theil  werden  konnte.  Namentlich  wird  man  eine  Erklärung  darüber  ver- 
langen, welche  Arten  unter  den  völlig  ungenügend  charaklerisirten  ver- 
standen sind,  die  wir,  um  die  Masse  der  Namen  nicht  ohne  jeden  Nutzen 
zu  vergröfsern,  weggelassen  haben.  *)  Im  Allgemeinen  solche,  über  die 
nur  ganz  vage,  häufig  genug  positiv  falsche  Angaben  vorlagen,  so  dafs  es 
geradezu  unmöglich  ist,  nach  denselben  die  gemeinte  Art  zu  erken- 
nen, und  dafs  nur  die  Untersuchung  der  Original-Exemplare,  falls  sie  noch 
existiren,  Aulschlufs  geben  könnte.  Es  liegt  in  der  Natur  der  Sache,  dafs 
eine  Art,  die  ganz  allein  auf  dem  letzteren  Wege  ermittelt  werden  kann, 
ebensowenig  für  wissenschaftlich  begründet  zu  erachten  ist,  als  ein  blos- 
ser Katalogs-  oder  Sammlungs  -  Name,  denn  welcher  Unterschied  besteht 
noch  zwischen  beiden?  Giebt  es  doch  sogar  Fälle,  in  denen  die  vorlie- 
genden Angaben,  z.  B.  die  über  Coccinella  virescens  Hope  („supra  rubro- 
brunnea,  subtus  rubro-testacea",  das  Original  -  Exemplar  ist  eine  C/iryso- 
melal)  weniger  Hülfsmittel  zur  Erkennung  der  Art  bieten,  als  die  richtige 
Stellung  in  einem  Kataloge  und  ein  gut  gewählter  Name. 

Manche  werden  die  Richtigkeit  dieser  Ansicht  im  Allgemeinen  gern 
zugeben,  aber  die  Entscheidung  im  einzelnen  Falle,  ob  eine  Art  wissen- 
schaftlich begründet  ist  oder  nicht,  für  überaus  schwierig  halten.  Dies 
ist  indessen  keineswegs  der  Fall,  wenn  man  nur  den  Gesichtspunkt  fest- 
hält, dafs  ein  jeder  Autor  im  Verhältnifs  zu  seiner  Zeit  zu  beurtheilen  ist, 
und  dafs  der  wissenschaftliche  Werth,   den  Arbeiten   im  Allgemeinen  ha- 


')  Manche  in  andern  Katalogen  vorkommende  Arten  sind  übrigens 
nicht  aus  dem  hier  entwickelten  Grunde  weggelassen,  sondern  weil  sie 
wie  Meloe  fascicularis  und  hilineatus  Gene,  Monotoma  spiniger a  Chaud. 
trotz  der  von  Marseul  beigesetzten  ausführlichen  Citate  gar  nicht  existi- 
ren, oder  wie  Cebrio  procerus  Gene  meines  Wissens  nicht  beschrieben 
sind,  oder  wie  die  Gattungen  Hegeter  und  Laporocerus  der  europäischen 
Fauna  nicht  angehören. 


xxii  Neuere  Literatur. 

ben,  auch  in  einem  einzelnen  zwcifelliaften  Fall  entscheidet.  Damit  wird 
auch  die  Einwendung,  die  man  gegen  die  hier  vertretene  Ansicht  öfters 
vorbringt,  beseitigt,  dafs  die  meisten  Arten  von  Linne  und  Fabricius  in 
die  Kategorie  der  ungenügend  charakterisirten  gehören  würden.  Abgese- 
hen davon,  dafs  diese  Behauptung  selbst  für  die  Gegenwart  völlig  unrich- 
tig ist,  so  wird  hier  die  Thatsache  entscheidend  sein,  dafs  die  von  den 
genannten  Meistern  der  Wissenschaft  gelieferten  Beschreibungen  für  ihre 
Zeit  so  genügend  waren,  dafs  z.  B.  liliger  wohl  neun  Zehntel  derselben 
richtig  erkannt  hat,  ohne  Typen  derselben  verglichen  zu  haben.  Ein  klei- 
ner Bruchtheil  derselben  ist  gegenwärtig  allerdings  nicht  mehr  zu  ermit- 
teln, und  diese  müssen  ^vir,  wenn  zugleich  die  Original  -  Exemplare  zu 
Grunde  gegangen  sind,  schon  deshalb  der  Vergessenheit  übergeben,  weil 
in  den  meisten  Fällen  nicht  einmal  die  Gattungen,  in  die  sie  einzureihen 
wären,  annähernd  bestimmt  werden  können.  Eine  erste  Categorie  der 
weggelassenen  Species  bilden  also  einige  von  älteren  Autoren  aufgestellte, 
die  gegenwärtig  nicht  zu  entziffern  und  nicht  einmal  unterzubringen  sind, 
z.  B.  Carabiis  testaceus  hinn.,  spinipes  L'inn.,  bnpresi oides  Linn.,  ßlaps 
abbreviata  Dufts  ehm.  (der  kleinste  Duftschmidt  bekannte  Käfer,  mit  ab- 
gekürzten Flügeldecken,  und  doch  luBlaps  gestellt),  Byrrhus  atomus  Bon. 
(s.  o.  S.)  u.  a.  m. 

Eine  zweite  und  zwar  eine  weit  zahlreichere  Categorie  bilden  sodann 
eine  Anzahl  von  Species  neuerer  Autoren,  die  in  Arbeiten  aufgestellt  sind, 
denen  überhaupt  nur  der  Werth  eines  Namensverzeichnisses  beigelegt  wer- 
den kann.  Dies  ist  z.  B.  der  Fall  mit  der  Schrift  von  Grimmer:  „Steier- 
mark's  Coleopteren  mit  Einhundert  sechs  neu  beschriebenen  Species, 
Grätz  1841".  ')  Eine  gleiche  Bewandtnifs  hat  es  mit  den  Beschreibun- 
gen englischer  Pselaphen  von  Leach,  die  neuerdings  Marseul  in  seinen  Ca- 
talogue  des  Coleopt.  d'Europe  wieder  aufgenommen  hat,  obwohl  die  eng- 
lische Pselaphen-Fauna  genau  bekannt  ist,  und  selbst  die  englischen  En- 
tomologen aufser  Stande  sind,  diese  Arten,  deren  Typen  verloren  sind,  zu 
enträthseln  {Bythinus  nigriceps,  Euplectus  Easterbrookianiis  u.  s.w.).  Von 
andern  Publikationen,  die  meiner  Meinung  nach  eine  solche  wissenschaft- 
liche Bedeutung  nicht  haben,  dafs  die  in  denselben  aufgestellten  Arten 
Aufnabme  in  den  Katalog  verdienen,  nenne  ich  hier  nur  noch  speciell  die 
Werke  von  Stephens.      Es   wird   von   den  englischen  Entomologen  allge- 


')  Von  fast  allen  angeblich  neuen  Arten  kann  ich  durch  Original- 
Exemplaren  nachweisen,  dafs  sie  mit  längst  und  allgemein  bekannten  zu- 
sammenfallen. Ich  halte  die  Veröffentlichung  dieser  Notizen  aber  nicht 
im  Interesse  der  Wissenschaft,  Aveil  der  Schrift  damit  eine  Anerkennung 
zu  Theil  würde,  die  sie  nicht  verdient,  und  weil  dann  die  wenigen,  die 
ich  zufällig  nicht  zu  deuten  vermag,  für  neu  gehalten,  und  sogar  mit  den 
Prioritätsrechten  bedacht  werden  könnten. 


Neuere  Literatur.  xxiii 

loein  zugestanden,  dafs  selbst  in  England  Niemand  die  englischen  Arten 
einer  gröfseren  Gattung  nach  den  Beschreibungen  von  Stephens  zu  erken- 
nen vermag.  Die  Untersuchung,  welcher  bisher  einzelne  Theile  der  Ste- 
phens'schen  Sammlung  unterworfen  wurden  (die  Carabicinen,  Hydrocan- 
tharen  und  Pselaphideii  von  mir,  die  Aleocharinen  und  Tachyporinen  von 
Walerliouse,  die  Atoinarien  von  WoUaston,  die  Trichoptenjgier  von  fla- 
liday  '),  die  Ciirculionen  von  Walton)  hat  ergeben,  dafs  die  angeblich 
neuen  Arten  der  Stephens'schen  Werke,  mit  äufserst  wenigen  Ausnahmen 
unter  andern  INamen  bekannt  sind,  dafs  dieselbe  Art  oft  unter  zwei,  drei 
selbst  mehr  Namen  beschrieben  ist,  dafs  umgekehrt  in  schwierigen  Gat- 
tungen (besonders  bei  Atomaria,  vergl.  ^V^ollaston)  bisweilen  2,  selbst  3 
Species  unter  einem  INamen  vereinigt  sind,  und  dafs  die  unter  älteren  und 
bekannten  INamen  aufgeführten  Species  oft  genug  falsch  bestimmt  sind. 
Wenn  man  daher  bei  der  Abfassung  eines  Katalogs  nicht  den  Zweck  ver- 
folgt, demselben  durch  eine  grofse  Zahl  bedeutungsloser  Namen  eine  schein- 
bare Vollständigkeit  zu  geben,  sondern  eine  Uebersicht  über  die  in  der 
Natur  wirklich  vorhandenen  Arten,  soweit  wir  dieselben  gegenwärtig  fest- 
stellen können,  zu  liefern,  so  wird  man  sich  darauf  beschränken  müssen, 
von  den  Stephens'schen  Käfern  nur  die  abgebildeten  und  einige  wenige 
leicht  erkennbare  aufzunehmen.  So  lange  wenigstens,  bis  uns  die  engli- 
schen Entomologen  eine  neue  mit  der  gangbaren  Nomenklatur  in  Einklang 
stehende  Arbeit  über  die  britischen  Käfer  vorgelegt  haben.  Dann  wird 
sich  die  Frage  erörtern  lassen,  ob,  wie  es  von  Waterhouse  und  WoUa- 
ston geschehen  ist,  wenigstens  für  diejenigen  Stephens'schen  Namen  die 
Priorität  beansprucht  werden  kann,  die  allerdings  mittelst  der  Sammlung 
gedeutet  worden  sind,  die  aber,  nachdem  sie  einmal  gedeutet  sind,  in  den 
Beschreibungen  allenfalls  zu  erkennen  sind,  oder  ob  durch  den  Umstand, 
dafs  durchschnittlich  von  je  zehn  aufgestellten  Arten  neun  eingehen  oder 
Disharmonien  zwischen  Beschreibung  und  Sammlung  zeigen,  auch  das 
Prioritätsrecht  des  zehnten  einem  Namen  gegenüber,  der  durch  eine  gute 
Beschreibung  zu  allgemeiner  Geltung  gelangt  ist,  verwirkt  wird,  ob  z.  B. 
die  Erichson'schen  oder  die  Stephens'schen  Staphylineu  -  Namen  gelten 
sollen.   ^) 

Unter  der  Rubrik  „Genera  incertae  sedis"  sind  alle  Gattungen,  über 


')  Ich  habe  die  von  Haliday  ermittelte  Synonymie  dieser  Familie 
vollständig  in  den  Katalog  aufgenommen,  weil  sie  in  einer  auf  dem  Kon- 
tinent wenig  verbreiteten  Zeitschrift  (Natural  history  Review)  veröffent- 
licht ist. 

-)  Für  die  Gattung  CyllidiitmYjt.  habe  ich  den  Namen  Chaetharthria 
Steph.  einführen  zu  müssen  geglaubt,  weil  sie  von  Stephens  ganz  durch 
denselben  Charakter  als  von  Erichsou  und  mehrere  Jahre  früher  begrün- 
det ist. 


XXIV  Neuere  Literatur. 

deren  systematische  Stellung  von  competenten  Autoren  verschiedene  An- 
sichten ausgesprochen  sind,  zusammengestellt  ').  —  Eine  definitive  Ent- 
scheidung kann  hier  nur  durch  eine  neue  Begränzung  der  bekannten  Fa- 
milien, welche  eine  Aufnahme  der  heiraathlosen  Gattungen  zuiäfst,  oder 
durch  die  Begründung  neuer  Familien  für  dieselben,  oder  durch  den 
Nachweis  geliefert  werden ,  dafs  diese  oder  jene  Gattung  zweifelhafter 
Stellung  die  Charaktere  einer  bekannten  Familie  besitzt;  und  dafs  dieser 
Nachweis  noch  in   keinem  einzelnen  Falle  genügend  geliefert    ist,    zeigt 


')  Für  diejenigen  Entomologen,  denen  nicht  sämmlliche  literarische 
Hülfsmittel  zu  Gebote  stehen,  stelle  ich  hier  die  von  den  Systeraatikern 
ausgesprochenen  Ansichten  über  die  einzelnen  Gattungen  zusammen. 

Alexia  von  Erichson  zu  den  Coccinellen,  von  Redtenbacher  zu  den 
Cryptoyliagiden  gestellt. 

Aspidiphortis  gehört  nach  Erichson  zu  der  Ptiniores  in  die  Nähe 
von  Dorcaioma^  nach  Redtenbacher  zu  den  Byrrhiden.  Lacordaire  t.  I. 
p.  477  not.  3.  und  t.  W.  p.  556  not.  macht  auf  Abweichungen  von  bei- 
den Familien  aufmerksam,  ohne  selbst  eine  andere  Stellung  befürworten 
zu  können. 

Byturus  von  Erichson  mit  den  Melyriden,  von  Redtenbacher  und 
Lacordaire  mit  den  Derinestinen  verbunden  (die  Stellung  neben  Danacea 
scheint  mir  die  passende). 

Ceiithocerus  von  Erichson  fraglich  zu  den  Coccinellen,  von  Redten- 
bacher fraglich  zu  den  Hisleren  gestellt. 

Clemnus  von  Redtenbacher  zu  den  Coccinellen  gestellt,  aber  die 
Füfse  sind  einfach. 

Diplococlns  und  Diphyllus  von  Redtenbacher  den  Cryptophngi- 
den,  von  Lacordaire  den  Mycetophagiden,  von  Erichson  fraglich  den  En- 
giden  angeschlossen. 

Lyctus  von  Erichson  den  Ptiniores,  von  Lacordaire  den  Cjsjrfes,  von 
Redtenbacher  den  Cryplophagiden  angereiht. 

Nausibiiis  von  Redtenbacher  zu  den  Cucujidcn  neben  Silvanus  ge- 
stellt; Erichson  hat  diesen  ihm  wohlbekannten  Käfer  aber  nicht  mit  die- 
ser Familie  verbunden,  ohne  indessen  zu  sagen,  wohin  er  ihn  stellen 
wollte. 

Pleganophogorus  ein  fraglicher  Colydier. 

Pliloeopkilus  überhaupt  noch  nicht  näher  untersucht. 

Sphindus  von  Redtenbacher  zu  den  Diaperiden,  von  Erichson  und 
Lacordaire  fraglich  zu  den  Ptiniores  gebracht. 

Telmatophilus  von  Erichson  mit  den  Melyriden,  von  Lacordaire 
und  Redtenbacher  mit  den  Cryplophagiden  verbunden. 

Xylolaetnus  von  Dejeau  auf  Lyctus  fasciculosus  Gyll.  gegründet 
und  zur  Zeit  noch  gar  nicht  charakterisirt. 


Neuere  Literatur.  xxv 

der  Zweifel  oder  die  Verschiedenheit  iu  den  Meinungen,  die  hier  noch 
ohwaltet. 

Bei  manchen  Arten  sind  zwei  Autoren  genannt.  Gewöhnlich  lagen  dann 
Arbeiten  vor.  die  von  zwei  Autoren  gemeinsclialtllch  herausgegeben  sind. 
Es  würde  dieSache  sehr  vereinfachen,  wenn  in  Zukunft  auch  bei  gemeinscliaft- 
liclien  Arbeiten,  wie  es  in  der  Monograpliie  des  Gomphines  von  Selys  Long- 
clianips  und  Hagen  geschehen  ist,  nur  der  ]Name  desjenigen  der  Art  bei- 
gefügt würde,  der  die  Beschreibung  verfafst  hat').  Wie  unbequem  ist  es 
z,  B.  Cardiopkoriis  curtulus  Mulsant  et  Guillebeau  oder  gar  Mjjceto- 
chares  fasciata  Etienne  et  Victor  Mulsant  zu  citiren.  In  einzelnen  Fäl- 
len (z.  B.  bei  Hclophorus  nivalis,  Saprinus  specularis)  waren  dieselben 
Arten  unter  gleichem  INamen  gleichzeitig  von  zwei  Autoren  beschrieben, 
bei  Cercyon  depressinn  wurde  dem  ersten  Autor  (Stephens)  ein  zweiter 
(Haliday)  beigesetzt,  weil  die  Art  nur  erst  durch  die  Abbildung  des  letz- 
tern genügend  kenntlich  gemacht  ist. 

Für  die  Stellung  der  Arten  im  System  mufsten  im  Allgemeinen  die 
Angaben  der  Beschreiber  mafsgebend  sein.  Sehr  wünschenswerth  ist  es, 
dafs  bei  den  Beschreibungen  neuer  Species  in  Zukunft  der  zunächst  ver- 
wandten, bereits  bekannten  Art  gedacht  wird;  eine  kurze  Angabe  thut  in 
dieser  Hinsicht  oft  bessere  Dienste,  als  eine  Seiten  lange  Beschreibung. 
Arten,  welche  uns  nicht  aus  eigener  Anschauung  bekannt  waren,  konnten 
mehrfach  nur  am  Ende  der  Gattung,  der  sie  zugerechnet  werden,  aufge- 
führt werden.  Schaum. 


')  Der  Natur  der  Sache  nach  kann  überhaupt  die  Beschreibung 
einer  Art  nur  von  Einem,  nicht  von  Mehreren  verfafst  werden;  und  die- 
sem Einen  allein  ist  das  Recht  der  Autorschaft  einzuräumen;  hat  ein  Zwei- 
ter oder  Dritter  bei  der  Herausgabe  des  Werkes,  in  der  die  Art  beschrie- 
ben, mitgewirkt,  so  gehört  sein  Name  auf  den  Titel  desselben. 

An  merk.  d.  Red. 


Zeitschriftschau. 


Wiener  Entomologische  Monatschrift  ^ ,  9  —  12,  1858. 

No.  9.  n.  Low  (S.257):  Ueber  die  Arten  der  Galtung  Clinocera  Meig.- 
Schlufs. 

H.  Schaum  (S.  262):  Beiträge  zur  Käferfauna  Syriens.  Istes  Stück;  enthält 
ein  Verzeichnifs  von  121  syrischen  Laufkäfern,  worunter  mehrere  neue, 
16  Dytiscidae,  3  Gyrinidae. 

Kolenati  (S.  277):    Synopsis  prodroma  der  Gattung  Hydropsyche. 

A.  Czagl.  (S.  279):  Analyt.  Darstellung  der  Histeriden  nach  de  Marseul. 

Lederer  (S.  288):  Für  die  Wiener  Fauna  neue  Schmetterlinge. 

]\o.  10.  X.  Fieber  (S.  289):  Criterien  zur  generischen  Theilung  der  Phy- 
tocoriden  (Capsini  aut.)  dazu  Taf.  VI.  Fortsetzung  und  Schlufs  in  No.  11 
(S.  329-346). 

A.  Sartorius  (S.  328):   Ueber  Phytoecia  Anchusae  Fufs  ^  ) 

No.  II.  L.  Miller  (S.  347):  Eine  September- Ausbeute  vom  Neusiedler  See. 
Enthält  einige  sehr  interessante  Arten. 

H.  Low  (S.  350):  Ueber  die  europäischen  Arten  der  Gattung  Silvias. 

R.  Schiner  (S.  352):  „Soll  und  Haben",  eine  entomologische  Bilance. 
—  Einige  indirecte  Vorwürfe,  welche  den  heutigen  Entomologen  in 
Schiner's  Abrechnung  gemacht  werden,  würden  uns  völlig  zeitgcmäfs 
erscheinen,  wenn  ein  Abschlufs  in  unserer  entomologischen  Wissen- 
schaft in  etwa  50  oder  100  Jahren  vorauszusehen  wäre. 

R.  Schiner  (S.  360):  Bitte:  um  Mitlheilungen  von  Material  zu  einer  ana- 
lytischen Bearbeitung  der  Dipteren-Fauna  Oesterrcichs. 

rVo.  12.  Türk  (S.  361):  Ueber  die  in  Oesterreich  unter  der  Enns  bis  jetzt 
aufgefundenen  Orthopteren.  —  79  Arten,  also  ungefähr  ein  Dritlheil  der 
nach  Fischer  in  Europa  vorkommenden. 

'  )  Auf  Wunsch  des  Verfassers  folgt  hier  ein  Abdruck  der  Lederer' 
sehen  Note,  auf  welche  wir  S.  383  des  vorigen  Jahrganges  kurz  eingegan- 
gen sind,  weil  wir  dieselbe  nicht  gänzlich  ohne  Bezug  auf  Blotschul- 
sky's  Thätigkeit  glaubten:  ,, Nicht  mit  Unrecht  klagt  Herr  v.  Mot- 
schulsky  hier  über  die  absprechende  Weise,  mit  der  manchem  Autor  be- 
gegnet wird,  ohne  die  von  ihm  aufgestellten  Arten  zu  kennen,  während 
man  von  anderen  wieder  Alles  blindlings  ungeprüft  hinnimmt.  Mögen 
manche  Schriftsteller  durch  Leichtsinn  oder  Schwäche  ihrer  Publicalionen 
auch  zuweilen  den  Anspruch  auf  Treu  und  Glauben  verwirkt  haben,  so 
scheint  es  doch  immerhin  gerathener,  sich  Original-Exemplare  ihrer  Arten 
zu  verschaffen  zu  suchen,  als  geradezu  abzusprechen  oder  zu  verdächtigen, 
weil  der  Autor  eben  keiner  befreundeten  Clique  angehört". 

^  )  Von  Zebe  in  Serbien  in  Mehrzahl  gesammelt. 


Zeilschriflschau.  xxvii 

Kolenati  (S.  381):  Acentropus  niveus  Ol.  —  Nach  Exemplaren  von  der 
Newa,  nalüvVich  als  Lepidopteroii,  beschrieben. 

L.  Miller  (S.  385):  Kleinere  Mitlheiliingen.  Leplura  unipiinctata  var. 
(vergl.  p.  97. );  Otiurliyuchus  ticineusis  Slierl.  =  fortis  Rosenh.  = 
latipennis  Schh.  (ver£;l.  p.  92.);   Baridius  resedae  Bach  =  morio  Schh. 

H.  Low  (S.  386. ):   Noch  eine  neue  Clinocera  (?iudipes  aus  Oberitalien). 

1859  No.  1. 

Blenetries  (S.  1):  Ueber  gewisse  Arten  von  Critik  enlomologlscher Werte. 
Wenn  M.  am  Schlüsse  seines  Aufsatzes  von  seinen  Collegen  unpar- 
teiisch beurtheilt  zn  wissen  wünscht,  in  wie  fern  der  Ton  Gerstäcker- 
sclier  Critiken  .,ein  herber  und  böswilliger,  eines  wissenscliaftlichen 
Mannes  unwürdiger"  ist  etc.,  so  kann  zwar  Ref.  diesen  Wunsch  nicht 
erfüllen;  indessen  dürfte  sich  das  entomologische  Publicum  im  Allge- 
meinen aus  Schiner's  Ausführungen  (Wiener  Entomol.  Monatschr.  1857 
S.  103),  aus  Lederer's  Entgegnungen  (a.  a.  O.  1858  S.  63)  und  Bigot's 
Bemerkungen  (Ann.  de  France  1858  S.  597)  nachgerade  sein  Urtlieil  ge- 
bildet haben.  Den  Anfrejrriffenen  aber  wird  es  auch  fernerhin  nicht 
an  Muth  fehlen,  Herrn  Dr.  G.  zu  belehren,  wenn  er  in  seinen  Critiken 
neben  seinem  Uebehvollen  Mangel  an  Sachverständnifs  an  den  Tag  legt. 

Kutschera  (S.  8):  Beiträge  zur  Kenntnifs  der  europäischen  Halticinen. 
—  Die  ansprechende  Einleitung  wird  in  No.  1  bis  zu  der  Sclieidung  der 
Halticinen  von  den  genuinen  Galleruciden  gefiihrt,  welclie  letztere  sich 
durch  einfache  Hinterbeine  und  den  Mangel  des  Prosternalfortsatzes  zwi- 
schen den  Vorderhüften  auszeichnen.  In  No.  2  (S.33 — 45)  werden  die 
einzelnen  Körpertheile  besprochen. 

Kolenati  (S.  15):  Systematisches  Verzeichnifs  der  dem  Verfasser  bekann- 
ten Phryganiden  und  deren  Synonymik.     Schlufs  in  No.  2  S.  56 — 59. 

Schiner  (S.  23):  Revue  der  periodischen  Schriften. 

Stettiner  Entoraologische  Zeitung  10  — 12,   1858. 

C.  Th.  V.  Siebold  (S.  325):  Fünfter  Nachtrag  über  die  Fadenwürmer 
der  Insecten.  —  Nach  einer  anziehenden  Recapitulatiou  der  neueren 
Mittheilungen  über  die  Lebensweise  der  Gordiaceen  werden  auf  12  Sei- 
ten 50  Insecten  und  1  Spinne  aufgezählt,  bei  denen  neuerdings  Faden- 
würmer beobachtet  sind,  wodurch  sich  die  alte  Erfahrung  bestätigt,  dafs 
Gordiaceen  in  den  Insecten  der  verschiedensten  Ordnungen,  die  ihnen 
Gelegenheit  zum  Einwandern  bieten,  vorkommen. 

F.  Schmidt  (S.  344):  Zur  Naturgeschichte  einiger  Lepidopteren.  — 
Ausführliche  Mittheilungen  über  Lebensweise  und  Ernährung  von  14 
meist  seltenen  Spinner-  und  Eulenraupen. 

F.  W.  Rogers  (S.  381):  Uebersicht  der  in  den  Vereinigten  Staaten  von 
Nord-Amerika  einheimischen  Chrysomelen;   mit  Zusätzen  vonSuffrian. 

Kawall  (S.  401):  Die  Eucnemiden  und  Elateriden  in  Kurland  und  Liv- 
land.  —  Enthält  eine  Aufzählung  derselben  und  einen  Abdruck  von 
Eschscholtz's  Springkäfern  Lievlands. 


XXVIII  Zeil  Schrift  schau. 

H.  Hagen  (S.  407):  Zur  Bastardfrage.  —  Wen»  diesmal  S.  416  als  „die 
praktische  Seite  der  Bastardtrage  die  Ermittelung  jener  Bastarde,  die 
l'älsclilicli  als  Arten  beschrieben  sind"  bezeichnet  wird,  so  erscheint  es 
uns  noch  praktischer,  Zeit  und  Wühe  auf  die  gewöhnliche  theoretische 
Ermittelung  der  Artunterschiede  zu  verwenden,  welche  dem  erwünsch- 
ten Ziele  gewifs  ungleich  schneller  entgegenführt',  als  besonders  wüu- 
schenswerth  mufs  indessen  die  Aufzäiilung  recht  vieler  rauthmafslicher 
Bastardarten  bezeichnet  werden,  (aufser  den  3  längst  bekannten  Sphinx 
Epiluhii,  SpJi.  vespert iliuides  und  Colins  Vereine)  damit  der  Bastardzucht 
das  (auch  in  der  Note)  gewünschte  Feld  eröffnet  werde. 

Werneburg  (S.  416):  Die  Lepidopleren  in  Thunbergs  „Dissertationes 
Academicae. 

A.  Becker  (S.  429):  Ueber  die  Wirkungen  einiger  Pflanzensäfte,  die  durch 
Verwundung  in  den  Körper  der  Insecten  gebracht  wurden.  —  Die  in 
der  Note  der  Red.  mitgetheilte  Behauptung  eines  Unbekannten,  dafs 
ein  Stich  mit  der  Nadel  vorn  in  die  Brust  eines  Insects  nach  dem  Ab- 
domen hinauf  den  fast  augenblicklichen  Tod  desselben  herbeiführe, 
steht  mit  den  gangbaren  Ansichten  über  die  Organisation  und  Funktion 
des  Nervensystems  der  Insecten  nicht  im  Einklang. 

J.  Putzeys  (S  432):  Chemisches  Problem.  —  Ist  der  milchweifse  Uauch, 
welcher  entsteht,  wenn  Carahicini  in  ein  mit  etwas  Alkohol  und  eini- 
gen Tropfen  Ammoniak  benetztes  Glas  gebracht  werden,  das  Produkt 
einer  chemischen  Verbindung  der  Amnioniakdünste  mit  der  kaustisciien 
Flüssigkeit,  die  die  Insecten  absondern,  oder  findet  eine  Lösung  statt? 
Vorläufig  wäre  zu  erwiedern,  dafs  die  beobachteten  Nebel  vielleicht  auf 
die  Gegenwart  freier  Salzsäure  hinweisen.  Wespenstiche  und  Ameisen- 
bisse werden  durch  Auswaschen  mit  Ammoniak  meist  unschädlich  ge- 
macht, auch  durch  Auflegen  von  Tabaksblältern,  deren  Nicotin  die  Gift 
bildende  Ameisensäure  bindet. 

A.  E,  Ilolmgren:  CItorinacus  lapponicus  Holmgr.  (Monogr.  Tryphonid. 
Suec.)  =  Trachy derma  scabra  Grav. ;  Clenisrus  Curtis  hat  die  Prio- 
x'ität  vor  E.xenterus  Ilartig;  Tnjphon  pruinusus  Grav.  identisch  mit 
Kiiceron  crassicornis. 

Cornelius  (S.  434):  Die  Larve  von  AlhaJia  spinarum  entblätterte  im 
Herbst  1858  wieder  einmal  ganze  Rübenfelder. 

Kriechbaumer  (S.  435):  Toxotus  JtnmeraUs  Fabr.  und  dispnr  Panz.  sind 
sicher  (J'  und  9  und  ::=  Quercus  Götz.  (Dasselbe  ist  zu  entnehmen  aus 
Redtenb.  Faun.  ed.  II.  p.  872  ) 

Hering  (S  442)  beschreibt  Arsilonclie  Biitlneri  n.  sp.  von  Grabow,  wel. 
che  zugleicii  in  einer  colorirten  Lithographie  abgebildet  ist. 

Drewsen  (S.  415):  Ein  Odontomachus  und  zwei  Ponera  aus  Ceylon  sprin- 
gen nach  H.  Nietner's  briefl.  Mitlheilung  mit  Hülfe  ihrer  fliandibeln. 

G.   Kraatz. 


ZeUschrif tschau.  xxix 

HalHsebe  Zeitschrift  für  die  gesammten  Naturwissenschaften. 

Band  XII. 

Herr  E.  L.  Tasclienberg   veröfTentlicIit   zwei   dankeiiSAverthe   hymenop- 
terologisclie  Autsäfze  unter  folgenden  Titeln: 
1.  Schlüssel   zur  Bestimmung   unserer   einheimischen  Blatt-  und  Holz- 
wespen-Galtungen,  und  Verzeichnifs   der   bisher  in   der  Umgegend 
von  Halle   aufgel'iindenen  Arten. 
•2.  Schlüssel  zur  Bestimmung  der  bisher  in  Deutschland  aufgefundenen 
Galtungen   und  Arten   der  Mordwespen  {Sphex  Linn.)  nebst  einer 
lilhographirten  Tatel. 
Die  Auffindung  der  Gattungen  der  Blatt-  und  Holzwespen  wird  durch 
den  ersteren  Aufsalz,   welcher   nicht  ganz  einen  Druckbogen  einnimmt, 
ungemein  erleichtert;   dagegen    ist  das  Verzeichnifs  der  Arten,   nament- 
lich was  z   B.   die  Gattung  yenialus  betrifft,  noch  nicht  besonders  reich- 
haltig ausgefallen,    und    dürfte   sich  bei  längerem  Sammeln  wohl  erheb- 
lich vergröfsern.     Interessant   ist   es  zu  erfahren,    dafs  aus  der  Gattung 
Tarpa   schon    zwei  Arten,   nämlich    T.  megacepliala  Kl.   und  plagioce- 
phala  Kl.   bei   Halle   vorkommen.      Die   Gattung   Xyela  Da  Im.   zu  den 
Holzwespen  zu  bringen,   dürfte   nur  dann  gerechtfertigt  sein,   ^venn  di- 
recte  Beobachtungen  über    deren  Lebensweise  dafür  sprechen. 

Der  Aufsatz  über  die  fllordwespen  umfafst  beinahe  fünf  Druckbogen. 
Er  enthält  die  zwar  gedrängle,  aber  doch  genügende  Beschreibung  der 
Familien,  Gattungen  und  Arten,  letztere  beide  nach  der  analytischen 
Methode.  Der  Verfasser  hat  als  Grundlage  die  in  der  Stettiner  ento- 
mologischen  Zeitung  gegebenen  Verzeichnisse  von  Wissmann,  v.  Kie- 
senwetter, Tischbein  und  Kirschbaum  nebst  seinen  eigenen  Erfahrungen 
benutzt.  Das  vom  Oberlehrer  Ruthe  und  dem  Referenten  in  der  ge- 
nannten Zeitung  (Jahrg.  1857)  gelieferte  Verzeichnifs  der  in  der  Berli- 
ner Gebend  vorkommenden  Spheciden  ist  noch  nicht  berücksichtigt. 
Eine  sehr  hübsche  Zugabe  ist  die  lilhographirte  Tafel,  welche  vorzugs- 
weise Abbildungen  und  Erläuterungen  von  Flügeln  enthält. 

Beide  Aufsätze  sind  mit  grofser  Sorgfalt  bearbeitet  und  allen  Samm- 
lern von  Hymenopteren  zu  empfehlen;  es  würde  gewifs  Vielen  sehr 
angenehm  sein,  wenn  der  Verfasser  dieselben  im  Laufe  der  Zeit  etwas 
bereichert  und  vergröfsert  als  Separat  -  Abdrücke  in  den  Buchhandel 
brächte.  J.  P.  E.  Frdr.  Stein. 

Jahreshefte    der    naturwissenschaftlichen    Section    der    Kais. 

Könitrl.  Mähr.  Schlesischen  Gesellschaft  zur  Beförderuna;  des 

Ackerbaues,  der  Natur-  und  Landeskunde  für  das  Jahr  1858. 

Die  in  diesen  Heften  verölfenllichte  Fauna  des  Altvaters  (hohen  Ge- 
senkes der  Sudeten)  von  Prof.  Dr.  Kolenati,  83  S. ,  liegt  uns  in  einem, 
vom  Autor  zugesandten  Separatabdruckc  vor.  Sie  enthält  127  Culcop- 
tera,  22  Neuropleni,   4  Orlhoptera,  16  Ueiniplera,  29  Hymenoptera^  \Qi 


XXX  Zeitschriftschau. 

Lepidoptera,  48  Diplera  und  13  Aptera.  Die  Lepidopleren  sind  einfach 
namhalt  gemacht,  die  meisten  übrigen,  auch  die  häufigsten  Arten  mit  einer 
kurzen  Beschreibung  versehen,  durch  welche  der  Umfang  der  Arbeit 
erheblich  vermehrt  wird.  G.  Kraatz. 

Neue  Prenfsische  Provinzlalblätter,  Bd.  XI,  Heft  1,2,4. 

Neues  Verzcichnifs  der  Preufsischen  Käfer  von  Dr.  Lentz. 

Das  mitgrofsem  Fleifse  undSachkenntnifs  zusammengestellte  Verzcichnifs 
entliält  auf  170  Seiten  2552  Arten,  dereu  Indigenat  in  Preufsen  verbürgt 
ist.  Es  ist  dies  ein  Zuwachs  von  906  Speeies  (besonders  Microcoleop- 
teren)  zu  dem  von  v.  Siebold  im  Jahre  1848  veröfTenllichten  Register. 
Die  Richtigkeit  der  Bestimmungen  —  die  Grundbedingung  für  den  Wcrth 
einer  jeden  Localfauna  —  giebt  nur  in  wenigen  Fällen  zu  einem  Zwei- 
fel Veranlassung  '  ).  Meistens  sind  den  Namen  genauere  Angaben  über 
das  Vorkommen  beigegeben.  Sehr  zu  billigen  ist  das  Verfahren  des 
Verf.   in  Betreff   der    Nomenclalar  ^  )  ;    wesentliche  Veränderungen   hat 


')  Die  Bestimmung  des  Dyschirius  rotundlpennis,  einer  den  Alpen 
eigeuthümlichen  Art,  ist  wahrscheinlich  irrig;  ferner  dürfte  der  in  Süd- 
europa einheimische,  erst  ganz  neuerdings  im  Bereiche  der  deutschen 
Fauna  (am  Neusiedler  See  bei  Wien)  entdeckte  Pterostichus  puncticollis 
Dej.  der  preufsischen  Fauna  ebenso  fremd  sein  als  der  nach  den  bishe- 
rigen Angaben  auf  den  Kamm  des  Riesengebirges  beschränkte  Pter.  ne- 
^ligenn  St.  (Sturmii  Dej  )  und  der  alpine  Pter.  fa&ciatopunctatus;  der 
als  Salpingus  foveolatus  Ljungh  verzeichnete,  von  Dommer  bei  Danzig 
in  Menge  aufgefundene  Käfer  pafst  nicht  zu  Gyllenhal's  Beschreibung  und 
nicht  einmal  zur  Gattung  Salpingus;  ich  halte  denselben  für  Rhinosiimis 
aeneus  Oliv.  Zu  den  Carabicinen  wäre  noch  zu  bemerken,  dafs  Ancho- 
vienus  luguhris  Dej.  mit  moestus  Duftschm.  zusammenfällt  und  nur  Ab- 
änderung von  viduits  ist,  dafs  Ainara  iridipennis  Ileer=/'«/r«  DeGeer, 
dafs  Bevib.  bipustulatum  Redt,  keine  selbstständige  Art  und  dafs  Car. 
riibens  Fabr.  nicht  =  Anchomenus  oblongus  var  ,  sondern  =  Trechus  pa- 
ludosus  Gyll.  ist.  Es  fehlt  in  dem  Verzeiclinifs  derselben  der  von  A.  v. 
Dommer  einmal  bei  Danzig  im  Pempauer  Thale  gefangene  Trechus  rivu- 
laris  Gyll. 

^  )  In  der  Einleitung,  in  der  sich  der  Verf.  hierüber  ausspricht,  wer- 
den einige  von  Agassiz  begangene  Verstöfse  in  der  Ableitung  der  Namen 
gerügt.  „Der  zweckmäfsig  gewählte  Name  Hylastes  {v^aarrii,  ligna  cae- 
dens)  wird  im  eigentlichen  Sinne  des  Wortes  auf  den  Hund  gebracht  und 
von  iXanretv,  latrare,  abgeleitet.  Der  von  Linne  vortrefflich  erfundene 
Name  Plinus,  von  jtriaaco,  penso,  wird  aiii  tittjvog,  alalus,  zurückgeführt. 
Die  Benennung  Allecula,  von  Fabricius  von  einem  Fisch  auf  einen  Käfer 
übertragen,  wie  Saperda,  Scaritcs,  wird  von  alXrj,  alia,  Spoiidylis  (von 
anövSvkr],  womit  ein  die  \Vurzeln  beschädigendes  Insect  bezeichnet  wurde), 
wird  von  anövSvlos,  vertebra,   abgeleitet". 


Zeitschriftschau.  xxxi 

er  auch  an  falsch  geformten  Namen  nicht  vorgenommen,  aber  ganz  of- 
fenbare Verstöfse,  wie  Genusfehler  und  falsche  Buchstaben  in  den  Na- 
men hat  er  geändert  und  schreibt  demgemäfs:  Ips  quadrigultattis,  Ne- 
inosoma  elongatum.,  Mijrmecoxemis,  Ditoma  u  s.  w.  Die  Aenderung 
von  Omophron  in  Homophron  ist  nicht  begründet,  da  der  Name  nicht 
dem  Adjectivum  bfiö^^cov  ( Concors),  sondern  a>fiö(fQcov  (crudelis),  mit 
Rücksicht  auf  die  räuberische  Lebensweise  des  Thieres,   entlehnt  ist.. 

S  chaum. 

Bulletin  de  la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou, 
public   sous  la  redaction  du   Docteur  Renard.     1858.     I,  II. 

F.  A.  Kolenati  (S.  102—184,  S.  581  —  615):  Meletemata  Entoraologica 
Fase.  VIII.  Curculionina  Caucasi  et  Vicinorum.  (Cum  4  tab.  chro- 
raolithograph. )  —  Von  den  989  cauc.  Rüsselkäfern  (in  119  Gattungen), 
welche  dem  Verfasser  nach  Angabe  des  charakteristischen  Vorworts  be- 
bekannt sind,  werden  in  den  beiden  ersten  Stücken  255  (Bruchus  —  Metal- 
lites)  aufgeführt.  Jedem  Artnamen  ist  eine  kurze  Beschreibung  beige- 
fügt, die  Zahl  der  neuen  Species  im  Verhältnifs  zum  Umfange  des  Gan- 
zen nicht  bedeutend. 

Vict.  Motschoulsky  (S.  634 — 670):  Enumeration  des  nouvelles  especes 
des  Coleopleres  rapportes   de  ses  voyages.     (Continuation.) 

In  dem  Aufsatze,  dessen  erster  Theil  im  Bulletin  von  1857,  S.  490 
— 517  enthalten  ist,  sind  131  Staphjlinen-Arten  aus  den  verschiedensten 
Theilen  der  Welt  mit  Beschreibungen  versehen,  von  denen  die  Mehrzahl 
geeignet  ist,  das  Object  einigermafsen  kenntlich  zu  machen.  M.  ist  also 
diesmal  mehr  als  früher  bemüht  gewesen,  den  Anforderui^en  gerecht  zu 
werden,  welche  an  wissenschaftlich  zu  berücksichtigende  Arbeiten  gestellt 
werden  müssen.  Ob  eine  oder  die  andere  der  von  ihm  als  neu  beschriebenen 
Arten  aus  Deutschland  und  Frankreich  in  den  sorgfällig  bearbeiteten  Lo- 
calfaunen  dieser  Länder  fehlt,  wird  M.  selbst  am  besten  angeben  können. 
Von  den  als  neu  aufgestellten  indischen  Gattungen  ist  Rhegmatocerus  mit 
Diochus  Er.  identisch,  Scoponaeus  nicht  von  Scopaeus  Er.  verschieden; 
dagegen  gehört  Motschoulsky's  Echiaster  ?  indicus  einer  ausgezeichneten 
neuen  Gattung  {Scterochiton  m.)  an;  die  beiden  als  fragliche  Holotrochus 
aufgeführten  Species  müssen  wohl  zu  der  Gattung  Holosus  Motsch.  gestellt 
werden,  deren  charakteristisches  Merkmal  nicht  in  der  Gestalt,  sondern 
eher  noch  in  der  Sculptur  des  Hinterleibes,  vorzüglich  aber  in  der  Bil- 
dung der  Zungenstütze  (mit  zwei  starken  Dornen  bewaffnet)  zu  suchen 
ist.  Pinophilus  morio  ist  mit  complanatus  Er.,  Paederus  cyanocephalus 
mit  indicus  Er.  identisch.  Sunides  boreaphiloides  aus  Columbien  ist  eine 
grofsköpfige  Lilhocharis;  Piestojnorphus  von  eben  daher  ist  =  Holisus 
Er.,  Pldoeonomus  flavescens  vom  Vorgebirge  der  guten  Hoffnung  ist  = 
Oinalium  rufum  Sachse  (Stett.  Ent.  Zeit.  52.).  —  Die  Rectification  ') 
Erichson's  auf  S.  661  entbehrt  jeden  Grundes.  G.  Kraatz. 

')  Motschulsky  lehrt  hier:  „Philonthus  pumilus  Mannerheimn  est 
Berl.  Entomol.  Zoitsclir.     H.  [) 


xxxii  Ze'Uschriflschau. 

Annales  de  la  societe   entomologique   Beige.      Tom.  I.  IL 
1857  und  1858. 

Vor  einigen  Jahren  schon  hat  sich  in  Brüssel  eine  entomologische 
Gesellschaft  gebildet,  deren  Vorsitz  Selys-Longchamps  übernommen  hat,  und 
von  welcher  die  vorgenannten  Annalen  lierausgegeben  werden.  Sie  ent- 
halten zunächst  die  Statuten  der  Gesellschaft,  wonach  sich  diese  zur  Auf- 
gabe stellt,  den  Sinn  für  ent'  mologische  Beobachtungen  im  Lande  zu  ver- 
breiten und  durch  ihre  Arbeiten  die  Entwicklung  der  Wissenschaft  zu 
fördern  (§1  der  Statuten),  ferner  Mitgliederverzeichnisse  und  einen  Jah- 
resbericht von  Selys-Longchamps,  der  über  die  Gründung  tind  Consolidi- 
rung  des  zunächst  vorzugsweise  aus  jungen  Kräften  zusammengesetzten 
Vereins  Nachricht  giebt.  Die  wissenschaftlichen  Arbeiten  sind  vor  der 
Hand  noch  etwas  dürftig,  denn  sie  beschränken  sich  in  beiden  vorliegen- 
den Bänden  im  Wesentlichen  auf  Verzeichnisse  der  Belgischen  Lepidop- 
leren  und  Coleopteren.  Ersteres  liegt  bereits  vollendet  vor,  und  ist  in- 
sofern für  die  geographische  Verbreitung  der  Schmetterlinge  von  Interesse, 
als  es  bedeutend  mehr  Arten  aufführt  als  das  von  Selys-Longchamps  1845 
veröffentlichte,  welches  in  dem  classischen  Buche  der  Brüder  Speyer  be- 
nutzt ist.  Letzteres  umfafst  bis  jetzt  Carabicinen,  Dystisciden,  Gyrinidcn 
(im  ersten),  Hydrophiliden  (74),  Elmiden  (15),  Parniden  (17),  Heteroce- 
riden  (8)  und  Curculionidcn  (im  zweiten  Bande),  wobei  eine  neue  Art 
als  Elophorus  Demoulini  beschrieben  wird  ^  ).  Diese  Verzeichnisse  sind 
reich,  mitunter  sogar  überraschend  reich  an  Arten;  so  werden  z.  B.  528 
in  Belgien  au£|efundene  Rüsselkäfer  aufgeführt,  allein  die  beig-efügten  Be- 
merkungen über  Lebensweise  und  Vorkommen  bieten  nur  wenig  INeues 
und  sind  besonders  im  Verhriltnifs  zu  dem  grofsen  Raum,  den  sie  bei  der 
Art  des  Drucks  einnehmen,  von  untergeordnetem  Werthe,  auch  nicht  im- 
mer ganz  zuverlässig.  So  sollen  nach  Seite  43  die  Heterocerusarten  auf 
Wasserpflanzen  und  im  Wasser  leben,  während  die  wesentlichste  Eigen- 
thümlichkeit  ihres  Vorkommens,  das  Graben  im  feuchten  Boden,  ganz  über- 


pas  une  variete  du  Ph.  aterriinus,  comme  le  suppose  le  Dr.  Erichson, 
mais  une  espece  qui  est  toujours  plus  petite  et  de  couleur  moins  foncee". 
Dagegen  giebt  Wannerheim  (Brachelytr.  p.  32.  sub4)  über  die  Grüfse  sei- 
nes Cafiiis  puinilus  an,  er  sei  medius  quasi  inter  C.  splendidulum  et 
aterrimu7n,  welclie  beide  gröfser  sind  als  Fh.  exilis,  der  erstere  sogar  be- 
deutend. —  Motschulsky  sagt  weiter:  Sur  le  corselet  de  l'espece  de  Mr. 
Mannerheim  je  ne  compte  que  cinq  points  imprimes,  tandis  qu'il  y  en  a 
six  chez  le  Ph.  aterrimus.  In  Mannerheims  Diagnose  des  Ph.  puinilus  heifst 
es  ausdrücklich:    thorax  seriebus  dorsalibus  sex-punctatis. 

^)  Sie  soll  dem  Heloph.  dorsalis  Marsh,  nahe  stehen  und  von  ihm 
hauptsächlich  durch  einfarbig  bronzenes  Halsschild,  mit  kupfrigen  Seiten 
und  ohne  Grube  auf  dem  vorderen  Theile  unterschieden  sein. 


Zeilschri/l&chau.  xxxiii 

gangen  ist '  ).  Auch  beruht,  um  bei  dieser  Familie  zu  bleiben,  die  Augabc 
über  //.  /ossor  Ksw.  (S.  44)  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  auf  einer  Ver- 
^vechselung  mit  H.  femoralis  Ksw  ,  einem  echten  Salzbodenkäler,  der 
im  Verzeichnisse  nicht  aulgeführt  wird,  aber  bei  Ostende  vorkommt.  H. 
serieans  und  hispidulus  sind  übrigens  nicht  von  Erichson,  sondern  von 
dem  Referenten  benannt. 

Aufserdem  befindet  sich  im  zweiten  Bande  (Seite  1  folg.)  noch  eine 
analytische  Bearbeitung  der  Belgischen  Coccinelliden  von  Bouillon  und 
Seite  249  foI<r.  von  demselben  eine  Notiz  über  eine  Begattuns;  zwischen 
Cocciiiella  variabilis  und  dispar  und  über  das  Verhalten  eines  Cemonus 
und  eines  Odynerus,  worin  der  Beobachter  Versuche  zur  Begattung  zwi- 
schen diesen,  nach  Familie  und  Gattung  sehr  verschiedenen  Hymenopteren 
sehen  zu  müssen  glaubt. 

Bei  aller  Anerkennung,  die  wir  den  Bestrebungen  des  Vereins  mit 
Freude  zollen,  können  wir  den  Wunsch  nicht  unterdrücken,  dafs  bei  den 
Veröirentlichungen  desselben  der  Raum  etwas  mehr  zu  Rathe  gehalten  und 
so  bei  gleichem  oder  geringerem  Umfange  und  entsprechendem  Preise  noch 
mehr  an  Inhalt  geboten  werde.  v.  Kiesenwetter. 

Französische  Zeitschriften.    (lief.  H.  de  Bonvouloir.) 

Aunales  de  la  Societe  entomologique  de  France.  1858.  II,  III. 

Saussure  (S.  193);  beschreibt  eine  gröfsere  Anzahl  neuer  oder  seltener 
Scolien. 

Signoret  (S.  251):  beschreibt  Stenolemus  n.  gen.  spinipennis  aus  Mexico, 
eine  Wanze  aus  der  Emesiden-Gruppe  der  Lorigicüxen-Trihyis. 

L«';on-D  ufour  (S.256)  weist  nach,  dafs  Drassus  segestriformis  (Arachnid) 
nicht  mit  Drassus  atropos  Walkenaer  identisch  ist. 

Goureau  et  Laboulbene  (S.  263)  machen  die  verschiedenen  Stände 
von  Gelechia  Carlinella  bekannt,  die  in  den  Kapseln  von  Carlina  vul- 
garis lebt;  Parasit  der  Raupe  ist  Agatkis  vialvacearum  Latr. 

Laboulbene  (S.  279)  beschreibt  die  ersten  Stände  von  Larinus  Carli- 
nae  (in  Cirsium  palnstre)  und  Orchestes  riifus  (auf  Ulmen). 

Bellier  de  la  Chavignerie  (S.  299)  geht  auf  die  Varietes  accidentelles 
der  Lepidopteren  ein  und  giebt  eine  Liste  der  in  seiner  Sammlung  bc- 
ündlichen  (49). 

Reiche  (S.  311):  INole  sur  les  citations  synonymiques. 

Chevrolat  (S.  315)  beschreibt  eine  Anzahl  neuer  exotischer  Käfer-Gat- 
tungen und  Arten. 


' )  Ich  benutze  diese  Gelegenheit,  auf  einen  wunderlichen  und  sinn- 
entstellenden doppelten  Druckfehler  in  Germar  s  Zeitschr.  V.  p.  480  6te  Z. 
aufmerksam  zu  machen.  Anstatt  „dafs  die  Heterocerus  keine  Insecten- 
larven  verzehren",  muls  es  heifsen  ,,k leine"  Insectenlarven  verzehren,  und 
weiter  unten  anstatt  ,, Vielleicht  leben  also  diese  Thiere  vom  Staube", 
ist  zu  lesen  „vom  Raube". 

9* 


XXXIV  ZeUschriflschau. 

Monceaux  (S.  331)  erstattet  Boriclit  über  eine  von  Robineau-Desvoidy 
liinterlassene  Arbeit  über  die  Dipteren  um  Paris. 

Amyot  (S.  34"3);  Nccrolog  von  Audinet  -  Serville. 

Peyron  (S.  353):    Catalogue   des  Coleopteres  des  environs  de  Tarsous, 
(entbält  die  Besclireibungen  von  15  neuen  caraiaaniscben  Carabicinen). 
Im  Bulletin  spricbt  sieb  Reiche  gegen  die  Umänderung  der  enlo- 

niologischen  INamen  aus;   besclirieben  werden  von: 

Gautier  des  Gottes  (S.  LXVIII):  Pterostichus  hispinosus  (^^ren.YjS^.). 

Guerin  (S.  LXX):  Sepidiuin  Pradieri  von  Moka,  mit  fünf  Fufsgliedern 
an   allen  Beinen. 

Fairmaire  (S.  XC):  Diinerocerus  sociator,  neue  Histeriden- Gattung,  bei 
Mers  -  el  -  Kebir  von  Coquerel  entdeckt. 

Dufour  (S.  CHI):  Hypobosca  camelina,  parasitisches  Dipteren  des  Ka- 
meeies, bei  Djelha   in  Algier  gefunden. 

Wenker  (S.  CV):   Apion  Capiomonti,  Rougeti  arrogans  (Gall.  mer.) 

Troisieme  trimestre. 

Peyron  (S.  377)  giebt  die  Fortsetzung  seiner  Coleopteres  de  la  Ca- 
ramanie,   vom  Ende  der  Carabicinen  bis  zu  den  Stapbyliniden. 

Guenee  (S.  435):  Notice  monograpbique  sur  les  Bombyx  euro- 
peens  du  groupe  du  B.  quercus.  Aufser  einem  Expose  der  europ. 
Arten  giebt  G.  die  Beschreibungen  und  Abbildungen  von  ZAvei  neuen 
Arten  (auf  Taf.  X). 

Bruand  d'Uzelle  (S.  459):  Observations  sur  divers  Lepidopte- 

res.    Descriptions  d'especes  nouvelles  a  la  faune  fran9aise. 

a.    In   den   Remarques   sur   plusieurs  Psychides  sind  mehrere 

neue  Arten  beschrieben  und  (Taf.  XI)  gut  abgebildet,     b.  INote  sur  l'Yp- 

solopha  congressariella  (bei  Montpellier  auf  Smila  viscosa).      c.  De- 

scription  de  laLarentia  Millierata.    d.  Dscr.  de  l'Eubolia  Laren- 

tiara  (im  Mont  d'or).     e.    Observations    entomol.   faites   en  185S 

(Beschreibungen  einiger  neuer  Lepidopteren). 

Belli  er  delaChavignerie  (S.  485):  Note  surl'Erebia  Arete  Fabr. 
(wird  beschrieben  und  abgebildet). 

Derselbe  (S.  488)  beschreibt  die  Raupe  von  Sphinx  Tithymali  (s.  pl.  XI). 

Lucas  (S.  489):  üescription  et  figure  d'une  arachnide  nouvelle  pour  la 
faune  fran^aise 

Signoret  (S.  497)  beschreibt  eine  neue  Encophora  (S.  pl.  XII)  und  einige 
neue  exotische  H e m  i p  t e r  e  s  H e  t  e  r  o p t.  de  1  a  f a m.  des  U  u i c e  1 1  u  1  es. 

Leon  Dufour  fS.  503):  Histoire  des  ßletamorphoses  du  Bomhylius  ma- 
jor (S.  pl.  XIII). 

Laboulbune  (S.  513):  Description  des  M  etamorphoses  du  Da- 
sytes  coeruleii s.  (Vergl.  pl  XIII.)  Die  darauf  folgende  anatomische 
Beschreibung  der  fleischigen  Bläschen  am  llalsschilde  von  Malac/dus 
bipustulatus  ist  von  besonderem  Interesse. 

Chevrolat  (S.  529)  beschreibt  Leptura  militaris  aus  den  Rocky -Moun- 
tains (pl.  XII). 


Zeitschriflschau.  xxxv 

Fairmaire  (S.  531):  Uebersetzung  von  Suffrian's  Bearbeitung  der  Chry- 

somelen  (Fortsetzung). 
Bigot  (S.  568):  Essai  dune  Classification  generale  et  synoptique  de  l'ordre 

des  insectes  Dipteres. 
Derselbe  (S.  597):    Quelques  remarques  sur  les  critiques  du  Docteur 

Gerstaecker. 

Annales  des  Sciences  Naturelles.     AnneQ  1858. 

Leon  Dnfour  publicirt  unter  dem  Titel  Fragments  anatomiques 
eine  Reihe  interessanter  anatomischer  Bemerkungen  über  den  weiblichen 
Geschlechtsapparat  von  Hoplia  farinosa,  über  die  innere  Anatomie  der 
Lagria  hirta,  Tillus  transversalis  (^,  Misolampus  puncticoliis  $,  Sportdy- 
lis  bitprestoides  und  Nepkodes  villiger. 

Dr.  Faivre  (S.  23)  geht  weitläufig  auf  die  Physiologie  der  Gehirnner- 
ven der  Dytiscus  ein,  und  betrachtet  das  Gehirn  als  ein  einfaches  Gan- 
glion und  als  die  Quelle  der  Empfindlich-  und  Beweglichkeit  der  verschie- 
denen Theile  des  Kopfes. 

Revue   et  Magazin   de   Zoologie  par   M.   Guerin  -  Meneville. 

Annee   1858. 

]No.  6.  Saussure  (S.  259)  beschreibt  in  seiner  note  sur  les  Vespides 
zwei  neue  Arten  aus  Süd -Amerika  und  zwei  aus  Japan. 

W'aga  (S.  261)  berichtet  von  massenhaftem  Auftreten  der  Larven  von 
Caiitkaris  fusca  in  Warschau,  welches  geradezu  ein  Insectenregen  ge- 
nannt wurde. 

G  uerin  -  Meneville  ('S.  270)  unterscheidet  in  seinen  Nouvelles  ob- 
servations  sur  le  caractere  chimique  general  des  mala  dies 
des  vers  ä  soies  nach  der  Ursache  der  Krankheit  sog.  maladies  al- 
calines  und  mal.  acides. 

Guerin  -  Meneville  (S.  275)  spricht  von  einem  Aufsatze  Motschulsky's 
über  die  in  der  Krimm  von   Urocerus  jiivencus  angebohrten  Bleikugeln. 

No.  7  und  8.  Ciievrolat  (S.  306)  beschreibt  mehrere  neue  Longicorneu 
vou  Old-Calabar  und   führt  sämmtliche  von  dort  bekannte  auf. 

]No.  9.  Guerin  -  Meneville  (S,  414)  berichtet  über  den  durch  Haltica- 
Arten  angerichteten  Schaden  und  beschreibt  zwei  neue  französisciie,  der 
oleracea  verwandte:   Graptodera  ampelophaga   und  carduorum. 

No.  10.  Fairmaire  (S.  455)  beschreibt  Nebria  Lareynii,  Plerostichus  am- 
biguits  (neben  t/iicans),  Percus  Reichei^  ),  Hydroporus  Wlarlinii,  Larey- 
nii  und  moestus  (neben  opatrinus),  welche  Lareynie  in  Corsika  gesammelt. 


')  Wahrscheinlich  dieselbe  Art  ist  von  mir  zufällig  unter  demselben 
Namen  in  der  Juni-Nummer  der  Wiener  Eutomol.  Monatsciirift  beschrie- 
ben. G.   Kr a alz. 


XXXVI  Zeitschriflschau. 

Archives  entomologiques  par  M.  J.  Thomson.     Vol.  II. 

Die  Bearbeitung    der  Coleopteres    du    Gabon  ist  abgesclilossen ,    die 
der  Orthopteres  von  Fairmaire  in  Angriff  genommen. 

Henry  de  Bonvouloir. 

Englische  Zeitschriften.    ( Ref.  Edw.  Janson. ) 

Transactions  of  tlie  Entomological  Society  of  London.    New 

Series.     Vol.  IV. 

Part.  VI.     J.  O.  Westwood:    On  the  Oriental  Species  of  Butterflies  re- 
lated to  the  Genus  Morpho.     (Sclilufs.) 
Francis  Walker:   Characters   of  undescribed  Diptera  in  the  Collection 

of  W.  W.  Saunders.  (  Fortsetzung. ) 
J.  P.  Pascoe:    On   new   Genera   and   Species    of  Longicorn   Coleoptera. 

Part.  III.   (Hierzu  Taf.  18  und  19.) 
Part.  VII.     H.  T.  Stainton:    On  the  aberrant  Species  hitherlo  placed  in 

the  Genus  Elachista. 
A.  Wallace:    On  the  Habits   and  transformations   of  a  Species  of  Orni- 

thoptera,  allied  to  C.  Priamus,   inhabiting  the  Aru  Islands,  near  New 

Guinea. 
Fr,  Smith:  Revision  of  an  Essay  on  tlie  British  Formicidae,  published  in 

the  Transactions  of  the  Society.     (Plates  20.  21.) 
Part.  VIII.     S.  S.  Saunders:    Observations   on  the  Habits  of  the  Dipte- 

rous  Genus  Conops. 
H.  T.  Stainton:    Synopsis  of  the  Genus  Elachista.     (Plates  25.  26.) 
Part.  IX.     Schlufs  des  Bandes. 
J,  S.  Baly:    Description  of  some   New  Species  of  Chrysomelidae.     Tafel 

27  und  28. 

Transactions  of  the  Linnean  Society  of  London.    Vol.  XXII. 

John  Lubbock  (p.  173  — 191.  tab.  34.  35):    On  the  Arrangement  of  the 
Cutaneous  Wuscles  of  the  Larva  of  Pygaera  bucephala. 

Journal   of  Proceedings  of  the  Linnean  Society.     Vol.  IL 
Fr.  Smith  (p.  42 — 130):   Catalogue  o{  ihn  Hymenopterous  \nsecls  collec- 

ted  at  Sarawak,  (Borneo),    Mount  Ophir,  (Malacca),  and  al  Singapore, 

by  A.  R.  Wallace. 

Sieben   neue  Gattungen   und   über  200  neue  Arten   sind  sorgfältig  in 
engliscl)er  Sprache  beschrieben;  jeder  Beschreibung  geht  eine  kurze  latei- 
nische Diagnose   voraus.     Die  Abhandlung  ist  mit  2  Tafeln  Umrifsfiguren 
ausgestattet,  die  der  Verfasser  selbst  ausgefül)rt  bat. 
Vol.  III.     Fr.  Smith  (p.  4  — 27):    Catalogue   of  Hymenopterous  Insects 

collocled  at  Celebes  by  A.  R.  Wallace. 

Es   sind  58  Species,   die  alle  zu  bereits  aufgeslellteo  Gattungen  ge- 
hören,  beschrieben. 


Ze'äscliriftschuu.  xxxvi 

Fr,  Walker  (p.  77 — HO):  Catalogue  kÄ  Dipterouslnsccls  collected  in  the 
Aru  Islands  by  Mr.  A.  K.  Wallace  witli  Descriptions  of  New  Species. 
EutliältBesclireibungcn  von  5  neuen   Gattungenund  99  Arten. 

Proceedings   of  the  Zoological  Society  of  London. 

Fr.  Moore  (p.  3):  Monograph  of  tlie  Asiatic  Species  of  ^eptis  and 
Afhyma,  two  genera  of  Diurnal  Lepidoptera  belonging  to  the  Family 
JNyniphalidae. 

Enthält  Beschreibungen   von    16   neuen  Arten  nebst  3  Tafeln. 

Annales   and  Magazine  of  Natural   History. 

Second  Series.    Vol.  XX. 

J.  V.  Wollaston  (p.  503  —  506):  On  certain  Coleopterous  Insects  from 
the  Cap  de  Verde  Islands. 

Enthält  Beschreibungen  von:  Isomalus  Hesperidum,  Monocrepidiusl 
Grayii  and  Phaleria  Clarkii. 

Third  Series.  Vol.  l.  J.  V.  Wollaston  (p.  18—28,  113-124):  Brief 
diagnostic  characters  of  undescribed  Maderan  Insects. 

83  neue  Species  sind  characterisirt:   Coleoptera  2.  —  Orthoptera  2  — 
Hymenoptera  31.    —    Diptera  21.    —    Lepidoptera  21.    —    Hemiptera  6. 
Zwei  Tafeln  liefern  17  von  VVestwood  aussieführte  Fis:uren. 
Fr.  Moore  (p.  48):  Descriptions  of  the  uew  species  of  Diurnal  Lepidop- 
tern.       ( Liinenitis    Mala   Manilla ;    L.  calidosa  Ceylon ;    Hestiita   Mena 
North.  India.) 
A.  Murray  (p.  127 — 135):  List  of  Coleoptera  receiv.  from  Old  Calabar, 
on  tlie  west  Coast  of  Africa.     (Forts,  von  Vol.  XX  p.  126.) 

Fünf  neue  Carabicinen   aus   der  Gruppe  der  Chlaenier  sind  sorgfältig 
beschrieben,  4  schon  früher  bekannte  nochmals  charakterisirt.    Einige  der- 
selben sind  schon  früher  (Vol.  XX  tb.  13  1S5B)  abgebildet  worden. 
Vol.  II.     J.  Nietner    (p.  175 — 183,  418—431):    Description  of  new  Cey- 
lon Coleoptera.     (Fortsetzung  von  Vol.  XX.  Ser.  2.  p.  375.) 

27  neue  Carabicinen  sind  mit  Sorgfalt  beschrieben;  die  Beschreibun- 
gen legen  ein  günstiges  Zeugnifs  für  die  Beobachtungsgabe  des  Verf.  ab. 
Von  den  drei  neuen  Gattungen  gehören  zwei,  Calodromus  und  Megariste- 
rus,  zu  den  Harpaliden,  die  dritte,  Spathiuin,  zu  den  Pogoniden.  Die 
Mitlheilungen  über  die  Lebensweise  zeigen,  dafs  H.  Nietner  auch  ein 
aufmerksamer  Sammler  ist. 
V.  Wollaston    (p.  196  — 197):    Description   of  a    Coleopterous   Insect 

from  the  Canary  Islands.    Coplostethus  ?  canariensis  (Farn.  Elateridae). 
F.  Walker  (p.  202  — 209,  280—286):    Characters  of  some  apparentiy  un- 
described Ceylon  Insects. 

Die  Abhandlung  entspricht  ohne  Zweifel  in  pecuniärcr  Beziehung  der 
Absicht  des  Verf.;  in  wisstiisciiaftlicher  Hinsicht  haben  die  Namen  nicht 
mehr  Werth  als  blofse  Catalogsnamen.  Entomologen  werden  heutzutage 
gewifs  nicht  Gattungen  anerkennen,  die  in  der  folgenden  Weise  aufgestellt 


xxxviii  Zeitschriflschau. 

sind'):  yitidulopsis  „JNilidulae  valde  afßnis,  Antliobio  similliina.     Abdo- 
men  elytris   duplo    longius",   oder  Arten,   die  in  diesem  Style  cbaraktcri- 
sirtsind:  Bembidiumfinilum.  Niger,  nitidus,  tborax  subrotundato ,  ely- 
tris postice  fulvo  bimaculatis". 
A.  White  (p.  264 — 275):  Descriplions  of  some  apparently  unreeordcd  spe- 

cics  ofLongicorn  Beelles,  belonging  to  the  genera  Phrissona,  Nyp/tona. 
27  Arten  sind  kurz  beschrieben. 
V.  Wollaston  (p.  337 — 339):   On  a  new  genus  of  European  Coleoptera. 

Antidipnis  riibripes  (Colotes  rubripes  Jacij.  Duval). 
A.  Murray  (p.  340  —  348):   List  ot"  Coleoptera  received  from  Old  Calabar 

on  the  West  Coast  of  Africa.     (Forts,  von  Vol.  I.  Ser.  3.  p.  135.) 
2   neue   Carabicinen  -  Gattungen,    Ectenognathus   und   Diatypus,  und 
8  neue  Arten,   die   zu   diesen,   zu   Oodes  und  Orthogonius  gehören,   sind 
ausführlich  beschrieben. 
p.  353  —  360.   Spicelegia  Entomologica. 

I.  A,  White:     Description  of  Telocera  IVoUastoni,  an  apparently  unre- 
corded  species  of  Longicorn  Bcetles  from  Australia. 

II.  H-   Jeckel:     Descriptions   of  New   Curculionidous   Beetles   collected 
on  the  voyage  of  H.  M.  S.  Herald. 

Die  neu  beschriebenen  Arten  sind:  Arrlienodes  xanthozonatus ,  Pre- 
podes  Jckelianus^  Synosoinus  (nov.  gen.)  geonomoides,  Sphenopterus  diinia- 
tipennis. 

V.  Wollaston  (p.  407 — 415):  On  additions  to  the  fliadeiran  Coleoptera. 
Diese  Nachträge  bestehen  in  10  Arten:    Olislhopus  httmerosus  Schaum 
in   lit.   (OliHlhopus   maderensis  var. /?  Wo  11.  olim.)   Sienolophus  margina- 
tus  Dej.;    Corticaria  maculosa  n.  sp.;   Lathridius  delectus  n  sp. ;  Rhyzo- 
perlha  bifoceolata  n.  sp.;   Rhyncolus  capitulum  n.  sp.;   Obrium  briinncuin 
F.;  Euxestus  nov.  gen.  (Farn.  ErotyUdae)  E.  Parkii  n.  sp.;  ^rfe/i««  Che- 
vrolat  (ined.)    (Farn.   Tettebrionidae);   A.  farinaria  n.  sp.    und   Ochlheno- 
inus  punclatus    (Dej  )  Laferte.     Die  Zahl    der  Coleoj)teren- Arten,    die 
dem  Verf.  al.s  31aderenser  bekannt  sind,  beträgt  jetzt  593. 
Ch.  Darwin   (p.  459 — 465):    On  the  agency  of  Bees  in  the  fertilizalion 
of  Papilionaceous  Flowers,  and  on  the  crossing  of  Kidney  Beans.    (Ex- 
tracted  from  the  Gardener's  Chrouicle  of  November  13.  1858.) 

The  Journal  of  the  Royal  Dublin  Society.     Vol.  I. 
W.  Carte   (p.  250):    Observations   during   the   Campaign  of  1854,    1855 
and   1856,  on  the  Crimea,  its  climate  and  Zooiogy. 
Enthält  ein  Verzeichnifs  von  146  Käfer-Arten. 


'  )  Es  wird  somit  auch  in  England  von  einem  tüchtigen  Fachgenos- 
sen die  Uichligkeit  der  in  dem  Protokoll  der  Dresdner  Entomologen-Ver- 
sammlung p.  XVI  sub  §  12  aufgestellten  Forderung  anerkannt.  Die  oben 
angeführten  Beispiele  legen  ein  in  der  That  eclatantes  Zeugnifs  von  der 
mangelhaften  Bildung  und  der  gänzlichen  wissenschaftlichen  Unfähigkeit 
des  II.  Walker  ab.  H.  Schaum. 


Zeitschriftschau.  xxxix 

The  Natural  History  Review  and  Quarterly  Journal  of  Science. 

Edw.  Burcliell  (p.  53):    Oii  ailditions  to  the  Irisli  Lepidoptera. 
Crozier  (p    125):    A   Cafalogue   of  Lepidoptera  captured  by  the  author 
during  the  last  Summer  iiear  Chatham. 

Ihe   Zoologist  enthält   nebst  Notizen   über  Fang    und  Lebensweise   in- 
teressanter brittischer  Arten  folgende  Artikel: 
A.  Matthews  (p.  6032):  Ptinella  Britannica  n.  sp.  soll  mit  Ptilium  ap- 

teruin  Guerin  verwandt  sein. 
A.  Matthews  (p.  6104  — 6111):  A  synonymic  List  of  the  British   Tricho- 

■pterygidae.     Der  Verfasser  verlheilt    die  ihm  bekannnten  britischen  Ar- 
ten in   folgende  Gattungen:    Ptinella  Motsc'h.     (Britannica  Matthews) 

—  Pteryx  n.  §en.  l  n.  sp.  (mutabi/is  Matthvws)  —  Trichuptery.x  K'irhy 
12.  —  Micrus  Mots.  2.  —  Titan  n.  gen.  1  {abhrevialelliis  Heer,  Trichopte- 
ryx  Titan  ?  INewman)  —  Ptiliinu  Erichs.  7.  —  Ptenidiuni  Erichs.  4. 

—  Nossidium  Erichs.  1.  Die  neuen  und  die  von  Motschulsky  in  Vor- 
schlag gebrachten  Gattungen  sind  beschrieben,  die  Charactere  derselben 
bestehen  nur  in  äufseren  Verschiedenheiten;  auch  die  neuen  Arten  sind 
beschrieben. 

H.    Doubleday  (p.  6103):    Description  of  a  British  Eupithecia,  new  to 
Science :  E.  viminata. 

The  Entomologist's  Annual  for  1859.  Edited  by  H.  Stainton 
enthält; 

1.  A  list  of  British  Entoraologists  arranged  alphabetically. 

2.  The  some  arranged  geographically. 

3.  A  Synopsis  of  the  British  Phryganidae.  By     Dr.  Hagen.     Part  1. 

4.  Notes    on   the    capture  of  rare  species  of  Hymenoptera  in   1858  with 

some  observations  on  their  economy  etc.     By  Frederick  Smith. 

5.  New  British  Species  of  Coleoptera  noticed  in  1858.     By  E.  W.  Jan- 

sen, Secr.  Ent.  Soc. 

6.  New  British  Species  of  Lepidoptera  in  1858.     By  the  Editor. 
Dieses    von    H.  Stainton    Jierausgegebene   Journal    ist    das   ganze   Jahr 

hindurch  regelniäfsig  ersciiienen;  es  ist  vorzüglich  mit  Berichten  von  Fän- 
gen und  mit  Verzeichnissen  von  Iiiseclen,  die  im  Tausch  angeboten  oder 
verlangt  werden,  gefüllt;  dieses  System  ist,  begünstigt  vom  Herausgeber, 
endlich  auf  einen  Punkt  angelangt,  um  unserer  Wissenschaft  in  der  Ach- 
tung aller  ehrenhaften  Leute  ernstlich  zu  schaden  Die  erste  Seite  ist 
einem  Leitartikel  vorbehalten,  der  gelegentlich  einen  Gegenstand  von  wis- 
senschaftlichem Interesse  behandelt,  aber  nicht  selten  auch  einen  Einfall 
des  Herausgebers  befürwortet;  die  letzte  Seite  ist  gewöhnlich  mit  Anzei- 
gen gut  gelullt.  Edward  W.  Janson. 


XL  ZeUschrif tschau. 

Amerikanische  Zeitschriften.    (Ref.  Le  Conte.) 

Transactions  of  the  New  York  State  Agricultural  Society  for 
1857.     (Albany  1858). 

Asa  Fi  Ich  setzt  seine  wertlivoUen  biologischen  Mitlheilungen  in  ei- 
nem Fourth  Report  on  the  uoxious  and  other  insects  of  the  State  of  New 
York  fort.  —  Es  sind  hier  die  Parasiten  der  Coniferen  abgeliandelt  und 
die  Lebensweise  eines  jeden  Verwüsters  ist  genau  geschildert;  von  den  vie- 
len werthvollen  Bemerkungen  mag  besonders  die  hervorgehoben  werden, 
dafs  Teriiies  frontalis  bisweilen  in  Gesellschaft  mit  Formica  riifa  lebt 
und  von  der  letzleren  ernährt  und  beschützt  wird.  Es  sind  viele  neue 
Arten  aus  verschiedenen  Ordnungen  beschrieben  und  manche  Berichtigung 
der  Noraenclatur  befürwortet.  Z.  B.  ist  Monohammus  confusor  Kirb.  als 
notntus  Drury,  CaUichroma  splendidiim  Lee.  als  suaveolens  Linn.  auf- 
geführt. Sehr  ausführlich  sind  besonders  die  Dliltheilungen  über  die  Ar- 
ten von  Tomicus;  Holzschnitte  erläutern  hier  die  verschiedenen  Gänge 
der  einzelnen  Arten.  Als  T.  materiarius  ist  eine  kleine  Art  von  C'or- 
thylits  beschrieben,  welche  eine  gerade  Gallerie  mit  dicht  neben  einander 
stehenden  perpendiculären  Aesten  bohrt  Hinsichtlich  der  INamen  einiger 
Käfer  mufs  ich  leider  eine  vom  Verf.  abweichende  Ansicht  hegen;  p.  697 
beschreibt  er  einen  l^algus  serricollis,  der  nicht  von  V.  canalicu- 
latus  verschieden  ist.  Chalcophora  virginiensis  des  Verf.  ist  nicht 
die  dunkel  gefärbte  Art,  die  in  Europa  für  den  Herbsl'schen  Käfer  dieses 
INamens  gehalten  wird  (Drury's  Abbildung  und  Beschreibuug  sind  keines- 
wegs deutlich),  sondern  die  grofse  bronzefarbene  Art,  die  Laporte  und 
Gory  als  B.  liberta  Germ,  abbilden,  mit  der  sie  jedoch  sehr  wenig 
Aehnlichkeit  hat.  In  der  Arbeit  über  die  nordamerikanischen  Bupresten, 
die  ich  jetzt  vorbereite,  habe  ich  sie  Ch.  fortis  genannt.  lu  Folge  die- 
ses Irrthums  ist  die  ächte  Ch.  virginiensis  als  nov aeboracensis 
Fitch.  beschrieben.     C.  oregoiiensis  Fisch,  ist  anguslicoUis  Lee. 

In  den  Tr^nsaclions  derselben  Gesellschaft  ist  Say's  Abhandlung  „on 
Heteropterous  Heniiptera"'  und  seine  Correspondenz  über  das  die  Bauai- 
wollenpflanze  verwüstende  Insect  wieder  abgedruckt  worden. 

Proceedings    of  the  Academy    of   natural  sciences  of  Phila- 
delphia.    1858. 

Vom  Ref.  wurden  p.  59 — 89  ,,Descriplions  of  new  species  of  Coleop- 
tera  coUected  by  the  United  States  and  Mexicau  Bouudary  Conunissiou 
under  Major  W.  H.  Emory"  veröH'entlicht. 

Derselbe  gab  p.  ISO  eine  Miltheilung  über  die  Arten  von  jE/o^e.s,  die 
innerhalb  der  vereinis;ten  Staaten  gefunden  sind.  65  Arten  sind  hier  in 
20  Gruppen  vertheilt,  26  derselben  sind  auslührlich  beschrieben,  die  an- 
dern schon  früher  bekannten  nur  namhaft   gemacht' 

Hinsichtlich  der  Coleopteren  von  Japan  habe  ich  bemerkt  (I.  c.  p.  163), 
dafs  einige  Arten  eine  aulTallende  Aehnlichkeit  mit  Arten  der  Vereinigten 


Zeilschriflschau.  XLi 

Sfaalen  zeigen;  diese  Aelmliclikeit  bestellt  aber  nicht  zwisclien  solcben,  die 
der  Ostseite  beider  Continente  oder  den  beiden  Küsten  des  stillen  Mee- 
res eigen  sind,  sondern  wurde  an  Arten  beobachtet,  die  zu  kosmopoliti- 
schen Gattungen  gehören,  und  fand  zwischen  Arten  von  Japan  und  solchen 
der  atlantischen  Staaten  statt.  Ich  habe  früher  bei  einem  Vergleiche  der 
Käfer  des  westlichen  Amerika  mit  denen  von  Europa  gezeigt,  dafs,  wenn 
ein  Parallelismus  existirt,  er  ebenfalls  in  Gattungen  von  ahnlich  weiter 
Verbreitung  vorkommt. 

An  demselben  Orte  p.  164  wird  ein  merkwürdiger  Carabus  von  Ha- 
kodadi  (Japan)  erwähnt,  welcher  mit  der  laugen  Form  von  Dainasler  die 
Sculptur  der  Flügeldecken  gewisser  Caraben  verbindet  (enge  Reihen  von 
Punkten  und  drei  schwache  Keltenstreifen),  und  der  Spitzen  an  den  Flü- 
geldecken, die  Damasler  besitzt,  entbehrt. 

J.  C.  Fisher  (  p.  179  tb.  2j  beschreibt  Argxjniiis  Astarte,  eine 
neue  Art,  die  sich  von  Idalia  durch  kleinere  und  minder  zahlreiche  weifse 
Flecke  der  Hinterflügel  unterscheidet. 

R.  Uhler  (p.  29 — 31):     New  Species   of  Neuropterous  insects  collecled 
by  the  INortli  Pacific  Exploring  expedition  under  Capt.  Rodgers. 

Es  werden  Libellula  japonica,  phalerata ,  speciosa,  Cordulia  viridi- 
aenea  «nd  Panorpa  leucoptera  beschrieben ,  alle  von  Japan. 

Journal    of    the    Academy    of   nat.    scienc.    of  Philadelphia. 

2.  ser.     Vol.  4. 

Le  Conte  (p.  9  —  42):  Catalogue  of  Coleoptera  of  the  regions  adjacent  to 
the  Boundary  line  between  the  United  States  and  Mexico. 

Diese  Abhandlung  giebt  die  Beschreibungen  der  neuen  Arten,  einen 
Ueberblick  über  die  Vertheilung  der  Gattungen  und  Arten  in  dem  Land 
strich  zwischen  dem  mexicanischen  Meerbusen  und  dem  stillen  Meere  und 
einen  Catalog  (mit  Hinweis  auf  die  Beschreibungen)  von  etwa  1000  Arten. 

Nach  alledem  sind  die  Leistungen  auf  dem  Gebiete  der  Entomologie, 
welche  im  Jahre  1858  in  den  Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika  er- 
schienen sind,  nicht  zahlreich  und  ausgedehnt,  aber  insofern  von  Einflufs 
auf  den  zukünftigen  Fortschritt  der  Wissenschaft,  als  sie  denen  das  Stu- 
dium erleichtern,  welchen  eine  grofse  Bibliothek  nicht  zugänglich  ist. 

Le  Conte. 


Gedruckt  bei  A.  \V.  Schade  in  Berlin,  Griinstr.  18. 


Berichtigungen. 


Im  ersten  Bande: 
S.  143  Z.  1  von  unten  lies  statt  die  Flügeldecken:   die  Fühler. 

Im   zweiten   Bande: 

S.      9  Z.     8  von  unten  lies  statt  Tafel  I.:  Tafel  III.,  III. 

-  353  -    10  von  oben  fehlt  hinter  angustella  ein  Komma 

-  353  -     4  von  unten  lies  statt  Art,:   Art  und. 

-  354  -    14  von  unten  lies   statt  Ps.:   B. 

-  354  -   12  von  unten  lies  statt  musceam:  muscam 

-  354  -    10  von  unten  lies  statt  so:   je 

-  354  -     9  von  unten  lies  statt  fast:  sehr 

-  354  -    11  von  oben  lies  statt  Nocluina:  Noctuinen 

-  356  -    12  von  oben  ist  das  Tafelcitat  hinter  Leiocampa  zu  streichen. 

-  358  -   10  von  oben       ...       camelina 

-  358  -    11  von  oben       ...       cucullina 

-  356  -    16  von  oben  lies  statt  meleagana:  meleagoiia 

-  358  -    19  von  oben  lies  statt  palpinum:  palpina 
.  358  -    12  von  unten  lies  statt  die:  den 

.  386    -      1  von  unten  lies  statt  Bemerkungen:  Beinbidicn 

Im   dritten  Bande: 

S.  37  Z.  6  von  oben  lies  statt  Taf.  I.:  Taf.  IV. 
.  38  -  19  von  unten  lies  statt  Taf  I.:  Taf  IV. 
.   40   -      5  von  oben  lies  statt  Taf.  I.:  Taf.  IV. 


Die  Erläuterungen  zu  Tafel  I.  sind  auf  Seite  79,  80  und  81  gegeben. 


Zeitschrift  schau. 


Wiener  Entoraologische  Monatschrift,   3  —  6,  1859. 

No.  3.  J.  R.  Sohlner  (S.  65.):  „Ein  Votum  über  die  von  der  Dresdner 
Entomologen-Versammlung  angenommenen  Gesetze  der  entomologisclien 
Nomcnclalur*',  behandelt  den  wichtigen  Gegenstand  doch  wohl  nicht 
in  recht  schart'  durchdachter  mid  wirklich  förderlicher  Weise.  Das 
gemäfsigte  Streben  der  sogenannten  Nomenclatur-Gesetze  (ein  Wort 
an  welchem  ScJiiner  Ansti;fs  zu  neiimen  scheint)  scheint  auf  pag.  68. 
fast  absichtlich  verkannt  zu  wei'den;  ebendaselbst  zeigt  die  Bemerkung 
über  Stichopterus,  dafs  Schiner  v.  Kieseiiwetter's  Auseinandersetzung 
über  ähnlich  gebildete  Namen  (pag.  XIII  INole  2.  Abs  4.)  gar  nicht 
gelesen  hat.  Lassen  wir  übrigens  die  Gesetze  einfach  für  sich  sprechen, 
ohne  weiter  über  ihren  Nutzen,  ihre  Kedaction  und  Widersprüche,  so 
wie  die  des  Schiner  sehen  Aufsatzes  zu  discutiren,  so  haben  wir  nur 
auf  die  Frage:  „Warum  sollte  ein  solcher  Entomologen -Conirrefs  sich 
nicht  damit  beschäftigen,  die  im  Laufe  eines  Jahres  publicirten  Nova 
näher  zu  prüfen,  sie  mit  den  allenfalls  eingesandten  ßelegsäicken  zu 
vergleichen,  die  Relationen  und  Einwendungen  einzelner  Fachmänner 
über  sie  anhören"  zu  antworten:  weil  er  unmöglich  Zeit  dazu  hat. 

J.  Mann  (S.  78. ):  Verzeichnifs  der  im  Jahre  1858  in  Sicilien  gesammel- 
ten Schmetterlinge.     (Fortsetzung  und  Schlufs   S.  161 — 178.) 

F.  Kutschera  (S.  107.):  Beiträge  zur  Kenntnifs  der  europäischen  Halti- 
cinen.  In  der  Fortsetzung  (S.  129  —  141)  schreitet  die  Arbeit  bis  zur 
Bestimmungstabelle  der  Gattungen  fort.  Der  Ansicht  des  Ref.,  dafs  die 
Gattung  Orestia,  welche  Gerstäcker  zu  den  Eumolpiden  mit  einfach  zu- 
gespitzten Klauen  bringt,  in  die  Halticinen  -  Gruppe  gehört,  tritt  Kut- 
schera sogar  so  weit  bei,  dafs  er  sie  mit  Crepidodera  vereinigt. 

J.  Lederer  (S.  118.):  Classification  der  europäischen  Tortricinen,  dazu 
Taf  I.  und  II. 

R.  Schiner  (S.  126):  Revue  der  periodischen  Schriften.  (Fortsetzung 
auf  S.  141  —  1.5.5.   und  S.  1.58  —  160.) 

L  Miller  (S.  128  )  hält  Otiorkynchus  ticinensis  gegen  die  Ansicht  des 
Autors  (vergl.  p.  92  )  für  identisch  mit  y'or^js  Ros  enh.,  in  dem  er  den 
vekeinens  Schh  erkannt,  nicht  latipeniiis  wie  er  früher  nur  in  Folge 
eines  Schreibfelilers  angegeben. 

Loew  (S.  156 — 158)  beschreibt  Orinlix  nnp^uAlala  ans  Spanien  und  Pia- 
tyaloma  tegnlaria  aus  Krain  und  dem  südlichen  Europa. 

C.  und  R.  Felder  (S.  178  —  186.):  Lepidoplerologisohe  Fragmente.  Dazu 
Taf  III  und  IV.  Es  werden  10  exotische  Schmetterlinge  beschrieben. 
Beri.  Eutoiaol.  Zeitschr.  HI.  21 


xLiv  Zeilschriftschau. 

Ledorer  (S.  186 — 191):  Ein  paar  Wote  über  Dr.  Herrlch-ScliälTer's  Cri- 
tik  meiner  ]Noclulnen  Europa's  im  Regenshurger  Correspondenzblatle 
1858. 

Sitzungsberichte    der  kaiserl.   Academie   der  Wissenschaften. 
Wien.  1858.     Bd.  XXIX  —  XXXIV. 

Heeger  macht  uns  Bd.  XXIX.  S.  100  —  120  mit  der  Entvviekelungsge- 
scliichte  von  6  Krifern  (  Diholia  fentornlis,  Rhagium  mordax,  Hallica 
fuscicornis,  Argopus  hemisphaericux,  Gnleruca  xanlhomelaena  und  Coc- 
cinella  \1 -guttata)  bekannt;  Bd.  XXXI.  S.  295— 309  mit  der  von  eini- 
gen Dipteren  {l'ipiza  vitripcnnis  und  varipes,  Phylomyza  affinis,  Chlo- 
rops  numerata,  Xylop/iagus  varius  und  JJrosophifa  funebris  Germ.,  als 
deren  Männchen  sich  Dr.  pkalerata  herausgestelll  liat. 

Kolenati  beschreibt  (Bd.  XXIX  S.  241—249.)  zwei  Poduriden  {Tritomu- 
rus  macroceplialus  aus  der  Slouper  Höhle  in  Mähren  und  Anurophorus 
KoUarii  von  den  sleierschen  Alpen),  und  zwei  Psilopteriden  aus  Ost- 
indien ( Docophorus  tnacrotriclins  und  Sirmus  sculplus).  Diese  Auf- 
sätze, so  wie  die  Beiträge  zur  Kennlnifs  der  Arachniden  (Bd.  XXXIII. 
S.  69 — 89.)  sind  von  2  Tafeln  begleitet;  letztere  enthalten  die  Beschrei- 
bungen von  21   neuen  Blilben. 

Nach  Kollar's  Mittheilungen  (Bd.  XXXI.  S.  339.)  über  Ida  Pfeiffer's 
Sendungen  von  Naturalien  aus  Mauritius  und  Madagascar  kommt  sowohl 
Sphinx  atropos  als  Acrü  auf  Mauritius  vor;  eine  neue  Saturnia  soll 
als  Idae  beschrieben  werden^  eine  unbeschriebene  Termite  wird  den 
Mangobäumen,  ein  neuer  Coccus  allen  Bäumen  äufserst  schädlich. 

Basch's  ., Untersuchungen  über  das  chilopoetische  und  uropoetische  Sy- 
stem der  ßlatta  orientalis''  (Bd  XXXIII.  S.  234—235.)  sind  von  5  Ta- 
feln begleitet. 

Stettiner  Entomologische  Zeltung,  1  —  6.  1859. 
DieNeujahrs-Supplik  ei neszerknirschtenNovellenscli rei- 
bers (S.  1  —  2.)  hat  uns  ausgesprochener  Mafsen  nicht  zu  beschäftigen; 
die  Rede  zur  Stiftungsfeier  des  Vereins  spricht  die  Zufriedenheit  mit  dem  In- 
halte der  Zeitung,  so  wie  mit  dem  Gedeihen  und  der  Thätigkeit  des  Vereins 
aus,  für  welche  abgedruckte,  briefliche  Belege  mit  mehr  Auswahl  als  frü- 
her beigebracht  sind. 

A.  Speier  (S.  12.):  Lepidopterologische  Beobachtungen  auf  einer  Wan- 
derung über  das  Stilfser  .loch. 
H.  Hagen  (S.  35.)  wünscht  die  Ansicht  bestätigt,  dafs  in  der  Gattung 
Coniopteryx  Hai,  Stücke  mit  verkümmerten  Ilinterflügeln  die  Männ- 
chen sind. 
Suffrian  (S.  40.)  zeigt  dafs  Chrysoincla  lO-pustulata  Fabr.  von  Domingo 
=  h-punctata  L.  ist,  scheidet  Lema  vcutralis  n.  sp.  (=  abdominalis 
Dalm. )  von  abdominalis  Ol.  und  weist  die  Identität  von  Lema  coele- 
stina  Erman  und  pubescens  Lacord.  aus  Guinea  nach. 


Zeilschriftschau.  XLV 

Cornelius  (S.  44.)    beschreibt  die  Larve  von  Lema  rvgicollis  Kug. 

Franz  Schmidt  (S.  46.)  beschreibt  A'ocfwa  ^«nrf«  n.  sp.  von  Wismar. 

Werne  bürg  (S.  48.):  Die  Lepidopteren  in  Thunberg's  Dissertationes 
academicae.     (Schlufs ) 

Pfeil  (S.  74.)  erklärt  es  für  sehr  wahrscheinlich,  dafs  Hylecoetus flahelli- 
cornis  eine  dritte  Form  des  (/  von  H.  dermestoides  ist;  die  Beschrei- 
bung der  Larven  und  Puppen  ist  ausführlich;  die  Zeichnungen  zu  der 
beigegebenen  Tafel  sind  von  Hagen  entworfen. 

S.  83  —  87.  sind  die  von  Klug  und  Erichson  in  einem  Verzeichnisse  der 
verkäuflichen  Dupla  des  K.  entomologischen  Museums  in  Berlin,  d.  d. 
10.  August  1842,  gegebenen  Diagnosen  neuer  Insectenarlen  vom  Senegal 
abgedruckt. 

E.  Mayr  (S.  87)  freut  sich,  dafs  uuler  den  von  ihui  aufgezählten  49  rus- 
sischen Ameisen  keine  neue  ist. 

Anton  Dohrn  (S.  91)  behandelt  die  exotischen  Wanzen-Gattungen  Eti- 
lyes,  Yolinus  und  fiycanua  aus  der  Gruppe  der  Harpactoridae.  In  den 
Beschreibungen  der  neu  aufgestellten  Arien  bildet  die  Ueberselzung  der 
kurzen  Diagnose  meist  den  Haupttheil,  welcher  somit  ebenso  gut  hätte 
fortbleiben  können. 

J.  Wullschlegel  (S.  100)  führt  die  Seltenheit  von  CucuUia  campannlnr 
Freyer  auf  die  Rötheikrankheit  der  Kaupen,  die  auch  viel  von  Ichneu- 
monen leiden,  zurück. 

H.  Hagen  (S.  101)  macht  auf  den  historischen  Werth  von  Georgi's  Fauna 
Rufslands  aufmerksam,  so  wie  (8.204)  auf  Georgi's  Beschreibung  von 
St.  Petersburg  von  1790,  in  der  ßoeber  720  Insectenarten  aus  dem  Pe- 
tersburger Gouvernement   aufzählt. 

Fr.  Ruthe  (S.  103)  beschreibt  das  (^  von  ^rfl^/ws /wo/or  (Braconide). 

Heinr.  Dohrn  (S.  105)  \itsc\\r^\hi  Forficula  Freyi  von  Aarau  und  schei- 
det F.   Orsini  Gene  von  der  bigultata. 

v.  Chaudoir  (S  113)  liefert  einen  gröfseren  „Beitrag  zur  Kenntnifs 
der  europäischen  Feroniden",  in  dem  mehrere  neue  Arten  '  )  aus  Europa 
und  rSordafrika  beschrieben,  die  Beschreibungen  bekannter  ergänzt  und 
verschiedene  werthvoUe  Bemerkungen  auch  über  Zabrus  und  Amara 
gegeben  sind;  so  wird  z.  B.  die  Vereinigung  von  Astigis  Ramb.  mit 
Abacetus  Dej.  gerechtfertigt  und  die  nordaraerikanische  Amara  obesa 
Say  von  der  patricia  durch  stark  punktirte  Episternen  der  Hinterbrust 
richtig   geschieden:    dagegen   lassen   die   grofsen  Verschiedenheiten   in 


'  )  Feronia  ambigua  aus  Corsica  ist  bereits  von  Fairmaire  (Rev.  Zool. 
1858),  Tanythrix  senilis  bereits  von  Schaum  in  dieser  Zeitschrift  Jahr- 
gang III.  p.  45.  beschrieben;  Sphodrus  glyptomerus  Ch au d.  (die  Vaterlands- 
angabe Kärnthen  ist  sehr  wahrscheinlich  irrig)  ist  mit  Gkilianii  von  Schaum 
identisch,  welcher  allerdings  die  Sculplur  der  Füfse  übersehen  hat  und 
deishalb  mit  dem  Titel  gelehrter  Professor  beehrt  zu  werden  scheint.  Fe- 
ronia planiuscula  =  Feirolerii  Heer.'' 

21* 


XLVi  Zeilschriflschau. 

der  Sculptur  des  H;ilsscliildes  von  Feronia  incoinnioda  Schaum  und 
melas  die  Aufstellung  dieser  Art  doch  wohl  von  Seiten  eines  Autors 
billis;en,  dem  man  es  im  Allgemeinen  so  wenig  vorwerfen  kann,  Exem- 
plare und  nicht  Arten  zu  beschreiben.  —  Die  Beha  up  tung  (wie  Chau- 
doir  angiebt),  dafs  Percits  PaykuUii  und  Dejanii  zu  einer  Art  gehören, 
ist  von  mir  nie  aufgestellt,   sondern  nur  die  Vernuithung. 

H.  Hagen  (S.  131)  giebl  eine  auf  Typen  gestützte  Bearbeitung  der  Phry- 
ganiden  Pictet's. 

H.  de  Saussure  (S.  171):  Description  dune  Serie  d'Hymenopteres  nou- 
veaux  de  la  tribu  des  Scoliens.  Neben  einer  gröfseren  Anzahl  neuer 
Arten  aus  Südafrica  und  Westindien  ist  eine  aus  Montevideo  und  eine 
aus  Turcomanien  beschrieben;  4  Arten  sind  auf  Taf  II.  abgebildet. 

H.  Keinhard  (S.  191)  giebt  eine  Zusammenstellung  der  in  Blattläusen 
lebenden  Pteromalinen  (etwa  20),  in  der  Hypsicamara  Katzeburgii  n. 
sp.,  aus  Aphis  popiili  L.  gezogen,  hervorzuheben  ist. 

Tb.  Kirsch  (S.  107)  beschreibt  Cal/isthenes  elegans  und  Cratocephalus 
n.  gen.  songnricus  ;  letzteres  eine  eigenthümliche  iWittelform  zwischen 
Carabus  und  Cnllisfhenes  aus  der  Songorei. 

V.  v.  Motschulsky  (S.  201)  glaubt,  laut  einer  brieflichen  INotiz,  dafs  bei 
dem  Sprunge  einer  von  ihm  in  Panama  beobachteten  Ameise  die  Füfse 
den  gröfsten  Antheil  haben. 

H.  Hagen  (S.  201)  hat  mit  Interesse  gefunden,  dafs  Fabricius,  ein  Entomo- 
lo2  ersten  Ransres,  Bastarde  unter  den  Insecten  ansenomnjen  hat,  weil 
derselbe  Philos.  Entomol.  p.  79.  sagt:  Species  novas  provenire  in  insec- 
tis  e  miscola  varia  existentium,  suadere  videntur  naturae  leges,  copia 
et  affinitas  specierum.  —  Welchen  Rang  nimmt  heut  zu  Tage  ein  Zoolog 
ein,  welcher  aus  der  Fülle  und  Aehnlichkeit  der  vorhandenen  Insecten 
im  Allgemeinen  schliefsen  wollte,  dafs  sie  durch  Bastardirung  entstan- 
den sein  müssen? 

Derselbe  (S.  202)  giebt  Notizen,  nach  -welchen  Chelifrr  wohl  sicher  als 
Schmarotzer  auf  Insecten  betrachtet  werden  darf,  ergänzt  Kolenati's 
Aufsatz  über  Acenlropus  niveus  (Wiener  Ent.  Monatschr.  1858.  No.  12.) 
und  weist  nach,  dafs  Narysia  elegans  Steph.  =  \ysinalodoma  {Tinea) 
melanella  Steph.  ist. 

Kriechbaumer  (S.  204)  fand  Rntela  gloriusa  Fabr.  nebst  2  Larven  in 
einem  Klotz  von  Lignum  sanctum. 

Linnaea  ento  mologica.    Band  13.     1859. 

Suffrian   (S.  I):    Beitrag   zur   genaueren    Kenntnifs   der   Cryptocephalen 

Australiens.  —  97  Arten,   wovon  27  neu,   39  dem  Verf.  noch  nicht  zu 

Gesicht  gekommen  sind. 
Frey  (S.  172):    Das   Ti«ce/i-Genus  Elachista.  —  83,  in  3  Gruppen  ver- 

llieille  Arten. 
C.  Rondani  (S.  31.1):   De  genere  Orthochile.  —  Neben  O.  nigrocoerulea 

Fabr.   werden    O.    italica  und   Schembrii  aus   Italien   und   O,  Walkeri 


Zeilschrißschau.  xLVii 

{=  nigrocoerulea  Walk.)  beschrieben.  Dafs  diese  4  nicht  die  einzigen 
bekannten  europäischen  Arten  sind,  sondern  eine  O.  soccata  und  uni- 
color  {  =  italica  Rond..?)  von  Loew  aul'gestellt  sind,  ist  schon  von 
Schiner  (V\'iener  Monatsschrift  1859.  p.  127.)  bemerkt. 

H.  de  Saussure  (S.  318):  INote  sur  famille  des  Polydesmides ,  principa- 
lement  au  point  de  vue  des  especes  americaines. 

Derselbe  (S.  328):  Diagnoses  de  divers  Myriapodes  nouveaux. 

Guil.  Starswood  (S.  333  — 353):  Bibliographia  librorum  entoniologico- 
rum  in  America  boreali  editorum.  G.  Kraatz. 

Französische  Zeitschriften. 

Annales  de  la  Societe  entomologique  de  France.  1858.  IV. 

Bruand  d'Uzelle  (S.  601):  Classification  des  Tineides.  (Schlufs.)  Ein 
synonymischer  Catalog,  in  dem  die  Merkmale  der  einzelnen  Gruppen 
(17)  und  Gattungen  (64)  angegeben,  aber  keine  neuen  Arten  beschrie- 
ben werden. 

Beliier  de  la  Chavignerie  (S.  703):  Description  de  varieles  de  Lepi- 
dopteres.  Dazu  Taf.  14.  Es  sind  Varietäten  beschrieben  von:  Agrynnis 
NiobeQ,  T/tecla  W-albtim  ^,  Apamea  oculea  cf,  Pierü  napi  cT,  Va- 
7iessa  urlicae  $,  Brephos  Pa'thenias  $,  Chelonia  piirpurea  (^  und  Aglia 
Tau  cf. 

Fairmaire  et  Germain  (S.  709):  Revision  des  Coleopteres  du  Chili. 
Dazu  Taf.  15.  Beschrieben  sind  mehrere  neue  Psiloptera-,  Anthaxia-, 
Stigmodera-,  Tijndaris-  und  Agrilus-,  abgebildet  hauptsächlich  Stigmo- 
rfera- Arten;  als  neue  Gattung  neben  Bitbastes  wird  Pterobothris  auf- 
gestellt. 

Fairmaire  et  Cocjuerel  (S.  743):  Essai  sur  les  Coleopteres  de  Barbarie. 
In  diesem  Verzeichnisse  von  Käfern  aus  Algier,  Marocco  und  den  Um- 
gebungen von  Tanger,  welches  bis  zu  den  Pselaphiden  fortgeführt  ist, 
werden  viele  neue  Arten  beschrieben  und  zum  Theil  abgebildet,  so 
z.  B.  auf  Taf.  16.  die  ausgezeichnete  Gattung  Dimerocerus  socialor,  Ca- 
rabus  cychrocephalus,  Ctenistes  barbicoUis  und  integricollis  Fairni. 

Laboulbene  (S.  819):  Rapport  sur  la  session  extraordinaire  tenue  a 
Grenoble.  Enthält  den  ausführlichen  Bericht  über  die  in  Grenoble  ge- 
haltene Sitzung  und  die  einzelnen  Excursionen,  ein  Verzeichnifs  der 
gefundenen  Pflanzen  und  Insecten  (darunter  Liophloeiis  ovipennis  Fairm. 
n.  sp.  von  der  Grande-Chartreuse  und  Pliylonumus  globosus  lairm.  n. 
sp.  neben  Ph.  salviae  aus  dem  Lautaret)  und  die  Verwandlungsgeschichte 
von  Gymnetron  cainpanulae  mit  Abbildungen  auf  Taf.  17. 

Buquet  (S.  905):  Notice  necrologique  sur  M.  Blutel. 

Bulletin  entomologique. 

Lucas  (S.  CCXX)  beschreibt  5  neue  Pimelia,  Zophosis  depressipennis, 
Mesostena  longicoUis  von  Tugurt  und  (S.  CCXXVIII)  Chlaenius  mon- 
tanus  von  Medeah  und  Chlaenius  Favieri  von  Tanger. 


XLViii  Zeitschrift  schau. 

Guerin  Meneville  (S.  CCXXX)  beschreibt  Bruclius  (Pachymerus)  ica- 
mae  vou  Quito. 

Wencker  (S  CCXXXVI)  beschreibt  Anthonomus  Roberti^  Apion  Mar- 
queti,  bnrdigalense  nnd  Perrisii  aus  Südlrankreich. 

Thomson  (S.  CCXLYI)  beschreibt  Psalidugnathtis  Srt//ci  aus  Venezuela. 

Sichel  (S.  CCXLVIH)  besciireibt  einen  Zwitter  von  Bambus  lapidarius. 

Bigot  (S.  CCL)  beschreibt  Heteromyza  Delarouzei  aus  Grotten  im  süd- 
lichen Frankreich. 

Bellier  de  la  Chavignerie  (S.  CCLIII)  beschreibt  Agrotis  cehicola 
aus  der  Provence. 

Annales  des  sciences  naturelles. 

Ch.  Lespes  (S.  225):  M»'moire  sur  l'appareil  audilif  des  insectes.  Nach- 
dem Lespes  eine  kurze  Zusammenstellung  der  Ansichten  gegeben,  welche 
den  verschiedenen  Autoren  dafür  als  beAveisend  gelten,  dafs  die  Fühler 
als  der  wirkliche  Sitz  des  Gehörs  zu  betrachten  seien,  schliefst  er  sich 
derselben  ebenfalls  an  und  geht  genauer  auf  die  Anatomie  derselben 
ein,  welche  durch  gute  Abbildungen  erläutert  wird. 

Dumeril  (S.  230):  Rapport  sur  un  memoire  de  M.  Lespes  relatif  a 
l'appareil  auditif  des  insectes.  Ein  genauer  Bericht  über  Lespes  Arbeit, 
in  dem  dessen  Ansichten  gebilligt  werden. 

Fahre  (S.  264):  Nouvelles  observations  sur  Hiypermetamorphose  et  les 
moeurs  des  Meloides.  F.  vermuthet  dafs  die  Larven  der  Canthariden, 
die  denen  der  Meloe  aurserordentlich  ähnlich  sind,  auch  ähnliche  Ge- 
wohnheiten haben. 

Revue  et  Magasin  de  Zoologie  par  M.  Guerin  Meneville. 
Annee  1858. 

No.  II.  Lucas  (S.470):  Observations  sur  la  mani&re  de  vivre  d'une 
nouvelle  espece  de  Carpocapsa  (deshaisiana  Lucas)  et  remarques  sur 
les  mouvements  que  la  chenille  de  ce  lepidoptere  imprime  a  des  grai- 
nes  d'Euphorbe  du  Mexique   dans  lesquelles  eile  se  metamorphose. 

Chevrolat  (S.  484)  beschreibt  die  Carabicinen  Ctenostoma  Jeckcfii  von 
Cayenne  (neben  Klugii)  und  Helluomorpha  obscuricornis  aus  dem  In- 
nern von  Brasilien. 

Guerin  (S.  488):  Note  sur  Ihybridation  des  vers  a  soie  du  ricin  et  du 
vernis  du  Japon. 

Annee  1859. 

No.  L     Chevrolat  (S.  26):    Descriplion   de   cinq  especes  nouvelles  des 

Coleopleres  longicornes.     (4  Chrysoprasis  von  Brasilien  und  Cosmisoma 

semicupreum   von  Cayenne.) 
Linder  (S.  29):   Descriptions  de  trois  especes  nouvelles  de  Coleopteres 

du  genrc  Anophlhiilmus  decouverles  dans  les  Pyrenees  {Vandellei,  cryp- 

licula   und    Orcinus). 


Zeilschriftschau.  XLix 

Fairmaire  (S.  29):  Description  d'une  nouvelle  espece  Fi-anyaise  du  genre 
Pristomjchus  de   Soreze.     (latebricola  Fairm.). 

Guerin  (S.  39):  Analysps  d'ouvrages.  Nächst  dem  S.Hefte  der  Opuscu- 
Jes  wird  eine  Arbeit  von  Dertoloni:  „Illustration  des  produits  naturels 
de  Mozambique"  besprochen,  und  eine  Uebersetzung  der  Diagnosen  der 
neuen  Arten  der  Foniassini'schen  Reise  gegeben;  es  sind:  Odontocheila 
Biaiiconi,  Dromica  riigosa,  limbata,  Anthia  mutiUoides,  minima,  Teff- 
lus  Thomsoiiii,  liembus  Dukrnii. 

No.  2.  Fairmaire  (S.  59):  Description  de  deux  Coleopteres  nouveaux 
d'Algerie.     {Cleonus  cristitlattis,  Dromius  vittula.) 

II.  de  Saussure  (S.  59):  Orthoptera  nova  americana.  (Diagnoses  pre- 
limiuaires.)  Vorläufige  Diagnosen  von  einigen  neuen  Mantis-,  Acanthops-, 
Theoclytes-,  Empusa-,  Acanthoderus-,  Prisopus-  und  Xylodus-  (uov.  gen.) 
Arten. 

Opuscules  Entomologiques  par  E.  Mul  sant.   Huitieme  Cahier. 
Paris  1858.     192  S. 

M.  Bl.  E.  Mulsant   et   Cl.  Key  (S.  1):    Etüde   sur  les   Coleopteres    du 

geure  Bruchus  qui  se  trouvent  en  France. 
Dieselben  (S.  45):    Coup    d'oeil  sur  les  insects  de  la  lamille  des  Can- 

tharidiens   accouipagne   de   la  description  de  diverses  especes  nouvelles 

ou  peu  cdnnues. 

In  dem  ersten  Aufsatze  sind  55  Arten  aufgezählt,  unter  denen  3  neue: 
caiialiculatus  (neben  imhricornis) ,  ulicis  (neben  pallidicornis),  tessellatiis 
(neben  loti).  In  der  Form  des  Halsschildes,  der  Schienen,  der  Mittcl- 
und  Vorderbeine  und  der  Fühler  haben  die  Autoien  brauchbare  Gruppen- 
Merkmale  gefunden. 

Die  Cantharidiens  zerfallen  in  die  Cantharidiaires  und  Zoiiitaires, 
erstere  in  die  Alosimates  mit  den  Gattungen  Oenas,  Lydus,  Alosimus  (mit 
7ioiicollis  n.  sp.  von  Caramanien  und  elegantulus  n.  sp.  aus  der  Türkei) 
und  die  Cantkaridiates  mit  Lagorina  n.  gen.  (dazu  sericea  Waltl  und 
scutellala),  Cantharis  und  Epicauta.  Die  Zoiiitaires  zerlallen  in  die  Zo- 
nitates  mit  Megatravhelus  n.  gen.  (dazu  Zonitis  pulita  Gebl.,  caucasica 
Pall.  und  punclicollis  Chevr),  Zonitis,  Leptopalpus,  Nemognatha,  Apa- 
lus  und  iu  die  Silarales  mit  Stenoria  und  Sitaris. 

Henry  de  Bonvouloir. 


Neuere  Literatur. 


Scandinaviens  Coleoptera  synoptiskt  bearbetade  af  C.  G. 
Thomson.     I.Tom.     Lund.  1859. 

Die  ^rofse  Sorgfalt,  welclie  der  Verfasser  bereits  früher  auf  die  Be- 
arbeitung der  einbeimischen  Arten  einzelner  schwieriger  Gattungen,  na- 
uientlicli  aus  der  Familie  der  Stapbylinen,  verwandt  bat,  wird  sich  ohne 
Zweifel  auch  in  seiner  Synopsis  der  skandinavischen  Käferfauna  nicht  ver- 
läugnen,  deren  erster. uns  vorliegender  Band  von  161  Seiten  dem  Conspec- 
tus  familiaruni  et  generum  Scandinaviae  gewidmet  ist. 

Sehr  zweckmäfsig  wurde  für  denselben  durchgängig  die  lateinische 
Sprache  gewählt.  Die  Charakteristik  der  14  Series  {Carnicori  Latr. , 
Pa/picunies  Latr.,  Ainphibii  Gyll. ,  Rrachelylra,  Clavicornes,  Lamelli- 
corries,  Platysoma,  \ijlupliagi,  Fnngicula,  Serricornes,  Heteromera,  Rhyn- 
chophuri,  Lüngicornea  Latr.  und  Fliylluphagi  KirbyJ  ist  meist  in  6  — 
8  Zeilen  gegeben;  die  Series  zerfallen  zunächst  in  stirpes  (z.  B.  die  Cur- 
soria  und  ^ataturia,  in  die  sich  die  Carnivori  scheiden),  diese  in  fami- 
liae  (z  B.  Cicindefetae,  Carahici);  für  die  subfamiliae,  tribus  und  subtri- 
bus  wird  eine  analytische  Gegenüberstellung  durch  sogenannte  Divisionen, 
Sectionen  und  Phalangen  in  vielen  Fällen  vermittelt.  Hierdurch  kürzen 
sich  die  Diagnosen  der  Galtungen  meist  bis  auf  einige  Zeilen  ab.  Die 
für  die  Charakteristik  derselben  benutzten  Merkmale  lassen  in  vielen  Fäl- 
len eine  durchaus  selbstständige  Wahl  von  Seiten  Thomsons  erkennen, 
und  sind  zum  Theil  solche,  welche  von  anderer  Seite  wenig  oder  gar 
nicht  angewandt  sind;  wenn  wir  auf  die  Btdeulung,  welche  hiernach  ge- 
rade der  erste  Band  iür  die  aufserschwedischen  Entomologen  nothwendig 
haben  mufs,  aufmerksam  machen,  glauben  wir  zugleich  das  beste  Lob  für 
die  darauf  verwandte  Sorgfalt  zu  ertheilen. 

In  der  Anordnung  der  Familien  tritt  der  Verfasser  zwar  vielfach  ge- 
wissermafsen  selbstständig  auf;  ein  erfolgreiches  Streben  nach  natürli- 
cher Gruppirung  ist  indessen  für  uns  nicht  recht  erkennbar  und  es  herrscht 
im  Allgemeinen  mehr  Willkühr  als  tiefer  eingehendes  Erwägen  vor;  dafür 
möchten  wir  z.  B.  als  Belege,  deren  Duschführung  an  diesem  Orte  zwar 
nicht  gut  möglich,  aber  auch  wohl  nicht  nüihig  ist,  ansehen,  wenn  wir 
die  Peltidae,  liyturidne  und  Micropeplidae  neben  einander,  xiosodendron 
den  I^itiditfidae  zugezählt,  unter  der  Tribus  Otiurhynchina  die  Gattungen 
Otiur/iyiii/iiis,  Hiirynulus,  Omias,  Trachypidueus,  Cneurhinus,  fuuiartia^ 
Slruphusoiitus,   yeliucarus,   Trupip/iorux,  Sciaphilus,  Brnchyderes  sich  fol- 


Neuere  Lileraiur.  Li 

geu,  unter  iler  Tribus  Phyllohüna  ')  Polydrostis  und  PhtjUuhius  sehen, 
GroHops  mit  Hydronomns ,  Eagous  und  Lyprus  zur  Tribus  der  Bagoina 
vereint  finden  etc.  In  der  Familie  der  Stapliylinen  scheinen  die  grofsen 
Formen  ihrer  Gröfse  halber  obenan  zu  stehen;  Euaesthetus  ist  von  den 
Stenina  durch  die  Pfdoeocliarina,  Trichophyina ,  Hypocyptina  und  Aleo- 
charina  getrennt;  an  der  Spitze  der  letzteren  steht  (iymiiusa  und  Lome- 
chusa.  Zu  solchen  und  ähnlichen  Resultaten  kann  man  allerdings  leicht 
gelangen,  wenn  man  beim  Aufbau  des  Systems  auf  die  Mundbildung  keine 
Rücksicht  nimmt;  wie  sich  dies  aber  mit  dem  Motto  ^)  des  Titelblattes 
verträgt,  vermögen  wir  nicht  abzusehen.  Aus  dem  Complex  von  Merk- 
malen, vvelclier  die  Grundlage  eines  natürlichen  Systems  der  Staphylinen 
bilden  soll,  dürfen  die  Mundbildungen  gewifs  nicht  ausgeschlossen  werden, 
denn  gerade  hier  vermag  häufig  die  Beachtung  scheinbar  unbedeutender 
Merkmale  die  nützlichsten  Winke  zu  geben. 

Vermissen  wir  somit  in  der  systematischen  Gliederung  wohl  nicht 
ohne  Grund  die  Durchführung  des  Scopolischen  Grundsatzes,  so  scheint 
bei  der  Aufstellung  der  Gattungen  nicht  selten  eine  Interpretation  desselben 
in  dem  Sinne  staltgefunden  zu  haben:  auch  das  untergeordnetste  Merkmal 
kann  zur  Begründung  einer  Gattung  benutzt  werden.  Der  angegebenen 
Diagnose  zufolge  unterscheidet  sich  z.  B.  ßessobia  von  Alianta  einzig  da- 
durch, dafs  bei  der  ersleren  das  zweite  Glied  der  verdickten  Fühler  gleich 
dem  ersten  ist,  während  es  bei  der  letzteren  länger  ist.  Haarfeine  Unter- 
schiede können  wobl  dazu  benutzt  werden  einseitig  Gruppen  uqd  Gattun- 
gen äufserlich   unterscheiden   zu  lehren,   aber 'nicht  das  Wesen  derselben 

o 

bedingen.  Das  letztere  geschieht  zwar  scheinbar,  wenn  z.  B.  Lebiina,  Fe- 
roniina  etc.  als  Phalanx  den  Harpalina  ^  )  und  Chlaeniina  gegenüberge- 
stellt werden,  weil  sie  zwei,  diese  nur  eine  Borste  neben  denAugen  haben;  aber 
darum  ist  auch  diese  Grnppirung  keine  natürliche,  indem  Zahriis  weit  von 
den  Amnren  getrennt  und  von  Thomson  zu  den  Harpaliden  gestellt  wird. 


')  Diese  Gattungen,  von  denen  einzelne  Arten  sich  sogar  täuschend 
ähnlich  sehen,  z.  B.  Phyll.  oblongus  und  Pulydr.  PirazoUi  Stierl. ,  re- 
präsentiren  offenbar  zwei  ganz  ve;  schiedene  Bildungstypen  unter  den  Rüs- 
selkäfern, die  sich  in  ähnlicher  Weise  in  der  Form  von  Foncartia  und 
Plochifs,   Cneorhinus  und  Perilehis  gegenüberlreten. 

*)  „Classes  et  genera  naturalia  non  sola  instrumenta  cibaria,  non  so- 
lae  alae,  nee  solae  alae  constituunt,  sed  structura  totius  ac  cujuscjue  vel 
minimi  discriniinis  diligenlissima  observatio"'. 

^)  Dafs  bei  Bradyccllus  ptiheaceiis  u.  A.  der  abgekürzte  Streif,  dessen 
Vorhandensein  den  einzigen  Charakter  der  Harpalinen- Tribus  bildet,  gar 
nicht  vorhanden  ist,  mag  nur  beiläufig  erwähnt  werden;  die  Angabe,  dafs 
bei  den  Notiophilinen  die  Epimereu  des  Mesothorax  die  Mittelhüfteu  nicht 
erreichen,  und  die  des  Mesothorax  bei  den  ßrosciuen  undeutlich  sind,  ist 
nicht  richlis. 


LH  Neuere  Literatur. 

In  diesem  Sinne  müssen  wir  die  Wahl  der  Merkmale  für  die  Begränznng 
und  Ciianikltristik  der  Tribus  häufig  als  eine  willkührliche  bezeichnen; 
dadurch,  dafs  sie  hauptsächlich  nur  auf  der  Untersuchung  der  skandina- 
vischen Formen  beruht,  verliert  sie  aufserdcm  von  ihrem  allgemeinen 
Werthe.  Wird  z.  B.  von  der  Panagaeina  gesagt:  caput  pone  oculos  in 
Collum  constrictum,  elytra  intcera  Stria  niarginaii  seriatim  punctata,  so 
pafst  ersteres  nicht  auf  den  bekannten  Panagaeus  elegans  üej.  und  P. 
(Eugnathus)   distinctus   Ilald.,    letzteres  nicht  auf  den  P.  fasciatus  Say. 

Nach  den  Vorarbeiten,  welche  Thomson  in  der  Naturgeschichte  der 
Insecten  Deutschlands,  in  Mulsant's  Hisloire  naturelle  des  coleopteres  de 
France  und  dessen  Opuscules  entomologicjues,  in  Redtenbaciier's  Fauna 
austriaca  und  anderen  Werken  gefunden,  raufs  es  gewifs  überraschen,  in 
seinem  Conspectus  150  neue  Gattungen  aufgeführt  zu  finden,  von  denen 
ein  Sechstheil  allein  auf  die  Gattung  Homalota  kommt.  In  wie  weit  bei 
der  Aufstellung  dieser  Genera  auf  die  übrigen  europäischen  Arten  der  Gat- 
tungen, denen  sie  entnommen  sind,  die  (durchaus  nothwendige)  Rücksicht 
genommen  ist,  kann  erst  der  Einblick  in  die  folgenden  Bändchen  lehren. 
Aber  selbst  diese  vorausgesetzt,  scheint  es  im  vorliegenden  Falle  noch 
sehr  fraglich,  ob  sämmtliche  Gattungen  ohne  Weiteres  wirklich  als  solche 
anzuerkennen  sind,  oder  ob  nicht  ein  besonderer  Ausspruch  von  solchen 
abzuwarten  ist,  die  sich  eindringlich  mit  dem  Gegenstande  im  Allgemeinen 
oder  mit  den  einzelnen  Familien  beschäftigt  haben.  Lassen  wir  das  Erstere 
gelten,  so  «dürften  Andere  in  ähnlichen  Fällen  schwerlich  der  Versuchung 
widerstehen,  auch  die  natürlichsten  Gattungen  ')  beliebig  weiter  zu  zerspal- 
ten. Das  Letztere  scheint  uns  defshalb  angemessen,  weil  gewifs  nur  die 
Minderzahl  der  aufgestellten  Gattungen*)  Anspruch  auf  allgemeine  Geltung 
machen  darf. 

Einen  glücklichen  Ausweg  in  der  vorliegenden  Frage  würde  vielleicht 
noch  Mancher  darin  zu  finden  geneigt  sein,  dafs  doch  die  Mehrzahl  dieser 
Gattungen  als  gute  Untergattungen  beizubehalten  sein  möchten.  Hiergegen 
müssen  wir  es  als  unseren  sehnlichsten  Wunsch  aussprechen,  dafs  man 
endlich  dahin  gelangen  möge,  den  Begriff  der  Untergattung  als  einen  gänz- 
lich unhaltbaren  fallen  zu  lassen,  und  es  vor  allen  Dingen  als  unerlaubt 
betrachten,  Untergattungen  mit  eigenen  Namen  zu  versehen;  geschähe  nur 
das  letztere,  so  würde  sich  wenigstens  das  Interesse,  dergleichen  zu  pro- 
duciren,  aus  leicht  begreiflichen  Gründen  erheblich  mindern. 

Für  den  Zoologen  darf  nach  Linnes  Vorgang  nur  der  Begriff  der  Gat- 


')  Oxijtclus  ist  z.  B.  in  5,  Agabus  in  4  Gattungen  aufgelöst,  Homa- 
lota cuspidata  bildet  nach  den  Angaben  des  ersten  Bandes  ein  eigenes 
Genus,  weil  das  siebente  Segment  hinten  zugespitzt  ist  u.  s.  w. 

^ )  Zu  derselben  würden  etwa  die  einzelnen  Peltis  -  Arten  gehören, 
welche  recht  gut  als  Typus  für  ebenso  viele  Gattungen  gelten  können ; 
ferner  Caccobius,  Adcnuphorus ,  Caeuorse. 


Neuere  Literatur. 


hin 


tung,  nicht  der  von  Gattungen  ersten  und  zweiten  (und  warum  nicht  eben 
so  gut  dritten  und  vierten)  Ranges  existiren.  Artencomplexe  deshalb  zu 
benennen,  weil  sie  irgend  ein  Merkmal  von  untergeordneter  Be- 
deutung zeigen,  mag  dasselbe  noch  so  greifbar  sein,  ist  ebenso  un- 
nütz als  widersinnig;  bereits  vorhandene,  von  Andern  aufgestellte  Gat- 
tungen als  Untergattungen  aufzuführen  ist  unnütze  Pietät,  wenn  man  über- 
zeugt ist,  dafs  sie  nichts  taugen  '  ).  Die  Grunzen  für  die  Gruppen  inner- 
halb der  Gattungen  im  sogenannten  Sinne  Linne's  oder  Latreille's  werden 
dadurch  nicht  schärfer,  dafs  jede  ihren  besonderen  Namen  an  der  Spitze 
trägt.  —  Die  Namen  der  neuen  Gattungen,  unter  Hinzufügung  der  typi- 
schen Art  zum  Schlüsse  hier  anzuführen,  ist  vielleicht  nicht  unzweckmäfsig. 

*Arctohia  =  Diachila  Wotsch.  arctica  Gyll. 

nrycltius  =  Halipus  elevatus  Panz. 

Macrodytes  =  Dytiscus  marginalis  Gyll. 

Avatodes  =  Agabits  fuscipennis  Payk. 

Platambus  =       —       maculatns  Linn. 

Eriglenns  =       —        ahhreviatus  Fabr. 

Gaurodytes  =       —        bipustiilatus  Linn. 

Asiohates  =  Ocldhehius   rufomarginatus  E  r. 

Aiichialus  =  Berosus  hicolor  Payk. 

Enochrus  =  Hydrobius  bicolor  Payk 

Anacaena  =         —  glubulus  P ayk. 

Platydracus  =  Staphylinus  stercorarius  Ol. 

Gefyrobius  =  Pliilonthus  nitidulus  Grav. 

Baryodma  =  Aleochara  bipiinctata  Grav. 

Pachygluta  =  Leptusa  ruficollis  Er. 

Dexiogyia  =  Ischnoglossa  corticina  Er. 

Thamiosoma  =  Euryusa  laticoUis  Thoms. 

Crataraea  =  suturalis  T  h  o  m  s. 

Thectura  =  Homalota  cuspidata  E  r. 

Dadubia  =         —  planicoUis  Thoms. 

Dinaraea  =         —  aequata  Er. 

Amischa  =         —  analis  Grav. 

Amidobia  =         —  parallela  Manne rh. 

Gnypeta  =         —  labilis  E  r 

Aloconota  =■         —  gregaria  Er. 

Tkinoiioma  =   Tachyusa  atra  Grav. 

Aniarochara  =  Calodera  umbrosa  Fr. 

Acrostiba  =  borealis  Thoms.  n.  sp. 


*  )  Das  Fehlen  eines  Fühlergliedes  bei  einzelnen  Arten  sehr  natürli- 
cher Rüsselkäfergattungen  {Phytonoinus,  Slyp/dus,  Ceuthorhyiichus,  Orche- 
sles,  Cionus)  ist  gewifs  keine  genügende  Basis  für  die  Aufsteilung  beson- 
derer Gattungen. 


LIV 


Neuere  Literatur. 


Hydrosmectha  =  Homalota  longnla  Heer. 

TIdiboptera  =  Oxypoda  togata  Er. 

ßessopora  =         —         testacea  Er. 

Mycetodrepa  =         —         allernans  Grav. 

Pyrnaraea  =         —         curticoUis  Tlioms. 

Disochara  =         —         longiuscula  Grav. 

Demosuma  =         —        formicelicola  Mark. 

Dilarra  =  Homalota  luteipes  Er. 

Coprothassa  =        —         testudinea  Er. 

Acrotona  =         —  aterrima  Grav. 

Bessohia  =         —  occulta  Er. 

Alianta  =         —  incana  Er. 

Plataraea  =         —  brunnea  Fabr. 

Halubrectha  =         —  puncticeps  T  ho  ras. 

Enalodroma  =  fucicola  Timms,  n.  sp. 

Alevonota  =  Homalota  atricapilla   Muls. 

Liogluta  =         —  umbonata  Er. 

Disopora  =         —  languida  Er. 

Thinobaena  =         —  quisquiliarum  Gyll. 

Thamiaraea  =         —  cinnamomea  Grat;. 

Atlieta  =         —  graminicola  Grav. 

DocJimo7tota  =  fiinebris  Thoms. 

Alaobia  =  Homalota  scapularis  Sahlb. 

Geostiba  =         —  circellaris  Grav. 

Notothecta  =         —         flavipes  Grav. 

Lyprocorrhe  =         —  anceps  Er. 

Astycops  =  Bledius  talpa  Gyll. 

Pycnocraerus  =  Plafysthelus  niorsitans   Payk. 

Caccoporus  =  Oxylclus  piceus  Linnc. 

Epomotylus  =         —       sculptus  Grav. 

Tanycraerus  =         —       luleipennis  Er. 

Anotylus  =         —       sculpturatiis   Grav. 

Drymoporits  =  Tachinus  elongatus  Gyll. 

Lorditfion  =  Mycetoporm  pygmaeus  Fabr. 

Cylletron  =  nivale  Tlioms.  n.  sp. 

Pycnoglypta  =  Omalium  luridum  Gyll. 

AcruUa  =         —         inßatum  Gyll. 

Hapalaraen  =         —         pygmaemn  Payk. 

Acrolucha  =         —         strialiim   Grav. 

Etheothassa  =         —         deplaiiatum  Gyll. 

Phloeostiha  =         —         planum  Payk. 

Phyllodrepa  =         —        ßorale  Payk. 

Biploporus  =  EuplectHs  hicolor  Deiiny. 

Brachyglula  =  Bryaxis  fossulafa  Reich. 

Dierobia  =         —     juncorum  Leacli. 


Neuere  Literatur. 


LV 


Xylodrepa  =  Silpha  qitadripunctata  Linne. 

Hadrambe  =  Agyrtea  glaber  Payk. 

Cyphocehle  =  Amphicijllh  staphylaea  G  y  1 1 . 

Sciodrepa  =  Catops  alpinus  Gyll. 

Nevraphes  =  Scydmaenus  angulatun  Müll. 

Ste/iic/inus  =         —  exiiis  E  r. 

Eiiconnus  =         —  hirticollis  III. 

Napochiis  =         —  claviger  Er. 

*Ensiniug  =  Eumicrus  tnrsatus  Müll. 

Cholerus  =         —  Hellwigii  Er. 

Baeocrara  ■=  litloralis  Thoms. 

^ephanes  =  Trichopteryx  abbreviatella  Heer. 

Aderces  =         —  suturalis  Heer. 

Neuglenes  =  Ptilium  apterum  Guar. 

Glaurosoma  =  Pkalcrus  substriatus   Gyll. 

Dadopora  =  ^itidula  \0  - guttaia  Fabr. 

Gaurambe  =  Peltis  ferruginea  Linne  ' ). 

Grynocharis  =       —     üblonga  Linne. 

Calitys  =       —     dentata  Fabr. 

Atholus  =  Hister  biinacidatus  Linne. 

Caccobiits  =  Onthophagus  Schreberi  Linne. 

Psaminoporus  =  Aegialia  sabuleti  Payk. 

Cnecus  =  Anobium  tessellatum  Fahr. 

Emobius  ^         —         iHülle  Linn. 

Grynobius  ^         —         castaneum  Fabr. 
Hadrohregi/ius    =         —         denticolle  Panz. 

Caenocnra  =  Dorcatoma  bovistae  Ent.  Heft. 

Hardreule  =  Cis  elungatus  Gyll. 

Eridaulus  =  —     comptus  Gyll. 

Gyrocecis  ==  Monotuma  longicollis  Gyll. 

Car lodere  ==  Lalfiridius  constrictus  Gyll. 

Conilhassa  =  —         minutus  Gyll. 

Enicinus  =  —         trnnsversus  Ol. 

Platichra  =   Triplax  rufipes  Fabr. 

Calambus  =  Diacanthiis  bipustulatus  Linne. 

Danusoma  =  Adelocera  conspersa  Gyll. 

Gauroderus  =  Cardiuphorus  cinereus  Herbst. 

Stenagostus  =  Athous  rufits  Fabr. 

Grypocrarus  =       —       haemorrhoidalis  Fabr. 

Cidnopus  =  Limonius  nigripes  Gyll. 

I^egastrius  =  Cryplohypnus  pulcheUus  Linn. 

Zorocliros  =  —  dennestoides  Herbst. 

Microcara  =  Helodes  lividiis  Fabr. 


')  Im  Text  ist  durch  einen  Schreibfehler  oblouga  Lin,  zu  lesen. 


LVl 


Neuere  Liferattir. 


Psilocorse  =  Dasytes  niger  Linn. 

Hapalogliita  =       —         flavipes  Fabr. 

Trichoceble  =       —         ßoralis  Ol. 

Platycis  =  Eron  ininitta  Fabr. 

Adenophorus  =  Ma/achius  ruhricoUis  Marsh. 

Kepachys  =  Acaitlhocomus  cardiacae  Linne. 

Caenocorse  =  Hypophloeus  depressns  Fabr. 

Ernocharis  =  Mycctocharis  hrevis  111. 

Cnestocera  =  WIeloi"  proscarahaeus   Linne. 

Eonius  =  Anthicus  bimaculatus  111. 

Caenorhinus  =  Rhynchites  megacephalus  Germ. 

Byctiscus  =         —  populi   Linue. 

Eudipnus  =  Polydrosus  micans  Fabr. 

Eustulus  =         —  flavipes  DeGeer. 

'Semoicus  =  Phyllobiiis  Pyri  Linne. 

ISeliocarus  =  Strophosomus  faher  Herbst. 

Eubrychius  =  aquaticus  Tlioms.  n.  sp. 

Peleiiomus  =  Pytobius  comari  Herbst. 

Stenocarus  =  Coeliodes  guttula  Fabr. 

Megacetes  =         —       Quercus  Fabr. 

Cidnorhinus  =         —       didymus  Fabr. 

Micrelus  =  Ceuthorliynchus  Ericae  Gyll. 

Calosirus  =  —  apicalis  Gyll. 

Thamiocolus  =  —  viduatus   Gyll. 

Hadroplontus  =  —  Utura  Fabr. 

Ettlhoron  =  Orchcstes  fagi  Linne. 

Threcticns  =         —         scutellaris   Fabr. 

Isochnus  =         —         populi  Fabr. 

Alyctus  =         —         rtisci  Herbst. 

Ernoporus  =  Cryphalus   Tiliae  Fabr. 

Caenoptera  =  Necydalis  rninor  Linne. 

Plaleumaris  =  Donacia  nigra  Fabr. 

Hydrat hassa  =  Prasocuris  marginella  Linne. 


G.  Kraatz. 


Die    entomologische    Section    der    schlesischen    Gesell- 
schaft für  vaterländische  Cultur   in  ihrem  fünfzigjährigen  Be- 
stehen.    Breslau,  am  21.  Dezember  1858. 

Einer  anziehenden  Schilderung  von  der  Thäligkeit  der  Section  (p.  1 
—  22)  läfst  Herr  Letzner  ein  Verzeichuifs  der  (44)  fliilglieder  aus  den 
Jahren  1808 — 1858  folgen;  daran  schliefst  sich  (p.  25  — 5.^.)  ein  Verzeich- 
nifs  der  Aufsätze  und  kürzeren  Mittheilungen  aus  den  Schriften  der  Sec- 
tion, geordnet  nach  den  (37)  Verfassern,  und  (p.  58 — 76)  ein  Verzeichnifs 
sänimtlicher  erwähnter  Thiere.  G.  Kraatz. 


Neuere  Literatur.  LVii 

KongUga  Swenska  Fregatten  Eugenies  Resa  omkring  Jorden 
unter  Befall  af  C.  A.  Virgin  ären  1851  —  1853.  Vetens- 
kapliga  Jakttagelser  pa  H.  Maj.  T.  Konung  Oscar  den  For- 
stes Befallning  utgifna  af  K.  Swenska  Vetenscaps-Academien. 
Insecter.   Tom.  I.   (112  S.  gr.  4.  mit  1  Taf.)  Stockholm  1858. 

Die  Zahl  der  in  dem  vorliegenden  Bande  von  Boheman  bescbriebenen 
neuen  Käferarten,  die  an  den  verschiedenen  Punkten  der  Erde  gesammelt 
■wurden,  welche  die  Fregatte  Eugenie  bei  ihrer  Weltumsegelung  berührte, 
beträgt  237;  die  Vertheilung  der  Arten  auf  die  einzelnen  Familien  ist  kurz 
folgende:  Cicindeletne  (2),  Carabici  (36),  mit  3  CaUcida,  6  Lebia,  2  Tre- 
chiis ;  Dystiscidae  (9),  Palpicoriiia  (6),  Stapfiylinii  (24),  Scydmaenides  (I), 
n\\i  Aulacothorax  n.  gen.  von  Taiti,  Silphales  {\),  Hisferini  (2)  mit  Hoinalo- 
pygns  n,  gen.  latipes  von  Panama,  Pkalacrii  (4),  Nitidulariae  (2),  Pec- 
tinicoriiia  (11),  Lainellicornia  (45)  mit  12  Ontliophagus^  Btiprestides  (16), 
Elaterides  (13),  Cyphonides  (2),  Lycidae  (3),  Lampyridae  (7)  dar- 
unter 5  Pkoturis\  Telephorides  (8),  mit  7  Telepkorus  und  Heteromastix 
n.  gen.  bicolor  aus  Neuholland,  Melyrides  (4)  mit  3  neuholländischen  Ar- 
ten Helcogaster  n.  gen.,  Clerii  (3),  Pliniores  (7),  Bostrichini  (1),  Hyle- 
sinii  (1),  Melasomata  (6)  mit  2  Arten  Tessaromma  n.  gen.  von  Panama 
und  den  Gallapagos- Inseln,  Taxicoriies  (7)  mit  Scotochares  n.  gen.  von 
der  Insel  Guam,  Tenebrionites  (4),  Helopii  (7),  mit  Chanoplerus  n.  gen. 
von  Patagonien,  Etiomma  n.  gen.  aus  Neuholland  und  4  Allecula  -  Arten, 
Trachelydes  (2),  Pyrochroides  mit  Lemodes  n.  gen.  aus  INeulioIland,  An- 
thicini  (9),  Rhipiphoridae  (1),  Mordellonae  (5  Mordella),  Oedemeritae  (i) 
mit  Rhopalobrachium  n.  gen.  von  Patagonien  und  3  Nacerdes,  Salpingi- 
rfcs  (I),  Britr/ietae  (l).  Diese  wenigen  Angaben  müssen  hier  genügen  um 
einen  oberflächlichen  Ueberblick  über  das  behandelte  Material  zu  geben. 
Auf  der  beigegebenen  Tafel  sind  die  neuen  Gattungen  und  ihre  charakte- 
ristischen Theile  abgebildet.  Die  Beschreibungen  sind  mit  Sorgfalt  in  la- 
teinischer Sprache  entworfen,  doch  wäre  es  wohl  zweckmäfsig  gewesen 
Läufiger  auf  bekannte  Arten  Bezug  zu  nehmen,  was  im  Ganzen  nur  selten 
geschieht.  In  Bezug  auf  einzelne  Arten  vermag  Ref.  nur  anzugeben,  dafs 
Xantholinus  capensia  mit  frischen  Stücken  von  Xntithol.  fallax  Sachse 
CStett.  Ent.  Zeil.  Ib52.)  identisch  ist.  G.  Kraatz. 


Die  Unterzeichneten  wenden  sich  an  ihre  geehrten  entomologischen 
Freunde  und  Collegen  mit  der  Bitte:  sie  bei  der  Fortsetzung  ihres 
in  dieser  Zeitschrift  bereits  (S.  XIII  ff.)  besprochenen  Werkes 

„die  geographische  Verbreitung  der  Schmetter- 
linge Deutschlands  und  der  Schweiz  etc.", 

dessen  erster  Theil,  die  Tagfalter,  Schwärmer  und  Spinner  umfassend,  im 
verflossenen  Jahre  erschienen  ist,  fernerhin  freundlich  unte  rstützen 
zu  wollen. 


LViu  Neuere  Lileralur. 

Es  sollen  zunächst  die  Noctuiuen  und  die  diesen  sich  nahe  anschlie- 
fsenden  kleineren  Gruppen  der  Ileteroceren  in  Angrift"  genommen  werden, 
d.h.  die  Cymathophoriden,  IVoctniden,  Brephiden  imd  Nycteoliden  des  Her- 
rich-.Schäffer'schen  Systems,  mit  Einschlufs  der  von  Herrich-Schäf- 
fer  zu  den  Spinnern  gesetzten  Panlhea  coenobita  und  seiner  Gattung  Roe- 
selia  {Sola  Leach),  —  die  Eulen  Treitschke's  (Schmetterlinge  von  Eu- 
ropa, 5.  Band),  mit  Aussohlufs  der  Gattung  Platypteryx ,  mit  Einschlufs 
aber  seiner  Gattungen  Herminia,  Hypeiia,  Hercyaa  Farn.  B.,  seiner  Botys 
sericealis  und  Peiit/iinu  revayana. 

Den  Zweck  unserer  Arbeit  dürfen  wir  als  bekannt  voraussetzen.  Sie 
soll  die  Lepidopterenfauna  Deutschlands  (mit  Inbegriff  der  Provinzen  Preus- 
sen  und  Posen  und  des  Elsafs)  und  der  Schweiz  nach  ihren  geographischen 
Verhältnissen  schildern,  insbesondere  das  Vorkommen  und  den  Verbreitungs- 
bezirk jeder  einheimischen  Species  nach  wagerechter  wie  nach  senkrechter 
Erstreckung  speciell  innerhalb  des  Faunengebiets,  dann  aber  auch  auf  der 
Erde  überhaupt,  nachweisen.  Wir  bedürfen  vor  Allem  zahlreicherer,  zuver- 
läl'sigcr  Local-  und  Provinzialfaunen  aus  möglichst  allen  Theilen  unseres 
weiten  Gebiets.  Möchten  sie  uns  reichlich  zufliefsen,  so  vollständig  oder 
unvollständig,  als  sie  gegeben  werden  können,  wenn  nur  an  der  Zuverläs- 
sigkeit ihrer  Angaben  kein  Tadel  haftet!  Wo  irgend  Zweifel  in  Betreff 
der  Determination  der  Art  herrschen,  würde  uns  die  Mittheilung  der  in  Frage 
stehenden  Stücke  sehr  verpflichten.  Die  nöthigsten  Angaben  in  den  fau- 
nistischcn  Verzeichnissen  bei  jeder  einzelnen  Species  sind  folgende: 
über  allgemeines  oder  beschränktes  Vorkommen, 
über  Beschaffenheit  der  Wohnplätze, 

über  die  höchste  (und  bei  den  Bergfaltern  tiefste)  beobach- 
tete Fundstelle  (nach  pariser  Fusfen  oder  mit  ausdrück- 
licher Erwähnung,  welches  Maafs  gemeint  ist), 
über  den  Grad  der  Häufigkeit. 

Wenn  weit  verbreitete  gemeine  Arten  in  einer  Gegend  feh- 
len, so  ist  die  ausdrückliche  Erwähnung  dieses  Umstandes 
wünschenswerth.  Aufser  dem  Verzeichnisse  der  Producte  ihres  heimath- 
lichen  Jagdreviers  wird  uns  nicht  minder  die  Mittheilung  alles  Dessen  will- 
kommen sein,  was  unsere  Herren  Collcgen  über  die  Verbreitung  deutsch- 
schweizerischer Falter  anderweit  inner-  und  aufserhalb  Europas  in  sichere  Er- 
fahrung gebracht  haben.  Nachweisungen,  wo  über  die  faunistischen  Ver- 
hältnisse anderer  europäischer  Länder  Auskunft  zu  finden  ist,  werden  wir 
mit  Dank  erkennen,  mit  noch  gröfsercm,  wenn  uns  die  betreffenden  litera- 
rischen Quellen  selbst  zugänglich  gemacht  werden.  Da  unsere  Schrift  neben 
der  speciellen  Erörterung  der  lepidopterologischen  Verhältnisse  ihres  Fau- 
uengebiets  auch  die  weitere  Aufgabe  sich  gestellt  hat,  die  Verbreitung  der 
bei  uns  einheimischen  Arten  —  und  damit  des  überwiegend  gröfsten  Theils 
aller  europäischen  Schmetterlinge  —  auf  der  Erdoberfläche  überhaupt,  nach- 
zuweisen, das  natürliche  Gebiet  der  europäischen  Lepidopterenfauna  zu  er- 
mitteln, den  Ursachen  nachzuforschen,  welche  die  Gestalt  der  Verbreituugs- 
bezirkc  bedingen  u.  s.  w.,  so  hoffen  wir,  dafs  sie  auch  in  den  uns  durch 
gleiches  wissenschaftliches  Streben  verbundenen  übrigen  Culturländern  des 
Weltfheils  einiges  Interesse  erregen  und  vielleicht  einige  Unterstützung  fin- 
den Mcrde.  Eine  Bestätigung  dieser  Hoffnung  durch  einen  und  den  andern 
unserer  ausländischen  Herren  Collegeu,  dem  etwa  diese  Zeilen  zu  Gesicht 
konnnen,  würde  uns  zu  ganz  besonderer  Freude  gereichen. 

Rhodeu  und  Arolscn  (im  Fürstenthum  Waldeck),  im  März  1859. 
Dr.    Adolf  Speyer.     August  Speyer. 


Geilnickt  l)«-i  A.  W.  Schade   iii  Berliu,  Grüiis(r.  18. 


Neuere  Literatur. 


Histoire  naturelle  des  insectes.  —  Genera  des  Coleopteres  par 
M.  Th.  Lacordaire.     T.  V.  part.  1.2.     Paris  1859. 

Ueberraschend  schnell  ist  dem  im  Jahre  1857  erschienenen  4ten  Theile 
dieses  entomologischen  Hauptwerkes  der  5te  Theil  gefolgt,  welcher  in  zwei 
starken  Bänden  die  Familien  der  Tenebrioniden,  Cisteliden,  Nilioniden,  J'y- 
thiden,  Melandryideii,  Lagriiden,  Pediliden,  Anthiciden,  Pyrockroideti,  Mor- 
delliden,  Rhipiphoriden,  Slylopiden,  Meloiden  und  Oedemeriden  ')  in  mei- 
sterhafter Weise  behandelt.  Zum  ersten  Male  wird  hier  die  Masse  der 
hierher  gehörenden  Formen  in  einem  von  neuen  Gesichtspunkten  ausge- 
henden, wohlgeordneten  Ganzen  vorgeführt  und  eine  unschätzbare  Grund- 
lage für  ihr  weiteres  Studium  geboten.  Zugleich  mit  diesem  Bande  sind 
4  Lieferungen  Abbildungen  (40  Blätter)  von  Migneaux  und  jNicolet  ge- 
zeichnet ausgegeben  worden.  Sie  reichen  bis  zu  den  Eucnemiden  incl.  und 
können  als  recht  erwünschte  Beigabe  bezeichnet  werden.  Da  Lacordaire's 
Werk  in  Bezug  auf  die  vier  ersten  Theile  bereits  in  dieser  Zeitschrift 
(Jahrg.  1857  p.  181  ff.)  besprochen  ist,  so  können  wir  uns  hier  auf  diese 
Anzeige  beschränken.  Ohnehin  zeigen  sich  die  Arbeitskraft,  der  Fleifs 
und  das  eminente  Talent  des  berühmten  Verfassers  auch  in  diesem,  und 
vor  allem  in  diesem  Theile  der  Genera  so  bewundernswerth,  dafs  unsere 
Kritik  sich  füglich  des  Lobes  enthalten  und  auf  den  Ausdruck  des  Dan- 
kes im  Namen  aller  wissenschaftlichen  Coleopterologen  beschränken  kann. 

V.  Kiesen  Wetter. 


Essai   monographique   sur   la  famille   des   Throscides  par   H. 
de  Bonvouloir.     Paris  1859. 

Eine  fleifsige,  schön  ausgestattete  Arbeit  eines  französischen  Entomo- 
logen, der  seinen  Namen  damit  rühmlich  in  die  wissenschaftliche  Litera- 
tur der  Entomologie  einführt. 


')  Ob  die  Tenehrioniden  im  Sinne  Lacordaire's  einerseits  und  die 
zahlreichen  kleineren  obengenannten  Familien  im  Einzelnen  andererseits, 
als  gleichwerthige  systematische  Gruppen  anzusehen  sind,  ist  wohl  nicht 
aufser  allem  Zweifel.  Lacordaire  scheint  die  Beseitigung  des  vorhande- 
nen Wifsverhällnisses  von  der  bei  weiterem  Studium  zu  erwartenden  Zer- 
legung seiner  Tenebrioniden  in  mehrere  Gruppen  zu  erwarten  (vergl.  p.  13. 
Not.  1.). 

Beil.  Entomol.  Zeitschr.    III.  27 


Lx  Neuere  LUeratnr. 

Die  Familie  der  Throaciden  umfafst  n.icli  dem  Verfasser  4  Gattungen. 
Throaciis,  mit  14  Arten,  darunter  5  europäische  (T/t.  dermestoides  Linn., 
brevivoliis  Bonv.,  elateroides  llecir,  obtusus  Curt.,  Duvalii  Bonv.); 
Drapetes  mit  32  Arten  (darunter  die  bekannte  europäische  Art,  Dr.  egue- 
stris  F.);  Lissomus,  mit  15,  sämmllicb  exotischen  Arten,  und  die  neue 
Gattung  Hypochaetes  Bonv.,  mit  einer  brasilianischen  Art.  —  Familie, 
Gattungen  und  Arten  werden  mit  lateinischen  Diagnosen  und  französischen 
Beschreibungen,  sowie  mit  feinen,  gröfstentheils  farbigen  Abbildungen  auf 
6  Kupfertafeln  sorgsam  erläutert  und  scharf  und  sicher  kenntlich  gemacht. 
Die  Zahl  der  neu  beschriebenen  Arten  ist  bedeutend,  und  manche  bereits 
bekannte  Species  sind  durch  Auffindung  guter,  bisher  übersehener  Kenn- 
zeichen besser  begründet. 

Ueber  die  systematische  Stellung  von  Throscus,  Lissomus  und  Dra- 
petes haben  von  jeher  verschiedene  Ansichten  bestanden.  Diese  Käfer 
bilden  Zwischen-  oder  Uebergangsformen,  deren  complicirte  Verwandt- 
schaftsverhältnisse durch  ihre  Stellung  im  Systeme  keinen  erschöpfenden, 
sondern  nur  einen  annäiiernd  richtigen  Ausdruck  flnden  können.  Gern 
lasse  ich  daher  auch  gegen  die  Unterbringung  dieser  Gattungen  (als  zwei 
Tribus  der  Throsciden  und  Lissomiden)  bei  den  Euciiemiden  Bedenken 
gelten.  Die  Thiere  entfernen  sich  vom  eigentlichen  Euciiemiden -Typus 
allerdings  beträchtlich,  nur  bleibt  die  Frage,  welches  Gewicht  auf  die  in 
der  That  vorhandenen  Unterschiede  gelegt  werden  soll.  Bonvouloir  trennt 
Drapefes  von  Lissomus.  Er  hat  wohl  Recht  damit;  doch  sind  die  Unter- 
schiede sehr  fein.  Desto  unstatthafter  erscheint  es  mir  aber,  diesen  auf 
das  Engste  verwandten  Gattungen  T'iroscus  als  gleichwerthige  Gattung 
zuzugesellen.  Sie  stellt  sich  jenen  beiden  (und  jedenfalls  auch  Hypochae- 
tes) so  entschieden  als  eigcnthümlicher  Typus  entgegen,  dafs  mindestens 
innerhalb  der  Familie  der  Throsciden  zwischen  Throsciden,  im  eigentli- 
chen Sinne,  und  Lissomiden  {Lissomus,  Drapetes  und  Hypochaetes)  unter- 
schieden ^Verden  müfste.  Allein  Throscus  einerseits  und  die  Lissomiden 
andererseits  sind  so  heterogene  Elemente,  dafs  wenn  man  sie  auch  allen- 
falls beide  einem  und  demselben  gröfseren  Complex  von  Gattungen  als 
anomale  Formen  einlügen  kann,  doch  ihre  Zusammenstellung  in  eine  auf 
sie  allein  beschränkte  Familie  überhaupt  unnatürlich  ist.  Auf  das  nach 
vorn  vorgezogene  Prosternum  (mentonniere)  legt  Bonvouloir  selbst  wenig 
Wcrlh,  und  in  der  Thal  ist  dieser  Körpertheil  gerade  bei  den  Sternoxen, 
selbst  innerhalb  der  einzelnen  Gattungen  nach  den  verschiedenen  Arten, 
unbeständig.  Ebensowenig  dürfte  auf  die  Bildung  der  Trochanteren,  weil 
die  hier  wahrzunehmenden  Modifikationen  zu  unbedeutend  sind,  viel  zu 
geben  sein.  Das  gemeinsame  Band,  welches  Throscus  und  die  Lissomi- 
den vereinigen  soll,  ist  daher  im  Grunde  nichts  als  die  enge  Verbindung 
zwischen  Vorder-  und  Ulittelbrust.  Bonvouloir  sucht  das  Wesentliche  da- 
bei dahin  zu  präcisiren:  Einerseits  sei  die  Beweglichkeit  aufgehoben,  an- 
dererseits seien  die  Gelenkpfannen  der  Vorderhüften,  obgleich  thatsäch- 
lich  olfcHj  doch  durch  das  Älesoslernum  ergäuzt,  in  welches  sie  zur  Hälfte 


Neuere  LUerafiir.  Lsi 

eingegraben,  und  durcli  welches  sie  daher  nach  hinlen  geschlossen  seien. 
Was  aber  erstem  Punkt  betrifff,  so  ist  die  Beweglichkeit  des  Prothorax 
bei  Throscus  keineswegs  aufgehoben,  wie  schon  aus  dem  Umstände  un- 
widerleglicli  liervorgeht,  dafs  Throscus  in  Folge  derselben  Sprünge  aus- 
zuführen vermag,  ßonvouloir  scheint  daran  noch  immer  nicht  recht  glau- 
ben zu  wollen,  und  es  läfst  sich  nicht  läugnen,  dafs  die  Sache,  wenn  man 
die  Körperbilduug  des  Thieres  betrachtet,  etwas  Unwalirscheiuliches  hat. 
Allein  da  zuverlässige  Beobachter  das  Springen  des  Thieres  wiederholt 
wahrgenommen  und  darüber  positive  und  detaillirte  Angaben  gemacht  ha- 
ben, so  kann,  der  hiermit  nachgewiesenen  Thatsache  gegenüber,  auf  eine 
entsresienstehende  vorsefafste  Meinung  nichts  ankommen,  und  die  Citate 
Bonvouloir's  aus  Westwood  und  Lacordaire  beweisen  nur,  dafs  diese  En- 
tomologen niemals  einen  Throscus  springen  sahen,  aber  nicht,  dafs  er  über- 
haupt nicht  springen  kann. 

Was  den  zweiten  Punkt  anlangt,  so  beschreibt  Bonvouloir  die  frag- 
liche Bildung  ganz  richtig.  Allein  wenn  er  im  Gegensatze  dazu  sagt,  bei 
den  Elateren  seien  die  Gelenkpfannen  der  Vorderhüften  nach  hinten  offen, 
das  Mesosternura  sei  vom  Prosternum  entfernt  und  der  Hinterrand  des 
letzteren  schliefse  sich  durchaus  nicht  an  den  Vorderrand  des  ersteren 
an,  so  ist  Alles  das,  strenggenommen,  unrichtig.  Wenn  nämlich  ehxEla- 
ter  den  Vorderkörper  herahneigt,  wie  dies  in  der  Ruhe  stets  geschieht, 
schliefsen  Vorder-  und  Mittelbrust  unmittelbar  an  einander  an,  die  Ge- 
lenkpfannen der  Vorderhülten  sind  hinten  von  dem  Vorderrande  des  Me- 
sosternum,  welcher  daher  auch  eine  deutliche  Gleitfläche  lür  das  Spiel 
der  Hüften  hat,  völlig  geschlossen,  und  nur  der,  von  mir  übrigens  (Na- 
turg.  der  Ins.  Deutschi.  IV.  p.  175)  bereits  hervorgehobene,  Unterschied 
ist  wirklich  vorhanden,  dafs  bei  Throscus  und  den  Lissomiden  das  Meso- 
sternum  weniger  eingesenkt,  also  llacher  und  mehr  in  derselben  Ebene 
zwischen  Vorder-  und  Mittelhüften  ausgebreitet  ist,  weshalb  denn  die  Vor- 
derhüften, besonders  von  hinten  her  gesehen  mehr  emporgehoben  erschei- 
nen. Gleichwohl  giebt  es  Elateriden-  und  Buprestiden  -Formen ,  welche 
durchaus  ähnliche  Bildungen  zeigen.  So  vermittelt  unter  den  ersteren  un- 
verkennbar Lacon,  unter  den  letzteren  sehr  entschieden  Trachys  einen 
Uebergang.  So  wenig  also  die  besonders  feste  Gliederung  zwischen  Vor- 
der- und  Hinterkörper  bei  sämmtlichen  Throsciden  (im  Sinne  Bonvouloir's) 
zu  übersehen  ist,  so  sehr  wird  man  sich  hüten  müssen,  darauf  unverhält- 
nifsmäfsiges  Gewicht  zu  legen  und  darüber  Verschiedenheiten  unbeachtet 
zu  lassen,  die  gerade  an  solchen  Organen  auftreten,  welche  erfahrungsge- 
mäfs  für  die  Systematik  wichtig  sind.  Bekanntlich  ist  der  Bau  der  Füh- 
ler bei  Throscus  seiner  ganzen  Anlage  nach  vom  Typus  des  EInIrrideii- 
fühlers,  mit  welchem  die  Lissomiden  übereinstimmen,  grundverschieden. 
Auch  die  Mundtlieile  bieten  die  allererheblichsten  Abweichungen,  welche 
gerade  durch  Bonvouloir's  sorgfällige  Untersuchungen  erst  recht  auffallend 
hervortreten.  Die  Mandiheln  sind  bei  Throscus  einfach,  bei  den  Lissomi- 
den (wie  Bonvouloir  nachwei.st  und  wie  ich  bestätigen  mufs)  zweispitzig, 

27* 


LXli  Neuere  Lileraiur. 

wie  bei  siimmllicben  Elateriden;  die  Maxillen  sind  bei  Throscus  in  eigen- 
tbüralicber  Weise  gewimpert  oder  nach  Bonvouloir  bedornt.  Letzterer 
findet  nämlicb  die  äufsere  Lade  derselben  in  zwei  fest  aufeinander  gelegte 
Partien  getheilt,  von  denen  die  kleinere  mit  Dornen  besetzt  ist;  bei  den 
Liissomiden  zeigt  sich  biervon  keine  Spur.  Vor  Allem  aber  hat  die  Fal- 
tung der  Flügel  und  das  Gcäder  derselben  bei  Throscus  einen  so  beson- 
deren, von  dem  Elateriden-Flü^el  so  völlig  versebiedenen  Typus,  dafs 
diese  Bildung  allein  hinreichen  würde,  das  Unnatürlicbe  der  Combination 
von  Throscus  mit  den  Lissoiniden  zu  einer  Familie  schlagend  nachzuwei- 
sen, denn  die  Flügel  der  letzteren  sind  im  Wesentlichen  wie  die  der  £^a- 
teriden  gebildet,  und  es  möchten  sich  in  der  That  kaum  zwei  von  Grund 
aus  verscliiedenere  Flügeltypen  unter  den  Coleopteren  auffinden  lassen  als 
die  der  Elateriden  und  Throsciden.  Man  vergleiche  Bonvouloir's  eigene, 
Tafel  A.  gegebene  Abbildungen.  Wenn  der  Verfasser  in  der  Flügelbil- 
dung Momente  gefunden  zu  haben  glaubt,  welche  die  Natürlichkeit  der 
Throsciden-Y amiWe  näher  begründen  könnten  (caracteres  qui  concourent  a 
valider  la  famille  des  Throscides,  p.  6),  so  beweist  das  nur,  dafs  er  zwar 
vorlrefPlich  uniersucht,  aber  die  Bedeutung  der  untersuchten  Bildungen 
nicht  immer  in  gleichem  Grade  sicher  erfafst. 

Auffallend  ist  es  übrigens,  dafs  Bonvouloir's  sonst  so  scharfem  Auge 
die  in  den  Fühlern  von  Throscus  ausgesprochene  Geschlechtsverschieden- 
hei'.,  die  wenigstens  bei  dem  gemeinen  Thr.  dermestuides  sehr  deutlich  ist, 
hat  ents;ehen  können.  v.  Kiesenwetter. 


Monographie  des  Elaterides  par  M.  Candeze.    T.  11.    Liege 
1859. 

Auch  hier  begnügen  wir  uns,  unter  Bezugnahme  auf  die  Besprechung 
Bd.  II.  S.  94  ff.  dieser  Zeilschrift  mit  einer  kurzen  Anzeige  der  Fortsetzung 
dieses  vortiefflichen  Werkes,  welcbe  die  Bearbeitung  der  eigentlichen  Ela- 
teriden beginnt  und  die  Subtribus  der  Dicrepidiiten  mit  17,  der  Eudacty- 
Uten  mit  5,  der  Monocrepidiiten  mit  5  Gattungen  (worunter  Heteroderes 
mit  den  beiden  südeuropäischen  Arten  crucifer  ^oss\  und  üossit  Germ.), 
der  Physorhiniten  mit  3  Gattungen  (worunter  Porthniidius  fulvus  Redt, 
und  Anchastns  mit  der  europäischen  Art  acuticornis  Germ.)  und  der 
Elateriden  mit  8  Gattungen  (worunter  Drasterius,  Elater  und  Megapen- 
thes  mit  europäischen  Arien)  auf  543  Seilen  und  7  Tafeln  Abbildungen 
enthält.  —  Nur  einige  einzelne  Bemerkungen  in  Bezug  auf  Band  IV.  Heft 
2.  der  Ins.  Deutschi.,  worin  die  Elateriden  bearbeitet  sind,  erlaubt  sich 
der  Unterzeichnete  anzuschliefsen. 

Bei  der  binreichend  bekannten  Eigenlhümlichkeit  der  ganzen  Elateri- 
rfcyj-Familie,  alle  Gattungen  durch  ganz  allmälige  Uebergänge  mit  einander 
zu  verbinden,  betrachte  ich  kaum  als  wesentliche  DilTerenz,  dafs  Candeze 
die    Galtung    Brachycrepis   Le    Conte    mit   Anchastus   Le  Conte,    und 


Neuere  Literatur.  Lxiii 

Ischnndes  Germ,  mit  Megapenthes  Kiesw.  vereinigt,  indem  er  annimmt, 
dafs  sich  die  betreifende  3  Arten  nur  innerhalb  der  Gattun^sgriinzen  vom 
eigentlichen  Typus  entfernen,  während  ich  dieselben  als  Typen  sehr  nahe 
verwandter,  aber  doch  ausreichend  geschiedener  Gattungen  betrachtet  habe. 

Heterodes  crucifer  Rossi  (bisher  gewöhnlich  als  eine  der  Gattung 
Aeolus  angehörige  Art  betrachtet)  soll  nach  S  3.=>6  in  Süddeutschland  vor- 
Icommen,  was  wenigstens  bis  jetzt  noch  nicht  bekannt  war. 

Unter  den  Elateren  nennt  Candeze  S.  443  den  Germar'schen  hjthro- 
pterits  mit  dem  Eschscholtz'schen  Namen  cinnaberimis.  Allein  die  Be- 
schreibung der  letzteren  Art  in  Thon's  Archiv  scheint  mir  Germar's  Zwei- 
fel über  die  gemeinte  Art  zu  rechtfertigen.  Meinen  E.  satrapa  vereinigt 
er  ebendaselbst  als  Varietät  des  3Iänuchens  mit  E.  lyfhropteriis  und  mag 
damit  Recht  haben,  obgleich  ich  ein  so  aulTallendes  Variiren  in  der  Füh- 
lerbildung  nicht  für  möglich  gehalfen  hätte. 

Desgleichen  wird  der  Name  E  aelhiops  restituirt.  Mit  dem  dabei 
von  Candeze  angewendeten  Grundsatze  bin  ich  im  Allgemeinen  ganz  ein- 
verstanden und  habe  mich  Berl.  Ent.  Zeitschr.  II.  xix  not.  2.  ausdrücklich 
für  dieselbe  ausgesprochen.  Bei  der  Frage,  ob  für  diesen  Namen  ein  Col- 
lisionsfall  anzunehmen,  mochte  aber  doch  in  Betracht  kommen,  dafs  La- 
cordaire's  aelhiops  noch  gegenwärtig  Elater  aethiops  heifst  und  somit 
dem  Gattungs-  und  Arlnamen  nach  mit  der  Herbst'schen  Art,  wie  sie 
von  ihrem  Autor  aufgestellt  ist,  gleichlautet.  —  An  die  Stelle  der  3  Ger- 
mar'schen Arten  scrofa,  brunnicornis  und  ohsidiayms  werden,  gerade  so 
wie  von  mir  in  den  Ins.  üeutschl.  IV.  S.  345  ff.,  nur  2  Arten  unterschie- 
den, von  denen  aethiops  meinem  scrofa ,  und  nigerrimus  meinem  brunni- 
cornis entspricht.  Letzterer  ist  daher  nicht  bei  aelhiops  Candeze  zu  ci- 
tiren,  von  welchem  er  sich  nach  meiner  Beschreibung  durch  gröfsern 
Glanz,  sparsamer  punktirles  Halsschild  und  kleinere  Gestalt,  sämratlich 
Merkmale,  die  dem  ?jig-err??/jHS  Candeze  zukommen,  unterscheidet.  Auch 
brunnicornis  Germ  wäre,  nach  meiner  Meinung,  nicht  zu  aelhiops  zu 
bringen  gewesen,  da  der  gröfsere  Glanz,  die  kleinere  Gestalt  und  das  fei- 
ner  und  weilläufiger  punklirte  Halsschild,  die  Germar  seinem  Käfer  im 
Gegensatz  zu  seinem  scrofa  zuschreibt,  auf  nigerrimus  deuten.  Da  Ger- 
mar, wie  schon  die  Annahme  von  3  Arten  zeigt,  über  diese  Tliiere  nicht 
ganz  im  Reinen  gCAvesen  ist,  mag  er  wohl  Stücke  von  brunnicornis  als 
scrofa  und  umgekehrt  bestimmt  haben.  Geht  man  davon  aus,  dafs  Can- 
deze die  Lacordaire'schen  Arten  besser  kennt,  als  ich  sie  gedeutet  habe, 
so  stellt  sich  meiner  Meinung  nach  folgendes  als  die  richtige  Synonymie 
heraus : 

1.  Elater  scrofa  Germ.  Kiesw 

Elater  aethiops  Lacord.  Cand. 

2.  jE.  nigerrimus  Lacord.  Cand. 

E.  brunnicornis  Germ.  Kiesw. 

E.  obsidianus  Germ.  v.  Kiesenwetter. 


Lxiv  Neuere  Literatur. 

Die  Käfer  Deutschlands  von  Valentin  Gut  fleisch  und  Fr. 
Chr.  Böse.     Darmstadt  1859,  bei  Joh.  Phil.  Diehl. 

Auf  den  beschränkten  Raum  von  662  Seiten  sind  liier  eine  Ueber- 
sicht  der  Familien  und  kurze  Beschreibungen  der  bis  jetzt  bekannten  Kä- 
fer Deutschlands  nach  Gattungen  und  Arten  (letztere  recht  vollständig) 
zusammengedrängt.  Das  Buch  übertrifft  somit  an  Prägnanz  und  in  Folge 
dessen  auch  an  Billigkeit  selbst  Uedtenbacher's  rühmlich  bekanntes  Werk. 
Indessen  kann  es  dasselbe  auch  nicht,  obgleich  die  Fauna  Austriaca  in 
ausgedehntestem  Maafse  ausgezogen  und  benutzt  ist,  ersetzen.  Neue,  auf 
umfassenden  eigenen  Untersuchungen  beruhende  Resultate  für  die  Wis- 
senschaft sind  nicht,  oder  doch  gewifs  nur  höchst  spärlich  geboten,  und 
das  Werk  erscheint  daher  als  eine  gewandte,  aber  gleichwohl  in  vielen 
Fällen  unzureichende  Compilation,  die  den  Leistungen  auf  dem  Gebiete 
der  entomologischen  Literatur  bis  auf  die  neueste  Zeit  gefolgt  ist,  mehr 
aber  läfst  sich  auch  kaum  davon  sagen.  v.  Kiesen  weiter. 


Eine  vom  Verfasser  Ac lulle  Costa  eingesandte  kleine  Broschüre 
„Ricerche  entomologiche  sopra  i  Monti  Partenii  vel  Prinoipato 
ulteriore".   Neapel  1858. 

enthält  die  Ergebnisse  einer  entomologischen  Excursiou  ia  den  bezeich- 
neten Höhenzug,  unweit  Neapel.  Es  werden  darin  namhaft  gemacht:  Co- 
leopteren  106,  Orthopteren  5,  Neuropteren  8,  Ilymenopteren  150,  Hemip- 
tereu  33,  Lepidopteren  14,  Dipteren  35.  Einzelneu  Arten  sind  Bemerkun- 
gen beigefügt,  einige  auch  auf  einer  colorirten  Tafel  ganz  oder  zum  Theil 
abgebildet. 

Als  neu  werden  kurz  beschrieben : 

Coleopteren:  Cymindis  angustatiis  {ti.  sp.'/),  Trechus  planiiiscitliDi, 
Malachius  apenninus  (h.  sp.  ?),  Dasytes  cusaiiensis,  Ragoiiycha  angulatocol- 
lis,  MaWtodes  cogiiatus,  Fliiithus  parthenius,  Otiorhynchits  rugiilipenitis. 

Ilymenopteren:  Hylotuiiia  discus,  Schizocera  cugnata,  AUantus  co- 
stalis,  Macrophya  trochanterica  (der  M.  4-maculala  F.  sehr  ähnlich  und 
wohl  kaum  verschieden),  Chalcis  fenestrata,  Torymus  igneiventris,  Hedy- 
chrum  ßavitarse,  Foenus  brachyurus,  Sphex  parlhenia  (das  Geäder  der 
Vorderflügel  ist  in  der  Abbildung  dieser  Art  nicht  ganz  übereinstimmend), 
Priocnemis  consimilis,  Harpacles  niger,  Cerceris  sprila,  Vespa  piloselfa, 
Stelis  6-sigiiata,  Prosopis  ccrvicoriiis  (mit  stark  verbreitertem  erstem  Füh- 
lergliede). 

Hemipteren:  Berylus  angustipeimis,  Cia.ius  mirißavus. 

J.  P.  E.  Frdr    Stein. 


Neuere  Literatur.  Lxv 

Catalogus  Hemipterorum.     Herausgegeben   von  dem  Entomo- 
logischen Verein  zu  Stettin.    Stettin  1859.    8.    112  Seiten. 

Eine  Zusammenstellung  der  überhaupt  bisher  beschriebenen  Hemi|)te- 
ren  zu  geben,  wie  es  mein  wer ther  Freund,  H.  Anton  Dohrn  durch  den 
vorliegenden  Katalog  beabsichtigt,  ist  jedenfalls  ein  höchst  dankenswer- 
thes  Unternehmen;  trotz  der  mannichfachen  Lücken,  welche  die  erste  Auf- 
lage noch  zeigt,  wird  sie  das  hemipterologische  Studium  doch  gewifs  we- 
sentlich erleichtern  und  zur  Beförderung  derselben  beitragen. 

Das  gegebene  Verzeichnifs  stützt  sich  hauptsächlich  auf  die  Kataloge 
des  British  Museums;  selbst  die  Jahresberichte  sind  nicht  vollständig  be- 
nutzt. Von  gröfseren  Arbeiten,  welche  gänzlich  unberücksichtigt  geblie- 
ben sind,  nennen  >vir  z.  B.  Gay  Fauna  cliilena  und  Spinola  Tavola  si- 
nottica.  Minder  sorgfältig  oder  nur  zum  Theil  benutzt  sehen  wir  Perty 
Deleclus  aniraalium;  Erichson  Beitrag  zur  Insekteufauna  von  Vandie- 
mensland;  Zetterstedt  Insecta  lapponica;  Kolenati  Meletemata  etilo- 
mologica;  Meyen's  Reise  {Heiniptcra  von  Burmeister);  Schom- 
burgk's  Reisen  in  British  Guyana;  Lucas  Ex[)lorafion  de  TAlgerie;  Fie- 
ber's  Aufsatz  in  Wei  ten  weber's  Beiträgen  zur  Natur-  und  Heilkunde; 
die  Entomological  Transactions  (Arbeiten  von  Dallas)  und  an- 
dere. Auffallend  ist  es,  dafs  die  drei  hemipterologischen  Hauptarbeiten, 
Burmeister's  Handbuch  der  Entomologie,  Spinola's  Essai  sur  les  He- 
miptercs  undAmyot  und  Serville's  Histoi'e  des  Hemipteres  nicht  voll- 
ständig citirt  sind.  —  Euagoras  StoUi,  Gonocerus  lahulalus^  Hyinenarrys 
perpunctala,  Odonfofarsus  lineatiis,  Plaxiscelis  fnsca,  Oiicoccphalns  gri- 
seus,  Iclia  basalis,  Gerris  producta,  arinala  und  argentata  (Spin.), 
Anasa  cornuta,  sowie  die  ganzen  Gattungen  Elvisura,  MyrocJtca,  Adrisn, 
Machtiina,  Platymeris,  Sphaeridops,  Dic/ielops,  Cymodeina,  Tlieraneis,  zu- 
mal die  auch  in  Europa  vertretene  Gattung  IJmnuhates  sucht  man  verge- 
bens. Die  von  Fieber  aufgestellten  zahlreichen  Capsinen-Gattungen  auf- 
zunehmen war  vielleicht  nicht  gut  möglich,  doch  hätten  die  von  demsel- 
l)en  beschriebenen  nicht  wenigen  Capsinen- Arten  wohl  citirt  werden 
können;  der  Nachtrag  zu  Walker's  Homoptercn-Katalog  hätte  nur  abge- 
schrieben zu  werden  brauchen,  um  zahlreichen,  vonAsaFitch  und  Say 
beschriebenen  nordamerikanischen  Arten  einen  Platz  in  dem  Kataloge  zu 
verschaffen. 

Die  Systematik  beruht  meistens  auf  den  Vorarbeiten  von  bekannten 
Autoren,  obgleich  nicht  immer  den  besten  Mustern  gefolgt  ist,  z.  B.  für 
die  Fulgorinen,  wo  Schaum's  Arbeit  unbenutzt  geblieben  ist,  wodurch 
verschiedene  Gattungen  einen  unrichtigen  Platz  bekommen  liaben  und  an- 
dere in  jener  Arbeit  aufgestellte  gänzlich  fehlen.  Unter  den  Redu- 
viten  hat  der  Verfasser  Aenderungen  und  Gruppeneintheilnngen  gemacht, 
welche  wohl  kaum  ZU  motiviren  sind.  Warum  sind  unter  den  Kednvina 
die  Untergruppen  Jiediioida  und  l'iralida  so  weit  von  einander  getrennt? 
Welche  sind  die  Charaktere  lür  die  unter  Harpavlurina  aufgestellten  Un- 


Lxvi  Neuere  Literatur. 

tergruppen?  Ref.  liaf,  bislier  wenigstens,  keine  Merkmale  aufGnden  kön- 
nen, tlurcli  weiche  sicli  die  Gattiingeti  Eulyes,  Yulinus  und  Sycanus  als 
Gruppe  von  flarpactvr  und  nachstehenden  absondern  können.  Was  die 
Untergruppe  Haematocharida  betrifft,  so  scheint  sie  um  so  mehr  unbe- 
gründet, als  Ref.  in  den  letzten  Zeiten  zumal  die  Gattungsrechte  der  ein- 
zigen dazu  gehörenden,  von  ihm  selbst  aufgestellten  Gattung  in  Zweifel  ge- 
zogen hat.  Was  berechtigt  die  Gpttung  Nabis  sich  mit  den  Saldina  als 
Untergruppe  Nahida  zu  vereinigen,  wenn  sie  auch  verschiedene  Merkmale 
zeigt,  welche  au  diesen  letzteren  erinnern?  Jedenfalls  ist  es  besser  sie 
mit  Aniyot  und  Serville  als  ein  mit  den  Firatida  durch  Prostemma 
und  Pachynomus  eng  verbundenes  Uebergangsglied  zu  Salda  zu  betrachten. 

Was  die  Nomenclatur  betrifft,  so  geht  der  Verf.  nicht  imnjer  couse- 
quent  zu  Wege.  Da  nach  der  Ansicht  des  Ref.  ganz  richtig  z.  B.  Oma- 
locepfiala,  Poiocera  und  Aphaeua,  statt  der  von  späteren  Autoren  vorge- 
schlagenen Homa/occphala,  Poeocera  und  Aphana  beibehalten  werden,  so 
wäre  auch  z.  B  Peirates  für  Pirntes  wieder  einzuführen;  eben  so  statt 
des  von  Burmeister  reformatorisch  eingeführten  Peltophora  der  ältere 
und,  obgleich  hybride,  zu  seinem  Zwecke  doch  völlig  so  gute  Guerin'sche 
IName  Scutiphora  aufzunehmen.  Für  Piczopletira,  Trichoscelis  und  Myo- 
coris  hätten  die  älteren  und  als  gar  nichts  bezeichnenden  deswegen  bedeu- 
tend besseren  Namen  Sthietiera,  Heniartes  und  Hiranetis  gebraucht  wer- 
den müssen. 

Dafs  es  Zalega  furcifrons  (nicht  spinifrons),  Ponerobia  (nicht  Po- 
nerobius)  heifsen  mufs,  sei  hier  beiläufig  erwähnt. 

Eine  nicht  geringe  Anzahl  Arten  sind  zweimal  aufgeführt,  entweder 
in  derselben  Gattung,  wie  z.  B.  Nysius  Fragariae,  Issns  muscarius;  oder 
In  zwei  verschiedenen  Gattungen,  wie  z.  B.  Culeotitlius  und  Eurygaster 
costatus,  Odoiitoiarsus  und  Oduntoscelis  :itigma,  Aelia  und  Dichelocephala 
gracilis,  Phycomerus  und  Mistis  crassiclunis,  Pla.xiscelis  und  Diactor  pa- 
gnnus,  Rhopalus  und  Scrinetha  fulcrata,  Homoeocerus  plagiatus,  magni- 
coriiis  und  nigriconiis  findet  man  auch  unter  Ceralopacltys  etc.  etc. 

Synonymische  Citate  bei  den  Gattungen  zu  geben  wäre  höchst  zweck- 
niäfsig  gewesen;  bei  den  Arten  wäre  in  Zukunft  wohl  besser  dem  Bei- 
spiele des  Schaum'schen  Käferkatalogs  zu  folgen,  und  die  Synonymle 
durch  Einrücken  der  Namen  anstatt  durch  Vorsetzen  von  Klammern  an- 
zudeuten. C.  Stal. 

Fabricia  Entomologlca   par  H.  Jekel.     3.  Livraisou.     (Prix 
1  Fr.  50  C.)    Paris  Autographie  Typomorpbe   de  l'Auteur, 
17,  Rue  des  Saiuts-Peres. 
Das  diesjährige  (3te)  lieft  der  Fabricia  Entomologlca  enthält  die  Be- 
schreibungen einer  gröfsern  Anzahl  von  neuen  Hypsuriut ns- Avlen,  der  bei- 
den  Geschlechter  von   Hypson.  rotundicoUis   und  squamosus   Schh.;   auf 
diese  Arten   gründet  Jekel   die    Gattung  Euseapus,   auf  Hyps.  leucostictus 
Germ.  Schh.,  viridimargiiialus  Schb.  und  3  neue  Arten  das  Genus  Sfc- 
7iorhinus. 


Zeilschrifl  schau. 


Dafs  (liesmal  kürzer  die  Zeitscliriftsciiau  gedrängt  und  weniger  voll- 
stäudig  ist,  als  vielleicht  Mancher  erwartete,  ist  sowohl  dem  Unwohl- 
sein der  Herren  Referenten  Schaum  und  Loew  als  dem  Umstände  zuzu- 
schreiben, dafs  auf  die  eingegangenen  Arbeiten  die  meiste  Rücksicht  zu 
nehmen  war. 

Wiener  Entomologische  Monatschrift  7—10.     1859. 

No.  7.  Lederer  (S.  193):  Ein  paar  Worte  über  Dr.  Herrich-Schäffer's 
Kritik  meiner  INoctuinen  Europa's. 

X.  Fieber  (S.  200):  Die  Familie  der  Berytideae.  —  Der  Verfasser  (zu 
Chrudim  in  Böhmen),  der  sich  zur  Bestimmung  europaischer  iJc?«i2)<era 
erbietet,  stellt  die  Berytideae  den  Coreideae  gleichwerthig  gegenüber, 
und  giebt  eine  Charakteristik  der  Gattungen  (7)  und  Arten,  unter  de- 
nen mehrere  neue. 

S.  210  —  221  und  S.  225  —  230:  Einige  Bemerkungen  eines  süddeutschen 
Entomologen  zum  Catalogus  Coleopterorum  Europae  (Berlin  1859).  — 
iNeben  einzelnen  nützlichen  Winken  und  Berichtigungen  findet  Ref.  in 
dem  mit  bester  Absicht  geschriebenen  Artikel  manches  getadelt,  was 
ilim  als  Vorzug  des  Schaum'schen  Katalogs  erscheint.  Zu  welchem 
Zwecke  sollen  überhaupt  die  Seclionen  von  Homalota,  Meligethes,  Crypto- 
cephalus  (s.  S.  212)  angedeutet  werden?  Dafs  bei  der  Anführung  von 
Untergattungsnamen  eine  kritische  Auswahl  stattgefunden  hat,  kann  Ref. 
nur  befürworten,  da  dieselben  vorzugsweise  einen  literar- historischen 
Werth  haben,  und  am  Besten  allmälig  ganz  aus  Katalogen  verschwin- 
den müssen,  die  bestimmt  sind  eine  einfache  Uebersicht  der  vorhande- 
nen Galtungen  und  Arten  zu  geben.  Wenn  der  süddeutsche  Entomo- 
loge diese  Kritik  auch  nicht  deutlich  erkannt,  so  hätte  er  sie  doch 
nicht  mit  der  vom  Ref  gerügten  inconsequenten  Bezeichnungsweise  der 
Gattungs-Sectionen  im  Dohrn'schen  Kataloge  verwechseln  sollen  (vergl. 
p.  212  unten).  Die  Quediifurmes,  Staphylinini  genuini  und  Xantholi- 
niiii  sind  vom  Ref.  absichtlich  als  wirkliche  Sippen  aufgeführt,  weil  er 
jetzt  noch  mehr  als  früher  (Insekt.  Deulschl.  II.  S.  473)  die  Ansicht 
vertreten  zu  können  glaubt,  dafs  sie  als  eigene  Sippen  aufzufassen  sind, 
l'latyprosopus  hierichonticus  brauciit  nicht  mit  einem  Kreuz  versehen 
zu  werden,  weil  er  in  Syra  aufgefunden  ist  (vergl.  diese  Zeitschrift  II. 
p.  65).  Catoptrichus  kann  nicht  hinler  Catopomorphus  eingereiht  wer- 
den, weil  der  Küfer  in  Silkha  einheimisch  ist.  Dafs  Sphaerites  von 
Du  Val  gegen  Redtenbacher  ausdrücklich  zu  den  Silphalcs  gestellt  wird, 
ist  in  dieser  Zeitschrift  (III.  S.  ix)  bereits  hervorgehoben      Auf  die  sou- 


Lxviii  Zeilschriftschau. 

stigen  Berichtigungen  einzugehen  bleibt  Herrn  Professor  Schaum  über- 
lassen. 

Loew  (S.  221 — 224)  beschreibt  Oxycera  marginata  aus  Sicilien  und  Chei- 
losia  crassiseta  von  Dalinalien  und  den  Alpen. 

No.  8.  Fieber  (S.  230  —  241):  Die  europäischen  Arten  der  Gattung 
Salda. 

Leder  er  (S.  241):  Classifikation  der  europäischen  Torlricinen.  (Forts. 
in  No.  9.  S.  273-288  ) 

Afsmufs  (S.  255)  glaubt  annehmen  zu  dürfen,  dafs  die  Larve  von  Serro- 
palpus  barbatus  in  Bienen-,  Wespen-  und  Hummel  Bauten  lebt. 

Türk  (S.  256)  beobachtete  Phytoecia  nnci/iata  Redt.  (^  und  molybdaena 
Schh.  2  'Q  copula  und  stets  zusammen  vorkommend. 

No.  9.  Kutschera  (S.  257):  Beiträge  znr  Kennlnifs  der  europäischen 
Hallicinen.  Charakterisirt  wird  die  Gattung  LithoTioma  mit  ihren  bei- 
den Arten. 

C.  und  R.  Felder  (S.  263):  Lepidopterologische  Fragmente.  (Schlufs.) 
Beschreibungen  von  10  meist  neuen  Exoten  und  Aufzählung  einer  An- 
zahl Arten  von  Neu-Guinea.     Dazu  Tafel  5. 

No.  10.  Loew  (S.  289):  Die  nordamerikanischen  Arten  der  Gattungen 
Tetanocera  (7  bestimmt  verschiedene,  unter  denen  4  neue)  und  Sepe- 
don  (3  neue  Arten). 

L.  Miller  (S.  300):  Eine  Excusion  ins  Tatra-Gebirge.  —  Ein  interessan- 
ter Beitrag  zur  Kenntnifs  dieser  unwirthbaren,  von  Entomologen  bisher 
fast  gar  nicht  besuchten  Gegend.  Während  etwa  4  Wochen  fand  Herr 
Miller  in  der  Ebene  und  subalpinen  Region  wenig,  das  Meiste  in  der 
liochalpinen  unter  Steinen.  Die  gewöhnlichsten  Käfer  der  Ebene  fin- 
den sich  hoch  bis  über  die  Krummholzregion.  Aus  der  begonnenen 
Aufzählung  der  Arten  sind  Nebria  tatrica,  Patrobus  tatricus,  Pterosti- 
chus  blandulus,  Trechns  inicropthaliuus  als  neue  Arten  hervorzuheben. 
Zu  Carabus  glacialis  Mi  11.  scheint  mir  auch  der  C  Hoppei  aus  Sie- 
benbürgen gezogen  werden  zu  müssen,  von  dem  mir  indessen  schön 
hellgrüne  Stücke  noch  nicht  vorgekommen  sind;  dafs  wir  es  hier  nicht  mit 
einer  eigenen  Species  zu  thun  haben,  liegt  auf  der  Hand.  Die  Abände- 
rungen anderer  Arten  sind  mehrfach  hervorgehoben,  wodurch  sich  der 
Werth  der  Arbeit  erhöht;  Pterostichus  Klugii  ist  nach  Miller's  Anga- 
ben wohl  sicher  als  Varietät  des  fussulatus  anzusehen. 

A.  Czagl  (S.  312):  Analytische  Darstellung  der  Histeriden  nach  Abbe 
de  Marseui.     (Forts.) 

R.  Seh  in  er  (S.  314):  Revue  der  periodischen  Zeilschriften.  An  die 
Uebersicht  über  den  Inhalt  der  Berliner  Zeitschrift  sind  drei  Noten  an- 
geschlossen. Hr.  Miller  hätte  in  der  seinigen  p.  316  wohl  an  die  von 
mir  S.  97  dieser  Zeitschrift  aufgeworfenen  Fragen  kurz  anknüpfen  kön- 
nen und  angeben,  in  wie  weit  die  von  mir  hervorgehobenen  von  ihm 
unberücksichtigt  gelassenen  Merkmale  constant  sind  oder  nicht.  Herrn 
Lederer's  Ausführungen  p.  317—319  gegenüber  den  Uerrich-Schäirer- 


Zeit  Schrift  schau.  LXIX 

sehen  (Berliner  Zeilschrift  p.  126  ff.)  verdienen  volle  Beachtung,  weil 
sie  die  einzelnen  Gesichtspunkte  in  kurzer,  bestimnifer  Weise  ins  Auge 
lyssen.  Wenn  unsere  Autoren  sich  mehr  daran  gewöhnt  haben  wer- 
den, widers|jrechende  Ansichten  von  solchen  äufsern  zu  hören,  welche 
ebensowenig  die  eigene  Sache  im  Stiche  lassen  als  den  Anderen  gera- 
dezu absichtlich  verletzen  wollen,  so  werden  wir  das  Erscheinen  von 
Randglossen,  wie  die  auf  S.  320,  nicht  mehr  zu  bedauern  haben.  Mö- 
gen die  Mitglieder  der  Dresdner  Entomologen-Versammlung  entscheiden, 
ob  Herr  Schiner  die  „Frucht-  und  Werthlosigkeil  philologischer  Purifi- 
kations-ßestrebungen"  etc.  in  der  Tliat  durchaus  schlagend  nachgewiesen 
hat,  woran  ich  mir  zu  zweifeln  erlaubte;  ohne  seinen  Aufsatz  auch  nur 
entfernt  „ignoriren"  zu  wollen,  schwieg  Ref.  nur  zwei  weitläufig  ausge- 
sprochenen Ansichten  gegenüber,  welche  besser  in  einer  zweiten  Ento- 
mologen-Versammlung ihre  Ausgleichung  finden. 

Stettiner  Entomologische  Zeitung  1859.    No.  7  —  9. 

C.  A.  üohrn:  Nachruf  an  Alexander  v.  Humboldt. 

O.  Staudinger  (S.  211):  Diagnosen  (140)  nebst  kurzen  Beschreibungen 
neuer  andalusischer  Lepidopteren. 

H.  de  Saussure  (S.  260):  Description  d'une  Serie  d'Hymenopteres  nou- 
veaux.     (Schlufs.)     (15  Elis- kvien.) 

Emil  vom  Brück  und  W.  Miuk  (S.  288):  Reisen  durch  das  südliche 
Frankreich  und   die  Pyrenäen  (noch  nicht  beendet). 

O.  Pfeil  (S.  270):  Excursionen  in  das  Nassfeld  und  auf  den  Gamsgar- 
kogel  in  der  Umsebuns  von  Wildbadirastein.  —  Durch  den  hübsch  ge- 
schriebeuen  Aufsatz  wird  den  Coleoptei'ologen  eine  angenehme  Lektüre 
geboten. 

Die  TJebersichtlichkeit  des  Ganzen  liefse  sich  nach  Ansicht  des  Ref. 
bei  ähnlichen  Arbeiten  vielleicht  dadurcJi  vermehren,  dafs  zuerst  eine 
Schilderung  der  Reiseroute  und  dec  wichtigsten  Sammelplätze  gegeben 
würde,  an  welche  sich  alsdann  eine  Aufzählung  der  beobachteten  Spe- 
cies  in  systematischer  Reihenfolge  anzuschliefsen  hätte,  und  zwar  so, 
dafs  neben  jeder  Art  die  Sammelplätze  (in  Abbrevirungen  durch  be- 
stimmte Buchstaben  oder  Zahlen),  bei  den  selteneren  die  Lebensweise 
angegeben  wäre.  Ferner  wäre  zu  wünschen,  dafs  die  Sammler  den 
wichtigen  Standpunkt,  den  sie  der  Wissenschaft  gegenüber  einnehmen, 
selbst  klarer  ins  Auge  fafsten,  als  es  noch  häufig  geschieht.  Ein  tüch- 
tiger Saunnler  niufs  nicht  allein  darauf  bedacht  sein,  das  gesammelte 
Material  von  -suchkundiger  Seile  bestimmen  zu  lassen,  um  es  nachher 
aufzählen  zu  können,  sondern  auch  besonders  darauf,  obwaltende  Zwei- 
fel über  die  Begränzung  einzelner  Arten,  die  er  gesammelt  hat  oder  zu 
sammeln  hoffen  darf,  lösen  zu  helfen.  Dies  geschieht  1)  durch  Beob- 
achten und  Einsammeln  vieler  Individuen  an  einem  oder  verschiedenen 
Orten,  2)  durch  einen  Vergleich  des  so  gesammelten  Materials  bevor  es 


Lxx  Zeitschriftschau. 

vertauscht  und  in  vieler  Herren  Länder  verbreitet  ist.  Statt  der  Be- 
merkung (S.  273)  „Bembidium  tibiale  Dft.  und  cumalile  Scbiödte: 
über  die  Identität  Beider  sind  Schaum  und  Jacquelin  Duval  verscbie- 
dener  Ansiebt",  bätlen  wir  z.  B.  lieber  eine  specialisirte  Angabe  über 
Vorkommen  und  Verscbiedenbeit  der  Gasteiner  Stücke  gefunden. 

C.  E.  Venus  (S.  280)  setzt  auseinander,  dafs  die  von  den  Insekten  lier- 
rübrende  flüchtige  organische  Säure  sich  mit  flüchtigem  Ammoniak  zu 
einem  Ammoniaksalz  in  Form  eines  vveifsen  Qualms  (vgl.  S.  xxviu)  ver- 
bindet, und  dafs  verdünnter  Salmiakgeist  gegen  die  schädlichen  Einwir- 
kungen der  Lipariden-Raupenhaare  auf  die  menscblicbe  Haut  mit  Erfolg 
angewendet  werden  dürfte;  auf  Exkursionen  wäre  die  ammoniaklialtige 
Jaucbe  der  Pferdeställe  anzuempfehlen.  Die  Red.  der  Stettiner  Zeitung 
wünscht  mit  vollem  Rechte,  dafs  sorgfältige  Experimente  in  dieser  Be- 
ziehung angestellt  würden. 

Werneburg  (8.283):  Ergänzungen  und  Berichtigungen  zu  früheren  Auf- 
sätzen. 

Ruthe  (S.  305):  Verzeicbnifs  der  von  Dr.  Staudinger  im  Jahre  1856  auf 
Island  gesammelten  Hymenopteren.  Von  den  41  aufgestellten  Arten 
sind  etwa  20  als  neue  beschrieben,  von  denen  einige  dem  Autor  frag- 
lich sind. 

Vereinsangelegenlieiten  S.  323:  An  Humboldt's  Tod  anknüpfend 
nimmt  der  Redakteur  Gelegenheit  auf  seine  eigene  Vergangenheit  zu- 
rückzukommen und  zwei  an  ihn  gericlitete  Briefe  Humboldt's  zu  ver- 
öffentlicben,  die  sieb  durch  die  Klarheit  der  Fragestellung  auszeichnen; 
eine  auf  dieselben  bezügliche  Stelle  aus  den  Ansiebten  der  Natur  (II. 
S.  142)  ist  ebenfalls  abgedruckt.  In  Verbindung  mit  derselben  ist  an- 
gegeben, dafs  Klug  und  Erichson  den  Inhalt  der  Königl.  Insekten-Samm- 
lung, indem  sie  dieselben  ihrer  Zeit  auf  etwa  90,000  Arten  angaben, 
überschätzten,  vrährend  der  jetzige  Gustos  sich  selbst  überzeugt  bat, 
dafs  dieselbe  gegenwärtig  etwa  nur  74,000  Species  enthält. 

Hagen  (S.  333)  bemerkte  an  20  Eiern  einer  Chrysopa-Art,  die  am  30. 
Juni  auskamen,  keinen  runden  Deckel,  der  sich  von  der  Eispitze  ab- 
löste, wie  Schneider  und  Andere,  sondern  eine  gerade  Spalte,  die  die 
Micropylc  nicht  erreicbte,  von  deren  oberen  Ende  ein  kürzerer  seitli- 
cber  Querrifs  ausging. 

C  A.  Dohrn  (S.  333)  beleuchtet  einen  unbegründeten  Ausfall  Mot- 
schulsky's.  Der  in  der  Note  citirten  Phrase  zufolge  scheint  der  Letz- 
tere  das  Urtbeil  der  Jetzt  weit  über  den  Zweck  seiner  entomol.  Stu 
dien  vermieden  wissen  zu  wollen. 


Zeitschriftschati.  Lxxi 

Bulletin  de  la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou 

1859.    I.  IL 

Gustave  Belke  (S.  24  ff.):  Esquisse  de  Thistoire  naturelle  de  Kamie- 
Iiietz-Podolski.  (Schlufs  ) 

In  seiner  Aufzählung  der  Thiere  aus  dieser  Lokalität  giebt  der  Ver- 
fasser an,  dafs  er  etwa  2000  Insekten-Arten  besitze,  die  kleineren  Formen 
jedoch  nur  in  sehr  beschränktem  lllaafse  habe  sammeln  können.  Von 
etwa  100  Arten,  deren  Bestimmung  ihm  nicht  hat  gelingen  wollen, 
sind  Diagnosen  gegeben,  doch  sind  dieselben  passender  Weise  unbe- 
nannt geblieben.  Die  grofsen  Lücken  welche  dieses  immerhin  dankens- 
werthe  Verzeichnifs  noch  bietet,  lassen  nähere  Angaben  über  die  Zahl 
der  Arten  aus  den  einzelnen  Familien  hier  kaum  am  Orte  erscheinen. 

Eversmann  (S.  121  —  146);  Orlhoptera  volgo  -  uralensia.  Eine  an  Fi- 
schers Orthoptera  europaea  sich  anlehnende  Aufzählung  der  in  den  Ge- 
genden östlich  von  der  Wolga  und  dem  Uralflufs,  südlich  bis  zum  Aral- 
see und  dem  Sir-Darja  bis  jetzt  aufgefundenen  Geradflügler,  in  welcher 
zugleich  eine  Anzahl  weniger  gekannter  oder  neuer  Species  kurz  be- 
schrieben ist. 

Derselbe  (S.  147 — 151)  giebt  auch  ein  Verzeichnifs  der  Cicadae  volgo- 
uralenses,  von  denen  drei  {montana  Scop,  adusta  Hagen,  albeola 
Evm. )  auf  Tafel  L  abgebildet  sind,    welche   aufser   diesen  illuminirten 

•  Abbildungen  von  Ephippiger  taurus  Evm.  und  3  Oedipoda- Arten  (gra- 
eilis  Evm.,   Wagneri  Evm.,  Clausii  Kitt.)  bringt. 

Kolenati  (S.  323 — 398)  führt  seine  Aufzählung  der  Rüsselkäfer  des  Kau- 
kasus bis  zu  den  Bagous  fort. 

Dr.  Gebler's  (S.  426 — 519)  Verzeichnifs  der  von  Herrn  Dr.  Schrenk  in 
den  Kreisen  Ajagus  und  Kakaraly  in  der  östlichen  Kirgisensteppe  und 
in  der  Songarey  in  den  Jahren  1840 — 1843  gefundenen  Käferarten  wird 
nachträglich  veröffentlicht.  Schrenk's  Ausbeute  bestand  in  519  (meh- 
rere sogenannte  mikroskopische  nicht  mitgerechnet)  Käferarten,  haupt- 
sächlich Steppenbewohnern,  daher  nur  wenigen  Carabicinen,  Longicor- 
nen  etc.  Von  denselben  sind  die  etwa  80  für  neu  gehaltenen  Arten 
bereits  Im  Bulletin  der  Kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  1842  u. 
1844  ganz  kurz  von  Gebier  diagnosirt. 

Eversmann  (S.  550 — 584)  giebt  in  den  IN  octuelites  de  la  Russie  ein 
Supplement  zu  dem  Aufsatze  in  No.  IV.  des  Bull,  von  1857,  in  dem 
xiunagria  fuloa  Hub.,  Caradrina  respcrsa  W.  V.,  Agrotis  obscura 
H.-S.,  Pulla  Teinplii  Thunb..  Xylina  fJyperici  W.  V.  aufgeführt  wer- 
den, an  die  sich  ein  alphabetisches  und  synonymisc/ies  Verzeichnifs  sei- 
ner russischen  INoclueliten  anschliefst. 

Ed.  Ph.  Afsmufs  (S.  604 — 620):  Symhola  ad  Faunam  Hymenopterolo- 
glcam  Mosquensem.  Enumeratio  Hymenopterorum  Splieciformium  gu- 
bernii  Mosqucnsis.     Aufgezählt  sind  89  Arten. 


Lxxii  Zeilschriftschan. 

Französische  Zeitschriften. 

Revue  et  Magasia  de  Zoologie  par  M.  Guerin  Meneville. 

Annee   1859. 

H.  de  Saussure  (S.  201):  Orthoptera  nova  araericana.  Als  neue  Gat- 
tung wird  aufgestellt  Orchesticus  neben  Thyreonotus  et  PteroIepis\  fer- 
ner eine  Pkaneroptera  so  wie  einige  neue  Phylloptera;  Plalyphyllus-, 
Acanthodis-,  Copiophora-,  Coiiocephalus-,  \iphidium-,  Phalangopsis-, 
Steiiopelnmtus  -  A.vten  und  Slaeiiobaies  nov.  gen.  neben  Raphidophora, 
meistens  aus  Mexiko;  in  der  Fortsetzung  (pag.  315)  Paracanthus  nov. 
gen.  von  Mexiko  neben  Acanthus. 

Henri  Drouet  (S.  24.'>):  Coleopteres  aforeens.  Nachdem  kurz  von  den 
vegetabiüscben  Produkten  der  Azoren  gesprochen  ist,  werden  die  dor- 
figen Käfer  aufgezählt,  Laparocerus  azoricus  beschrieben;  Taeniotes  sca- 
laris  aus  Brasilien  hat  sich  eingebürgert. 

N.  Do  um  et  (S.  260):  Description  de  quatre  nouvelles  especes  de  Lepi- 
dopteres.  Beschrieben  und  abgebildet  werden  Nymphalis  aeinilius  und 
Lucasii  (Gabon),  Lycabis  bimaculalus  (Para),  Adelocephala  Boisduvalii 
(Para)  neben  Cadmus. 

A.  Chevrolat  (S.  298):  Description  d'especes  nouvelles  de  Curculioni- 
des  d'Algerie.  Es  sind  Polydrosus-,  Liosomus-,  Miccotrogus-,  Tychius- 
und  Ceuthorhynchus-Arlen. 

J.  Bigot  (S.  305):  Dipterorum  aliquot  nova  genera.  19  exotische  Gat- 
tungen. 

Fairmaire  et  Germain  (S  350):  Rt'vision  des  Coleopleres  du  Chili. 
Von  Silphoidae  sind  beschrieben:  Silpha  higuttula  (neben  Gayi),  drei 
Cholevfi,  Hydiiohiiis  consobrinus  (neben  strigosiis),  Tridiopteryx  chileti- 
sis  und  Ptilium  ßavidulum 

Ch.  Coquerel  (S.  356):  Note  sur  une  larve  d'Oestride  extraite  du  bras 
d'un  homnie  ä  Cayenne.  Dieselbe  wird  beschrieben  und  abgebildet; 
der  Oeslrus  selbst  ist  C.  unbekannt  geblieben. 

Ch.  Coquerel  et  Salle  (S.  361):  Note  sur  des  larves  d'Oestrides 
developpees  chez  Thomme  au  Mexique  et  a  la  nouvelle  Orleans.  In 
derselben  wird  eine  Oes/;«.s-Larve  vom  Menschen  aus  Vera  Cruz  be- 
schrieben und  abgebildet,  und  eine  Larve  von  10  Lin.  Länge  beschrie- 
ben, aus  dem  Arme  eines  Mannes  in  Louisiana. 

Annales  des  Sciences  naturelles.  1859. 
Sirodot  (S.  111):  Recherches  sur  les  secretions  chez  les  insectes.  Nach 
einer  allgemeinen  Einleitung  geht  der  Autor  auf  den  Verdauungsappa- 
rat im  Allgemeinen  ein,  beschreibt  alsdann  den  der  Larve  von  Oryc- 
tes  nasicurnis  und  bildet  ihn  Seite  172  ab.  Dasselbe  geschieht  mit 
den  Speicheldrüsen  der  Larve  dieses  Käfers.  Darauf  mit  den  Ma- 
gendrüsen   von    Carabus,    Dyliscus,    Orycles    und    GryUus    campestris. 


Zeitschriftschau.  Lxxiii 

und  mit  den  Maljiiglii'schen  Drüsen,  auf  welche  ausführlicher  eingegan- 
gen ist. 

Ed.  Claparede  (S.  236):  Sur  les  pretendus  organes  auditifs  des  anten- 
nes  chez  les  Coleopleres  Laraeliicornes  et  autres  insectes.  Nach  einer 
Kritik  des  Lespes'schen  Aufsatzes  üher  das  Geliörorgan  der  Käfer  wer"- 
den  Ahbildungon  verschiedener  Lamellicornen-Fühler  gegeben,  und  die- 
selben nicht  als  Geruchsorgane  aufgefafst. 

L.  Dufour  (S.  342):  Recherches  anatoniiques  et  considerations  entomo- 
logicjues  sur  les  Hemipteres  du  geiire  Leptopus.  Nachdem  die  Gattungs- 
charaktere von  Leptopus  und  die  Beschreibungen  der  drei  bekannten 
Arten  gegeben  sind,  geht  der  gelehrte  Anatom  höchst  gründlich  auf  die 
Anatomie  dieser  Thiere  ein;  seine  Erläuterungen  sind  von  einer  sehr 
schönen  Tafel  begleitet. 

Histoire  naturelle  des  Coleopteres  de  France  par  E.  Mulsant. 

Angustipennes.    Paris  1858  (aber  erst  September  1859  in 

Paris  erschienen). 

Mulsant  zerfällt  die  Familie  der  Angustipennes  in  die  beiden  Branchen 
der  Calopaires  und  Oedenieraires.  Die  Calopaires  umfassen  Calopus  und 
Sparedrus.  Die  Oedemeraires  zerfallen  sich  in  die  Dytilates,  Nacerda- 
tes,  Oedemerates,  Sienostomates.  Zu  den  Dyfilates  gehört  nur  Dytilus; 
zu  den  Nacerdates:  Nacerdcs,  Anoncodes,  Asclera,  Prohosca,  Äantho- 
eroa,  Dryops;  zu  den  Oedemerates:  Oedemera,  Stena.vis,  Chrysanl/iia;  zu 
den  Sienostomates :  Stenostoma.  Neu  beschrieben  werden  pag.  126: 
Oedemera  sericans  neben  lateralis  von  Marseille,  p.  168:  Asclera  xan- 
thoderes  hei  sanguinicollis  (Var.  und  Sicilien).  Anhangsweise  wird  p.  173 
neben  Criolis  (n.  gen.  aus  der  Veslcants  Tribus  der  Sitarates)  Guerinii 
von  den  basses  alpes  beschrieben. 

Etudes  entomologiques  par  Auguste  Levrat.  Premier 
cahier.  Lyon  1859. 
Nachdem  in  dem  ersten  Aufsatze  (S.  1  —  8)  „de  l'utilite  de  la  sciencc 
entomologique"  auf  den  Nutzen  aufmerksam  gemacht  ist,  welcher  der  In- 
dustrie, dem  Ackerbau  und  der  Medicin  aus  der  Entomologie  erwachsen 
kann,  werden  in  den  ,, Souvenirs  du  Mont-Pilat"  einige  auf  diesem  Berge 
gesammelte  Käfer  aufgezählt.  Auf  die  ,,Slrophes"  (S.  21—24),  Verse  zu 
Ehren  Mulsant's,  folgen  die  Beschreibungen  von  Pimelia  Mulsanti  von 
Biscara,  Argulor  siculus  (neben  Ar.  negligens)  und  Telephorus  puncficol- 
lis  (neben  clypcatus)  von  Sicilien,  Gi/tlnum  Boieldieui  aus  der  Türkei, 
Poecitus  vicinus  (neben  cupreus)  von  Algier  und  Sicilien,  Tetep/iorus  Mas- 
turae  (neben  Mauritanicus  Lucas),  Pliilax  Tuniscus  (neben  Pk.  barha- 
rus  Lucas),  Pliytoecin  lineaticollis  von  Tunis,  Purpuricenus  Wachanruei 
(neben  Desfotitninii)  ans  der  Türkei,  Acmaeodera  C/tevrolali  (ntsben  ßa- 
vovillata)  von  Sicilien,  Pimelia  rugosicollis  (neben  harhara  Dej.)  von  Si- 
cilien und  Spanien,   Trechus  Cliaudoirii  (neben  platypterus)   von  Sicilien. 


Lxxiv  Zeiischrlflschau. 

Dryops  femorala  fand  Levrat  auf  dem  Epheu  als  Nachllhier.  —  Als 
causes  de  deterioration  (S.  45)  werden  bei  den  Käfer  2  die  Nichtbe- 
fruchlung,  bei  den  (^  die  nicht  vollzogene  Begattung  betrachtet  —  S.  61 
wird  geralhen,  Insekten  24  Stunden  in  Aelher  zu  ihun,  um  sie  zu  ent- 
fetten. Den  Schlufs  bildet  (S.  65)  eine  enumeration  des  insectes  Coleop- 
teres  du  Mont-Pilat. 

Iconographie  et  description  de  chenilles  et  Lepidopteres 
inedits  par  P.  Milliere.     Lyon  1859. 

Diese  Arbeit  enthält  die  Beschreibungen  mehrerer  neuer  Arten  und 
ist  mit  4  sehr  schönen  Tafeln  ausgestattet.  Coccyx  Juniperana  (neben 
venuntana  Hübn.)  ist  nebst  Raupe  und  Chrysalide  beschrieben  und  abge- 
bildet; eben  so  Abraxias  grussulariata  mit  ihren  Varietäten;  ferner  die 
verschieilenen  Stände  von  Dasydia  obfuscafa  Wien.  Verz.,  Cleogene  lulearia 
Fab.,  Emydia  coscinia  Ochs.,  Psodas  afpinala  W. ,  Crocaltis  Tusciania 
Scriba,  Ckaonia  Hybris  und  Psyche  maivinelta  n.  sp.  (neben  Valbivi- 
trella  Bruand). 

Arcana  naturae  ou   archives   d'Histoire   naturelle  par 
M.  Thomson.     Paris  1859. 

Dieses   prächtig   ausgestattete  Werk   in  Folio,   mit  kostbaren  Tafeln, 

ist  nicht  auf  die  Entomologie  allein  beschränkt,  sondern  für  die  gesamm- 

ten  Naturwissenschaften  bestimmt. 

Thomson  (S.  1)  giebt  in  einem  „essai  synoptique  sur  la  sous-trlbu  des 
Scarabaeitae  vrais"  die  Beschreibungen  von  Wlixigenius  nov  gen.,  gegrün- 
det auf  Scarabaetis  leander  (Dej. ),  ferner  von  Golofa  imperialis  (neben  pe- 
lagon)  von  Blexico,  und  G.  inermis  (neben  datiger)  von  Chili,  so  wie 
von  Xylotri/pes  australicus  und  X.   Mnizechii  (neben  X.  pharbanla). 

Derselbe  (S.  37)  beschreibt  in  einer  Monographie  du  genre  Psalidogna- 
thus  den  Psalidognatkus  migaloides  (neben  modestus)  von  Columbien, 
Ps    Incas  (lunerius  Er.?)  von  Peru  und  Sallei  von  Mexico. 

Buquet  (S.  45)  stellt  die  Käfergattung  Trestonia  (neben  Oncideres)  mit 
mehreren  neuen  Arten  auf. 

Chevrolat  (S.  51)  gründet  auf  3  Dejean'sche  Rhopalophora-  und  8  an- 
dere Arten  die  Gattung  Dihammaphora. 

Derselbe  (S.  55)  beschreibt  Cycnoderus  expcdilus  (Neu-Granada)  und 
chlorizans  (Brasilien),  und 

(S.  57)  in  einem  Essai  monographique  sur  le  genre  Rhopalophora  14  neue 
Arten. 

Henry  de  Bonvouloir. 


Gedruckt  bei  A.   W.   Schade  in  Berlin,  Griinstr.  18, 


Cicindelidae, 

Tetraelia 

Hope. 

euphratica  Dej. 

Ciciiiclela 

Linne. 

raaura  Linn. 

V.  arenaria  Fabr. 
concolor  Dej. 
ismenia  Gory. 

quadrimaculata  Loew. 
campestris  Linn. 

V.  Olivieria  Brülle. 

v.maroccana  Fabr. 

v.nigrita  Dej. 
V.  sapbyrina  Gene. 

V.  SuiTriani  Loew. 
liybrida  Linn. 

V.  riparia   Dej. 
V.  transversalis  Dej. 

V.  liybrida  Fabr. 

V.  maritima  Dej. 

V.  Sablbergii  Fisch, 
sylvicola   Dej. 
cbloris  Dej. 

gallica  Brülle, 
soluta  Dej. 
Nordmanni  Cbaud. 
cbersonensis  Motscli. 
sylvatica  Linn. 
fasciatopunctata  Germ.  + 

(sylvaticae  var.?) 
literata  Sulz. 

lugdunensis  Dej. 

V.  sinuata  Fabr. 
trisignata  Dej. 
hispanica  Gory. 
turcica  Schaum, 
chiloleuca  Fisch, 
elegans  Fisch. 

volgensis  Dej. 
dilacerata  Doj. 
circumdata  Dej. 

V.  imperialis  Klug. 


iitorea  Forsk. 

Goudotii  Dej. 
aegyptiaca  Klug. 

?melancholica  Fabr. 
Fischeri  Adams.  + 
octopunctata  Loew. 
syriaca  Trobert. 
V.  alasanica  Motsch. 
litoralis  Fabr. 

V.  nemoralis  Oliv, 
flexuosa  Fabr. 
V. sardea  Dej. 
V.  circumllexa  Dej. 
atrata  Pall. 
Zwickii  Fisch. 
V.  distans  Fisch, 
paludosa  Dufour. 
scalaris  Dej. 
sabulicola  Waltl. 
gracilis  Pall. 
germanica  Liinn. 
v.sobrina  Goi'y. 
Stevenii  Dej.  + 


CaraMci, 

Omophronitlae. 

Oniopliroii 

Lalreille. 

liinbatus  Fabr. 
varicgatus  Dej. 

Mlaphridae» 

IVotiopliiliis 

Dumeril. 

atpialicus  Linn. 
laticollis  Chaud. 
palustris  Duftschm. 
bijrutlalus  Fabr. 

semipunclatus  Tabr. 
tpiadripuiiclatus  Dej. 
rulipes  Curt. 


punctulatus  Wesin. 
?pnnctico]!is  Küst. 
geminalus  Ocj. 
marsiinatus  Oeno 


Fa-'V. 

uliginosus  Fi'ir. 
cupreus  Duftschm. 
v?arcticus    Dej. 
lapponicus  Gyll. 
Uliichii  Redt, 
riparius  Linn. 
aureus  Müll, 
liltoralis  Dej. 

Bletliisa 

Bonelli. 
* 
mnltipunctata  Linn. 

Diachila  Motsch. 

arctica  Gyll. 

ItoriceriHae. 

liOricera 

Latreillo. 

pilicornis  Fabr. 
Cychridae. 

Fabr. 

angustatus  Dej. 
intermedius  Hampc. 
italicus  Bon. 
rostratus  Linn. 

V.  elongatus  Hoppe. 

V.  rostratus  Di^i. 

v.pygmaeus  Chaud. 
Schmidtii  Chaud. 
semisranosus  Palliard. 


—     2 


jitti'nnatiis  Fnbr. 
cordicollis  Cli.md. 
spinicollis  Dufoiir. 

Carabidae. 

Proeeriis 

Dojean. 

gio;as  Crculz. 
Duponclielii  Dej. 
scabi'osns  Oliv. 
Olivieri  Dej. 
v.Somineri  Maiinli. 
bosplioraniLS  Motscli 
taiu'iciis  Pall. 
(scabrosi  var?) 

Pfoeriistes 

Bonelli. 

coriaceus  Linn. 

v?spretiis  Dej. 
rii2;osus  Dej. 
graecus  Dej. 

?Kin(lermanni  Waltl. 

vTcaraboides  Waltl. 
Foiitlrasii  Dej. 

v?punctulatiis  Reiche. 

v?vicinus  Waltl. 

vTCeresyi  Dej. 
Banonii  Dej. 

Linne 

nodnlosiis  Creiilz. 
morbillosus  Fabr. 

alternans  Dej. 
v.Servillii  Sol. 
Tliomsoni  Fairiii. 
rugosus  Fabr. 

barbarns  Dej. 

V  baeticus  Dcyr. 
v.celtibericus  Germ. 

inelancbolicus  Fabr. 
galicianiis  Gory. 
eaelatus    Fabr. 
dalmaliniKs  Dufl.srbiTi. 
croaticns  Dej. 

tlanicollis  Küsl. 
efebvrei  Dej 

V  Bayardi  Sol. 
intricatus  Linn. 

cyanens   Fabr. 
hispann.s  Fabr. 
Adonis  Rampe. 


Iiyreiiaeus  Dej. 
'abricii  Panz. 

V.  Ileerii  Germ. 
Crentzeri  Fabr. 

V.  Kircheri  Germ. 

V.  (balden.sis)  Schaum, 
depressus  Bon. 

V.  (lucen.s)  Schaum. 

v.(intermedius)  Heer. 

V.  Bonellii  Dej. 
irregularis  Fabr. 
rutilans  Dej. 
splendens  Fabr. 

V. (Troberti)  Dej 
auratus  Linn. 
lotharingus  Dej. 
punctato- auratus  Germ. 
Festivus  Dej. 

v?Farinesi  Dej. 
auroniten.s  Fahr 

V.  E.scheri  Palliardi. 
lineatus  Dej. 
Whilei  Deyrolle. 
lateralis  Chevr. 
Solieri  Dej. 
nitens  Linn. 
clathratus  Linn. 
Ulrichii  Germ, 
morbillosus  Panz 

V.  fastuosus  Palliardi. 
cancellatus  Falir. 

V.  carinatus  Charp. 

V  intermedius  Dej. 
V.  oblongus  Sturm, 
v.emarginatus  Duft. 
V. graniger  Palliardi. 

granulatus  Linn. 

V.  interstitialis    Duft. 

V.  (aetolicus)  Schaum 
Menetriesii  Fisch, 
vagans  Oliv, 
italicus  Dej. 
monilis  Fabr. 

V  Schartowii  Heer. 
V.  consitus  Panz. 
v.affinis  Panz. 

v.(regularis)  Wissm. 

V  helveticus  Heer. 
arvensis  Fabr. 

v.(Seileri)  Heer. 
Deyrollei  Gory. 
Cristoforii  Spence 
obsoletus  Sturm. 

V. carpalhirus  l*alli.irdi. 

V  enchromus  Palliardi 
montivagus  Palliardi. 

V.  vellipiticus  Hampe. 


Wiedemanni  Mt'n 
catenalus  Panz. 

V.  Herbst ii  Dej. 

v?Parreyssii  Dej 
catenulatus  Scop. 
Dufourii  Dej. 

(catenulali  var.?) 
guadarramus  Laferte. 
raonticola  Dej. 
nemoralis  Hl 

horlensis  Fabr. 
convexus  Fabr. 

v.Hornschuchii  Hoppe. 

V. dilatatus   Dej. 

v  (perplexus)  Schaum 
hortensis  Linn. 

gemmatus  Fabr. 
Preslii  Dej. 
Ghilianii  Laferte 
errans  Gory. 
Steuartii  Deyrolle 
Linnti  Panz. 
Latreillei   Dej. 
carinthiacus  Sturm 

Mollii  Dej. 
sylvestris  Fabr. 

V.  alpestris  St. 

V.  Hoppii  Germ 

V  alpinus  Dej 

V  (maritimus)  Schaum 
Faminii  Dej. 

Genei  (Dej.)  Gene 
alyssidotus  III 
Rossii  Dej. 

m.  Dragonetti  Costa 
casfilianus  Dej. 
macrocephalus  Dej 
lusitanicus  Dej.  Fabr.? 
antiquus  Dej. 

lusitanicus  Ahr. 

Luczotii  Lap. 
latus  Dej. 
hellvo  Dej. 
complanatus  Dej 
trabuccarius  Fairm 
brevis  Dej 
cantabricus  Chevr. 
Egesippii  Laferte. 
scabriusculus  Oliv, 
v.  erythropus  Fisch. 
v?Lippii   Dej 
accuratus  Chaud 
Estreicheri  Fisch, 
comptus  Dej. 

V  Hampei  Küst. 
praecellens  Palliardi 

Rothii  Dej. 


Solieidleri  Fabr. 

v.Preifsleri  Dut'tscliiu. 

V.  (Zawydszkii)  Friw. 

v.ScIieldleri  Pauz. 
v.purpuratus  St. 
v.virens  St. 
V.  aeneipennis  St. 

V.  excellens  Fabr. 

V.  erythroiiierus  üej. 

V  KoUari  Palliardi. 
laticollis  St. 

v.llligeri  Dej. 
glabratiis  Pajk. 
marginalis  Fabr. 
violaceus  Linii 

v.iNeesii  Hoppe. 

V.  Geruiari  Sturm. 

v.azurescens  Dej. 

V.  piceiius  Villa. 

V.  aurolimbatiis  Dej. 

V.  exasperatus  Diiftsch. 

v.purpurascens  Fabr. 
v.crenatus  Sturm. 
V.  fulgens  Charp. 
Olympiae  Sella. 
Dejeauii  (Stev.)  Dej 
Blakistonii  Newm. 
bospboraiius  Fiscb. 

V. errans  Fisch. 

V.  Ledebourii  Fisch 

V.  campestris  Fisch.  Dej. 
Besseri  Fiscb. 

V.  fossulatus  Dej. 
bessarabicus  Fisch, 
trojauus  Dej. 
graecus  Dej. 

aethiops  Cristof. 
acuminatus  ölen. 

V.  pisidicusPeyr.(Proc.) 
bungaricus  Fabr. 
iningeus  Steven. 

V.  vomax  Dej. 

V.  gastridulus  Fisch, 
perforatus  Fisch, 
variolalus  Costa 

Calosoiua 

Weber. 

Inquisitor  Linn. 
punctiventre  Reiche, 
sjcoplianta  Linn. 
sericeum  Fabr. 

auropunctatum  Pk. 
indagator  Fabr. 

Maderae  Fabr. 
investigator  Hl. 


reticulatum  Fabr. 
Panderi  Fiscb. 


IVebi'ia 

Latreille. 

coniplanala  Linn. 
arenaria  Fabr. 
livida  Linn. 
sabulosa  Fabr. 

V.  lateralis  Fabr. 
psanmiodes  Rossi. 

v.Schreibersii  Dej. 
Heldreicbii  Schaum. 
Genei  (Dej.)  Gene, 
picicornis  Fahr 
brevicollis  Fabr. 

V.  saliiia  Fairm  et  Lab. 
andalusica  Ramb 
barbara  Cliaud 
Jockischii  Sturm. 

v.Höpfneri  Heer. 
Heegeri  Dej. 
Gyllenbalii  Schh. 

V  arctica  Dej. 

V.  Balbi  Bon. 
nivalis  Payk. 
Heydenii  Dej. 
Krateri  Dej. 

violacea  Costa. 
Dahlii  Duftschm. 
tibialis  Bon. 
fulviventris  Bassi. 
leistoides  Heer. 
Orsinii  Villa, 
rubripes  Dej. 
Olivieri  Dej. 
Reichii  Dej. 
Fussii  Bielz. 

(Reichii  var.  ?) 
fasciatopunctata  Miller. 
laticollis  Dej 
crenatostriata  Bassi. 
Lafrenayei  Dej. 

?gagates  ßou. 
Foudrasii  Dej. 
Helhvigii  Panz. 

V.  carpathica  Bielz. 

V.  sligmula  Dej. 
Dejeanii  (Ziegl.)  Dej. 
transylvanica  Germ, 
castanea  Bon 

v.picea  Dej. 

v.brunnca  Duftschm. 
V  atrata   Dej. 
ansusticollis  Bou. 


Germari  Heer. 

Escheri  Heer. 

cordicollis  Chaud. 
angustata  Dej. 

Chevrierii  Heer. 
Bremii  Germ. 

Pelopliila 

Dejeau. 

borealis  Payk. 

Tracliypacliys 

Chaudoir. 

Zetterstedtii  Gyll. 

lieistus 

Fröhlich. 

spinibarbis  Fabr. 
v.rufipes  Chaud. 
puncticeps  Fairm  etLab. 
montanus  Steph. 

rhaeticus  Heer, 
abdominalis  Reiche 
fulvibarbis  Dej. 
crenatus  Fairm. 
Revelieri  Muls.  et  Guill. 
nitidus  Duftschm. 
rufomarginatus  Duftsch. 
terrugmeus  Lmn. 

spinilabris  Panz. 
rufescens  Fabr. 

terminatus  Panz. 
piceus  Fröhl. 

Frölilichii  Duftschm. 

analis  Dej. 
angusticoUis  Dej. 


Scaritidae. 

Seai'ites 

Fabr. 

* 

gigas  Fabr. 

Pyracmon  Bon. 
Polyphemus  Bon. 
laevigatus  Fabr. 
salinus  Pallas, 
hespericus  Dej. 

coUinus  Ramb. 
arenarius  Bon. 
v.  terricola  Bon. 

Taeniolobus    Chaud 

planus  Bon. 


4     — 


Cllvlna 

Lalreille. 

fossor  Linn. 

v.collaris  Herbst. 
ypsilon  Dej.+ 
lei'iiaea  Kiesw. 


Ilyselkiriui^ 

Bonelli. 

digitatus  Dej. 
tlioracicus  Fabr. 
obscurus  Gyll. 
rugicollis  Fairm.  et  Lab. 
Ininieratus  Chaud. 
fulvipes  Dej. 
irapunctipennis  üaws. 

arenosus  Putz. 

laevistriatus  Frm.  Lab. 

inermis  Schaum. 
cl)alceus  Er. 

oblongus  Putz, 
nitidus  Dej. 

inermis  Curt. 
polilus  Dej. 
elon2;atus  Daws. 
strumosus  Putz, 
extensus  Putz, 
raacrodeinis  Cliaud. 
cylindricus  Dej. 
angustatus  Ahr. 
jejuiuis  Daws 
pusillus  Dej. 
bacillus  Schaum.  + 
uliginosus  Putz, 
ruficornis  Putz, 
salinus  Scliaum. 

punctipennis  Putz. 

striatopunctatus  Putz, 
aeneus  Dej. 
interuiedius  Putz, 
chalybaeus  Putz, 
impressus  Putz 
niinutus  Putz. 
importunus  Schaum, 
puiictatus  Dej. 
rufo- aeneus  Chaud. 

aemulus  Putz, 
apicalis  l*utz. 
misellus  Schaum. 
Bonellii  Putz 
substriatus  Duflschm. 
semisiriatus  Dej. 

Lafcriei  Putz 
maritimus  Bohcm. 
laeviuscuhis  Pulz. 


luticola  Chaud. 
rufipes  Dej. 
gb)bosus  Herbst. 

gibbus  Fabr. 
rotundipennis  Chaud. 
praecox  Schaum. 

i^iagonidae. 

iSiagona 

Latreille. 

europaea  Dej. 

V.  Oberleitneri  Dej. 
ruüpes  Fahr  + 
Jenissonii   Dej. 
Dejeanii  Ramb. 

Brachinidae, 

Aptinns 

Bonelli. 

displosor  Dufour. 
ballista  Germ, 
mutilatus  Fabr. 
cordicollis  Chaud. 
alpinus  Dej. 
pyrenaeus  Dej. 

Plieropsopliiis 

Solier. 

hispanicus  Dej. 

Bracliiniis 

Weber. 

humeralis  Ahr. 

causticus  Dej. 
Bayardi  Dej. 
bipustulatus  Schönh. 
exlialans  Rossi. 
psophia  Dej 
boml)arda  Dej. 
crepitans  Linn. 
immaculicornis  Dej. 
ejaculans  Fiscli. 

?graecus  Dej. 

(immaculicorn.  var?) 
eillans  Dej 
obscuri( ornis  Brülle 
alricornis  Fairm.  Lab. 
nigricornis  Dj.ex  part. 
sciopeta  Fabr. 
explodens  Duflschm 

v.glabratus  Dej. 


bellicosus  Dufour. 

jaculans  Dej. 
italicus  Dej. 

baeticus  Ramb. 
andalusiacus  Ramb. 
hispalensis  Ramb. 
testaceus  Ramb. 


JDryptidae. 

Drypta 

Fabr. 

dentata  Rossi. 

emarginata  Fabr. 
distincta  Rossi. 

cylindricollis  Fabr. 
V.  intermedia  Ramb. 


Ziipitiunt 

Latreille. 

olens  Fabr. 
Chevrolatii  Brülle. 

unicolor  Germ. 

numidicum  Luc. 

Polystlcliiis 

Bonelli. 

vittatus  Brülle. 

fasciolatus  Fabr. 
fasciolalus  Rossi. 

discoideus  Dej. 


Odacanthidae, 

Odacaiitita 

PaykuU. 

melanura  Linn. 

Etehiadae. 

Actophoriis 

Schmidt-Goebel 

imperialis  Germ. 
V  ruüceps  Gene. 

Deiiietrias 

Bonelli. 

unipunclatus  Germ, 
atricapillus  Linn. 


—     5     — 


Droniiiis 

Bonelli. 

capitalis  Fairm. 
longiceps  Dej. 
linearis  Oliv, 
marginellus  Fabr. 
meridionalis  Dej. 
angustus  Brüll. 

testaceus  Er. 
agilis  Fabr. 
t'enestratus  Fabr. 
quadriinaculatus  Linn. 
quadrinotatus  Panz. 
qiiadrisignatus  Dej. 
bifasciatus  Dej. 
no latus  Stepb. 

fasciatus  Dej. 
sigma  Kossi. 

fasciatus  Payk. 
melanocephalus  Dej. 

P        Blecltrtis 

F  Motscbulsky. 

glabratus  Duftscbm. 
maurus  Sturm, 
exilis  Schaum, 
plagiatus  Duftscbm. 
corticalis   Dufour. 

Metabletiij!« 

Schmidt-  Goebel. 

ai'enicola  Wollast. 
obscuroguttatus  Duftsch. 
paracentliesis  Motsch. 
scapularis  Dej. 

andalusiacus  Ramb. 
pallipes  Dej. 
truncatellus  Lina, 
foveola  Gyll. 
foveolatus  Dej 

cupreus  Waltl. 

liionychus 

Wissmann. 

quadrillum  Duftscbm. 
V.  (bipunctatus)  Heer. 
Sturmii  Gene, 
albonotatus  Dej. 

Chaudoir. 

subaeneus  Chaud. 
reliculatus  Schaum, 
opacus  Schaum. 


Pseudotrechiis 

Rosenh. 

mutilatus  Rosh. 


Aiublystoniiis 

Erichson. 
nispalis  Uamb. 

mauritanicus  Dej. 
metallescens  Dej. 
v.niger  Heer. 

liebia 

Latreille. 

fulvicollis  Fabr. 
pubipeunis  Dufour. 

fulvicollis  Dej. 
cyanocephala  Linn. 
cblorocephala  Ent.  Heft 
rufipes   Dej. 
crux  minor  Linn. 

V.  nigripes  Dej. 
nigricollis  Gene, 
cyathigera  Rossi. 
turcica  Fabr. 

V.  quadrimacuKita  Dej. 
humeralis  Sturm, 
liaemorrhoidalis  Fabr. 

Rambur. 

bicolor  Ramb. 
soror  Ramb. 
fuscipennis  Schaum. 

Platytariis 

Fairmaire. 

mauritanicus  Dej. 
sulcatus  Ramb. 
protensus  Rosh. 
Faminii  Dej. 
gracilis  Dej. 

Tricliis 

Klug. 

maculata  Klug. 

Cyminilis 

Latreille. 

picta  Pall. 

cruciala  Fisch, 
sabulosa  Chaud. 
humeralis  Fabr. 


etrusca  Bassi. 
Servillei  Sol. 
cingulata  Dej. 
Marmorae  Gene, 
baetica  Ramb. 
lineata  Schönh. 
lineola  Dufour. 

fascipennis  Küst. 

(axillaris  var?) 
axillaris  Fabr. 

homagrica  Duftscbm. 
afßnis  Ramb. 
singularis  Rosh. 
coadunata  Dej. 
melanocephala  Dej. 
angularis  Gyll- 
scapularis  »chaum. 

axillaris  Duftscbm. 
macularis  Mannh. 
binotata  Fisch, 
lateralis  Fisch, 
oi-nata  Fisch 
vajjorariorum  Liim. 

basalis  Gyll. 

punctata  Dej, 
cylindrica  Motsch. 
miliaris  Fabr. 
sinuata  Reiche, 
alternans  Ramb. 
cordata  Ramb. 
onychina  Dej. 
truncata  Ramb. 

dilaticollis  Lucas, 
canigoulensis  Fairm.  Lab. 

llasoreiis 

Dejean. 

Wetterhalii  Gyll. 
luxatus  Dej. 
v.affinis  Küst. 
axillaris  Küst. 

Vanagaeiüae» 

Paiiag^aeus 

Latreille 

crux  major  Linn. 

V. trimaculatus  Dej. 
quadripustulatus  Sturn^. 

Chlaeniidae^ 

Callistiis 

Bonelli. 

lunatus  Fabr. 
v.siraliosus  Chaud. 


—     6 


Clilaenliis 

Bouelli. 

Epomis  Bon. 

circumscriptus  Duftsch. 
Deje;tiiii  (Sol.)  Dej. 
* 

velutinus  Duflschm. 
v.auricollis  Gene. 
v?Borgiae  Dej. 
i'estivus  Fabr, 

teuuistriatus  Kryu. 

Fischeri  Kryn. 
spoliatus  Rossi. 
agrorum   Oliv, 
vestitus  Fabr. 
ilistinctus  Cbaud. 
flavipes  31  eu. 
Sleveuii  Dej.  + 
virens  Iiamb. 

azureus  Dej. 

coelestinus  Chaud. 
inacrocenis  Chaud. 
baeticus  Rainb. 

pretiosus  Rosli 
aeneocephalus  Dej. 

T.gracilis  Dej. 
clirysoceplialus  Rossi. 
cbrysothorax  Kryn. 

Schrankii  var.  Chaud. 
Schrankii  Duftschiu. 
tibialis  Dej 

Schrankii  var.  Chaud. 
liigricornis  Fabr. 

V  luelanocornis  Dej. 
fuscitarsis  Schaum, 
termiuatus   Dej 

v.gratiosus  Chaud. 
holosericeus  Fabr. 
fulgidicollis  Duf'our. 

nigripes  Dej. 
dives  Dej 
sulcicollis  Payk. 
caelatus  Web. 
»[uadrisulcatus  111 

Diuodes  Bon. 

azureus  Duftschm. 
rufipes  Dej. 
v.lalicoUis  Chaud. 
Karelini  Chaud.  + 

persicus  Laf. 
cruralis  Fisch. 

angusticollis  Chaud. 
V. Maillei  Dej. 
delicatulus  Laferte. 


Atranus 

Le  Conte. 

ruficollis  Gaut  (Auchom.) 
?collaris  Men. 


Oocies 

Bonelli. 
* 

helopioides  Fabr. 
gracilis  Villa. 

similis  Chaud. 

gracilior  Fairia.  Lab 

Louchostcrnus  Laf. 
hispanicus  Dej 

Mjicinitiae. 

Latreille 

agricola  Oliv, 
silphoides  Fabr. 

V,  grauulatus  Dej. 
brevicollis   Dej. 

V.  siculus   Dej. 
peltoides  Bon. 
aequatus  Dej. 
angustus  Cbevr. 
cassideus  Fahr 
depressus  Payk. 
Hofliuannseggii  Panz. 

V.  nebrioides  Hoppe, 
oblongus  Dej 

Ilatlistei* 

Clairville. 

unipustulatus  Bon. 
cephalotes  Dej. 
bipustulatus  Fabr. 

V  lacertosus  Sturm, 
humeralis  Bon. 

v.xanthomus  Chaud. 
pelfatus  Panz 

Jüroscidae. 

Itrosciis 

Panzer. 

cephalotes  Linn. 
v.  (semislriatus)  Bess. 
politus  Dej. 


Ifliscodera 

Eschschollz. 
Liochitou  Curt. 

arctica  Payk. 
Reidii  Curt. 

JBi'oscosoaua 

Pulzeys. 

baldense  Putz. 


JPterostichidae» 

Pog^ouus 

Dejean. 

pallidipennis  Dej 
llavipennis  Dej 
luridipennis  Germ, 
fulvipennis  Dej. 
iridipennis  Nicol. 
littoralis  Duftschm. 
chalceus  Marsh. 

halophilus  ISicol 
viridanus   Dej. 

?smaragdinus  Waltl. 
riparius  Dej. 
Orientalis  Dej. 
puuctulatus  Dej. 
meridionalis  Dej 
gilvipes  Dej. 
reticulatus  Schaum, 
gracilis  Dej. 
apicalis  Küsl. 

(gracilis  var?) 
rulb-aeneus  Dej. 
testaceus  Dej. 
filiforrais  Dej. 

Patrobus 

Dejean. 

excavatus  Payk. 

rufipes  Gyll. 
septeutrionis  Dej. 

picicornis  Zelt. 

alpinus  Curt. 
v.hyperboreus  Dej. 
Napoleonis  Reiche, 
rufipennis  Dej. 

Oaiipliretis 

Dejean 

morio  Dej 


Spliodriis 

Clairvillo. 


lencoplitlialmus  Linn. 

planus  Fabr. 
cellarum  Adams. 
I    longicollis  Fisch. 

*  * 

picicornis  Dej.+ 
melittensis  Fairin. 

GLilianii  Scliaura. 

cavicola  Scliaum. 

Sclireibersii  Küst. 
Sclimidtii  Miller 

Frist  onyc hu s  Dej. 

ele£;ans  Dej 
angustatus  Dej 
elono;alus  Dej. 
[dalinalinus  Dej. 
icoeruleus  Dej. 

(amethystini  var?) 
amethystinus  Dej. 
janthinus  Duftschm. 
alpin  US  Dej 
chalybaeus  Dej. 

(alpini  var?) 
complanatus  Dej 

alatus  WoU. 
yenustus  Dej. 
oblon2;us  Dej. 
pyrenaeus  Dufour, 

(oblonoji  var?  ) 
punctatus  Dej. 
algerinus  Gory 
sardous  Kusl 
subcyanens  III. 

terricola  Oliv. 
bypo2;aeus  Fairni 
baelieus  Ramb. 
Polyplieuuis  Ranib 
pinicola  Graells. 
tauricus  Dej. 

?inaequa1is  Fiscli. 
cimnierins  Dej.  Fisch? 
major  BruU. 
conspiruus  Waltl 
mauritanicus  Dej.  + 
ansnsticollis  Fisch 

C'alatlisiiii 

üonelii 

KiSrantens   Dei. 
°  ®  1-      t\   • 
rtvalis    Dej. 


graecus  Dej. 

(cisteioides  var?) 
punctipennis  Gern» 
latus  Dej. 
(cisteioides  var?  ) 
cisteioides  111. 
luctuosus  Dej 
glabricollis  Dej. 

V.  gallicusFainn.  et  Lab. 
baeticus  Ramb 
circumseptus  Germ. 

limbatus  Dej. 
lateralis   Küst. 

(circumsepti  var?) 
fulvipcs  Gyll. 

flavipes   Duftschm. 
v?Lasserrei  Heer, 
fuscus  Fabr. 
moUis  Marsh. 

ochropterus  Duftsch. 
melanocephalus  Linn 
v.aipiuus  Dej. 
V.  niibigena  Hai  id. 
micropterus  Duftschm. 
microcephalus  Dej 
elongatus  Dej. 
metallicus  Dej, 
piceus  Marsh. 

rotundicollis   Dej. 
?brunneus  Brüll, 
rotundatus  Duval. 
rubripes   Dej 
montivagus   Dej. 
angustatus  Ramb. 
Solieri  Bassi. 


Tapliria 

Bonelli. 


nivalis  Panz. 
vivalis  II!. 


Uolicliiis 

Bonelli. 
flavicornis  Fabr. 


C'aralioinera 

Bassi. 
Genei  Bassi. 


AiieltoiGteaiiis 

Erichson. 

Platynus  Bon 
complanatus  Dej. 


eryfhrocepliolus  Bassi 
piceus  Dej. 
Peirolerii  Bassi. 
depressus  Dej. 
scrobiculalus  Fabr. 

Anchomenus  Bon 

longiventris  Mannh. 
Krynickii  Spert. 

uliginosus  Er. 
angusticollis  Fahr 
Mannerheimii  Sahlb. 

morio  Gebl 
cyaneus   Dej. 
prasinus  Fabr. 
melanocephalus  Dej. 
albipes  Fabr. 

pallipes   Dej 
obloagus  Fahr 

* 
livens  Gyll. 

memnonius  Nicol 
Bogemanni  Gyll. 
consimilis  Gyll. 
quadri punctatus  De Geer 

Agonum  Bon. 

marginatus  Linn. 

V. flavocinctus  SulTr. 
impressus  Panz. 
sexpunctatus  Fabr. 
ericeti  Panz 

bifoveolatus  Sahlb. 
fulgens   Daws 
parumpunctatus  Fahr 

v?clandeslinus  St. 
alpestris  Heer. 
stenoderus  Chaud. 
gracilipes  Duftschm 

elongatus   Dej. 
austriacus  Fabr. 
v  modeslus  St. 
V.  austriacus   Dej. 
V  dalmatinus  Küst. 
cuprinus  Motsch. 
fulgidicollis  Er. 
lugens   Duftschm. 
viduus  Panz. 
v.mocstus   Duft 
lugubris  Dej. 
angusiatus   Dej. 
V.  emarginatus  Gyll. 
vcrsutus  Sturm, 
dolens  Salilb 
tristis   Dej 
latipennis   Dej 


longicornis  Cliaud. 
sordidus  Dcj. 
aiitennarius  Diiftsclim. 

siibacneus  Dej. 
atratus  Duftsclim. 

raonacinis  üuftschm. 

hicidus  Fairin. 

lateralis  Redt. 

nlger  Dej.  ex  parte 
v.liuliculus  Schaum. 
Menetriesii  Fald. 
j)usillus  Schaum. 

atratus  Falrm. 

niger  Dej.  ex  parte 
fuscipennis  Chaud. 
micaiis  INicol. 

pelidnus  Duftscbm 
scitulus  Dej 
piceus  Lin. 

picipes  Fabr. 
gracilis  St. 
fuliginosus  Panz. 
puellus  Dej. 

pelidnus  Pk. 

Lehmauni  Chd. 
Thoreyi  Dej. 

Olistliopiis 

Dejeau. 

rotuiidalus  Pk. 
glabricollis  Germ. 

punctulatus  Dej. 

graecus  Brüll 

Orientali"  Reiche, 
hispanicus  Dej. 

(glabricollis  var?) 
fuscatus  Dej. 

sardous  Küst. 

V?  minor  Reiche. 

Sturmii  Duftschm. 

Clairville. 
pumicatus  Panz. 
rostratas  Sturm. 

Ag^elaea 

Gene. 

fnlva  Gene. 

PlatycleiMis 

Stephens. 

rufus  Duftschm. 
rulicollis  Marsh. 
depressusDej. 


jugicola  Fairm. 
lusitanicus  Dej. 
testaceus  Rainb. 
ci.icticollis  Chevr. 
graecus  Reiche, 
minutus  Reiche, 
neapolitanus  Reiche, 
canaliculatus  Chaud. 
sicanus  Fairm. 

Rambur. 

Salzmanni  Germ, 
rubripes  Dej. 

Pterostichus 

Erichson. 
Ferouia  Dej. 

Poecilus  Bon. 

punctulatus  Fabr. 
cupreus  Linn. 
V.  affinis  St. 
quadricollis  Dej. 

cyaneus  Gory. 

(cuprei  var?) 
cursorius   Dej. 
crenulatus  Dej. 
dimidiatus  Oliv. 

Kugellani  111. 

tricolor  Fabr. 
Koyi  Germ 

viaticus  Dej. 
lepidus  Fabr. 

V  gressorius  Dej. 
Reichii  Wahl, 
decipiens  Waltl. 

crenatipennis  Duval. 
subcoeruleus  Schh. 

striatopunctatus  Duft, 
baeticus  Ramb. 
crenatus  Dej. 
punctifrons  Chaud. 
adveua  Schh. 
lugubris  Dej  + 
nitidus  De]. 

obscurus   Fairm.  et  Lab. 
puncticollis  Dej. 
crenatostriatus  Chaud. 
infuscatus  Dej. 
splendens  Gene 

Adelosia  Steph. 

picimauus  Duftschm. 
lyroderus  Chaud. 


T  a  p  i  n  0  p  t  e  r  u  8 
Schaum. 

extensus  Dej. 
Duponchelii  Dej. 
protensus  Schaum 

Lagarus  Chaud. 

vernalis  Panz. 

crenatus  Duftschm. 
v  maritimus  Gaubil. 
submetallicus  Cliaud. 
laevissimus  Chaud. 
inquinatus  Sturm. 

intpiietus  Dej. 
inaetpialis  Marsh. 

longicollis  Duftschm. 

negligens  Dej. 

Orthomus  Chaud 

hispanicus  Dej. 
barbarus  Dej. 
V.  velocissimus  Waltl. 

Lyperus  Chaud. 

aterrimus  Fabr. 
elongatus  Duftschm. 
meridionalis  Dej. 
attenuatus  Chevr. 

Cmaseus  Ziegl. 

niger  Schaller. 

V.  distinguendus  Heer. 
vulgaris  Linn. 
nielauarlus  III. 

v.peunatus  Dej. 
nigrita  Fabr. 

V.  excavatus  Boudier. 

V.  rhaeticus  Heer, 
anthracinus  111. 
gracilis  Dej. 
minor  Gyll. 
piceolus  Chaud. 

Argutor  Meg. 

interstinctus  St. 

eruditus  Dej. 
strenuus  Panz. 

erythropus  Marsh. 

pyginaeus  St    Er. 
diligens  Sturm. 

puUiis  Gyll, 

strenuus  Er. 
maeotieus  Chaud. 
politus  Heer. 


i 


In  der  Nicolaischen  Verlagsbuchhandlung  in  Berlin  sind  erschienen: 

Archiv  für  Naturgeschichte. 

Gegründet  von  A.  F.  A.  Wiegmann. 

Fortgesetzt  von  W.   F.  E  rieh  so  n. 

In  Vei'ljindnng  mit  Dr    R.  Leuokart  in  Giessen 

herausgegeben   vrtn 

Prof.  Dr.  F.  H.  Troschel  in  Bonn. 

Vier  lind  zwanzigster  Jahrgang.      (1858.) 

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Jeder  Jahrgang  des  ,,  Arcliivs"  bestellt  ans  6  Heften,  oder  2  Randen,  mit 
12  theils  coioriiten,  theiis  seh  w  arzen  Kiiiiferlafeln.  Der  erste  Band  ent- 
i)ält  die  ,,Originalaiifsätze",  der  zweite  die  „Jahresberichte."  Die 
letzteren  verlireiten  sich  über  die  j  iihrlichen  Erscheinungen  im  G  ehiete 
der  Naturgeschiclite  der  Säugethiere  —  der  Vögel  —  der  Herpetolo- 
gie  —  d<>r  Ichthyologie  —  der  Mollusken  —  der  niederen  Thiere  — 
und  der  Entomologie.  Die  Bearbeiter  derselben  sind:  die  Herren  Dr.  G. 
Hartiaub  (Ornithologie),  Prof.  Leuckart  (niedere  Thiere),  Dr.  Gerst- 
aecker (Entomologie),  und  Prof.  Troschel  (Säugethiere  —  Herpetologie  — 
Ichthyologie  —  Mollusken.) 

Bei  Abnahme  sämnitlicher  24  Ji-ihrgänge  des  Archivs,  deren  Ladenpreis 
1554  Thlr.  betlägt,  tritt  eine  bedeut  ende  Preisermäfsigung  ein,  die 
jede  Buchhandlung  zu  gewähren  im  Stande  i,st.  —  Einzelne  Jahr- 
gänge aus  der  Reihenfolge  183.T— 1855  (Jahrgang  I  —  XXI )  wenlen, 
statt  des  T.a  lenpreises  von  6j  Thlr ,  ä  4  Thlr.  erlassen  Die  folgenden 
Jahrgänge  behalten  den  ursprünglichen  Ladenpreis  von  6y  Thlr. 


IV^aturg^eschiclite 

der 

Insecten  Deutschlands. 

Begonnen  von 

Dr.  W.  F.  Erichson. 

Fortgesetzt  von 

l'rof.  Dr.  H.  Schaum,  Dr.  G.  Kraatz  und  H.  v.  Kiesen wetter. 

Ei*s<e  Abtiieiliiiig;:     Coleopfera. 

Band   I.        Bearbeitet  von   H.  Sciiaum      Lief.  1 — 3.     Geh.  '3  Thlr. 
Band  n.      Bearbeitet  von  G    Kraatz.      (vollständig)     6  Tlilr. 
Band  III      Bearbeitet  von   NV.   F.  Erirlison    (vollständig)     5  Thlr. 
Band  IV.    Bearbeitet  von  IL   v.  Ki  esen  weiter.     Lief.   1.   1.     Geh.    2  Th 


Die   Fortsetzungen  vom  eisten  und  vierten  Bande  sollen  in 
möglichst  rascher  Folire  irelielert  werden.   — 


Bereiidt,  Dr.  C».  C\,  Die  Insecten  im  Bernstein,   «in  Beitiag  zur 

Tliit'rm'scliiclile  iIim"  Yorvvcll.     '20  S<j^v. 

Die  im  Bernstein  befindlichen  organischen  Reste  der  Vorwelt,  ge- 

saiumcll.     in   Verbindung;    mit   Melircren    Leaibeilet    und    iieiausgegeben. 
Isten  Bandes    Isle  Abtiieilung.     (Auch   unter   dem  Titel:    Der  Bernstein 
und  die  in  ilim  befindlichen  Pflanzenreste  der  Vorwelt,   bearbeitet   von 
H.  R.  Göppert  und  G.  C.  Berendt.)     Mit  7  lithographirteu  Tafeln. 
4  Tliir.  20  Sgr. 

Desselben  Buches   Isten  Bandes   2te  Abiheilung.     (Audi    unter  dein 

Titel:  Die  im  Bernstein  befindlichen  Crustaceen,  Myriapuden,  Arachni- 
den  und  Apteren  der  Vorwelt,  bearbeitet  von  C  L.  Kocli  und  Dr.  G. 
C.   Berendt.)     Mit    IT   litiiographirlen  Tafeln.     4  Thlr.  20  Sgr. 

Bouelie,  P.  F.,  Naturgeschichte  der  Insekten,  besonders  in  Hinsicht 

ihrer  ersten  Zustände  als  Larven  und  Puppen.  Isle  Lieferung.  Mit  10 
Kupfertafeln.     1  Tl.lr. 

Valilboni,  A.  G.,   Hymenoptera  europaea  praecipue  Borealia,   for- 

niis  typicis  nonnullis  specierum  generumve  exoticoruni  propter  nexuni 
systenialicuni  associatis  per  faniilias,  genera,  .species  et  varielates.  To- 
mus  I.  Sphex,  in  sensu  Linuaeano.  Cum  tabula  lilhogr.  .)  Thlr.  10  Sgr. 
Tom.  II.  Chrysis,  in  sensu  Linn.     Acced.   12  Tab.  aeri  incis      4  Thlr. 

Ericlisoii,  ^1^.  F.,   Bericht  über  die  wissenschaftlichen  Leistungen 

im  Gebiete  der  Entomologie  während  der  Jahre  1838—1846.  (8;  Thlr.) 
Herabg.  Preis  4  Thlr. 

Scliatiin,  Prof  H.,   Bericht  über  die  wissenschaftlichen  Leistungen 

im  Gebiete  der  Entomologie  während  der  Jahre  1848—1852.  5  Hefte. 
(Fortsetzung  der  Ericbsonschen  Berichte.)    .t  Thlr.   10  Sgr. 

Ciiersiäcker,  Dr.  A.,  Bericht  über  die  wissenschaftlichen  Leistun- 
gen im  Gebiete   der  Entomologie  während  des  Jahres   1853  —  1856. 

(Fortsetzung  der  Erichson-  und  Schaumschen  Berichte)     5}  Thlr. 

Cierstäcker,  Dr.  A.,   Rhipiphoridum  coleopterorum  familiae  dispo- 

sitio  Systematica.  accedit  tabula  aeri  incisa.     25  Sgr. 

Goi*!«ki,  i§.  B.,  Prof.,    Analecta  ad  Entomographiam  provinciarum 

occidentali-meridionalium  Imperii  Rossici.  Fase.  I  cum  tribus  lahulis 
coloratis  aeri  incisis.     2  Thlr. 

lieuckart,  K.,   Zur  näheren  Kenntniss  der  Siphonophoren  von  Nizza. 

Mit  3  Kupferlafeln.      I  Tbir.   10  Sgr. 

Bericht  über  die  wissenschaftlichen  Leistungen  in  der  Naturge- 
schichte der  niederen  Thiere,  wälirend  des  Jahres   1857.     I  Tlilr. 

Troiseliel,  F.  II.,  Das  Gebiss  der  Schnecken  zur  Begründung  einer 
natürlichen  Classification  untersucht.  Lieferung  1— Hl,  jede  mit  4  Kupfer- 
tafeln.    Grofs  Quarto.     Preis  a  Lieferung  2  Thlr.  20  Sgr. 


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Tof:  FS 


nt^en^a^A  aVt^^c, 


Der  Unterzeiclmete  wünscht  Hesperiden- Arien,  mit  Ausnahme  der 
nordamericanischen  und  indischen,  so  wie  die  gewöhnlichen  europäischen 
Orthopteren -Arien  gegen  Nordamericanisthe  Inseclen  einzutauschen. 

Sam.  H.  Scadder  in  Boston. 
„Gare  Charles  Scadder  &  Co." 


Der  Unterzeichnete  wünscht  Centurien  gut  erhaltener  Neuholländischer 
Käfer  zu  je  50  Arten  (20  gröfsere,  40  mittlere,  40  kleinere)  für  5,  auch 
4  Thlr.,  so  wie  eine  Anzahl  neuholländischer  Schmetterlinge  abzugeben. 

J.  C.  Clement  in  Barmen. 
Poststrafse  752. 


Aus  dem  Nachlafs  des  am  26.  August  d.  J.  in  R atibor  verstorbenen 
Herrn  Oberlehrer  Kelch  sollen  die  nachstehenden,  im  besten  Zustande  be- 
findlichen Sammlungen  im  Ganzen  oder  familienweise  verkauft  werden. 

1.  Coleoptera,  125  Kästchen  mit  4607  Species  in  circa  25,000  Exemplaren, 
ferner  14  Kästchen  in  527  Species  mit  1325  Ex.  ausländische  Käfer. 

2.  Lepidoptera:  146  Kästchen  (Deckel  und  Boden  Glas)  mit  1315  Species 
in  5000  Ex. 

3.  Orthoptera,  14  Kästchen,  enthaltend  37  Spec.  in  524  Ex. 

4.  Hymenoptera,  26  Kästchen,  enthaltend  548  Spec.  in  2448  Ex. 

5.  Neuroptera,  16  Kästchen,  enthaltend  123  Spec.  in  535  Ex. 

6.  Hemiptera,  13  Kästchen,  enthaltend  322  Spec.  in  1546  Ex. 

7.  Diptera,  32  Kästchen,  enthaltend  642  Spec.  in  3127  Ex. 

Nähere  Mittheilungen  zu  geben  ist  bereit  Herr  Cantor  Carl  ThOmas, 
erster  Lehrer  an  der  Stadtschule  zu  Ratibor. 


Von   den  Mitgliedern  des  Berliner  eutomologischen  Vereins  kann  der 

Catalogus  Coleopterorum  Europae, 

in  Verbindung    mit    Dr.    G.   Kraatz    und    H.   v.   Kiesenwetter, 

herausgegeben  von 

Prof.  H.  Scltanni, 

durch  den  Verein  gegen  portofreie  Einsendung  von  10  Sgr.  bezogen  werden. 


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vM.J^v, 


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Vorstand  des  Vereins. 

Vorsitzender,  Dr.  G.  Kraatz,  Oberwasserstrafse  II, 

Stellvertreter,         Prof.  H.  Schaum,  Oberwallstrafse  3. 
Schriftführer,  Dr.  Friedrich  Stein,  Köpcnickerstrafse  75. 

Rechnungsführer,  August  Libbach,   Dessaucrstrafse  1. 
Bibliothekar,  Dr.   Friedrich  Stein,  Köpenickerslraf^^e  75. 

Auszug  aus  den  Statuten. 

Der  Zweck  des  Berliner  enlomologischen  Vereins  ist:  durch 
die  Herausgabe  einer  periodischen  Zeitschrift  die  wissenschaftliche 
Kenntnifs  der  Entomologie  zu  fördern  und  durch  wöcbcntliclie  Zu- 
sammenkünfte der  Berliner  Mitglieder  einen  regen  Verkehr  zwischen 
denselben  zu  erhalten.  —  Die  Anlegung  einer  Vereiussammlung  von 
Insecten  findet  nicht  statt. 

Auswärtiges  Mitglied  des  Vereins  kann  ein  jeder  werden, 
welcher  sich  für  die  Förderung  der  Entomologie  interessirt  und  sich 
bereit  erklärt  die  Vereinsschrift  zu  halten ;  die  Aufnahme  Auswärtiger 
erfolgt,  sobald  dieselben  dem  Vorsitzenden  oder  einem  der  Berliner 
Mitglieder  ilire  Geneigtheit  zum  Beitritt  und  zum  Halten  der  Vereins- 
schrift milgetheilt  haben  und  alsdann  in  einer  der  Sitzungen  des 
Vereins  zum  Mitgliede  vorgeschlagen  sind,  ohne  Einspruch  von  Seiten 
der  Majorität  der  Versammlung. 

Der  jährliche  Beitrag  der  Milglieder  besteht  in  der  Erlogung- 
der  Siunme,  welche  als  Preis  der  Vereinsschrift  für  die  Miigh'eder 
festgesetzt  ist  (2  Thlr.).  Derselbe  ist  von  den  Auswärtigen  für  jedes 
nächste  Jahr  bereits  am  Schlüsse  des  laufenden  Jahres  an  den  Rech- 
nungsführer portofrei  einzusenden,  weil  die  Absendung  des  ersten 
Vierteljahrshefts  schon  Anfang  Januar  erfolgen  soll. 

Für  die  auswärtigen  Mitglieder  des  Vereins  innerhalb  des  deutsch- 
österreichischen  Postverbandes  beträgt  der  Jahresbeitrag  2Thlr.  lOSgr., 
wofür  denselben  die  Zeitschrift  franco  zugesendet  wird.  Da  die 
Uebersendung  dieser  Summe  vielleicht  für  Manchen  weniger  bequem 
ist,  wird  der  Beitrag  von  denjenigen  Herren  mittelst  Nachnalime  von 
der  Po.'il  eingezogen,  die  ihn  bis  Neujahr  nicht  eingesandt  haben. 

Der  Preis  der  durch  den  Buchhandel  zu  beziehenden  Exemplare 
der  Zeitschrift  beträgt  3  Thlr.  für  den  Jahrgang. 


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Ge<]ruckt  bei  A.  W.  Schade  In  Berllu  ,  Grünstrafse  18.